[0001] Die Erfindung betrifft ein Steuersystem für Fahrzeuge, insbesondere Nutzfahrzeuge,
umfassend ein entlang einer ersten Systemachse angeordnetes Steuerhebelelement, wobei
die erste Systemachse in einem Referenzpunkt starr mit einer zweiten Systemachse und
einer dritten Systemachse verbunden ist, wobei ausgehend von einer Grundstellung des
Steuersystems das Steuersystem mittels einer Drehung um den Referenzpunkt auslenkbar
ist.
[0002] Fahrzeuge, die mit mehreren bewegbaren Elementen im Sinne von Funktionsbauteilen
oder -baugruppen ausgestattet sind, verfügen herkömmlicherweise über ein Steuersystem
und Steuerelemente zur Ansteuerung dieser bewegbaren Elemente. Beispiele für solche
Fahrzeuge sind etwa ein Gabelstapler oder ein Traktor. Als ein weiteres Beispiel sei
hier noch ein Bagger als Aushubmaschine genannt, wie er bekanntermaßen für Erdaushubarbeiten
verwendet wird.
[0003] Dieser Bagger verfügt (siehe auch Figuren 1a und 1b) zum Beispiel über vier bewegbare
Elemente: eine Fahrzeugkabine, die nach links und nach rechts verschwenkbar ist, ein
an der Fahrzeugkabine verschwenkbar angeordneter erster Auslegerarm, ein am ersten
Auslegerarm verschwenkbar angeordneter zweiter Auslegerarm, und schließlich eine am
zweiten Auslegerarm verschwenkbar angeordnete Baggerschaufel. Die letztgenannten drei
Elemente sind bevorzugt nach oben und nach unten verschwenkbar angeordnet. Es sind
also insgesamt pro Element zwei verschieden gerichtete Bewegungen möglich, also insgesamt
acht.
[0004] Zur Ansteuerung von bewegbaren Elementen bzw. deren Bewegungsfunktionen sind aus
dem Stand der Technik sogenannte Joysticks oder auch Steuerknüppel oder auch Steuerhebelelemente
bekannt, welche einem Gangschalthebel aus dem PKW ähneln und vom Benutzer des Fahrzeugs
(Fahrzeugführer), beispielsweise eines Baggers (Baggerführer) manuell bedienbar innerhalb
der Fahrzeugkabine angeordnet sind. Diese sind, beispielsweise durch die Muskelkraft
des Fahrers, von einer Ausgangsstellung (Grundstellung, Neutralstellung) nach links
und nach rechts sowie nach vorne und nach hinten verschwenkbar angeordnet.
[0005] Die Norm ISO 10968 befasst sich zum Beispiel mit der Zuordnung der Eingangsbewegungen
bzw. Grundfunktionen des Steuerknüppels zu den Ausgangsbewegungen bzw. Maschinenfunktionen
des Baggers. Dieser Norm sind auch die Abbildungen gemäß den Figuren 1a und 1b entnommen.
[0006] Zu sehen ist aus Sicht eines Baggerführers die Kommandoübersicht in einem Bagger
aus dem Stand der Technik, in dem ein mit der linken Hand bedienbarer Joystick 25a
und ein mit der rechten Hand bedienbarer Joystick 25b angeordnet sind. Beide Joysticks
25a, 25b können von einer Grundstellung, in der die Mittelachse der Joysticks 25a,
25b senkrecht zur Bildebene angeordnet ist, jeweils nach vorne v bzw. nach hinten
h sowie nach links I und nach rechts r verschwenkt werden. Diesen Eingangsbewegungen
v, h, I, r sind jeweils Ausgangsbewegungen der am Fahrzeug 13 angeordneten bewegbaren
Elemente 11a, 11 b, 11 c, 11 d zugeordnet.
[0007] Dabei entspricht in diesem Fall das bewegbare Element 11a der Fahrzeugkabine 14,
das bewegbare Element 11 b dem ersten Auslegerarm 15, das bewegbare Element 11 c dem
zweiten Auslegerarm 16 und das bewegbare Element 11 d der Baggerschaufel 26.
[0008] Der erste Auslegerarm 15 ist mit seinem ersten Ende 15a verschwenkbar an der Fahrzeugkabine
14 angeordnet, wobei am zweiten Ende 15b des ersten Auslegerarms 15 der zweite Auslegerarm
16 mit einem ersten Ende 16a verschwenkbar angeordnet ist. Am zweiten Ende 16b des
zweiten Auslegerarms 16 ist wiederum die Baggerschaufel 26 verschwenkbar angeordnet.
Während die Fahrzeugkabine 14 um eine Achse verschwenkbar ist, die parallel zur Höhenrichtung
19c des Fahrzeugs 13 angeordnet ist, sind der erste 15 und der zweite Auslegerarm
16 sowie die Baggerschaufel 26 verschwenkbar um Achsen angeordnet, die senkrecht zur
Höhenrichtung 9c des Fahrzeugs 13 angeordnet sind.
[0009] Eine Grundstellung der Fahrzeugkabine 14 entspricht generell der Stellung, in der
die Längsrichtung 19a der Fahrzeugkabine 14 parallel zur Längsausdehnung des Fahrzeugs
13 bzw. der gezeigten Ketten und mit Blickrichtung des Fahrers in Fortbewegungsrichtung
nach vorne angeordnet ist. Ebenfalls sind die Breitenrichtung 19b und die Höhenrichtung
19c des Fahrzeugs 13 veranschaulicht.
