[0001] Die Erfindung betrifft einen Abstandshalter für Isolierverglasungen, eine Isolierverglasung,
ein Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung.
[0002] Die Wärmeleitfähigkeit von Glas ist etwa um den Faktor 2 bis 3 niedriger als die
von Beton oder ähnlichen Baustoffen. Da Scheiben in den meisten Fällen jedoch deutlich
dünner als vergleichbare Elemente aus Stein oder Beton ausgelegt sind, verlieren Gebäude
dennoch häufig den größten Wärmeanteil über die Außenverglasung. Die notwendigen Mehrkosten
für Heizung und Klimaanlagen machen einen nicht zu unterschätzenden Teil der Unterhaltungskosten
eines Gebäudes aus. Zudem werden im Zuge strengerer Bauvorschriften niedrigere Kohlendioxid
Emissionen gefordert. Ein wichtiger Lösungsansatz hierfür sind Dreifachisolierverglasungen,
die vor allem im Zuge immer schneller steigender Rohstoffpreise und strengeren Umweltschutzauflagen
nicht mehr aus dem Gebäudebau wegzudenken sind. Dreifachisolierverglasungen machen
daher einen zunehmend größeren Teil der nach außen gerichteten Verglasungen aus.
[0003] Dreifachisolierverglasungen enthalten in der Regel drei Scheiben aus Glas oder polymeren
Materialien, die über zwei einzelne Abstandshalter (Spacer) voneinander getrennt sind.
Dabei wird auf eine Doppelverglasung mittels eines zusätzlichen Abstandshalters eine
weitere Scheibe aufgesetzt. Bei Montage einer derartigen Dreifachverglasung gelten
sehr geringe Toleranzvorgaben, da die beiden Abstandshalter in exakt der gleichen
Höhe angebracht werden müssen. Somit ist die Montage von Dreifachverglasungen im Vergleich
zu Doppelverglasungen wesentlich aufwändiger, da entweder zusätzliche Anlagenkomponenten
für die Montage einer weiteren Scheibe bereitgestellt werden müssen oder ein zeitaufwändiger
Mehrfachdurchlauf einer klassischen Anlage notwendig ist.
[0004] WO 2014198431 und
WO 2014198429 offenbaren einen Hohlprofilabstandshalter aus Polymeren, der ein nutförmiges Aufnahmeprofil
für eine mittlere Scheibe aufweist. Vorteilhaft ist bei diesem Abstandshalter, dass
nur ein einziger Abstandshalter montiert werden muss, und somit der Schritt der Justierung
von zwei einzelnen Abstandshaltern bei den herkömmlichen Dreifachverglasungen entfällt.
Ein Nachteil dieses polymeren Hohlprofilabstandshalters ist jedoch, dass auf die Außenseite
eine gas- und dampfdichte Barriere aufgebracht werden muss, da die Dichtigkeit des
polymeren Grundkörpers allein nicht ausreicht, um den inneren Scheibenzwischenraum
gegen Eindringen von Wasser und den Verlust des enthaltenen inerten Gases abzudichten.
Die Herstellung des Abstandshalters muss demnach getrennt von der Herstellung der
Isolierglaseinheit erfolgen, da nach einer Extrusion der polymere Grundkörper zunächst
aushärten muss, um danach in einem zweiten Schritt mit einer Folie oder einer Beschichtung
versehen zu werden, die je nach Herstellung ebenfalls aushärten muss.
[0005] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen verbesserten Abstandshalter
für Isolierverglasungen bereitzustellen, eine Isolierverglasung sowie ein wirtschaftliches
Verfahren zur Montage einer Isolierverglasung mit erfindungsgemäßem Abstandshalter
bereitzustellen.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird erfindungsgemäß durch einen Abstandshalter
für Isolierverglasungen nach dem unabhängigen Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungen
der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0007] Der erfindungsgemäße Abstandshalter für Isolierverglasungen umfasst mindestens einen
Grundkörper, der eine erste Scheibenkontaktfläche und eine parallel dazu verlaufende
zweite Scheibenkontaktfläche, eine erste Verglasungsinnenraumfläche, eine zweite Verglasungsinnenraumfläche
und eine Außenfläche aufweist. Der Grundkörper hat eine Wandstärke d. In den Grundkörper
sind eine erste Hohlkammer und eine zweite Hohlkammer sowie eine Nut eingebracht.
Die Nut verläuft dabei parallel zur ersten Scheibenkontaktfläche und zweiten Scheibenkontaktfläche
und dient der Aufnahme einer Scheibe. Die erste Hohlkammer grenzt an die erste Verglasungsinnenraumfläche,
während die zweite Hohlkammer an die zweite Verglasungsinnenraumfläche angrenzt, wobei
die Verglasungsinnenraumflächen sich oberhalb der Hohlkammern befinden und die Außenfläche
sich unterhalb der Hohlkammern befindet. Oberhalb ist in diesem Zusammenhang als dem
Scheibeninnenraum einer Isolierverglasung mit erfindungsgemäßem Abstandshalter zugewandt
und unterhalb als dem Scheibeninnenraum abgewandt definiert. Da die Nut zwischen der
ersten Verglasungsinnenraumfläche und zweiten Verglasungsinnenraumfläche verläuft,
begrenzt sie diese seitlich und trennt die erste Hohlkammer und die zweite Hohlkammer
voneinander. Die Seitenflanken der Nut werden dabei von den Wänden der ersten Hohlkammer
und der zweiten Hohlkammer gebildet. Die Nut bildet dabei eine Vertiefung, die geeignet
ist die mittlere Scheibe (dritte Scheibe) einer Isolierverglasung aufzunehmen. Dadurch
wird die Position der dritten Scheibe über zwei Seitenflanken der Nut sowie die Bodenfläche
der Nut fixiert. Der Grundkörper besteht im Wesentlichen aus Metall. Im Wesentlichen
im Sinne der Erfindung bedeutet, dass der Grundkörper zu mindestens 90 % aus Metall
besteht, bevorzugt zu mindestens 95 %, besonders bevorzugt zu mindestens 99%. Da der
Grundkörper aus Metall gefertigt ist, hat der Abstandshalter auch ohne eine Barrierefolie
oder Barrierebeschichtung eine sehr gute Gas- und Dampfdichtigkeit. Dadurch können
Materialkosten und Herstellungskosten gespart werden.
[0008] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Grundkörper durch ein RollformVerfahren
hergestellt, besonders bevorzugt in einem Kaltwalzverfahren. Dabei wird ein dünnes
Metallblech in die passende Form gebogen. Diese Verfahren können direkt in die Isolierglasfertigung
integriert werden, sodass der Grundkörper direkt vor dem Zusammenbau des Isolierglases
auf der gleichen Fertigungslinie hergestellt wird. Dies spart Lager- und Transportkosten
im Vergleich zu einer separaten Fertigung des Abstandshalters. Alternativ kann der
Grundkörper auch zum Beispiel in einem Strangpressverfahren hergestellt sein.
