[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Drehmomentschrauber-System mit einer Antriebseinheit
und einer Ratscheneinheit, die lösbar zu einer Schraubereinheit zusammensetzbar sind,
wobei Antriebseinheit und Ratscheneinheit im zusammengesetzten Zustand lösbar starr
miteinander verbunden sind, die Antriebseinheit ein erstes Antriebs-Kopplungselement
aufweist und die Ratscheneinheit eine Ratsche und ein zweites Antriebs-Kopplungselement
aufweist, das mit der Ratsche und im zusammengesetzten Zustand von Antriebseinheit
und Ratscheneinheit auch mit dem ersten Antriebs-Kopplungselement zum Antrieb der
Ratsche in Antriebseingriff steht.
[0002] Ein solches Drehmomentschrauber-System ist aus der
US 2014/0238203 A1 bekannt. Antriebseinheit und Ratscheneinheit sind lösbar miteinander verbunden, da
eine Ratscheneinheit zum Anziehen nur einer Mutterngröße ausgelegt ist. Um mit ein
und derselben Antriebseinheit unterschiedliche Mutterngrößen anziehen zu können, kann
die Ratscheneinheit zur Anpassung an die jeweilige Mutterngröße ausgetauscht werden.
Zur Verbindung der Antriebseinheit mit der Ratscheneinheit weist die Ratscheneinheit
zwei Verbindungsarme auf, die im zusammengesetzten Zustand von Antriebseinheit und
Ratscheneinheit durch Federkraft in Öffnungen in der Antriebseinheit hineingedrückt
werden. Die Ratscheneinheit weist ferner in ihrem in Abtriebsrichtung hinteren Endbereich
einen quer zur Abtriebsrichtung verlaufenden Bolzen auf, der im zusammengesetzten
Zustand von Antriebseinheit und Ratscheneinheit von einer halbkreisförmigen Ausnehmung
in der Antriebseinheit umgriffen wird. Antriebseinheit und Ratscheneinheit sind auf
diese Weise im zusammengesetzten Zustand lösbar starr miteinander verbunden. Mit dem
Zusammensetzen von Antriebseinheit und Ratscheneinheit wird das in der Antriebseinheit
befindliche Antriebs-Kopplungselement mit dem in der Ratscheneinheit befindlichen
Antriebs-Kopplungselement in Antriebseingriff gebracht, sodass mittels der Antriebs-Kopplungselemente
von Antriebseinheit und Ratscheneinheit die Ratsche angetrieben werden kann. Dabei
liegen das Antriebs-Kopplungselement und die halbkreisförmige Ausnehmung der Antriebseinheit
auf deren Mittellinie und verläuft die Mittellinie der Antriebseinheit durch den Bolzen
der Ratscheneinheit. Um Antriebseinheit und Ratscheneinheit voneinander zu lösen,
können die Verbindungsarme mit einem Griff an der Ratscheneinheit entgegen der Federkraft
aus den Öffnungen in der Antriebseinheit herausbewegt werden, wodurch die Ratscheneinheit
entfernt und durch eine andere ausgetauscht werden kann.
[0003] Nachteilig ist bei diesem vorbekannten Drehmomentschrauber-System dessen Handhabung,
wenn die Antriebseinheit von der Ratscheneinheit gelöst werden soll. Mit einer Hand
muss die Antriebseinheit gegriffen werden, während mit der anderen Hand die Verbindungselemente
an der Ratscheneinheit entgegen der Federkraft zurück bewegt werden müssen. Für den
Austausch von Ratscheneinheiten wird hierdurch relativ viel Zeit benötigt, insbesondere
wenn z. B. in beengten Verhältnissen der Bewegungsspielraum des Monteurs zum Abnehmen
der Antriebseinheit eingeschränkt ist. Außerdem gibt es Verschraubungsvorgänge, bei
denen es nach der Verschraubung aus Gewichtsgründen - es werden Schrauben bis zur
Größe M100 verschraubt - wünschenswert ist, die Antriebseinheit von der Ratscheneinheit
zu trennen, bei denen jedoch die erforderliche Zugänglichkeit der Ratscheneinheit
nicht im erforderlichen Maß gegeben ist.
[0004] Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Drehmomentschrauber-System
so zu verbessern, dass die Antriebseinheit von der Ratscheneinheit leichter und schneller
gelöst werden kann.
