[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Belastungsträger für Oberwalzen eines Streckwerks
einer Spinnmaschine, wobei die Oberwalzen eine Eingangswalze, eine Mittelwalze und
eine Ausgangswalze des Streckwerks bilden, mit einer Führungsschiene und zumindest
einer um eine Drehachse in der Führungsschiene drehbar gelagerten Brücke, an der zumindest
eine der Oberwalzen des Streckwerks befestigt ist und wobei an der Brücke eine Antriebseinrichtung
angeordnet ist, in der die Ausgangswalze des Streckwerks und eine Klemmwalze einer
Verdichtungseinrichtung angeordnet und antriebsmäßig miteinander verbunden sind und
wobei die Führungsschiene und/oder die Brücke zumindest eine Öffnung aufweisen, in
welcher die Drehachse aufgenommen ist und die Ausgangswalze mittels eines Belastungsaggregates
an der Brücke angeordnet ist sowie eine Druckfeder für einen solchen Belastungsträger.
[0002] Gattungsgemäße Belastungsträger für Oberwalzen eines Streckwerks einer Spinnmaschine
sind allgemein bekannt. Sie werden insbesondere bei Ringspinnmaschinen eingesetzt,
bei welchen ein Faserverband verstreckt und anschließend zu einem Faden gesponnen
wird. Besonders hochwertige Spinnmaschinen dieser Art weisen eine zusätzliche Verdichtungseinrichtung
auf, welche im Anschluss an das Streckwerk und vor der eigentlichen Spinneinrichtung
angeordnet ist und die verstreckten Fasern verdichtet. Hierdurch entsteht ein kompaktes
Garn, welches eine höhere Qualität aufweist.
[0003] Bekannte Verdichtungseinrichtungen weisen eine Klemmwalze auf, welche das versteckte
Faserband auf eine Saugeinrichtung drückt. Diese Klemmwalze ist mittels eines Getriebes
über die Ausgangswalze des Streckwerks angetrieben. Die Antriebseinrichtung weist
in einem Gehäuse das Getriebe, die Ausgangswalze sowie die Klemmwalze auf und wird
beispielsweise unter dem Produktnamen EliTop vertrieben. Die Antriebseinrichtung ist
drehbar um die Ausgangswalze gelagert. Bei geschlossenem Belastungsträger, das heißt
wenn die Oberwalzen auf die zugehörigen Unterwalzen des Streckwerkes gedrückt werden,
wird auch die Ausgangswalze auf die Ausgangsunterwalze gedrückt und durch entsprechende
Gehäusekanten wird dabei die Klemmwalze auf die Saugeinrichtung gedrückt. Nachteilig
hierbei ist es, dass der Druck des Belastungsarmes, welcher auf die Ausgangsoberwalze
gerichtet ist, aufgeteilt werden muss auf die Ausgangsoberwalze und die Klemmwalze.
Hierdurch entstehen bei manchen Anwendungen ungünstige Druckverhältnisse, welche zu
einem nicht optimalen Spinnergebnis führen.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Belastungsträger sowie eine zugehörige
Druckfeder zu schaffen, mit welchen der Druck der Klemmwalze auf eine Saugeinrichtung
optimal erhalten werden kann.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche.
[0006] Die Erfindung betrifft einen Belastungsträger für Oberwalzen eines Streckwerks einer
Spinnmaschine, wobei die Oberwalzen eine Eingangswalze, eine Mittelwalze und eine
Ausgangswalze des Streckwerkes bilden. Je nach Streckwerkstyp können eventuell weitere
Mittelwalzen vorhanden sein. Der Belastungsträger ist Teil des Streckwerkes und dafür
zuständig, dass die Oberwalzen auf ihnen zugeordneten Unterwalzen des Streckwerkes
aufliegen und diese mit definierter Kraft angedrückt werden. Diese Kraft ist erforderlich
um ein ordnungsgemäßes Verstrecken des in das Streckwerk eingeführten Faserverbandes
zu gewährleisten.