[0009] Bevorzugt grenzt die Bodenfläche der Nut direkt an die Außenfläche des Grundkörpers,
ohne dass sich eine oder beide Hohlkammern unterhalb der Nut erstrecken. Dadurch wird
eine größtmögliche Tiefe der Nut erreicht, wobei die Fläche der Seitenflanken zur
Stabilisierung der Scheibe maximiert wird.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Abstandshalters ist im
Bereich der Bodenfläche der Nut die Wandstärke d
B im Vergleich zur Wandstärke d des Grundkörpers erhöht. Dadurch wird die Stabilität
im Bereich der Bodenfläche erhöht, damit die Belastung durch die dritte Scheibe besser
aufgenommen werden kann. Bevorzugt beträgt die Wandstärke d
B im Bereich der Bodenfläche mindestens das Doppelte der Wandstärke d des Grundkörpers,
nämlich 2 d, und höchstens das Vierfache der Wandstärke d des Grundkörpers, nämlich
4 d. So wird eine besonders gute Stabilisierung der Bodenfläche erzielt. Besonders
bevorzugt beträgt die Wandstärke d
B im Bereich der Bodenfläche genau 2 d. Diese Ausführungsform ist insbesondere bei
durch Rollformen hergestellten Grundkörpern einfach zu realisieren, da in dem Fall
das dünne Metallblech im Bereich der Bodenfläche doppelt gelegt werden kann.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform ist auf der der Nut gegenüberliegenden Seite
des erfindungsgemäßen Abstandshalters ein Steg angebracht. Der Steg befindet sich
bevorzugt direkt unterhalb der Nut und ist auf der Außenfläche des Grundkörpers angebracht.
Der Steg dient der Abstützung des Abstandshalterrahmens mit integrierter dritter Scheibe
während der Isolierglasproduktion nach dem Verkleben der ersten und zweiten Scheibe
mit den Scheibenkontaktflächen. So wird ein Abrutschen des Abstandshalterrahmens vor
und nach dem Verpressen bzw. während des Aushärtens der äußeren Versiegelung verhindert.
Bei Einsatz eines Abstandshalters mit Steg ist ein Absacken des Abstandshalterrahmens
mit integriertem mittlerem Glas während der Isolierglasproduktion, wie es mit vergleichbaren
Abstandshaltern ohne Steg passieren würde, unmöglich. Der Abstandshalter wird so eingesetzt,
dass die Kante des Stegs sich auf gleicher Höhe mit den Kanten der beiden Scheiben
befindet und somit bündig mit diesen angeordnet ist. Der Steg des Abstandshalters
teilt damit den äußeren Scheibenzwischenraum in zwei äußere Scheibenzwischenräume,
einen ersten äußeren Scheibenzwischenraum und einen zweiten äußeren Scheibenzwischenraum.
Der äußere Scheibenzwischenraum ist definiert als der Raum, der durch die erste Scheibe,
die zweite Scheibe und die Außenfläche des Abstandshalters begrenzt ist. Da der gesamte
äußere Scheibenzwischenraum zwischen den äußeren Scheiben durch den Steg des Abstandshalters
in zwei schmalere Scheibenzwischenräume geteilt wird, kann das Verfüllen mit dem Material
der äußeren Versiegelung auf einer Standard-Anlage für Dreifachisolierverglasungen
durchgeführt werden. Diese Anlagen verwenden in der Regel zwei Düsen, die jeweils
zwischen einer äußeren Scheibe und daneben liegenden mittleren Scheibe entlanggeführt
werden, wobei die beiden Scheibenkanten als Führung dienen. Der Steg des Abstandshalters
übernimmt hierbei die Funktion der mittleren Scheibe und dient als Führungshilfe für
die Düsen zum Befüllen der äußeren Scheibenzwischenräume mit dem Material der äußeren
Versiegelung.
[0012] Die Kante des Stegs bezeichnet die untere Fläche des Stegs, die vom Scheibeninnenraum
weg weist und nach Einbau in eine Isolierverglasung zur äußeren Umgebung weist. Die
Seitenflächen des Stegs sind die Flächen des Stegs, die nach Einbau des Abstandshalters
in einer Isolierverglasung zur ersten Scheibe und zur zweiten Scheibe weisen und parallel
zu diesen verlaufen. Die Seitenflächen stehen in der fertigen Isolierverglasung in
Kontakt mit der äußeren Versiegelung. Die Seitenflächen des Stegs können sowohl parallel
zur ersten Scheibe und zweiten Scheibe verlaufen als auch in die eine oder andere
Richtung geneigt sein. Die Höhe b des Stegs gibt die Abmessungen des äußeren Scheibenzwischenraums
der fertigen Isolierverglasung vor, da seine Kante sich auf gleicher Höhe mit den
Kanten der äußeren Scheiben befindet. Die Höhe b liegt bevorzugt zwischen 2 mm und
8 mm. Die Breite a des Stegs stimmt bevorzugt mit der Breite der Nut an der Bodenfläche
überein, da so eine besonders gute Stabilisierung des Abstandshalterrahmens erzielt
wird. Die Breite a des Stegs beträgt bevorzugt zwischen 1 mm und 10 mm, besonders
bevorzugt zwischen 2 mm und 5 mm.
[0013] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Steg als T-Profil ausgebildet.
Der Steg umfasst in dem Fall zwei Seitenarme, die auf die Außenwand des Abstandshalters
angebracht werden. Die zwei Seitenarme tragen zu einer Verbesserung der Stabilität
des Abstandshalters bei, da die Kontaktfläche zwischen Steg und Außenwand vergrößert
wird. Zudem erhöhen sie die Stabilität des Abstandshalters im Bereich der Nut, insbesondere
wenn die Bodenfläche der Nut an die Außenwand des Abstandshalters angrenzt. Die Seitenarme
können sich über die gesamte Außenfläche des polymeren Grundkörpers erstrecken oder
nur einen Teil der Außenfläche bedecken. Bevorzugt bedecken sie etwa 40 % bis 60 %
der Außenfläche. Die Dicke der Seitenarme beträgt zwischen 1 mm und 3 mm. Bei diesen
Abmessungen wird eine besonders gute Stabilität des Stegs erzielt.
[0014] Der Steg enthält bevorzugt Polyethylen (PE), Polycarbonate (PC), Polypropylen (PP),
Polystyrol, Polybutadien, Polynitrile, Polyester, Polyurethane, Polymethylmetacrylate,
Polyacrylate, Polyamide, Polyethylenterephthalat (PET), Polybutylenterephthalat (PBT),
bevorzugt Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Acrylester-Styrol-Acrylnitril (ASA),
Acrylnitril-Butadien-Styrol/Polycarbonat (ABS/PC), Styrol-Acrylnitril (SAN), PET/PC,
PBT/PC und/oder Copolymere oder Gemische davon. Optional kann der Steg auch glasfaserverstärkt
sein. Besonders bevorzugt hat das Material des Stegs den gleichen Längenausdehnungskoeffizient
wie der Grundkörper. Dies trägt zu einer verbesserten Stabilität des Abstandshalters
bei.
[0015] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Abstandshalters enthält
der Grundkörper bevorzugt Aluminium und / oder Edelstahl oder besteht im Wesentlichen
aus Aluminium und / oder Edelstahl. Mit diesen Materialien können besonders stabile
und langlebige Grundkörper hergestellt werden.
[0016] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält der Grundkörper eine Aluminiumlegierung
oder Edelstahllegierung oder besteht im Wesentlichen daraus. Mit diesen Legierungen
können besonders gute Ergebnisse erzielt werden.
[0017] Besonders bevorzugt besteht der Grundkörper im Wesentlichen aus einer Aluminiumlegierung
mit einer Wärmeleitfähigkeit von höchstens 160 W / (m K) [Watt pro Meter und Kelvin].
Durch die Verwendung solcher Aluminiumlegierungen werden die wärmeisolierenden Eigenschaften
des Randverbunds der Isolierverglasung verbessert.
[0018] In einer alternativen bevorzugten Ausführungsform enthält der Grundkörper eine Edelstahllegierung
oder besteht im Wesentlichen daraus, besonders bevorzugt eine Edelstahllegierung mit
einer Wärmeleitfähigkeit von höchstens 80 W / (m K) [Watt pro Meter und Kelvin]. Durch
die Verwendung solcher Edelstahllegierungen werden die wärmeisolierenden Eigenschaften
des Randverbunds der Isolierverglasung weiter verbessert.
