[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Detektion von einer durch einen
Benutzer an einer Türgriffeinheit eines Fahrzeuges durchführbaren Betätigungshandlung
nach Anspruch 1. Ferner bezieht sich die Erfindung auf ein Sicherheitssystem für ein
Fahrzeug nach Anspruch 11 sowie eine Türgriffeinheit für ein Fahrzeug nach Anspruch
15.
[0002] Es ist aus dem Stand der Technik bekannt, dass Türgriffeinheiten für Fahrzeuge zumindest
einen Sensor zur Erfassung einer Betätigungshandlung eines Benutzers aufweisen. Die
Erfassung erfolgt dazu insbesondere in einem für einen Benutzer zugänglichen Bereich
des Türgriffes. Hierzu kommen bspw. kapazitive Sensoren zum Einsatz, welche eine Annäherung
z. B. einer Hand zur Betätigung des Türgriffs detektieren. Für die hierbei notwendige
Auswertung des Sensors bzw. der Sensoren weist die Türgriffeinheit und/oder der Sensor
selbst ferner eine elektronische Auswertevorrichtung auf. Die Signale des Sensors
werden dabei zunächst durch die üblicherweise im Türgriff angeordnete Auswertevorrichtung
erfasst und (vor-)verarbeitet. Zur weiteren Auswertung ist die Auswertevorrichtung
elektrisch mit einer fahrzeugseitigen Steuervorrichtung verbunden. Anhand der Ausgabesignale
der Auswertevorrichtung kann somit eine Detektion der Betätigungshandlung erfolgen.
Wird der Steuervorrichtung hierdurch die Betätigung der Türgriffeinheit gemeldet,
so können Funktionen des Fahrzeugs angesteuert werden.
[0003] Nachteilhaft bei den bekannten Lösungen ist, dass die Zuverlässigkeit und Sicherheit
der Erfassung und/oder Detektion der Betätigungshandlung oft unzureichend ist. Die
eingesetzten Sensoren sind dabei anfällig für Fehlmessungen und Fehldetektionen, z.
B. aufgrund von Umwelteinflüssen, Defekten der Sensoren oder dergleichen. Auch ist
insbesondere die Detektion der Betätigungshandlung hierdurch ggf. verzögert. Zur Kompensation
der Fehlmessungen ist daher eine aufwendige Auswertung des Sensors notwendig, welche
z. B. durch die Auswertevorrichtung erfolgt. Auch wird oft bspw. durch die Steuervorrichtung
nur dann ein Signal von der Auswertevorrichtung erfasst, wenn eine Betätigungshandlung
erfolgt und/oder auch korrekt durch den Sensor detektiert wurde. Eine Fehlerdiagnose
durch die Steuervorrichtung, z. B. eine zuverlässige Überwachung der Funktionsfähigkeit
(der Sensoren) der Türgriffeinheit ist dabei nicht oder nur begrenzt möglich und erfordert
zudem einen höheren Kostenaufwand. Eine Anpassung von bekannten Türgriffeinheiten
an erhöhte Sicherheitsanforderungen, bspw. gemäß dem ASIL (Automotive Safety Integrity
Level) Standard, ist weiter ebenfalls mit einem sehr hohen konstruktiven Aufwand verbunden.
Somit eignet sich die herkömmliche Detektion von Betätigungshandlungen bei Türgriffeinheiten
nicht zur Ansteuerung von sicherheitsrelevanten Funktionen des Fahrzeuges.
[0004] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen
Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine sichere und zuverlässigere Detektion einer Betätigungshandlung an
einer Türgriffeinheit zu ermöglichen. Vorzugsweise soll dabei der Kostenaufwand sowie
der konstruktive Aufwand zur Realisierung einer derartigen Türgriffeinheit bzw. eines
solchen Sicherheitssystems trotz erhöhter Sicherheit reduziert werden. Weiter soll
insbesondere der Komfort für einen Benutzer erhöht werden, da eine schnelle Detektion
eine zügige Entriegelung des Fahrzeuges ermöglicht.
[0005] Die voranstehende Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1, ein Sicherheitssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 11 sowie durch eine Türgriffeinheit
mit den Merkmalen des Anspruchs 15. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben
sich aus den jeweiligen Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei
gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen
Sicherheitssystem sowie der erfindungsgemäßen Türgriffeinheit, und jeweils umgekehrt,
so dass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig
Bezug genommen wird bzw. werden kann.
[0006] Die Aufgabe wird insbesondere gelöst durch ein Verfahren zur Detektion von einer
durch einen Benutzer an einer Türgriffeinheit eines Fahrzeuges durchführbaren Betätigungshandlung,
insbesondere zum Öffnen eines beweglichen Teils des Fahrzeuges. Hierbei ist vorgesehen,
dass die Türgriffeinheit zumindest eine Sicherheitssensoreinheit zur Erfassung der
Betätigungshandlung aufweist, wobei die Sicherheitssensoreinheit in Abhängigkeit von
der Erfassung ein Erfassungssignal liefert, wobei das Erfassungssignal direkt und/oder
unmittelbar durch eine fahrzeugseitige Steuervorrichtung zur Detektion der Betätigungshandlung
ausgewertet wird. Die direkte und/oder unmittelbare Auswertung des Erfassungssignals
durch die fahrzeugseitige Steuervorrichtung hat dabei den Vorteil, dass die Detektion
der Betätigungshandlung zuverlässiger und sicherer erfolgen kann. Die Steuervorrichtung
ist insbesondere ein zentrales Steuergerät des Fahrzeuges (ECU, englisch: Electronic
Control Unit) oder weist ein solches auf. Die Steuervorrichtung ist bevorzugt zentral
im Fahrzeug angeordnet und wird z. B. zur Überwachung und/oder Auswertung verschiedener
Sensoreinheiten und/oder weiterer Elektronik am Fahrzeug eingesetzt. Derartige Steuergeräte
weisen ggf. eine erhöhte Sicherheitsfunktionalität auf, um die Überwachung und/oder
Auswertung und/oder Ansteuerung von sicherheitsrelevanten Funktionen des Fahrzeugs
durchzuführen. Hierzu kann es insbesondere erforderlich sein, dass zur Ansteuerung
sicherheitsrelevanter Funktionen des Fahrzeuges eine erhöhte Sicherheitsanforderung
an die Ansteuerung (d. h. bspw. die Steuervorrichtung) gestellt ist. Diese Sicherheitsanforderung
sind bspw. SIL (Sicherheits-Integritätslevel) oder ASIL Anforderungen gemäß der IEC
61508/IEC61511 Normung. Herbei muss die Sicherheitsanforderung z. B. mindestens dem
mittleren und/oder dem höchsten Level der entsprechenden Norm entsprechen (z. B. mind.
Level 1 oder 2 oder mindestens ab Level 3 bzw. mindestens ab ASIL A oder mindestens
ab ASIL B oder mindestens ab ASIL C oder ASIL D). Dabei ist es denkbar, dass die Sicherheitsanforderung
für ein oder mehrere Sensoreinheiten (insbesondere Sicherheitssensoreinheiten) des
Fahrzeuges bzw. der Türgriffeinheiten des Fahrzeuges notwendig ist. Die Sicherheitsanforderung
braucht in diesem Fall nur zentral für z. B. nur eine einzige mit den Sensoreinheiten
verbundene Steuervorrichtung des Fahrzeuges umgesetzt werden. So können die Sicherheitsfunktionen
kostengünstig zentral für verschiedene Aufgaben in der Steuervorrichtung implementiert
werden. Eine dezentrale Ausbildung der Sicherheitsfunktionalitäten, z. B. durch eine
modifizierte Auswertevorrichtung in der Türgriffeinheit, um eine fehlerfreie Detektion
zu erzielen, ist dagegen entsprechend mit höheren Kosten verbunden und konstruktiv
aufwendiger.
[0007] Die Detektion der Betätigungshandlung umfasst vorzugsweise zunächst die Erfassung
der Betätigungshandlung, insbesondere durch zumindest eine Sensoreinheit der Türgriffeinheit,
insbesondere durch die Sicherheitssensoreinheit und/oder eine Primärsensoreinheit.
Im Rahmen der Erfassung erfolgt bspw. eine Messung physikalischer Größen, wie einer
Änderung der Kapazität und/oder eines Magnetfelds im Bereich der Türgriffeinheit.
Anschließend erfolgt insbesondere eine Auswertung des Erfassungssignals, wodurch eine
Interpretation der Erfassung möglich ist. Somit können durch die Auswertung Rückschlüsse
auf das Vorhandensein einer Betätigungshandlung gezogen werden. Das Erfassungssignal
umfasst dabei Informationen, bspw. Messwerte und/oder Daten und/oder einen Spannungs-
bzw. Stromverlauf, welche in Abhängigkeit von der Überwachung bzw. Erfassung der Betätigungshandlung
durch die Sicherheitssensoreinheit ermittelt wurden. Diese Messwerte und/oder Daten
und/oder weitere Informationen des Erfassungssignals ermöglichen dabei durch eine
Interpretation und/oder durch eine Auswertung (bzw. durch eine Interpretation, welches
durch die Auswertung durchgeführt wird) die Detektion der Betätigungshandlung. Zur
Auswertung können die Informationen bspw. mit vorgegebenen Daten, Werten und/oder
Verläufen in Beziehung gesetzt werden und/oder verglichen werden. Dabei kann es vorgesehen
sein, dass zur Detektion der Betätigungshandlung ein vorgegebener Verlauf, insbesondere
ein zeitlicher und/oder geometrischer Verlauf, der Informationen erkannt wird. Der
geometrische Verlauf ist bspw. eine Trajektorie des durch die Betätigungshandlung
bewirkten Bewegungsablaufs, z. B. des beweglichen Teils. Hierzu können bspw. durch
die Steuervorrichtung auch arithmetische Operationen und/oder eine Interpolation zum
Einsatz kommen. Bei der Sicherheitssensoreinheit kann es dabei vorgesehen sein, dass
die erfasste physikalische Größe und/oder der gemessene Verlauf der physikalischen
Größe, z. B. der Verlauf einer Änderung des Magnetfeldes und/oder ein Verlauf der
Magnetfeldstärke, direkt durch die fahrzeugseitige Steuervorrichtung erfassbar und/oder
ansteuerbar und/oder auswertbar ist. Insbesondere ist bei gängigen Türgriffen dagegen
die erfasste physikalische Größe und/oder der entsprechende Verlauf der erfassten
physikalischen Größe der Primärsensoreinheit, z. B. der Verlauf einer kapazitiven
Änderung, nur indirekt durch die Steuervorrichtung und/oder direkt türgriffseitig
durch eine Auswertevorrichtung auswertbar und/oder ansteuerbar.