[0007] Der Belastungsträger weist eine Führungsschiene und zumindest eine um eine Drehachse
in der Führungsschiene drehbar gelagerte Brücke auf. An der Brücke ist zumindest eine
der Oberwalzen des Streckwerks befestigt. Weiterhin ist an der Brücke eine Antriebseinrichtung
angeordnet, in der die Ausgangswalze des Streckwerks und eine Klemmwalze einer Verdichtungseinrichtung
angeordnet und antriebsmäßig miteinander verbunden sind. Die Klemmwalze der Verdichtungseinrichtung
drückt den aus der Ausgangswalze des Streckwerks kommenden Faserverband gegen die
Verdichtungseinrichtung, welche üblicherweise pneumatisch oder aber auch mechanisch
arbeiten kann, und klemmt den verdichteten Faserverband, welcher anschließend einer
Spinneneinrichtung zugeführt wird. Der Antrieb der Klemmwalze erfolgt üblicherweise
mittels eines Riemens oder Zahnradantriebs, welche mit der sich drehenden Ausgangswalze
des Streckwerks verbunden sind.
[0008] Die Führungsschiene und/oder die Brücke weisen zumindest eine Öffnung auf, in welcher
die Drehachse aufgenommen ist. Die Brücke ist dadurch in der Lage innerhalb der Führungsschiene
zu pendeln und einen vorbestimmten Druck auf die Oberwalzen bzw. der Oberwalzen auf
die Unterwalzen auszuüben. Die Drehachse kann dabei durchgehend durch zwei Öffnungen
in Führungsschiene und Brücke gehen oder an einem der beiden Bauteile fest, beispielsweise
als Achsstummel angeordnet sein.
[0009] Zumindest die Ausgangswalze ist insbesondere mittels eines Belastungsaggregates an
der Brücke angeordnet. Das Belastungsaggregat ist üblicherweise derart ausgebildet,
dass es die Ausgangswalze an der Brücke hält und andererseits auch Druck von der Führungsschiene
bzw. dem Belastungsträger auf die Ausgangswalze aufgebracht werden kann. Die Oberwalzen
können aber auch direkt an dem Belastungsträger befestigt sein.
[0010] Erfindungsgemäß ist die Klemmwalze in ihrer Arbeitsstellung mittels einer Druckfeder
belastet und die Druckfeder ist in der Öffnung der Führungsschiene und/oder der Öffnung
der Brücke, vorzugsweise an der Drehachse angeordnet. Wird die Druckfeder in einer
der Öffnungen befestigt, so wird durch einen veränderten Hebelarm eine individuelle
Anpassung des Federdruckes auf das Belastungsaggregat erhalten. Durch die Befestigung
der Druckfeder an der Drehachse einer der Brücken wird eine besonders einfache Befestigungsmöglichkeit
für die Feder geschaffen.
[0011] Durch die erfindungsgemäße Druckfeder wird gewährleistet, dass die Klemmwalze weitgehend
unabhängig von der Ausgangswalze auf die Elemente der Verdichtungseinrichtung, beispielsweise
ein Saugrohr, gedrückt werden kann. Der Druck der Klemmwalze kann somit in Abhängigkeit
der Anordnung oder Stärke der Druckfeder gewählt werden, ohne den Druck der Ausgangswalze
wesentlich zu beeinflussen. Durch die Anordnung der Druckfeder in der Öffnung der
Führungsschiene und/oder Brücke bzw. an der Drehachse der Brücke ist eine Nachrüstung
bei bestehenden Belastungsträgern sehr einfach möglich. Die bereits vorhandenen Öffnungen
der Führungsschiene und/oder Brücke bzw. die bereits vorhandene Drehachse für die
Brücke können genutzt werden, um die Druckfeder dort anzuordnen und eine von der Ausgangswalze
weitgehend unabhängige Druckkraft auf die Klemmwalze aufzubringen. Der Belastungsträger
mit der Ausgangswalze und Klemmwalze aufweisenden Antriebseinrichtung ist somit sehr
einfach zu verbessern und ein deutlich besserer und gleichmäßigerer Faserverbund ist
damit zu erzielen. Hierdurch kann ein gleichmäßigerer und festerer Faden gesponnen
werden. Außerdem ist es sehr einfach möglich, die Druckfeder und das Belastungsaggregat
auszuwechseln. Wenn das Belastungsaggregat an der Feder nur anliegt, kann es unabhängig
von der Feder aus seiner Befestigung an der Brücke entnommen werden. Die Druckfeder
wird für einen Austausch oder für einen Wechsel ihrer Druckkraft aus ihrer Lagerung
in einer ersten Öffnung entnommen und in einer andere Öffnung wieder befestigt.
