[0001] Die Erfindung betrifft einen Verschluss für ein Gewehr und ein Gewehr mit einem derartigen
Verschluss.
[0002] Unter der Bezeichnung Sauer 303 ist ein Gasdrucklader-Gewehr bekannt, das einen Verschluss
mit einer in Längsrichtung des Gewehrs verschiebbaren Verschlussbetätigungseinrichtung
und einen durch die Verschlussbetätigungseinrichtung zwischen einer Verriegelungs-
und Entriegelungsstellung bewegbaren Verschlusskörper enthält. Bei diesem bekannten
Gewehr besteht der Verschlusskörper aus einer mit Verriegelungswarzen versehenen Kammer,
die durch Drehung um ihre Längsachse zwischen einer Verriegelungsstellung und einer
Entriegelungsstellung bewegbar ist. Die Drehung der Kammer erfolgt über eine Führungshülse,
die über zwei zueinander parallele Schubstangen in Längsrichtung verschiebbar ist.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Verschluss und eine Gewehr mit einem derartigen
Verschluss zu schaffen, die eine einfache Demontage und Montage des Verschlusses ermöglichen.
[0004] Diese Aufgabe wird durch einen Verschluss mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch
ein Gewehr mit den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen
und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0005] Bei dem erfindungsgemäßen Verschluss wird der Verschlusskörper zur Bewegung zwischen
einer Verriegelungs- und Entriegelungsstellung nicht um seine Längsachse gedreht,
sondern zwischen einer oberen Verriegelungsstellung und einer unteren Entriegelungsstellung
verschoben. Zur Verschiebung des Verschlusskörpers zwischen einer oberen Verriegelungsstellung
und einer unteren Entriegelungsstellung ist die Verschlussbetätigungseinrichtung mit
dem Verschlusskörper über ein quer zum Verschlusskörper bewegbares und als Steckverbinder
ausgebildetes Steuerelement verbunden.
[0006] Das Steuerelement kann somit einfach herausgezogen oder wieder eingesteckt werden,
wodurch die Demontage bzw. Montage des Verschlusses erheblich vereinfacht wird.
[0007] Das als Steckverbinder ausgebildete und zur Montage und Demontage quer zum Verschlusskörper
bewegliche Steuerelement wirkt in einer bevorzugten Ausführung mit einer Entriegelungsrampe
am Verschlusskörper zu dessen Verschiebung aus der oberen Verriegelungsstellung in
die untere Entriegelungsstellung zusammen.
[0008] Das Steuerelement kann in vorteilhafter Weise in Form eines einfach einsteckbaren
und auch leicht wieder demontierbaren Stifts ausgebildet sein. An dem Steuerelement
kann auch ein Verschlussgriff angeordnet sein. Dadurch kann das Steuerelement einfach
herausgezogen und somit der Verschluss bei Bedarf einfach auseinandergebaut werden.
Außerdem kann das Steuerelement auch einen Teil des Verschlussgriffs bilden, wodurch
die Anzahl der erforderlichen Teile reduziert werden kann.
[0009] Die Verschlussbetätigungseinrichtung weist vorzugsweise zwei zueinander parallele
Schubstangen auf, zwischen denen das Steuerelement lösbar angeordnet ist. Zur sicheren
Halterung des Steuerelements und zur Verhinderung einer unerwünschten Demontage kann
in einer der Schubstangen zweckmäßigerweise eine Demontagesicherung angeordnet sein.
Die Demontagesicherung kann einen zu dem Steuerelement rechtwinklig angeordneten Sicherungsstift
enthalten, der zwischen einer das Steuerelement haltenden Sicherungsstellung und einer
das Steuerelement freigebenden Demontagestellung verschiebbar ist.
[0010] Die mit dem Steuerelement zusammenwirkende Entriegelungsrampe kann zweckmäßigerweise
an einer quer durch den Verschlusskörper verlaufenden Steueröffnung angeordnet sein,
durch die das Steuerelement verläuft.