[0019] "Im Wesentlichen" im Sinne der Erfindung bedeutet, dass der Grundkörper zu mindestens
90 % aus dem entsprechenden Metall besteht, bevorzugt zu mindestens 95 %, besonders
bevorzugt zu mindestens 99%.
[0020] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Abstandshalters ist in
der Nut eine gasdurchlässig ausgeführte Einlage angebracht oder mindestens zwei Einlagen
sind mit einem Abstand von mindestens 1 mm angebracht. Dadurch wird in der fertigen
Isolierverglasung ein Gasaustausch zwischen den inneren Scheibenzwischenräumen, die
an die erste und zweite Verglasungsinnenraumflächen angrenzen, ermöglicht. Die Nut
ist breiter als die darin montierte Scheibe, so dass die Einlage in die Nut eingesetzt
werden kann. Die Einlage verhindert ein Verrutschen der Scheibe und eine dadurch bedingte
Geräuschentwicklung beim Öffnen und Schließen des Fensters. Die Einlage ist mindestens
in einem Bereich der Seitenflanken der Nut angebracht, zum Beispiel als Wölbungen
in einem Teilbereich der beiden Seitenflanken. Bevorzugt erstreckt sich die Einlage
auch über die Bodenfläche der Nut, wodurch besonders effektiv ein Klappergeräusch
der Scheibe verhindert werden kann. Die Einlage kompensiert des Weiteren die thermische
Ausdehnung der dritten Scheibe bei Erwärmung, so dass unabhängig von den klimatischen
Bedingungen eine spannungsfreie Fixierung gewährleistet ist. Ferner ist die Verwendung
einer Einlage vorteilhaft in Bezug auf die Minimierung der Variantenvielfalt des Abstandshalters.
Um die Variantenvielfalt möglichst gering zu halten und trotzdem eine variable Dicke
der mittleren Scheibe zu ermöglichen, kann ein Abstandshalter mit verschiedenen Einlagen
eingesetzt werden. Die Variation der Einlage ist dabei bezüglich der Produktionskosten
günstiger als die Variation des Abstandshalters.
[0021] Eine gasdurchlässige Ausführung der Einlage im Sinne der Erfindung bedeutet, dass
in einer fertigen Isolierverglasung der erste innere Scheibenzwischenraum, der zwischen
erster Scheibe und dritter Scheibe liegt, mit dem zweiten inneren Scheibenzwischenraum,
der zwischen dritter Scheibe und zweiter Scheibe liegt, so verbunden ist, dass ein
Luft- bzw. Gasaustausch möglich ist. Dadurch wird ein Druckausgleich zwischen den
inneren Scheibenzwischenräumen ermöglicht, was im Vergleich zu einer Ausführung mit
hermetisch abgeschlossenen inneren Scheibenzwischenräumen zu einer deutlichen Reduktion
der Belastung der mittleren Scheibe führt. Somit können dünnere Scheiben und insbesondere
nichtvorgespannte Scheiben verwendet werden. Diese gasdurchlässige Ausführung kann
durch die Verwendung von porösen Materialien wie zum Beispiel Polymerschäumen realisiert
werden oder bei der Verwendung von gasdichten Materialien durch das Einbringen von
Verbindungen, wie zum Beispiel einem Kanal oder mehreren Kanälen in die Einlage. Alternativ
ist die Einlage nicht durchgehend entlang des gesamten Abstandshalterprofils in der
Nut angebracht, sondern nur in einzelnen Teilabschnitten sind Einlagen angebracht,
in denen die Scheibe fixiert wird, um ein Klappern der Scheibe in der Nut zu verhindern.
Die Abstände der Einlagen zueinander betragen mindestens 1 mm. In den freibleibenden
Bereichen ohne Einlage kann ein Luftaustausch und somit ein Druckausgleich zwischen
angrenzenden inneren Scheibenzwischenräumen stattfinden. Da die Einlagen abschnittsweise
angebracht sind, können im Vergleich zu einer Anbringung entlang des gesamten Abstandshalterprofils
Materialkosten gespart werden.
[0022] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Einlage in die Nut eingeschoben oder
gesteckt. Dabei wird der Grundkörper zuerst gefertigt, und vor dem Isolierglaszusammenbau
wird die vorgefertigte Einlage in die Nut eingeschoben oder eingesteckt. Als Einlage
geeignete Profile können separat durch Extrusion gefertigt werden. Alternativ können
auch Dichtbänder oder Dichtprofile fertig als Rollenware gekauft werden. Diese Ausführung
von Einlage und Grundkörper ermöglicht eine besonders flexible Anpassung der Fertigung
von Isoliergläsern, da bei unterschiedlichen Scheibendicken des mittleren Glases derselbe
Grundkörper verwendet werden kann und nur die Einlage variiert werden muss.
[0023] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wird die Einlage in die Nut des zuvor
gefertigten Grundkörpers eingespritzt. Dieser Prozess lässt sich besonders gut automatisieren.
Besonders vorteilhaft ist das Einspritzen in Verbindung mit der unterbrochenen Ausführung
der Einlage, da sich sehr leicht nur in einzelnen Abschnitten die Einlage einspritzen
lässt.
[0024] Bevorzugt enthält die Einlage einen Butyldichtstoff. Butyldichtstoffe werden in der
Isolierglasproduktion verbreitet eingesetzt um die Verklebung von Abstandshalter und
Scheiben sicherzustellen. Diese Dichtstoffe sind daher für den Einsatz in Isolierverglasungen
erprobt und besonders gut geeignet. Butyl kann in Form von fertigen Schnüren eingesetzt
werden oder nach Erwärmung an die vorgesehenen Stellen in der Nut eingespritzt werden.
[0025] Bevorzugt enthält die Einlage ein thermoplastisches Elastomer, bevorzugt ein thermoplastisches
Elastomer auf Urethanbasis (TPU). Thermoplastische Elastomere sind besonders vorteilhaft
aufgrund der guten Verarbeitbarkeit. Die verwendeten Elastomere dürfen keine Stoffe
enthalten, die während der Lebensdauer in den Scheibeninnenraum entweichen und dort
zu Niederschlagsbildung führen. Mit thermoplastischen Elastomeren auf Urethanbasis
werden besonders gute Ergebnisse erzielt.
[0026] Bevorzugt enthält die Einlage einen Silikondichtstoff. Der Silikondichtstoff kann
eingespritzt werden oder als vorgefertigtes Profil eingesetzt werden. Mit Silikondichtstoffen
werden gute Ergebnisse erzielt.
[0027] In einer alternativen vorteilhaften Ausführungsform enthält die Einlage einen Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk
(EPDM). Mit diesem Material werden besonders gute Ergebnisse erzielt.
[0028] Die Seitenflanken der Nut können sowohl parallel zu den Scheibenkontaktflächen verlaufen
als auch in die eine oder andere Richtung geneigt sein. Durch eine Neigung der Seitenflanken
in Richtung der dritten Scheibe wird eine Verjüngung erzeugt, die dazu dienen kann
die dritte Scheibe gezielt zu fixieren. Zudem kann der optische Eindruck bei Blick
in Richtung der Verglasungsinnenraumflächen verbessert werden, da durch die Verjüngung
eine im unteren Bereich der Nut aufgenommene Einlage verdeckt werden kann. Des Weiteren
sind auch gewölbte Seitenflanken denkbar, wobei nur der mittlere Abschnitt der Seitenflanken
an der dritten Scheibe anliegt. Die gewölbten Seitenflanken verfügen über eine sehr
gute Federwirkung, insbesondere bei geringen Wandstärken. Dadurch wird die Flexibilität
der Seitenflanken weiter erhöht, so dass eine thermische Ausdehnung der dritten Scheibe
besonders vorteilhaft kompensiert werden kann, sodass auch ohne Verwendung einer Einlage
eine spannungsfreie Fixierung gewährleistet ist. Wenn keine Einlage in die Nut eingepasst
wird, sind der erste Scheibenzwischenraum und der zweite Scheibenzwischenraum nicht
luftdicht voneinander abgeschlossen. Dies hat den Vorteil, dass eine Luftzirkulation
erzeugt werden kann, insbesondere wenn ein Druckausgleichssystem in den Abstandshalter
integriert wird.
