[0001] Die Erfindung betrifft einen Kraftstoffinjektor zum Einspritzen von Kraftstoff in
einen Brennraum einer Brennkraftmaschine mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
1.
Stand der Technik
[0002] Aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2010 028 835 A1 geht ein Kraftstoffinjektor zum Einspritzen von Kraftstoff in einen Brennraum einer
Brennkraftmaschine hervor, der einen Magnetaktor zur direkten Steuerung eines vorzugsweise
nadelförmigen Einspritzventilgliedes umfasst, über dessen Hubbewegung wenigstens eine
Einspritzventilöffnung des Kraftstoffinjektors freigebbar oder verschließbar ist.
Der Magnetaktor wirkt dabei mit einem hubbeweglichen Ankerelement zur Steuerung des
Steuerdrucks in einem Steuervolumen zusammen, das in axialer Richtung von einer am
Einspritzventilglied ausgebildeten ersten hydraulischen Wirkfläche begrenzt wird.
Am Ankerelement ist eine zweite hydraulische Wirkfläche ausgebildet, die der hydraulischen
Wirkfläche des Einspritzventilglieds am Steuervolumen gegenüber liegt. Eine dritte
hydraulische Wirkfläche ist an einem hydraulischen Übersetzer ausgebildet, der gemeinsam
mit dem Einspritzventilglied und dem Ankerelement den Steuerraum begrenzt. Das Flächenverhältnis
der hydraulischen Wirkflächen ist derart ausgelegt, dass während einer ersten Stufe
beim Öffnen eine Kraftverstärkung und während einer zweiten Stufe eine Wegverstärkung
erzielt wird. Auf diese Weise erfolgt eine Anpassung der Aktorkraft an die sich mit
dem Hub des Einspritzventilglieds ändernde erforderliche Öffnungskraft. Die zum Schließen
erforderliche Schließkraft wird von einer Feder bereit gestellt, die am Ankerelement
abgestützt ist und das Ankerelement in Richtung des Einspritzventilglieds belastet.
Die Federkraft bewirkt, dass das Ankerelement bei seiner Rückstellung am Einspritzventilglied
anschlägt und dieses in seinen Dichtsitz zurückstellt.
[0003] Bei Kraftstoffinjektoren der vorstehend genannten Art sind die Schließkräfte vergleichsweise
gering. Dies hat zur Folge, dass der Anker beim Schließen zum Prellen neigt. Das heißt,
dass er nach dem Anschlagen an dem Einspritzventilglied zurückschwingt und der Kontakt
zum Einspritzventilglied verloren geht, so dass dieses nicht vollständig zurückgestellt
wird. Dies wiederum führt zu Mengenabweichungen, die es zu vermeiden gilt. Besonders
nachteilig wirkt sich das Prellen des Ankers bei Mehrfacheinspritzungen aus, das heißt
bei Einspritzungen, die in unterschiedlichen Zeitabständen aufeinander folgen.
[0004] Ausgehend von dem vorstehend genannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, einen Krafstoffinjektor zum Einspritzen von Kraftstoff in einen
Brennraum einer Brennkraftmaschine anzugeben, der gegenüber dem Stand der Technik
ein stabileres Schließverhalten und somit eine höhere Einspritzgenauigkeit besitzt.
[0005] Zur Lösung der Aufgabe wird der Kraftstoffinjektor mit den Merkmalen des Anspruchs
1 angegeben. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu
entnehmen.
Offenbarung der Erfindung
[0006] Der zum Einspritzen von Kraftstoff in einen Brennraum einer Brennkraftmaschine vorgeschlagene
Kraftstoffinjektor umfasst eine Düsennadel, die zum Freigeben und Verschließen mindestens
einer Einspritzöffnung in einer Hochdruckbohrung eines Düsenkörpers hubbeweglich aufgenommen
ist. Ferner umfasst der Kraftstoffinjektor eine ringförmige Magnetspule zur Einwirkung
auf einen hubbeweglichen Anker, der über einen Ankerschaft mit der Düsennadel hydraulisch
koppelbar ist. Erfindungsgemäß weist ein fest mit dem Ankerschaft verbundener Federteller
oder ein mit dem Federteller mechanisch koppelbares hubbewegliches Dämpferelement
eine der Düsennadel zugewandte Stirnfläche auf, die mit einer als unterer Hubanschlag
für den Anker und/oder das Dämpferelement dienenden Anschlagfläche einen Quetschspalt
ausbildend zusammenwirkt.