[0010] Die folgenden Beschreibungen sind jeweils aus Sicht des Fahrers zu sehen.
[0011] Eine Verschwenkbewegung des linken Joysticks 25a nach links I löst normgemäß ein
Verschwenkbewegung 11a1 der Fahrzeugkabine 14 nach links und eine Verschwenkbewegung
des linken Joysticks 25a nach rechts r löst normgemäß ein Verschwenkbewegung 11 a2
der Fahrzeugkabine 14 nach rechts aus. Erfolgt eine Verschwenkbewegung des linken
Joysticks 25a nach vorne v, wird dem zweiten Auslegerarm 16 eine Verschwenkbewegung
11 c1 nach vorne von der Fahrzeugkabine 14 weg auferlegt, während bei einer Verschwenkbewegung
des linken Joysticks 25a nach hinten h eine Verschwenkbewegung 11c2 des zweiten Auslegerarms
16 nach hinten in Richtung Fahrzeugkabine 14 erfolgt.
[0012] Eine Verschwenkbewegung des rechten Joysticks 25b nach links l löst normgemäß ein
Verschwenkbewegung 11 d1 der Baggerschaufel 26 nach hinten in Richtung Fahrzeugkabine
14 und eine Verschwenkbewegung des rechten Joysticks 25b nach rechts r löst normgemäß
ein Verschwenkbewegung 11d2 der Baggerschaufel 26 nach vorne von der Fahrzeugkabine
14 weg aus. Erfolgt eine Verschwenkbewegung des rechten Joysticks 25b nach vorne v,
wird dem ersten Auslegerarm 15 eine Verschwenkbewegung 11 b2 nach hinten in Richtung
Fahrzeugkabine 14 auferlegt, während bei einer Verschwenkbewegung des rechten Joysticks
25b nach hinten h eine Verschwenkbewegung 11 b1 des ersten Auslegerarms 15 nach vorne
von der Fahrzeugkabine 14 weg erfolgt.
[0013] Es soll nun ein Steuersystem für ein Steuerhebelelement entwickelt werden, welches
mehrere Vorteile aufweist. Zum einen soll die Position des Steuerhebelelements hinsichtlich
seiner Verschwenkung aus der Ausgangsstellung nach links oder nach rechts bzw. nach
vorne oder nach hinten detektierbar sein. Zum anderen soll das Steuerhebelelement
wieder in seine Ausgangsstellung oder Grundstellung rückführbar sein, wenn der Fahrzeugführer
das Steuerhebelelement in einer verschwenkten Stellung loslässt, mithin also dessen
Muskelkraft nicht mehr auf das Steuerhebelelement wirkt. Des Weiteren soll das Steuerhebelelement
über das Steuersystem aktiv ansteuerbar und/oder programmierbar ansteuerbar sein;
das heißt, dass ohne Einwirken der Muskelkraft das Steuerhebelelement aus der Ausgangsstellung
nach links oder nach rechts bzw. nach vorne und/oder nach hinten verschwenkbar sein
soll, wobei hier bevorzugt die Abfolge der Bewegungsabläufe vorprogrammierbar sein
soll.
[0014] Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst von einem Steuersystem für Fahrzeuge, insbesondere
Nutzfahrzeuge, umfassend ein entlang einer ersten Systemachse angeordnetes Steuerhebelelement,
wobei die erste Systemachse in einem Referenzpunkt starr mit einer zweiten Systemachse
und einer dritten Systemachse verbunden ist, wobei ausgehend von einer Grundstellung
des Steuersystems das Steuersystem mittels einer Drehung um den Referenzpunkt auslenkbar
ist, wobei mit mindestens einer der zweiten oder dritten Systemachse mindestens ein
Aktorelement zum aktiven Bewegen der jeweiligen Systemachse und/ oder mindestens ein
Rückstellelement zum Rückstellen der jeweiligen Systemachse in die Grundstellung des
Steuersystems jeweils mittels eines oberen Endes einer Längsachse verbunden ist.
[0015] Es werden also aktive Kraftgeneratoren oder aktive Rückstellkraftgeneratoren, mithin
Aktorelemente, und passive Rückstellkraftgeneratoren, mithin Rückstellelemente, mit
dem Steuerhebelelement verbunden.
[0016] Eine Drehung des Steuerhebelelements um den Referenzpunkt bedingt dabei aufgrund
der starren Verbindung der ersten Systemachse mit der zweiten und der dritten Systemachse
automatisch eine Drehung des gesamten Systems um den Referenzpunkt. Bevorzugt sind
die zweite und die dritte Systemachse ebenfalls starr zueinander angeordnet.
[0017] Dabei ist das Steuersystem ausgehend von der Grundstellung bevorzugt in alle Richtungen
auslenkbar. Es sei im Folgenden das vom Referenzpunkt abgewandte Ende der ersten Systemachse
als erster Systempunkt definiert, wobei auch jeder andere Punkt auf der ersten Systemachse
für die Betrachtung herangezogen werden könnte. Das Steuersystem und mit ihm der erste
Systempunkt kann also bevorzugt eine Auslenkung um die zweite Systemachse und/ oder
eine Auslenkung um die dritte Systemachse erfahren, und zwar sowohl hinsichtlich einer
positiven (entspricht einer Drehung nach vorne) als auch einer negativen Drehung (entspricht
einer Drehung nach hinten) um die jeweilige Systemachse. Ferner ist bevorzugt eine
Superposition der beschriebenen Auslenkungen möglich.