[0011] Über das Steuerelement kann auch die Bewegung des Verschlusskörpers in die Verriegelungsstellung
gesteuert werden. An dem Verschlusskörper können aber auch andere Steuerelemente zur
Bewegung in die Verriegelungsstellung angeordnet sein. So kann der Verschlusskörper
z.B. auch seitlich vorstehende Ansätze enthalten, die mit Verriegelungsrampen an den
Schubstangen der Verschlussbetätigungseinrichtung zur Verschiebung des Verschlusskörpers
in die Verriegelungsstellung zusammenwirken.
[0012] An dem Verschlusskörper kann ein radial beweglicher Hülsenhalter angeordnet sein.
Durch den Hülsenhalter kann die Patronenhülse auf besonders zweckmäßige Weise auch
dann präzise in der Höhe des Patronenlagers gehalten werden, wenn sich der Verschlusskörper
quer zur Längsachse des Laufs aus der oberen Verriegelungsstellung in die untere Entriegelungsstellung
bewegt.
[0013] Die Erfindung betrifft außerdem ein Gewehr, das einen Systemkasten bzw. ein Verschlussgehäuse,
ein am Verschlussgehäuse lösbar befestigten Gewehrlauf und einen vorstehend beschriebenen
Verschluss enthält. Die Verschlussbetätigungseinrichtung des Verschlusses kann zwischen
oberen Führungsflächen am Verschlussgehäuse und unteren Führungsflächen am Gewehrlauf
verschiebbar geführt sein.
[0014] Der Gewehrlauf kann zweckmäßigerweise einen auf das Verschlussgehäuse aufsetzbaren
und mit diesem fest verbindbaren hinteren Teil und einen vom Verschlussgehäuse frei
auskragenden vorderen Teil ohne feste Verbindung zu einem nur am Verschlussgehäuse
befestigten Vorderschaft enthält. Dadurch kann der Lauf zur Demontage auch ohne vorherige
Demontage des Vorderschafts einfach nach oben abgenommen werden. Es müssen keine Verbindungen
an der Vorderseite des Laufs gelöst werden und der Lauf muss auch nicht aus einer
Laufaufnahme herausgezogen werden. Auch zur Montage kann der Lauf einfach auf das
Verschlussgehäuse aufgesetzt und mit diesem verbunden werden. Somit kann eine einfachere
Zerlegbarkeit des Selbstladegewehrs erreicht werden.
[0015] Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Teillängsschnitt eines Gewehrs mit einem Verschlussgehäuse und einem Teil eines
Gewehrlaufs;
- Figur 2
- einen Verschluss des in Figur 1 gezeigten Gewehrs mit einer Verschlussbetätigungseinrichtung
und einem Versschlusskörper in einer Perspektive;
- Figur 3
- die Verschlussbetätigungseinrichtung des in Figur 2 gezeigten Verschlusses in einer
Perspektive;
- Figur 4
- den Verschlusskörper des in Figur 2 gezeigten Verschlusses in einer Perspektive;
- Figur 5
- eine Teilansicht des Gewehrs von Figur 1 mit dem Verschluss in einer Verriegelungsstellung;
- Figur 6
- einen Querschnitt des Gewehrs von Figur 1 mit dem Verschluss in einer Verriegelungsstellung;
- Figur 7
- eine Teilansicht des Gewehrs von Figur 1 mit dem Verschluss in einer Entriegelungsstellung;
- Figur 8
- einen Querschnitt des Gewehrs von Figur 1 mit dem Verschluss in einer Entriegelungsstellung;
- Figur 9
- eine Demontagesicherung des Gewehrs von Figur 1;
- Figur 10
- eine vergrößerte Darstellung der Demontagesicherung von Figur 9 in einer Sicherungsstellung;
- Figur 11
- eine vergrößerte Darstellung der Demontagesicherung von Figur 9 in einer Demontagestellung;
- Figur 12
- einen Teillängsschnitt des Gewehrs im Bereich des Patronenlagers mit dem Verschlusskörper
in einer Verriegelungsstellung;
- Figur 13
- einen Teillängsschnitt des Gewehrs im Bereich des Patronenlagers mit dem Verschlusskörper
in einer Entriegelungsstellung und
- Figur 14
- den Verschlusskörper in einer Perspektive von vorne.
