[0001] Die Erfindung betrifft eine Druckmaschine sowie ein Verfahren zur Anstellung mehrerer
Farbwerke einer Druckmaschine.
[0002] Es ist aus dem Stand der Technik bekannt, Druckmaschinen mit mehreren Farbwerken
und einem gemeinsamen Formatzylinder auszustatten, wobei diese Druckmaschinen z. B.
zum Bedrucken von flexiblen Materialien, beispielsweise für den Verpackungsdruck,
verwendet werden. Dabei liegen diese Materialien auf dem Gegendruckzylinder, sodass
sie während des Bedruckens keine Formänderungen erfahren. Des Weiteren ist es bekannt,
dass jedes Farbwerk eine Rasterwalze und einen Formatzylinder aufweist, die um den
Gegendruckzylinder herum angeordnet sind. Beispielsweise zeigt die
DE 10 2008 025 993 A1 eine derartige Druckmaschine mit einer Vielzahl an Farbwerken. Nachteiligerweise
hat sich gezeigt, dass bei aus dem Stand der Technik bekannten Druckmaschinen es in
einigen Fällen zu einem Durchbiegen des Formatzylinders während des Betriebes der
Druckmaschine kommen kann. Diese genannte Durchbiegung kann drucktechnisch Nachteile
mit sich ziehen. Zudem ist es bei Druckmaschinen stets das Bestreben, die Bauhöhe
möglichst gering zu halten.
[0003] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen
Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine verbesserte Druckmaschine sowie ein verbessertes Verfahren zur Anstellung
mehrerer Farbwerke einer Druckmaschine bereit zu stellen, sodass drucktechnisch die
Druckmaschine verbessert ist.
[0004] Die voranstehende Aufgabe wird gelöst durch eine Druckmaschine mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 9. Weitere
Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang
mit dem erfindungsgemäßen Druckmaschine beschrieben sind, selbstverständlich auch
im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren, und jeweils umgekehrt, so dass
bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig
Bezug genommen wird bzw. werden kann.
[0005] Die Aufgabe wird insbesondere gelöst durch eine Druckmaschine mit zumindest einem
Gegendruckzylinder und mehreren Farbwerken, die jeweils an den Gegendruckzylinder
anstellbar sind. Hierbei ist vorgesehen, dass jedes Farbwerk jeweils einen Formatzylinder
und eine Rasterwalze aufweist, die Farbwerke um den Gegendruckzylinder auf unterschiedlichen
Höhen des Gegendruckzylinders angeordnet sind, der Formatzylinder und die Rasterwalze
des jeweiligen Farbwerks derart mit einer Anstellvorrichtung in Wirkverbindung stehen,
dass die Rasterwalze im Wesentlichen horizontal zum Gegendruckzylinder bewegbar ist
und über die Anstellvorrichtung eine sternförmige Anordnung der Farbwerke realisierbar
ist. Hierbei befindet sich der Formatzylinder des jeweiligen Farbwerks zwischen der
zugehörigen Rasterwalze und dem Gegendruckzylinder und die Rotationsachsen der Rasterwalze,
des Formatzylinders und des Gegendruckzylinders liegen auf einer Verbindungsachse.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung ist, dass die Rasterwalze eines jeden Farbwerks
im Wesentlichen horizontal zum Gegendruckzylinder und/oder zum Formatzylinder bei
dem Anstellvorgang bewegbar ist.
[0006] Im Unterschied zu heutigen Farbwerkkonstruktionen, in denen jedes Farbwerk einen
anderen Neigungswinkel zum Gegendruckzylinder aufweist, sind erfindungsgemäß sämtliche
Farbwerke horizontal ausrichtbar, sodass ein Maximum an Modularität erreicht wird.
[0007] Unter "horizontal ausrichtbar" ist im Rahmen dieser Erfindung auch zu verstehen,
dass die Bewegungsrichtung der Rasterwalze (30) von der idealen horizontalen Bewegungsrichtung
abweichen kann, wobei der Abweichungswinkel ψ zwischen -20°≤ ψ ≤ +20° betragen kann.