[0012] Besonders vorteilhaft ist es, wenn sich die Druckfeder an der Führungsschiene abstützt.
Hierdurch wird ein definierter Federweg erzielt und die Druckkraft auf die Klemmwalze
kann in vorbestimmter Weise erhalten werden. Der Hebelarm der Druckfeder reicht dabei
von der Abstützstelle an der Führungsschiene bis zur Kontaktstelle der Druckfeder
an dem Gehäuse der Antriebseinrichtung und kann unabhängig von der Befestigung der
Druckfeder in der Öffnung der Führungsschiene und/oder Brücke bzw. der Drehachse erfolgen.
Da üblicherweise die Abstützstelle der Druckfeder an der Führungsschiene zwischen
der Öffnung bzw. der Drehachse und der Kontaktstelle der Druckfeder an dem Gehäuse
der Antriebseinrichtung ist, kann hierdurch eine mehr oder weniger steife Druckfeder
erhalten werden.
[0013] Sind an der Führungsschiene vorteilhafterweise zwei Brücken angeordnet, wobei an
der ersten Brücke die Eingangswalze und die zweite Brücke und an der zweiten Brücke
die Mittelwalze und die Ausgangswalze mit der Antriebseinrichtung angeordnet sind,
so wird ein Pendelwerk erhalten, mit welchem die Antriebskräfte der einzelnen Oberwalzen
auf deren Unterwalzen sehr gezielt eingestellt werden können. Die beiden Brücken sind
zueinander und in Bezug auf die Führungsschiene drehbar ausgebildet. Hierdurch passen
sich die Oberwalzen an die Unterwalzen optimal an und die Druckkräfte werden besonders
gleichmäßig und gezielt aufgebracht.
[0014] Sind in einer besonders bevorzugten Ausführung die erste Brücke mittels einer ersten
Drehachse drehbar in der Führungsschiene und die zweite Brücke mittels einer zweiten
Drehachse drehbar an der ersten Brücke angeordnet, so dient dies ebenfalls einem optimalen
Druckausgleich der Oberwalzen auf den Unterwalzen.
[0015] Weist die erste Brücke und die zweite Brücke vorteilhafterweise mehrere Öffnungen
zur Aufnahme ihrer Drehachse auf, so können hierdurch die einzelnen Hebelarme verstellt
werden und die Kraftaufteilung wird je nach Anwendungsfall und zu verarbeitendem Fasermaterial
optimal einstellbar.
[0016] Ist in vorteilhafter Weise die Druckfeder an der ersten Drehachse oder einer der
freien, aktuell nicht von der Drehachse benötigten Öffnungen der ersten Brücke angeordnet,
so ist diese unmittelbar mit der Führungsschiene verbunden und kann somit eine gezielte
und gleichmäßige Kraft auf die Antriebseinrichtung bzw. dessen Gehäuse und damit auf
die Klemmwalze aufbringen.
[0017] Ist die Antriebseinrichtung drehbar um die Ausgangswalze angeordnet, so ist auch
hierdurch in besonders vorteilhafter Weise gewährleistet, dass eine einfache und bewährte
Befestigung der Antriebseinrichtung verwendet wird und dennoch die Belastung der Klemmwalze
weitgehend unabhängig von der Ausgangswalze erfolgen kann.
[0018] Um die Drehung der Antriebseinrichtung um die Ausgangswalze zu begrenzen, ist vorzugsweise
ein Stopper an der Antriebseinrichtung und/oder dem Belastungsaggregat angeordnet.
Hierdurch wird verhindert, dass die Antriebseinrichtung im unbelasteten Zustand ungehindert
um ihre Drehachse, d.h. in der Regel um die Ausgangswalze pendelt und somit beim Schließen
des Belastungsträgers erst justiert werden müsste. Durch den Stopper wird gewährleistet,
dass der Belastungsträger ohne weitere Handhabung an der Antriebseinrichtung geschlossen
werden kann und damit sowohl die Ausgangswalze als auch die Klemmwalze selbstständig
am richtigen Ort zu liegen kommt.
