[0001] Die Erfindung betrifft Lichtleitvorrichtungen für Kraftfahrzeuge, insbesondere zu
dekorativen Zwecken und/oder Zwecken der Innenraumbeleuchtung oder bspw. Türschwellenbeleuchtung
des Kraftfahrzeugs.
[0002] Im Stand der Technik existieren derartige Lichtleitvorrichtungen, die nach dem Einbau
an den Stellen, an denen kein Licht (Streulicht) austreten soll, mit einem Abdeckmaterial
z.B. Klebeband/Klebefilz verdeckt werden. Die Erfinder befanden den Stand der Technik
insofern als nachteilig, als dies zu aufwendigen Montagearbeiten und je nach aufgewendeter
Abdeckung ungenügender Lichtabschottung führt.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile des Stands der Technik zu
verbessern. Die Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen definiert.
[0004] Insbesondere wird die Aufgabe gelöst durch eine Lichtleitvorrichtung für ein Kraftfahrzeug,
wobei die Lichtleitvorrichtung einen Lichtleitkörper aus durchsichtigem Kunststoffmaterial
aufweist, wobei der Lichtleitkörper mindestens eine Lichteintrittsfläche und mindestens
eine Lichtaustrittsfläche aufweist und wobei der Lichtleitkörper in einem Bereich
mittels eines im Wesentlichen lichtundurchlässigen Abdeckmaterials abgedeckt ist,
wobei das Abdeckmaterial mittels eines Spritzgussverfahrens auf den Bereich aufgebracht
ist.
[0005] Die Aufgabe wird weiterhin insbesondere gelöst durch die Verwendung einer erfindungsgemäßen
Lichtleitvorrichtung in einem Kraftfahrzeug, bevorzugt in einer Innenraumverkleidung,
besonders bevorzugt in einer Türinnenverkleidung des Kraftfahrzeugs.
[0006] Die Aufgabe wird weiterhin insbesondere gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung
einer Lichtleitvorrichtung für ein Kraftfahrzeug, mit zumindest den folgenden Schritten:
- Herstellen eines Lichtleitkörpers aus durchsichtigem Kunststoffmaterial, wobei mindestens
eine Lichteintrittsfläche und mindestens eine Lichtaustrittsfläche vorgesehen wird;
- Abdecken eines Bereichs des Lichtleitkörpers mittels eines im Wesentlichen undurchsichtigen
Abdeckmaterials, wobei das Abdecken mittels eines Spritzgussverfahrens durchgeführt
wird.
[0007] Hierdurch wird eine sehr präzise Lichtabschottung erreicht und es können verschiedenste
Abstrahlgeometrien bzw. Abschattungsgeometrien erreicht werden, da aufgrund des Aufspritzens
des Abdeckmaterials der Gestaltung eine große Flexibilität gegeben ist, was z.B. bei
Abdeckfilzen oder Abdeckbändern nicht möglich ist. Zudem ist das Verfahren in der
Montage weniger aufwendig, da der Lichtleiter bereits das gewünschte Abstrahlverhalten
aufweist. Die etwas komplexere Herstellung der Lichtleitvorrichtung fällt aufgrund
des gut automatisierbaren Spritzgussverfahrens nicht ins Gewicht. Es müssen keine
extra Bauteile zur Abdeckung vorgesehen werden, was auch Kosten spart. Zuletzt benötigt
das Bauteil aufgrund der maßangepassten Abdeckung im Vergleich zu der bisherigen Abdecklösung
weniger Bauraum.
[0008] Unter durchsichtigem Kunststoffmaterial wird bevorzugt ein Material mit einem Transmissionsgrad
von mehr als 50 %, besonders bevorzugt mehr als 70 %, ganz besonders bevorzugt mehr
als 90 % verstanden. Bevorzugt ist das Material farblos und bevorzugt klar. Der Lichtleitkörper
ist bevorzugt einstückig ausgebildet.
[0009] Unter einer Lichteintrittsfläche wird bevorzugt eine Fläche des Lichtleitkörpers
verstanden, über welche im eingebauten Zustand des Lichtleitelements Licht aus einer
Lichtquelle, bevorzugt einer aktiven Lichtquelle (z.B. LED des Fahrzeugs), in den
Lichtleitkörper willentlich eingekoppelt wird.