[0007] Der Quetschspalt wird während des Schließens ausgebildet und zwar kurz vor Erreichen
der als unterer Hubanschlag dienenden Anschlagfläche. Die Ausbildung des Quetschspalts
führt zu einer Dämpfung der Ankerbewegung, da zum Verdrängen des Fluids aus dem Quetschspalt
Energie aufgewendet werden muss. Die zum Verdrängen des Fluids aufgewendete Energie
geht der Bewegungsenergie verloren, so dass die Bewegung des Ankers abgebremst wird.
Das Aufschlagen auf die als unterer Hubanschlag dienende Anschlagfläche erfolgt mit
verringerter Energie, so dass der Anker weniger zum Prellen neigt. Dies wirkt sich
insbesondere als Vorteil bei Mehrfacheinspritzungen aus, da der Anker bereits vor
Einleitung einer nachfolgenden Einspritzung wieder seine Ausgangslage eingenommen
hat.
[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die als unterer Hubanschlag
für den Anker und/oder das Dämpferelement dienende Anschlagfläche an einer Kopplerplatte
ausgebildet. Die Kopplerplatte ist Teil einer hydraulischen Kopplungseinrichtung,
über welche der Anker bzw. der Ankerschaft mit der Düsennadel bevorzugt in der Weise
hydraulisch koppelbar ist, dass eine Kraftübersetzung bzw. Weguntersetzung erreicht
wird. Vorzugsweise ist die Kopplerplatte durch die Federkraft einer Kopplerfeder gegen
den Düsenkörper axial vorgespannt ist. Auf diese Weise wird eine Lagefixierung der
Kopplerplatte in axialer Richtung bewirkt. In radialer Richtung bleibt ein Ausrichten
der Kopplerplatte weiterhin möglich. Alternativ kann die Kopplerplatte auch zwischen
zwei Körperbauteilen des Kraftstoffinjektors eingespannt werden.
[0009] Alternativ oder ergänzend wird ferner vorgeschlagen, dass die Kopplerplatte gemeinsam
mit dem Ankerschaft, der Düsennadel und einer die Düsennadel endseitig umgebenden
Dichthülse einen Kopplerraum einer hydraulischen Kopplungseinrichtung zur Kraftübersetzung
bzw. Weguntersetzung begrenzt. Auf diese Weise kann eine Verstärkung der Aktorkraft
bewirkt werden, so dass das Öffnen der Düsennadel mit vergleichsweise kleinem Aktor
erreicht werden kann.
[0010] Sofern die Kopplerplatte als unterer Hubanschlag für den Anker und/oder das Dämpferelement
dient, ist die Anschlagfläche auf der der Düsennadel abgewandten Seite der Kopplerplatte
ausgebildet. Das heißt, dass die Anschlagfläche außerhalb des Kopplerraums liegt.
Die Anschlagfläche kann durch eine Stirnfläche der Kopplerplatte gebildet werden,
die insbesondere gestuft ausgeführt sein kann, um die Größe der Anschlagfläche an
die Größe der Stirnfläche des Federtellers bzw. des Dämpferelements anzupassen, die
der Anschlagfläche am Quetschspalt gegenüberliegt.
[0011] Gemäß einer alternativen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die als unterer
Hubanschlag für den Anker und/oder das Dämpferelement dienende Anschlagfläche am Düsenkörper
ausgebildet. In diesem Fall wirkt vorzugsweise die am Düsenkörper ausgebildete Anschlagfläche
mit einer Stirnfläche eines mit dem Federteller mechanisch koppelbaren hubbeweglichen
Dämpferelements einen Quetschspalt ausbildend zusammen. Bei dem Dämpferelement kann
es sich insbesondere um eine hubbeweglich im Gehäuse aufgenommene Kopplerplatte einer
hydraulischen Kopplerplatte handeln. Da der Ankerschaft die Kopplerplatte durchsetzt,
um die hydraulische Kopplung des Ankers mit der Düsennadel zu bewirken, kann der Federteller
derart platziert werden, dass er beim Schließen zur Anlage an der hubbeweglichen Kopplerplatte
gelangt und diese bis zur als unterer Hubanschlag dienenden Anschlagfläche mitführt.