[0016] In Figur 1 ist ein Teillängsschnitt eines hier als Gasdrucklade-Gewehr ausgeführten
Gewehrs mit einem Systemkasten bzw. Verschlussgehäuse 1, einem am Verschlussgehäuse
1 befestigten Gewehrlauf 2 und einem Vorderschaft 3 gezeigt. An dem Verschlussgehäuse
1 ist eine in Schussrichtung gesehen nach vorne vorstehende und zur Seelenachse des
Gewehrlaufs parallele Führungsstange 4 befestigt. Auf der nach vorne frei auskragenden
und am Gewehrlauf 2 nicht befestigten Führungsstange 4 ist eine in den Figuren 2 und
3 in unterschiedlichen Perspektiven dargestellte und im Folgenden noch näher erläuterte
Verschlussbetätigungseinrichtung 5 zur Bewegung eines Verschlusskörpers 6 verschiebbar
geführt. Auf der Führungsstange 4 ist außerdem eine Verschlussfeder 7 angeordnet,
über welche die Verschlussbetätigungseinrichtung 5 nach vorne gedrückt wird. Über
ein Außengewinde 8 am vorderen freien Ende der Führungsstange 4 und eine mit einem
entsprechenden Innengewinde versehene Gewindehülse 9 ist der Vorderschaft 3 mit seinem
in Schussrichtung gesehen vorderen Ende an der Führungsstange 4 befestigt.
[0017] Wie aus Figur 1 hervorgeht, weist der Gewehrlauf 2 einen auf das Verschlussgehäuse
1 aufsetzbaren und mit diesem fest verbindbaren hinteren Teil 10 und einen vom Verschlussgehäuse
1 frei auskragenden vorderen Teil 11 auf. An dem gegenüber dem vorderen Teil 11 im
Durchmesser vergrößerten hinteren Teil 10 des Gewehrlaufs 2 ist ein Auswurffenster
12 für den Patronenauswurf vorgesehen. Der in Schussrichtung gesehen hintere Teil
10 und der vordere Teil 11 des Gewehrlaufs 2 sind bei der gezeigten Ausführung aus
einem Stück gefertigt. Die beiden Teile 10 und 11 des Gewehrlaufs 2 können aber auch
als Einzelteile gefertigt, zusammengesteckt und z.B. durch Verlöten oder eine andere
geeignete Verbindung fest miteinander verbunden sein.
[0018] Zur Befestigung des Gewehrlaufs 2 am Verschlussgehäuse 1 sind an dem auf dem Verschlussgehäuse
1 aufliegenden hinteren Teil 10 des Laufs 2 zwei radial vorstehende Haltebolzen 13
vorgesehen. Die mit einem Außengewinde versehenen Haltebolzen 13 können in den hinteren
Teil 10 des Gewehrlaufs 2 radial eingesetzt oder direkt an dem Gewehrlauf 2 angeformt
sein. Die Haltebolzen 13 sind zum Eingriff in zwei nebeneinander angeordnete Bohrungen
14 in einem vorstehenden Auflageteil 15 des Verschlussgehäuses 1 ausgeführt. Durch
zwei von der Unterseite des Verschlussgehäuses 1 zugängliche Muttern 16 kann der Gewehrlauf
2 über die beiden Haltebolzen 13 mit seinem nach vorne frei auskragenden vorderen
Teil 11 an dem Verschlussgehäuse 1 befestigt werden. An dem Auflageteil 15 des Verschlussgehäuses
1 ist auch das hintere Ende des Vorderschafts 3 befestigt. In dem mittleren Bereich
des Laufs 2 ist am vorderen Teil 11 ein nach unten vorstehender Gasentnahmeblock 17
vorgesehen.
