[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft die Verbesserung der antimikrobiellen Wirksamkeit
von Wasch- und Reinigungsmitteln durch die Kombination von Bleichmitteln mit bestimmten
Acylhydrazonen.
[0002] Mikroorganismen, wie Bakterien, Pilze und Viren können sich auf Oberflächen im Haushalt
und auf Textilien ansiedeln; Bakterien und Pilze können sich auf solchen Oberflächen
auch vermehren. Dies kann Hygienerisiken zur Folge haben, aber auch zu unästhetischen
mikrobiellen Belägen, sogenannten Biofilmen, sowie zu unangenehmen Gerüchen führen.
[0003] Insbesondere bei niedrigen Temperaturen werden Mikroorganismen im Waschprozess oft
in nicht ausreichendem Maße abgetötet oder wenigstens vom Textil entfernt. Dies kann
zur Verbreitung von Keimen von einem Textil auf ein anderes während des Waschprozesses,
insbesondere wenn bei diesem ein bleichmittelfreies Waschmittel zum Einsatz kommt,
führen.
[0004] Wasserstoffperoxid und insbesondere kurzkettige Percarbonsäuren wie Peressigsäure,
die unter der perhydrolytischen Wirkung des Wasserstoffperoxids aus Bleichaktivatoren
wie TAED freigesetzt werden, sorgen für ein gewisses Maß an Wäschehygiene durch den
Waschprozess bei Temperaturen über 40°C. Bei niedrigeren Temperaturen ist ihr desinfizierender
Effekt allerdings deutlich eingeschränkt.
[0005] Herkömmliche Bleichkatalysatoren wie zum Beispiel MnTACN zeigen trotz guter Bleichleistungen
bei niedrigen Temperaturen keine Verbesserung der Hygieneleistung von Waschmitteln.
[0006] Aus der internationalen Patentanmeldung
WO 2009/124855 sind Metallkomplexe mit Acyl-hydrazon-Liganden bekannt, die elektronenziehende Substituenten
in der Nähe der Acylgruppe tragen. Die internationale Patentanmeldung
WO 2012/080088 offenbart Acylhydrazone mit cyclischen Ammoniumgruppen als Substituenten in der Nähe
der Acylgruppe. Aus der internationalen Patentanmeldung
WO 2014/063857 A1 ist bekannt, dass derartige Acylhydrazone die Wirksamkeit von bleichmittelhaltigen
Waschmitteln gegen das gram-positive Bakterium Staphylococcus aureus verbessern.
[0007] Nun wurde gefunden, dass sich bei Einsatz der Kombination persauerstoffhaltiger Bleichmittel
mit Acylhydrazonen eine deutliche Verstärkung der antimikrobiellen Wirksamkeit von
Wasch- und Reinigungsmitteln gegen gram-negative Bakterien, wie beispielsweise Pseudomonas
aeruginosa, sowie Pilze und Hefepilze, wie beispielsweise Candida albicans, ergibt.
[0008] Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung einer Kombination aus persauerstoffhaltigem
Bleichmittel mit einem Acylhydrazon der allgemeinen Formel (I),

in der R
1 für eine CF
3 oder für eine C
1-28-Alkyl-, C
2-28-Alkenyl-, C
2-22-Alkinyl-, C
3-12-Cycloalkyl-, C
3-12-Cycloalkenyl-, Phenyl-, Naphthyl-, C
7-9-Aralkyl, C
3-20-Heteroalkyl- oder C
3-12-Cycloheteroalkylgruppe, R
2 und R
3 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder eine gegebenenfalls substituierte C
1-28-Alkyl-,C
2-28-Alkenyl-, C
2-22-Alkinyl-, C
3-12-Cycloalkyl-, C
3-12-Cycloalkenyl-, C
7-9-Aralkyl-, C
3-28-Heteroalkyl-, C
3-12-Cycloheteroalkyl-, C
5-16-Heteroaralkyl-, Phenyl-, Naphthyl- oder Heteroarylgruppe oder R
2 und R
3 zusammen mit dem sie verbindenden Kohlenstoffatom für einen gegebenenfalls substituierten
5-, 6-, 7-, 8- oder 9-gliedrigen Ring, der gegebenenfalls Heteroatome enthalten kann,
und
R
4 für Wasserstoff oder eine C
1-28-Alkyl-, C
2-28-Alkenyl-, C
2-22-Alkinyl-, C
3-12-Cycloalkyl-, C
3-12-Cycloalkenyl-, C
7-9-Aralkyl-, C
3-20-Heteroalkyl-, C
3-12-Cycloheteroalkyl-, C
5-16-Heteroaralkylgruppe oder eine gegebenenfalls substituierte Phenyl- oder Naphthyl-
oder Heteroarylgruppe stehen, zur Verbesserung der antimikrobiellen Wirksamkeit von
Wasch- und Reinigungsmitteln gegen gram-negative Bakterien, wie beispielsweise Pseudomonas
aeruginosa, Pilze und/oder Hefepilze, wie beispielsweise Candida albicans.
[0009] Die Acylhydrazone können in E- oder Z-Konfiguration vorliegen; wenn R
2 Wasserstoff ist, kann die Verbindung der allgemeinen Formel (I) in einer ihrer tautomeren
Formen oder als Mischung aus diesen vorliegen.
[0010] In den Verbindungen der allgemeinen Formel (I) ist R
2 vorzugsweise Wasserstoff. R
1 und/oder R
3 ist vorzugsweise eine mit einer elektronenziehenden Gruppe substituierte Methyl-,
Phenyl- oder Naphthylgruppe. R
4 ist vorzugsweise Wasserstoff. Als elektronenziehende Gruppe kommt vorzugsweise eine
Ammoniumgruppe in Frage, die gegebenenfalls Alkyl- oder Hydroxyalkylgruppen trägt
oder unter Einschluss des eine Alkylgruppe tragenden N-Atoms als gegebenenfalls weitere
Heteroatome tragende Heterocycloalkylgruppe ausgebildet ist.
[0011] Zu bevorzugten Ausgestaltungen der Verbindungen gemäß allgemeiner Formel (I) gehören
solche der allgemeinen Formel (II),

in der R
1 für eine C
1-4-Alkylgruppe, die einen Substituenten ausgewählt aus

trägt, in dem R
10 für Wasserstoff oder eine C
1-28-Alkyl-, C
2-28-Alkenyl-, C
2-22-Alkinyl-, C
3-12-Cycloalkyl-, C
3-12-Cycloalkenyl-, C
7-9-Aralkyl-, C
3-20-Heteroalkyl-, C
3-12-Cycloheteroalkyl-, C
5-16-Heteroaralkylgruppe und A
- für das Anion einer organischen oder anorganischen Säure steht, R
2 und R
4 die für Formel (I) angegebenen Bedeutung haben und
R
5, R
6, R
7 und R
8 unabhängig voneinander für R
1, Wasserstoff, Halogen, eine Hydroxy-, Amino-, eine gegebenenfalls substituierte N-mono-
oder di-C
1-4-alkyl- oder C
2-4-hydroxyalkyl-amino-, N-Phenyl- oder N-Naphthyl-amino-, C
1-28-Alkyl-, C
1-28-Alkoxy-, Phenoxy-, C
2-28-Alkenyl-, C
2-22-Alkinyl-, C
3-12-Cycloalkyl-, C
3-12-Cycloalkenyl-, C
7-9-Aralkyl-, C
3-20-Heteroalkyl-, C
3-12-Cycloheteroalkyl-, C
5-16-Heteroaralkyl-, Phenyl- oder Naphthylgruppe stehen, wobei die Substituenten ausgewählt
werden aus C
1-4-Alkyl-, C
1-4-Alkoxy-, Hydroxy-, Sulfo-, Sulfato-, Halogen-, Cyano-, Nitro-, Carboxy-, Phenyl-,
Phenoxy-, Naphthoxy-, Amino-, N-mono- oder di-C
1-4-alkyl- oder C
2-4-hydroxyalkyl-amino-, N-Phenyl- oder N-Naphthyl-aminogruppen, oder
R
5 und R
6 oder R
6 und R
7 oder R
7 und R
8 unter Ausbildung von 1, 2 oder 3 carbocyclischen oder O-, NR
10- oder S-heterocyclischen, gegebenenfalls aromatischen und/oder gegebenenfalls C
1-6-alkylsubstituierten Ringen miteinander verbunden sind.