[0018] Dabei ist bevorzugt eine Drehung des ersten Systempunkts ausgehend von der Grundstellung
in einem Bereich von +90° und -90° um die zweite und auch um die dritte Systemachse
möglich. Weiter bevorzugt ist diese Drehung stufenlos möglich.
[0019] Die vorstehenden Erläuterungen gelten natürlich auch für die Betrachtung, wonach
ein beliebiger Punkt auf der zweiten oder dritten Systemachse als zweiter bzw. dritter
Systempunkt definiert und analog die Auslenkung um die erste und dritte oder um die
erste und zweite Systemachse betrachtet würde. Weiter sei erwähnt, dass statt einer
Verschwenkbewegung auch eine Translationsbewegung des Steuerhebelelements in die genannten
Richtungen denkbar ist; im Folgenden wird die Erfindung jedoch anhand der Verschwenkbewegung
erläutert.
[0020] Die Auslenkung des Systems, mithin die Bewegung um den Referenzpunkt kann ermittelt
werden, indem beispielsweise die Bewegungsgleichungen des ersten Systempunkts aufgestellt
werden. Diese bilden eine Bewegung des ersten Systempunkts um den Referenzpunkt und
um eine der Systemachsen auf einer Kreisbahn mit Radius = R ab, wobei R der Abstand
des ersten Systempunkts zum Referenzpunkt ist.
[0021] Beispielsweise findet eine Drehung des ersten Systempunktes ausschließlich um die
dritte Systemachse und damit bevorzugt in der Ebene statt, welche durch die erste
und die zweite Systemachse aufgespannt ist. Dann ist fx(px) die Bewegungsgleichung
des ersten Systempunkts, wobei der Funktionswert fx(px) die Koordinaten des ersten
Systempunktes in Bezug auf die erste Systemachse und px die Koordinaten des ersten
Systempunktes in Bezug auf die zweite Systemachse abbilden. Für fx(px) und px gilt
jeweils, dass sie in den Grenzen von 0 bis R liegen.
[0022] Die entsprechende Bewegungsgleichung fx des ersten Systempunkts kann demnach mit
folgender Gleichung beschrieben werden:

[0023] Die Bewegungsgleichung fy(py) des ersten Systempunkts hinsichtlich dessen Drehung
ausschließlich um die zweite Systemachse und damit bevorzugt in der Ebene, welche
durch die erste und die dritte Systemachse aufgespannt ist, lässt sich für den Fachmann
analog dazu herleiten.
[0024] Die Pfeile gemäß den Figuren 2a und 2b sowie das dreidimensionale Koordinatensystem
gemäß Fig. 2a veranschaulichen diese Bewegungsgleichungen fx(px) und fy(py). Dabei
ist die Achse px parallel zur zweiten Systemachse X, die Achse py parallel zur dritten
Systemachse Y und die Achse fx, fy parallel zur ersten Systemachse Z angeordnet. Ferner
ist gemäß Fig. 2a der Abstand R vom ersten Systempunkt SP zum Referenzpunkt 2 gezeigt.
[0025] Dem Fachmann obliegt es ferner, diese Bewegungsgleichungen in Abhängigkeit des Verschwenkwinkels
der ersten Systemachse abzubilden, wobei der Tangens dieses Verschwenkwinkels jeweils
dem Quotienten aus px und fx(px) sowie aus py und fy(py) entspricht. Exemplarisch
ist hier für eine Verschwenkung fy um die zweite Systemachse X ein Verschwenkwinkel
α an einer beliebigen Stelle eingezeichnet.
[0026] Gleichermaßen lässt sich eine Superpositionsgleichung fxy(px, py) = fx(px) + fy(py)
für eine kombinierte Bewegung herleiten.
[0027] Mit dem erfindungsgemäßen System ist ferner dafür gesorgt, dass die betreffende Systemachse
mittels des Aktorelements aktiv angesteuert, mithin eine Fremdsteuerung der Maschine
ohne notwendiges Eingreifen des Fahrzeugführers realisiert werden kann.
[0028] Gleichzeitig ist es möglich, die Systemachse automatisch und ohne Eingreifen eines
aktiven oder anzusteuernden Elements wieder in die Grundstellung zurückzuführen. Die
Rückführung erfolgt bevorzugt dann, wenn keine Kraft mehr anliegt, die eine Auslenkung
der Systemachse(n) bewirkt. Diese Kraft ist also zum Beispiel die Muskelkraft des
Fahrzeugführers oder die durch das Aktorelement bereitgestellte Kraft.
[0029] Es sei erwähnt, dass das erfindungsgemäße Steuersystem bevorzugt mittels einer durch
das Steuerhebelelement initiierten Drehung um den Referenzpunkt auslenkbar ist. Dies
ist dann der Fall, wenn der Fahrzeugführer das Steuerhebelelement manuell bewegt.
Möglich ist aber auch, dass die Drehung von einem oder mehreren mit der zweiten und/
oder dritten Systemachse verbundenen Aktorelemente initiiert ist. Dies wiederum ist
möglich, indem das Aktorelement aktiv eine Bewegung der jeweiligen Systemachse hervorruft.