Vorteilhafterweise liegt der Abweichungswinkel ψ zwischen -10°≤ ψ ≤ +10°. Vorteilhafterweise
ist der Abweichungswinkel ψ in sämtlichen Farbwerken gleich groß. Je nach Einbausituation
innerhalb der Druckmaschine sind Variationen des Abweichungswinkels zwischen den Farbwerken
auch denkbar.
[0008] Zudem hat sich gezeigt, dass bei der horizontalen Anstellung jeder Rasterwalze bereits
verbesserte drucktechnische Ergebnisse sich erzielen lassen, welches insbesondere
bei kleinen Durchmessern des Formatzylinders zu erkennen ist. Ein weiterer Vorteil
der verbesserten Druckmaschine ist, dass diese eine sternförmige Anordnung der Farbwerke
realisieren kann, bei der der Formatzylinder des jeweiligen Farbwerks zwischen der
zugehörigen Rasterwalze und dem Gegendruckzylinder sich befindet, wobei die Rotationsachsen
der Rasterwalze und des Formatzylinders sowie des Gegendruckzylinders auf einer gedachten
Verbindungsachse, insbesondere Verbindungsgeraden liegen. Die Rotationsachsen der
Rasterwalze, des Formatzylinders und des Gegendruckzylinders verlaufen hierbei parallel
und beabstandet zueinander. Durch die sternförmige Anordnung hat sich in Versuchen
überraschenderweise herausgestellt, dass bei der sternförmigen Anordnung die Rasterwalze
eine Stützfunktion für den Formatzylinder bereitstellen kann, wodurch eine Durchbiegung
des Formatzylinders zumindest teilweise verringert werden kann und/oder eine Durchbiegung
vermieden werden kann. Vorteilhafterweise ist die Druckmaschine so aufgebaut, dass
sämtliche Farbwerke in Form der erfindungsgemäßen sternförmigen Anordnung am Gegendruckzylinder
positionierbar sind, wodurch das Maximum an Stützwirkung für den jeweiligen Formatzylinder
bereitgestellt wird. Erfindungsgemäß ist die Druckmaschine derart aufgebaut, dass
für definierte Durchmesser des Formatzylinders die sternförmige Anordnung realisierbar
ist, wobei bei größer werdenden Durchmessern des Formatzylinders von der sternförmigen
Anordnung abgewichen werden kann, da es sich erfindungsgemäß herausgestellt hat, dass
bei größeren Durchmessern des Formatzylinders der Stützwirkungsbedarf abnimmt. Die
horizontale Einstellung jeder Rasterwalze eines jeden Farbwerks begünstigt für unterschiedliche
Durchmesser der Formatzylinder eine geringe Gesamtbauteileanzahl innerhalb der Druckmaschine,
da insbesondere nicht bei der Ansteuerung wie im Stand der Technik unterschiedliche
Neigungswinkel der Farbwerke zu dem Gegendruckzylinder berücksichtigt werden müssen.
Somit lassen sich zum Teil die Kosten für die Herstellung einer solchen Druckmaschine
verringern.
[0009] Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass bei einem definierten Durchmesser des Formatzylinders
und/oder der Rasterwalze die sternförmige Anordnung zumindest eines Farbwerkes realisierbar
ist und bei einem sich verändernden Durchmesser des Formatzylinders und/oder der Rasterwalze
die sternförmige Anordnung des Farbwerks abweicht, insbesondere die abgewichene Verbindungsachse,
die durch die Rotationsachse der Rasterwalze und des Formatzylinders verläuft, einen
Winkel α zur Verbindungsachse der sternförmigen Anordnung aufweist, der insbesondere
zwischen 0° < ψ ≤ 50° liegt, besonders bevorzugt zwischen 0° < α ≤ 25° liegt.
