[0001] Die Erfindung betrifft einen Stein zur Befestigung von Straßenbanketten. Unter dem
Bankett einer Straße versteht man die seitlich neben der Fahrbahn der Straße angeordneten
befestigten bzw. verdichteten Bereiche.
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen multifunktionalen Stein zur Befestigung
von Straßenbanketten anzubieten.
[0003] Die Aufgabe wird durch einen Stein mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0004] Der erfindungsgemäße Stein zur Befestigung von Straßenbanketten weist eine im Einbauzustand
des Steins einer Fahrbahn der Straße zugewandte Fahrbahnseite, eine der Fahrbahnseite
gegenüberliegende Außenseite und eine Oberseite auf. Auf der Oberseite sind Rinnen
ausgebildet. Die jeweilige Tiefe der Rinnen nimmt in Richtung der Außenseite zu.
[0005] Der Stein sorgt für ein gut befahrbares, stabiles Bankett. Durch die Zunahme der
Rinnentiefe(n) in Richtung der Außenseite wird Niederschlagswasser, welches beispielsweise
von der Fahrbahn auf das Bankett fließt, zuverlässig abgeführt. Außerdem erzeugen
Fahrzeuge, die über die Rinnen fahren ein Geräusch, das als Warngeräusch für den Fahrer
dient, dass er die Fahrbahn verlässt. Mit der zunehmenden Tiefe der Rinnen, nimmt
auch das Geräusch (die Lautstärke des Geräusches) zu, je mehr das Fahrzeug von der
Fahrbahn abkommt. Die Rinnen erfüllen somit eine Doppelfunktion (Wasserableitung,
Erzeugung eines Warngeräusches). Insgesamt liegt damit ein multifunktionaler Stein
zur Befestigung von Straßenbanketten vor.
[0006] In bevorzugter Weise handelt es sich um einen aus Beton gefertigten bzw. hergestellten
Stein, d.h. um einen Betonstein zur Befestigung von Straßenbanketten.
[0007] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Oberseite des Steins aus einer ebenen
Deckfläche gebildet, in der die Rinnen ausgebildet sind. Die eben ausgebildete Deckfläche
sorgt für eine gute Befahrbarkeit des Steins.
[0008] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weisen die Rinnen jeweils eine ebene
Grundfläche auf. Durch die eben ausgebildete Grundfläche wird eine besonders gute
Wasserableitung innerhalb der Rinnen gewährleistet.
[0009] In einer vorteilhaften Ausführungsform weist die jeweilige Grundfläche der Rinnen
im Verhältnis zur Deckfläche ein Gefälle von 1% bis 5%, insbesondere ein Gefälle von
3%, auf. Ein Gefälle in dieser Größenordnung hat sich als besonders vorteilhaft in
Hinblick auf die Wasserableitung und die Erzeugung des Warngeräusches herausgestellt.
[0010] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform variiert das Gefälle der Grundfläche
von Rinne zu Rinne. Mit anderen Worten besitzen die Rinnen eines Steins voneinander
unterschiedliche Gefälle. Beispielsweise kann eine erste Rinne ein Gefälle von 2%,
ein zweite Rinne ein Gefälle von 2,5%, eine dritte Rinne ein Gefälle von 3% usw. besitzen.
Auf diese Weise kann die Wasserableitung und die Erzeugung des Warngeräusches individuell
beeinflusst werden.
[0011] In einer vorteilhaften Ausführungsform erstrecken sich die Rinnen bis an die Außenseite
des Steins. Auf diese Weise ist eine besonders gute Wasserabfuhr möglich, da das in
der Rinne gesammelte Wasser direkt und ohne Hindernisse von der Straße weg abfließen
kann.
[0012] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind die Rinnen schräg zur Außenseite,
insbesondere in einem Winkel von 45° bis 85° relativ zur Außenseite, angeordnet. Durch
diese schräge Anordnung können die Rinnen leicht durch den Fahrtwind von vorbeifahrenden
Fahrzeugen gereinigt werden. Die Wasserableitung wird hierdurch verbessert.