[0010] Unter einer Lichtaustrittsfläche wird bevorzugt eine Fläche des Lichtleitkörpers
verstanden, über welche im eingebauten Zustand Licht aus dem Lichtleitkörper willentlich
ausgekoppelt wird, bevorzugt so, dass durch das Licht eine Beleuchtung des Fahrzeuginnenraums
oder eines Elements im Fahrzeuginnenraum (direkt oder indirekt) stattfindet. Besonders
bevorzugt ist die Lichtaustrittsfläche eine Sichtfläche, d.h. eine Fläche, welche
von einem Fahrzeugführer bei normalem Gebrauch des Fahrzeugs und dessen Funktionen
(d.h. ohne das Fahrzeug zu zerstören und Blenden abzunehmen) sichtbar ist.
[0011] Unter einem im Wesentlichen lichtundurchlässigen Abdeckmaterial wird bevorzugt ein
Material (bei der jeweils verwendeten Schichtdicke) mit einem Transmissionsgrad von
weniger als 50 %, bevorzugt weniger als 30 %, besonders bevorzugt weniger als 10 %
verstanden. Bevorzugt ist das Abdeckmaterial dunkel oder schwarz, wodurch eine besonders
effektive Lichtabsorption und somit Streulichtminimierung erfolgt. Besonders bevorzugt
ist das Material hell oder weiß, wodurch das Licht innerhalb des Lichtleitkörpers
effizienter zu den vorhandenen Lichtaustrittsflächen propagieren kann. Bevorzugt ist
dabei die Schichtdicke so hoch, dass das unerwünschte Streulicht schwach genug ist.
Ganz besonders bevorzugt weist das Abdeckmaterial eine helle bzw. weiße innere Schicht
und eine dunkle bzw. schwarze äußere Schicht auf, womit bei effizienter Lichtausnutzung
und insgesamt dünner Schichtdicke der beiden Abdeckmaterialschichten eine sehr gute
Streulichtabschirmung erzielt wird. Die beiden Schichten werden dabei bevorzugt im
Mehrkomponentenspritzgussverfahren aufgebracht.
[0012] Hell sind neben weiß z.B. auch die folgenden Farben nach Pantone® Farbsystem (hellste
zuletzt): 692 C, 524 C, 243 C, 420 C, 707 C, 1895 C, 7520 C, Cool Gray 3 C, 250 C,
579 C, 671 C, 353 C, 5523 C, 7406 C, 5035 C, 7471 C, 2708 C, 565 C, 5595 C, 7501 C,
473 C, 1555 C, 382 C, 318 C, 2975 C, 516 C, 3375 C, 510 C, 2365 C, 4545 C, 136 C,
344 C, 4685 C, 5455 C, 605 C, 495 C, 217 C, 3245 C, 482 C, 459 C, 571 C, 713 C, 5875
C, 7534 C, 7632 C, 263 C, 489 C, 5175 C, 615 C, 182 C, 141 C, 468 C, 358 C, 538 C,
324 C, 552 C, 503 C, 352 C, 162 C, 304 C, 5807 C, 684 C, 149 C, 580 C, 7548 C, 366
C, 332 C, 719 C, 474 C, 584 C, 7405 C, 123 C, Cool Gray 2 C, 678 C, 531 C, 635 C,
135 C, 1355 C, 699 C, 5245 C, 1225 C, 196 C, 381 C, 517 C, 544 C, 7478 C, 572 C, 610
C, 7500 C, 496 C, 7527 C, 427 C, 129 C, Warm Gray 1 C, 2706 C, 290 C, 351 C, 712 C,
643 C, 614 C, 566 C, 116 C, 389 C, 2707 C, 7486 C, 691 C, 677 C, 365 C, 148 C, 628
C, 460 C, 657 C, 155 C, 7457 C, 109 C, 7403 C, 545 C, Green 0921 C, 128 C, 475 C,
122 C, 604 C, 650 C, 331 C, 7422 C, 585 C, 1345 C, 5315 C, 573 C, 134 C, 7485 C, 396
C, 7604 C, 317 C, Cool Gray 1 C, 3965 C, 706 C, 7402 C, 374 C, 7507 C, 670 C, 7404
C, Yellow 012 C, 609 C, 380 C, 642 C, 121 C, 3955 C, Medium Yellow C, 7443 C, 1215
C, 698 C, 621 C, 115 C, 586 C, 603 C, 108 C, 664 C, 127 C, 461 C, 120 C, 388 C, 7506
C, 373 C, 114 C, 608 C, Yellow C, 587 C, 7541 C, 387 C, 113 C, 7436 C, 379 C, 107
C, 372 C, 3945 C, 649 C, 395 C, 705 C, 607 C, 1205 C, 102 C, 663 C, 394 C, 7401 C,
106 C, 656 C, 602 C, 386 C, 3935 C, 7499 C, 601 C, 101 C, 803 C, 393 C, 100 C, 600
C, Yellow 0131 C.