[0019] Sind an dem Belastungsträger Oberwalzen und Klemmwalzen für zwei parallel verlaufende
Streckwerke angeordnet, so kann ein an sich bekannter Belastungsträger mit der vorliegenden
Erfindung in vorteilhafter Weise ausgestattet werden. Der Belastungsträger trägt dabei
Zwillingswalzen, wobei diese Walzen mit einer Achse verbunden sind und die Achse in
der Führungsschiene direkt oder indirekt gehalten wird. Die entsprechenden Oberwalzen
sind dann seitlich der Führungsschiene frei und wirken dort mit ihren zugehörigen
Unterwalzen der benachbarten Streckwerke zusammen.
[0020] In besonders vorteilhafter Ausführung ist die Druckfeder als eine Blattfeder ausgeführt.
Diese Blattfeder ist dabei stark genug, dass sie die Klemmwalze auf die Verdichtungseinrichtung,
insbesondere das Saugrohr aufdrücken kann. Außerdem ist sie durch ihre breite und
flache Form einfach einzubauen und zu positionieren.
[0021] Eine entsprechende erfindungsgemäße Druckfeder für einen Belastungsträger, wie er
zuvor beschrieben wurde, weist eine Aufnahme zur Befestigung in einer Führungsschiene
und eine Druckfläche zur Belastung einer Klemmwalze in ihrer Arbeitsstellung auf.
Erfindungsgemäß hat die Druckfeder eine Anschlagfläche, um sich in ihrer Arbeitsstellung
an der Führungsschiene des Belastungsträgers abzustützen. Diese Anschlagfläche weist
den Vorteil auf, dass die Länge zwischen der Anschlagfläche an der Führungsschiene
und der Kontaktstelle der Druckfeder an dem Gehäuse der Antriebseinrichtung definiert
ist. Hierdurch kann gezielt eine definierte Kraft auf die Antriebseinrichtung und
damit die Klemmwalze aufgebracht werden. Unabhängig von der Befestigungsstelle der
Führungsschiene wird damit eine ausreichend hohe Druckkraft erzielt.
[0022] Die Druckfeder ist vorteilhafterweise gemäß der vorangegangenen Beschreibung zum
Belastungsträger ausgebildet, wobei die genannten Merkmale einzeln oder in beliebiger
Kombination vorhanden sein können.
[0023] Vorzugsweise ist die Druckfeder zwischen ihrer Anschlagfläche und ihrer Druckfläche
gebogen ausgeführt. Hierdurch ist eine bessere Positionierung und Stabilisierung der
Druckfeder in der Führungsschiene gewährleistet.
[0024] Ist die Aufnahme eine Öse, so wird in ganz besonders vorteilhafter Weise ermöglicht,
dass die Druckfeder in einer der Drehachsen des Belastungsträgers, insbesondere der
Drehachse, die in der Führungsschiene verankert ist, angeordnet werden kann. Die Drehachse
wird dabei durch die Öse gefädelt und in den Öffnungen der Führungsschiene oder der
Brücke fixiert. Hierdurch wird auch die Druckfeder entsprechend vorteilhaft befestigt.
[0025] Ganz besonders vorteilhaft ist es, wenn die Anschlagfläche zwischen der Aufnahme
der Druckfeder und der Druckfläche der Druckfeder angeordnet ist. So wird die Kraft
der Druckfeder auf die Klemmwalze geometrisch durch den Abstand zwischen der Anschlagfläche
und der Druckfläche bestimmt.
[0026] Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben.
Es zeigt:
- Figur 1
- einen vertikalen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Belastungsträger und
- Figur 2
- eine horizontalen Längsschnitt durch den Belastungsträger der Figur 1.
[0027] In Figur 1 ist ein Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Belastungsträger 1
skizziert dargestellt. Der Belastungsträger 1 weist eine Führungsschiene 2, eine erste
Brücke 3 und eine zweite Brücke 4 auf. Die erste Brücke 3 ist mittels einer Drehachse
5 an der Führungsschiene 2 drehbar angeordnet. Die Drehachse 5 ist dabei in einer
von drei Öffnungen 6 befestigt und bewirkt somit eine drehbare Lagerung der ersten
Brücke 3 in der Führungsschiene 2. Die zweite Brücke 4 ist mit einer weiteren Drehachse
7 in einer von drei Öffnungen 8 drehbar mit der ersten Brücke 3 verbunden. Die Öffnungen
6 und 8 sind vorzugsweise korrespondierend in der ersten Brücke 3 und der Führungsschiene
2 bzw. in der zweiten Brücke 4 und der ersten Brücke 3 angeordnet, um die Drehachse
5 bzw. die Drehachse 7 als Verbindung der ersten Brücke 3 mit der Führungsschiene
2 bzw. der zweiten Brücke 4 mit der ersten Brücke 3 zu bewirken. Je nach Positionierung
der Drehachsen 5 bzw. 7 können andere Hebelarme und damit andere Druckkräfte des Belastungsträgers
1 auf die daran angeordneten Oberwalzen bewirkt werden.