[0012] Das Anion A
- ist vorzugsweise Carboxylat wie Lactat, Citrat, Tartrat oder Succinat, Perchlorat,
Tetrafluoroborat, Hexafluorophosphat, Alkylsulfonat, Alkylsulfat, Hydrogensulfat,
Sulfat, Dihydrogenphosphat, Hydrogenphosphat, Phosphat, Isocyanat, Rhodanid, Nitrat,
Fluorid, Chlorid, Bromid, Hydrogencarbonat oder Carbonat, wobei bei mehrwertigen Anionen
der Ladungsausgleich durch die Anwesenheit zusätzlicher Kationen wie Natrium- oder
Ammoniumionen erreicht werden kann.
[0013] Besonders bevorzugt ist das Acylhydrazon der Formel

[0014] Die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) (oder (II) verstärken die desinfizierende
Wirkung von Persauerstoffverbindungen, ohne das zu reinigende Textil in unannehmbarer
Weise oxidativ zu schädigen. Durch den Einsatz der erfindungswesentlichen Kombination
kommt es zur verbesserten Entfernung der genannten Keime, insbesondere bei niedrigen
Waschtemperaturen von unter 60 °C, wie zum Beispiel 30 °C, und schon bei Raumtemperatur.
[0015] Vorzugsweise werden als Persauerstoffverbindungen H
2O
2 oder in Wasser H
2O
2 freisetzende Substanzen eingesetzt, zu denen insbesondere Alkaliperborate, Alkalipercarbonate
und Harnstoffperhydrat gehören; möglich ist jedoch auch der Einsatz von Peroxocarbonsäuren
wie Diperoxodecandicarbonsäure oder Phthalimidopercapronsäure, von anderen Peroxo-Säuren
oder peroxosauren Salzen, wie Alkalipersulfaten oder -peroxodisulfaten oder Caroaten,
oder von Diacylperoxiden oder Tetraacyldiperoxiden.
[0016] Die Leistung von Verbindungen der allgemeinen Formel (I) oder der allgemeinen Formel
(II) kann gegebenenfalls durch die Anwesenheit von Mangan-, Titan-, Cobalt-, Nickel-
oder Kupferionen, vorzugsweise Mn(II)-(III)-(IV)-(V), Cu(I)-(II)-(III), Fe(I)-(II)-(III)-(IV),
Co(I)-(II)-(III), Ni(I)-(II)-(III), Ti(II)-(III)-(IV) und besonders bevorzugt solchen
ausgewählt aus Mn(II)-(III)-(IV)-(V), Cu(I)-(II)-(III), Fe(I)-(II)-(III)-(IV) und
Co(I)-(II)-(III), weiter verstärkt werden; gewünschtenfalls kann das Acylhydrazon
auch in Form von Komplexverbindungen der genannten Metallzentralatome mit Liganden
der allgemeinen Formel (I) und insbesondere der allgemeinen Formel (II) eingesetzt
werden.
[0017] Ein desinfektionsverstärkender Komplex, der einen Liganden mit einem Gerüst gemäß
Formel (I) oder Formel (II) aufweist, kann den entsprechenden Liganden einmal oder
auch mehrfach, insbesondere zweimal, aufweisen. Er kann ein- oder gegebenenfalls zwei-
oder mehrkernig sein. Er kann außerdem weitere Neutral-, Anion- oder Kationliganden,
wie beispielsweise H
2O, NH
3, CH
3OH, Acetylaceton, Terpyridin, organische Anionen, wie beispielsweise Citrat, Oxalat,
Tartrat, Formiat, ein C
2-18-Carboxylat, ein C
1-18-Alkylsulfat, insbesondere Methosulfat, oder ein entsprechendes Alkansulfonat, anorganische
Anionen, wie beispielsweise Halogenid, insbesondere Chlorid, Perchlorat, Tetrafluoroborat,
Hexafluorophosphat, Nitrat, Hydrogensulfat, Hydroxid oder Hydroperoxid. Er kann auch
verbrückende Liganden, wie beispielsweise Alkylendiamine, aufweisen.
[0018] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Entfernung von gram-negativen
Bakterien, Pilzen und/oder Hefepilzen von textilen oder harten Oberflächen durch In-Kontakt-Bringen
der Oberfläche mit einer wässrigen Zubereitung, die ein genanntes Acylhydrazon und
ein persauerstoffhaltiges Bleichmittel aufweist.
[0019] Im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung und des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
bevorzugt, wenn die Konzentration der Verbindung gemäß Formel (I) oder Formel (II)
in der wässrigen Wasch- oder Reinigungsflotte, wie sie beispielsweise in Waschmaschinen
oder Geschirrspülmaschinen zum Einsatz kommt, 0,5 µmol/l bis 500 µmol/l, insbesondere
5 µmol/l bis 100 µmol/l beträgt. Vorzugsweise liegt die Konzentration an Mangan-,
Titan-, Cobalt-, Nickel- und/oder Kupferionen in der wässrigen Flotte im Bereich von
0,05 µmol/l bis 500 µmol/l, insbesondere 1 µmol/l bis 100 µmol/l. Bevorzugte Persauerstoffkonzentrationen
(berechnet als H
2O
2) in der wässrigen Flotte liegen im Bereich von 0,001 g/l bis 10 g/l, insbesondere
von 0,1 g/l bis 1 g/l und besonders bevorzugt von 0,2 g/l bis 0,5 g/l. Die erfindungsgemäße
Verwendung und das erfindungsgemäße Verfahren werden vorzugsweise bei Temperaturen
im Bereich von 10 °C bis 95 °C, insbesondere 20 °C bis 40 °C und besonders bevorzugt
bei Temperaturen unterhalb von 30 °C durchgeführt. Die Wasserhärte des zur Zubereitung
der wässrigen Flotte zum Einsatz kommenden Wassers liegt vorzugsweise im Bereich von
0°dH bis 27°dH, insbesondere 0°dH bis 21°dH. In der Flotte liegt die Wasserhärte vorzugsweise
im Bereich von 0°dH bis 16°dH, insbesondere 0°dH bis 3°dH, was beispielsweise durch
den Einsatz üblicher Buildermaterialien oder Wasserenthärter erreicht werden kann.
Die erfindungsgemäße Verwendung und das erfindungsgemäße Verfahren werden vorzugsweise
bei pH-Werten im Bereich von pH 5 bis pH 12, insbesondere von pH 7 bis pH 11 durchgeführt.
[0020] Die erfindungsgemäße Verwendung erfolgt vorzugsweise derart, dass man ein Wasch-
oder Reinigungsmittel, welches eine Persauerstoffverbindung und ein Acylhydrazon der
allgemeinen Formel (I) oder der allgemeinen Formel (II) enthält, im Rahmen eines maschinellen
oder mit der Hand ausgeführten Wasch- oder Reinigungsvorgangs auf ein verunreinigtes
Textil oder eine verunreinigte harte Oberfläche einwirken lässt. Die erfindungsgemäße
Verwendung und das erfindungsgemäße Verfahren können besonders einfach durch den Einsatz
eines Wasch- oder Reinigungsmittels, das Persauerstoffverbindung und eine Verbindung
der Formel (I) oder der Formel (II) oder einen durch Komplexbildung mit einem genannten
Übergangsmetallion aus diesen zugänglichen Bleichkatalysator enthält, realisiert werden.
Alternativ kann die Persauerstoffverbindung und/oder die Verbindung der Formel (I)
oder (II) und/oder ein aus diesen zugänglicher Komplex auch separat zu einer wässrigen
Flotte, welche ein Mittel ohne den jeweils genannten Inhaltstoff aufweist, zugesetzt
werden.
[0021] Vorzugsweise ist in Wasch- oder Reinigungsmitteln 0,01 Gew.-% bis 5 Gew.-%, insbesondere
0,05 Gew.-% bis 0,2 Gew.-% der Verbindung gemäß Formel (I) oder Formel (II) enthalten.
