[0001] Die Erfindung betrifft eine Biegemaschine, insbesondere eine Abkantpresse.
[0002] Aus der
JP2005230881A ist eine Biegemaschine bekannt in welcher drei Aktoren auf einen verstellbaren Pressbalken
einwirken, wobei der mittlere Aktor horizontal in Längsrichtung des Pressbalkens verschiebbar
ist.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Biegemaschine
zu schaffen.
[0004] Diese Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale gemäß Anspruch 1 gelöst.
[0005] Erfindungsgemäß ist eine Biegemaschine, insbesondere Abkantpresse, ausgebildet. Die
Biegemaschine umfasst ein Maschinengestell mit einem ersten und einem zweiten Seitenteil,
einen mit dem Maschinengestell gekoppelten feststehenden Pressbalken, welcher sich
in einer in Abkantpressenlängsrichtung ausgerichteten Z-Richtung zwischen ersten und
zweiten Seitenteil erstreckt, einen Querträger, welcher mit dem ersten und dem zweiten
Seitenteil gekoppelt ist und sich zwischen diesen erstreckt und in einem Abstand oberhalb
des feststehenden Pressbalkens angeordnet ist, zumindest einen Aktor, welcher mittels
einer Aktoraufhängung mit dem Querträger gekoppelt ist und einen verstellbaren Pressbalken,
welcher mittels dem zumindest einen Aktor beweglich mit dem Querträger gekoppelt ist
und in einer vertikalen Y-Richtung relativ zum feststehenden Pressbalken verstellbar
ist. Die Aktoraufhängung umfasst eine erste und eine zweite Linearführung, wobei die
erste Linearführung zur Übertragung einer in Y-Richtung wirkenden Vertikalkraft ausgebildet
ist und wobei die zweite Linearführung zur Übertragung einer Horizontalkraft ausgebildet
ist, welche in einer normal auf die Y-Richtung und die Z-Richtung stehenden X-Richtung
wirkt, wobei der Aktor mittels der Aktoraufhängung in Z-Richtung verschiebbar ist.
[0006] Von Vorteil an der erfindungsgemäßen Ausbildung ist, dass durch die Aktoraufhängung,
welche eine erste und eine zweite Linearführung aufweist, die auftretenden Kräfte
gut vom verstellbaren Pressbalken auf den Querträger übertragen werden. Insbesondere
kann durch die erfindungsgemäße Ausbildung erreicht werden, dass der Aktor in Z-Richtung
verstellbar ist und somit die Kraftbeaufschlagung am verstellbaren Pressbalken in
Z-Richtung variiert werden kann. Dadurch kann beispielsweise eine während des Biegevorganges
durch die Krafteinwirkung auftretende Verformung des verstellbaren Pressbalkens ausgeglichen
werden.
[0007] Weiters kann es zweckmäßig sein, dass die erste Linearführung einen Verstellantrieb
umfasst, wodurch der zumindest eine Aktor in Abkantpressenlängsrichtung verschiebbar
ist. Von Vorteil ist hierbei, dass mittels dem Verstellantrieb der Aktor in Z-Richtung
verschoben werden kann. Wenn der Verstellantrieb im Bereich der ersten Linearführung
angeordnet ist, so hat dies weiters den Vorteil, dass der Verstellantrieb annähernd
zentral des Aktors angeordnet ist, sodass es durch die Verstellkraft des Verstellantriebes
bzw. durch den Verstellvorgang an sich, möglichst zu keiner Verklemmung des Aktors
kommen kann.
[0008] Darüber hinaus kann es zweckmäßig sein, dass sämtliche in der Biegemaschine verbauten
Aktoren in Abkantpressenlängsrichtung verschiebbar sind. Von Vorteil ist hierbei,
dass die Krafteinleitungspunkte durch die Aktoren im verschiebbaren Presssbalken frei
variiert werden können.
[0009] Ferner kann vorgesehen sein, die erste Linearführung ein erstes Anbindungsbauteil
umfasst, welches in Form eines ebenen Bleches ausgebildet ist, wobei das erste Anbindungsbauteil
einen ersten Aufnahmeabschnitt zur Anbindung an den Aktor und einen zweiten Aufnahmeabschnitt
zur Anbindung an den Querträger aufweist und wobei das erste Anbindungsbauteil zwischen
dem ersten Aufnahmeabschnitt und dem zweiten Aufnahmeabschnitt eine Verjüngung aufweist
und dadurch der erste und der zweite Aufnahmeabschnitt durch elastische Verformung
im Bereich der Verjüngung um eine in X-Richtung ausgerichtete Drehachse zueinander
relativverdrehbar sind. Von Vorteil ist hierbei, dass das Anbindungbauteil derart
flexibel bzw. elastisch ausgestattet ist, dass eine geringe Schiefstellung des Aktors
durch das Anbindungsbauteil ausgeglichen werden kann. Dadurch können innere Spannungen
in der Biegemaschine weitestgehend vermieden werden, wodurch die Langzeitbeständigkeit
bzw. Langzeitfestigkeit der einzelnen Bauteile der Biegemaschine erhöht werden kann.