[0005] Erfindungsgemäß wird dies bei einem Drehmomentschrauber-System der eingangs genannten
Art dadurch erreicht, dass die Antriebseinheit mindestens einen Riegel, der von einer
Entriegelungsstellung, in der die Antriebseinheit und die Ratscheneinheit voneinander
lösbar sind, in eine Verriegelungsstellung, in der die Antriebseinheit und die Ratscheneinheit
im zusammengesetzten Zustand starr miteinander verbunden sind, und zurück bewegbar
ist, sowie mindestens ein Betätigungselement aufweist, mit dem der mindestens eine
Riegel von der einen in die andere Stellung bewegbar ist, und die Ratscheneinheit
eine Riegelaufnahme aufweist, die mit dem Riegel in dessen Verriegelungsstellung in
Verriegelungseingriff steht zur starren Verbindung der Antriebseinheit mit der Ratscheneinheit
in deren zusammengesetzten Zustand.
[0006] Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen können die Antriebseinheit und die Ratscheneinheit
sehr schnell und einfach voneinander gelöst werden. Dadurch, dass die Antriebseinheit
mindestens einen Riegel aufweist, der von einer Entriegelungsstellung in eine Verriegelungsstellung
und zurück bewegbar ist, und mindestens ein Betätigungselement aufweist, mit dem der
Riegel von der einen in die andere Stellung bewegbar ist, wobei die Ratscheneinheit
eine Riegelaufnahme aufweist, mit der der Riegel in dessen Verriegelungsstellung im
zusammengesetzten Zustand von Antriebseinheit und Ratscheneinheit in Verriegelungseingriff
steht, kann mit nur einer Hand sowohl die Antriebseinheit gehalten als auch der Riegel
mittels des Betätigungselementes zur Entriegelung betätigt werden und die Antriebseinheit
anschließend entfernt werden. Aufgrund dieser Einhand-Handhabung des erfindungsgemäßen
Drehmomentschrauber-Systems ist ein schnelles und bequemes Trennen von Antriebseinheit
und Ratscheneinheit möglich, und dies insbesondere auch an schwer zugänglichen Stellen
und/oder bei beengten räumlichen Verhältnissen, wie beispielsweise bei Verschraubungen
in Innenecken oder in Überkopflagen oder in teilweise verdeckten Lagen oder in Lagen,
die vom Körper des Monteurs deutlich entfernt sind und bei denen er daher seine Arme
zur Betätigung des Drehmomentschrauber-Systems vom Körper wegstrecken muss. Durch
die erfindungsgemäßen Maßnahmen kann die Antriebseinheit mit der Hand, die ohnehin
zum Greifen der Antriebseinheit benötigt wird, auch von der Ratscheneinheit gelöst
werden und ist die andere Hand frei - z. B. für Sicherungsmaßnahmen. In den Fällen,
in denen die Ratscheneinheit bei dem Trennen von der Antriebseinheit aus anderen Gründen
noch festgehalten werden muss, kann das Festhalten der Ratscheneinheit unter rein
ergonomischen Gesichtspunkten erfolgen, ohne jede Zwänge aufgrund des Lösevorganges.
[0007] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Antriebseinheit eine
in Abtriebsrichtung vordere Begrenzungsfläche und die Ratscheneinheit einen Sitz zur
Aufnahme der Antriebseinheit auf, der eine Stirnfläche aufweist, an der die Antriebseinheit
mit ihrer vorderen Begrenzungsfläche im zusammengesetzten Zustand von Antriebseinheit
und Ratscheneinheit anliegt, und ragt der mindestens eine Riegel in der Verriegelungsstellung
aus der vorderen Begrenzungsfläche der Antriebseinheit vor und ist die Riegelaufnahme
eine Vertiefung in der Sitz-Stirnfläche der Ratscheneinheit. Mit diesen Maßnahmen
wird das Zusammensetzen von Antriebseinheit und Ratscheneinheit erleichtert, da der
Sitz der Ratscheneinheit eine Führung für die Antriebseinheit ausbildet, wodurch die
vordere Begrenzungsfläche der Antriebseinheit und damit der Riegel zur Riegelaufnahme
in der Ratscheneinheit geführt wird.