[0029] Die Hohlkammern des erfindungsgemäßen Abstandshalters tragen nicht nur zur Flexibilität
der Seitenflanken bei, sondern können zur Aufnahme von weiteren Komponenten, wie beispielsweise
eines Trockenmittels, zur Verfügung stehen. Die Hohlkammern sind bevorzugt dicht abgeschlossen,
sodass kein enthaltenes Trockenmittel entweichen kann. Eventuelle Öffnungen entlang
der Verglasungsinnenraumfläche sind so ausgeführt, dass Feuchtigkeit im inneren Scheibenzwischenraum
vom Trockenmittel in der Hohlkammer aufgenommen werden kann ohne dass Trockenmittel
in den inneren Scheibenzwischenraum gelangen kann.
[0030] Die erste Scheibenkontaktfläche und die zweite Scheibenkontaktfläche stellen die
Seiten des Abstandshalters dar, an denen beim Einbau des Abstandshalters die Montage
der äußeren Scheiben (erste Scheibe und zweite Scheibe) einer Isolierverglasung erfolgt.
Die erste Scheibenkontaktfläche und die zweite Scheibenkontaktfläche verlaufen parallel
zueinander.
[0031] Die Verglasungsinnenraumflächen sind als die Flächen des Grundkörpers definiert,
die nach Einbau des Abstandshalters in einer Isolierverglasung in Richtung des Innenraums
der Verglasung weisen. Die erste Verglasungsinnenraumfläche liegt dabei zwischen der
ersten und der dritten Scheibe, während die zweite Verglasungsinnenraumfläche zwischen
der dritten und der zweiten Scheibe angeordnet ist.
[0032] Die Außenfläche des Grundkörpers ist die den Verglasungsinnenraumflächen gegenüberliegende
Seite, die vom Innenraum der Isolierverglasung weg in Richtung einer äußeren Versiegelung
weist. Die Außenfläche verläuft bevorzugt senkrecht zu den Scheibenkontaktflächen.
Die den Scheibenkontaktflächen nächstliegenden Abschnitte der Außenfläche können jedoch
alternativ in einem Winkel von bevorzugt 30° bis 60° zur Außenfläche in Richtung der
Scheibenkontaktflächen geneigt sein. Diese abgewinkelte Geometrie verbessert die Stabilität
des Grundkörpers. Eine planare Außenfläche, die sich in ihrem gesamten Verlauf senkrecht
zu den Scheibenkontaktflächen verhält, hat hingegen den Vorteil, dass die Dichtfläche
zwischen Abstandshalter und Scheibenkontaktflächen maximiert wird und eine einfachere
Formgebung den Produktionsprozess erleichtert.
[0033] Der Grundkörper weist bevorzugt entlang der Verglasungsinnenraumflächen eine Gesamtbreite
von 10 mm bis 50 mm, besonders bevorzugt von 20 mm bis 36 mm, auf. Durch die Wahl
der Breite der Verglasungsinnenraumflächen wird der Abstand zwischen erster und dritter
Scheibe bzw. zwischen dritter und zweiter Scheibe bestimmt. Bevorzugt sind die Breiten
der ersten Verglasungsinnenraumfläche und der zweiten Verglasungsinnenraumfläche gleich.
Alternativ sind auch asymmetrische Abstandshalter möglich, bei denen die beiden Verglasungsinnenraumflächen
unterschiedliche Breiten haben. Das genaue Abmaß der Verglasungsinnenraumflächen richtet
sich nach den Dimensionen der Isolierverglasung und den gewünschten Scheibenzwischenraumgrößen.
[0034] Der Grundkörper weist bevorzugt entlang der Scheibenkontaktflächen eine Höhe von
5 mm bis 15 mm, besonders bevorzugt von 5 mm bis 10 mm, auf.
[0035] Die Nut weist bevorzugt eine Tiefe von 1 mm bis 15 mm, besonders bevorzugt von 2
mm bis 4 mm auf. Dadurch kann eine stabile Fixierung der dritten Scheibe erreicht
werden.
[0036] Die Wandstärke d des Grundkörpers beträgt 0,05 mm bis 2 mm, bevorzugt 0,08 mm bis
1,8 mm, besonders bevorzugt 0,10 mm bis 1 mm.
[0037] Der Grundkörper enthält bevorzugt ein Trockenmittel, bevorzugt Kieselgele, Molekularsiebe,
CaCl
2, Na
2SO
4, Aktivkohle, Silikate, Bentonite, Zeolithe und/oder Gemische davon. Das Trockenmittel
befindet sich bevorzugt in der ersten und zweiten Hohlkammer des Grundkörpers.
[0038] In einer bevorzugten Ausführungsform weisen die erste Verglasungsinnenraumfläche
und/oder die zweite Verglasungsinnenraumfläche mindestens eine Öffnung auf. Bevorzugt
sind mehrere Öffnungen an beiden Verglasungsinnenraumflächen angebracht. Die Gesamtzahl
der Öffnungen hängt dabei von der Größe der Isolierverglasung ab. Die Öffnungen verbinden
die Hohlkammern mit den Scheibenzwischenräumen, wodurch ein Gasaustausch zwischen
diesen möglich wird. Dadurch wird eine Aufnahme von Luftfeuchtigkeit durch ein in
den Hohlkammern befindliches Trockenmittel erlaubt und somit ein Beschlagen der Scheiben
verhindert. Die Öffnungen sind bevorzugt als Schlitze ausgeführt, besonders bevorzugt
als Schlitze mit einer Breite von 0,2 mm und einer Länge von 2 mm. Die Schlitze gewährleisten
einen optimalen Luftaustausch ohne dass Trockenmittel aus den Hohlkammern in die Scheibenzwischenräume
eindringen kann.
[0039] Die Erfindung umfasst des Weiteren eine Isolierverglasung mit mindestens einer ersten
Scheibe, einer zweiten Scheibe und einer dritten Scheibe und einen umlaufenden zwischen
erster und zweiter Scheibe angeordneten erfindungsgemäßen Abstandshalter. Die erste
Scheibe liegt dabei an der ersten Scheibenkontaktfläche des Abstandshalters an, während
die zweite Scheibe an der zweiten Scheibenkontaktfläche anliegt. Die dritte Scheibe
ist in die Nut des Abstandshalters eingesetzt. Zwischen der ersten Scheibe und der
dritten Scheibe befindet sich der erste innere Scheibenzwischenraum, begrenzt durch
den Abstandshalter. Zwischen der dritten Scheibe und der zweiten Scheibe befindet
sich der zweite innere Scheibenzwischenraum begrenzt durch den Abstandshalter. Im
äußeren Scheibenzwischenraum, begrenzt durch die Außenfläche des Grundkörpers und
die erste Scheibe und die zweite Scheibe ist eine äußere Versiegelung angeordnet.
Die äußere Versiegelung dient der mechanischen Stabilisierung der Isolierverglasung.