[0013] Dunkel sind neben schwarz z.B. auch die folgenden Farben nach Pantone® Farbsystem
(dunkelste zuerst): Black 6 C, 296 C, 5395 C, 7547 C, 5255 C, 2765 C, 282 C, 275 C,
2768 C, 532 C, 2766 C, 276 C, 274 C, 2755 C, 289 C, Neutral Black C, 273 C, 419 C,
5463 C, 539 C, 2757 C, 2745 C, 2965 C, 2748 C, 281 C, 2758 C, 433 C, 2695 C, 662 C,
2747 C, 2738 C, Black 3 C, 655 C, 303 C, 546 C, 280 C, 2685 C, 2627 C, Reflex Blue
C, 426 C, 2756 C, 295 C, 2767 C, Black 4 C, 7463 C, 4975 C, Black C, 533 C, Blue 072
C, 2735 C, 5535 C, 547 C, 627 C, 2617 C, 648 C, 2746 C, 5467 C, 540 C, Black 2 C,
288 C, 7449 C, 294 C, Black 5 C, 440 C, 412 C, 5605 C, Dark Blue C, 2607 C, 669 C,
Violet C, 7546 C, 309 C, 534 C, 287 C, Medium Purple C, 2955 C, 560 C, 4625 C, 548
C, 2736 C, 302 C, 7645 C, 567 C, 3035 C, 262 C, 5115 C, 504 C, 654 C, 5185 C, 7421
C, 497 C, 447 C, 439 C, 518 C, 690 C, Black 7 C, 541 C, 7631 C, 2597 C, 7533 C, 661
C, 490 C, 286 C, 7644 C, 476 C, 3308 C, 7652 C, 229 C, 2623 C, 222 C, 432 C, 3435
C, 7694 C, 525 C, 269 C, 261 C, 7448 C, 5265 C, 4695 C, 316 C, 7554 C, 511 C, 553
C, 2613 C, 260 C, 483 C, 5747 C, 519 C, 732 C, 209 C, 7630 C, 7680 C, 7428 C, 3302
C, 7643 C, 188 C, 448 C, 268 C, 1817 C, 293 C, 7650 C, 446 C, 7651 C.
[0014] Mittels eines Spritzgussverfahrens auf den Bereich aufgebracht bedeutet bevorzugt,
dass das Abdeckmaterial an den Lichtleitkörper angeschmolzen ist, und besonders bevorzugt,
dass das Abdeckmaterial im geschmolzenen Zustand auf den Lichtleitkörper aufgebracht
worden ist.
[0015] In einem weiter bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist mittels
des Abdeckmaterials eine Steckeinrichtung, insbesondere Anschlussbuchse, einer der
vorhandenen Lichteintrittsflächen für eine Lichtquelle, z.B. LED, oder einen Lichtleiter,
z.B. eine Glasfaser, ausgebildet. In einem weiter bevorzugten Verfahren wird eine
entsprechende Steckeinrichtung während des Spritzgießens des Abdeckmaterials ausgebildet.
[0016] Hierdurch ist eine einfache Verbindungsmöglichkeit mit der Lichtquelle gegeben, wobei
die Verbindungsmöglichkeit bereits per se lichtdicht ausgestaltet sein kann. Bevorzugt
ist die Steckeinrichtung eine Anschlussbuchse, welche eine zentrale Ausnehmung aufweist,
deren bevorzugt kragenförmige Ränder aus dem Abdeckmaterial bestehen und an deren
Boden sich eine Lichteintrittsfläche des Lichtleitkörpers befindet.
[0017] In einem weiter bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung weist
eine der vorhandenen Lichteintrittsflächen eine konkave Eintrittskontur auf. In einem
weiter bevorzugten Verfahren wird eine Lichteintrittsfläche mit einer konkaven Eintrittskontur
versehen.
[0018] Hierdurch ist eine effektive Lichteinkopplung aus einer LED oder Glasfaser gegeben.