[0030] Damit das Steuersystem um alle Systemachsen im gleichen Maße auslenkbar ist, hat
es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die erste, die zweite und die dritte Systemachse
jeweils senkrecht zueinander angeordnet sind.
[0031] Vorteilhaft sei die Grundstellung des Steuersystems vordefinierbar und gekennzeichnet
als die Stellung, die dann vorliegt, wenn keine der drei Systemachsen eine Auslenkung
erfährt, mithin auch die Grundstellung der ersten, zweiten und dritten Systemachse
vorliegt, und wenn die Rückstellelemente keine Rückstellarbeit leisten oder keine
Rückstellarbeit mehr leisten. Beispielsweise entspricht die Grundstellung des Steuersystems
der Stellung, in der die erste Systemachse in Höhenrichtung, die zweite Systemachse
in Längsrichtung und die dritte Systemachse in Breitenrichtung einer Fahrerkabine
des Fahrzeugs angeordnet sind.
[0032] Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass mit mindestens einer der zweiten
oder dritten Systemachse mindestens eine Messeinrichtung zum Messen der Position der
zweiten und/ oder der dritten Systemachse jeweils mittels eines oberen Endes einer
Längsachse verbunden ist.
[0033] Die Messeinrichtung erfasst bevorzugt die Auslenkung der jeweiligen Systemachse.
Bei vordefiniertem Abstand des oberen Endes der Längsachse der Messeinrichtung zum
Referenzpunkt kann somit der Winkel bestimmt werden, um den die jeweilige Achse ausgelenkt
worden ist. Durch Superposition der Bewegungsgleichungen der verschiedenen Achsen
wie oben beschrieben kann ferner die Gesamtauslenkung des Systems berechnet werden.
[0034] Bevorzugt ist mindestens eine der Längsachsen mit der jeweiligen mit ihnen verbundenen
Systemachse hinsichtlich einer Translationsbewegung entlang der mindestens einen Längsachse
starr verbunden und hinsichtlich einer Rotationsbewegung um die jeweilige mit ihnen
verbundene Systemachse beweglich verbunden.
[0035] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird im Folgenden auch der Begriff "Elemente"
verwendet, wenn von den Aktorelementen und/ oder Rückstellelementen und/ oder den
Messeinrichtungen die Rede ist.
[0036] Die Freiheitsgrade der Elemente sind also bevorzugt dahingehend eingeschränkt, dass
eine Verschiebung zwischen dem oberen Ende der Längsachse und der mit ihnen verbundenen
Systemachse nicht möglich ist. Eine auf die Elemente eingeleitete Bewegung ausgehend
vom restlichen Steuerungssystem wird also das obere Ende ihrer Längsachse und die
mit diesem oberen Ende starr verbundenen Elemente mit verschieben. Mithin gilt, dass
eine Rotation der jeweiligen Systemachse um den Referenzpunkt oder auch um eine der
anderen beiden Systemachsen den oberen Punkt der Längsachse der mit ihnen verbundenen
Elemente in Abhängigkeit von dem Ausmaß der Auslenkung und der Position des Elements
relativ zum Referenzpunkt verschiebt.
[0037] Eine Eigenrotation der jeweiligen Systemachse, also eine Rotation der jeweiligen
Systemachse um sich selbst, hat bevorzugt allerdings keinen Einfluss auf die Position
der Längsachsen der mit ihr verbundenen Elemente. Ein Verdrehen der Systemachsen gegenüber
den oberen Enden der Längsachsen der Aktorelemente und/ oder Rückstellelemente ist
bevorzugt also möglich. Dies ist bevorzugt realisiert, indem die Verbindungsstelle
zwischen dem oberen Ende der Längsachse der Aktorelemente und/ oder Rückstellelemente
und der jeweiligen Systemachse als Kugelgelenk oder als eine entlang der jeweiligen
Systemachse ausgerichteten Gleithülse mit entsprechendem Spiel ausgestaltet ist.
[0038] Weiterhin bevorzugt sind die Längsachsen der Elemente mit der mit ihnen verbundenen
Systemachse hinsichtlich einer Translationsbewegung entlang dieser Systemachse jeweils
starr verbunden, mithin also entlang dieser Systemachse nicht-verschiebbar angeordnet.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass die Längsachsen der Elemente
diesbezüglich verschiebbar angeordnet sind.
[0039] Ferner ist es bevorzugt, wenn das zweite Ende der Längsachsen der Elemente verschiebblich
entlang der Längsachse gelagert ist. Weiter bevorzugt ist ansonsten mindestens einer,
bevorzugt alle restlichen Freiheitsgrade gesperrt, was beispielsweise durch eine Gleitbuchse,
in welcher das zweite Ende der Längsachse verschiebbar gelagert ist, realisiert werden
kann. Insbesondere ist es bevorzugt, dass bei maximaler Auslenkung nach oben und bei
maximaler Auslenkung nach unten die Längsachse zumindest teilweise zwischen einem
oberen und einem unteren Ende der Gleitbuchse angeordnet ist. Ferner kann es vorteilhaft
sein, einen oberen und/ oder unteren Endanschlag anzuordnen, welcher beispielsweise
durch zwei starr mit der Längsachse verbundene und auf dieser außerhalb der Gleitbuchse
angeordnete Stoppscheiben realisiert werden kann, welche das Erreichen des entsprechenden
Endanschlags durch Kontakt der jeweiligen Stoppscheibe mit dem entsprechenden oberen
oder unteren Ende der Gleitbuchse gewährleisten.