[0008] Der Ausdruck "fahrzeugseitig" bezieht sich im Rahmen der Erfindung insbesondere darauf,
dass die Steuervorrichtung, insbesondere ein Steuergerät, räumlich außerhalb der Türgriffeinheit
und/oder außerhalb des beweglichen Teils und/oder außerhalb irgendeiner Türgriffeinheit
des Fahrzeugs angeordnet ist. Die Türgriffeinheit umfasst dabei bspw. den Türgriff
und/oder das Türgriffgehäuse und/oder die Türgriffelektronik und/oder den Griffkörper
und/oder sämtliche Türgriffbestandteile, welche z. B. auch im Bereich des beweglichen
Teils angeordnet sind (z. B. innerhalb und an der Tür / der Türgriffmulde). Vorzugsweise
ist die Steuervorrichtung in diesem Sinne fahrzeugseitig, d. h. insbesondere zentral
im Fahrzeug, angeordnet. Dabei ist die Steuervorrichtung z. B. über ein Bus-System
des Fahrzeugs mit weiteren Elektronikkomponenten und/oder dergleichen verbunden. Weiter
kann auch eine Verbindung der Steuervorrichtung zu einem Motormanagement-System vorgesehen
sein, um z. B. bei der Detektion einer Betätigungshandlung Informationen und/oder
Steuerbefehle an das Motormanagement-System zu übermitteln. Die Steuervorrichtung
ist hierbei insbesondere mit einem CAN-Bus-System (Controller Area Network) und/oder
einem LIN-Bus-System (Local Interconnect Network) verbunden. Die Steuervorrichtung
ist bspw. über dieses Bus-System und/oder über weitere elektronische bzw. elektrische
Verbindungen und/oder über elektrische Steckverbindungen mit der Sicherheitssensoreinheit
in der Türgriffeinheit und/oder mit mehreren Sicherheitssensoreinheiten jeweils in
verschiedenen Türgriffeinheiten des Fahrzeugs verbunden. Die Steuervorrichtung kann
dabei z. B. auch mehrere elektronische Module aufweisen, welche bevorzugt als eine
bauliche Einheit zusammengefasst sind. Weiter kann die Steuervorrichtung ggf. mit
weiteren Sensoreinheiten und/oder Komponenten des Fahrzeuges, insbesondere Vorrichtungen
und/oder Sensoren zur Überwachung der Drehzahl, der Geschwindigkeit, des Drucks und/oder
der Temperatur des Fahrzeugs verbunden sein. Weiter ist es denkbar, dass die Steuervorrichtung
(frei oder begrenzt) programmierbar ausgestaltet ist. So kann die Steuervorrichtung
z. B. einen Mikrocontroller und/oder einen digitalen Signalprozessor und/oder dergleichen
aufweisen. Weiter kann ggf. eine elektronische Vergleichseinheit (insbesondere der
Steuervorrichtung) vorgesehen sein, um die erfassten Messwerte der Sensoren und/oder
das Erfassungssignal mit vorgegebenen Werten z. B. zur Detektion der Betätigungshandlung
zu vergleichen.
[0009] Die Verbindung der Steuervorrichtung mit der Sicherheitssensoreinheit und/oder mit
sämtlichen Sicherheitssensoreinheiten des Fahrzeugs erfolgt vorzugsweise direkt. Der
Ausdruck "direkt" bezieht sich bevorzugt darauf, dass durch die insbesondere elektrische
und/oder physikalische und/oder optische und/oder elektronische Verbindung eine unmittelbare
Auswertung und/oder Überwachung der Sensoreinheit, insbesondere des Sensors, möglich
ist. Zur Verbindung werden bspw. elektrisch leitfähige Kabel und/oder Leitungen und/oder
optische Lichtleiter oder dergleichen verwendet. Hierzu ist es bspw. vorgesehen, dass
(im Normalbetrieb) stets ein Signal der Sicherheitssensoreinheit durch die Steuervorrichtung
erfassbar ist. Dagegen kann das Signal von weiteren Sensoreinheiten z. B. über eine
Auswertevorrichtung ggf. nur unstetig ausgegeben werden, so dass keine dauerhafte
Überwachung möglich ist. Weiter kann vorzugsweise das von der Sensoreinheit, insbesondere
der Sicherheitssensoreinheit, erfasste (gemessene) Signal z. B. unmittelbar ausgewertet
werden. Die Auswertung des Signals, insbesondere des Erfassungssignals, kann hierzu
bspw. ohne vorherige Änderung des Signals und/oder der Messwerte erfolgen. Eine solche
vorherige Änderung erfolgt bspw. bei einer Primärsensoreinheit durch eine Auswertevorrichtung,
bevor das (veränderte) Signal von der Auswertevorrichtung an die Steuervorrichtung
weitergeleitet wird. Insbesondere wird dabei der Informationsgehalt des Signals durch
die Auswertevorrichtung, d. h. durch eine zwischengeschaltete Auswertung wesentlich
verändert. Denkbar ist allerdings, dass eine unwesentliche Veränderung des Erfassungssignals
aufgrund der Übertragung zwischen der Sicherheitssensoreinheit und der Steuervorrichtung
erfolgt. Hierdurch wird dann der Informationsgehalt jedoch nicht wesentlich verändert.
Dagegen kann bspw. durch die zwischengeschaltete Auswertung bereits eine Interpretation
des Signals erfolgen. In diesem Fall kann bspw. von einer indirekten und/oder mittelbaren
Auswertung des Signals durch die fahrzeugseitige Steuervorrichtung gesprochen werden.
Zur indirekten bzw. mittelbaren Auswertung ist dann die Steuervorrichtung bspw. mit
der Auswertevorrichtung elektrisch verbunden und empfängt somit nicht direkt bzw.
unmittelbar das Signal. Eine solche Auswertung ist bspw. für eine Primärsensoreinheit
vorgesehen, wobei das Signal dann ein primäres Erfassungs- und/oder Detektionssignal
der Primärsensoreinheit ist. Zur indirekten bzw. mittelbaren Auswertung erfasst zunächst
die Auswertevorrichtung das Signal (direkt und unmittelbar), wertet dieses aus, bzw.
ändert den Informationsgehalt und überträgt ein ausgewertetes Signal, z. B. ein ausgewertetes
primäres Erfassungssignal an die Steuervorrichtung. Dies ermöglicht nur eine eingeschränkte
Fehlerüberwachung durch die Steuervorrichtung. Dagegen kann bei der direkten bzw.
unmittelbaren Auswertung durch die Steuervorrichtung ein Fehler der Sicherheitssensoreinheit
direkt erkannt werden. Somit kann die Detektion der Betätigungshandlung höheren Sicherheitsanforderungen
gerecht werden.
[0010] Weiter ist die Türgriffeinheit bspw. als ein Außentürgriff des Fahrzeugs und/oder
im Seitenbereich des Fahrzeugs, z. B. an den Türen und/oder im Heckbereich des Fahrzeugs,
z. B. an der Heckklappe, angeordnet. Das bewegliche Teil ist somit wenigstens eine
Tür des Fahrzeuges und/oder die Heckklappe. Als bewegliches Teil kann außerdem bspw.
ein beweglicher und/oder schwenkbarer Türgriff der Türgriffeinheit aufgefasst werden.
Auch ist es ggf. denkbar, dass die Türgriffeinheit lediglich die Sensorik für den
Türgriff umfasst und/oder z. B. im Bereich des Türgriffes angeordnet ist. Das Fahrzeug
ist bspw. ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Personenkraftfahrzeug und/oder ein Lastkraftwagen.
Somit umfasst das erfindungsgemäße Verfahren eine Vielzahl von Einsatzgebieten.
[0011] Es ist weiter denkbar, dass die Türgriffeinheit noch weitere Sensoreinheiten, insbesondere
eine Primärsensoreinheit und/oder weitere Sicherheitssensoreinheiten aufweist. Dabei
kann es vorgesehen sein, dass ausschließlich die Sicherheitssensoreinheiten direkt
und/oder unmittelbar mit der Steuervorrichtung des Fahrzeugs verbunden sind. Auf diese
Weise können z. B. die erhöhten Sicherheitsanforderungen, insbesondere gemäß ASIL
und/oder gemäß IEC61508 und/oder gemäß ISO26262, für die Sicherheitssensoreinheit
bzw. für die Detektion der Betätigungshandlung kostengünstig realisiert werden. Entsprechend
weisen die weiteren Sensoreinheiten der Türgriffeinheit, insbesondere die Primärsensoreinheit,
anders als die Sicherheitssensoreinheit vorzugsweise lediglich eine indirekte und/oder
mittelbare Verbindung zur Steuervorrichtung zur mittelbaren und/oder indirekten Auswertung
durch die Steuervorrichtung auf. Die Auswertung erfolgt in diesen Fällen bspw. direkt
und/oder unmittelbar durch eine Auswertevorrichtung der Türgriffeinheit. Die Auswertevorrichtung
ist dabei bspw. als Logikelement und/oder Mikroprozessor und/oder Mikrocontroller
und/oder digitaler Signalprozessor oder dergleichen ausgebildet.
[0012] Ferner kann es vorgesehen sein, dass die Sicherheitssensoreinheit luftfeuchtigkeitsunempfindlich
und/oder witterungsunempfindlich betreibbar ist. Mit anderen Worten führt die Sicherheitssensoreinheit
eine luftfeuchtigkeitsunempfindliche und/oder witterungsunempfindliche (und damit
eine im Wesentlichen fehlerfreie) Erfassung der Betätigungshandlung unabhängig von
äußeren Störeinflüssen, wie einer hohen Luftfeuchtigkeit und/oder Regen und/oder dergleichen,
durch. Dagegen ist die Primärsensoreinheit insbesondere störanfällig für derartige
äußere Störeinflüsse. So kann die Primärsensoreinheit z. B. als kapazitiver Sensor
ausgestaltet sein, welcher eine Kapazitätsänderung erfasst und daher schon bei geringen
Kapazitätsänderungen (wie durch Regen) fehlerhafte Signale liefert. Daher muss vorzugsweise
eine Auswertevorrichtung der Türgriffeinheit vorgesehen sein, welche derartige Fehler
erkennt und ein korrigiertes Signal z. B. an die Steuervorrichtung liefert. Die Sicherheitssensoreinheit
ist bspw. als Hallsensor ausgebildet, und reagiert daher z. B. ausschließlich auf
die magnetische Feldstärke eines äußeren Magnetfelds. Die äußeren Störeinflüsse betreffen
dabei im Normalfall nicht das Magnetfeld im Bereich der Türgriffeinheit, so dass keine
Fehleranalyse und -korrektur durch die Auswertevorrichtung erfolgen muss. Hierdurch
kann eine zuverlässige Erfassung der Betätigungshandlung bei geringem Kostenaufwand
erfolgen.