Insbesondere wenn eine Verbindung Formel (I) enthalten ist, ist bevorzugt, dass das
Mittel zusätzlich ein Mangan-, Titan-, Cobalt-, Nickel- oder Kupfer-Salz und/oder
einen Mangan-, Titan-, Cobalt-, Nickel-oder Kupfer-Komplex ohne einen Liganden, welcher
einer Verbindung gemäß Formel (I) entspricht, enthält. Dann liegt das Molverhältnis
des genannten Übergangsmetalls oder der Summe der genannten Übergangsmetalle zu der
Verbindung gemäß Formel (I) vorzugsweise im Bereich von 0,001:1 bis 2:1, insbesondere
0,01:1 bis 1:1. In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Mittel sind in diesen
0,05 Gew.-% bis 1 Gew.-%, insbesondere 0,1 Gew.-% bis 0,5 Gew.-% an desinfektionsverstärkendem
Komplex, der einen Liganden gemäß Formel (I) aufweist, enthalten. Bevorzugtes Übergangsmetall
ist Mn.
[0022] Als in den Mitteln enthaltene Persauerstoffverbindungen kommen insbesondere organische
Persäuren beziehungsweise persaure Salze organischer Säuren, wie Phthalimidopercapronsäure,
Perbenzoesäure oder Salze der Diperdodecandisäure, Wasserstoffperoxid und unter den
Waschbedingungen Wasserstoffperoxid abgebende anorganische Salze, wie Perborat, Percarbonat
und/oder Persilikat, in Betracht. Wasserstoffperoxid kann dabei auch mit Hilfe eines
enzymatischen Systems, das heißt einer Oxidase und ihres Substrats, erzeugt werden.
Sofern feste Persauerstoffverbindungen eingesetzt werden sollen, können diese in Form
von Pulvern oder Granulaten verwendet werden, die auch in im Prinzip bekannter Weise
umhüllt sein können. Besonders bevorzugt wird Alkalipercarbonat, Alkaliperborat-Monohydrat,
Alkaliperborat-Tetrahydrat oder Wasserstoffperoxid in Form wässriger Lösungen, die
3 Gew.-% bis 10 Gew.-% Wasserstoffperoxid enthalten, eingesetzt. Vorzugsweise sind
Persauerstoffverbindungen in Mengen von 1 Gew.-% bis 20 Gew.-% und besonders bevorzugt
von 7 Gew.-% bis 15 Gew.-%, in Wasch- oder Reinigungsmitteln vorhanden.
[0023] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird, insbesondere in Gegenwart
von H
2O
2 freisetzender Persauerstoffverbindung, ein üblicher Bleichaktivator zusammen mit
dem Acylhydrazon der allgemeinen Formel (I) und insbesondere der allgemeinen Formel
(II) eingesetzt. In Wasch- oder Reinigungsmitteln sind Bleichaktivatoren vorzugsweise
in Mengen von 0,01 Gew.-% bis 10 Gew.-%, insbesondere von 1 Gew.-% bis 3 Gew.-%, jeweils
bezogen auf gesamtes Mittel, enthalten. Vorzugsweise werden unter Perhydrolysebedingungen
Peroxocarbonsäure ausbildende Verbindung und Acylhydrazon in Molverhältnissen im Bereich
von 4:1 bis 100:1, insbesondere von 25:1 bis 50:1 eingesetzt.
[0024] Als unter Perhydrolysebedingungen Peroxocarbonsäure-liefernde Verbindung können insbesondere
Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen gegebenenfalls substituierte Perbenzoesäure
und/oder aliphatische Peroxocarbonsäuren mit 1 bis 12 C-Atomen, insbesondere 2 bis
4 C-Atomen ergeben, allein oder in Mischungen, eingesetzt werden. Geeignet sind Bleichaktivatoren,
die O- und/oder N-Acylgruppen insbesondere der genannten C-Atomzahl und/oder gegebenenfalls
substituierte Benzoylgruppen tragen. Bevorzugt sind mehrfach acylierte Alkylendiamine,
insbesondere Tetraacetylethylendiamin (TAED), acylierte Glykolurile, insbesondere
Tetraacetylglykoluril (TAGU), acylierte Triazinderivate, insbesondere 1,5-Diacetyl-2,4-dioxohexahydro-1,3,5-triazin
(DADHT), N-Acylimide, insbesondere N-Nonanoylsuccinimid (NOSI), acylierte Phenolsulfonate
oder -carboxylate beziehungsweise die Sulfon- oder Carbonsäuren von diesen, insbesondere
Nonanoyl- oder Isononanoyl- oder Lauroyloxybenzolsulfonat (NOBS beziehungsweise iso-NOBS
beziehungsweise LOBS) oder Decanoyloxybenzoat (DOBA), deren formale Kohlensäureesterderivate
wie 4-(2-Decanoyloxyethoxycarbonyloxy)-benzolsulfonat (DECOBS), acylierte mehrwertige
Alkohole, insbesondere Triacetin, Ethylenglykoldiacetat und 2,5-Diacetoxy-2,5-dihydrofuran
sowie acetyliertes Sorbitol und Mannitol und deren Mischungen (SORMAN), acylierte
Zuckerderivate, insbesondere Pentaacetylglukose (PAG), Pentaacetylfruktose, Tetraacetylxylose
und Octaacetyllactose, acetyliertes, gegebenenfalls N-alkyliertes Glucamin und Gluconolacton,
und/oder N-acylierte Lactame, beispielsweise N-Benzoylcaprolactam.
[0025] Die antimikrobielle Wirksamkeit ist besonders ausgeprägt, wenn unter Anwendungsbedingungen
des Wasch- oder Reinigungsmittels das Acylhydrazon und organische Persäure gemeinsam
vorliegen. In bevorzugten Ausgestaltungen der Erfindung wird daher eine Peroxocarbonsäure
oder eine unter Perhydrolysebedingungen eine Peroxocarbonsäure ausbildende Verbindung
zusammen mit dem Acylhydrazon der allgemeinen Formel (I) oder (II) eingesetzt, und
enthält das Mittel als Persauerstoffverbindung eine Peroxocarbonsäure oder eine Kombination
aus Wasserstoffperoxid freisetzender Verbindung mit unter Perhydrolysebedingungen
Peroxocarbonsäure bildender Verbindung. Besonders bevorzugt sind in dem Mittel mindestens
1 Gew.-%, insbesondere mindestens 1,5 Gew.-% unter Perhydrolysebedingungen Peroxocarbonsäure
bildende Verbindung enthalten.
[0026] Zusätzlich oder alternativ zu den Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen
Peroxocarbonsäuren bilden, können weitere bleichaktivierende Verbindungen, wie beispielsweise
Nitrile, aus denen sich unter Perhydrolysebedingungen Perimidsäuren bilden, vorhanden
sein. Dazu gehören insbesondere Aminoacetonitrilderivate mit quaterniertem Stickstoffatom
gemäß der Formel

in der R
11 für -H, -CH
3, einen C
2-24-Alkyl- oder -Alkenylrest, einen substituierten C
1-24-Alkyl- oder C
2-24-Alkenylrest mit mindestens einem Substituenten aus der Gruppe -Cl, -Br, -OH, -NH
2, -CN und -N
(+)-CH
2-CN, einen Alkyl- oder Alkenylarylrest mit einer C
1-24-Alkylgruppe, oder für einen substituierten Alkyl- oder Alkenylarylrest mit mindestens
einer, vorzugsweise zwei, gegebenenfalls substituierten C
1-24-Alkylgruppe(n) und gegebenenfalls weiteren Substituenten am aromatischen Ring steht,
R
12 und R
13 unabhängig voneinander ausgewählt sind aus -CH
2-CN, -CH
3, -CH
2-CH
3, -CH
2-CH
2-CH
3, -CH(CH
3)-CH
3,-CH
2-OH, -CH
2-CH
2-OH, -CH(OH)-CH
3, -CH
2-CH
2-CH
2-OH, -CH
2-CH(OH)-CH
3, -CH(OH)-CH
2-CH
3, -(CH
2CH
2-O)
nH mit n = 1, 2, 3, 4, 5 oder 6, R
14 und R
15 unabhängig voneinander eine voranstehend für R
11, R
12 oder R
13 angegebene Bedeutung haben, wobei mindestens 2 der genannten Reste, insbesondere
R
12 und R
13, auch unter Einschluss des Stickstoffatoms und gegebenenfalls weiterer Heteroatome
ringschließend miteinander verknüpft sein können und dann vorzugsweise einen Morpholino-Ring
ausbilden, und X ein ladungsausgleichendes Anion, vorzugsweise ausgewählt aus Benzolsulfonat,
Toluolsulfonat, Cumolsulfonat, den C
9-15-Alkylbenzolsulfonaten, den C
1-20-Alkylsulfaten, den C
8-22-Carbonsäuremethylester-sulfonaten, Sulfat, Hydrogensulfat und deren Gemischen, ist,
können eingesetzt werden. Auch sauerstoffübertragende Sulfonimine können eingesetzt
werden.