[0010] Es hat sich nach Untersuchungen gezeigt, dass bei größer werdenden Durchmessern der
eingesetzten Formatzylinder von der perfekten sternförmigen Anordnung der Farbwerke
leicht abgewichen werden kann, ohne wesentliche drucktechnische Nachteile entstehen
zu lassen. Es hat sich weiter bei den Untersuchungen ergeben, dass der Stützwirkungsbedarf
bei den größer werdenden Durchmessern der Formatzylinder abnimmt, sodass der Winkel
zwischen der abgewichenen Verbindungsachse und der Verbindungsachse der sternförmigen
Anordnung zwischen 0° < α ≤ 50° liegen kann, insbesondere zwischen 1° < α ≤ 40° und
besonders bevorzugt zwischen 2° < α ≤ 30° liegen kann.
[0011] Zudem ist es denkbar, dass an der Rasterwalze eines jeden Farbwerks eine Rakeleinrichtung
angeordnet ist, wobei die Rasterwalze und die Rakeleinrichtung eine gemeinsame Einheit
bilden, die durch die zugehörige Anstellvorrichtung bewegbar ist. Die Rakeleinrichtung
dient zur Versorgung der Rasterwalze mit Farbe, wobei insbesondere die Rakeleinrichtung
eine Rakelkammer umfassen kann, in der eine definierte Farbflüssigkeit sich befindet.
Die Verbindung der Rakeleinrichtung mit der Rasterwalze als gemeinsame Einheit verbessert
die Reduzierung der einzelnen Bauteilgruppen innerhalb der Druckmaschine.
[0012] Ferner kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass über eine Anstellvorrichtung
der Formatzylinder horizontal zum Formatzylinder bewegbar ist. Dieser Erfindungsgedanke
hat den Vorteil, dass die Ansteuerung des Formatzylinders ähnlich zur Anstellung der
Rasterwalze ist. Somit lässt sich die Komplexität bei der Anstellung von Formatzylinder
und Rasterwalze reduzieren. Zudem lässt sich die Bauhöhe der Druckmaschine durch die
parallele Anstellung von Formatzylinder und Rasterwalze reduzieren.
[0013] Vorteilhafterweise kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass über eine Anstellvorrichtung
der Formatzylinder in einem Winkel β zur Bewegungsrichtung der Rasterwalze bewegbar
ist. In einigen Anwendungsfällen kann dieser Erfindungsgedanke von Bedeutung sein,
der bezogen auf die Anstellzeit der Rasterwalze, des Formatzylinders am Gegendruckzylinder
Vorteile aufweisen kann.
[0014] Des Weiteren kann die Erfindung vorsehen, dass zunächst der Formatzylinder und anschließend
die Rasterwalze angestellt werden. Ebenfalls ist es denkbar, dass beide Elemente des
Farbwerkes, insbesondere Rasterwalze und Formatzylinder gleichzeitig zum Gegendruckzylinder
angestellt werden. Dieses hängt unter anderem von den Einbaugegebenheiten innerhalb
der Druckmaschine ab. Des Weiteren sieht die Erfindung vor, dass der Formatzylinder
eine eigene Anstellvorrichtung aufweist, die unabhängig von der Anstellvorrichtung
der Rasterwalze ist. Ebenfalls mitumfasst ist, dass die Erfindung eine Anstellvorrichtung
vorsehen kann, die sowohl für die Bewegung des Formatzylinders als auch für die Rasterwalze
verantwortlich ist. Das letztgenannte bezieht sich sowohl auf ein Farbwerk als auch
auf sämtliche Farbwerke. Das bedeutet, dass eine Anstellvorrichtung für sämtliche
Farbwerke verantwortlich sein kann.