[0040] Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn in einer Grundstellung der zweiten
Systemachse die Längsachsen des mit der zweiten Systemachse verbundenen Aktorelements,
Rückstellelements und der Messeinrichtung jeweils parallel zueinander und/ oder senkrecht
zur zweiten Systemachse angeordnet sind.
[0041] Durch die beschriebene Anordnung senkrecht zur zweiten Systemachse ist sichergestellt,
dass eine Auslenkung der zweiten Systemachse mit dem größtmöglichen Übersetzungsverhältnis
in eine Auslenkung des oberen Endes der Längsachsen des Aktorelements, Rückstellelements
und der Messeinrichtung umgewandelt wird, was unter anderem die Messungenauigkeit
reduziert. Ferner kann durch die erläuterte parallele Anordnung der Längsachsen der
Bauraum optimal ausgenutzt werden. Außerdem erlaubt dies eine möglichst einfache Umrechnung
der Auslenkung der Messeinrichtung zu der Auslenkung des Aktorelements oder des Rückstellelements.
[0042] Aus den gleichen Gründen hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn in einer Grundstellung
der dritten Systemachse die Längsachsen des mit der dritten Systemachse verbundenen
Aktorelements, Rückstellelements und der Messeinrichtung jeweils parallel zueinander
und/ oder senkrecht zur dritten Systemachse angeordnet sind.
[0043] Es hat sich ferner als vorteilhaft herausgestellt, wenn das erste und/ oder das zweite
Aktorelement als Magnetantriebselement ausgestaltet ist, welches einen beweglich zu
einer ersten Spule angeordneten und mit der Längsachse des Aktorelements starr verbundenen
Magneten umfasst, wobei eine Position des Magneten relativ zur ihn konzentrisch umgebenden
ersten Spule mittels einer Änderung einer Stromstärke eines die erste Spule durchfließenden
Stroms zumindest in Richtung der Längsachse des Aktorelements veränderbar ist.
[0044] Durch die Änderung der Position des Magneten erfahren damit auch die Längsachse des
Aktorelements und insbesondere damit ihr oberer Endpunkt eine Änderung der Position,
welche vorteilhaft in Richtung der Längsachse des Aktorelements erfolgt. Diese Positionsänderung
des oberen Endpunkts eines Magnetantriebselements wird ferner aufgrund der beschriebenen
Freiheitsgrade des Steuersystems in eine Positionsänderung der mit dem jeweiligen
Aktorelement verbundenen Systemachse übertragen.
[0045] Dabei sind die Änderung der Stromstärke und damit auch die Positionsänderung des
Magneten genau bestimmbar, was ein gezieltes Eingreifen des Aktorelements in das Steuersystem
gewährleistet. Ferner können Programme erstellt werden, welche in der Steuereinrichtung
des Steuersystems abgelegt werden und vordefinierte und/ oder signalabhängige Bewegungsabläufe
des Magnetantriebselements abbilden.
[0046] Demnach ist es vorteilhaft, wenn das erste und/ oder zweite Aktorelement mittels
eines entsprechenden ersten Signals einer Steuerungseinrichtung des Steuersystems
ansteuerbar ist. Bevorzugt sind also insbesondere Bewegungen des ersten und/ oder
des zweiten Aktorelements entlang der jeweiligen Längsachse durch das erste Signal
der Steuerungseinrichtung des Steuersystems programmierbar ausführbar.
[0047] Ferner ist der Strom bevorzugt auch abschaltbar, so dass beispielsweise im Falle
einer eingeleiteten Kraft aufgrund einer manuellen Betätigung des Steuersystems ausgehend
vom Steuerhebelelement keine in diesem Fall unerwünschte Gegenkraft seitens des Magnetantriebselements
aufgebaut wird.
[0048] Diese Anordnung (wie gemäß den Fig. 5a, 5b, 5c gezeigt) stellt jedoch lediglich ein
Beispiel dar; alternativ können statt des Magneten oder des Magnetantriebselements
weitere programmierbare Kraftgeneratoren verwendet werden (z.B. Luftdrucksysteme oder
Hydrauliksysteme mit ansteuerbaren Ventilen, Servomotoren, Linear-Elektromotoren,
einfache Magnete, Drehstrommotoren etc.). Es muss lediglich dafür gesorgt sein, dass
die Längsachsen der Elemente wie oben beschrieben programmierbar und/oder vorbestimmbar
und/oder steuerbar verschoben werden können.
[0049] Es kann also das gesamte System entweder eine Bewegung des Steuerhebelelements auf
die genannten Elemente übertragen oder aber eine Bewegung des Aktorelements (programmiert)
erzeugt werden, welche eine Bewegung des Steuerhebelelements zur Folge hat. Somit
kann das aktive System (Aktorelement) das passive System (Rückstellelement) beispielsweise
durch Hinzufügen oder Reduzieren von Kraft unterstützen.
[0050] Damit ist zum einen wie erwähnt die Programmierung von Bewegungsabläufen möglich,
welche mittels des aktiven Kraftgenerators auf das Steuerhebelelement übertragen werden.
Es ist also möglich, dass der Baggerführer eine andere Arbeit ausführt, während sich
die Baggerschaufel beispielsweise automatisch und vorprogrammiert wiederholt von oben
nach unten bewegt oder sich die Fahrerkabine nach Ablauf einer bestimmten Bewegungsfolge
der Baggerschaufel von links nach rechts dreht.