[0027] Die Bleichaktivatoren können zur Vermeidung der Wechselwirkung mit den Persauerstoffverbindungen
bei der Lagerung in bekannter Weise mit Hüllsubstanzen überzogen beziehungsweise granuliert
worden sein, wobei mit Hilfe von Carboxymethylcellulose granuliertes Tetraacetylethylendiamin
mit mittleren Korngrößen von 0,01 mm bis 0,8 mm, granuliertes 1,5-Diacetyl-2,4-dioxohexahydro-1,3,5-triazin,
und/oder in Teilchenform konfektioniertes Trialkylammoniumacetonitril besonders bevorzugt
ist.
[0028] Zusätzlich zu der erfindungsgemäß zu verwendenden Kombination können auch übliche
die Bleiche aktivierende Übergangsmetallkomplexe eingesetzt werden. Diese werden vorzugsweise
unter den Cobalt-, Eisen-, Kupfer-, Titan-, Vanadium-, Mangan- und Rutheniumkomplexen
ausgewählt. Als Liganden in derartigen Übergangsmetallkomplexen kommen sowohl anorganische
als auch organische Verbindungen in Frage, zu denen neben Carboxylaten insbesondere
Verbindungen mit primären, sekundären und/oder tertiären Amin- und/oder Alkohol-Funktionen,
wie Pyridin, Pyridazin, Pyrimidin, Pyrazin, Imidazol, Pyrazol, Triazol, 2,2'-Bispyridylamin,
Tris-(2-pyridylmethyl)amin, 1,4,7-Triazacyclononan und dessen substituierte Derivate
wie 1,4,7-Trimethyl-1,4,7-triazacyclo-nonan, 1,5,9-Triazacyclododecan und dessen substituierte
Derivate wie 1,5,9-Trimethyl-1,5,9-triazacyclododecan 1,4,8,11-Tetraazacyclotetradecan
und dessen substituierte Derivate wie 5,5,7,12,12,14-Hexamethyl-1,4,8,11-tetraazacyclotetradecan,
1,5,8,12-Tetraaza-bicyclo[6.6.2]hexadecan und dessen substituierte Derivate wie 5,12-Diethyl-1,5,8,12-tetraaza-bicyclo[6.6.2]hexadecan,
(Bis-((1-methylimidazol-2-yl)-methyl))-(2-pyridylmethyl)-amin, N,N'-(Bis-(1-methylimidazol-2-yl)-methyl)-ethylendiamin,
N-Bis-(2-benzimidazolylmethyl)-aminoethanol, 2,6-Bis-(bis-(2-benzimidazolylmethyl)aminomethyl)-4-methylphenol,
N,N,N',N'-Tetrakis-(2-benzimidazolylmethyl)-2-hydroxy-1,3-diaminopropan, 2,6-Bis-(bis-(2-pyridylmethyl)aminomethyl)-4-methylphenol,
1,3-Bis-(bis-(2-benzimidazolylmethyl)aminomethyl)-benzol, Sorbitol, Mannitol, Erythritol,
Adonitol, Inositol, Lactose, und gegebenenfalls substituierte Salene, Porphine und
Porphyrine gehören. Zu den anorganischen Neutralliganden gehören insbesondere Ammoniak
und Wasser. Falls nicht sämtliche Koordinationsstellen des Übergangsmetallzentralatoms
durch Neutralliganden besetzt sind, enthält der Komplex weitere, vorzugsweise anionische
und unter diesen insbesondere ein- oder zweizähnige Liganden. Zu diesen gehören insbesondere
die Halogenide wie Fluorid, Chlorid, Bromid und Iodid, und die (NO
2)
--Gruppe, das heißt ein Nitro-Ligand oder ein Nitrito-Ligand. Die (NO
2)
--Gruppe kann an ein Übergangsmetall auch chelatbildend gebunden sein oder sie kann
zwei Übergangsmetallatome asymmetrisch oder η
1-O-verbrücken. Außer den genannten Liganden können die Übergangsmetallkomplexe noch
weitere, in der Regel einfacher aufgebaute Liganden, insbesondere ein- oder mehrwertige
Anionliganden, tragen. In Frage kommen beispielsweise Nitrat, Acetat, Trifluoracetat,
Formiat, Carbonat, Citrat, Oxalat, Perchlorat sowie komplexe Anionen wie Hexafluorophosphat.
Die Anionliganden sollen für den Ladungsausgleich zwischen Übergangsmetall-Zentralatom
und dem Ligandensystem sorgen. Auch die Anwesenheit von Oxo-Liganden, Peroxo-Liganden
und Imino-Liganden ist möglich. Insbesondere derartige Liganden können auch verbrückend
wirken, so dass mehrkernige Komplexe entstehen. Im Falle verbrückter, zweikerniger
Komplexe müssen nicht beide Metallatome im Komplex gleich sein. Auch der Einsatz zweikerniger
Komplexe, in denen die beiden Übergangsmetallzentralatome unterschiedliche Oxidationszahlen
aufweisen, ist möglich. Falls Anionliganden fehlen oder die Anwesenheit von Anionliganden
nicht zum Ladungsausgleich im Komplex führt, sind in den gemäß der Erfindung zu verwendenden
Übergangsmetallkomplex-Verbindungen anionische Gegenionen anwesend, die den kationischen
Übergangsmetall-Komplex neutralisieren. Zu diesen anionischen Gegenionen gehören insbesondere
Nitrat, Hydroxid, Hexafluorophosphat, Sulfat, Chlorat, Perchlorat, die Halogenide
wie Chlorid oder die Anionen von Carbonsäuren wie Formiat, Acetat, Oxalat, Benzoat
oder Citrat. Beispiele für einsetzbare Übergangsmetallkomplex-Verbindungen sind Mn(IV)
2(µ-O)
3(1,4,7-trimethyl-1,4,7-triazacyclononan)-di-hexafluorophosphat, [N,N'-Bis[(2-hydroxy-5-vinylphenyl)-methylen]-1,2-diaminocyclohexan]-mangan-(III)-chlorid,
[N,N'-Bis[(2-hydroxy-5-nitrophenyl)-methylen]-1,2-diaminocyclohexan]-mangan-(III)-acetat,
[N,N'-Bis[(2-hydroxyphenyl)-methylen]-1,2-phenylendiamin]-mangan-(III)-acetat, [N,N'-Bis[(2-hydroxyphenyl)-methylen]-1,2-diaminocyclohexan]-mangan-(III)-chlorid,
[N,N'-Bis[(2-hydroxyphenyl)-methylen]-1,2-diaminoethan]-mangan-(III)-chlorid, [N,N'-Bis[(2-hydroxy-5-sulfonatophenyl)-methylen]-1,2-diaminoethan]-mangan-(III)-chlorid,
Manganoxalatokomplexe, Nitropentammin-cobalt(III)-chlorid, Nitritopentammin-cobalt(III)-chlorid,
Hexammincobalt(III)-chlorid, Chloropentammin-cobalt(III)-chlorid sowie der Peroxo-Komplex
[(NH
3)
5Co-O-O-Co(NH
3)
5]Cl
4.