[0015] Ferner kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass bei einem kleinen Durchmesser
d des Formatzylinders eine sternförmige Anordnung des Farbwerkes vorliegt, insbesondere
der Durchmesser d zwischen ungefähr 50mm < d ≤ 190mm liegt, insbesondere bevorzugt
zwischen ungefähr 70mm < d ≤ 160mm, insbesondere bevorzugt zwischen 90mm < d ≤ 140mm
liegt. Bei den genannten Geometrien des Formatzylinders macht die sternförmige Anordnung
besonders Sinn, da hier ein Stützwirkungsbedarf für den Formatzylinder vorliegt. Da
während des Betriebs der Druckmaschine hohe Rotationsgeschwindigkeiten durch den Formatzylinder
erreicht werden, wodurch der Formatzylinderkörper in Schwingungen versetzt werden
kann, wirkt die sternförmige Anordnung, insbesondere der in einer Linie hinter dem
Formatzylinder positionierten Rasterwalze dem entgegen.
[0016] Ferner kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass der Formatzylinder und
die Rasterwalze über eine gemeinsame Anstellvorrichtung bewegbar sind. Jedes einzelne
Farbwerk kann somit mit einer einzigen Anstellvorrichtung auskommen.
[0017] Beispielsweise ist es denkbar, dass die Einstellbewegungen von Formatzylinder und/oder
Rasterwalze linear erfolgen, um in die gewünschte Anstellposition zu gelangen. Beispielsweise
kann für den Formatzylinder und/oder für die Rasterwalze eine hängende und/oder stehende
Lagerung zum Einsatz kommen, die in sich wiederum über die Anstellvorrichtung bewegt
werden können.
[0018] Auch ist es optional denkbar, dass eine Vielzahl an Farbwerken um den Formatzylinder
angeordnet sind, wobei insbesondere 6 ≤ Anzahl Farbwerke ≤ 16 vorliegen, insbesondere
8 ≤ Anzahl Farbwerke ≤ 12 vorliegen. Vorteilhafterweise sind die Farbwerke um den
Gegendruckzylinder symmetrisch zueinander angeordnet und/oder aufgebaut. Gemäß der
Erfindung ist ebenfalls mitumfasst, dass während des Betriebes der Druckmaschine zumindest
ein Farbwerk inaktiv geschaltet werden kann. Ebenfalls und/oder zusätzlich ist in
der Erfindung mitumfasst, dass der Gegendruckzylinder in einem zentralen Maschinengestell
drehbar gelagert ist. Vorteilhafterweise umfasst der Gegendruckzylinder eine erste
und eine zweite Stirnfläche, wobei vorteilhafterweise diese Flächen vertikal verlaufen
und parallel zueinander ausgerichtet sind. Erfindungsgemäß kann es von Vorteil sein,
dass im Bereich einer der beiden Stirnflächen der Antrieb für den Gegendruckzylinder
angeordnet ist, die man auch als Antriebsseite bezeichnen kann. Auf der der Antriebsseite
gegenüber liegenden Stirnseite kann ein Bedienerpult für das Maschinenpersonal vorgesehen
sein, wobei diese Seite auch als Bedienseite bezeichnet werden kann.
[0019] Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Anstellung mehrerer Farbwerke,
die zumindest jeweils einen Formatzylinder und eine Rasterwalze aufweisen, an einen
Gegendruckzylinder einer Druckmaschine. Hierbei ist vorgesehen, dass der Formatzylinder
und die Rasterwalze des jeweiligen Farbwerks derart mit einer Anstellvorrichtung in
Wirkverbindung stehen, dass bei der Anstellung des Farbwerkes die Rasterwalze im Wesentlichen
horizontal zum Gegendruckzylinder bewegt wird. Damit bringt das erfindungsgemäße Verfahren
zumindest ein Teil der Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf die erfindungsgemäße
Druckmaschine beschrieben sind. Das bedeutet auch, dass durch die horizontale Anstellung
der Rasterwalze zum Gegendruckzylinder bezogen auf alle Farbwerke die Bauhöhe der
Gesamtanordnung, insbesondere der Druckmaschine gering gehalten werden kann. Zudem
kann zumindest teilweise über diese parallele Anstellung gegen eine Durchbiegung des
Formatzylinders entgegengewirkt werden.