Bevorzugt ist die konkave Eintrittskontur kreisförmig begrenzt, wobei der Kreisdurchmesser
dem Durchmesser einer LED oder Glasfaser im Wesentlichen entspricht. Bevorzugt ist
die Lichtleitvorrichtung in dem Kraftfahrzeug eingebaut und eine LED oder ein Glasfaserende
(oder ein anderer Lichtleitkörper) ist maximal 20 mm, bevorzugt maximal 10 mm besonders
bevorzugt maximal 3 mm von der konkaven Eintrittskontur entfernt von dieser gegenüberliegend
angeordnet oder bevorzugt mit dieser in Kontakt und bevorzugt ist der Durchmesser
dieser LED oder Glasfaser gleich dem Durchmesser der konkaven Eintrittskontur, die
annähernd kreisförmig ist.
[0019] In einem weiter bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung macht
der Bereich des Lichtleitkörpers, auf den das Abdeckmaterial aufgebracht ist, mindestens
60% der Oberfläche des Lichtleitkörpers, die nicht Lichteintrittsfläche und nicht
Lichtaustrittsfläche ist, aus.
[0020] Hierdurch wird eine sehr großflächige Lichtabschottung erreicht, so dass Licht nur
dorthin gelangt, wo es austreten soll. Bevorzugt macht der Bereich mindestens 70 %,
besonders bevorzugt mindestens 90 %, ganz besonders bevorzugt mindestens 99 % der
besagten Oberfläche aus, d.h. dass in den letzten beiden Fällen, der Lichtleitkörper
mit Ausnahme der vorhandenen Lichteintrittsflächen und Lichtaustrittsflächen im Wesentlichen
durch das Abdeckmaterial ummantelt ist.
[0021] In einem weiter bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist die
Lichtleitvorrichtung eine Lichtleitvorrichtung einer Innenraumverkleidung eines Kraftfahrzeugs,
insbesondere einer Türinnenverkleidung eines Kraftfahrzeugs. In einem weiter bevorzugten
Verfahren wird die Lichtleitvorrichtung in eine Innenraumverkleidung eines Kraftfahrzeugs,
insbesondere eine Türinnenverkleidung eines Kraftfahrzeugs eingebaut.
[0022] Bevorzugt ist die Lichtleitvorrichtung so verbaut, dass die Lichtaustrittsflächen
in den Fahrgastinnenraum gerichtet sind, so dass das austretende Licht hauptsächlich
in den Fahrgastinnenraum strahlt.
[0023] In einem weiter bevorzugten Verfahren der vorliegenden Erfindung wird der Lichtleitkörper
mittels eines Spritzgussverfahrens in derselben Spritzgussmaschine hergestellt, mit
welcher das Abdecken erfolgt, und die Lichtleitvorrichtung wird somit in einem Mehrkomponentenspritzgussverfahren
hergestellt.
[0024] Hierdurch ist eine sehr effiziente Herstellung der Lichtleitvorrichtung gegeben.
Das Mehrkomponentenspritzgussverfahren ist bevorzugt ein Zweikomponentenspritzgussverfahren.
[0025] In einem weiter bevorzugten Verfahren der vorliegenden Erfindung wird, nachdem der
Lichtleitkörper gespritzt wurde und bevor das Abdeckmaterial an den Lichtleitkörper
angespritzt wird, der Lichtleitkörper oder ein eine Kavität enthaltendes Werkzeug
in seiner Position verdreht.
[0026] Hierdurch wird der Spritzvorgang effizient durchgeführt. Unter einer Kavität wird
bevorzugt eine Mulde verstanden, welche eine Negativkontur des zu spritzenden Bauteils
aufweist.
[0027] Bevorzugt erfolgt das Verdrehen mittels eines Drehtellerwerkzeugs, wobei der Lichtleitkörper
in einer Kavität in einem Drehteller gespritzt wird und dann der Drehteller gedreht
wird (z.B. um 180°), der Lichtleitkörper anschließend in eine andere Kavität eingeführt
wird (welche eine Kontur für das Abdeckmaterial aufweist), in welcher schließlich
das Abdeckmaterial an den Lichtleitkörper gespritzt wird. Bevorzugt weist der Drehteller
mindestens zwei Kavitäten auf, und in einer Drehposition des Drehtellers werden mindestens
zwei Lichtleitvorrichtungen gespritzt, wobei bei der einen Lichtleitvorrichtung der
Lichtleitkörper gespritzt wird und bei der anderen Lichtleitvorrichtung bereits das
Abdeckmaterial gespritzt wird. Das Drehtellerverfahren führt zu einer effizienten
Produktion und ist besonders bevorzugt.