[0029] Wasch- oder Reinigungsmittel, die als insbesondere pulverförmige Feststoffe, in nachverdichteter
Teilchenform, als homogene Lösungen oder Suspensionen vorliegen können, können außer
der erfindungsgemäß zu verwendenden Kombination aus Persauerstoffverbindung und Verbindung
gemäß Formel (I) sowie den genannten Bleichaktivatoren und -katalysatoren im Prinzip
alle bekannten und in derartigen Mitteln üblichen Inhaltsstoffe enthalten. Die Mittel
können insbesondere Buildersubstanzen, oberflächenaktive Tenside, wassermischbare
organische Lösungsmittel, Enzyme, Sequestrierungsmittel, Elektrolyte, pH-Regulatoren,
Polymere mit Spezialeffekten, wie soil release-Polymere, Farbübertragungsinhibitoren,
Vergrauungsinhibitoren, knitterreduzierende polymere Wirkstoffe und formerhaltende
polymere Wirkstoffe, und weitere Hilfsstoffe, wie optische Aufheller, Schaumregulatoren,
Farb- und Duftstoffe, enthalten.
[0030] Ein Mittel kann zur weiteren Verstärkung der Desinfektionswirkung, beispielsweise
gegenüber speziellen Keimen, zusätzlich übliche antimikrobielle Wirkstoffe, wie beispielsweise
Alkohole, Aldehyde, Säuren, Carbonsäureester, Säureamide, Phenole und Phenolderivate,
Diphenyle, Diphenylalkane, Harnstoffderivate, an organische Gerüste gebundene O-Acetate
und O-Formale, Benzamidine, Isothiazoline, Phthalimidderivate, Pyridinderivate, Amine,
quaternäre Ammoniumverbindungen, Guanidine, amphotere Verbindungen, Chinoline, Benzimidazole,
IPBC, Dithiocarbamate, Metalle und Metallverbindungen, wie zum Beispiel Silber und
Silbersalze, Halogene, wie zum Beispiel Chlor, Iod und deren Verbindungen, weitere
Oxidationsmittel sowie anorganische Stickstoffverbindungen, enthalten. Derartige antimikrobielle
Zusatzstoffe sind vorzugsweise in Mengen bis zu 10 Gew.-%, insbesondere von 0,01 Gew.-%
bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf gesamtes Mittel, enthalten; in bevorzugter Ausgestaltung
sind sie jedoch frei von solchen zusätzlichen Desinfektionswirkstoffen.
[0031] Die Mittel können ein oder mehrere Tenside enthalten, wobei insbesondere anionische
Tenside, nichtionische Tenside und deren Gemische in Frage kommen, aber auch kationische
und/oder amphotere Tenside enthalten sein können. Geeignete nichtionische Tenside
sind insbesondere Alkylglykoside und Ethoxylierungs- und/oder Propoxylierungsprodukte
von Alkylglykosiden oder linearen oder verzweigten Alkoholen mit jeweils 12 bis 18C-Atomen
im Alkylteil und 3 bis 20, vorzugsweise 4 bis 10 Alkylethergruppen. Weiterhin sind
entsprechende Ethoxylierungs- und/oder Propoxylierungsprodukte von N-Alkyl-aminen,
vicinalen Diolen, Fettsäureestern und Fettsäureamiden, die hinsichtlich des Alkylteils
den genannten langkettigen Alkoholderivaten entsprechen, sowie von Alkylphenolen mit
5 bis 12C-Atomen im Alkylrest brauchbar.
[0032] Geeignete anionische Tenside sind insbesondere Seifen und solche, die Sulfat- oder
SulfonatGruppen mit bevorzugt Alkaliionen als Kationen enthalten. Verwendbare Seifen
sind bevorzugt die Alkalisalze der gesättigten oder ungesättigten Fettsäuren mit 12
bis 18C-Atomen. Derartige Fettsäuren können auch in nicht vollständig neutralisierter
Form eingesetzt werden. Zu den brauchbaren Tensiden des Sulfat-Typs gehören die Salze
der Schwefelsäurehalbester von Fettalkoholen mit 12 bis 18C-Atomen und die Sulfatierungsprodukte
der genannten nichtionischen Tenside mit niedrigem Ethoxylierungsgrad. Zu den verwendbaren
Tensiden vom Sulfonat-Typ gehören lineare Alkylbenzolsulfonate mit 9 bis 14C-Atomen
im Alkylteil, Alkansulfonate mit 12 bis 18C-Atomen, sowie Olefinsulfonate mit 12 bis
18C-Atomen, die bei der Umsetzung entsprechender Monoolefine mit Schwefeltrioxid entstehen,
sowie alpha-Sulfofettsäureester, die bei der Sulfonierung von Fettsäuremethyl- oder
-ethylestern entstehen.
[0033] Derartige Tenside sind in Waschmitteln in Mengenanteilen von vorzugsweise 5 Gew.-%
bis 50 Gew.-%, insbesondere von 8 Gew.-% bis 30 Gew.-%, enthalten,
Ein Waschmittel enthält vorzugsweise mindestens einen wasserlöslichen und/oder wasserunlöslichen,
organischen und/oder anorganischen Builder. Zu den wasserlöslichen organischen Buildersubstanzen
gehören Polycarbonsäuren, insbesondere Citronensäure und Zuckersäuren, monomere und
polymere Aminopolycarbonsäuren, insbesondere Glycindiessigsäure, Methylglycindiessigsäure,
Nitrilotriessigsäure, Iminodisuccinate wie Ethylendiamin-N,N'-dibernsteinsäure und
Hydroxyiminodisuccinate, Ethylendiamintetraessigsäure sowie Polyasparaginsäure, Polyphosphonsäuren,
insbesondere Aminotris(methylenphosphonsäure), Ethylendiamintetrakis(methylenphosphonsäure),
Lysintetra(methylenphosphonsäure) und 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure, polymere
Hydroxyverbindungen wie Dextrin sowie polymere (Poly-)carbonsäuren, insbesondere durch
Oxidation von Polysacchariden zugängliche Polycarboxylate, polymere Acrylsäuren, Methacrylsäuren,
Maleinsäuren und Mischpolymere aus diesen, die auch geringe Anteile polymerisierbarer
Substanzen ohne Carbonsäurefunktionalität einpolymerisiert enthalten können. Die relative
mittlere Molekülmasse (hier und im Folgenden: Gewichtsmittel) der Homopolymeren ungesättigter
Carbonsäuren liegt im allgemeinen zwischen 5 000 g/mol und 200 000 g/mol, die der
Copolymeren zwischen 2 000 g/mol und 200 000 g/mol, vorzugsweise 50 000 g/mol bis
120 000 g/mol, jeweils bezogen auf freie Säure. Ein besonders bevorzugtes Acrylsäure-Maleinsäure-Copolymer
weist eine relative mittlere Molekülmasse von 50 000 bis 100 000 auf. Geeignete, wenn
auch weniger bevorzugte Verbindungen dieser Klasse sind Copolymere der Acrylsäure
oder Methacrylsäure mit Vinylethern, wie Vinylmethylethern, Vinylester, Ethylen, Propylen
und Styrol, in denen der Anteil der Säure mindestens 50 Gew.-% beträgt. Als wasserlösliche
organische Buildersubstanzen können auch Terpolymere eingesetzt werden, die als Monomere
zwei ungesättigte Säuren und/oder deren Salze sowie als drittes Monomer Vinylalkohol
und/ oder ein Vinylalkohol-Derivat oder ein Kohlenhydrat enthalten. Das erste saure
Monomer beziehungsweise dessen Salz leitet sich von einer monoethylenisch ungesättigten
C
3-C
8-Carbonsäure und vorzugsweise von einer C
3-C
4-Monocarbonsäure, insbesondere von (Meth)-acrylsäure ab. Das zweite saure Monomer
beziehungsweise dessen Salz kann ein Derivat einer C
4-C
8-Dicarbonsäure sein, wobei Maleinsäure besonders bevorzugt ist. Die dritte monomere
Einheit wird in diesem Fall von Vinylalkohol und/oder vorzugsweise einem veresterten
Vinylalkohol gebildet. Insbesondere sind Vinylalkohol-Derivate bevorzugt, welche einen
Ester aus kurzkettigen Carbonsäuren, beispielsweise von C
1-C
4-Carbonsäuren, mit Vinylalkohol darstellen. Bevorzugte Polymere enthalten dabei 60
Gew.-% bis 95 Gew.-%, insbesondere 70 Gew.-% bis 90 Gew.-% (Meth)acrylsäure bzw. (Meth)acrylat,
besonders bevorzugt Acrylsäure bzw. Acrylat, und Maleinsäure bzw. Maleinat sowie 5
Gew.-% bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 10 Gew.-% bis 30 Gew.-% Vinylalkohol und/oder Vinylacetat.