Ein separates Dämpferelement ist demnach verzichtbar, wodurch die Anzahl der Bauteile
reduziert werden kann.
[0012] Vorteilhafterweise ist die als unterer Hubanschlag für den Anker und/oder das Dämpferelement
dienende Anschlagfläche kegelstumpfförmig oder ballig ausgebildet. Alternativ oder
ergänzend kann auch die mit der Anschlagfläche zusammenwirkende Stirnfläche des Federtellers
bzw. des Dämpferelements kegelstumpfförmig oder ballig ausgebildet sein. Die kegelstumpfförmige
oder ballige Ausgestaltung mindestens einer an der Ausbildung des Quetschspalts beteiligten
Fläche hat zur Folge, dass der gemeinsame Kontaktbereich auf eine im Wesentlichen
kreisringförmige Kontaktlinie begrenzt ist. Die Begrenzung bzw. Minimierung des gemeinsamen
Kontaktbereichs besitzt den Vorteil, dass hydraulische Klebeeffekte weitgehend vermieden
werden können, was sich günstig auf das Öffnungsverhalten des Kraftstoffinjektors
auswirkt. Insbesondere bleibt der Quetschspalt ohne nennenswerten Einfluss auf die
erforderliche Öffnungskraft, so dass der Energiebedarf ebenfalls weitgehend gleich
bleibt.
[0013] Alternativ oder ergänzend wird vorgeschlagen, dass die als unterer Hubanschlag für
den Anker und/oder das Dämpferelement dienende Anschlagfläche und/oder die mit der
Anschlagfläche zusammenwirkende Stirnfläche einen hohlzylinderförmigen Ansatz zur
Ausbildung einer kreisringförmigen Kontaktfläche mit der jeweils anderen Fläche aufweist.
Der hohlzylinderförmige Ansatz kann insbesondere als radial innen an die Stirnfläche
des Federtellers oder des Dämpferelements angesetzter Kragen ausgebildet sein, der
beim Schließen die als unterer Hubanschlag dienende Anschlagfläche kontaktiert. Darüber
hinaus kann der hohlzylinderförmige Ansatz als radial innen liegender Kragen ausgebildet
sein, der an die als unterer Hubanschlag dienende Anschlagfläche angesetzt ist. Der
hohlzylinderförmige Ansatz an mindestens einer an der Ausbildung des Quetschspalts
beteiligten Fläche hat zur Folge, dass der gemeinsame Kontaktbereich auf eine kreisringförmige
Kontaktfläche begrenzt ist. Hydraulische Klebeeffekte werden auf diese Weise weitgehend
vermieden, was sich günstig auf das Öffnungsverhalten des Kraftstoffinjektors auswirkt.
Insbesondere bleibt der Quetschspalt ohne nennenswerten Einfluss auf die erforderliche
Öffnungskraft und damit auf den Energiebedarf des Kraftstoffinjektors.
[0014] In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das hubbewegliche Dämpferelement
in Richtung einer als oberer Hubanschlag für das Dämpferelement dienenden Anschlagfläche
axial vorgespannt ist. Die axiale Vorspannung kann insbesondere durch die Federkraft
einer Feder bewirkt werden, so dass über die axiale Vorspannung sichergestellt ist,
dass das beim Schließen über den Federteller mitgeführte hubbewegliche Dämpferelement
beim anschließenden Öffnen wieder in seine Ausgangslage zurückgestellt wird. Vorzugsweise
wird die axiale Vorspannung durch die Federkraft einer bereits vorhandenen Feder,
beispielsweise der Kopplerfeder, bewirkt. Alternativ kann zur axialen Vorspannung
auch eine an der Düsennadel abgestützte Düsenfeder eingesetzt werden, die regelmäßig
zur Rückstellung der Düsennadel vorgesehen ist. Dadurch kann die Anzahl der Bauteile
gering gehalten werden.
[0015] Darüber hinaus wird als weiterbildende Maßnahme vorgeschlagen, dass eine der Düsennadel
abgewandte Stirnfläche des Dämpferelements kegelstumpfförmig oder ballig ausgebildet
ist, so dass ein gemeinsamer Kontaktbereich mit der als oberer Hubanschlag dienenden
Anschlagfläche auf eine im Wesentlichen kreisringförmige Kontaktlinie begrenzt ist.