[0019] In Figur 1 ist gezeigt, dass der Gasentnahmeblock 17 einen Gaszylinder 18 mit einer
in den Lauf 2 mündenden Gasentnahmebohrung 19 und einen im Gaszylinder 18 axial verschiebbar
geführten Druckkolben 20 aufweist. Der Druckkolben 20 enthält eine durch eine hintere
Bohrung im Gasentnahmeblock 17 ragende Kolbenstange 21, die mit der Verschlussbetätigungseinrichtung
5 zu deren Verschiebung in Längsrichtung des Gewehrs zusammenwirkt.
[0020] Die in den Figuren 2 und 3 gesondert dargestellte Verschlussbetätigungseinrichtung
5 umfasst einen auf der Führungstange 4 verschiebbar geführten Träger 22 und zwei
am Träger 22 über einen Querstift 23 befestigte Schubstangen 24. An den in Schussrichtung
gesehen hinteren freien Enden der beiden schienenförmigen Schubstangen 24 ist auf
deren Oberseite jeweils eine mit seitlichen Ansätzen 25 am Verschlusskörper 6 zusammenwirkende
Steuerkurve mit einer Vertiefung 26, einer schräg nach oben verlaufenden Verriegelungsrampe
27 und einer oberen Steuerfläche 28 vorgesehen. Die als Schienen ausgeführten Schubstangen
24 weisen im hinteren Endbereich gegenüberliegende Verdickungen 29 mit Querbohrungen
30 für ein hier als Querstift ausgeführtes Steuerelement 31 auf. An dem stiftförmigen
Steuerelement 31 ist ein seitlich vorstehender Verschlussgriff 32 angeformt. Der Träger
22 enthält an seinem in Schussrichtung gesehen vorderen Teil einen U-förmigen Querschnitt
mit einer Aufnahme 33 und einer hinteren Anlage 34 für die Kolbenstange 21 des Druckkolbens
20 auf. In die nach oben offene Aufnahme 33 des Trägers 22 ist der Gasentnahmeblock
17 bei der Montage des Gewehrlaufs 2 einfach einsteckbar.
[0021] In Figur 4 ist der Verschlussköper 6 gezeigt. Dieser weist neben den seitlich vorstehenden
Ansätzen 25 einen nach oben vorstehenden Verriegelungsblock 35 auf. An den beiden
Ansätzen 25 und dem Verriegelungsblock 35 sind hintere Verriegelungsflächen 36 bzw.
37 vorgesehen. An der Rückseite des Verschlusskörpers 6 sind außerdem eine Schlagplatte
38 und ein Ausstoßer 39 angeordnet. Quer durch den Verschlusskörper 6 verläuft eine
durchgehende Steueröffnung 40 mit einer unteren Steuerfläche 41 und einer schräg nach
oben verlaufenden Entriegelungsrampe 42.
[0022] Durch Verschiebung der in Figur 3 gezeigten Verschlussbetätigungseinrichtung 5 in
Längsrichtung der Selbstladewaffe ist der in Figur 4 dargestellte Verschlusskörper
6 zwischen einer in den Figuren 5 und 6 gezeigten oberen Verriegelungsstellung und
einer in den Figuren 7 und 8 gezeigten unteren Entriegelungsstellung bewegbar.