Ganz besonders bevorzugt sind dabei Polymere, in denen das Gewichtsverhältnis von
(Meth)acrylsäure beziehungsweise (Meth)acrylat zu Maleinsäure beziehungsweise Maleinat
zwischen 1:1 und 4:1, vorzugsweise zwischen 2:1 und 3:1 und insbesondere 2:1 und 2,5:1
liegt. Dabei sind sowohl die Mengen als auch die Gewichtsverhältnisse auf die Säuren
bezogen. Das zweite saure Monomer beziehungsweise dessen Salz kann auch ein Derivat
einer Allylsulfonsäure sein, die in 2-Stellung mit einem Alkylrest, vorzugsweise mit
einem C
1-C
4-Alkylrest, oder einem aromatischen Rest, der sich vorzugsweise von Benzol oder Benzol-Derivaten
ableitet, substituiert ist. Bevorzugte Terpolymere enthalten dabei 40 Gew.-% bis 60
Gew.-%, insbesondere 45 bis 55 Gew.-% (Meth)acrylsäure beziehungsweise (Meth)acrylat,
besonders bevorzugt Acrylsäure beziehungsweise Acrylat, 10 Gew.-% bis 30 Gew.-%, vorzugsweise
15 Gew.-% bis 25 Gew.-% Methallylsulfonsäure bzw. Methallylsulfonat und als drittes
Monomer 15 Gew.-% bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 20 Gew.-% bis 40 Gew.-% eines Kohlenhydrats.
Dieses Kohlenhydrat kann dabei beispielsweise ein Mono-, Di-, Oligo- oder Polysaccharid
sein, wobei Mono-, Di- oder Oligosaccharide bevorzugt sind. Besonders bevorzugt ist
Saccharose. Durch den Einsatz des dritten Monomers werden vermutlich Sollbruchstellen
in das Polymer eingebaut, die für die gute biologische Abbaubarkeit des Polymers verantwortlich
sind. Diese Terpolymere weisen im Allgemeinen eine relative mittlere Molekülmasse
zwischen 1 000 g/mol und 200 000 g/mol, vorzugsweise zwischen 200 g/mol und 50 000
g/mol auf. Weitere bevorzugte Copolymere sind solche, die als Monomere Acrolein und
Acrylsäure/Acrylsäuresalze beziehungsweise Vinylacetat aufweisen. Die organischen
Buildersubstanzen können, insbesondere zur Herstellung flüssiger Mittel, in Form wässriger
Lösungen, vorzugsweise in Form 30- bis 50-gewichtsprozentiger wässriger Lösungen eingesetzt
werden. Alle genannten Säuren werden in der Regel in Form ihrer wasserlöslichen Salze,
insbesondere ihre Al-kalisalze, eingesetzt.
[0034] Derartige organische Buildersubstanzen können gewünschtenfalls in Mengen bis zu 40
Gew.-%, insbesondere bis zu 25 Gew.-% und vorzugsweise von 1 Gew.-% bis 8 Gew.-% enthalten
sein. Mengen nahe der genannten Obergrenze werden vorzugsweise in pastenförmigen oder
flüssigen, insbesondere wasserhaltigen, Mitteln eingesetzt.
[0035] Als wasserlösliche anorganische Buildermaterialien kommen insbesondere Polyphosphate,
vorzugsweise Natriumtriphosphat, in Betracht. Als wasserunlösliche anorganische Buildermaterialien
werden insbesondere kristalline oder amorphe, wasserdispergierbare Alkalialumosilikate,
in Mengen nicht über 25 Gew.-%, vorzugsweise von 3 Gew.-% bis 20 Gew.-% und insbesondere
in Mengen von 5 Gew.-% bis 15 Gew.-% eingesetzt. Unter diesen sind die kristallinen
Natriumalumosilikate in Waschmittelqualität, insbesondere Zeolith A, Zeolith P sowie
Zeolith MAP und gegebenenfalls Zeolith X, bevorzugt. Mengen nahe der genannten Obergrenze
werden vorzugsweise in festen, teilchenförmigen Mitteln eingesetzt. Geeignete Alumosilikate
weisen insbesondere keine Teilchen mit einer Korngröße über 30 µm auf und bestehen
vorzugsweise zu wenigstens 80 Gew.-% aus Teilchen mit einer Größe unter 10 µm. Ihr
Calciumbindevermögen liegt in der Regel im Bereich von 100 bis 200 mg CaO pro Gramm.
[0036] Zusätzlich oder alternativ zum genannten wasserunlöslichen Alumosilikat und Alkalicarbonat
können weitere wasserlösliche anorganische Buildermaterialien enthalten sein. Zu diesen
gehören neben den Polyphosphaten wie Natriumtriphosphat insbesondere die wasserlöslichen
kristallinen und/oder amorphen Alkalisilikat-Builder. Derartige wasserlösliche anorganische
Buildermaterialien sind in den Mitteln vorzugsweise in Mengen von 1 Gew.-% bis 20
Gew.-%, insbesondere von 5 Gew.-% bis 15 Gew.-% enthalten. Die als Buildermaterialien
brauchbaren Alkalisilikate weisen vorzugsweise ein molares Verhältnis von Alkalioxid
zu SiO
2 unter 0,95, insbesondere von 1:1,1 bis 1:12 auf und können amorph oder kristallin
vorliegen. Bevorzugte Alkalisilikate sind die Natriumsilikate, insbesondere die amorphen
Natriumsilikate, mit einem molaren Verhältnis Na
2O:SiO
2 von 1:2 bis 1:2,8. Als kristalline Silikate, die allein oder im Gemisch mit amorphen
Silikaten vorliegen können, werden vorzugsweise kristalline Schichtsilikate der allgemeinen
Formel Na
2Si
xO
2x+1·y H
2O eingesetzt, in der x, das sogenannte Modul, eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine Zahl
von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind. Bevorzugte kristalline
Schichtsilikate sind solche, bei denen x in der genannten allgemeinen Formel die Werte
2 oder 3 annimmt. Insbesondere sind sowohl ß- als auch δ-Natriumdisilikate (Na
2Si
2O
5 · y H
2O) bevorzugt. Auch aus amorphen Alkalisilikaten hergestellte, praktisch wasserfreie
kristalline Alkalisilikate der obengenannten allgemeinen Formel, in der x eine Zahl
von 1,9 bis 2,1 bedeutet, können in den Mitteln eingesetzt werden. In einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform wird ein kristallines Natriumschichtsilikat mit einem
Modul von 2 bis 3 eingesetzt, wie es aus Sand und Soda hergestellt werden kann. Natriumsilikate
mit einem Modul im Bereich von 1,9 bis 3,5 werden in einer weiteren Ausführungsform
eingesetzt. In einer bevorzugten Ausgestaltung solcher Mittel setzt man ein granulares
Compound aus Alkalisilikat und Alkalicarbonat ein, wie es zum Beispiel unter dem Namen
Nabion® 15 im Handel erhältlich ist.
[0037] Als in den Waschmitteln gegebenenfalls enthaltene Enzyme kommen insbesondere solche
aus der Klasse der Proteasen, Lipasen, Cutinasen, Amylasen, Pullulanasen, Xylanasen,
Hemicellulasen, Cellulasen, Peroxidasen sowie Oxidasen beziehungsweise deren Gemische
in Frage, wobei der Einsatz von Protease, Amylase, Lipase und/oder Cellulase besonders
bevorzugt ist. Der Anteil beträgt vorzugsweise 0,2 Gew.-% bis 1,5 Gew.-%, insbesondere
0,5 Gew.-% bis 1 Gew.-%. Die Enzyme können in üblicher Weise an Trägerstoffen adsorbiert
und/oder in Hüllsubstanzen eingebettet sein oder als konzentrierte, möglichst wasserfreie
Flüssigformulierungen eingearbeitet werden.