[0013] Es ist ferner denkbar, dass die Sicherheitssensoreinheit zur Erfassung der Betätigungshandlung
insbesondere eine mechanische Bewegung und/oder einen Öffnungsvorgang der Türgriffeinheit
überwacht. Hierzu kann die Türgriffeinheit bspw. einen Türgriff aufweisen, welcher
beweglich und/oder schwenkbar ausgestaltet ist. Optional kann die Sicherheitssensoreinheit
auch am beweglichen Teil angeordnet sein, z. B. außerhalb der Türgriffeinheit, und/oder
eine Bewegung des beweglichen Teils, z. B. einer Tür und/oder des Türgriffs, überwachen.
Durch die Öffnungsbewegung werden physikalische Größen beeinflusst, z. B. wird ein
Magnetfeld verändert. Hierzu kann an und/oder im Bereich der Türgriffeinheit und/oder
des beweglichen Teils z. B. ein Detektionsmittel vorgesehen sein.
[0014] Das Detektionsmittel umfasst bspw. einen Dauermagneten, Teile einer Lichtschranke,
einen elektronischen oder optoelektronischen Sensor bzw. Empfänger oder dergleichen.
Durch die Betätigungshandlung und/oder die Bewegung wird dann das Detektionsmittel
aktiviert, d. h. bspw. bewegt oder beeinflusst (z. B. auch eine Krafteinwirkung und/oder
das Unterbrechen der Lichtschranke und/oder die Erhöhung des Abstands zwischen dem
Detektionsmittel und der Sicherheitssensoreinheit). Diese Aktivierung wird durch die
Sicherheitssensoreinheit erfasst. Entsprechend kann die Sicherheitssensoreinheit bspw.
als Sender und/oder Empfänger und/oder Magnetfeldsensor und/oder Hallsensor und/oder
elektronischer Schalter und/oder elektronischer Kontakt und/oder Reedkontakt und/oder
Optokoppler und/oder Lichtschranke und/oder Beschleunigungssensor und/oder als ASIL-pflichtiges
Sensor- bzw. Steuergerät und/oder als kapazitiver Sensor und/oder als mechanischer
Schalter und/oder als stetiger Signalgeber ausgebildet sein. Der stetige Signalgeber
weist dabei kein (ASIL relevantes) Logikelement auf und kann insbesondere ohne zwischengeschaltete
Auswertung durch das Logikelement direkt durch die Steuervorrichtung ausgewertet werden.
Weiter gibt insbesondere der stetige Signalgeber im Normalbetrieb unabhängig von der
Erfassung stetig ein Signal aus. Die Sicherheitssensoreinheit erfasst vorzugsweise
eine Änderung einer physikalischen Größe, z. B. des Magnetfelds, durch eine Betätigung
und/oder durch eine Öffnung der Türgriffeinheit. Aufgrund der direkten Auswertung
der Sicherheitssensoreinheit bzw. des Erfassungssignals der Sicherheitssensoreinheit
durch die Steuervorrichtung kann dabei ein Fehler und/oder ein Ausfall der Sicherheitssensoreinheit
sofort und unmittelbar detektiert werden. Weiter kann es auch vorgesehen sein, dass
ein Fehler und/oder ein Ausfall der weiteren Sensoreinheiten der Türgriffeinheit,
insbesondere der Primärsensoreinheit nicht sofort und/oder unmittelbar, sondern z.
B. zeitverzögert oder niemals (durch die Steuervorrichtung) detektierbar sind. Zur
Erhöhung der Sicherheit ist es daher vorgesehen, dass die Steuervorrichtung das Erfassungssignal
bspw. auch unabhängig von der Auswertevorrichtung der Türgriffeinheit erfasst. Weiter
ist es denkbar, dass durch die Sicherheitssensoreinheit (ggf. im Gegensatz zur Primärsensoreinheit)
eine Richtungsinformation der Betätigungshandlung erfassbar und durch die Steuervorrichtung
auswertbar ist. Zur Erfassung der Richtungsinformationen kann es weiter vorgesehen
sein, dass zumindest zwei Sicherheitssensoreinheiten (z. B. Zweisubstrat-Hallsensoren)
vorgesehen sind, welche bspw. räumlich voneinander beabstandet angeordnet sind.
[0015] Es ist weiter denkbar, dass durch die Auswertung des Erfassungssignals, insbesondere
durch die Steuervorrichtung des Fahrzeugs, stets ein Zustand der Sicherheitssensoreinheit
auswertbar ist. So ist es denkbar, dass z. B. sowohl bei einer Durchführung und Erfassung
der Betätigungshandlung (positives Erfassungssignal) als auch bei einem Ausbleiben
der Betätigungshandlung (negatives Erfassungssignal) ein Erfassungssignal und/oder
eine Information des Erfassungssignals durch die Steuervorrichtung auswertbar sind.
Dieses positive und/oder negative Erfassungssignal unterscheidet sich dabei insbesondere
von einem (Erfassungs-)Signal und/oder von einer Information des Erfassungssignals
bei einem Fehler und/oder Ausfall der Sicherheitssensoreinheit. Es ist somit durch
die Steuervorrichtung durch die Auswertung des Erfassungssignals eine Detektion der
Betätigungshandlung und insbesondere auch eine Überwachung der Sicherheitssensoreinheit
möglich. Die Überwachung ermöglicht dabei die Feststellung eines Fehlers und/oder
eines Ausfalls und/oder eines sonstigen vom Normalbetrieb abweichenden Zustands der
Sicherheitssensoreinheit.
[0016] Ferner kann die Sicherheitssensoreinheit bspw. derart in der Türgriffeinheit integriert
sein, dass sie im Normalbetrieb von einem elektrischen Strom durchflossen wird. Die
Anordnung der Sicherheitssensoreinheit erfolgt dabei insbesondere im Bereich eines
Magnetfeldes und/oder im Bereich eines Detektionsmittels, dessen abstandsabhängige
Auswirkung von der Sicherheitssensoreinheit erfasst werden kann. Weiter kann die Sicherheitssensoreinheit
ein von dieser Erfassung und/oder vom Abstand zum Detektionsmittel und/oder vom Magnetfeld
und/oder von der Temperatur abhängiges Erfassungssignal liefern. Die Sicherheitssensoreinheit
kann bevorzugt in einen elektronischen Schaltkreis integriert sein, und ggf. mit weiteren
elektronischen Komponenten z. B. zur Signalverstärkung und/oder Analog-Digital-Umsetzung
und/oder Signalverarbeitung verbunden sein. Somit kann ggf. zur Ausgabe des Erfassungssignals
eine vorherige Signalverarbeitung durchaus vorgesehen sein, so dass sich die direkte
und unmittelbare Auswertung durch die Steuervorrichtung darauf bezieht, dass durch
die Steuervorrichtung eine Überwachung der Sicherheitssensoreinheit möglich ist. Hierzu
ist es bspw. vorgesehen, dass stets ein Signal durch die Steuervorrichtung von der
Sicherheitssensoreinheit erfassbar ist.
[0017] Die Sicherheitssensoreinheit ist dabei vorzugsweise als ein Magnetfeldsensor, insbesondere
ein Hallsensor, ausgebildet, wohingegen die weiteren Sensoreinheiten der Türgriffeinheit,
insbesondere eine Primärsensoreinheit, vorzugsweise als kapazitiver Sensor ausgebildet
sind. Die weiteren Sensoreinheiten bzw. die kapazitive Sensoreinheit liefert dabei
über eine Auswertevorrichtung bspw. lediglich ein Signal, wenn eine Betätigungshandlung
durchgeführt wird. Die Sicherheitssensoreinheit liefert bspw. auch dann ein Signal,
wenn keine Betätigungshandlung durchgeführt wird. Insbesondere liefert der Magnetfeldsensor
auch bei einem konstanten Magnetfeld stets ein Signal. Somit werden die Kosten reduziert
und gleichzeitig eine Redundanz zur Erhöhung der Sicherheit erreicht.
[0018] Es kann von Vorteil sein, wenn im Rahmen der Erfindung die Sicherheitssensoreinheit
das Erfassungssignal zumindest als ein stetiges oder mehrstufiges digitales oder analoges
Signal oder als ein Messsignal liefert, wobei das Messsignal insbesondere proportional
zu und/oder abhängig von einer durch die Sicherheitssensoreinheit gemessenen physikalischen
Größe ist. Hierdurch wird der Vorteil erzielt, dass eine erhöhte Sicherheit zur Detektion
der Betätigungshandlung gewährleistet werden kann. Ein mehrstufiges, d. h. zumindest
dreistufiges und somit insbesondere nicht zweistufiges bzw. binäres, Presssignal hat
den Vorteil, dass neben der Detektion der Betätigungshandlung auch noch eine Überwachung
der Sicherheitssensoreinheit erfolgen kann. Dabei ist das Messsignal vorzugsweise
ein elektrisches und/oder elektronisches Signal, welches im Rahmen der Erfassung der
Betätigungshandlung ermittelte Messwerte umfasst. Bspw. ist die Spannung des Messsignals
proportional zu und/oder abhängig von den durch die Sicherheitssensoreinheit erfassten
Messwerten der gemessenen physikalischen Größe. Dabei ist die Sicherheitssensoreinheit
insbesondere derart ausgebildet, dass eine physikalische Größe wie eine Kapazität
und/oder eine Magnetfeldstärke und/oder ein elektromagnetisches Feld und/oder eine
mechanische Einwirkung bzw. Krafteinwirkung gemessen werden kann. Die physikalische
Größe wird dabei bevorzugt im Bereich der Türgriffeinheit von der Sicherheitssensoreinheit
gemessen. Besonders bevorzugt kann die Messung und/oder die Ausgabe des Erfassungssignals
in Abhängigkeit von der Messung stetig erfolgen. Mit anderen Worten, insbesondere
während des Betriebs bzw. Normalbetriebs der Sicherheitssensoreinheit, wird niemals
kein Erfassungssignal ausgegeben. Als "geliefertes Signal" bzw. "geliefertes Erfassungssignal"
wird dabei vorzugsweise das von der Sicherheitssensoreinheit an die Steuervorrichtung
übertragene Signal bei Vernachlässigung des Übertragungseinflusses angesehen. Dies
ist somit insbesondere das dem übertragenen Signal zugrunde liegende Signal (z. B.
das Messsignal). Es kann weiter vorgesehen sein, dass im Normalbetrieb stets ein wertkontinuierliches
und/oder ein zeitkontinuierliches und/oder ein sich veränderndes Signal als Erfassungssignal
ausgegeben wird. Insbesondere wird auch dann ein Erfassungssignal ausgegeben, wenn
sich die der Messung zugrunde liegende physikalische Größe nicht verändert. Dadurch
ist stets eine Überwachung der Sicherheitssensoreinheit durch die Steuervorrichtung
möglich.