[0028] Die Oberwalzen sind bei dem vorliegenden Belastungsträger 1 als Eingangswalze 9,
Mittelwalze 10 und Ausgangswalze 11 dargestellt. Die Eingangswalze 9 ist mittels eines
Halters 12 an der ersten Brücke 3 befestigt. Die Mittelwalze 10, welche von einem
Riemchen 13 umschlungen ist, ist mittels eines Halters 14 an der zweiten Brücke 4
befestigt. Ebenso ist auch die Ausgangswalze 11 mittels eines Halters 15 an der zweiten
Brücke 4 befestigt. Zwischen der zweiten Brücke 4 und der Ausgangswalze 11 ist ein
Belastungsaggregat 16 angeordnet, welches eine Kraftübertragung von der zweiten Brücke
4 auf die Ausgangswalze 11 bewirkt. Auch zur Belastung der Eingangswalze 9 und der
Mittelwalze 10 kann in ähnlicher, hier nicht dargestellter Weise ein Belastungsaggregat
angeordnet sein.
[0029] Die Ausgangswalze 11 ist zusammen mit einer Klemmwalze 17 in einer Antriebseinrichtung
18 angeordnet. Die Klemmwalze 17 ist über ein nicht dargestelltes Getriebe mit der
Ausgangswalze 11 antriebsmäßig verbunden. Das Getriebe bewirkt entsprechend des vorgesehenen
Übersetzungsverhältnisses bei einer Drehung der Klemmwalze 17 eine entsprechende Drehung
der Ausgangswalze 11. Die Klemmwalze 17 ist dafür vorgesehen auf eine nicht dargestellte
Verdichtungseinrichtung gedrückt zu werden, um einen Faserverbund pneumatisch oder
mechanisch verdichten zu können.
[0030] Die Antriebseinrichtung 18 ist, wie mit einem Doppelpfeil angedeutet, drehbar um
deine Achse 24 der Ausgangswalze 11 angeordnet. So kann die Klemmwalze 17 unabhängig
von der Ausgangswalze 11 auf die Verdichtungseinrichtung angedrückt werden. Um ein
unbeabsichtigtes weiteres Drehen der Klemmwalze 17 um die Ausgangswalze 11 zu vermeiden,
ist ein Stopper 19 an der Antriebseinrichtung 18 vorgesehen. Der Stopper 19 schlägt
bei der hier dargestellten Ausführung beispielsweise an dem Halter 15 an, wenn die
Drehung der Antriebseinrichtung 18 bzw. der Klemmwalze 17 um die Ausgangswalze 11
zu weit erfolgt ist. Hierdurch ist einerseits die Anlage der Klemmwalze 17 auf der
Verdichtungseinrichtung gegeben. Andererseits kann bei einem Öffnen des Belastungsträgers
1, das heißt bei einem Abheben der Oberwalzen von den zugehörigen Unterwalzen, eine
zu starke Verdrehung der Antriebseinrichtung 18 um die Ausgangswalze 11 vermieden
werden, wodurch bei einer erneuten Zustellung des Belastungsträgers 1 auf die Unterwalzen
des Streckwerkes eine genaue Positionierung der Klemmwalze 17 im Bereich der Verdichtungseinrichtung
ermöglicht wird.