Als äußere Versiegelung wird beispielsweise eine plastische Abdichtmasse verwendet.
[0040] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Isolierverglasung ist
unterhalb der Nut des Abstandshalters ein Steg angebracht. Die erste Scheibe und die
zweite Scheibe sind parallel und deckungsgleich angeordnet. Die Kanten der beiden
Scheiben sind daher im Randbereich bündig angeordnet, das heißt sie befinden sind
auf gleicher Höhe. Der Abstandshalter ist so eingesetzt, dass die Kante des Stegs
sich auf gleicher Höhe mit den Kanten der beiden Scheiben befindet und somit bündig
mit diesen angeordnet ist. Der Steg des Abstandshalters teilt damit den äußeren Scheibenzwischenraum
in zwei äußere Scheibenzwischenräume, einen ersten äußeren Scheibenzwischenraum und
einen zweiten äußeren Scheibenzwischenraum. Der äußere Scheibenzwischenraum ist definiert
als der Raum, der durch die erste Scheibe, die zweite Scheibe und die Außenfläche
des Abstandshalters begrenzt ist. Die äußeren Scheibenzwischenräume sind mit einer
äußeren Versiegelung verfüllt. Als äußere Versiegelung wird beispielsweise eine plastische
Abdichtmasse verwendet.
[0041] Bevorzugt enthält die äußere Versiegelung Polymere oder silanmodifizierte Polymere,
besonders bevorzugt organische Polysulfide, Silikone, raumtemperaturvernetzenden (RTV)
Silikonkautschuk, peroxidischvernetzten Silikonkautschuk und/oder additionsvernetzten
Silikonkautschuk, Polyurethane und/oder Butylkautschuk.
[0042] Der Abstandshalter ist bevorzugt zu einem umlaufenden Rahmen gebogen. Die Nahtstelle
ist bevorzugt an einer Längsseite angeordnet, wobei die beiden Enden des Abstandshalters
über einen Längsverbinder verbunden sind. Grundsätzlich sind verschiedenste Geometrien
der Isolierverglasung möglich, beispielsweise rechteckige, trapezförmige und abgerundete
Formen.
[0043] Die Scheiben der Isolierverglasung sind mit dem Abstandshalter über eine Dichtung
verbunden. Zwischen der ersten Scheibe und der ersten Scheibenkontaktfläche und/oder
der zweiten Scheibe und der zweiten Scheibenkontaktfläche ist dazu eine Dichtung angebracht.
Die Dichtung enthält ein Polyisobutylen. Das Polyisobutylen kann ein vernetzendes
oder nicht vernetzendes Polyisobutylen sein.
[0044] Die erste Scheibe, die zweite Scheibe und/oder die dritte Scheibe der Isolierverglasung
enthalten bevorzugt Glas und/oder Polymere, besonders bevorzugt Quarzglas, Borosilikatglas,
Kalk-Natron-Glas, Polymethylmethacrylat und/oder Gemische davon.
[0045] Die erste Scheibe und die zweite Scheibe verfügen über eine Dicke von 2 mm bis 50
mm, bevorzugt 3 mm bis 16 mm, wobei beide Scheiben auch unterschiedliche Dicken haben
können. Die dritte Scheibe hat eine Dicke von 1 mm bis 4 mm, bevorzugt von 1 mm bis
3 mm und besonders bevorzugt von 1,5 mm bis 3 mm. Der erfindungsgemäße Abstandshalter
ermöglicht durch die spannungsfreie Fixierung eine vorteilhafte Reduzierung der Dicke
der dritten Scheibe bei gleichbleibender Stabilität der Verglasung. Bevorzugt ist
die Dicke der dritten Scheibe geringer als die Dicken der ersten und zweiten Scheibe.
In einer möglichen Ausführungsform beträgt die Dicke der ersten Scheibe 3 mm, die
Dicke der zweiten Scheibe 4 mm und die Dicke der dritten Scheibe 2 mm. Eine solche
asymmetrische Kombination der Scheibendicken führt zu einer erheblichen Verbesserung
der akustischen Dämpfung.
[0046] Die Isolierverglasung ist mit einem Schutzgas, bevorzugt mit einem Edelgas, vorzugsweise
Argon oder Krypton befüllt, die den Wärmeübergangswert im Isolierverglasungszwischenraum
reduzieren.
[0047] Die dritte Scheibe der Isolierverglasung weist bevorzugt eine Low-E-Beschichtung
auf. Mit Low-E-Beschichtungen kann das Wärmedämmvermögen der Isolierverglasung noch
weiter gesteigert und verbessert werden. Diese Beschichtungen sind Wärmestrahlung
reflektierende Beschichtungen, die einen erheblichen Teil der Infrarotstrahlung reflektieren,
was im Sommer zu einer verringerten Erwärmung des Wohnraums führt. Die verschiedensten
Low-E-Beschichtungen sind beispielsweise bekannt aus
DE 10 2009 006 062 A1,
WO 2007/101964 A1,
EP 0 912 455 B1,
DE 199 27 683 C1,
EP 1 218 307 B1 und
EP 1 917 222 B1.
[0048] Die dritte Scheibe der Isolierverglasung ist bevorzugt nicht vorgespannt. Durch das
Einsparen des Vorspannprozesses können die Herstellungskosten reduziert werden. Des
Weiteren ist die Scheibe in der Nut mit flexiblen Seitenflanken und / oder über eine
Einlage fixiert und nicht durch eine Klebeverbindung. Da ein Druckausgleich zwischen
den inneren Scheibenzwischenräumen in einer erfindungsgemäßen Isolierverglasung möglich
ist, ist die Belastung für die dritte Scheibe deutlich geringer als bei hermetisch
abgeschlossenen inneren Scheibenzwischenräumen. Somit ermöglicht der erfindungsgemäße
Abstandshalter die Herstellung einer Dreifachverglasung mit einer Low-E-Beschichtung
auf der dritten Scheibe, ohne dass ein Vorspannen der dritten Scheibe notwendig ist.
Bei einer Klebeverbindung oder einer anderweitigen starren Arretierung der Scheibe
würde die durch die Low-E-Beschichtung bedingte Erwärmung der Scheibe ein Versagen
der Klebeverbindung begünstigen. Ferner wäre eine Vorspannung der dritten Scheibe
nötig, um auftretende Spannungen zu kompensieren. Bei Verwendung des erfindungsgemäßen
Abstandshalters entfällt jedoch der Vorspannprozess, wodurch eine weitere Kostenreduzierung
erreicht werden kann. Durch die erfindungsgemäße spannungsfreie Fixierung in der Nut
kann ferner die Dicke und somit das Gewicht der dritten Scheibe vorteilhaft reduziert
werden.
[0049] In einer weiteren Ausführungsform umfasst die Isolierverglasung mehr als drei Scheiben.
Dabei kann der Abstandshalter mehrere Nuten enthalten, die weitere Scheiben aufnehmen
können.
[0050] Es könnten auch mehrere Scheiben als Verbundglasscheibe ausgebildet sein.
[0051] Die Erfindung umfasst ferner ein Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen
Isolierverglasung umfassend die Schritte:
- a) Bereitstellen eines Grundkörpers,
- b) Einsetzen der dritten Scheibe in die Nut des Abstandshalters,
- c) Anbringen der ersten Scheibe auf der ersten Scheibenkontaktfläche des Abstandshalters,
- d) Anbringen der zweiten Scheibe auf der zweiten Scheibenkontaktfläche des Abstandshalters
und
- e) Verpressen der Scheibenanordnung.