[0013] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist an der Außenseite ein Verbindungszapfen
ausgebildet. An diesen Verbindungszapfen kann wiederum ein Aufnahmeelement, z.B. zur
Aufnahme von Leitpfosten, Verkehrsschildern, Leitplanken, o.ä., angefügt werden. Der
Verbindungszapfen erhöht damit die Multifunktionalität des Steins zusätzlich.
[0014] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist der der Fahrbahnseite zugewandte Kantenbereich
der Oberseite vollflächig eben, insbesondere rinnenlos (d.h. in diesem Bereich ist
keine der oben genannten Rinnen ausgebildet), ausgeführt. Durch den vollflächig ebenen
Kantenbereich ist die Überfahrbarkeit des Steins im Bereich angrenzend an die Fahrbahn
und auch die Festigkeit des Steins erhöht. Ein Warngeräusch wird erst erzeugt, wenn
der Fahrer bis zu einem gewissen Grad von der Fahrbahn abgekommen ist.
[0015] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist eine Frontseite des Steins bogenförmig
geformt und eine der Frontseite gegenüberliegende Rückseite des Steins ist als korrespondierendes
Gegenstück zur Frontseite geformt. Insbesondere kann die Frontseite des Steins bogenförmig
nach außen gewölbt und die Rückseite des Steins bogenförmig nach innen gewölbt sein.
Auf diese Weise werden kompakte, gut befahrbare Verlegeeinheiten/Steinreihen mit geringer
Fugenbreite ermöglicht.
[0016] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist der Stein einen angeformten
Abstandshalter auf. In besonders vorteilhafter Weise ist der Abstandshalter hierbei
an der Frontseite ausgebildet. Auf diese Weise kann ein definiertes Fugenbild erzeugt
werden. Zugleich wird ein Abplatzung bei eventuellen Setzungsvorgängen vermieden.
[0017] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform besitzt der Stein auf seiner Unterseite
Längsrillen. Diese Längsrillen sind im eingebauten Zustand des Steins parallel zur
Fahrbahn ausgerichtet und dienen als Verschiebesicherung. Beim Verlegen des Steins
können die Längsrillen in den Untergrund eingeklopft werden. Dadurch erhöht sich die
Standsicherheit des Steins bzw. des Straßenbankettes.
[0018] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist der der Fahrbahnseite abgewandten
Kantenbereich der Oberseite vollflächig eben ausgebildet. Auf diese Weise kann beispielsweise
eine Baumaschine in derselben Höhe das Straßenbankett fortführen. Mit anderen Worten
kann der Stein als Anschluss zur Höhenabnahme dienen.
[0019] Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in den Zeichnungsfiguren weiter
erläutert, wobei gleiche Bezugszeichen gleiche bzw. gleichwirkende Komponenten bezeichnen.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf insgesamt vier Steine zur Befestigung von Straßenbanketten;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht eines Steins zur Befestigung von Straßenbanketten;
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht eines weiteren Steins zur Befestigung von Straßenbanketten;
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht eines Verlegeverbunds aus insgesamt fünf Steinen zur
Befestigung von Straßenbanketten, wobei der Verlegeverbund ein Rechtskrümmung aufweist;
und
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht eines Verlegeverbunds aus insgesamt fünf Steinen zur
Befestigung von Straßenbanketten, wobei der Verlegeverbund ein Linkskrümmung aufweist.
[0020] Fig. 1 zeigt insgesamt vier Steine 1 aus Beton zur Befestigung von Straßenbanketten.
Jeder Stein 1 weist eine im Einbauzustand des jeweiligen Steins 1 einer Fahrbahn 100
(in Fig. 1 gestrichelt dargestellt) der Straße zugewandte Fahrbahnseite 2, eine der
Fahrbahnseite gegenüberliegende Außenseite 3, eine Oberseite 4, eine Frontseite 5
und eine der Frontseite 5 gegenüberliegende Rückseite 6 auf. Außerdem besitzt jeder
Stein 1 eine der Oberseite 4 gegenüberliegende Unterseite, die in den Figuren nicht
sichtbar ist.