Außerdem kann durch die Verjüngung eine Möglichkeit zur elastischen Verformung des
Anbindungsbauteils gegeben werden.
[0010] Vorteilhaft ist auch eine Ausprägung, gemäß welcher vorgesehen sein kann, dass die
Verjüngung durch zwei seitliche Materialeinschnitte im ersten Anbindungsbauteil gebildet
ist, welche sich in Z-Richtung erstrecken. Dadurch kann erreicht werden, dass die
Verwindungssteifigkeit des Anbindungsbauteils bezüglich eines rotatorischen Drehmomentes
um die X-Achse vermindert bzw. angepasst werden kann.
[0011] Gemäß einer Weiterbildung ist es möglich, dass die zweite Linearführung ein zweites
Anbindungsbauteil umfasst, welches in Form eines ebenen Bleches ausgebildet ist, wobei
das Blech einen ersten Aufnahmeabschnitt zur Anbindung an den Aktor und einen zweiten
Aufnahmeabschnitt zur Anbindung an den Querbalken aufweist und wobei der erste und
der zweite Aufnahmeabschnitt um eine in X-Richtung ausgerichtete Drehachse zueinander
relatiwerdrehbar sind. Von Vorteil ist hierbei, dass das Anbindungbauteil derart flexibel
bzw. elastisch ausgestattet ist, dass eine geringe Schiefstellung des Aktors durch
das Anbindungsbauteil ausgeglichen werden kann. Dadurch können innere Spannungen in
der Biegemaschine weitestgehend vermieden werden, wodurch die Langzeitbeständigkeit
bzw. Langzeitfestigkeit der einzelnen Bauteile der Biegemaschine erhöht werden kann.
[0012] Ferner kann es zweckmäßig sein, dass das zweite Anbindungsbauteil zwei Einschnitte
in X-Richtung aufweist. Von Vorteil ist hierbei, dass durch die Verjüngung eine Möglichkeit
zur elastischen Verformung des Anbindungsbauteils gegeben werden kann.
[0013] Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass das erste und/oder das zweite Anbindungsbauteil
symmetrisch um die X-Richtung ausgebildet sind. Von Vorteil ist hierbei, dass eine
in Y-Richtung ausgerichtete Kraft, welche in das Anbindungsbauteil eingeleitet wird,
zu keiner unsymmetrischen Belastung der Anbindungsbauteile führt. Somit werden die
Anbindungsbauteile bei einer zentralen und normal auf diese wirkende Kraft nicht unsymmetrisch
verformt.
[0014] Weiters kann vorgesehen sein, dass der verstellbare Pressbalken der verstellbare
Pressbalken eine dritte Linearführung, insbesondere eine Kugellinearführung umfasst,
mittels welcher der verstellbare Pressbalken am Aktor angebunden ist. Von Vorteil
ist hierbei, dass durch die Kugellinearführung der Aktor leichtgängig gegenüber dem
verstellbaren Pressbalken in Z-Richtung verstellbar ist.
[0015] Gemäß einer besonderen Ausprägung ist es möglich, dass der Aktor eine Anschlagfläche
aufweist, welche gegenüberliegend einer Anschlagfläche des verstellbaren Pressbalkens
ausgebildet ist, wobei die beiden Anschlagflächen in einem Abstand zueinander angeordnet
sind und dass die Kugellinearführung ein Spiel aufweist, welches größer ist als der
Abstand der beiden Anschlagflächen zueinander. Von Vorteil ist hierbei, dass dadurch
bei einem Aufbringen der Druckkraft zwischen Aktor und verstellbaren Pressbalken die
beiden Anschlagflächen auf Block aneinander anliegen. Somit wird die hohe Kraftbelastung,
welche von den Aktoren ausgeübt wird, nicht über die Führungskugeln übertragen. Vielmehr
wird die Kraftbelastung durch Aufliegen der beiden Anschlagflächen aneinander übertragen.