[0020] Auch ist es optional denkbar, dass nach der Anstellung mindestens bei einem definierten
Durchmesser des Formatzylinders der Formatzylinder des jeweiligen Farbwerks sich zwischen
der zugehörigen Rasterwalze und dem Gegendruckzylinder befindet und die Rotationsachsen
der Rasterwalze, des Formatzylinders und des Gegendruckzylinders auf einer Verbindungsachse
liegen. Gerade bei Formatzylindern mit einem geringen Durchmesser, insbesondere kleiner
als 190 mm kann eine derartige sternförmige Anordnung der Farbwerke nützlich sein,
um mögliche Durchbiegungen während des Betriebes der Druckmaschine am Formatzylinder
zu vermeiden, insbesondere zumindest zu reduzieren.
[0021] Zudem umfasst die Erfindung, dass bei der Anstellung des jeweiligen Farbwerkes der
Formatzylinder parallel zur Anstellbewegung der Rasterwalze bewegt wird oder dass
bei der Anstellung des jeweiligen Farbwerkes der Formatzylinder in einem Winkel β
zur Anstellrichtung der Rasterwalze bewegt wird. Vorteilhafterweise liegt der Winkel
β in einem Bereich zwischen 0° ≤ β ≤ 70°, insbesondere zwischen 5° ≤ β ≤ 35°. Vorteilhafterweise
variiert der Winkel β eines jeden Farbwerkes zu dem oberen und/oder unteren Farbwerk.
Bei der Druckmaschine kann es sich beispielsweise um eine Flexodruckmaschine handeln,
um ein bahnförmiges Material zu bedrucken, dass beispielsweise eine Kunststofffolie
ist.
[0022] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der
Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in
der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination
erfindungswesentlich sein. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht einer Druckmaschine mit zehn Farbwerken,
- Fig. 2
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Druckmaschine in einer Detailansicht, in der
ein Farbwerk gezeigt ist, dass am Gegendruckzylinder angestellt ist,
- Fig. 3
- ein weiteres Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 in einer weiteren Variante,
- Fig. 4
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Druckmaschine und
- Fig. 5
- die Druckmaschine in einer weiteren Ausführungsvariante.
[0023] Figur 1 zeigt eine Druckmaschine 1, die einen zentralen Gegendruckzylinder 2 aufweist,
der in einem Maschinengestell 4 drehbar gelagert ist. Ein bahnförmiges Material 5
wird zunächst der Druckmaschine 1 zugeführt, wobei der Gegendruckzylinder 2 in Rotationsrichtung
R sich dreht, sodass das bahnförmige Material 5 nacheinander an den verschiedenen
Farbwerken 10a bis 10j vorbeigeführt werden kann, wo es mit jeweils einer Druckfarbe
dem Druckmotiv entsprechend bedruckt wird.
[0024] Anhand des Farbwerks 10a werden nun einzelne Bauteile eines Farbwerkes 10 beschrieben.
Die Beschreibung ist auch für alle anderen Farbwerke 10b bis 10j gültig. Das Farbwerk
10a weist einen Formatzylinder 20a und eine Rasterwalze 30a auf, die jeweils um eine
Rotationsachse 21 a, 31a drehgelagert sind. Die Rasterwalze 30a weist zudem eine Rakeleinrichtung
11a auf mit einer Rakelkammer 12a, um Farbflüssigkeit dem Farbwerk 10a zuzuführen.
Die Farbwerke 10a - 10j sind auf unterschiedlichen Höhen H1 - H5 angeordnet.
[0025] Der Gegendruckzylinder 2 wird über einen nicht explizit dargestellten Antrieb in
Rotation gesetzt, sodass der Gegendruckzylinder 2 um die Achse 6 rotiert. In Figur
1 ist schematisch eine Anstellvorrichtung 40a gezeigt, mit der das Farbwerk 10a, insbesondere
der Formatzylinder 20a sowie die Rasterwalze 30a an dem Gegendruckzylinder 2 angestellt
werden können. In Figur 1 wird deutlich, dass der Formatzylinder 20a genau zwischen
der Rasterwalze 30a und dem Gegendruckzylinder 2 positioniert ist, das bedeutet, dass
die Rotationsachsen 6, 21a, 31a der Rasterwalze 30a und des Formatzylinders 20a und
des Gegendruckzylinders 2 auf einer fiktiven Verbindungsachse 3a liegen. Bei der Verbindungsachse
3a handelt es sich um eine Gerade durch die soeben genannten Achsen 6, 21 a, 31a.