[0019] Bevorzugt kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass die Steuervorrichtung
das Erfassungssignal derart elektronisch auswertet und/oder interpretiert, dass ein
vom Erfassungssignal abhängiges Detektionssignal mit geringerem Informationsgehalt
als das Erfassungssignal, insbesondere ein binäres Signal, entsteht. Hierdurch wird
der Vorteil erzielt, dass eine zentrale Auswertung durch die Steuervorrichtung zur
Detektion der Betätigungshandlung erfolgen kann. Dies erhöht die Sicherheit und Zuverlässigkeit
und reduziert den Kostenaufwand. Gleichzeitig ist es denkbar, dass durch eine Auswertevorrichtung
der Türgriffeinheit ein primäres Erfassungs- und/oder Detektionssignal der Primärsensoreinheit
derart elektronisch ausgewertet und/oder interpretiert wird, dass ein vom primären
Erfassungs- und/oder Detektionssignal abhängiges ausgewertetes primäres Erfassungs-
und/oder Detektionssignal mit geringerem Informationsgehalt als das primäre Erfassungs-
und/oder Detektionssignal, insbesondere ein binäres Signal, entsteht. Das Erfassungssignal
kann dabei insbesondere ein mehrstufiges und/oder analoges Signal sein, wobei durch
die Steuervorrichtung das Erfassungssignal derart elektronisch ausgewertet wird, dass
ein vom Erfassungssignal abhängiges ein- oder mehrstufiges Detektionssignal entsteht.
Dieses entstandene Detektionssignal kann bspw. eine geringere Stufenanzahl als das
Erfassungssignal aufweisen. Das Detektionssignal umfasst dabei bevorzugt die Information
über die vorliegende Betätigungshandlung nach der Interpretation durch die Steuervorrichtung.
Optional kann es vorgesehen sein, dass das Detektionssignal lediglich zwei Werte aufweisen
kann, wobei bspw. ein erster Wert eine positive Detektion des Betätigungssignals (d.
h. die Betätigungshandlung wird durchgeführt) und ein zweiter Wert eine negative Detektion
(kein Vorliegen der Betätigungshandlung) signalisiert.
[0020] In einer weiteren Möglichkeit kann vorgesehen sein, dass die Erfassung der Betätigungshandlung
durch die Sicherheitssensoreinheit und/oder die zur Detektion durch die Sicherheitssensoreinheit
durchgeführte Messung direkt und/oder unmittelbar durch die Steuervorrichtung ausgewertet
und/oder gesteuert wird. Somit kann auf eine komplexe Auswerteelektronik innerhalb
der Türgriffeinheit verzichtet werden. Es ist dabei z. B. auch denkbar, dass durch
die Steuervorrichtung eine gepulste Auswertung und/oder Ansteuerung der Sicherheitssensoreinheit
erfolgt. So kann die Sicherheitssensoreinheit bspw. gepulst betrieben werden und entsprechend
der gepulsten Ansteuerung in zeitlichen Abständen ein Erfassungssignal ausgeben. Hierdurch
kann ein energiesparender und/oder zuverlässiger Betrieb gewährleistet sein.
[0021] In einer weiteren Möglichkeit kann vorgesehen sein, dass in Abhängigkeit von dem
Erfassungssignal und/oder von einem Detektionssignal und/oder von der Erfassung der
Sicherheitssensoreinheit eine insbesondere sicherheitsrelevante Funktion des Fahrzeuges,
insbesondere ein Not-Stopp des Fahrzeuges, insbesondere durch die als Notstoppvorrichtung
ausgebildete Steuervorrichtung durchgeführt wird. Hierbei kann es auch vorgesehen
sein, dass die Steuervorrichtung mit einer Notstoppvorrichtung, insbesondere einer
Notstoppelektronik verbunden ist. Die Betätigungshandlung kann bspw. ein Umgreifen
und/oder ein Ziehen an dem Türgriff der Türgriffeinheit sein. Ebenfalls ist es denkbar,
dass die Betätigungshandlung eine Annäherung an die Türgriffeinheit ist. Die Betätigungshandlung
kann durch den Benutzer mit dem Ziel erfolgen, eine Fortbewegung des Fahrzeugs zu
stoppen. So ist es denkbar, dass in einer Notfallsituation eine Fortbewegung des Fahrzeugs
von außen durch den Benutzer unterbunden werden muss. Dies ist bspw. dann notwendig,
wenn der Benutzer des Fahrzeugs nach dem Aussteigen ein Anziehen der Handbremse vergessen
hat und das rollende Fahrzeug stoppen möchte. Weiter ist ein Eingriff des Benutzers
durch die Betätigungshandlung bei einem automatischen Einparken des Fahrzeugs denkbar,
um das Einparkmanöver von außen zu unterbrechen. Die sicherheitsrelevante Funktion
kann dabei bspw. eine Ansteuerung der Bremsen des Fahrzeugs und/oder ein Motorstopp
und/oder eine entsprechende Ansteuerung des Antriebs zum Anhalten des Fahrzeugs sein.
Auf diese Weise kann die Sicherheit deutlich gesteigert werden.
[0022] Weiter ist es denkbar, dass die Durchführung der Funktion des Fahrzeuges, insbesondere
in Abhängigkeit von dem Erfassungssignal und/oder von einem Detektionssignal und/oder
von der Erfassung der Sicherheitssensoreinheit, nur dann erfolgt, wenn eine weitere
Bedingung vorliegt. Die weitere Bedingung ist z. B. eine Feststellung, z. B. durch
eine Sensorik des Fahrzeuges, dass der Fahrersitz nicht besetzt ist. Auf diese Weise
kann bspw. das Ziehen an der Türgriffeinheit als Betätigungshandlung das Rollen des
Fahrzeuges verhindern, wenn das Fahrzeug bzw. der Fahrersitz nicht besetzt ist, und
insbesondere ein Not-Stopp durchgeführt werden.
[0023] In einer weiteren Möglichkeit kann vorgesehen sein, dass eine fahrzeugseitige Überwachungsvorrichtung
vorgesehen ist, wobei die Überwachungsvorrichtung insbesondere stets und/oder zeitlich
regelmäßig eine Überwachung der Sicherheitssensoreinheit, insbesondere des Betriebszustands
und/oder der Funktionsfähigkeit der Sicherheitssensoreinheit, durchführt. Die fahrzeugseitige
Überwachungsvorrichtung kann bspw. in der Sicherheitsvorrichtung integriert sein oder
separat von der Sicherheitsvorrichtung ausgebildet sein. Die Überwachung, insbesondere
als eine Abtastung, kann vorzugsweise zeitlich regelmäßig, z. B. im Abstand von maximal
einer Zehntel-Sekunde oder zwischen einer Zehntel- und einer Sekunde oder maximal
einer Sekunde oder maximal 10 Sekunden oder maximal 100 Sekunden erfolgen. Zur Überwachung
kann die Überwachungsvorrichtung bspw. derart mit der Sicherheitssensoreinheit verbunden
sein, dass eine (elektrische) Übertragung des Erfassungssignals und/oder eine Auswertung
des Erfassungssignals durch die Überwachungsvorrichtung durchführbar ist. Durch die
Überwachung wird der Vorteil erzielt, dass eine Fehlfunktion der Sicherheitssensoreinheit
durch die Überwachungsvorrichtung erfassbar ist. Dabei ist es denkbar, dass bei der
Erfassung einer Fehlfunktion der Sicherheitssensoreinheit die Überwachungsvorrichtung
eine entsprechende Sicherheitsfunktion des Fahrzeugs initiiert. So kann bspw. der
Betrieb des Fahrzeugs eingestellt und/oder ein Warnhinweis für den Benutzer ausgegeben
werden.
Außerdem kann es im Rahmen der Erfindung von Vorteil sein, dass die Überwachungsvorrichtung
die Überwachung derart durchführt, dass ein Betriebspunkt der Sicherheitssensoreinheit
ermittelt wird, insbesondere dadurch, dass zumindest ein Ausgabesignalwert der Sicherheitssensoreinheit
mit zumindest einem elektrischen Spannungs- und/oder Stromwert der Sicherheitssensoreinheit
verglichen werden. Auch ist es denkbar, dass durch die Überwachung ein Ausgabesignal
mit dem Ausgabesignalwert der Sicherheitssensoreinheit und/oder ein Spannungs- und/oder
Stromsignal mit dem Spannungs- und/oder Stromwert der Sicherheitssensoreinheit und/oder
das Erfassungssignal der Sicherheitssensoreinheit miteinander in Beziehung gesetzt
werden und/oder separat ausgewertet werden. Hierdurch ist eine Fehlerdiagnose durch
die Überwachung sehr zuverlässig möglich. Auch ist es denkbar, dass durch die Überwachung
z. B. ein Kabelbruch und/oder eine Betriebsstörung der Sicherheitssensoreinheit erfassbar
ist. Es kann ferner vorgesehen sein, dass durch die Überwachungsvorrichtung eine Überwachung
der Sicherheitssensoreinheit derart durchgeführt wird, dass eine zeitweise Betriebsstörung
der Sicherheitssensoreinheit erfasst wird. Eine derartige zeitweise Betriebsstörung
hat bspw. vorübergehend falsche Messwerte und damit ein fehlerhaftes Erfassungssignal
zur Folge. Die entsprechende Information durch die Überwachungsvorrichtung kann dann
bspw. dazu genutzt werden, eine Auswertung des Erfassungssignals durch die Steuervorrichtung
zu verhindern.