Die Reduzierung des gemeinsamen Kontaktbereichs auf eine kreisringförmige Kontaktlinie
erleichtert das Lösen des hubbeweglichen Dämpferelements vom oberen Hubanschlag. Dadurch
ist sichergestellt, dass das Schließen des Kraftstoffinjektors nicht durch hydraulische
Klebeeffekte verzögert wird.
[0016] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das hubbewegliche Dämpferelement
platten- oder topfförmig ausgebildet. Das hubbewegliche Dämpferelement umgibt den
Ankerschaft des Ankers bereichsweise. Im Unterschied zum Federteller, der ebenfalls
den Ankerschaft bereichsweise umgibt und mit diesem fest verbunden ist, ist das Dämpferelement
jedoch gegenüber dem Ankerschaft axial verschiebbar. Der Hub des Dämpferelements kann
demnach kleiner als der Hub des Ankers gewählt werden.
[0017] Das Dämpferelement ist vorzugsweise in einem Hochdruckraum aufgenommen, der mit der
Hochdruckbohrung hydraulisch verbunden ist. Die hydraulische Verbindung kann beispielsweise
über mindestens eine in der Kopplerplatte ausgebildete Durchströmöffnung hergestellt
werden. Über den Hochdruckraum kann die Hochdruckbohrung mit unter hohem Druck stehenden
Kraftstoff versorgt werden.
[0018] Vorteilhafterweise ist der Anker als Tauchanker ausgeführt. Eine den oberen Hubanschlag
für den Anker ausbildende Anschlagfläche ist in diesem Fall bevorzugt an einem Innenpolkörper
ausgebildet. Diese Ausgestaltung besitzt den Vorteil, dass die ringförmige Magnetspule
radial außen angeordnet werden kann, so dass sich der Magnetkreis über den gesamten
Außendurchmesser des Kraftstoffinjektors erstreckt. Es können auf diese Weise höhere
Magnetkräfte erzielt werden. Zugleich erhält man einen kompaktbauenden Kraftstoffinjektor.
[0019] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten
Zeichnungen näher erläutert. Diese zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektor
gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform in Schließstellung,
Fig. 2a einen schematischen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektor
gemäß einer zweiten bevorzugten Ausführungsform beim Öffnen,
Fig. 2b eine vergrößerte Darstellung der Dämpfungseinrichtung des Kraftstoffinjektors
der Fig. 2a,
Fig. 2c eine vergrößerte Darstellung einer modifizierten Dämpfungseinrichtung für
den Kraftstoffinjektor der Fig. 2a und
Fig. 3 einen schematischen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektor
gemäß einer dritten bevorzugten Ausführungsform in Schließstellung.
Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
[0020] Der in den Fig. 1 im Längsschnitt dargestellte Kraftstoffinjektor umfasst einen Düsenkörper
5 mit einer Hochdruckbohrung 4, in welcher eine Düsennadel 2 zum Freigeben und Verschließen
mehrerer Einspritzöffnungen 3 hubbeweglich aufgenommen ist. Bei angehobener Düsennadel
2 werden die Einspritzöffnungen 3 freigegeben, so dass unter hohem Druck stehender
Kraftstoff in einen Brennraum 1 eingespritzt wird.
[0021] Die Betätigung der Düsennadel 2 erfolgt über einen Magnetaktor, der eine Magnetspule
6 umfasst. Die Magnetspule 6 wirkt hierbei mit einem Anker 7 zusammen, der über einen
Ankerschaft 8 mit der Düsennadel 2 hydraulisch koppelbar ist. Das der Düsennadel 2
zugewandte Ende des Ankerschafts 8 ist hierzu durch eine am Düsenkörper 5 abgestützte
Kopplerplatte 16 geführt, die gemeinsam mit dem Ankerschaft 8, der Düsennadel 2 und
einer die Düsennadel 2 endseitig umgebenden Dichthülse 18 einen Kopplerraum 19 begrenzt.
Zur Abdichtung des Kopplerraums 19 gegenüber der Hochdruckbohrung 4 ist die Kopplerplatte
16 in Richtung des Düsenkörpers 5 von der Federkraft einer Kopplerfeder 17 beaufschlagt.
Die Dichthülse 18 ist wiederum durch die Federkraft einer Düsenfeder 24 gegen die
Kopplerplatte 16 axial vorgespannt.