[0023] In der in den Figuren 5 und 6 gezeigten Verriegelungsstellung werden der hier nicht
erkennbare Träger 22 und die Schubstangen 24 der auf der Führungsstange 4 verschiebbar
geführten und in Figur 3 gesondert dargestellten Verschlussbetätigungseinrichtung
5 durch die zwischen dem Auflageteil 15 des Verschlussgehäuses 1 und dem Träger 22
eingespannte Verschlussfeder 7 in Schussrichtung gesehenen nach vorne (in Figur 5
nach links) gedrückt. In dieser Stellung liegt der Verschlusskörper 1 mit seinen beiden
Ansätzen 25 auf der oberen Steuerfläche 28 der Schubstangen 24 auf und der Verriegelungsblock
15 am Verschlusskörper 6 greift in eine Verriegelungsnut 43 am Gewehrlauf 2 ein. Die
seitlichen Ansätze 25 greifen außerdem in seitliche Nuten 44 an der Unterseite des
tunnelförmigen und nach unten offenen hinteren Laufteils 12 ein. Dadurch wird in der
Verriegelungsstellung eine sichere Halterung des Verschlusskörpers 6 im Gewehrlauf
2 erreicht. Das durch die Steueröffnung 40 ragende stiftförmige Steuerelement 31 liegt
in der Verriegelungsstellung auf der unteren Steuerfläche 41 der Steueröffnung 40
auf.
[0024] Wird die Verschlussbetätigungseinrichtung 5 dagegen entweder über den Verschlussgriff
32 oder den Gasdruck bei der Abgabe eines Schusses entgegen der Kraft der Verschlussfeder
7 in Schussrichtung gesehen nach hinten geschoben, wird der Verschlusskörper 6 über
das stiftförmige Steuerelement 31 und die Entriegelungsrampe 42 an der Durchgangsöffnung
40 des Verschlusskörpers 6 nach unten in die in den Figuren 7 und 8 gezeigte Entriegelungsstellung
bewegt. In der unteren Entriegelungsstellung befinden sich die seitlichen Ansätze
25 außer Eingriff mit den seitlichen Nuten 44 und liegen in der Vertiefung 26 der
Schubstangen 24 auf. Auch der Verschlussblock 35 des Verschlusskörpers 6 ist außer
Eingriff mit der Verriegelungsnut 43 am Gewehrlauf 2, so dass sich der Verschlusskörper
6 weiter nach hinten bewegen kann. Dabei kann die Patronenhülse mit Hilfe eines an
der Vorderseite des Verschlusskörpers 6 angeordneten, in Figur 14 dargestellten, Ausziehers
55 aus dem Patronenlager herausgezogen und über den in Figur 4 gezeigten Ausstoßer
39 durch das Auswurffenster 12 ausgeworfen werden.
[0025] In den Figuren 6 und 8 ist erkennbar, dass die Verschlussbetätigungseinrichtung 5
über die leistenförmigen Schubstangen 24 zwischen oberen Führungsflächen 45 am Systemkasten
bzw. Verschlussgehäuse 1 und unteren Führungsflächen 46 am hinteren Teil 12 des Gewehrlaufs
2 verschiebbar geführt ist. Bei der gezeigten Ausführung ist der Verschlussgriff 32
einteilig mit dem stiftförmigen Steuerelement 31 ausgeführt. Das Steuerelement 31
und der Verschlussgriff 32 können aber auch als separate Teile ausgebildet sein, die
fest miteinander verbunden sind.
[0026] Am hinteren Ende der in Schussrichtung gesehen linken Schubstange 24 der Verschlussbetätigungseinrichtung
5 ist eine in den Figuren 9 bis 11 näher dargestellte Demontagesicherung 47 zur sicheren
Halterung und Verhinderung einer unerwünschten Demontage des stiftförmigen Steuerelements
31 angeordnet. Die Demontagesicherung 47 umfasst einen zu dem stiftförmigen Steuerelement
31 rechtwinklig angeordneten Sicherungsstift 48, der in einem auch in Figur 3 gezeigten,
zur Oberseite der Schubstange 24 hin offenen Sackloch 49 am hinteren Ende der in Schussrichtung
gesehen linken Schubstange 24 angeordnet ist.