[0016] Zum besseren Verständnis der Erfindung wird diese anhand der nachfolgenden Figuren
näher erläutert.
[0017] Es zeigen jeweils in stark vereinfachter, schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- eine Vorderansicht einer Fertigungsanlage mit einer Biegepresse;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht der Biegepresse mit Schnitt durch den Querträger und
den verstellbaren Pressbalken;
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht des ersten Anbindungsbauteils;
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht des zweiten Anbindungsbauteils;
- Fig. 5
- eine Schnittdarstellung der dritten Linearführung.
[0018] Einführend sei festgehalten, dass in den unterschiedlich beschriebenen Ausführungsformen
gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen
werden, wobei die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäß
auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragen
werden können. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben,
unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen
und sind diese Lageangaben bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen.
[0019] In der Fig. 1 ist in einer schematischen Vorderansicht eine Fertigungsanlage 1 für
das Freibiegen von aus Blech zu fertigenden Werkstücken gezeigt. Weiters sind in den
Figuren 1 bis 5 Ausführungsvarianten bzw. Ausführungsdetails der Fertigungsanlage
1 in schematisch vereinfachter Darstellung gezeigt.
[0020] Die Fertigungsanlage 1 umfasst eine Biegemaschine 2, insbesondere eine Abkantpresse,
zur Herstellung der Werkstücke bzw. Werkteile. Die Biegemaschine 2 umfasst ein Maschinengestell
3 auch Grundgestell genannt.
[0021] Das Maschinengestell 3 der Biegemaschine 2 kann beispielsweise eine Bodenplatte 4
umfassen, auf der vertikal aufragend, zueinander beabstandet und parallel zueinander
ausgerichtet ein erstes 5 und ein zweites Seitenteil 6 angeordnet sein können. Diese
Seitenteile 5, 6 sind bevorzugt durch einen massiven, beispielsweise aus einem Blechformteil
oder einem Schweißverbund gebildeten Querträger 7 an ihren von der Bodenplatte 4 distanzierten
Endbereichen miteinander verbunden.
[0022] Die Seitenteile 5, 6 können zur Bildung eines Freiraumes für das Umformen des Werkstücks
etwa C - förmig ausgebildet sein. An den Seitenteilen 5, 6 kann ein feststehender,
insbesondere auf der Bodenplatte 4 anliegender, feststehender Pressbalken 8 befestigt
sein. Dieser feststehende Pressbalken 8 kann auch als Tischbalken bezeichnet werden.
[0023] Im von der Bodenplatte 8 entfernten Bereich der Seitenteile 5, 6 kann in Linearführungen
9 ein zum feststehenden Pressbalken 8 relativ verstellbarer Pressbalken 10, insbesondere
ein Druckbalken, geführt gelagert sein. Die beiden Pressbalken 8, 10 erstrecken sich
in Abkantpressenlängsrichtung 11.
[0024] Auf einander gegenüberliegenden, parallel zueinander verlaufenden Aufnahmeflächen
12, 13 der beiden Pressbalken 8, 10 können Werkzeugaufnahmen 14, 15 zur Bestückung
mit Biegewerkzeugen angeordnet bzw. ausgebildet sein. Die Biegewerkzeuge können insbesondere
als Biegestempel 16 und Biegegesenk 17 ausgebildet sein. Der Biegestempel 16 kann
dabei auch als Oberwerkzeug und das Biegegesenk 17 auch als Unterwerkzeug bezeichnet
werden.
[0025] Die gezeigte Biegemaschine 2 kann als Antriebsanordnung 21 für den verstellbaren
Pressbalken 10, nämlich den Druckbalken, zumindest einen, im gezeigten Ausführungsbeispiel
zwei Aktoren 19 aufweisen. Die Aktoren 19 können z.B. mit elektrischer Energie aus
einem Energienetz 20 angespeist sein und zusätzlich noch mit einer Steuervorrichtung
21 leitungsverbunden sein. Über ein mit der Steuervorrichtung 21 leitungsverbundenes
Eingabeterminal 22 kann beispielsweise der Betrieb der Biegepresse 3 gesteuert werden.
[0026] Bei den Aktoren 19 kann es sich z.B. um elektromotorische Spindeltriebe handeln,
wie sie allgemein bekannt sind.