[0022] Das die Kopplerplatte 16 durchsetzende Ende des Ankerschafts 8 besitzt einen Außendurchmesser
D
1, der deutlich kleiner als der Außendurchmesser D
2 der Düsennadel 2 gewählt ist. Das Flächenverhältnis der sich am Kopplerraum 19 gegenüber
liegenden hydraulischen Wirkflächen ist demnach derart gewählt, dass die Kraftübertragung
mit einer Kraftverstärkung einhergeht.
[0023] Wird die Magnetspule 6 des Magnetaktors bestromt, bildet sich ein Magnetfeld aus,
dessen Magnetkraft F
M den Anker 7 - entgegen der Federkraft F
A einer Ankerfeder 32, die an einem auf den Ankerschaft 8 aufgepressten Federteller
9 abgestützt ist - in Richtung eines Innenpolkörpers 30 zieht. Der Ankerschaft 8 zieht
sich dabei aus dem Kopplerraum 19 zurück, so dass sich das Volumen im Kopplerraum
19 vergrößert. Die Volumenvergrößerung wiederum bewirkt einen Druckabfall im Kopplerraum
19. Je weiter der Anker 7 in Richtung des Innenpolkörpers 30 verfährt, desto weiter
baut sich der Druck im Kopplerraum 19 ab, und zwar soweit bis sich die Düsennadel
2 entgegen der Federkraft der Düsenfeder 24 und der resultierenden hydraulischen Schließkraft
aus ihrem Sitz 31 bewegt. Der Anker 7 verfährt maximal bis zu einer Anschlagfläche
29, die am Innenpolkörper 30 ausgebildet ist und als oberer Hubanschlag für den Anker
7 dient. Die Düsennadel 2 folgt der Bewegung des Ankers 7, wobei durch das vorgegebene
Flächenverhältnis der am Ankerschaft 8 und an der Düsennadel 2 ausgebildeten hydraulischen
Wirkflächen eine Weguntersetzung bewirkt wird. Der Ankerhub A
H ist somit größer als der angestrebte Düsennadelhub DN
H. Die Einspritzung von Kraftstoff in den Brennraum 1 über die Einspritzöffnungen 3
beginnt.
[0024] Der Zulauf von Kraftstoff erfolgt über einen zentral ausgebildeten Zuströmkanal 36,
der im Innenpolkörper 30 ausgebildet ist und in einen Ankerraum 37 mündet. Der Ankerraum
37 ist über einen seitlich angeordneten Verbindungskanal 38 mit einem Hochdruckraum
27 verbunden, in dem die Kopplerplatte 16 aufgenommen ist. Über mindestens eine in
der Kopplerplatte 16 vorgesehene Durchströmöffnung 28 ist eine Verbindung des Hochdruckraums
27 mit der Hochdruckbohrung 4 des Düsenkörpers 5 hergestellt, in dem die Einspritzöffnungen
3 ausgebildet sind.
[0025] Zum Beenden der Einspritzung wird die Bestromung der Magnetspule 6 beendet, so dass
die Magnetkraft F
M abgebaut wird. Die in Schließrichtung wirkende Federkraft F
A der Ankerfeder 32 stellt in der Folge den Anker 7 in seine Ausgangsposition zurück.
Dabei taucht der Ankerschaft 8 wieder tiefer in den Kopplerraum 19 ein und verkleinert
das Volumen, was zu einem Druckanstieg im Kopplerraum 19 führt. Übersteigt die in
Schließrichtung auf die Düsennadel 2 wirkende Federkraft der Düsenfeder 24 die resultierende
hydraulische Öffnungskraft beginnt die Schließbewegung der Düsennadel 2.
[0026] Die Ausgangslage des Ankers 7 ist erreicht, wenn der zur Abstützung der Ankerfeder
32 vorgesehene Federteller 9, der vorliegend auf den Ankerschaft 8 aufgepresst ist,
über seine Stirnfläche 11 zur Anlage an einer als unterer Hubanschlag dienenden Anschlagfläche
13 an der Kopplerplatte 16 gelangt. Aufgrund der kegelstumpfförmigen Ausgestaltung
der Anschlagfläche 13 bildet sich vor Erreichen des unteren Hubanschlags zwischen
der Stirnfläche 11 des Federtellers 9 und der Anschlagfläche 13 der Kopplerplatte
16 ein Quetschspalt 15 aus, der eine Dämpfung der Bewegung des Ankers 7 bewirkt. Somit
wird einem Prellen des Ankers 7 entgegen gewirkt. Zugleich stellt die kegelstumpfförmige
Ausgestaltung der Anschlagfläche 13 sicher, dass der gemeinsame Kontaktbereich 20
auf eine kreisringförmige Kontaktlinie beschränkt ist, um hydraulischen Klebeeffekten
beim erneuten Öffnen entgegen zu wirken.