Die Rasterwalze 30a sowie der Formatzylinder 20a können jeweils durch einen eigenen
Antrieb innerhalb der Druckmaschine 1 bewegt werden, insbesondere an den Gegendruckzylinder
2 angestellt werden. Ebenfalls ist es denkbar, dass ein Antrieb für beide Elemente,
insbesondere für die Rasterwalze 30a und für den Formatzylinder 20a eingesetzt wird.
[0026] In Figur 2 ist gezeigt, dass sowohl die Rasterwalze 30a als auch der Formatzylinder
20a über die Anstellvorrichtung 40a horizontal zum Gegendruckzylinder 2 angestellt
werden können. Dieses Farbwerk 10a befindet sich in der genannten sternförmigen Anordnung
gemäß Figur 1, das bedeutet, dass die Rotationsachsen 6, 21a, 31a der Rasterwalze
30a, des Druckzylinders 20a und des Gegendruckzylinders 2 auf einer Verbindungsachse
bzw. Verbindungsgeraden 3a liegen. Diese sternförmige Anordnung des Farbwerkes 10a
ist auch im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 4 realisiert, wobei in Figur 4 zwei Farbwerke
10a, 10b gezeigt sind. In diesem Ausführungsbeispiel verfügt die Druckmaschine 1 über
eine Anstellvorrichtung 40, die eine horizontale Einstellbewegung der Rasterwalze
30a, 30b bewirkt und eine Anstellbewegung des Formatzylinders 20a, 20b in eine Richtung
bewirkt, die einen Winkel β zur Bewegungsrichtung der Rasterwalze 30a, 30b aufweist.
Da die gezeigten Farbwerke 10a, 10b auf unterschiedlichen Höhen der Druckmaschine
1 positioniert sind, ist der Winkel β des Farbwerkes 10a unterschiedlich zum Winkel
β des Farbwerkes 10b. Figur 4 verdeutlicht, dass der Winkel β des oberen Farbwerkes
10a wesentlich größer ist als der Winkel β des darunter liegenden Farbwerkes 10b.
[0027] Sämtliche Ausführungsbeispiele zeigen, dass die Anstellvorrichtung 40 eine lineare
Bewegung des jeweiligen Formatzylinders 20 und der Rasterwalze 30 eines jeden Farbwerks
10 bewirkt. In sämtlichen Ausführungsbeispielen ist die Rasterwalze 30 zudem hängend
gelagert, wobei der Formatzylinder 20 in einer stehenden Lagerung innerhalb der Druckmaschine
1 angeordnet ist. Die sternförmige Anordnung gemäß der Figuren 1, 2 und Figur 4 ist
besonders vorteilhaft, wenn Formatzylinder 20 zum Einsatz kommen, die einen relativ
geringen Durchmesser aufweisen, der insbesondere kleiner ist als 190 mm. Die sternförmige
Anordnung begünstigt, dass eine erhöhte Stützwirkung am Formatzylinder 20 erzielt
wird, insbesondere aufgrund der an dem Formatzylinder 20 anliegenden Rasterwalze 30,
wodurch einer etwaigen Durchbiegung des Formatzylinders 20 entgegengewirkt wird.