[0028] Alternativ zum Verdrehen mittels des Drehtellerwerkzeugs erfolgt das Verdrehen mittels
eines Indexwerkzeugs, wobei nach dem ersten Spritzvorgang (Lichtleitkörper) Steckeinsätze
für Konturen ausfahren und in eine andere Position verdreht werden. Die Steckeinsätze
sind z.B. an Säulen gehalten.
[0029] Alternativ zum Verdrehen mittels Drehtellerwerkzeug oder Indexwerkzeug erfolgt ein
Umsetzen, bevorzugt mit Verdrehen, mittels eines Umsetzverfahrens, bei welchem der
Lichtleitkörper nach dem ersten Spritzen aus der Kavität herausgenommen wird (z.B.
mittels eines automatischen Greifers), und in einen andere Kavität für das Abdeckmaterial
eingesetzt und dort fixiert wird und sodann das Abdeckmaterial an den Lichtleitkörper
gespritzt wird.
[0030] Alternativ zu einem Verdrehen kann ein Core Back Verfahren angewendet werden, wobei
nach dem ersten Spritzvorgang die Kontur zurückgezogen wird, so dass ein Freiraum
zwischen dem Lichtleitkörper und der Kontur entsteht, in welchen dann anschließend
das Abdeckmaterial gespritzt wird. Dieses Verfahren eignet sich je nach Geometrie
der Lichtleitvorrichtung insbesondere bei einfachen Bauteilen ohne Hinterschneidungen.
[0031] Die Erfindung soll nun anhand von Zeichnungen beispielhaft weiter veranschaulicht
werden. Hierbei zeigen:
Figur 1 ein Beispiel einer erfindungsgemäßen Lichtleitvorrichtung,
Figur 2 den Lichtleitkörper der Lichtleitvorrichtung aus Fig. 1
Figur 3 eine separate Ansicht des um den Lichtleitkörper umspritzten Abdeckmaterials
der Lichtleitvorrichtung aus Fig. 1
Figur 4 eine gegenüber Fig. 1 etwas gedrehte Ansicht der Lichtleitvorrichtung aus
Fig. 1, in welcher insbesondere die Eintrittskontur gut zu erkennen ist.
[0032] Figur 1 zeigt ein Beispiel einer erfindungsgemäßen Lichtleitvorrichtung 1 für ein Kraftfahrzeug.
Sie weist einen Lichtleitkörper 10 aus durchsichtigem Kunststoffmaterial auf, wobei
der Lichtleitkörper 10 eine Lichteintrittsfläche 11 und eine Lichtaustrittsfläche
12 aufweist. Der Lichtleitkörper 10 ist in einem Bereich von mehr als 90 % der Oberfläche,
die nicht Lichteintrittsfläche 11 oder Lichtaustrittsfläche 12 ist, mittels eines
im Wesentlichen lichtundurchlässigen Abdeckmaterials 20 abgedeckt, welches mittels
eines Spritzgussverfahrens auf den Bereich aufgebracht ist. Ferner handelt es sich
um eine Lichtleitvorrichtung 1 einer Türinnenverkleidung eines Kraftfahrzeugs. Die
Flächen rings um die Lichtaustrittsfläche 12 sind hier ebenfalls nicht umspritzt -
diese werden später durch ein anderes Gehäuseteil der Türinnenverkleidung abgedeckt.
[0033] Die Herstellung beinhaltet die folgenden Schritte:
- Herstellen des Lichtleitkörpers 10 aus durchsichtigem Kunststoffmaterial, wobei hierbei
die Lichteintrittsfläche 11 und die Lichtaustrittsfläche 12 ausgeformt werden;
- Abdecken des Bereichs des Lichtleitkörpers 10 mittels des im Wesentlichen undurchsichtigen
Abdeckmaterials 20, wobei das Abdecken mittels eines Spritzgussverfahrens durchgeführt
wird.
[0034] Figur 2 zeigt den Lichtleitkörper 10 der Lichtleitvorrichtung 1 aus Fig. 1. In diesem Beispiel
wird der Lichtleitkörper 10 mittels eines Spritzgussverfahrens in derselben Spritzgussmaschine
hergestellt, mit welcher das Abdecken erfolgt. Die Lichtleitvorrichtung 1 wird somit
in einem Zweikomponentenspritzgussverfahren hergestellt. Der Lichtleitkörper 10 wird,
nachdem er gespritzt wurde und bevor das Abdeckmaterial 20 an den Lichtleitkörper
10 angespritzt wird, in seiner Position mittels eines Drehtellers verdreht.