[0052] Zunächst wird ein Grundkörper, zum Beispiel durch Rollformen, hergestellt. Dies kann
auf der gleichen Anlage erfolgen wie der Zusammenbau der Isolierglaseinheit. So können
Transport- und Lagerkosten gespart werden. Anschließend kann die dritte Scheibe in
die Nut eingesetzt werden. Nach Einsetzen der dritten Scheibe in die Nut des Abstandshalters
kann dieses vormontierte Bauteil auf einer klassischen dem Fachmann bekannten Doppelverglasungsanlage
verarbeitet werden. Die kostspielige Installation zusätzlicher Anlagenkomponenten
oder ein Zeitverlust bei Mehrfachdurchlauf einer Anlage wie bei der Verwendung von
mehreren Abstandshaltern können somit vermieden werden. Dies ist besonders vorteilhaft
hinsichtlich eines Produktivitätsgewinns und einer Kostensenkung.
[0053] Bevorzugt werden die Scheibenzwischenräume zwischen erster Scheibe und dritter Scheibe
sowie zwischen zweiter Scheibe und dritter Scheibe vor dem Verpressen der Scheibenanordnung
mit einem Schutzgas gefüllt.
[0054] Die Erfindung umfasst des Weiteren die Verwendung eines erfindungsgemäßen Abstandshalters
in Mehrfachverglasungen, bevorzugt in Isolierverglasungen, besonders bevorzugt in
Dreifachisolierverglasungen.
[0055] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen
sind rein schematische Darstellungen und nicht maßstabsgetreu. Sie schränken die Erfindung
in keiner Weise ein. Es zeigen:
- Figur 1
- eine mögliche Ausführungsform des erfindungsgemäßen Abstandshalters,
- Figur 2
- eine weitere mögliche Ausführungsform des erfindungsgemäßen Abstandshalters,
- Figur 3
- einen Querschnitt durch eine weitere mögliche Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Abstandshalters mit einer Einlage,
- Figur 4
- einen Querschnitt durch eine weitere mögliche Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Abstandshalters,
- Figur 5
- einen Querschnitt durch eine weitere mögliche Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Abstandshalters mit zwei Nuten,
- Figur 6
- einen Querschnitt einer möglichen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Isolierverglasung
im Randbereich,
- Figur 7
- einen Querschnitt einer weiteren möglichen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Isolierverglasung
im Randbereich.
[0056] Figur 1 zeigt eine perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen Abstandshalters
I. Der Grundkörper 1 umfasst eine erste Scheibenkontaktfläche 2.1, eine parallel dazu
verlaufende zweite Scheibenkontaktfläche 2.2, eine erste Verglasungsinnenraumfläche
3.1, eine zweite Verglasungsinnenraumfläche 3.2 und eine Außenfläche 4. Zwischen der
Außenfläche 4 und der ersten Verglasungsinnenraumfläche 3.1 befindet sich eine erste
Hohlkammer 5.1, während eine zweite Hohlkammer 5.2 zwischen der Außenfläche 4 und
der zweiten Verglasungsinnenraumfläche 3.2 angeordnet ist. Zwischen den beiden voneinander
getrennten Hohlkammern 5.1 und 5.2 befindet sich eine Nut 6, die parallel zu den Scheibenkontaktflächen
2.1 und 2.2 verläuft. Die Seitenflanken 7 der Nut 6 werden dabei von den Wänden der
beiden Hohlkammern 5.1 und 5.2 gebildet, während die Bodenfläche der Nut 12 direkt
an die Außenfläche 4 grenzt bzw. durch die Außenfläche 4 definiert wird. Dadurch ist
die Tiefe der Nut 6 maximal und die einzusetzende Scheibe kann optimal stabilisiert
werden. Die Seitenflanken der Nut 7 berühren die Bodenfläche der Nut 12, das bedeutet,
die Hohlkammern 5.1 und 5.2 sind vollständig abgeschlossen. Nach eventueller Befüllung
der Hohlkammern mit einem Trockenmittel 11 wird so vermieden, dass Teile der Füllung
in die Nut 6 oder sogar in den inneren Scheibenzwischenraum 17 gelangen. Die Seitenflanken
der Nut 7 sind nach innen in Richtung einer in der Nut 6 aufzunehmenden Scheibe gewölbt,
sodass nach Einsetzen einer Scheibe nur der mittlere Abschnitt der Seitenflanken an
der dritten Scheibe anliegt. Die gewölbten Seitenflanken verfügen über eine sehr gute
Federwirkung, insbesondere bei geringen Wandstärken d, so dass eine thermische Ausdehnung
der dritten Scheibe besonders vorteilhaft kompensiert werden kann. Der Grundkörper
1 ist aus einer Aluminiumlegierung gefertigt und die Wandstärke d beträgt 0,18 mm.
Der Grundkörper ist durch Rollformen aus einem dünnen Metallblech hergestellt. Die
Außenfläche 4 verläuft größtenteils senkrecht zu den Scheibenkontaktflächen 2.1 und
2.2 und parallel zu den Verglasungsinnenraumflächen 3.1 und 3.2. Die Verglasungsinnenraumflächen
3.1 und 3.2 weisen in regelmäßigen Abständen Öffnungen 8 auf, die in der fertigen
Isolierverglasung die Hohlkammern 5.1 und 5.2 mit dem oberhalb der Verglasungsinnenraumflächen
3.1 und 3.2 liegenden Luftraum verbinden. Der Abstandshalter I hat eine Höhe von 6,5
mm und eine Gesamtbreite von 34 mm. Die erste Verglasungsinnenraumfläche 3.1 ist 16
mm und die zweite Verglasungsinnenraumfläche 3.2 16 mm breit.
[0057] Figur 2 zeigt eine perspektivische Darstellung einer weiteren Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Abstandshalters I. Der gezeigte Abstandshalter entspricht in den
Grundzügen dem in Figur 1 dargestellten. Der Grundkörper 1 besteht aus einem dünnen,
in einem Rollformverfahren geformten Aluminiumblech. Die Seitenflanken 7 der Nut 6
sind nach innen in Richtung einer in der Nut 6 aufzunehmenden Scheibe geneigt. Dadurch
entsteht in Höhe der Verglasungsinnenraumflächen 3.1 und 3.2 eine Verjüngung der Nut
6, die die Fixierung einer Scheibe in der Nut 6 begünstigt. Die Bodenfläche der Nut
12 grenzt an die Außenfläche 4 des Grundkörpers 1 an. Im Bereich der Bodenfläche der
Nut 12 ist das Metallblech doppelt angeordnet, wobei die beiden Lagen Metallblech
sich berühren, sodass die Hohlkammern 5.1 und 5.2 dicht abgeschlossen sind. Die Wandstärke
d
B im Bereich der Bodenfläche beträgt 2d, ist also doppelt so groß wie die Wandstärke
d des Grundkörpers. Durch die doppelte Anordnung des Metallblechs wird die Nut 6 im
Bereich der Bodenfläche 12 zusätzlich stabilisiert. Parallel zu den Scheibenkontaktflächen
verläuft eine Verbindungsnaht 18, die bei der Herstellung des Grundkörpers aus dem
dünnen Aluminiumblech entsteht. Die Verbindungsnaht 18 ist in der Zeichnung der Einfachheit
vergrößert dargestellt. Die Verbindungsnaht 18 ist nicht im Bereich der Außenfläche
4 angebracht, um zu verhindern, dass die Dichtigkeit des Abstandshalters abnimmt.
[0058] Figur 3 zeigt einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Abstandshalter. Der
Abstandshalter entspricht im Wesentlichen dem in Figur 2 gezeigten Abstandshalter.