[0028] Die Druckmaschine 1 kann größer werdende Durchmesser der Formatzylinder 20 mitberücksichtigen,
die beispielsweise in Figur 3 und Figur 5 gezeigt sind. In diesen Fällen liegt eine
abgewichene sternförmige Anordnung des Farbwerkes 10a vor, wobei die Verbindungsachse
3b der abgewichenen sternförmigen Anordnung zur "idealen" Verbindungsachse 3a der
sternförmigen Anordnung einen Winkel α aufweist. Je größer der Durchmesser des Formatzylinders
20 wird, umso größer wird der Winkel α. Es hat sich herausgestellt, dass der Stützwirkungsbedarf
bei größer werdenden Durchmessern des Formatzylinders 20 abnimmt, sodass die erfindungsgemäße
Druckmaschine 1 derart ausgestaltet ist, dass sie sowohl eine sternförmige Anordnung
der Farbwerke 10 als auch eine abgewichene sternförmige Anordnung der Farbwerke 10
realisieren kann.
[0029] In sämtlichen Ausführungsbeispielen kann von der idealen horizontalen Bewegungsrichtung
ein wenig abgewichen werden, dass bedeutet, dass der Abweichungswinkel ψ zwischen
-20°≤ ψ ≤ +20° betragen kann. Vorteilhafterweise liegt der Abweichungswinkel ψ zwischen
-10° ≤ ψ ≤ +10°. Exemplarisch ist in Figur 2 dieser Abweichungswinkel ψ gezeigt.
Bezugszeichenliste
[0030]
- 1
- Druckmaschine
- 2
- Gegendruckzylinder
- 3a
- Verbindungsachse
- 3b
- Verbindungsachse
- 4
- Maschinengestell
- 5
- bahnförmiges Material
- 6
- Achse
- 10a
- Farbwerk
- 10b
- Farbwerk
- 10c
- Farbwerk
- 10d
- Farbwerk
- 10e
- Farbwerk
- 10f
- Farbwerk
- 10g
- Farbwerk
- 10h
- Farbwerk
- 10i
- Farbwerk
- 10j
- Farbwerk
- 11a
- Rakeleinrichtung
- 12a
- Rakelkammer
- 20a
- Formatzylinder
- 20b
- Formatzylinder
- 20c
- Formatzylinder
- 20d
- Formatzylinder
- 20e
- Formatzylinder
- 20f
- Formatzylinder
- 20g
- Formatzylinder
- 20h
- Formatzylinder
- 20i
- Formatzylinder
- 20j
- Formatzylinder
- 21a
- Achse
- 30a
- Rasterwalze
- 30b
- Rasterwalze
- 30c
- Rasterwalze
- 30d
- Rasterwalze
- 30e
- Rasterwalze
- 30f
- Rasterwalze
- 30g
- Rasterwalze
- 30h
- Rasterwalze
- 30i
- Rasterwalze
- 30j
- Rasterwalze
- 31a
- Achse
- 40a
- Anstellvorrichtung
- 40b
- Anstellvorrichtung
1. Druckmaschine (1) mit zumindest einem Gegendruckzylinder (2) und mehreren Farbwerken
(10), die jeweils an den Gegendruckzylinder (2) anstellbar sind, wobei jedes Farbwerk
(10) jeweils einen Formatzylinder (20) und eine Rasterwalze (30) aufweist,
die Farbwerke (10) um den Gegendruckzylinder (2) auf unterschiedlichen Höhen zum Gegendruckzylinder
(2) angeordnet sind,
der Formatzylinder (20) und die Rasterwalze (30) des jeweiligen Farbwerks (10) derart
mit einer Anstellvorrichtung (40) in Wirkverbindung stehen, dass die Rasterwalze (30)
im Wesentlichen horizontal zum Gegendruckzylinder (2) bewegbar ist und über die Anstellvorrichtung
(40) eine sternförmige Anordnung der Farbwerke (10) realisierbar ist, bei der der
Formatzylinder (20) des jeweiligen Farbwerks (10) zwischen der zugehörigen Rasterwalze
(30) und dem Gegendruckzylinder (2) sich befindet und die Rotationsachsen (6, 21,
31) der Rasterwalze (30), des Formatzylinders (20) und des Gegendruckzylinders (2)
auf einer Verbindungsachse (3) liegen.