[0027] Unabhängig davon wäre es aber auch noch möglich, den oder die Aktoren 19 durch hydraulisch
und/oder pneumatisch betätigbare Stellmittel zu bilden. Dabei können ZylinderKolbenanordnungen
Anwendung finden. Es wären aber auch andere Antriebsmittel, wie z.B. Exzenterantriebe,
Kniehebelantriebe, Zahnstangenantriebe usw. denkbar.
[0028] Sämtliche obig genannten Ausführungsmerkmale bzw. Einzelmerkmale der Figurenbeschreibung
sind genannt, um eine Exemplarische Fertigungsanlage 1 bzw. Biegemaschine 2 zu beschreiben.
Dadurch kann im erfindungswesentlichen, folgenden Teil der Figurenbeschreibung Bezug
auf diese Beschreibung genommen werden. Sämtliche beschriebenen Einzelmerkmale sind
daher für die erfindungsgemäße Ausbildung nicht zwingend erforderlich und können weggelassen,
oder durch andere Merkmale ersetzt werden.
[0029] Auf weitere für den Betrieb einer derartigen Biegemaschine 2 erforderliche Details,
wie beispielsweise Sicherheitseinrichtungen, Anschlagsanordnungen, Kontroll- und Messeinrichtungen
wird in der gegenständlichen Beschreibung zur Vermeidung einer unnötigen Länge der
Beschreibung verzichtet.
[0030] In der Fig. 2 ist eine weitere und gegebenenfalls für sich eigenständige Ausführungsform
der Biegemaschine 2 gezeigt, wobei wiederum für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen
bzw. Bauteilbezeichnungen wie in der vorangegangenen Fig. 1 verwendet werden. Um unnötige
Wiederholungen zu vermeiden, wird auf die detaillierte Beschreibung in der vorangegangenen
Fig. 1 hingewiesen bzw. Bezug genommen.
[0031] Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht der Biegemaschine 2, wobei diese teilweise
geschnitten dargestellt ist.
[0032] Ebenfalls ersichtlich ist in Fig. 2 das Koordinatensystem, welches zur Beschreibung
der Ausrichtung der Maschine verwendet wird. Die Z-Richtung 23 ist parallel zur Abkantpressenlängsrichtung
11 ausgerichtet und verläuft somit parallel zur Längserstreckung der Pressbalken 8,
10. Insbesondere ist die Z-Richtung horizontal ausgerichtet. Die Y-Richtung 24 ist
vertikal ausgerichtet. Die X-Richtung 25 ist im rechten Winkel auf die Z-Richtung
23 und die Y-Richtung 24 angeordnet und erstreckt sich ebenfalls in horizontaler Richtung.
[0033] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ist vorgesehen, dass der Aktor 19 mittels einer Aktoraufhängung
26 mit dem Querträger 7 verbunden ist. Die Aktoraufhängung 26 umfasst eine erste Linearführung
27 und eine zweite Linearführung 28. Die erste Linearführung 27 dient zur Aufnahme
einer in Y-Richtung wirkenden Vertikalkraft 29. Die zweite Linearführung 28 dient
zur Aufnahme einer in X-Richtung wirkenden Horizontalkraft 30. Die Horizontalkraft
30 wird dadurch eingeleitet, dass die Vertikalkraft 29 an der Biegekante 31 des Biegestempels
16 angreift und somit einen Horizontalabstand 32 gegenüber der ersten Linearführung
27 aufweist. Dadurch entsteht im Bereich der ersten Linearführung 27 ein Drehmoment,
welches von der zweiten Linearführung 28 abgefangen werden kann.
[0034] Die erste Linearführung 27 bzw. die zweite Linearführung 28 können beispielsweise
in Form einer Profilführung, wie etwa einer Schwalbenschwanzführung oder einer sonstigen
Gleitführung ausgebildet sein. Alternativ dazu ist es auch möglich, dass die Linearführungen
27, 28 durch eine Kugelführung gebildet sind.
[0035] Wie aus Fig. 2 weiters ersichtlich, kann vorgesehen sein, dass die erste Linearführung
27 einen Verstellantrieb 33 umfasst, durch welchen der Aktor 19 in Abkantpressenlängsrichtung
11 verschiebbar ist. Der Verstellantrieb 33 kann beispielsweise direkt in die erste
Linearführung 27 integriert sein, etwa als Kugelumlaufspindel ausgebildet sein. Alternativ
dazu ist es auch denkbar, dass der Verstellantrieb 33 etwa durch einen nebenstehenden
Hydraulik- oder Pneumatikzylinder oder durch eine nebenstehende Verstellspindel gebildet
wird.