[0021] Die Oberseite 4 ist aus einer ebenen Deckfläche 7 gebildet, in der insgesamt vier
Rinnen 8, 9, 10, 11 ausgebildet sind. Jede der Rinnen ist als längliche Vertiefung
ausgebildet und besitzt eine ebene Grundfläche, die relativ zur Deckfläche 7 ein Gefälle
von 3% besitzt. Die Tiefe der Rinnen 8 bis 11 nimmt hierbei in Richtung der Außenseite
3 zu. Die Rinnen 8 bis 11 sind schräg zur Außenseite, nämlich in einem Winkel α von
75° relativ zur Außenseite, ausgebildet.
[0022] Die Rinnen 8, 9 und 10 erstrecken sich bis an die Außenseite 3. Die Rinne 11 endet
an der Frontseite 5. Die Lage und Größe der Rinnen 8 und 11 ist hierbei derart aufeinander
abgestimmt, dass zwei in einer Reihe geradlinig hintereinander liegende Steine 1 eine
durchgehende Rinne bestehend aus der Rinne 11 des ersten Steins 1 und der Rinne 8
des zweiten Steins 1 bilden (vgl. die beiden rechten Steine 1 in Fig. 1). Der der
Fahrbahnseite 2 zugewandte Kantenbereich der Oberseite 4 ist vollflächig eben ausgeführt,
d.h. in diesem Bereich befinden sich keine Rinnen 8 bis 11, sondern lediglich die
ebene Deckfläche 7.
[0023] Die Frontseite 5 des Steins 1 ist bogenförmig nach außen gewölbt. Die Rückseite 6
des Steins 1 ist derart bogenförmig nach innen gewölbt, dass die Rückseite 6 als korrespondierendes
Gegenstück zur Frontseite 5 geformt ist. Auf diese Weise kann ein Verlegeverbund aus
aneinandergereihten Steinen 1 erzeugt werden, die ohne große Fugenbreite auch in Bögen
verlegt werden können.
[0024] Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht eines weiteren Steins 12 zur Befestigung
von Straßenbanketten. Der Stein 12 unterscheidet sich von dem oben beschriebenen Stein
1 durch den zusätzlich auf der Außenseite 3 ausgebildeten Verbindungszapfen 13. Ferner
sind auf der Unterseite des Steins 12 zwei Längsrillen 14 ausgebildet. Die restlichen
Komponenten des Steins 12 entsprechen den Komponenten des Steins 1. Auf eine wiederholte
Beschreibung wird daher verzichtet und auf die vorhergehende Beschreibung verwiesen.
[0025] An den Verbindungszapfen 13 kann ein Aufnahmeelement (zur Aufnahme von Leitpfosten,
Verkehrsschildern, Leitplanken, o.ä.) angefügt werden.
[0026] Die Längsrillen 14 dienen als Verschiebesicherung, wenn sie während des Verlegens
des Steins 12 in den Untergrund (typischerweise Beton) eingeklopft werden.
[0027] Fig. 3 zeigt eine perspektivische Ansicht eines weiteren Steins 15 zur Befestigung
von Straßenbanketten. Der Stein 15 unterscheidet sich von dem oben beschriebenen Stein
1 lediglich durch den Verbindungszapfen 13 und durch einen zusätzlich auf der Frontseite
5 ausgebildeten (angeformten) Abstandshalter 16. Die restlichen Komponenten des Steins
15 entsprechen den Komponenten des Steins 1. Auf eine wiederholte Beschreibung wird
daher verzichtet und auf die vorhergehende Beschreibung verwiesen.
[0028] Die Rinnen 8 bis 11 sorgen dafür, dass Niederschlagswasser zuverlässig von der Fahrbahn
100 weggeführt wird. Außerdem erzeugen die Rinnen 8 bis 11 ein Warngeräusch, dessen
Lautstärke zunimmt, je mehr sich ein Fahrzeug von der Fahrbahn entfernt.
[0029] Fig. 4 und Fig. 5 zeigen jeweils einen Verlegeverbund aus insgesamt fünf Steinen
17. Der Stein 17 unterscheidet sich von dem oben beschriebenen Stein 1 zunächst durch
den zusätzlich auf der Frontseite 5 ausgebildeten Abstandshalter 16 sowie die beiden
auf der Unterseite ausgebildeten Längsrillen 14. Auf eine wiederholte Beschreibung
der einzelnen Komponenten wird daher verzichtet und auf die vorhergehende Beschreibung
verwiesen.