2. Druckmaschine (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einem definierten Durchmesser des Formatzylinders (20) die sternförmige Anordnung
zumindest eines Farbwerkes (10) realisierbar ist und bei einem größer eingesetzten
Durchmesser des Formatzylinders (20) die sternförmige Anordnung des Farbwerks (10)
abweicht, insbesondere die abgewichene Verbindungsachse (3), die durch die Rotationsachse
(21, 31) der Rasterwalze (30) und des Formatzylinders (20) verläuft, einen Winkel
α zur Verbindungsachse (3) der sternförmigen Anordnung aufweist, der insbesondere
zwischen 0° < α ≤ 50° liegt, besonders bevorzugt zwischen 0° < α ≤ 25° liegt.
3. Druckmaschine (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Rasterwalze (30) eines jeden Farbwerks (10) eine Rakeleinrichtung (11) angeordnet
ist, wobei die Rasterwalze (30) und die Rakeleinrichtung (11) eine gemeinsame Einheit
bilden, die durch die zugehörige Anstellvorrichtung (40) bewegbar ist.
4. Druckmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass über eine Anstellvorrichtung (40) der Formatzylinder (20) horizontal zum Gegendruckzylinder
(2) bewegbar ist.
5. Druckmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass über eine Anstellvorrichtung (40) der Formatzylinder (20) in einem Winkel β zur Bewegungsrichtung
der Rasterwalze (30) bewegbar ist.
6. Druckmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einem kleinen Durchmesser d des Formatzylinders (20) eine sternförmige Anordnung
des Farbwerkes (10) vorliegt, insbesondere der Durchmesser d zwischen ungefähr 50mm
< d ≤ 190mm liegt, insbesondere bevorzugt zwischen ungefähr 70mm < d ≤ 160mm, insbesondere
bevorzugt zwischen 90mm < d ≤ 140mm liegt.
7. Druckmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Formatzylinder (20) und die Rasterwalze (30) über eine gemeinsame Anstellvorrichtung
(40) bewegbar sind.
8. Druckmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Vielzahl an Farbwerken (10) um den Gegendruckzylinder (2) angeordnet sind, wobei
insbesondere 6 ≤ Anzahl Farbwerke ≤ 16 vorliegen, insbesondere 8 ≤ Anzahl Farbwerke
≤ 12 vorliegen.
9. Druckmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rasterwalze (30) horizontal zum Gegendruckzylinder (2) bewegbar ist oder die
Bewegungsrichtung der Rasterwalze (30) von der horizontalen Bewegungsrichtung abweicht,
wobei der Abweichungswinkel ψ zwischen -20°≤ ψ ≤ +20° beträgt.
10. Verfahren zur Anstellung mehrerer Farbwerke (10), die zumindest jeweils einen Formatzylinder
(20) und eine Rasterwalze (30) aufweisen, an einen Gegendruckzylinder (2) einer Druckmaschine
(1), insbesondere einer Druckmaschine (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei
der Formatzylinder (20) und die Rasterwalze (30) des jeweiligen Farbwerks (10) derart
mit einer Anstellvorrichtung (40) in Wirkverbindung stehen, dass bei der Anstellung
des Farbwerkes (10) die Rasterwalze (30) im Wesentlichen horizontal zum Gegendruckzylinder
(2) bewegt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass nach der Anstellung mindestens bei einem definierten Durchmesser des Formatzylinders
(20) der Formatzylinder (20) des jeweiligen Farbwerks (10) sich zwischen der zugehörigen
Rasterwalze (30) und dem Gegendruckzylinder (2) befindet und die Rotationsachsen (6,
21, 31) der Rasterwalze (30), des Formatzylinders (20) und des Gegendruckzylinders
(2) auf einer Verbindungsachse (3) liegen.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei der Anstellung des jeweiligen Farbwerkes (10) der Formatzylinder (20) parallel
zur Anstellbewegung der Rasterwalze (30) bewegt wird oder dass bei der Anstellung
des jeweiligen Farbwerkes (10) der Formatzylinder (20) in einem Winkel zur Anstellrichtung
der Rasterwalze (30) bewegt wird.