Die Seitenflanken der Nut 7 sind nach innen in Richtung einer in der Nut 6 aufzunehmenden
Scheibe geneigt. In der Nut 6 ist eine poröse Einlage 9 eingebracht, die entlang des
gesamten Abstandshalterprofils angebracht ist. Die Einlage 9 fixiert die einzusetzende
Scheibe in der Nut 6 und verhindert eine Geräuschentwicklung beim Öffnen und Schließen
des Fensters und kompensiert eine thermische Ausdehnung der einzusetzenden Scheibe
bei Erwärmen. Die Einlage 9 bedeckt die Bodenfläche der Nut 12 und die Seitenflanken
der Nut 7. Die Einlage 9 ist aus einem porösen Polyurethanschaum gefertigt. Die Verwendung
des porösen Polyurethanschaums stellt die Verbindung der inneren Scheibenzwischenräume
in der fertigen Isolierverglasung sicher. Dadurch wird nach Einbau einer einzusetzenden
dritten Scheibe 15 der Druckausgleich zwischen angrenzenden inneren Scheibenzwischenräumen
17.1 und 17.2 ermöglicht. Die Hohlkammern 5.1 und 5.2 sind mit einem Trockenmittel
11, wie zum Beispiel einem Molsieb gefüllt. Durch die Öffnungen 8 kann in der fertigen
Isolierverglasung ein Gasaustausch zwischen den Hohlkammern 5.1, 5.2 und den Scheibenzwischenräumen
17.1, 17.2 stattfinden, wobei das Trockenmittel 11 die Luftfeuchtigkeit aus den Scheibenzwischenräumen
17.1 und 17.2 entzieht.
[0059] Figur 4 zeigt einen Querschnitt durch eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Abstandshalters. Der Abstandshalter entspricht im Wesentlichen dem in Figur 2 gezeigten.
Die Seitenflanken 7 verlaufen in diesem Fall parallel zu den Scheibenkontaktflächen
2.1 und 2.2. Im Bereich der Bodenfläche der Nut 12 hat das Metallblech nur eine Lage,
denn die Bodenfläche 12 wird durch das gleiche Blech wie die Außenfläche 4 des Grundkörpers
1 gebildet. Die Hohlkammern 5.1 und 5.2 sind vollständig abgeschlossen und enthalten
ein Molsieb 11.
[0060] Figur 5 zeigt einen Querschnitt durch eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Abstandshalters (I) mit mehr als einer Nut 6. Der allgemeine Aufbau ist wie in Figur
2 gezeigt. Die Bodenflächen der Nuten 12 grenzen an die Außenfläche 4. Im Bereich
der Bodenflächen 12 sind zwei Lagen Metallblech angeordnet, wodurch die Stabilität
des Grundkörpers 1 erhöht wird. Dies ist besonders wichtig im Bereich der Nuten 6,
die das Gewicht der inneren Scheiben aufnehmen müssen. Die bei der Herstellung durch
Rollformen erzeugte Verbindungsnaht 18 ist im Bereich der mittleren Verglasungsinnenraumfläche
angeordnet und erfüllt so die Funktion der Öffnungen 8 in den beiden äußeren Hohlkammern.
[0061] Figur 6 zeigt einen Querschnitt durch eine Isolierverglasung im Randbereich mit einem
erfindungsgemäßen Abstandshalter I, wie in Figur 2 gezeigt. Der Zwischenraum zwischen
erster Scheibe 13 und dritter Scheibe 15 begrenzt durch die erste Verglasungsinnenraumfläche
3.1 ist dabei als der erste innere Scheibenzwischenraum 17.1 definiert und der Raum
zwischen dritter Scheibe 15 und zweiter Scheibe 14 begrenzt durch die zweite Verglasungsinnenraumfläche
3.2 als der zweite innere Scheibenzwischenraum 17.2 definiert. Über die Öffnungen
8 in den Verglasungsinnenraumflächen 3.1 und 3.2 sind die inneren Scheibenzwischenräume
17.1 und 17.2 mit der jeweils darunter liegenden Hohlkammer 5.1 bzw. 5.2 verbunden.
In den Hohlkammern 5.1 und 5.2 befindet sich ein Trockenmittel 11, das aus Molekularsieb
besteht. Durch die Öffnungen 8 findet ein Gasaustausch zwischen den Hohlkammern 5.1,
5.2 und den Scheibenzwischenräumen 17.1, 17.2 statt, wobei das Trockenmittel 11 die
Luftfeuchtigkeit aus den Scheibenzwischenräumen 17.1 und 17.2 entzieht. Die erste
Scheibe 13 der Dreifachisolierverglasung ist dabei über eine Dichtung 10 mit der ersten
Scheibenkontaktfläche 2.1 des Abstandshalters I verbunden, während die zweite Scheibe
14 über eine Dichtung 10 mit der zweiten Scheibenkontaktfläche 2.2 verbunden ist.
Die Dichtung 10 besteht aus einem vernetzenden Polyisobutylen. In die Nut 6 des Abstandshalters
ist eine dritte Scheibe 15 über eine Einlage 9 eingesetzt. Die Einlage 9 umschließt
die Kante der dritten Scheibe 15 und passt sich bündig in die Nut 6 ein. Die Einlage
9 besteht aus Butylkautschuk. Die Einlage 9 fixiert die dritte Scheibe 15 spannungsfrei
und kompensiert eine Wärmeausdehnung der Scheibe. Des Weiteren verhindert die Einlage
9 eine Geräuschentwicklung durch Verrutschen der dritten Scheibe 15. Damit zwischen
den beiden inneren Scheibenzwischenräumen 17.1, 17.2 ein Gasaustausch und somit ein
Druckausgleich stattfinden kann, sind entlang des Abstandshalterprofils in Längsrichtung
in der Nut 6 mehrere Einlagen 9 mit Zwischenräumen angebracht. Der Abstand zwischen
den einzelnen Einlagen 9 beträgt etwa 2 cm. In den freiliegenden Abschnitten ist nach
Einbau einer einzusetzenden dritten Scheibe 15 der Druckausgleich zwischen angrenzenden
inneren Scheibenzwischenräumen 17.1 und 17.2 möglich. Die erste Scheibe 13 und die
zweite Scheibe 14 ragen über die Scheibenkontaktflächen 2.1 und 2.2 hinaus, so dass
ein äußerer Scheibenzwischenraum 24 entsteht, der mit einer äußeren Versiegelung 16,
zum Beispiel mit einem Polysulfid, gefüllt ist. Die erste Scheibe 13 und die zweite
Scheibe 14 bestehen aus Kalk-Natron-Glas mit einer Dicke von 3 mm, während die dritte
Scheibe 15 von Kalk-Natron-Glas mit einer Dicke von 2 mm gebildet wird.
[0062] Figur 7 zeigt einen Querschnitt einer weiteren erfindungsgemäßen Isolierverglasung
mit einem erfindungsgemäßen Abstandshalter I. Die Isolierverglasung entspricht in
den Grundzügen der in Figur 6 gezeigten Isolierverglasung. Die Seitenflanken 7 der
Nut 6 sind nach innen in Richtung der dritten Scheibe 15 gewölbt. Die Seitenflanken
7 haben eine Federwirkung und stabilisieren die dritte Scheibe 15 spannungsfrei in
der Nut. Unterhalb der Nut 6 ist ein Steg 20 angebracht. Der Steg 20 dient unter anderem
während der Isolierglasproduktion zur Stabilisierung des Abstandshalters mit integrierter
dritter Scheibe. Die Höhe b des Stegs beträgt 4,5 mm und die Breite a des Stegs beträgt
3 mm. Der Steg 20 ist als T-förmiges Profil ausgeführt. Die zwei Seitenarme 26 des
Stegs 20 erhöhen die Stabilität des Abstandshalters I, da die Verklebungsfläche mit
der Außenfläche 4 vergrößert wird. Der Steg 20 ist aus Styrolacrylnitril (SAN) mit
30 % Glasfaseranteil gefertigt. Der Steg 20 teilt den äußeren Scheibenzwischenraum
in einen ersten äußeren Scheibenzwischenraum 24.1 und einen zweiten äußeren Scheibenzwischenraum
24.2. Die Kante der ersten Scheibe 21, die Kante der zweiten Scheibe 22 und die Kante
des Stegs 23 sind auf einer Höhe angeordnet. Die äußeren Scheibenzwischenräume 24.1
und 24.2 sind mit einem organischen Polysulfid 16 gefüllt. Der Steg 20 teilt die äußere
Versiegelung 16 in zwei Teile.