[0027] Wie aus den Figuren 10 und 11 hervorgeht, ist der Sicherungsstift 48 innerhalb des
Sacklochs 49 über eine seitliche Längsnut 50 und einen dazu senkrechten Haltestift
51 zwischen einer in Figur 10 dargestellten unteren Sicherungsstellung und einer in
Figur 11 gezeigten oberen Demontagestellung verschiebbar geführt und wird durch eine
Druckfeder 52 nach oben in die Demontagestellung gedrückt. Der Sicherungsstift 48
weist an seiner der Längsnut 50 gegenüberliegenden Seite eine Einbuchtung 53 mit einem
an die Außenkontor des Steuerelements 31 angepassten Radius auf. Auch das stiftförmige
Steuerelement 31 enthält an seinem dem Verschlussgriff 32 entgegensetzten Ende eine
dem Sicherungsstift 48 zugewandte Einbuchtung 54, die auch in den Figuren 5 und 7
gezeigt ist. Wenn der Gewehrlauf 2 montiert ist, wird der Sicherungsstift 48 von dem
hinteren Teil 12 des Gewehrlaufs 2 in die untere Sicherungsstellung der Figuren 9
und 10 gedrückt. Die Einbuchtung 53 an dem Sicherungsstift 48 ist derart angeordnet,
dass sich diese in der unteren Sicherungsstellung des Sicherungsstifts 48 unterhalb
der Mittelachse des stiftförmigen Steuerelements 31 befindet und der Sicherungsstift
48 mit seinem zylindrischen oberen Ende in die Einbuchtung 54 des stiftförmigen Steuerelements
31 eingreift. Dadurch kann in der unteren Sicherungsstellung des Sicherungsstifts
48 ein Herausziehen des stiftförmigen Steuerelements 31 verhindert werden. Erst wenn
der Gewehrlauf 2 abgenommen wird, kann der Sicherungsstift 48 durch die Druckfeder
52 in die in Figur 11 gezeigte Demontagestellung gelangen. Die Einbuchtung 53 in dem
Sicherungsstift 48 ist derart angeordnet, dass diese in der Demontagestellung von
Figur 11 auf der Höhe der Mittelachse des stiftförmigen Steuerelements 31 liegt und
somit das stiftförmige Steuerelement 31 herausgezogen werden kann.
[0028] In den Figuren 12 und 13 ist erkennbar, dass an der dem Hülsenboden 56 einer Patronenhülse
57 zugewandeten Vorderseite des Verschlusskörpers 6 ein radial beweglicher Hülsenhalter
58 angeordnet ist. Der rechtwinklig zur Längsachse des Verschlussköpers 6 bewegliche
Hülsenhalter 58 ist über eine Kugelraste mit einer in dem Verschlusskörper 6 angeordneten
und durch eine Feder beaufschlagten Rastkugel 59 und zwei Rasten 60 und 61 an der
Innenseite des Hülsenhalters 58 zwischen zwei Rastpositionen verschiebbar. Durch den
Hülsenhalter 58 wird die Patronenhülse 57 auch dann in der Höhe des Patronenlagers
gehalten, wenn sich der Verschlusskörper 6 quer zur Längsachse des Laufs zwischen
der in Figur 12 gezeigten oberen Verriegelungsstellung und der in Figur 13 gezeigten
unteren Entriegelungsstellung bewegt.
[0029] Der Hülsenhalter 58 ist gemäß Figur 14 in einer Radialnut 62 an der Vorderseite des
Verschlusskörpers 6 verschiebbbar geführt und weist an seinem radial inneren Ende
eine Auflagefläche 63 zur Anlage an der Unterseite des Hülsenbodens 56 auf. In einer
weiteren Radialnut 64 an der Vorderseite des Verschlusskörpers 6 ist auch der Auszieher
55 radial beweglich geführt.