[0036] Wie weiters aus Fig. 2 ersichtlich, kann vorgesehen sein, dass im Bereich der ersten
Linearführung 27 ein erstes Anbindungsbauteil 34 ausgebildet ist, welches zur Kraftübertragung
zwischen Aktor 19 und erster Linearführung 27 dient. Das erste Anbindungsbauteil 34
wird in weiterer Folge in Fig. 3 detailliert beschrieben.
[0037] Weiters kann vorgesehen sein, dass im Bereich der zweiten Linearführung 28 ein zweites
Anbindungsbauteil 35 ausgebildet ist, welches zur Übertragung der Horizontalkraft
30 vom Aktor 19 auf die zweite Linearführung 28 und somit auf den Querträger 7 dient.
Das zweite Anbindungsbauteil 35 ist in einer Detailansicht in Fig. 4 näher beschrieben
bzw. dargestellt.
[0038] Weiters kann vorgesehen sein, dass zwischen verstellbaren Pressbalken 10 und dem
Aktor 19 eine dritte Linearführung 36 ausgebildet ist, durch welche der Aktor 19 in
Abkantpressenlängsrichtung 11 relativ zum verstellbaren Pressbalken 10 verschoben
werden kann.
[0039] Wie aus Fig. 2 besonders gut ersichtlich, kann vorgesehen sein, dass die erste Linearführung
27 an einer Unterseite 37 des Querträgers 7 angeordnet ist und dass die zweite Linearführung
28 an einer Vorderseite 38 des Querträgers 7 angeordnet ist.
[0040] Fig. 3 zeigt eine perspektivische Ansicht von unten auf den Aktor 19, die erste Linearführung
27 und das erste Anbindungsbauteil 34.
[0041] Wie aus Fig. 3 ersichtlich, kann vorgesehen sein, dass das erste Anbindungsbauteil
34 einen ersten Aufnahmeabschnitt 39 zur Abindung an den Aktor 19 und einen zweiten
Aufnahmeabschnitt 40 zur Anbindung an den Querträger 7 aufweist. Der erste Aufnahmeabschnitt
39 kann insbesondere eine oder mehrere Aufnahmebohrungen 44 zur Aufnahme des Aktors
19 aufweisen. Wie in diesem Ausführungsbeispiel ersichtlich, kann vorgesehen sein,
dass der Aktor 19 als Doppelaktor ausgebildet ist und somit eine erste Aktorstange
42 und eine zweite Aktorstange 43 aufweist. Insbesondere kann damit zusammenhängend
vorgesehen sein, dass der erste Aufnahmeabschnitt 39 zwei Aufnahmebohrungen 44 aufweist.
Wie aus Fig. 3 weiters ersichtlich, kann vorgesehen sein, dass das erste Anbindungsbauteil
34 zwischen ersten Aufnahmeabschnitt 39 und zweiten Aufnahmeabschnitt 40 eine Verjüngung
45 aufweist, wodurch die beiden Aufnahmeabschnitte 39, 40 durch elastische Verformung
um eine in X-Richtung 25 ausgerichtete Drehachse 41 zueinander relativverdrehbar sind.
Die Drehachse 41 ist hierbei insbesondere eine virtuelle Drehachse, wobei die mögliche
Relatiwerdrehung zwischen ersten Aufnahmeabschnitt 39 und zweiten Aufnahmeabschnitt
40 in einem sehr kleinen Winkelbereich liegt.
[0042] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Verjüngung 45 durch zwei seitliche Materialeinschnitte
46, welche sich in Z-Richtung 23 erstrecken, gebildet ist. Die Materialeinschnitte
46 können in ihrem der Drehachse 41 zugewandten Endbereich eine Rundung 47 aufweisen,
durch welche Rundung 47 die Kerbwirkung durch den seitlichen Materialeinschnitt 46
vermindert wird und somit eine ausreichende Bauteilsteifigkeit des ersten Anbindungsbauteils
34 erreicht werden kann.
[0043] Wie aus Fig. 3 ersichtlich, weist das erste Anbindungsbauteil 34 eine Breite 48 eine
Länge 49 und eine Dicke 50 auf. Eine Restlänge 51 ergibt sich insbesondere aus der
Länge 49 minus den beiden seitlichen Materialeinschnitten 46. Die Größe der Restlänge
51 bzw. die Dicke 50 des ersten Anbindungsbauteils 34 haben maßgeblichen Einfluss
auf die Verwindungssteifigkeit zwischen ersten Aufnahmeabschnitt 39 und zweiten Aufnahmeabschnitt
40.