[0051] Der Fahrer kann außerdem vor einer möglichen, ihm momentan nicht bewussten Gefahr
gewarnt werden, indem durch das aktive System eine Vibration des Steuerhebelelements
oder eine Sperrung einer Bewegung des Steuerhebelelements in zumindest eine Richtung
ausgeführt wird. Dies ist dann von Vorteil, wenn der Fahrer mit der Baggerschaufel,
welche durch das Steuerhebelelement bewegt wird, gegen ein festes Hindernis stößt,
worauf die Bewegung der Baggerschaufel gestoppt wird. Drückt der Baggerfahrer das
Steuerhebelelement weiterhin in die gleiche Richtung, wird anhand des Steuerungssystems
erkannt, dass die Kraft zur Ausübung dieser Bewegung immer größer wird, bis sie schließlich
eine vorbestimmbare Obergrenze überschreitet. Daraufhin schickt das Steuerungssystem
einen Befehl, die Induktivität der ersten Spule im aktiven Kraftgenerator zu ändern,
um somit der Muskelkraft des Baggerführers wie oben beschrieben eine aktive Kraft
entgegenzusetzen, und beispielsweise die Bewegung in die für die Baggerschaufel schädliche
Richtung zum Hindernis hin zu sperren. Denkbar wäre hier aber ebenfalls eine bloße
Vibrationsbewegung des Steuerhebelelements als Warnung an den Baggerführer.
[0052] Weiterhin gibt es Bewegungsabläufe des Steuerhebelelements, welche auf einem ersten
Abschnitt mit wenig Kraftaufwand und auf einem letzten Abschnitt mit hohem Kraftaufwand
verbunden sind. Hier kann das aktive System das passive System durch Bereitstellen
von Zusatzkräften zumindest auf dem letzten Abschnitt unterstützen und dem Baggerführer
die Arbeit erleichtern.
[0053] Ferner ist es bevorzugt, dass das erste und/ oder das zweite passive Rückstellelement
einen die Längsachse des Rückstellelements ausbildenden Gleitstab umfassen, welcher
innerhalb eines hohlzylindrischen Gehäuses entlang seiner Längsachse beweglich gelagert
ist, wobei in der Grundstellung des Steuersystems innerhalb des Gehäuses eine zweite
obere Scheibe und eine zweite untere Scheibe, zwischen welchen eine Druckfeder unter
Vorspannung angeordnet ist, jeweils kontaktierend zum Gehäuse angeordnet sind, und
wobei eine erste obere Scheibe benachbart zur zweiten oberen Scheibe und eine erste
untere Scheibe benachbart zur zweiten unteren Scheibe jeweils auf einer der Druckfeder
abgewandten Seite der zu ihnen benachbarten zweiten Scheibe angeordnet sind, wobei
die erste obere und die erste untere Scheibe starr mit dem Gleitstab verbunden sind.
[0054] Ferner ist es bevorzugt, dass das Gehäuse eine obere und eine untere Stirnfläche
aufweist, wobei die zweite obere Scheibe mit einem Inneren der oberen Stirnfläche
und die zweite untere Scheibe mit einem Inneren der unteren Stirnfläche kontaktierend
angeordnet sind, und wobei in einer Grundstellung des Rückstellelements die erste
obere Scheibe kontaktierend zur zweiten oberen Scheibe und die erste untere Scheibe
kontaktierend zur zweiten unteren Scheibe angeordnet sind.
[0055] Die beiden zweiten Scheiben werden bevorzugt lediglich auf den Gleitstab aufgeschoben,
bilden mit diesem jedoch keine Verbindung oder Reibverbindung aus, sondern sind dem
Gleitstab gegenüber beweglich und insbesondere verschiebbar gelagert. Auch dem Gehäuse
gegenüber sind die beiden zweiten Scheiben bevorzugt beweglich und insbesondere verschiebbar
gelagert, liegen jedoch in der Grundstellung des Steuersystems jeweils kontaktierend
zu einem Inneren der jeweiligen Stirnfläche an.
[0056] Es versteht sich, dass im hohlzylindrischen Gehäuse Aussparungen an den Stirnflächen
des Gehäuses für die Anordnung der Längsachse angeordnet sind. Diese sind bevorzugt
kreisförmig ausgestaltet und weisen einen Durchmesser auf, welcher selbstverständlich
größer ist als ein Durchmesser des Gleitstabs. Ferner ist es bevorzugt, dass ein Durchmesser
der zweiten Scheiben größer ist als der Durchmesser der Aussparungen und als der Durchmesser
des Gleitstabs. Weiter bevorzugt ist ein Durchmesser der ersten Scheiben kleiner als
ein Durchmesser der Aussparungen und größer als der Durchmesser des Gleitstabs.
[0057] So ist gewährleistet, dass beispielsweise die starr mit dem Gleitstab verbundene
erste obere Scheibe die ihr benachbarte zweite obere Scheibe mit nach unten verschieben
und zum Gehäuse beabstandet anordnen kann, wenn sich die Längsachse des Rückstellelements
beispielsweise durch eine manuelle Betätigung des Fahrzeugführers und einer dementsprechend
anliegenden Kraft entlang der Richtung der Längsachse nach unten verschiebt. Der Kontakt
zwischen der ersten unteren und der zweiten unteren Scheibe wird dabei unterbrochen.