[0008] Vorzugsweise ist der mindestens eine Riegel in der Entriegelungsstellung so weit
zurückziehbar, dass er sich maximal bis zur vorderen Begrenzungsfläche der Antriebseinheit
erstreckt. Auf diese Weise kann die Antriebseinheit problemlos von der Ratscheneinheit
getrennt werden, indem die Antriebseinheit entlang der vorderen Begrenzungsfläche
aus dem Sitz der Ratscheneinheit herausgehoben bzw. -geschoben wird.
[0009] Bevorzugt ist jeder Riegel in seine Verriegelungsstellung federvorgespannt und mittels
des Riegel-Betätigungselements entgegen der Federvorspannung von der Verriegelungsstellung
in seine Entriegelungsstellung bewegbar. Hierdurch nehmen die Riegel beim Zusammensetzen
von Antriebseinheit und Ratscheneinheit aufgrund der Federvorspannung von selbst ihre
Verriegelungsstellung ein, sodass beim Zusammensetzen die Riegel nicht manuell betätigt
werden müssen.
[0010] Vorteilhafterweise ragt das erste Antriebs-Kopplungselement aus der vorderen Begrenzungsfläche
der Antriebseinheit vor und ist es mit dem zweiten Antriebs-Kopplungselement durch
eine Öffnung in der Sitz-Stirnfläche der Ratscheneinheit hindurch in Antriebseingriff
bringbar. Der Sitz der Ratscheneinheit dient damit auch als Führung, mit der das Antriebs-Kopplungselement
der Antriebseinheit zum Antriebs-Kopplungselement der Ratscheneinheit geführt und
mit diesem in Antriebseingriff gebracht wird. Da sowohl das erste Antriebs-Kopplungselement
als auch die Riegel aus der vorderen Begrenzungsfläche der Antriebseinheit vorragen
und das zweite Antriebs-Kopplungselement und die Riegelaufnahmen in der Sitz-Stirnfläche
angeordnet sind bzw. durch diese hindurch erreichbar sind, ist es gewährleistet, dass
sowohl die Antriebs-Kopplungselemente als auch Riegel und Riegelaufnahmen gemeinsam
in Eingriff gebracht sind, wenn die vordere Begrenzungsfläche der Antriebseinheit
an der Sitz-Stirnfläche der Ratscheneinheit anliegt.
[0011] Dabei sind bevorzugt beidseits des ersten Antriebs-Kopplungselements jeweils ein
Riegel und beidseits des zweiten Antriebs-Kopplungselements jeweils zugehörige Riegelaufnahmen
angeordnet. Eine Biegebelastung der Antriebs-Kopplungselemente während des Betriebs
parallel zu einer Verbindungsgeraden durch die Riegel ist damit weitgehend ausgeschlossen.
Bei symmetrischer Anordnung der Riegel zum ersten Antriebs-Kopplungselement und entsprechend
symmetrischer Anordnung der zugehörigen Riegelaufnahmen zum zweiten Antriebs-Kopplungselement
ist eine Biegebelastung vollständig ausgeschlossen.
[0012] In günstiger Weiterbildung der Erfindung weist die Antriebseinheit eine zweite Begrenzungsfläche
und die Ratscheneinheit in ihrem Sitz für die Antriebseinheit eine Grundfläche auf,
die sich beide längs der Abtriebsrichtung erstrecken und im zusammengesetzten Zustand
von Antriebseinheit und Ratscheneinheit aneinander liegen, und weist die Antriebseinheit
an ihrer zweiten Begrenzungsfläche einen Stützkeil auf, der sich längs der Abtriebsrichtung
erstreckt und dessen Keilwinkel sich senkrecht zur zweiten Begrenzungsfläche entgegen
der Abtriebsrichtung nach hinten öffnet, und weist die Ratscheneinheit in ihrer Sitz-Grundfläche
eine entsprechende Vertiefung zur Aufnahme des Stützkeils auf, wobei der Stützkeil
an seiner Rückseite eine Stützfläche und die Vertiefung an ihrem hinteren Ende eine
Anlagefläche aufweist, an der im zusammengesetzten Zustand von Antriebseinheit und
Ratscheneinheit die Stützfläche des Stützkeils anliegt. Über den Stützkeil kann die
Antriebseinheit im zusammengesetzten - d. h. verriegelten - Zustand von Antriebseinheit
und Ratscheneinheit nach hinten und seitlich gerichtete Druckkräfte in die Ratscheneinheit
weiterleiten, ohne dass Bauteile der Antriebseinheit oder der Ratscheneinheit auf
Biegung beansprucht werden. Die zulässigen Beanspruchungen bzw. die übertragbaren
Kräfte werden dadurch wesentlich erhöht. Zudem ist das Risiko von im Betrieb auftretenden
Verformungen deutlich verringert, da die schon bei relativ geringen Biegebelastungen
auftretenden Biegeverformungen vermieden sind. Hierdurch wird auch die Konstruktionsfreiheit
wesentlich erhöht. Konstruktionszwänge, wie ein Erfordernis, dass sowohl die Antriebs-Kopplungselemente
von Antriebseinheit und Ratscheneinheit als auch die hintere Abstützkonstruktion zwischen
Antriebseinheit und Ratscheneinheit auf der Mittellinie der Antriebseinheit liegen
müssen - wie im Stand der Technik gefordert -, sind nicht mehr vorhanden.