[0024] Es ist weiter denkbar, dass die Elektronikkomponenten, d. h. insbesondere die Sicherheitssensoreinheit
und/oder die Auswertevorrichtung und/oder die Steuervorrichtung und/oder die Überwachungsvorrichtung,
dabei z. B. Mikrokontroller und/oder integrierte Schaltkreise aufweisen und/oder als
solche ausgebildet sind. Weiter kann es vorgesehen sein, dass die Elektronikkomponenten
Pins und/oder Kontakte aufweisen, über die Signale, bspw. das Erfassungssignal, übertragen
wird.
[0025] Außerdem kann es im Rahmen der Erfindung von Vorteil sein, dass eine Überwachungsvorrichtung
und/oder die Steuervorrichtung das Erfassungssignal plausibilisieren, wobei hierzu
insbesondere ein erstes Erfassungssignal von einer ersten Sicherheitssensoreinheit
und ein zweites Erfassungssignal von einer zweiten Sicherheitssensoreinheit ausgewertet
wird. Dabei weist die Türgriffeinheit, d. h. insbesondere eine einzige Türgriffeinheit,
zumindest zwei oder zumindest drei Sicherheitssensoreinheiten auf. Durch diese Redundanz
wird die Sicherheit weiter erhöht. Eine Plausibilisierung des Erfassungssignals kann
dabei bevorzugt dadurch erfolgen, dass eine redundante Erfassung und/oder Auswertung
des Erfassungssignals erfolgt. Dabei ist es denkbar, dass die erste Sicherheitssensoreinheit
und die zweite Sicherheitssensoreinheit derart angeordnet sind, z. B. beabstandet
voneinander, dass ein Verlauf des ersten Erfassungssignals und des zweiten Erfassungssignals
in einer bestimmten Weise erfolgen muss. Damit ist insbesondere gemeint, dass z. B.
bei der Betätigungshandlung, wie einer Öffnungsbewegung der Türgriffeinheit, aufgrund
und in Abhängigkeit der Bewegungstrajektorie bzw. der Position des Türgriffes die
Sicherheitssensoreinheiten ausgelöst werden. An einer ersten Position bzw. zu einem
ersten Zeitpunkt der Betätigungshandlung wird dabei bspw. die erste Sicherheitssensoreinheit
ausgelöst (und meldet somit durch ein positives Erfassungssignal die Betätigungshandlung).
Anschließend erfolgt bspw. bei einer zweiten Position und/oder zu einem zweiten Zeitpunkt
der Betätigungshandlung eine Aktivierung der zweiten Sicherheitssensoreinheit.
[0026] Außerdem kann es im Rahmen der Erfindung von Vorteil sein, dass eine Primärsensoreinheit
vorgesehen ist, und durch die Primärsensoreinheit eine primäre Erfassung und/oder
Detektion der Betätigungshandlung erfolgt, wohingegen die Erfassung der Betätigungshandlung
durch die Sicherheitssensoreinheit als eine redundante Erfassung nachrangig erfolgt.
Optional kann es ebenfalls vorgesehen sein, dass die Sicherheitssensoreinheit zur
Plausibilisierung der Erfassung und/oder Detektion der Primärsensoreinheit genutzt
wird. Die primäre Nutzung der Primärsensoreinheit zur Erfassung und/oder Detektion
der Betätigungshandlung ist bspw. dann sinnvoll, wenn die Primärsensoreinheit bspw.
eine erweiterte Funktionalität und/oder eine bessere Sensibilität für die Erfassung
und/oder Detektion aufweist.
[0027] Gemäß einem weiteren Vorteil kann vorgesehen sein, dass eine Primärsensoreinheit
vorgesehen ist, und die Primärsensoreinheit in Abhängigkeit von einer primären Erfassung
und/oder Detektion ein primäres Erfassungs- und/oder Detektionssignal ausgibt, wobei
insbesondere das primäre Erfassungs- und/oder Detektionssignal nur indirekt durch
die Steuervorrichtung insbesondere über eine Auswertevorrichtung ausgewertet wird.
Dabei weist das Detektionssignal insbesondere bereits eine Interpretation der Messwerte
der Primärsensoreinheit als Informationsgehalt auf. Diese Interpretation ist bspw.
durch eine elektronische Auswertung durch die Auswertevorrichtung entstanden. Dagegen
weist das Erfassungssignal eine solche Interpretation der Messwerte der Sicherheitssensoreinheit
nicht auf. Allerdings ermöglicht die Auswertung des Erfassungssignals im Gegensatz
zum Beispiel der Auswertung des Detektionssignals eine umfassendere Ermittlung des
Zustands bzw. eine Detektion eines Fehlers bei der Erfassung und/oder Detektion.
[0028] Gemäß einem weiteren Vorteil kann vorgesehen sein, dass durch die Auswertung des
Erfassungssignals der Sicherheitssensoreinheit eine Fehlerdiagnose durch die fahrzeugseitige
Steuervorrichtung erfolgt. Weiter ist es auch denkbar, dass durch die Auswertung des
Erfassungssignals durch die Überwachungsvorrichtung eine Fehlerdiagnose erfolgt. Die
Fehlerdiagnose ermöglicht dabei bspw. die Feststellung eines Betriebsausfalls und/oder
eines fehlerhaften Betriebs der Sicherheitssensoreinheit. Weiter ist es denkbar, dass
ebenfalls eine Fehlerdiagnose durch eine Auswertevorrichtung erfolgt, wobei die Auswertevorrichtung
hierzu ein primäres Erfassungs- und/oder Detektionssignal auswertet. Durch die Fehlerdiagnose
der Auswertevorrichtung kann somit ein fehlerhafter Betrieb und/oder ein Betriebsausfall
der Primärsensoreinheit erfasst werden. Hierdurch wird die Zuverlässigkeit und Sicherheit
für einen Betrieb der Sensoreinheiten der Türgriffeinheit deutlich erhöht.
[0029] Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist ein Sicherheitssystem zur Detektion von einer
durch einen Benutzer an einer Türgriffeinheit eines Fahrzeuges durchführbaren Betätigungshandlung,
insbesondere zum Öffnen eines beweglichen Teils des Fahrzeuges, aufweisend die Türgriffeinheit.
Hierbei ist vorgesehen, dass die Türgriffeinheit zumindest eine Sicherheitssensoreinheit
zur Erfassung der Betätigungshandlung aufweist, wobei durch die Sicherheitssensoreinheit
in Abhängigkeit von der Erfassung ein Erfassungssignal lieferbar ist, wobei das Erfassungssignal
direkt und/oder unmittelbar durch eine fahrzeugseitige Steuervorrichtung zur Detektion
der Betätigungshandlung auswertbar ist. Damit bringt das erfindungsgemäße Sicherheitssystem
die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf ein erfindungsgemäßes
Verfahren beschrieben worden sind. Zudem kann das Sicherheitssystem geeignet sein,
gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren betrieben zu werden. Das erfindungsgemäße
Sicherheitssystem weist dabei bspw. eine erfindungsgemäße Türgriffeinheit und/oder
eine Sicherheitssensoreinheit und/oder eine Primärsensoreinheit und/oder eine Steuervorrichtung
und/oder eine Auswertevorrichtung auf.
[0030] Vorteilhaft ist es darüber hinaus, wenn im Rahmen der Erfindung eine Primärsensoreinheit
zur primären Erfassung und/oder Detektion der Betätigungshandlung vorgesehen ist,
wobei vorzugsweise die Sicherheitssensoreinheit als Sekundärsensoreinheit zur nachrangingen,
redundanten Erfassung der Betätigungshandlung ausgebildet ist. Dabei kann die Primärsensoreinheit
bspw. derart angeordnet sein, dass durch die Betätigungshandlung zunächst die Primärsensoreinheit
ausgelöst wird. Weiter kann es vorgesehen sein, dass die Sekundärsensoreinheit derart
an der Türgriffeinheit angeordnet ist, dass die Betätigungshandlung die Sicherheitssensoreinheit
nur nachrangig nach der Primärsensoreinheit auslöst. Optional ist es auch denkbar,
dass durch die Betätigungshandlung die Primärsensoreinheit und/oder die Sicherheitssensoreinheit
nahezu gleichzeitig ausgelöst werden. Die nachrangige und/oder redundante Erfassung
der Betätigungshandlung kann bspw. auch dadurch erfolgen, dass die Sekundärsensoreinheit
nachrangig und/oder redundant zur Primärsensoreinheit ausgewertet wird. Hierdurch
ist eine flexible und von einer Anwendung abhängige Ansteuerung und Auswertung der
Sensoreinheit möglich.
[0031] Vorteilhaft ist es darüber hinaus, wenn im Rahmen der Erfindung die Primärsensoreinheit
einen Primärausgang zur Ausgabe des primären Erfassungs- und/oder Detektionssignal
aufweist, wobei der Primärausgang insbesondere mit einer Auswertevorrichtung elektrisch
verbunden ist, wobei vorzugsweise die Sicherheitssensoreinheit einen Sekundärausgang
zur Ausgabe des redundanten Erfassungssignals aufweist, wobei der Sekundärausgang
vorzugsweise mit der Steuervorrichtung elektrisch verbunden ist. Der Primärausgang
kann bspw. mit einer elektrischen Leitung, insbesondere einem Kabel aus einem elektrisch
leitfähigen Material und/oder Metall mit einem entsprechenden Eingang der Auswertevorrichtung
elektrisch verbunden sein. Die Sicherheitssensoreinheit kann bspw. eine Verbindung
des Sekundärausgangs mit einer elektrischen Leitung und/oder mit einem Bus-System
des Fahrzeugs, aufweisen, wobei über den Sekundärausgang insbesondere Informationen
(z. B. das Erfassungssignal) an die Steuervorrichtung übertragen werden. Hierdurch
wird ein sicherer und zuverlässiger Informationsaustausch ermöglicht.
[0032] Ein weiterer Vorteil kann im Rahmen der Erfindung erzielt werden, wenn die Primärsensoreinheit
eine Auswertevorrichtung aufweist und/oder mit der Auswertevorrichtung elektrisch
verbunden ist, wobei insbesondere die Auswertevorrichtung elektrisch mit der Steuervorrichtung
verbunden ist. Vorzugsweise kann dabei die Auswertevorrichtung in der Primärsensoreinheit
integriert sein, wobei die Primärsensoreinheit mit der Auswertevorrichtung z. B. ein
kompaktes Bauteil bildet. Die Primärsensoreinheit und/oder die Auswertevorrichtung
und/oder die elektrischen Verbindungsmittel der Primärsensoreinheit und der Auswertevorrichtung
sind dabei bspw. innerhalb der Türgriffeinheit, z. B. in einem Gehäuse, angeordnet.