[0031] An der Drehachse 5, welche die erste Brücke 3 mit der Führungsschiene 2 verbindet,
ist eine Druckfeder 20 angeordnet. Die Druckfeder 20 weist an ihrem ersten Ende eine
Öse 21 auf, durch welche die Drehachse 5 gefädelt ist. Diese Öse 21 bewirkt eine drehbare
Aufnahme der Druckfeder 20. Das andere Ende der Druckfeder 20 weist eine Druckfläche
22 auf. Die Druckfläche 22 drückt die Antriebseinrichtung 18 und damit die Klemmwalze
17 nach unten, das heißt in Richtung auf die Verdichtungseinrichtung. Die Druckfeder
20 wirkt dabei eine elastische Kraft auf die Klemmwalze 17 und auf die Verdichtungseinrichtung
aus. Hierdurch wird eine vorbestimmte Anpressung des Faserverbunds auf die Verdichtungseinrichtung
bewirkt.
[0032] Die Druckfeder 20 weist darüber hinaus eine Anschlagfläche 23 auf. Die Anschlagfläche
23 stützt sich Druckfeder 20 an der Führungsschiene 2 ab. Hierdurch ist eine definierte
Federkraft auf die Antriebseinrichtung 18 bewirkt. Zwischen der Anschlagfläche 23
und der Druckfläche 20 ist es die Druckfeder 20 gebogen. Diese Biegung dient der Stabilisierung
der Druckfeder 20 und einer definierten Krafteinleitung auf die Antriebseinrichtung
18.
[0033] Durch eine Befestigung der Druckfeder 20 in einer der Öffnungen 6 der ersten Brücke
3 bzw. Führungsschiene 2 können unterschiedliche Hebelarme auf die Antriebseinrichtung
18 eingestellt werden. Hierdurch vergrößert oder verkleinert sich der Abstand der
Druckfläche 22 von der Drehachse 24 an der Ausgangswalze 11, wodurch unterschiedliche
Kräfte auf die Antriebseinrichtung 18 bzw. Klemmwalze 17 bewirkt werden. Bei einer
andersartigen Gestaltung der Druckfeder 20 ist es auch möglich, dass die Druckfeder
20 an der Drehachse 7 oder einer der Öffnungen 8 befestigt ist. Durch die Beweglichkeit
der zweiten Brücke 4 in Bezug auf die ersten Brücke 3 ist es allerdings vorteilhafter,
wenn die Druckfeder 20 an der ersten Brücke 3 bzw. der Führungsschiene 2 befestigt
ist, da ansonsten die Beweglichkeit der beiden Brücken eingeschränkt sein könnte.
[0034] In Figur 2 ist ein horizontaler Schnitt durch den Belastungsträger 1 der Figur 1
skizziert dargestellt. Aus dieser Darstellung ist insbesondere erkennbar, dass es
sich bei den entsprechenden Oberwalzen um Zwillingswalzen handelt, welche zwei parallel
zueinander angeordnete Streckwerke bedienen können. Der Belastungsträger 1 dient damit
zur Zuführung und dem Andrücken der Oberwalzen von zwei parallel angeordneten Streckwerken.
An der Führungsschiene 2 ist mittels der Drehachse 5 die erste Brücke 3 drehbar gelagert.
An der ersten Brücke 3 ist wiederum mittels der Drehachse 7 die zweite Brücke 4 drehbar
gelagert. An der Drehachse 5 ist die Druckfeder 20, welche als Blattfeder mit einer
geringen Dicke und einer wesentlich größeren Breite ausgebildet. Die Feder 22 ist
in der Öse 21 an der Achse 15 befestigt. Die Druckfeder 20 drückt die Antriebseinrichtung
18 um die Drehachse 24 der Ausgangswalzen 11 in Richtung auf eine unter der Klemmwalze
17 liegende Verdichtungseinrichtung.
[0035] Die Eingangswalzen 9 und 9', sowie die Mittelwalzen 10,10' mit ihren Riemchen 13,13',
die Ausgangswalze 11,11' sowie die Klemmwalzen 17,17' sind jeweils in dem Belastungsträger
1 befestigt und werden gemeinsam den beiden parallel angeordneten Streckwerksunterwalzen
bei einem Schließen des Belastungsträgers 1 zugestellt.