[0030] Ferner unterscheidet sich der Stein 17 von den vorhergehend beschriebenen Steinen,
dadurch, dass der der Fahrbahnseite 2 abgewandten Kantenbereich der Oberseite 4 vollflächig
eben ausgebildet ist. Diese vollflächige Ausbildung wird durch den Verzicht von Rinnen
in diesem Bereich bzw. durch Abtragung der Oberseite 4 auf das Höhenniveau der Rinnen
in diesem Bereich erzielt. Dies ermöglicht die Verwendung dieses Kantenbereichs als
Höhenabnahme.
[0031] In den in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen besitzen sämtliche Rinnen
8 bis 11 ein identisches Gefälle von 3%. Es ist jedoch auch möglich, das Gefälle von
Rinne zu Rinne zu variieren.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0032]
- 1
- Stein
- 2
- Fahrbahnseite
- 3
- Außenseite
- 4
- Oberseite
- 5
- Frontseite
- 6
- Rückseite
- 7
- Deckfläche
- 8, 9, 10, 11
- Rinne
- 12
- Stein
- 13
- Verbindungszapfen
- 14
- Längsrille
- 15
- Stein
- 16
- Abstandshalter
- 17
- Stein
- 100
- Fahrbahn
- α
- Winkel
1. Stein (1) zur Befestigung von Straßenbanketten aufweisend:
- eine im Einbauzustand des Steins einer Fahrbahn (100) der Straße zugewandte Fahrbahnseite
(2),
- eine der Fahrbahnseite (2) gegenüberliegende Außenseite (3), und
- eine Oberseite (4),
wobei auf der Oberseite (4) Rinnen (8, 9, 10, 11) ausgebildet sind, und
wobei die jeweilige Tiefe der Rinnen (8, 9, 10, 11) in Richtung der Außenseite (3)
zunimmt.
2. Stein nach Anspruch 1, wobei die Oberseite (4) aus einer ebenen Deckfläche (7) gebildet
ist, in der die Rinnen (8, 9, 10, 11) ausgebildet sind.
3. Stein nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Rinnen (8, 9, 10, 11) jeweils
eine ebene Grundfläche aufweisen.
4. Stein nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die jeweilige Grundfläche der
Rinnen (8, 9, 10, 11) im Verhältnis zur Deckfläche (7) ein Gefälle von 1% bis 5%,
insbesondere ein Gefälle von 3%, aufweist.
5. Stein nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Gefälle der Grundfläche von
Rinne zu Rinne variiert.
6. Stein nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei sich die Rinnen (8, 9, 10) bis
an die Außenseite (3) erstrecken.
7. Stein nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Rinnen (8, 9, 10, 11) schräg
zur Außenseite (3), insbesondere in einem Winkel von 45° bis 85° relativ zur Außenseite
(3), angeordnet sind.
8. Stein nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei an der Außenseite (3) ein Verbindungszapfen
(13) ausgebildet ist.
9. Stein nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der der Fahrbahnseite (2) zugewandte
Kantenbereich der Oberseite (4) vollflächig eben, insbesondere rinnenlos, ausgeführt
ist.
10. Stein nach einem der vorhergehenden Ansprüche wobei eine Frontseite (5) des Steins
(1) bogenförmig geformt ist und eine der Frontseite (5) gegenüberliegende Rückseite
(6) des Steins (1) als korrespondierendes Gegenstück zur Frontseite (5) geformt ist.
11. Stein nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Frontseite (5) des Steins
(1) bogenförmig nach außen gewölbt ist und die Rückseite (6) des Steins (1) bogenförmig
nach innen gewölbt ist.
12. Stein nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Stein (1) aus Beton hergestellt
ist.
13. Stein nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Stein eine Unterseite aufweist,
in der Längsrillen (14) ausgebildet sind.
14. Stein nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Stein einen angeformten Abstandshalter
(16), insbesondere einen an der Frontseite (5) angeformten Abstandshalter (16), aufweist.
15. Stein nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der der Fahrbahnseite (2) abgewandte
Kantenbereich der Oberseite (4) vollflächig eben ausgeführt ist.