Diese Beschreibung für eine Bewegung der Längsachse nach unten gilt natürlich analog
für eine Bewegung der Längsachse nach oben.
[0058] Die zwischen den beiden zweiten Scheiben angeordnete Druckfeder wird in diesem Fall
noch stärker komprimiert und baut somit eine Gegenkraft zum Verschieben der Längsachse
auf. Liegt die das Verschieben des Gleitstabs auslösende Kraft nicht mehr an, sorgt
die Gegenkraft der Druckfeder dafür, dass die Druckfeder sich wieder entspannt und
die zweiten Scheiben wieder auseinander gedrückt werden, bis die zweiten Scheiben
wieder kontaktierend zum Gehäuse anliegen und insbesondere die Grundstellung der jeweiligen
Systemachse vorliegt. Es ist also wie beschrieben ohne Anordnung eines aktiven Elements
eine passive Rückführung in die Grundstellung möglich.
[0059] Ferner ist es möglich, eine Art Freilauffunktion für das Rückstellelement vorzusehen
und insbesondere die erste obere und die zweite obere Scheibe so anzuordnen, dass
sie in Grundstellung des Steuersystems beabstandet zueinander angeordnet sind.
[0060] Es ist weiter bevorzugt, dass die erste und/ oder die zweite Messeinrichtung einen
elektrischen Schwingkreis umfassen, welcher mindestens einen Sensor, eine zweite Spule
mit einer veränderbaren Länge und einen zur zweiten Spule in Reihe geschalteten Kondensator
aufweist, wobei mittels des Sensors eine Änderung der Länge der zweiten Spule direkt
oder indirekt detektierbar und über ein entsprechendes zweites Signal an die Steuerungseinrichtung
des Steuersystems übertragbar ist.
[0061] Insbesondere ist hier die Länge der zweiten Spule veränderbar, wenn eine Bewegung
der mit der Messeinrichtung verbundenen Systemachse und damit der Längsachse der Messeinrichtung
nach oben oder nach unten erfolgt, so dass ein Wert der Änderung der Länge der Spule
eindeutig und insbesondere eineindeutig einem Wert einer Auslenkung der Systemachse
zugeordnet werden kann.
[0062] Bevorzugt ist die zweite Spule hier als zylinderförmige Luftspule ausgestaltet, deren
Länge sehr groß gegenüber dem Durchmesser des Querschnitts der Spule ist.
[0063] Wie in Verbindung mit der Figur 4 nachstehend noch erläutert wird, bewirkt eine Änderung
der Länge der Spule eine Änderung der Induktivität und der Resonanzfrequenz des Schwingkreises.
Die Bestimmung der veränderten Resonanzfrequenz wird ausgehend von dem Sensorwert
mittels der Steuereinrichtung bestimmt und in Bezug auf den dazugehörigen Wert der
Verschiebung des Steuersystems bzw. der Systemachse ausgewertet.
[0064] Die Selbstinduktivität einer Spule kann auch durch einen sich in der Spule befindlichen
Kern (Eisenkern) verändert werden, da ein solcher magnetischer Leiter den magnetischen
Fluss erhöht. Als alternative Ausführungsform des Messsystems ist demnach denkbar,
anstatt der mechanischen Komprimierung der Spule in einer mechanisch festen Spule
mit konstanter Windungszahl einen Kern verschiebbar anzuordnen. Die Verschiebung des
Kerns bewirkt somit eine Änderung des magnetischen Flusses und somit der Induktivität
der Spule. Dadurch ergibt sich wiederum eine Änderung der Resonanzfrequenz bzw. eine
Änderung der Impedanz der Spule in dem LC-Schwingkreis, wodurch wiederum die Position
bzw. die Positionsänderung des Steuerhebelelements bestimmbar ist. Der Kern kann dabei
direkt oder indirekt mechanisch mit dem Steuerhebelelement verbunden sein.
[0065] Die restlichen Figuren zeigen:
- Fig. 2a
- den schematischen Aufbau eines erfindungsgemäßen Steuerungssystems gemäß einer ersten
Ausführungsvariante;
- Fig. 2b
- den schematischen Aufbau eines erfindungsgemäßen Steuerungssystems gemäß einer weiteren
Ausführungsvariante;
- Fig. 3
- den schematische Aufbau eines Beispiels eines passiven Rückstellelementes;
- Fig. 4
- den schematische Aufbau eines Beispiels eines verwendeten Schaltkreises für die Messeinrichtung;
- Fig. 5a, 5b, 5c
- den schematischen Aufbau eines Beispiels eines Aktorelements in verschiedenen Ansichten;
- Fig. 6
- eine grafische Veranschaulichung der Unterstützung bzw. Anleitung des Fahrers durch
das Aktorelement.
[0066] Fig. 2a zeigt den schematischen Aufbau eines erfindungsgemäßen Steuerungssystems
S gemäß einer ersten Ausführungsvariante. Zu sehen ist ein entlang einer ersten Systemachse
Z angeordnetes Steuerhebelelement 1 ("Joystick Handle"), wobei an einem unteren Ende
der ersten Systemachse Z wiederum ein zentraler Schwenkpunkt ("Central Pivot Point)
als Referenzpunkt 2 des Steuersystems S angeordnet ist.