Bezugszeichenliste
[0063]
- I
- Abstandshalter
- 1
- Grundkörper
- 2
- Scheibenkontaktflächen
- 2.1
- erste Scheibenkontaktfläche
- 2.2
- zweite Scheibenkontaktfläche
- 3
- Verglasungsinnenraumflächen
- 3.1
- erste Verglasungsinnenraumfläche
- 3.2
- zweite Verglasungsinnenraumfläche
- 4
- Außenfläche
- 5
- Hohlkammern
- 5.1
- erste Hohlkammer
- 5.2
- zweite Hohlkammer
- 6
- Nut
- 7
- Seitenflanken der Nut
- 8
- Öffnungen
- 9
- Einlage
- 10
- Dichtung
- 11
- Trockenmittel
- 12
- Bodenfläche der Nut
- 13
- erste Scheibe
- 14
- zweite Scheibe
- 15
- dritte Scheibe
- 16
- äußere Versiegelung
- 17
- innere Scheibenzwischenräume
- 17.1
- erster innerer Scheibenzwischenraum
- 17.2
- zweiter innerer Scheibenzwischenraum
- 18
- Verbindungsnaht
- 20
- Steg
- 21
- Kante der ersten Scheibe
- 22
- Kante der zweiten Scheibe
- 23
- Kante des Stegs
- 24
- äußere Scheibenzwischenräume
- 24.1
- erster äußerer Scheibenzwischenraum
- 24.2
- zweiter äußerer Scheibenzwischenraum
- a
- Breite des Stegs
- b
- Höhe des Stegs
- d
- Wandstärke des Grundkörpers
- dB
- Wandstärke des Grundkörpers im Bereich der Bodenfläche der Nut
1. Abstandshalter (I) für Isolierverglasungen mindestens umfassend einen Grundkörper
(1) mit einer Wandstärke d umfassend eine erste Scheibenkontaktfläche (2.1) und eine
parallel dazu verlaufende zweite Scheibenkontaktfläche (2.2), eine erste Verglasungsinnenraumfläche
(3.1), eine zweite Verglasungsinnenraumfläche (3.2), eine Außenfläche (4), eine erste
Hohlkammer (5.1) und eine zweite Hohlkammer (5.2),
wobei
- eine Nut (6) zur Aufnahme einer Scheibe parallel zur ersten Scheibenkontaktfläche
(2.1) und zweiten Scheibenkontaktfläche (2.2) zwischen der ersten Verglasungsinnenraumfläche
(3.1) und der zweiten Verglasungsinnenraumfläche (3.2) verläuft,
- die erste Hohlkammer (5.1) an die erste Verglasungsinnenraumfläche (3.1) angrenzt
und die zweite Hohlkammer (5.2) an die zweite Verglasungsinnenraumfläche (3.2) angrenzt,
- die Seitenflanken (7) der Nut (6) von den Wänden der ersten Hohlkammer (5.1) und
der zweiten Hohlkammer (5.2) gebildet sind und
- der Grundkörper (1) besteht im Wesentlichen aus Metall.
2. Abstandshalter (I) nach Anspruch 1, wobei der Grundkörper (1) durch Rollformen hergestellt
ist, bevorzugt in einem Kaltwalzverfahren hergestellt ist.
3. Abstandshalter (I) für Isolierverglasungen nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Bodenfläche
der Nut (12) an die Außenfläche (4) des Grundkörpers angrenzt.
4. Abstandshalter (I) für Isolierverglasungen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei
im Bereich der Bodenfläche der Nut (12) die Wandstärke dB im Vergleich zur Wandstärke d des Grundkörpers (1) erhöht ist, bevorzugt dB mindestens 2d und dB höchstens 4d beträgt, besonders bevorzugt die Wandstärke dB genau 2d beträgt.
5. Abstandshalter (I) für Isolierverglasungen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei
unterhalb der Nut (6) auf der Außenfläche (4) ein Steg (20) angeordnet ist.
6. Abstandshalter (I) für Isolierverglasungen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei
der Grundkörper (1) Aluminium und / oder Edelstahl enthält oder im Wesentlichen daraus
besteht.
7. Abstandshalter (I) für Isolierverglasungen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei
der Grundkörper (1) eine Aluminiumlegierung oder eine Edelstahllegierung enthält oder
im Wesentlichen daraus besteht.
8. Abstandshalter (I) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei der Grundkörper (1) im
Wesentlichen aus einer Aluminiumlegierung mit einer Wärmeleitfähigkeit von höchstens
160 W/(m K) besteht.
9. Abstandshalter (I) für Isolierverglasungen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei
in der Nut (6) eine gasdurchlässig ausgeführte Einlage (9) enthalten ist oder mindestens
zwei Einlagen (9) mit einem Abstand von mindestens 1 mm zueinander angebracht sind.
10. Abstandshalter (I) für Isolierverglasungen nach Anspruch 9, wobei die Einlage (9)
einen Butyldichtstoff enthält.
11. Abstandshalter (I) für Isolierverglasungen nach einem der Ansprüche 9 oder 10, wobei
die Einlage (9) ein thermoplastisches Elastomer, bevorzugt ein thermoplastisches Elastomer
auf Urethanbasis (TPU) enthält.
12. Isolierverglasung mindestens umfassend eine erste Scheibe (13), eine zweite Scheibe
(14), eine dritte Scheibe (15), einen ersten inneren Scheibenzwischenraum (17.1) zwischen
erster Scheibe (13) und dritter Scheibe (15), einen zweiten inneren Scheibenzwischenraum
(17.2) zwischen dritter Scheibe (15) und zweiter Scheibe (14) und einen umlaufenden
Abstandshalter (I) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei
- die erste Scheibe (13) an der ersten Scheibenkontaktfläche (2.1) anliegt,
- die zweite Scheibe (14) an der zweiten Scheibenkontaktfläche (2.2) anliegt,
- die dritte Scheibe (15) in die Nut (6) des Abstandshalters (I) eingesetzt ist.
13. Verfahren zur Herstellung einer Isolierverglasung nach Anspruch 12, wobei zumindest
a) der Grundkörper (1) bereitgestellt wird,
b) die dritte Scheibe (15) in die Nut (6) des Abstandshalters (I) eingesetzt wird,
c) die erste Scheibe (13) auf der ersten Scheibenkontaktfläche (2.1) des Abstandshalters
(I) angebracht wird,
d) die zweite Scheibe (14) auf der zweiten Scheibenkontaktfläche (2.2) des Abstandshalters
(I) angebracht wird und
e) die Scheibenanordnung aus den Scheiben (13, 14, 15) und dem Abstandshalter (I)
miteinander verpresst wird.
14. Verwendung eines Abstandshalters (I) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 in Mehrfachverglasungen,
bevorzugt in Isolierverglasungen, besonders bevorzugt in Dreifachisolierverglasungen.