[0013] Dabei ragt aus der Stützfläche des Stützkeils mindestens ein sich nach hinten erstreckender
Vorsprung vor und ist in der Anlagefläche der Vertiefung eine Ausnehmung ausgebildet,
die im zusammengesetzten Zustand von Antriebseinheit und Ratscheneinheit den mindestens
einen Vorsprung des Stützkeils aufnimmt, wobei die Außenwandung des Vorsprungs an
der Innenwandung der Ausnehmung anliegt. Mit diesen Maßnahmen wird ein Drehen der
Antriebseinheit nach oben aus der Vertiefung heraus verhindert.
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beispielshalber noch näher
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Drehmomentschrauber-Systems,
wobei Antriebseinheit und Ratscheneinheit voneinander gelöst sind;
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht der Ausführungsform aus Figur 1, wobei Antriebseinheit
und Ratscheneinheit zusammengesetzt sind;
- Figur 3
- eine Seitenansicht der Ausführungsform aus Figur 2;
- Figur 4
- eine Rückansicht der Ausführungsform aus Figur 2; und
- Figur 5
- eine der Figur 1 ähnliche Ansicht, mit der Darstellung des Haltens und Lösens der
Antriebseinheit mit einer Hand.
[0015] Das in den Figuren 1 bis 5 dargestellte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Drehmomentschrauber-Systems 1 weist eine Antriebseinheit 2 und eine Ratscheneinheit
3 auf, die lösbar zu einer Schraubereinheit zusammensetzbar sind und im zusammengesetzten
Zustand lösbar starr miteinander verbunden sind.
[0016] Die Antriebseinheit 2 weist einen Antriebszylinder 4 und dieser an seiner Abtriebsseite
ein erstes Antriebs-Kopplungselement 5 auf. Der Antriebszylinder 4 und das erste Antriebs-Kopplungselement
5 ragen aus einer in Abtriebsrichtung vorderen Begrenzungsfläche 6 der Antriebseinheit
2 vor. Ihre hintere Begrenzungsfläche 6a wird zum Teil vom Deckel 4a des Antriebszylinders
4 gebildet.
[0017] Links und rechts von dem Antriebszylinder 4 und dem ersten Antriebs-Kopplungselement
5 ragen zwei Riegel 7 aus der vorderen Begrenzungsfläche 6 vor. Die Riegel 7 sind
in diese vorragende Stellung, die ihre Verriegelungsstellung ist, federvorgespannt.
[0018] Auf der in den Figuren oberen Seite 8 der Antriebseinheit 2 ist ein Betätigungselement
9 in Form eines Betätigungshebels angebracht, mit dem die beiden Riegel 7 von der
Verriegelungsstellung entgegen der Federvorspannung in eine Entriegelungsstellung
zurück bewegbar sind, in der sie sich innerhalb der Antriebseinheit 2 maximal bis
zu deren vorderen Begrenzungsfläche 6 erstrecken.
[0019] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Antriebseinheit 2 eine hydraulische
Antriebseinheit. Der Hydraulikanschluss 10 ist an der Oberseite 8 der Antriebseinheit
2 ausgebildet.
[0020] In Verlängerung der Oberseite 8 der Antriebseinheit 2 erstreckt sich in Abtriebsrichtung
eine Abdeckung 11, die im zusammengesetzten Zustand von Antriebseinheit 2 und Ratscheneinheit
3 einen Teil 12 der Oberseite 13 der Ratscheneinheit 3 abdeckt.