[0030] Das vorstehend beschriebene Gasdrucklade-Gewehr funktioniert wie folgt:
[0031] Beim Auslösen eines Schusses wird ein Teil der Pulvergase durch die Gasentnahmebohrung
19 vom Gewehrlauf 2 in den Gaszylinder 18 geleitet. Durch den in den Gaszylinder 18
abgeleiteten Gasdruck wird der Druckkolben 20 in Schussrichtung gesehen nach hinten
gedrückt. Dabei wird auch die Verschlussbetätigungseinrichtung 5 mit dem Träger 22
und den beiden Schubstangen 24 entgegen der Kraft der Verschlussfeder 7 nach hinten
geschoben. Durch die Rückwärtsbewegung der beiden Schubstangen 24 kann sich der Verschlusskörper
6 nach unten bewegen, so dass der Verriegelungsblock 35 aus der Verriegelungsnut 43
am Gewehrlauf 2 gelangen und der Verschlusskörper 6 das Patronenlager im Gewehrlauf
2 nach hinten öffnen kann. Bei der Rückwärtsbewegung des Verschlusskörpers 6 wird
die leere Patronenhülse über das Auswurffenster 12 ausgeworfen und das Schloss wird
gespannt. Dann kann eine neue Patrone über die Magazinfeder eines Magazins auf die
Höhe des Patronenlagers gebracht werden. Von der Verschlussfeder 7 wird der Verschlusskörper
6 über die Verschlussbetätigungseinrichtung 5 mit dem Träger 22 und den beiden Schubstangen
24 nach vorne und dabei die neue Patrone in das Patronenlager gedrückt. Der Verschlusskörper
6 gelangt über die Verriegelungsrampen 27 an den Schubstangen 24 wieder in die Verriegelungsstellung
und der Verschluss ist geschlossen. Zur Erleichterung der Verschiebung des Verschlusskörpers
6 in die Verriegelungsstellung können an den Ansätzen 25 in Figur 4 erkennbare Schrägen
65 mit einer den Verriegelungsrampen 27 entsprechenden Neigung vorgesehen sein.
[0032] Zur Demontage des Gewehrlaufs 2 müssen bei dem vorstehend beschriebenen Gasdrucklade-Gewehr
einfach die beiden von der Unterseite des Verschlussgehäuses 1 zugänglichen und z.B.
mit einem Innensechskant versehenen hülsenförmigen Muttern 16 mit Hilfe eines Sechskantschlüssels
gelöst werden. Dann kann der gesamte Gewehrlauf 2 ohne weiteres nach oben abgenommen
werden. Es ist keine vorherige Demontage des Vorderschafts 3 erforderlich. Wenn der
Gewehrlauf 2 abgenommen wird, gelangt auch der Sicherungsstift 48 der Demontagesicherung
47 in die obere Demontagestellung, so dass das stiftförmige Steuerelement 31 über
den Verschlussgriff 32 herausgezogen und dadurch der Verschlusskörper 6 demontiert
werden kann.
[0033] Auch zur Montage des Gewehrlaufs 2 muss dieser lediglich auf das Verschlussgehäuse
1 mit dem über die Führungsstange 4 fixierten Vorderschaft 3 so aufgelegt werden,
dass die beiden Haltebolzen 13 in die dafür vorgesehenen Bohrungen 14 in dem Auflageteil
15 des Verschlussgehäuses 1 und der Gasentnahmeblock 17 in die Aufnahme 33 des auf
der Führungsstange 4 geführten Trägers 22 der Verschlussbetätigungseinrichtung 5 gelangen.
Durch Anziehen der Muttern 16 wird der Gewehrlauf 2 dann fixiert. Dadurch wird eine
besonders schnelle und einfache Montage und Demontage des Laufs 2 ermöglicht. Wenn
der Gewehrlauf 2 montiert ist, befindet sich der Sicherungsstift 48 der Demontagesicherung
47 in der unteren Sicherungsstellung, in der ein Herausziehen des stiftförmigen Steuerelements
31 verhindert wird.
[0034] Die Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene Gasdrucklade-Gewehr beschränkt.
Sie ist in entsprechender Weise auch bei anderen Selbstladegewehren, Repetiergewehren
oder anderen Gewehren einsetzbar.