[0038] Geeignete Vergrauungsinhibitoren beziehungsweise soil-release-Wirkstoffe sind Celluloseether,
wie Carboxymethylcellulose, Methylcellulose, Hydroxyalkylcellulosen und Cellulosemischether,
wie Methylhydroxyethylcellulose, Methylhydroxypropylcellulose und Methyl-Carboxymethylcellulose.
Vorzugsweise werden Natrium-Carboxymethylcellulose und deren Gemische mit Methylcellulose
eingesetzt. Zu den üblicherweise eingesetzten Soil-release-Wirkstoffen gehören Copolyester,
die Dicarbonsäureeinheiten, Alkylenglykoleinheiten und Polyalkylenglykoleinheiten
enthalten. Der Anteil an Vergrauungsinhibitoren und/oder soil-release-Wirkstoffen
in den Mitteln liegt im allgemeinen nicht über 2 Gew.-% und beträgt vorzugsweise 0,5
Gew.-% bis 1,5 Gew.-%.
[0039] Als optische Aufheller für insbesondere Textilien aus Cellulosefasern (zum Beispiel
Baumwolle) können in Waschmitteln beispielsweise Derivate der Diaminostilbendisulfonsäure
beziehungsweise deren Alkalimetallsalze enthalten sein. Geeignet sind zum Beispiel
Salze der 4,4'-Bis(2-anilino-4-morpholino-1,3,5-triazin-6-yl-amino)-stilben-2,2'-disulfonsäure
oder gleichartig aufgebaute Verbindungen, die anstelle der Morpholinogruppe eine Diethanolaminogruppe,
eine Methylaminogruppe oder eine 2-Methoxyethylaminogruppe tragen. Weiterhin können
Aufheller vom Typ des substituierten 4,4'-Distyryl-diphenyl anwesend sein, zum Beispiel
4,4'-Bis-(4-chlor-3-sulfostyryl)-diphenyl. Auch Gemische von Aufhellern können verwendet
werden. Für Polyamidfasern eignen sich besonders gut Aufheller vom Typ der 1,3-Diaryl-2-pyrazoline,
beispielsweise 1-(p-Sulfoamoylphenyl)-3-(p-chlorphenyl)-2-pyrazolin sowie gleichartig
aufgebaute Verbindungen. Der Gehalt des Mittels an optischen Aufhellern beziehungsweise
Aufhellergemischen liegt im allgemeinen nicht über 1 Gew.-% und vorzugsweise im Bereich
von 0,05 Gew.-% bis 0,5 Gew.-%.
[0040] Zu den in Waschmitteln einsetzbaren üblichen Schaumregulatoren gehören beispielsweise
Polysiloxan-Kieselsäure-Gemische, wobei die darin enthaltene feinteilige Kieselsäure
vorzugsweise silaniert oder anderweitig hydrophobiert ist. Die Polysiloxane können
sowohl aus linearen Verbindungen wie auch aus vernetzten Polysiloxan-Harzen sowie
aus deren Gemischen bestehen. Weitere Entschäumer sind Paraffinkohlenwasserstoffe,
insbesondere Mikroparaffine und Paraffinwachse, deren Schmelzpunkt oberhalb 40 °C
liegt, gesättigte Fettsäuren beziehungsweise Seifen mit insbesondere 20 bis 22 C-Atomen,
zum Beispiel Natriumbehenat, und Alkalisalze von Phosphorsäuremono- und/oder -dialkylestern,
in denen die Alkylketten jeweils 12 bis 22 C-Atome aufweisen. Unter diesen wird bevorzugt
Natriummonoalkylphosphat und/oder -dialkylphosphat mit C
16- bis C
18-Alkylgruppen eingesetzt. Der Anteil der Schaumregulatoren kann vorzugsweise 0,2 Gew.-%
bis 2 Gew.-% betragen.
[0041] Die Mittel können Wasser als Lösungsmittel enthalten. Zu den in den Mitteln, insbesondere
wenn sie in flüssiger oder pastöser Form vorliegen, verwendbaren organischen Lösungsmitteln
gehören Alkohole mit 1 bis 4 C-Atomen, insbesondere Methanol, Ethanol, Isopropanol
und tert.-Butanol, Diole mit 2 bis 4 C-Atomen, insbesondere Ethylenglykol und Propylenglykol,
sowie deren Gemische und die aus den genannten Verbindungsklassen ableitbaren Ether.
Derartige wassermischbare Lösungsmittel sind in den Mitteln in Mengen von vorzugsweise
nicht über 20 Gew.-%, insbesondere von 1 Gew.-% bis 15 Gew.-%, vorhanden.
[0042] Zur Einstellung eines gewünschten, sich durch die Mischung der übrigen Komponenten
nicht von selbst ergebenden pH-Werts können die Mittel system- und umweltverträgliche
Säuren, insbesondere Citronensäure, Essigsäure, Weinsäure, Äpfelsäure, Milchsäure,
Glykolsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure und/oder Adipinsäure, aber auch Mineralsäuren,
insbesondere Schwefelsäure oder Alkalihydrogensulfate, oder Basen, insbesondere Ammonium-
oder Alkalihydroxide, enthalten. Derartige pH-Regulatoren sind vorzugsweise nicht
über 10 Gew.-%, insbesondere von 0,5 Gew.-% bis 6 Gew.-%, enthalten.
[0043] Die Herstellung fester Mittel bietet keine Schwierigkeiten und kann in im Prinzip
bekannter Weise, zum Beispiel durch Sprühtrocknen oder Granulation, erfolgen, wobei
thermisch empfindliche Inhaltsstoffe gegebenenfalls später getrennt zugesetzt werden.
[0044] Mittel in Form wässriger oder sonstige übliche Lösungsmittel enthaltender Lösungen
werden besonders vorteilhaft durch einfaches Mischen der Inhaltsstoffe, die in Substanz
oder als Lösung in einen automatischen Mischer gegeben werden können, hergestellt.
[0045] Die Mittel liegen vorzugsweise als pulverförmige, granulare oder tablettenförmige
Präparate vor, die in an sich bekannter Weise, beispielsweise durch Mischen, Granulieren,
Walzenkompaktieren und/oder durch Sprühtrocknung der thermisch belastbaren Komponenten
und Zumischen der empfindlicheren Komponenten, zu denen insbesondere Enzyme, Bleichmittel
und bleichaktivierende Wirkstoffe zu rechnen sind, hergestellt werden können. Zur
Herstellung von Mitteln mit erhöhtem Schüttgewicht, insbesondere im Bereich von 650
g/l bis 950 g/l, ist ein einen Extrusionsschritt aufweisendes Verfahren bevorzugt.
[0046] Zur Herstellung von Mitteln in Tablettenform geht man vorzugsweise derart vor, dass
man alle Bestandteile in einem Mischer miteinander vermischt und das Gemisch mittels
herkömmlicher Tablettenpressen, beispielsweise Exzenterpressen oder Rundläuferpressen,
mit Pressdrucken im Bereich von 200 · 10
5 Pa bis 1500 · 10
5 Pa verpresst. Man erhält so problemlos bruchfeste und dennoch unter Anwendungsbedingungen
ausreichend schnell lösliche Tabletten mit Biegefestigkeit von normalerweise über
150 N. Vorzugsweise weist eine derart hergestellte Tablette ein Gewicht von 15 g bis
40 g, insbesondere von 20 g bis 30 g auf, bei einem Durchmesser von 35 mm bis 40 mm.
Beispiele
[0047] Die antimikrobielle Wirksamkeit einer 4,33 g/l eines festen, Natriumpercarbonat und
TAED aufweisenden Waschmittels enthaltenden Lösung (V1) und von gleich konzentrierten
Lösungen ansonsten gleich zusammengesetzter Waschmittel, die zusätzlich 0,09 Gew.-%
(E1) oder 1,0 Gew.-% (E2) Morpholinium-4-(2-(2-((2-Hydroxyphenylmethyl)-methylen)-hydrazinyl)-2-oxoethyl)-4-methyl-chlorid
enthielten, wurden in einem simulierten Waschversuch (Linitest) bei den in den nachfolgenden
Tabellen 1 und 2 angegebenen Temperaturen gegenüber den Prüfstämmen Pseudomonas aeruginosa
(DSM 939) und Candida albicans (DSM 1386) getestet.