[0035] Figur 3 zeigt eine separate Ansicht des angespritzten Abdeckmaterials 20 der Lichtleitvorrichtung
1 aus Fig. 1. Mittels des Abdeckmaterials 20 ist eine Steckeinrichtung 21, hier Anschlussbuchse,
der Lichteintrittsfläche 11 für eine LED ausgebildet.
[0036] Figur 4 zeigt eine gegenüber Fig. 1 etwas gedrehte Ansicht der Lichtleitvorrichtung 1 aus
Fig. 1, in welcher insbesondere die Eintrittskontur 11.1 der Lichteintrittsfläche
11 gut zu erkennen ist.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 1
- Lichtleitvorrichtung
- 10
- Lichtleitkörper
- 11.1
- Eintrittskontur
- 11
- Lichteintrittsfläche
- 12
- Lichtaustrittsfläche
- 20
- Abdeckmaterial
- 21
- Steckeinrichtung
1. Lichtleitvorrichtung (1) für ein Kraftfahrzeug, wobei die Lichtleitvorrichtung (1)
einen Lichtleitkörper (10) aus durchsichtigem Kunststoffmaterial aufweist, wobei der
Lichtleitkörper (10) mindestens eine Lichteintrittsfläche (11) und mindestens eine
Lichtaustrittsfläche (12) aufweist und wobei der Lichtleitkörper (10) in einem Bereich
mittels eines im Wesentlichen lichtundurchlässigen Abdeckmaterials (20) abgedeckt
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Abdeckmaterial (20) mittels eines Spritzgussverfahrens auf den Bereich aufgebracht
ist.
2. Lichtleitvorrichtung (1) gemäß Anspruch 1, wobei mittels des Abdeckmaterials (20)
eine Steckeinrichtung (21), insbesondere Anschlussbuchse, einer der vorhandenen Lichteintrittsflächen
(11) für eine Lichtquelle oder einen Lichtleiter ausgebildet ist.
3. Lichtleitvorrichtung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine der
vorhandenen Lichteintrittsflächen (11) eine konkave Eintrittskontur (11.1) aufweist.
4. Lichtleitvorrichtung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Bereich
des Lichtleitkörpers (10), auf den das Abdeckmaterial (20) aufgebracht ist, mindestens
60% der Oberfläche des Lichtleitkörpers (10), die nicht Lichteintrittsfläche (11)
und nicht Lichtaustrittsfläche (12) ist, ausmacht.
5. Lichtleitvorrichtung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Lichtleitvorrichtung
(1) eine Lichtleitvorrichtung (1) einer Innenraumverkleidung eines Kraftfahrzeugs
ist.
6. Verwendung einer Lichtleitvorrichtung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche
in einem Kraftfahrzeug, bevorzugt in einer Innenraumverkleidung, besonders bevorzugt
in einer Türinnenverkleidung des Kraftfahrzeugs.
7. Verfahren zur Herstellung einer Lichtleitvorrichtung (1) für ein Kraftfahrzeug, mit
zumindest den folgenden Schritten:
- Herstellen eines Lichtleitkörpers (10) aus durchsichtigem Kunststoffmaterial, wobei
mindestens eine Lichteintrittsfläche (11) und mindestens eine Lichtaustrittsfläche
(12) vorgesehen wird;
- Abdecken eines Bereichs des Lichtleitkörpers (10) mittels eines im Wesentlichen
undurchsichtigen Abdeckmaterials (20);
dadurch gekennzeichnet, dass das Abdecken mittels eines Spritzgussverfahrens durchgeführt wird.
8. Verfahren gemäß Anspruch 7, wobei der Lichtleitkörper (10) mittels eines Spritzgussverfahrens
in derselben Spritzgussmaschine hergestellt wird, mit welcher das Abdecken erfolgt,
und die Lichtleitvorrichtung somit in einem Mehrkomponentenspritzgussverfahren hergestellt
wird.
9. Verfahren gemäß Anspruch 8, wobei, nachdem der Lichtleitkörper (10) gespritzt wurde
und bevor das Abdeckmaterial (20) an den Lichtleitkörper (10) angespritzt wird, der
Lichtleitkörper (10) oder ein eine Kavität enthaltenes Werkzeug in seiner Position
verdreht wird.