[0027] Die Federkraft der Ankerfeder 32 ist über eine Einstellscheibe33 beeinflussbar, über
welche die Ankerfeder 32 mittelbar an einem Körperbauteil 34 des Kraftstoffinjektors
abgestützt ist. Das Körperbauteil 34 bildet auch den Hochdruckraum 27 und den Ankerraum
37 aus, welche über den Verbindungskanal 38 hydraulisch verbunden sind. Im Körperbauteil
34 ist ferner eine Führungsbohrung 35 ausgebildet, in welcher der Ankerschaft 8 des
Ankers 7 hubbeweglich aufgenommen ist.
[0028] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektors
ist in der Fig. 2a. Diese unterscheidet sich von der der Fig. 1 im Wesentlichen dadurch,
dass nicht der auf den Ankerschaft 8 aufgepresste Federteller 9, sondern ein mit dem
Federteller 9 mechanisch koppelbares hubbewegliches Dämpferelement 10 mit der an der
Kopplerplatte 16 ausgebildeten Anschlagfläche 13 einen Quetschspalt 15 ausbildend
zusammenwirkt (siehe Fig. 2b). Das Dämpferelement 10 weist hierzu eine der Kopplerplatte
16 zugewandte Stirnfläche 12 auf. Die Stirnfläche 12 ist eben ausgeführt. Demgegenüber
besitzt die Anschlagfläche 13 die Form eines Kegelstumpfes, so dass der gemeinsame
Kontaktbereich 20 wiederum auf eine kreisringförmige Kontaktlinie beschränkt wird.
Dadurch ist zum Einen sichergestellt, dass es zur Ausbildung eines Quetschspalts 15
kommt, zum Anderen, dass hydraulische Klebeeffekte möglichst keinen Einfluss auf das
Öffnungsverhalten des Kraftstoffinjektors haben. Ist zudem die Federkraft der Kopplerfeder
17 größer als die der Ankerfeder 32 gewählt, wird das Dämpferelement 10 unmittelbar
nach Beendigung einer Einspritzung zurückgestellt, so dass es ebenfalls nicht zu einer
Verzögerung beim nachfolgenden Öffnen aufgrund des Quetschspalts 15 kommt.
[0029] Das Dämpferelement 10 ist vorliegend topfförmig ausgebildet und umgibt den Federteller
9; die Ankerfeder 32 und die Einstellscheibe 33. Der Ankerschaft 8 des Ankers 7 ist
durch das Dämpferelement 10 geführt, so dass das Dämpferelement 10 gegenüber dem Ankerschaft
8 hubbeweglich ist. Der Hub des Dämpferelements 10 wird durch die als unterer Hubanschlag
dienende Anschlagfläche 13 der Kopplerplatte 16 begrenzt, die somit den unteren Hubanschlag
sowohl für den Anker 7 als auch für das Dämpferelement 10 bildet. Der obere Hubanschlag
zur Begrenzung des Hubs des Dämpferelements 10 wird durch eine Anschlagfläche 23 des
Körperbauteils 34 gebildet. Um hydraulischen Klebeeffekten am oberen Hubanschlag entgegen
zu wirken, weist das Dämpferelement 10 eine der Anschlagfläche 23 zugewandte Stirnfläche
25 auf die kegelstumpfförmig ausgebildet ist. Dies führt zu einem gemeinsamen Kontaktbereich
26, der auf eine kreisringförmige Kontaktlinie beschränkt ist.