[0021] Die Antriebseinheit 2 weist an ihrer in den Figuren unteren Seite 14, die im Folgenden
als zweite Begrenzungsfläche bezeichnet wird, einen Stützkeil 15 auf, der sich längs
der Abtriebsrichtung erstreckt mit einem Keilwinkel α, der sich senkrecht zur zweiten
Begrenzungsfläche 14 entgegen der Abtriebsrichtung nach hinten öffnet. Die Größe des
Keilwinkels α liegt vorzugsweise im Bereich von 5° bis 45.
[0022] An seiner Rückseite 16 weist der Stützkeil 15 einen sich nach hinten erstreckenden
Vorsprung 17 auf, der zum passgenauen Hineinragen in eine entsprechende (nicht dargestellte)
Ausnehmung in der Ratscheneinheit 3 ausgebildet ist, sodass die Außenwandung des Vorsprungs
17 an der Innenwandung der Ausnehmung anliegt.
[0023] Die Ratscheneinheit 3 weist eine Ratsche 18 auf, die zur Anlage an die Außenflächen
einer vorgegebenen Mutterngröße ausgelegt ist. Für jede Mutterngröße ist daher eine
eigene Ratscheneinheit 3 vorgesehen.
[0024] Die Ratscheneinheit 3 weist einen Sitz 19 zur Aufnahme der Antriebseinheit 2 auf.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Sitz 19 L-förmig ausgebildet, wobei der
kurze Schenkel des L eine Sitz-Stirnfläche 20 und der lange Schenkel des L eine Sitz-Grundfläche
21 bildet.
[0025] In der Sitz-Stirnfläche 20 ist eine Öffnung 22 ausgebildet, durch die hindurch das
erste Antriebs-Kopplungselement 5 der Antriebseinheit 2 mit einem (nicht dargestellten)
zweiten Antriebs-Kopplungselement der Ratscheneinheit 3 in Antriebseingriff bringbar
ist, wenn im zusammengesetzten Zustand von Antriebseinheit 2 und Ratscheneinheit 3
die Antriebseinheit 2 mit ihrer vorderen Begrenzungsfläche 6 an der Sitz-Stirnfläche
20 der Ratscheneinheit 3 anliegt.
[0026] Das zweite Antriebs-Kopplungselement steht auch mit der Ratsche 18 in Antriebseingriff,
sodass im zusammengesetzten Zustand von Antriebseinheit 2 und Ratscheneinheit 3 mit
dem Antriebszylinder 4 der Antriebseinheit 2 über das erste und zweite Antriebs-Kopplungselement
die Ratsche 18 der Ratscheneinheit 3 angetrieben werden kann.
[0027] Beidseits der Öffnung 22, durch die hindurch das erste Antriebs-Kopplungselement
5 mit dem zweiten Antriebs-Kopplungselement in Antriebseingriff bringbar ist, sind
in der Sitz-Stirnfläche 20 zwei Vertiefungen 23 ausgebildet, die Riegelaufnahmen bilden
und in die hinein sich die beiden an der vorderen Begrenzungsfläche 6 der Antriebseinheit
2 angeordneten Riegel 7 erstrecken, wenn die Antriebseinheit 2 und die Ratscheneinheit
3 zusammengesetzt sind, d. h. wenn die vordere Begrenzungsfläche 6 der Antriebseinheit
2 an der Sitz-Stirnfläche 20 der Ratscheneinheit 3 anliegt.
[0028] In der Sitz-Grundfläche 21 ist eine keilförmige Vertiefung 24 ausgebildet, die zur
Aufnahme des Stützkeils 15 der Antriebseinheit 2 ausgelegt ist. In der (nicht dargestellten)
Anlagefläche am hinteren Ende der Vertiefung 24 ist eine Ausnehmung ausgebildet, die
zur Aufnahme des Vorsprungs 17 an der Rückseite 16 des Stützkeils 15 ausgelegt ist.
Im zusammengesetzten Zustand von Antriebseinheit 2 und Ratscheneinheit 3 liegt die
Außenwandung des Vorsprungs 17 an der Innenwandung der Ausnehmung an, sodass Druckkräfte
von der Antriebseinheit 2 in die Ratscheneinheit 3 weitergeleitet werden können.