Die Anordnung kann dabei derart erfolgen, dass die Primärsensoreinheit und/oder die
Auswertevorrichtung und/oder die Verbindungsmittel sicher und zuverlässig vor äußeren
Einwirkungen und/oder vor Feuchtigkeit geschützt sind. So ist bspw. eine Abdichtung
der Türgriffeinheit mit einer Vergussmasse denkbar, um das Gehäuse zuverlässig abzudichten.
[0033] Ein weiterer Vorteil kann im Rahmen der Erfindung erzielt werden, wenn durch eine
Auswertevorrichtung vorzugsweise ein primäres Erfassungssignal einer Primärsensoreinheit
auswertbar ist, und durch die Auswertung des primären Erfassungssignals ein primäres
Detektionssignal, insbesondere als ausgewertetes primäres Erfassungssignal, ermittelbar
und/oder durch die Auswertevorrichtung ausgebbar ist. Weiter ist es denkbar, dass
eine Auswertevorrichtung für jede Türgriffeinheit und/oder für jede Primärsensoreinheit
des Fahrzeugs vorgesehen ist und/oder diese zentral in den jeweiligen Türgriffeinheiten
angeordnet ist. Hierdurch kann bspw. eine weitere Auswertung oder redundante Auswertung
bereits in der Türgriffeinheit integriert werden.
[0034] Ferner kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass die Auswertevorrichtung
einen Auswerteausgang zur Ausgabe eines ausgewerteten primären Erfassungssignals an
die Steuervorrichtung aufweist, wobei insbesondere das ausgewertete primäre Erfassungssignal
als ein digitales Signal in Abhängigkeit von der detektierten Betätigungshandlung
geliefert wird. Die Primärsensoreinheit kann dabei bspw. als ein kapazitiver Sensor
oder dergleichen ausgebildet sein. Dabei kann die Primärsensoreinheit derart ausgebildet
sein, dass das ausgegebene Messsignal zur Detektion der Betätigungshandlung durch
ein weiteres Logikelement, insbesondere durch die Auswertevorrichtung ausgewertet
werden muss. Das z. B. durch die Auswertevorrichtung und/oder durch das Logikelement
ausgewertete primäre Erfassungssignal ist dabei bspw. ein digitales Signal. Dies ermöglicht
eine einfache Auswertung der Primärsensoreinheit zur Detektion der Betätigungshandlung.
[0035] Ferner kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass die Sicherheitssensoreinheit
als ein Hallsensor und/oder dergleichen ausgebildet ist, wobei das Erfassungssignal
als ein analoges stetiges Signal an die Steuervorrichtung lieferbar ist. Dabei kann
die Sicherheitssensoreinheit bspw. als ein Ein- und/oder Zweisubstratsensor ausgebildet
sein und somit bspw. zumindest zwei oder zumindest drei Hallsensoren aufweisen. Ebenfalls
ist es denkbar, dass die Sicherheitssensoreinheit als ein Reedkontakt und/oder als
ein Beschleunigungssensor und/oder als ein Optosensor (insbesondere optischer Sensor,
ggf. mit getrennt voneinander ausgebildetem Sender und Empfänger für optische Signale)
und/oder als ein mechanischer Schalter oder dergleichen ausgebildet ist. Die Sicherheitssensoreinheit
kann vorzugsweise elektronische Komponenten, insbesondere einen Analog-Digital-Konverter
und/oder Mikroprozessoren und/oder Verstärkereinheiten aufweisen. Diese Komponenten
können z. B. dazu genutzt werden, das von der Sicherheitssensoreinheit erfasste analoge
Signal für die Übertragung als Erfassungssignal in eine digitale Form zu konvertieren
und/oder zu verstärken. Hierdurch kann zuverlässig eine Durchführung der Betätigungshandlung
an der Türgriffeinheit erfasst werden.
[0036] Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist eine Türgriffeinheit für ein Fahrzeug zum
Öffnen eines beweglichen Teils des Fahrzeuges. Hierbei ist vorgesehen, dass die Türgriffeinheit
durch eine von einem Benutzer an der Türgriffeinheit durchführbare Betätigungshandlung
betätigbar ist. Die Türgriffeinheit weist eine Sicherheitssensoreinheit zur Erfassung
der Betätigungshandlung auf, wobei durch die Sicherheitssensoreinheit in Abhängigkeit
von der Erfassung ein Erfassungssignal lieferbar ist, wobei das Erfassungssignal direkt
und/oder unmittelbar durch eine fahrzeugseitige Steuervorrichtung zur Detektion der
Betätigungshandlung auswertbar ist. Damit bringt die erfindungsgemäße Türgriffeinheit
die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf ein erfindungsgemäßes
Verfahren und/oder ein erfindungsgemäßes Sicherheitssystem beschrieben worden sind.
Zudem kann die Türgriffeinheit geeignet sein, gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren
betrieben zu werden. Insbesondere findet die erfindungsgemäße Türgriffeinheit in einem
erfindungsgemäßen Sicherheitssystem Verwendung. Dabei ist es denkbar, dass das Fahrzeug
zumindest zwei und/oder drei und/oder vier Türgriffeinheiten mit jeweils zumindest
einer Sicherheitssensoreinheit und/oder jeweils zumindest einer Primärsensoreinheit
aufweist. Dabei kann es möglich sein, dass die zentrale Steuervorrichtung des Fahrzeugs
z. B. über elektrische Leitungen und/oder ein Bus-System mit jeder Sicherheitssensoreinheit
der jeweiligen Türgriffeinheiten des Fahrzeugs und/oder mit jeder Auswertevorrichtung
der jeweiligen Türgriffeinheiten des Fahrzeugs verbunden ist. So kann die Steuervorrichtung
bspw. als eine zentrale Fahrzeugsteuerung mit einer ersten und/oder zweiten und/oder
dritten und/oder vierten und/oder fünften Sicherheitssensoreinheit, z. B. jeweils
an unterschiedlichen Bereichen des Fahrzeugs, wie im Heckbereich und/oder an gegenüberliegenden
Seitenbereichen des Fahrzeugs, zur Auswertung verbunden sein. Somit kann eine Betätigungshandlung
an unterschiedlichen Türgriffeinheiten des Fahrzeugs erfasst werden.
[0037] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der
Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in
der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination
erfindungswesentlich sein. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Sicherheitssystems und einer
erfindungsgemäßen Türgriffeinheit,
- Figur 2
- eine weitere schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Sicherheitssystems und
einer Türgriffeinheit,
- Figur 3
- eine schematische Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Türgriffeinheit,
- Figur 4
- eine weitere schematische Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Türgriffeinheit,
- Figur 5
- eine schematische Ansicht auf Teile einer erfindungsgemäßen Türgriffeinheit,
- Figur 6
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Visualisierung
von Verfahrensschritten und
- Figur 7
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Sicherheitssystems.
[0038] In den nachfolgenden Figuren werden für die gleichen technischen Merkmale auch von
unterschiedlichen Ausführungsbeispielen die identischen Bezugszeichen verwendet.
[0039] In Figur 1 ist schematisch ein erfindungsgemäßes Sicherheitssystem 200 gezeigt, wobei
ein Fahrzeug 1 mit einer erfindungsgemäßen Türgriffeinheit 10 im Seitenbereich des
Fahrzeugs 1 dargestellt ist. Die erfindungsgemäße Türgriffeinheit 10 kann dabei selbstverständlich
auch auf einer gegenüberliegenden Seite oder im Heckbereich des Fahrzeugs 1 angeordnet
sein. Weiter ist auch eine Anordnung an einer Fahrertür und/oder einer Beifahrertür
des Fahrzeugs 1 möglich. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel wird die Türgriffeinheit
10 durch eine Betätigungshandlung durch einen Benutzer 50 getätigt, um ein bewegliches
Teil 2, z. B. die Tür, zu öffnen. Hierzu zieht der Benutzer 50 bspw. an einem Griff
11 der Türgriffeinheit 10. Dabei ist es denkbar, dass zum Öffnen des beweglichen Teils
2 zunächst eine Aktivierung einer Schließvorrichtung des Fahrzeugs 1 notwendig ist.
Diese Aktivierung kann bspw. durch eine Aktivierungsvorrichtung 51 durch den Benutzer
50 erfolgen. Die Aktivierungsvorrichtung 51 ist bspw. als Identifikationsgeber ausgebildet.
Hierzu wird bspw. verschlüsselt von der Aktivierungsvorrichtung 51 ein Signal an das
Fahrzeug 1 übertragen. Weiter kann dieses Signal der Aktivierungsvorrichtung 51 bspw.
auch dazu genutzt werden, um eine weitere Funktion des Fahrzeugs 1 zu aktivieren.
Eine solche Funktion ist bspw. eine automatische Einparkfunktion, bei welcher eine
automatische Fortbewegung des Fahrzeugs 1 erfolgt. Damit diese Fortbewegung des Fahrzeugs
1 durch den Benutzer 50 in einem Notfall gestoppt werden kann, ist es bspw. möglich,
dass der Benutzer 50 durch die Betätigungshandlung die Türgriffeinheit 10 betätigt,
wie in Figur 2 dargestellt ist. Die Betätigungshandlung wird dann zumindest durch
eine Sicherheitssensoreinheit 30 der Türgriffeinheit 10 erfasst.
[0040] In Figur 3 ist eine weitere schematische Ansicht auf ein erfindungsgemäßes Sicherheitssystem
200 gezeigt. Dabei sind schematisch verschiedene Komponenten der Türgriffeinheit 10
dargestellt, welche innerhalb der Türgriffeinheit 10 angeordnet sind und teils direkt
und teils indirekt mit einer Steuervorrichtung 4 des Fahrzeugs 1 verbunden sind. Die
Steuervorrichtung 4 ist dabei bspw. ein Teil der Automobilelektronik und/oder als
zentrales Steuergerät des Fahrzeugs 1 ausgebildet. Daher ist es denkbar, dass die
Steuervorrichtung 4 neben der gezeigten elektrischen Verbindung mit einer Auswertevorrichtung
40 und einer Sicherheitssensoreinheit 30 noch mit weiteren Komponenten weiterer Türgriffeinheiten
10 des Fahrzeugs 1 verbunden ist. Es ist dabei deutlich erkennbar, dass die Verbindung
zu der Sicherheitssensoreinheit 30 direkt und/oder unmittelbar erfolgt. Die elektrische
Verbindung ist dabei rein schematisch durch eine gestrichelte Linie dargestellt. Dagegen
wird die Verbindung zu einer Primärsensoreinheit 20 in der Türgriffeinheit 10 lediglich
indirekt und/oder mittelbar über eine Auswertevorrichtung 40 hergestellt. Mit anderen
Worten ist die Steuervorrichtung 4 zur Auswertung der Primärsensoreinheit 20 ausschließlich
indirekt und/oder mittelbar mit der Primärsensoreinheit 20, und insbesondere direkt
und/oder unmittelbar mit einer Auswertevorrichtung 40 der Türgriffeinheit 10 verbunden.