[0044] Dadurch dass sich im Bereich der Verjüngung 45 der erste Aufnahmeabschnitt 39 relativ
zum zweiten Aufnahmeabschnitt 40 geringfügig verwinden kann, kann eine geringfügige
Schiefstellung des Aktors 19 ausgeglichen werden.
[0045] Fig. 4 zeigt eine perspektivische Ansicht von schräg oben auf die Biegemaschine 2,
wobei in dieser Ansicht insbesondere das zweite Anbindungsbauteil 35 und der Aktor
19 sichtbar sind. Insbesondere ist aus Fig. 4 ersichtlich, dass das zweite Anbindungsbauteil
35 einen ersten Aufnahmeabschnitt 52 zur Anbindung an den Aktor 19 und einen zweiten
Aufnahmeabschnitt 53 zur Anbindung an den Querträger 7 aufweist.
[0046] Der erste Aufnahmeabschnitt 52 ist zum zweiten Aufnahmeabschnitt 53 durch zwei Einschnitte
54 geteilt, welche sich in X-Richtung 25 erstrecken. Durch die beiden Einschnitte
54 kann erreicht werden, dass sich der erste Aufnahmeabschnitt 52 relativ zum zweiten
Aufnahmeabschnitt 53 um eine Drehachse 55 verdrehen kann. Die Verdrehung kann hierbei
gleich, wie beim ersten Anbindungsbauteil 34 durch elastische Materialverformung erfolgen.
Durch die Ausbildung der Einschnitte 54 kann neben einer Relativverdrehung auch erreicht
werden, dass sich der erste Aufnahmeabschnitt 52 relativ zum zweiten Aufnahmeabschnitt
53 geringfügig in Y-Richtung 24 verschieben kann.
[0047] Die Möglichkeit zur Relativverformung des ersten Aufnahmeabschnittes 52 relativ zum
zweiten Aufnahmeabschnitt 53 kann durch einen oder mehrere zusätzliche Einschnitte
56 gesteigert werden. Trotz der Einschnitte 54, 56 kann erreicht werden, dass das
zweite Anbindungsbauteil 35 in X-Richtung 25 eine ausreichend hohe Steifigkeit aufweist
um die Horizontalkraft 30 übertragen zu können und nur in Y-Richtung 24 flexibel ist.
[0048] Wie in Fig. 4 angedeutet, kann vorgesehen sein, dass die zweite Linearführung 28
in Form einer ebenen Anlagefläche 57 ausgebildet ist. Bei einer derart ausgebildeten
Linearführung 28 kann nur eine Druckkraft übertragen werden.
[0049] Fig. 5 zeigt in einer Detailansicht ein Ausführungsbeispiel der Anbindung des Aktors
19 an den verstellbaren Pressbalken 10. Hierbei sind die Komponenten teilweise geschnitten
dargestellt. Wie aus Fig. 5 ersichtlich, kann vorgesehen sein, dass die dritte Linearführung
36 in Form einer Kugelführung ausgebildet ist und dass der Aktor 19 eine Anschlagfläche
58 aufweist, welche gegenüberliegend einer weiteren Anschlagfläche 59 des verstellbaren
Pressbalkens 10 ausgebildet ist. Hierbei kann vorgesehen sein, dass die beiden Anschlagflächen
58, 59 in einem Abstand 60 zueinander angeordnet sind und dass die dritte Linearführung
36 ein Spiel aufweist, welches größer ist als der Abstand 60 der beiden Anschlagflächen
58, 59 zueinander. Dadurch kann erreicht werden, dass bei Aufbringung einer Druckkraft
zwischen Aktor 19 und verstellbaren Pressbalken 10, die beiden Anschlagflächen 58,
59 aneinander angedrückt werden und somit einander auf Block berühren. Dadurch kann
eine hohe Vertikalkraft 29 zwischen Aktor 19 und verstellbaren Pressbalken 10 übertragen
werden.
[0050] Die Ausführungsbeispiele zeigen mögliche Ausführungsvarianten der Biegemaschine 2,
wobei an dieser Stelle bemerkt sei, dass die Erfindung nicht auf die speziell dargestellten
Ausführungsvarianten derselben eingeschränkt ist, sondern vielmehr auch diverse Kombinationen
der einzelnen Ausführungsvarianten untereinander möglich sind und diese Variationsmöglichkeit
aufgrund der Lehre zum technischen Handeln durch gegenständliche Erfindung im Können
des auf diesem technischen Gebiet tätigen Fachmannes liegt.