[0029] Zum Zusammensetzen von Antriebseinheit 2 und Ratscheneinheit 3 werden beide so zueinander
geführt, dass die vordere Begrenzungsfläche 6 der Antriebseinheit 2 zur Sitz-Stirnfläche
20 der Ratscheneinheit 3 und die untere, zweite Begrenzungsfläche 14 der Antriebseinheit
2 zur Sitz-Grundfläche 21 der Ratscheneinheit 3 hingeführt werden (Figur 1). Wenn
die zweite Begrenzungsfläche 6 über der Sitz-Grundfläche 21 ist, wird der von der
Rückseite 16 bzw. Stützfläche des Stützkeils 15 vorragende Vorsprung 17 in die Ausnehmung
der Anlagefläche am hinteren Ende der Vertiefung 24 in der Sitz-Grundfläche 21 eingeführt.
Dann wird die Antriebseinheit 2 mit in der Ausnehmung liegendem Vorsprung 17 um das
von diesen beiden gebildete Gelenk zur Ratscheneinheit 3 hingedreht, sodass die vordere
und die zweite Begrenzungsfläche 6, 14 der Antriebseinheit 2 an der Sitz-Stirnfläche
20 bzw. an der Sitz-Grundfläche 21 der Ratscheneinheit 3 zur Anlage kommen und dabei
das erste Antriebs-Kopplungselement 5 mit dem zweiten Antriebs-Kopplungselement durch
die Öffnung 22 in der Sitz-Stirnfläche 20 hindurch in Antriebseingriff kommt und die
beiden Riegel 7 der Antriebseinheit 2 in die beiden zugehörigen Riegelaufnahmen 23
der Ratscheneinheit 3 durch die Federvorspannung hineingedrückt werden und damit in
den Riegelaufnahmen 23 ihre Verriegelungsstellung einnehmen (Figuren 2 bis 4).
[0030] Mit der Verriegelungsstellung der Riegel 7 in den Riegelaufnahmen 23 und der Anlage
des Vorsprungs 17 auf der Rückseite 16 des Stützkeils 15 in der Ausnehmung am hinteren
Ende der Vertiefung 24 in der Sitz-Grundfläche 21 sind Antriebseinheit 2 und Ratscheneinheit
3 im zusammengesetzten Zustand starr miteinander verbunden.
[0031] Um die Antriebseinheit 2 und die Ratscheneinheit 3 voneinander zu lösen, kann mit
einem Finger 25 der Hand 26, die die Antriebseinheit 2 festhält, der Betätigungshebel
9 an der Oberseite 8 der Antriebseinheit 2 betätigt werden (Figur 5), sodass sich
die Riegel 7 entgegen ihrer Federvorspannung aus ihrer Verriegelungsstellung in ihre
Entriegelungsstellung, in der sie sich innerhalb der Antriebseinheit 2 befinden, zurückbewegen.
Die Antriebseinheit 2 kann dann von der Ratscheneinheit 3 entfernt werden, beispielsweise
in Richtung des Pfeils 27.
1. Drehmomentschrauber-System mit einer Antriebseinheit und einer Ratscheneinheit, die
lösbar zu einer Schraubereinheit zusammensetzbar sind, wobei
Antriebseinheit und Ratscheneinheit im zusammengesetzten Zustand lösbar starr miteinander
verbunden sind,
die Antriebseinheit ein erstes Antriebs-Kopplungselement aufweist und
die Ratscheneinheit aufweist
- eine Ratsche und
- ein zweites Antriebs-Kopplungselement, das mit der Ratsche und in zusammengesetztem
Zustand von Antriebseinheit und Ratscheneinheit auch mit dem ersten Antriebs-Kopplungselement
zum Antrieb der Ratsche in Antriebseingriff steht,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Antriebseinheit (2) aufweist
- mindestens einen Riegel (7), der von einer Entriegelungsstellung, in der die Antriebseinheit
(2) und die Ratscheneinheit (3) voneinander lösbar sind, in eine Verriegelungsstellung,
in der die Antriebseinheit (2) und die Ratscheneinheit (3) im zusammengesetzten Zustand
starr miteinander verbunden sind, und zurück bewegbar ist, sowie
- mindestens ein Betätigungselement (9), mit dem der mindestens eine Riegel (7) von
der einen in die andere Stellung bewegbar ist,
und die Ratscheneinheit (3) aufweist
- eine Riegelaufnahme (23), die mit dem Riegel (7) in dessen Verriegelungsstellung
in Verriegelungseingriff steht zur starren Verbindung der Antriebseinheit (2) mit
der Ratscheneinheit (3) in deren zusammengesetzten Zustand.