[0048] In den nachfolgenden Tabellen 1 und 2 ist die Reduktion der Lebendzellzahlen der
Prüfstämme angegeben, wobei für den Test in Tabelle 1 die festen Waschmittel in vorgelöster
Form zum Einsatz kamen und für den Test in Tabelle 2 die festen Waschmittel ohne vorherigen
Lösungsvorgang eingesetzt wurden.
Tabelle 1: Reduktion der Lebendzellzahl
|
|
V1 |
E1 |
E2 |
Pseudomonas aeruginosa |
30 °C, 5 Minuten |
2,8 |
4,3 |
4,5 |
Pseudomonas aeruginosa |
30 °C, 60 Minuten |
7,4 |
7,4 |
7,4 |
Pseudomonas aeruginosa |
20 °C, 40 Minuten |
5,6 |
7,6 |
n.b. |
Candida albicans |
30 °C, 60 Minuten |
3,2 |
3,9 |
6,5 |
Candida albicans |
30 °C, 60 Minuten |
4,3a) |
5a) |
6,3a) |
n.b.: Nicht bestimmt
a): Konzentration des Mittels 2,33 g/l |
Tabelle 2: Reduktion der Lebendzellzahl
|
|
V1 |
E1 |
E2 |
Pseudomonas aeruginosa |
30 °C, 20 Minuten |
5,2 |
7,9 |
8,3 |
Candida albicans |
30 °C, 20 Minuten |
5,3 |
6,3 |
6,2 |
1. Verwendung einer Kombination aus persauerstoffhaltigem Bleichmittel mit einem Acylhydrazon
der allgemeinen Formel (I),
in der R1 für eine CF3 oder für eine C1-28-Alkyl-, C2-28-Alkenyl-, C2-22-Alkinyl-, C3-12-Cycloalkyl-, C3-12-Cycloalkenyl-, Phenyl-, Naphthyl-, C7-9-Aralkyl, C3-20-Heteroalkyl- oder C3-12-Cycloheteroalkylgruppe,
R2 und R3 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder eine gegebenenfalls substituierte C1-28-Alkyl-,C2-28-Alkenyl-, C2-22-Alkinyl-, C3-12-Cycloalkyl-, C3-12-Cycloalkenyl-, C7-9-Aralkyl-, C3-28-Heteroalkyl-, C3-12-Cycloheteroalkyl-, C5-16-Heteroaralkyl-, Phenyl-, Naphthyl- oder Heteroarylgruppe oder R2 und R3 zusammen mit dem sie verbindenden Kohlenstoffatom für einen gegebenenfalls substituierten
5-, 6-, 7-, 8- oder 9-gliedrigen Ring, der gegebenenfalls Heteroatome enthalten kann,
und
R4 für Wasserstoff oder eine C1-28-Alkyl-, C2-28-Alkenyl-, C2-22-Alkinyl-, C3-12-Cycloalkyl-, C3-12-Cycloalkenyl-, C7-9-Aralkyl-, C3-20-Heteroalkyl-, C3-12-Cycloheteroalkyl-, C5-16-Heteroaralkylgruppe oder eine gegebenenfalls substituierte Phenyl- oder Naphthyl-
oder Heteroarylgruppe
stehen, zur Verbesserung der antimikrobiellen Wirksamkeit von Wasch- und Reinigungsmitteln
gegen gram-negative Bakterien, Pilze und/oder Hefepilze.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Wasch- oder Reinigungsmittel, welches eine Persauerstoffverbindung und ein
Acylhydrazon der allgemeinen Formel (I) enthält, im Rahmen eines maschinellen oder
mit der Hand ausgeführten Wasch- oder Reinigungsvorgangs auf ein verunreinigtes Textil
oder eine verunreinigte harte Oberfläche einwirken lässt.
3. Verfahren zur Entfernung von gram-negativen Bakterien, Pilzen und/oder Hefepilzen
von textilen oder harten Oberflächen durch In-Kontakt-Bringen der Oberfläche mit einer
wässrigen Zubereitung, die ein Acylhydrazon der allgemeinen Formel (I) und ein persauerstoffhaltiges
Bleichmittel aufweist.
4. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2 oder Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Acylhydrazon der allgemeinen Formel (I) in Gegenwart von H2O2 oder in Wasser H2O2 freisetzenden Substanzen eingesetzt wird.
5. Verwendung oder Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Acylhydrazon der allgemeinen Formel (I) in Anwesenheit von Mangan-, Titan-, Cobalt-,
Nickel- oder Kupferionen eingesetzt wird.
6. Verwendung oder Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Peroxocarbonsäure oder eine unter Perhydrolysebedingungen eine Peroxocarbonsäure
ausbildende Verbindung zusammen mit dem Acylhydrazon der allgemeinen Formel (I) einsetzt.
7. Verwendung oder Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration der Verbindung gemäß Formel (I) in der wässrigen Flotte 0,5 µmol/l
bis 500 µmol/l, insbesondere 5 µmol/l bis 100 µmol/l beträgt.
8. Verwendung oder Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Persauerstoffkonzentration (berechnet als H2O2) in der Flotte im Bereich von 0,001 g/l bis 10 g/l, insbesondere von 0,1 g/l bis
1 g/l und besonders bevorzugt von 0,2 g/l bis 0,5 g/l liegt.
9. Verwendung oder Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Acylhydrazon der allgemeinen Formel (II) entspricht

in der R
1 für eine C
1-4-Alkylgruppe, die einen Substituenten
trägt, in dem R10 für Wasserstoff oder eine C1-28-Alkyl-, C2-28-Alkenyl-, C2-22-Alkinyl-, C3-12-Cycloalkyl-, C3-12-Cycloalkenyl-, C7-9-Aralkyl-, C3-20-Heteroalkyl-, C3-12-Cycloheteroalkyl-, C5-16-Heteroaralkylgruppe und A- für das Anion einer organischen oder anorganischen Säure steht, R2 und R4 die für Formel (I) angegebenen Bedeutung haben und
R5, R6, R7 und R8 unabhängig voneinander für R1, Wasserstoff, Halogen, eine Hydroxy-, Amino-, eine gegebenenfalls substituierte N-mono-oder
di-C1-4-alkyl- oder C2-4-hydroxyalkyl-amino-, N-Phenyl- oder N-Naphthyl-amino-, C1-28-Alkyl-, C1-28-Alkoxy-, Phenoxy-, C2-28-Alkenyl-, C2-22-Alkinyl-, C3-12-Cycloalkyl-, C3-12-Cycloalkenyl-, C7-9-Aralkyl-, C3-20-Heteroalkyl-, C3-12-Cycloheteroalkyl-, C5-16-Heteroaralkyl-, Phenyl- oder Naphthylgruppe stehen, wobei die Substituenten ausgewählt
werden aus C1-4-Alkyl-, C1-4-Alkoxy-, Hydroxy-, Sulfo-, Sulfato-, Halogen-, Cyano-, Nitro-, Carboxy-, Phenyl-,
Phenoxy-, Naphthoxy-, Amino-, N-mono-oder di-C1-4-alkyl- oder C2-4-hydroxyalkyl-amino-, N-Phenyl- oder N-Naphthyl-aminogruppen, oder
R5 und R6 oder R6 und R7 oder R7 und R8 unter Ausbildung von 1, 2 oder 3 carbocyclischen oder O-, NR10- oder S-heterocyclischen, gegebenenfalls aromatischen und/oder gegebenenfalls C1-6-alkylsubstituierten Ringen miteinander verbunden sind.
10. Verwendung oder Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass man das Acylhydrazon in Form von Komplexverbindungen von Mangan-, Titan-, Cobalt-,
Nickel- oder Kupferzentralatomen mit Liganden der allgemeinen Formel (I), insbesondere
der allgemeinen Formel (II), einsetzt.