[0051] Weiters können auch Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen aus den gezeigten und
beschriebenen unterschiedlichen Ausführungsbeispielen für sich eigenständige, erfinderische
oder erfindungsgemäße Lösungen darstellen.
[0052] Die den eigenständigen erfinderischen Lösungen zugrundeliegende Aufgabe kann der
Beschreibung entnommen werden.
[0053] Sämtliche Angaben zu Wertebereichen in gegenständlicher Beschreibung sind so zu verstehen,
dass diese beliebige und alle Teilbereiche daraus mitumfassen, z.B. ist die Angabe
1 bis 10 so zu verstehen, dass sämtliche Teilbereiche, ausgehend von der unteren Grenze
1 und der oberen Grenze 10 mit umfasst sind, d.h. sämtliche Teilbereiche beginnen
mit einer unteren Grenze von 1 oder größer und enden bei einer oberen Grenze von 10
oder weniger, z.B. 1 bis 1,7, oder 3,2 bis 8,1, oder 5,5 bis 10.
[0054] Vor allem können die einzelnen in den Figuren 1, 2, 3, 4, 5 gezeigten Ausführungen
den Gegenstand von eigenständigen, erfindungsgemäßen Lösungen bilden. Die diesbezüglichen,
erfindungsgemäßen Aufgaben und Lösungen sind den Detailbeschreibungen dieser Figuren
zu entnehmen.
[0055] Der Ordnung halber sei abschließend darauf hingewiesen, dass zum besseren Verständnis
des Aufbaus der Biegemaschine 2 diese bzw. deren Bestandteile teilweise unmaßstäblich
und/oder vergrößert und/oder verkleinert dargestellt wurden.
Bezugszeichenaufstellung
| 1 |
Fertigungsanlage |
31 |
Biegekante |
| 2 |
Biegemaschine |
32 |
Horizontalabstand |
| 3 |
Maschinengestell |
33 |
Verstellantrieb |
| 4 |
Bodenplatte |
34 |
erstes Anbindungsbauteil |
| 5 |
erstes Seitenteil |
35 |
zweites Anbindungsbauteil |
| 6 |
zweites Seitenteil |
36 |
dritte Linearführung |
| 7 |
Querträger |
37 |
Unterseite Querträger |
| 8 |
feststehender Pressbalken |
38 |
Vorderseite Querträger |
| 9 |
Linearführung |
39 |
erster Aufnahmeabschnitt |
| 10 |
verstellbarer Pressbalken |
40 |
zweiter Aufnahmeabschnitt |
| 11 |
Abkantpressenlängsrichtung |
41 |
Drehachse |
| 12 |
erste Aufnahmefläche |
42 |
erste Aktorstange |
| 13 |
zweite Aufnahmefläche |
43 |
zweite Aktorstange |
| 14 |
erste Werkzeugaufnahme |
44 |
Aufnahmebohrung |
| 15 |
zweite Werkzeugaufnahme |
45 |
Verjüngung |
| 16 |
Biegestempel |
46 |
seitlicher Materialeinschnitt |
| 17 |
Biegegesenk |
47 |
Rundung |
| 18 |
Antriebsanordnung |
48 |
Breite erstes Anbindungsbauteil |
| 19 |
Aktor |
49 |
Länge erstes Anbindungsbauteil |
| 20 |
Energienetz |
50 |
Dicke erstes Anbindungsbauteil |
| 21 |
Steuervorrichtung |
51 |
Restlänge |
| 22 |
Eingabeterminal |
52 |
erster Aufnahmeabschnitt |
| 23 |
Z-Richtung |
53 |
zweiter Aufnahmeabschnitt |
| 24 |
Y-Richtung |
54 |
Einschnitt |
| 25 |
X-Richtung |
55 |
Drehachse |
| 26 |
Aktoraufhängung |
56 |
zusätzlicher Einschnitt |
| 27 |
erste Linearführung |
57 |
Anlagefläche |
| 28 |
zweite Linearführung |
58 |
Anschlagfläche |
| 29 |
Vertikalkraft |
59 |
weitere Anschlagfläche |
| 30 |
Horizontalkraft |
60 |
Abstand |
1. Biegemaschine (2), insbesondere Abkantpresse, umfassend:
ein Maschinengestell (3) mit einem ersten (5) und einem zweiten Seitenteil (6);
einen mit dem Maschinengestell (3) gekoppelten feststehenden Pressbalken (8), welcher
sich in einer in Abkantpressenlängsrichtung (11) ausgerichteten Z-Richtung (23) zwischen
ersten (5) und zweiten Seitenteil (6) erstreckt;
einen Querträger (7), welcher mit dem ersten (5) und dem zweiten Seitenteil (6) gekoppelt
ist und sich zwischen den Seitenteilen (5, 6) erstreckt und oberhalb des feststehenden
Pressbalkens (8) angeordnet ist;
zumindest einen Aktor (19), welcher mittels einer Aktoraufhängung (26) mit dem Querträger
(7) gekoppelt ist;