Weiter ist die Auswertevorrichtung 40 elektrisch z. B. unmittelbar und/oder direkt
mit der Primärsensoreinheit 20 verbunden. Die Verbindung erfolgt dabei bspw. über
einen Primärausgang 20.1 über eine elektrische Primärleitung 20.2, welche bspw. als
elektrisches Kabel ausgebildet ist. Die direkte und/oder unmittelbare Verbindung der
Sicherheitssensoreinheit 30 mit der Steuervorrichtung 4 erfolgt über einen Sekundärausgang
30.1 der Sicherheitssensoreinheit 30. Dabei werden die elektrischen Signale, d. h.
insbesondere das Erfassungssignal S durch eine elektrische Sekundärleitung 30.2 von
dem Sekundärausgang 30.1 an die Steuervorrichtung 4 übertragen. Auch kann es vorgesehen
sein, dass die gezeigten elektrischen Leitungen, insbesondere die Primärleitung 20.2
und/oder die Sekundärleitung 30.2 zumindest zwei und/oder mehrere elektrische Leitungen
aufweisen. Die elektrischen Leitungen können dabei z. B. auch zur Energieversorgung
der Sensoreinheiten der Türgriffeinheit 10 und/oder zur Übertragung von weiteren Signalen
dienen. Die Primärsensoreinheit 20 und/oder Sicherheitssensoreinheit 30 sind dabei
derart in der Türgriffeinheit 10 und/oder einem Türgriff 11 der Türgriffeinheit 10
angeordnet, dass eine Erfassung und/oder Detektion der Betätigungshandlung des Benutzers
50 durchführbar ist. Die Betätigungshandlung dient dabei dazu, ein bewegliches Teil
2, wie die Tür oder den Griff 11 selbst, zu bewegen. Zur Detektion der Betätigungshandlung
reicht es dabei aber bspw. aus, eine Annäherung der Hand des Benutzers 50 und/oder
eine Krafteinwirkung und/oder eine tatsächliche Bewegung des beweglichen Teils 2 (z.
B. in Richtung des in Figur 3 dargestellten Pfeils) zu detektieren und/oder zu erfassen.
Um eine sichere und zuverlässige Funktion der Türgriffeinheit 10 sowie der Sensoreinheiten
zu gewährleisten, ist die Steuervorrichtung 4 zudem mit einer Überwachungsvorrichtung
6 elektrisch verbunden. Die elektrische Verbindung ermöglicht dabei bspw. auch eine
Übertragung des Erfassungssignals S von der Steuervorrichtung 4 an die Überwachungsvorrichtung
6. Hierdurch wird eine Überwachung insbesondere der Sicherheitssensoreinheit 30 durch
die Überwachungsvorrichtung 6 möglich.
[0041] In Figur 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Türgriffeinheit
10 sowie eines erfindungsgemäßen Sicherheitssystems 200 gezeigt. Dabei kann es möglich
sein, dass die Steuervorrichtung 4 direkt und/oder unmittelbar eine Auswertung von
zumindest einer Sicherheitssensoreinheit 30 und insbesondere zumindest zwei Sicherheitssensoreinheiten
30 durchführt. Die beiden oder mehreren Sicherheitssensoreinheiten 30 sind bspw. derart
in der Türgriffeinheit 10 und/oder an der Türgriffeinheit 10 angeordnet, dass eine
Betätigungshandlung des Benutzers 50 an der Türgriffeinheit 10 redundant erfasst werden
kann. Optional ist es auch denkbar, dass die Sicherheitssensoreinheiten 30 derart
angeordnet sind, dass eine erste Sicherheitssensoreinheit 30a einen ersten Verlauf
der Betätigungshandlung und eine zweite Sicherheitssensoreinheit 30b einen zweiten
Verlauf der Betätigungshandlung erfassen kann. Erfolgt z. B. als Betätigungshandlung
ein Herausziehen des Türgriffs 11 der Türgriffeinheit 10 (z. B. in Pfeilrichtung),
so kann bspw. die erste Sicherheitssensoreinheit 30a eine erste Position und die zweite
Sicherheitssensoreinheit 30b eine zweite Position des Türgriffs 11 während dieser
Bewegung erfassen. Die Erfassung erfolgt bspw. durch unterschiedlich ausgebildete
Magnetfelder an der Türgriffeinheit 10, welche durch eine als Magnetfeldsensor und/oder
Hallsensor ausgebildete Sicherheitssensoreinheit 30 erfasst werden. Somit ist bspw.
die Bewegungsrichtung der Türgriffeinheit 10 bei der Betätigungshandlung erfassbar.
Weiter ist ebenfalls in Figur 4 zu sehen, dass die Auswertevorrichtung 40 in der Primärsensoreinheit
20 integriert sein kann. Entsprechend ist dann die Steuervorrichtung 4 zwar direkt
elektrisch mit der Primärsensoreinheit 20 verbunden, dennoch erfolgt eine Auswertung
der Primärsensoreinheit 20 durch die Steuervorrichtung 4 im Gegensatz zur Auswertung
der Sicherheitssensoreinheit 30 nur mittelbar und/oder indirekt. Dies hat den Grund,
dass das von der Steuervorrichtung 4 ausgewertete Signal der Primärsensoreinheit zumindest
von der Auswertevorrichtung 40 beeinflusst und/oder ausgegeben wird.
[0042] In Figur 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel gezeigt, wobei hier die erste Sicherheitssensoreinheit
30a und die zweite Sicherheitssensoreinheit 30b direkt elektrisch mit der Überwachungsvorrichtung
6 verbunden sind und somit eine Überwachung und/oder Auswertung der ersten Sicherheitssensoreinheit
30a und der zweiten Sicherheitssensoreinheit 30b direkt und/oder unmittelbar durch
die Überwachungsvorrichtung 6 zusätzlich zur Steuervorrichtung 4 erfolgt.
[0043] In Figur 6 ist schematisch ein erfindungsgemäßes Verfahren 100 visualisiert. Dabei
wird gemäß einem ersten Verfahrensschritt 100.1 eine primäre Detektion und/oder Erfassung
der Betätigungshandlung durch eine Primärsensoreinheit 20 durchgeführt. In einem zweiten
Verfahrensschritt 100.2 wird eine redundante und/oder sekundäre Detektion und/oder
Erfassung der Betätigungshandlung durch eine Sicherheitssensoreinheit 30 durchgeführt.
Gemäß dem dritten Verfahrensschritt 100.3 erfolgt eine Auswertung des Erfassungssignals
S der Sicherheitssensoreinheit 30 direkt und/oder unmittelbar durch eine Steuervorrichtung
4, welche fahrzeugseitig außerhalb der Türgriffeinheit 10 angeordnet ist.
[0044] In Figur 7 sind schematisch der Aufbau sowie die Signalübertragung eines erfindungsgemäßen
Sicherheitssystems 200 und/oder einer erfindungsgemäßen Türgriffeinheit 10 gezeigt.
Dabei ist vorgesehen, dass z. B. vorrangig eine Primärsensoreinheit 20 ein primäres
Erfassungs- und/oder Detektionssignal PS an eine Auswertevorrichtung 40 der Türgriffeinheit
10 überträgt. Hierdurch wird direkt und/oder unmittelbar durch die Auswertevorrichtung
40 das primäre Erfassungs- und/oder Detektionssignal PS ausgewertet. Anschließend
gibt die Auswertevorrichtung 40 ein ausgewertetes primäres Erfassungssignal AS an
eine Steuervorrichtung 4 aus. Dabei besitzt das ausgewertete primäre Erfassungssignal
AS insbesondere einen zum primären Erfassungs- und/oder Detektionssignal PS unterschiedlichen
Informationsgehalt. Dagegen erfolgt die Auswertung der Sicherheitssensoreinheit 30,
insbesondere einer ersten Sicherheitssensoreinheit 30a und einer zweiten Sicherheitssensoreinheit
30b unmittelbar und/oder direkt durch die Steuervorrichtung 4. Hierzu wird das Erfassungssignal
S, d. h. ein erstes Erfassungssignal S1 von der ersten Sicherheitssensoreinheit 30a
und ein zweites Erfassungssignal S2 von der zweiten Sicherheitssensoreinheit 30b,
z. B. über elektrische Leitungen an die Steuervorrichtung 4 übertragen. Selbstverständlich
kann die Steuervorrichtung 4 auch mit weiteren Sicherheitssensoreinheiten 30 verbunden
sein und entsprechend weitere Erfassungssignale S auswerten. Im Gegensatz zum ausgewerteten
primären Erfassungssignal AS muss für das Erfassungssignal S durch die Steuervorrichtung
4 zunächst eine Auswertung durch eine Auswerteeinheit 4.1 stattfinden. Dabei ist es
denkbar, dass auch weitere elektronische Komponenten der Steuervorrichtung 4 vorgesehen
sein können. Dies ist bspw. ein Datenspeicher 4.2, welcher z. B. ein vorgegebenes
Auswerteschema aufweist, das durch die Auswerteeinheit 4.1 ausgelesen werden kann.
Die vorgespeicherten Daten des Datenspeichers 4.2, welcher insbesondere als nicht
flüchtiger Datenspeicher 4.2 ausgebildet ist, sind dabei bspw. den konkreten Sicherheitssensoreinheiten
30 des Fahrzeugs 1 angepasst. Weiter ist es denkbar, dass das Erfassungssignal S auch
durch eine Überwachungsvorrichtung 6 der Steuervorrichtung 4 ausgewertet werden kann.
Dies ist in Figur 7 durch eine gestrichelte Linie dargestellt. Das ausgewertete primäre
Erfassungssignal AS von der Auswertevorrichtung 40 und das durch die Steuervorrichtung
4 ausgewertete Erfassungssignal S, d. h. das Detektionssignal D, wird anschließend
von einer Kontrolleinheit 4.3 berücksichtigt, um in Abhängigkeit von einer detektierten
Betätigungshandlung und/oder einer Überwachung an der Sicherheitssensoreinheit 30
(z. B. bei einer Fehlfunktion der Sicherheitssensoreinheit 30) eine Sicherheitsvorrichtung
7 anzusteuern. Die Sicherheitsvorrichtung 7 dient dabei bspw. zur Durchführung von
sicherheitsrelevanten Funktionen des Fahrzeugs 1.