[0030] Beim Schließen bewegt sich der Anker 7 einschließlich des auf den Ankerschaft 8 aufgepressten
Federtellers 9 in Richtung der Düsennadel 2. Das Volumen im Kopplerraum 19 verkleinert
sich, während der Druck steigt und die Düsennadel 2 zurück in den Sitz 31 gestellt
wird. Der Anker 7 verfährt weiter nach unten, wobei der Federteller 9 über eine an
einem hohlzylinderförmigen Ansatz 21 ausgebildete Kontaktfläche 22 zur Anlage an dem
Dämpferelement 10 gelangt und dieses mitführt. Kurz vor Erreichen des unteren Hubanschlags,
der durch die Anschlagfläche 13 gebildet wird, muss Fluid aus dem Quetschspalt 15
zwischen der Anschlagfläche 13 und der Stirnfläche 12 des Dämpferelements 10 verdrängt
werden. Die hierbei eingesetzte Energie verringert die Bewegungsenergie des Ankers
7, so dass der Aufschlag der Stirnfläche 12 des Dämpferelements 10 auf der Anschlagfläche
13 gedämpft wird.
[0031] Eine modifizierte Dämpfungseinrichtung ist in der Fig. 2c dargestellt. Diese ist
alternativ zur Dämpfungseinrichtung der Fig. 2b in den Kraftstoffinjektor der Fig.
2a einsetzbar. Hier ist die Anschlagfläche 13 nicht kegelstumpfförmig, sondern an
einem hohlzylinderförmigen Ansatz 21 der Kopplerplatte 16 ausgebildet. Auch diese
Maßnahme dient der Ausbildung des Quetschspalts 15 beim Schließen sowie der Reduzierung
hydraulischer Klebeeffekte beim Öffnen des Injektors.
[0032] Abweichend von der in den Fig. 2a-2c dargestellten Ausführungsform der Kopplerplatte
16 kann diese auch entsprechend der Ausführungsform der Fig. 1 ausgebildet sein. Das
heißt, dass die Kopplerplatte 16 nicht zwingend zwischen dem Düsenkörper 5 und dem
Körperbauteil 34 eingespannt sein muss. Die Kopplerfeder 17 dient dann nicht nur der
Rückstellung des hubbeweglichen Dämpferelements 10, sondern ferner der axialen Vorspannung
der Kopplerplatte 16 gegen den Düsenkörper 5, um diese in ihrer axialen Lage zu fixieren.
[0033] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektors
ist in der Fig. 3 dargestellt. Hier bildet die Kopplerplatte 16 zugleich das hubbewegliche
Dämpferelement 10 aus. Der Hub K
H der Kopplerplatte 16 bzw. des Dämpferelements 10 wird einerseits durch eine als unterer
Hubanschlag dienende Anschlagfläche 14 am Düsenkörper 5 und andererseits durch eine
als oberer Hubanschlag dienende Anschlagfläche 23 begrenzt, die durch einen Absatz
des Körperbauteils 34 ausgebildet wird. In Richtung der Anschlagfläche 23 ist die
Kopplerplatte 16 - mittelbar über die zwischenliegende Dichthülse 18 - durch die Federkraft
der Düsenfeder 24 axial vorgespannt. Eine Kopplerfeder 17 ist demnach verzichtbar.
[0034] Der gemeinsame Kontaktbereich 26 der Kopplerplatte 16 bzw. des Dämpferelements 10
mit der Anschlagfläche 23 ist auf eine kreisringförmige Kontaktfläche reduziert. Somit
kann das Lösen der Kopplerplatte 16 bzw. des Dämpferelements 10 vom oberen Hubanschlag
mit geringer Kraft bewirkt werden.
[0035] Die mit der als unterer Hubanschlag dienenden Anschlagfläche 14 zusammenwirkende
Stirnfläche 12 der Kopplerplatte 16 bzw. des Dämpferelements 10 ist kegelstumpfförmig
ausgeführt und weist somit eine kreisringförmige Kontaktlinie als gemeinsamen Kontaktbereich
mit der Anschlagfläche 14 auf. Dies führt beim Schließen zur Ausbildung eines die
Bewegung des Ankers 7 dämpfenden Quetschspalts 15. Beim Öffnen wirkt der reduzierte
gemeinsame Kontaktbereich hydraulischen Klebeeffekten entgegen. Ferner ist die der
Rückstellung des Dämpferelements 10 dienende Federkraft der Düsenfeder 24 größer als
die der Ankerfeder 32 gewählt, so dass die Rückstellung bereits mit Beendigung eines
Einspritzvorgangs erfolgt.