[0036] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sind ebenso möglich wie eine
Kombination der Merkmale, auch wenn diese in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen
dargestellt und beschrieben sind.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 1
- Belastungsträger
- 2
- Führungsschiene
- 3
- erste Brücke
- 4
- zweite Brücke
- 5
- Drehachse
- 6
- Öffnungen
- 7
- Drehachse
- 8
- Öffnungen
- 9
- Eingangswalze
- 10
- Mittelwalze
- 11
- Ausgangswalze
- 12
- Halter
- 13
- Riemchen
- 14
- Halter
- 15
- Halter
- 16
- Belastungsaggregat
- 17
- Klemmwalze
- 18
- Antriebseinrichtung
- 19
- Stopper
- 20
- Druckfeder
- 21
- Öse
- 22
- Druckfläche
- 23
- Anschlagfläche
- 24
- Achse
1. Belastungsträger für Oberwalzen eines Streckwerks einer Spinnmaschine, wobei die Oberwalzen
eine Eingangswalze (9), eine Mittelwalze (10) und eine Ausgangswalze (11) des Streckwerkes
bilden,
- mit einer Führungsschiene (2) und
- zumindest einer um eine Drehachse (5) in der Führungsschiene (2) drehbar gelagerten
Brücke (3; 4),
- an der zumindest eine der Oberwalzen des Streckwerks befestigt ist und
- wobei an der Brücke eine Antriebseinrichtung (18) angeordnet ist, in der
o die Ausgangswalze (11) des Streckwerks und
o eine Klemmwalze (17) einer Verdichtungseinrichtung
- angeordnet und antriebsmäßig miteinander verbunden sind, und
- wobei die Führungsschiene (2) und/oder die Brücke (3; 4) zumindest eine Öffnung
(6; 8) aufweisen, in welcher die Drehachse (5; 7) aufgenommen ist und
- die Ausgangswalze (11), insbesondere mittels eines Belastungsaggregates (16), an
der Brücke (3; 4) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Klemmwalze (17) in ihrer Arbeitsstellung mittels einer Druckfeder (20) belastet
ist und
- die Druckfeder (20) in der Öffnung (6; 8) der Führungsschiene (2) und/oder Brücke
(3; 4), vorzugsweise an der Drehachse (5; 7) angeordnet ist.
2. Belastungsträger nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckfeder (20) an der Führungsschiene (2) abgestützt ist.
3. Belastungsträger nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Führungsschiene (2) zwei Brücken angeordnet sind, wobei an der ersten Brücke
(3) die Eingangswalze (9) und die zweite Brücke (4) und an der zweiten Brücke (4)
die Mittelwalze (10) und die Ausgangswalze (11) mit der Antriebseinrichtung (18) angeordnet
sind.
4. Belastungsträger nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Brücke (3) mittels einer ersten Drehachse (5) drehbar in der Führungsschiene
(2) und die zweite Brücke (4) mittels einer zweiten Drehachse (7) drehbar an der ersten
Brücke (3) angeordnet ist.
5. Belastungsträger nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Brücke (3) und die zweite Brücke (4) mehrere Öffnungen (6; 8) zur Aufnahme
ihrer Drehachse (5; 7) aufweist.
6. Belastungsträger nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckfeder (20) an der ersten Drehachse (5) oder einer der Öffnungen (6) der
ersten Brücke (3) angeordnet ist.
7. Belastungsträger nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung (18) drehbar um die Ausgangswalze (11) angeordnet ist.
8. Belastungsträger nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Stopper (19) an der Antriebseinrichtung (18) und/oder dem Belastungsaggregat
(16) angeordnet ist, um die Drehung der Antriebseinrichtung (18) um die Ausgangswalze
(11) zu begrenzen.
9. Belastungsträger nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Belastungsträger (1) Oberwalzen und Klemmwalzen (17) für zwei parallel verlaufende
Streckwerke angeordnet sind.
10. Belastungsträger nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckfeder (20) eine Blattfeder ist.
11. Druckfeder für einen Belastungsträger nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche,
mit einer Aufnahme zur Befestigung in einer Führungsschiene (2) und mit einer Druckfläche
(22) zur Belastung einer Klemmwalze (17) in ihrer Arbeitsstellung, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckfeder (20) eine Anschlagfläche (23) aufweist, um sich in ihrer Arbeitsstellung
an der Führungsschiene (2) des Belastungsträgers (1) abzustützen.
12. Druckfeder nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckfeder (20) zwischen ihrer Anschlagfläche (23) und ihrer Druckfläche (22)
gebogen ist.
13. Druckfeder nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme eine Öse (21) ist, in der eine Drehachse (5; 7) angeordnet werden kann.