[0045] Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung
ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale
der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden,
ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0046]
- 1
- Fahrzeug
- 2
- bewegliches Teil
- 4
- Steuervorrichtung
- 4.1
- Auswerteeinheit
- 4.2
- weitere Komponente, Datenspeicher
- 4.3
- Kontrolleinheit
- 6
- Überwachungsvorrichtung
- 7
- Sicherheitsvorrichtung
- 10
- Türgriffeinheit
- 11
- Türgriff
- 20
- Primärsensoreinheit
- 20.1
- Primärausgang
- 20.2
- Primärleitung
- 30
- Sicherheitssensoreinheit
- 30a
- Erste Sicherheitssensoreinheit
- 30b
- Zweite Sicherheitssensoreinheit
- 30.1
- Sekundärausgang
- 30.2
- Sekundärleitung
- 40
- Auswertevorrichtung
- 50
- Benutzer
- 51
- Aktivierungsvorrichtung
- 100
- Verfahren
- 100.1
- Erster Verfahrensschritt
- 100.2
- Zweiter Verfahrensschritt
- 100.3
- Dritter Verfahrensschritt
- 200
- Sicherheitssystem
- PS
- Primäres Erfassungs- und/oder Detektionssignal
- S
- Erfassungssignal
- S1
- Erstes Erfassungssignal
- S2
- Zweites Erfassungssignal
- AS
- Ausgewertetes primäres Erfassungssignal
- D
- Detektionssignal
1. Verfahren (100) zur Detektion von einer durch einen Benutzer (50) an einer Türgriffeinheit
(10) eines Fahrzeuges (1) durchführbaren Betätigungshandlung, insbesondere zum Öffnen
eines beweglichen Teils (2) des Fahrzeuges (1), wobei die Türgriffeinheit (10) zumindest
eine Sicherheitssensoreinheit (30) zur Erfassung der Betätigungshandlung aufweist,
wobei
die Sicherheitssensoreinheit (30) in Abhängigkeit von der Erfassung ein Erfassungssignal
(S) liefert, wobei das Erfassungssignal (S) direkt durch eine fahrzeugseitige Steuervorrichtung
(4) zur Detektion der Betätigungshandlung ausgewertet wird.
2. Verfahren (100) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sicherheitssensoreinheit (30) das Erfassungssignal (S) zumindest als ein stetiges
oder mehrstufiges digitales oder analoges Signal oder als ein Messsignal (S) liefert,
wobei das Messsignal (S) insbesondere proportional zu und/oder abhängig von einer
durch die Sicherheitssensoreinheit (30) gemessenen physikalischen Größe ist.
3. Verfahren (100) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuervorrichtung (4) das Erfassungssignal (S) derart elektronisch auswertet
und/oder interpretiert, dass ein vom Erfassungssignal (S) abhängiges Detektionssignal
(D) mit geringerem Informationsgehalt als das Erfassungssignal (S), insbesondere ein
binäres Signal, entsteht.
4. Verfahren (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Erfassung der Betätigungshandlung durch die Sicherheitssensoreinheit (30) und/oder
die zur Detektion durch die Sicherheitssensoreinheit (30) durchgeführte Messung direkt
und/oder unmittelbar durch die Steuervorrichtung (4) ausgewertet und/oder gesteuert
wird.
5. Verfahren (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Abhängigkeit von dem Erfassungssignal (S) und/oder von einem Detektionssignal
(D) eine insbesondere sicherheitsrelevante Funktion des Fahrzeuges (1), insbesondere
ein Not-Stopp des Fahrzeuges (1), insbesondere durch die als Notstoppvorrichtung (4)
ausgebildete Steuervorrichtung (4) durchgeführt wird.
6. Verfahren (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine fahrzeugseitige Überwachungsvorrichtung (6) vorgesehen ist, wobei die Überwachungsvorrichtung
(6) insbesondere stets und/oder zeitlich regelmäßig eine Überwachung der Sicherheitssensoreinheit
(30), insbesondere des Betriebszustands und/oder der Funktionsfähigkeit der Sicherheitssensoreinheit
(30), durchführt.
7. Verfahren (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Überwachungsvorrichtung (6) die Überwachung derart durchführt, dass ein Betriebspunkt
der Sicherheitssensoreinheit (30) ermittelt wird, insbesondere dadurch, dass zumindest
ein Ausgabesignalwert der Sicherheitssensoreinheit (30) mit zumindest einem elektrischen
Spannungs- und/oder Stromwert der Sicherheitssensoreinheit (30) verglichen wird.
8. Verfahren (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Überwachungsvorrichtung (6) und/oder die Steuervorrichtung (4) das Erfassungssignal
(S) plausibilisieren, wobei hierzu insbesondere ein erstes Erfassungssignal (S1) von
einer ersten Sicherheitssensoreinheit (30a) und ein zweites Erfassungssignal (S2)
von einer zweiten Sicherheitssensoreinheit (30b) ausgewertet werden.
9. Verfahren (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Primärsensoreinheit (20) vorgesehen ist, und durch die Primärsensoreinheit (20)
eine primäre Erfassung und/oder Detektion der Betätigungshandlung erfolgt, wohingegen
die Erfassung der Betätigungshandlung durch die Sicherheitssensoreinheit (30) als
eine redundante Erfassung nachrangig erfolgt
und/oder dass eine Primärsensoreinheit (20) vorgesehen ist, und die Primärsensoreinheit
(20) in Abhängigkeit von einer primären Erfassung und/oder Detektion ein primäres
Erfassungs- und/oder Detektionssignal (PS) ausgibt, wobei insbesondere das primäre
Erfassungs- und/oder Detektionssignal (PS) nur indirekt durch die Steuervorrichtung
(4) insbesondere über eine Auswertevorrichtung (40) ausgewertet wird.
10. Verfahren (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch die Auswertung des Erfassungssignals (S) der Sicherheitssensoreinheit (30)
eine Fehlerdiagnose durch die fahrzeugseitige Steuervorrichtung (4) erfolgt.
11. Sicherheitssystem (200) zur Detektion von einer durch einen Benutzer (50) an zumindest
einer Türgriffeinheit (10) eines Fahrzeuges (1) durchführbaren Betätigungshandlung,
insbesondere zum Öffnen eines beweglichen Teils (2) des Fahrzeuges (1), aufweisend
die Türgriffeinheit (10), wobei
die Türgriffeinheit (10) zumindest eine Sicherheitssensoreinheit (30) zur Erfassung
der Betätigungshandlung aufweist, wobei
durch die Sicherheitssensoreinheit (30) in Abhängigkeit von der Erfassung ein Erfassungssignal
(S) lieferbar ist, wobei
das Erfassungssignal (S) direkt durch eine fahrzeugseitige Steuervorrichtung (4) zur
Detektion der Betätigungshandlung auswertbar ist.
12. Sicherheitssystem (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Primärsensoreinheit (20) zur primären Erfassung und/oder Detektion der Betätigungshandlung
vorgesehen ist, wobei vorzugsweise die Sicherheitssensoreinheit (30) als Sekundärsensoreinheit
(30) zur nachrangingen, redundanten Erfassung der Betätigungshandlung ausgebildet
ist
und/oder dass die Primärsensoreinheit (20) einen Primärausgang (20.1) zur Ausgabe
des primären Erfassungs- und/oder Detektionssignal (PS) aufweist, wobei der Primärausgang
(20.1) insbesondere mit einer Auswertevorrichtung (40) elektrisch verbunden ist, wobei
vorzugsweise die Sicherheitssensoreinheit (30) einen Sekundärausgang (30.1) zur Ausgabe
des redundanten Erfassungssignals (S) aufweist, wobei der Sekundärausgang (30.1) vorzugsweise
mit der Steuervorrichtung (4) elektrisch verbunden ist
und/oder dass die Primärsensoreinheit (20) eine Auswertevorrichtung (40) aufweist
und/oder mit der Auswertevorrichtung (40) elektrisch verbunden ist, wobei insbesondere
die Auswertevorrichtung (40) mit der Steuervorrichtung (4) elektrisch verbunden ist.
13. Sicherheitssystem (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch eine Auswertevorrichtung (40) vorzugsweise ein primäres Erfassungssignal (PS)
einer Primärsensoreinheit (20) auswertbar ist, und durch die Auswertung des primären
Erfassungssignals (PS) ein primäres Detektionssignal (PS), insbesondere als ausgewertetes
primäres Erfassungssignal (AS), ermittelbar und/oder durch die Auswertevorrichtung
(40) ausgebbar ist
und/oder dass die Auswertevorrichtung (40) einen Auswerteausgang zur Ausgabe eines
ausgewerteten primären Erfassungssignals (AS) an die Steuervorrichtung (4) aufweist,
wobei insbesondere das ausgewertete primäre Erfassungssignal (AS) als ein digitales
Signal in Abhängigkeit von der detektierten Betätigungshandlung geliefert wird.
14. Sicherheitssystem (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sicherheitssensoreinheit (30) als ein Hallsensor (30) und/oder dergleichen ausgebildet
ist, wobei das Erfassungssignal (S) als ein analoges stetiges Signal an die Steuervorrichtung
(4) lieferbar ist
und/oder dass das Sicherheitssystem (200) gemäß einem Verfahren (100) nach einem der
Ansprüche 1 bis 10 betreibbar ist.
15. Türgriffeinheit (10) für ein Fahrzeug (1) zum Öffnen eines beweglichen Teils (2) des
Fahrzeuges (1), wobei die Türgriffeinheit (10) durch eine von einem Benutzer (50)
an der Türgriffeinheit (10) durchführbare Betätigungshandlung betätigbar ist, aufweisend
zumindest eine Sicherheitssensoreinheit (30) zur Erfassung der Betätigungshandlung,
wobei
durch die Sicherheitssensoreinheit (30) in Abhängigkeit von der Erfassung ein Erfassungssignal
(S) lieferbar ist, wobei
das Erfassungssignal (S) direkt durch eine fahrzeugseitige Steuervorrichtung (4) zur
Detektion der Betätigungshandlung auswertbar ist
und/oder dass die Türgriffeinheit (10) gemäß einem Verfahren (100) nach einem der
Ansprüche 1 bis 10 betreibbar ist und/oder in einem Sicherheitssystem (200) nach einem
der Ansprüche 11 bis 14 Verwendung findet.