1. Kraftstoffinjektor zum Einspritzen von Kraftstoff in einen Brennraum (1) einer Brennkraftmaschine,
umfassend eine Düsennadel (2), die zum Freigeben und Verschließen mindestens einer
Einspritzöffnung (3) in einer Hochdruckbohrung (4) eines Düsenkörpers (5) hubbeweglich
aufgenommen ist, ferner umfassend eine ringförmige Magnetspule (6) zur Einwirkung
auf einen hubbeweglichen Anker (7), der über einen Ankerschaft (8) mit der Düsennadel
(2) hydraulisch koppelbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass ein fest mit dem Ankerschaft (8) verbundener Federteller (9) oder ein mit dem Federteller
(9) mechanisch koppelbares hubbewegliches Dämpferelement (10) eine der Düsennadel
(2) zugewandte Stirnfläche (11, 12) aufweist, die mit einer als unterer Hubanschlag
für den Anker (7) und/oder das Dämpferelement (10) dienenden Anschlagfläche (13, 14)
einen Quetschspalt (15) ausbildend zusammenwirkt.
2. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die als unterer Hubanschlag für den Anker (7) und/oder das Dämpferelement (10) dienende
Anschlagfläche (13) an einer Kopplerplatte (16) ausgebildet ist, die vorzugsweise
durch die Federkraft einer Kopplerfeder (17) gegen den Düsenkörper (5) axial vorgespannt
ist und/oder gemeinsam mit dem Ankerschaft (8), der Düsennadel (2) und einer die Düsennadel
(2) endseitig umgebenden Dichthülse (18) einen Kopplerraum (19) begrenzt.
3. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die als unterer Hubanschlag für den Anker (7) und/oder das Dämpferelement (10) dienende
Anschlagfläche (14) am Düsenkörper (5) ausgebildet ist.
4. Kraftstoffinjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die als unterer Hubanschlag für den Anker (7) und/oder das Dämpferelement (10) dienende
Anschlagfläche (13, 14) und/oder die mit der Anschlagfläche (13, 14) zusammenwirkende
Stirnfläche (11, 12) kegelstumpfförmig oder ballig ausgebildet ist bzw. sind, so dass
der gemeinsame Kontaktbereich (20) auf eine im Wesentlichen kreisringförmige Kontaktlinie
begrenzt ist.
5. Kraftstoffinjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die als unterer Hubanschlag für den Anker (7) und/oder das Dämpferelement (10) dienende
Anschlagfläche (13, 14) und/oder die mit der Anschlagfläche (13, 14) zusammenwirkende
Stirnfläche (11, 12) einen hohlzylinderförmigen Ansatz (21) zur Ausbildung einer kreisringförmigen
Kontaktfläche (22) aufweist.
6. Kraftstoffinjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das hubbewegliche Dämpferelement (10) in Richtung einer als oberer Hubanschlag für
das Dämpferelement (10) dienenden Anschlagfläche (23) axial vorgespannt ist, wobei
vorzugsweise die axiale Vorspannung durch die Federkraft der Kopplerfeder (17) oder
einer Düsenfeder (24) bewirkt wird, die an der Düsennadel (2) abgestützt ist.
7. Kraftstoffinjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass eine der Düsennadel (2) abgewandte Stirnfläche (25) des Dämpferelements (10) kegelstumpfförmig
oder ballig ausgebildet ist, so dass ein gemeinsamer Kontaktbereich (26) mit der als
oberer Hubanschlag dienenden Anschlagfläche (23) auf eine im Wesentlichen kreisringförmige
Kontaktlinie begrenzt ist.
8. Kraftstoffinjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpferelement (10) platten- oder topfförmig ausgebildet ist und den Ankerschaft
(8) des Ankers (7) bereichsweise umgibt, wobei das Dämpferelement (10) gegenüber dem
Ankerschaft (8) axial verschiebbar ist.
9. Kraftstoffinjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpferelement (10) in einem Hochdruckraum (27) aufgenommen ist, der mit der
Hochdruckbohrung (4), vorzugsweise über mindestens eine in der Kopplerplatte (16)
ausgebildete Durchströmöffnung (28), hydraulisch verbunden ist.
10. Kraftstoffinjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Anker (7) als Tauchanker ausgeführt ist und eine den oberen Hubanschlag für den
Anker (7) ausbildende Anschlagfläche (29) an einem Innenpolkörper (30) ausgebildet
ist.