1. Verschluss für ein Gewehr mit einer in Längsrichtung des Gewehrs verschiebbaren Verschlussbetätigungseinrichtung
(5) und einem Verschlusskörper (6), der durch die Verschlussbetätigungseinrichtung
(5) zwischen einer Verriegelungsstellung und einer Entriegelungsstellung bewegbar
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlussbetätigungseinrichtung (5) mit dem Verschlusskörper (6) über ein quer
zum Verschlusskörper (6) bewegbares und als Steckverbinder ausgebildetes Steuerelement
(31) verbunden ist, das mit dem Verschlusskörper (6) zu dessen Verschiebung zwischen
einer oberen Verriegelungsstellung und einer unteren Entriegelungsstellung zusammenwirkt.
2. Verschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerelement (31) mit einer Entriegelungsrampe (42) am Verschlusskörper (6)
zu dessen Verschiebung aus der oberen Verriegelungsstellung in die untere Entriegelungsstellung
zusammenwirkt.
3. Verschluss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerelement (31) in Form eines von der Außenseite des Gewehrs montier- und
demontierbaren Stifts ausgebildet ist.
4. Verschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Steuerelement (31) ein Verschlussgriff (31) angeordnet ist.
5. Verschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlussbetätigungseinrichtung (5) zwei zueinander parallele Schubstangen (24)
enthält, zwischen denen das Steuerelement (31) angeordnet ist.
6. Verschluss nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in einer der Schubstangen (24) eine Demontagesicherung (47) zur Verhinderung einer
unerwünschten Demontage des Steuerelements (31) angeordnet ist.
7. Verschluss nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Demontagesicherung (47) einen zu dem Steuerelement (31) rechtwinklig angeordneten
Sicherungsstift (48) enthält, der zwischen einer das Steuerelement (31) haltenden
Sicherungsstellung und einer das Steuerelement (31) freigebenden Demontagestellung
verschiebbar ist.
8. Verschluss nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Sicherungsstift (48) innerhalb eines Sacklochs (49) über eine seitliche Längsnut
(50) und einen dazu senkrechten Haltestift (51) zwischen der Sicherungsstellung der
Demontagestellung verschiebbar geführt ist und durch eine Druckfeder (52) in die Demontagestellung
gedrückt wird.
9. Verschluss nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Entriegelungsrampe (42) an einer quer durch den Verschlusskörper (6) verlaufenden
Steueröffnung (40) angeordnet ist.
10. Verschluss nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerelement (31) durch die durchgehende Steueröffnung (40) im Verschlusskörper
(6) verläuft.
11. Verschluss nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschlusskörper (6) seitlich vorstehende Ansätze (25) enthält, die mit Verriegelungsrampen
(27) an den beiden Schubstangen (24) der Verschlussbetätigungseinrichtung (5) zur
Verschiebung des Verschlusskörpers (6) in die Verriegelungsstellung zusammenwirken.
12. Verschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Verschlusskörper (6) ein radial beweglicher Hülsenhalter (58) angeordnet ist.
13. Gewehr mit einem Verschlussgehäuse (1), einem am Verschlussgehäuse (1) lösbar befestigten
Gewehrlauf (2) und einem Verschluss, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 12 ausgebildet ist.
14. Gewehr nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlussbetätigungseinrichtung (5) zwischen oberen Führungsflächen (45) am
Verschlussgehäuse (1) und unteren Führungsflächen (46) am Gewehrlauf (2) verschiebbar
geführt ist.
15. Gewehr nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Gewehrlauf (2) einen auf das Verschlussgehäuse (1) aufsetzbaren und mit diesem
fest verbindbaren hinteren Teil (12) und einen vom Verschlussgehäuse (1) frei auskragenden
vorderen Teil (10) ohne feste Verbindung zu einem am Verschlussgehäuse (1) befestigten
Vorderschaft (3) enthält.