2. Drehmomentschrauber-System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit (2) eine in Abtriebsrichtung vordere Begrenzungsfläche (6) und
die Ratscheneinheit (3) einen Sitz (19) zur Aufnahme der Antriebseinheit (2) aufweist,
der eine Stirnfläche (20) aufweist, an der die Antriebseinheit (2) mit ihrer vorderen
Begrenzungsfläche (6) im zusammengesetzten Zustand von Antriebseinheit (2) und Ratscheneinheit
(3) anliegt, und dass der mindestens eine Riegel (7) in der Verriegelungsstellung
aus der vorderen Begrenzungsfläche (6) der Antriebseinheit (2) vorragt und die Riegelaufnahme
(23) eine Vertiefung in der Sitz-Stirnfläche (20) der Ratscheneinheit (3) ist.
3. Drehmomentschrauber-System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Riegel (7) in der Entriegelungsstellung so weit zurückziehbar
ist, dass er sich maximal bis zur vorderen Begrenzungsfläche (6) der Antriebseinheit
(2) erstreckt.
4. Drehmomentschrauber-System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Riegel (7) in seine Verriegelungsstellung federvorgespannt ist und mittels
des Riegel-Betätigungselements (9) entgegen der Federvorspannung von der Verriegelungsstellung
in seine Entriegelungsstellung bewegbar ist.
5. Drehmomentschrauber-System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Antriebs-Kopplungselement (5) aus der vorderen Begrenzungsfläche (6) der
Antriebseinheit (2) vorragt und mit dem zweiten Antriebs-Kopplungselement durch eine
Öffnung (22) in der Sitz-Stirnfläche (20) der Ratscheneinheit (3) hindurch in Antriebseingriff
bringbar ist.
6. Drehmomentschrauber-System nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass beidseits des ersten Antriebs-Kopplungselements (5) jeweils ein Riegel (7) und beidseits
des zweiten Antriebs-Kopplungselements jeweils zugehörige Riegelaufnahmen (23) angeordnet
sind.
7. Drehmomentschrauber-System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit (2) eine zweite Begrenzungsfläche (14) und die Ratscheneinheit
(3) in ihrem Sitz (19) für die Antriebseinheit (2) eine Grundfläche (21) aufweist,
die sich beide längs der Abtriebsrichtung erstrecken und im zusammengesetzten Zustand
von Antriebseinheit (2) und Ratscheneinheit (3) aneinander liegen, und dass
die Antriebseinheit (2) an ihrer zweiten Begrenzungsfläche (14) einen Stützkeil (15)
aufweist, der sich längs der Abtriebsrichtung erstreckt und dessen Keilwinkel (α)
sich senkrecht zur zweiten Begrenzungsfläche (14) entgegen der Abtriebsrichtung nach
hinten öffnet, und dass die Ratscheneinheit (3) in ihrer Sitz-Grundfläche (21) eine
entsprechende Vertiefung (24) zur Aufnahme des Stützkeils (15) aufweist,
wobei der Stützkeil (15) an seiner Rückseite (16) eine Stützfläche und die Vertiefung
(24) an ihrem hinteren Ende eine Anlagefläche aufweist, an der im zusammengesetzten
Zustand von Antriebseinheit (2) und Ratscheneinheit (3) die Stützfläche (16) des Stützkeils
(15) anliegt.
8. Drehmomentschrauber-System nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass aus der Stützfläche (16) des Stützkeils (15) mindestens ein sich nach hinten erstreckender
Vorsprung (17) vorragt und in der Anlagefläche der Vertiefung (24) eine Ausnehmung
ausgebildet ist, die im zusammengesetzten Zustand von Antriebseinheit (2) und Ratscheneinheit
(3) den mindestens einen Vorsprung (17) des Stützkeils (15) aufnimmt, wobei die Außenwandung
des Vorsprungs (17) an der Innenwandung der Ausnehmung anliegt.