einen verstellbaren Pressbalken (10), welcher mittels dem zumindest einen Aktor (19)
beweglich mit dem Querträger (7) gekoppelt ist und in einer vertikalen Y-Richtung
(24) relativ zum feststehenden Pressbalken (8) verstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Aktoraufhängung (26) eine erste (27) und eine zweite Linearführung (28) umfasst,
wobei die erste Linearführung (27) zur Übertragung einer in Y-Richtung (24) wirkenden
Vertikalkraft (29) ausgebildet ist und wobei die zweite Linearführung (28) zur Übertragung
einer Horizontalkraft (30) ausgebildet ist, welche in einer normal auf die Y-Richtung
(24) und die Z-Richtung (23) stehenden X-Richtung (25) wirkt, wobei der Aktor (19)
mittels der Aktoraufhängung (26) in Z-Richtung (23) verschiebbar ist.
2. Biegemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Linearführung (27) einen Verstellantrieb (33) umfasst, wodurch der zumindest
eine Aktor (19) in Abkantpressenlängsrichtung (11) verschiebbar ist.
3. Biegemaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sämtliche in der Biegemaschine (2) verbauten Aktoren (19) in Abkantpressenlängsrichtung
(11) verschiebbar sind.
4. Biegemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Linearführung (27) ein erstes Anbindungsbauteil (34) umfasst, welches in
Form eines ebenen Bleches ausgebildet ist, wobei das erste Anbindungsbauteil (34)
einen ersten Aufnahmeabschnitt (39) zur Anbindung an den Aktor (19) und einen zweiten
Aufnahmeabschnitt (40) zur Anbindung an den Querträger (7) aufweist und wobei das
erste Anbindungsbauteil (34) zwischen dem ersten Aufnahmeabschnitt (39) und dem zweiten
Aufnahmeabschnitt (40) eine Verjüngung (45) aufweist und dadurch der erste (39) und
der zweite Aufnahmeabschnitt (40) durch elastische Verformung im Bereich der Verjüngung
(45) um eine in X-Richtung (25) ausgerichtete Drehachse (41) zueinander relativverdrehbar
sind.
5. Biegemaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verjüngung (45) durch zwei seitliche Materialeinschnitte (46) im ersten Anbindungsbauteil
(34) gebildet ist, welche sich in Z-Richtung (23) erstrecken.
6. Biegemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Linearführung (28) ein zweites Anbindungsbauteil (35) umfasst, welches
in Form eines ebenen Bleches ausgebildet ist, wobei das Blech einen ersten Aufnahmeabschnitt
(52) zur Anbindung an den Aktor (19) und einen zweiten Aufnahmeabschnitt (53) zur
Anbindung an den Querträger (7) aufweist und wobei der erste (52) und der zweite Aufnahmeabschnitt
(53) um eine in X-Richtung (25) ausgerichtete Drehachse (55) zueinander relativverdrehbar
sind.
7. Biegemaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Anbindungsbauteil (35) zwei Einschnitte (54) in X-Richtung (25) aufweist.
8. Biegemaschine nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das erste (34) und/oder das zweite Anbindungsbauteil (35) symmetrisch um die X-Richtung
(25) ausgebildet sind.
9. Biegemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der verstellbare Pressbalken (10) eine dritte Linearführung (36), insbesondere eine
Kugellinearführung umfasst, mittels welcher der verstellbare Pressbalken (10) am Aktor
(19) angebunden ist.
10. Biegemaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktor (19) eine Anschlagfläche (58) aufweist, welche gegenüberliegend einer weiteren
Anschlagfläche (59) des verstellbaren Pressbalkens (10) ausgebildet ist, wobei die
beiden Anschlagflächen (58, 59) in einem Abstand (60) zueinander angeordnet sind und
dass die dritte Linearführung (36) ein Spiel aufweist, welches größer ist als der
Abstand (60) der beiden Anschlagflächen (58, 59) zueinander.