[0067] Die Systemachse Z ist dabei in Höhenausdehnungsrichtung des Steuerhebelelements 1
angeordnet. Vom zentralen Referenzpunkt 2 ausgehend sind eine zweite Systemachse X
und eine dritte Systemachse Y in Form von linearen Gleitstäben angeordnet, welche
vorliegend sowohl in einem rechten Winkel, also senkrecht zueinander als auch in einem
rechten Winkel zur ersten Systemachse Z angeordnet sind.
[0068] Bevorzugt sind dabei die Systemachsen X, Y, Z mittels einer starren Verbindung im
Referenzpunkt 2 miteinander verbunden. Ausgehend von der hier gezeigten Grundstellung
SG des Steuersystems S ist das Steuersystem S mittels einer Drehung um den Referenzpunkt
2 auslenkbar.
[0069] An der zweiten Systemachse X sind weitere Elemente in Form eines Aktorelements 5
("X-axis Active Force Generator") und eines Rückstellelements 6 ("X-axis Passive Return
Force Generator") angeordnet. Analog dazu sind an der dritten Systemachse Y weitere
Elemente in Form eines Aktorelements 7 ("Y-axis Active Force Generator") und eines
Rückstellelements 8 ("Y-axis Passive Return Force Generator") angeordnet.
[0070] Dabei sind die gezeigten Aktorelemente 5; 7 zum aktiven Bewegen der jeweiligen Systemachse
X, Y und die Rückstellelemente 6; 8 zum Rückstellen der jeweiligen Systemachse X,
Y in die Grundstellung SG des Steuersystems S; S' ausgebildet und vorliegend jeweils
mittels eines oberen Endes 5a1, 6a1; 7a1, 8a1 einer Längsachse 5a, 6a; 7a, 8a verbunden.
[0071] Dabei sind die Elemente 5, 6, 7, 8 vorliegend im Wesentlichen zylinderförmig ausgebildet,
wobei die Mittelachsen 5a, 6a, 7a, 8a der Elemente 5, 6, 7, 8 in der gezeigten Grundstellung
SG des Steuersystems S jeweils parallel zueinander sowie parallel zur ersten Systemachse
Z und jeweils senkrecht zu den Systemachsen X, Y angeordnet sind.
[0072] An der zweiten X und an der dritten Systemachse Y mittels Verbindungen 3c und 4c
angeordnete Messeinrichtungen 9 ("Spring Based LC-tank for X-Axis position measurement")
und 10 ("Spring Based LC-tank for Y-Axis position measurement") sind ebenfalls vorliegend
zylindrisch ausgebildet, wobei die Mittelachsen 9a und 10a in der gezeigten Grundstellung
SG jeweils senkrecht zu der zweiten X und der dritten Systemachse Y angeordnet sind.
[0073] Die Messeinrichtungen 9; 10 sind zum Messen der Position der zweiten und/ oder der
dritten Systemachse X; Y ausgebildet und mit diesen jeweils mittels eines oberen Endes
9a1, 10a1 einer Längsachse 9a, 10a verbunden.
[0074] Im gezeigten Beispiel weisen die Aktorelemente 5; 7 jeweils einen geringeren Abstand
zum Referenzpunkt 2 auf als die auf der gleichen Systemachse X, Y angeordneten Rückstellelemente
6; 8 und Messeinrichtungen 9; 10. Ebenfalls weisen die Rückstellelemente 6; 8 jeweils
einen geringeren Abstand zum Referenzpunkt 2 auf als die auf der gleichen Systemachse
X, Y angeordneten Messeinrichtungen 9; 10. Je weiter ein zu betrachtender Punkt auf
der jeweiligen Systemachse X, Y vom Referenzpunkt 2 entfernt liegt, desto größer ist
natürlich die Auslenkung, die der jeweilige Punkt beim Verschwenken der Systemachse
X, Y erfährt. Dies gilt natürlich ebenfalls für die Verbindungsstellen 3a, 3b, 3c,
4a, 4b, 4c.
[0075] Die gezeigte Anordnung der Aktorelemente 5, 7 hat den Vorteil, dass der Weg, der
durch das Aktorelement 5, 7 zurückgelegt werden muss, um die Systemachsen X, Y aktiv
zu bewegen, gering sein und beispielsweise durch ein entsprechend hohes Drehmoment
ausgeglichen werden kann.
[0076] Außerdem reduziert sich die Gefahr eines Messfehlers bei der Bestimmung des Grades
der Auslenkung der Systemachsen X, Y durch die Messeinrichtungen 9; 10, da durch deren
relativ großen Abstand zum Referenzpunkt 2 eine relativ hohe Auslenkung der Systemachsen
X, Y an den jeweiligen Verbindungen 3c, 4c herrscht und der Messfehler sich prozentual
weniger auswirkt.
[0077] Die gezeigte Anordnung der Rückstellelemente 6; 8 ist hingegen ein gelungener Kompromiss.
Zum einen soll nämlich der Weg, der durch das Rückstellelement 6; 8 zurückgelegt werden
muss, um die Systemachsen X, Y passiv in deren Grundstellung zu bewegen, möglichst
gering sein, damit die Grundstellung in relativ kurzer Zeit wieder erreicht werden
kann. Zum anderen muss natürlich eine genügend hohe Kraft im Rückstellelement 6, 8
während der Auslenkung aufbaubar sein, was beispielsweise durch Verwendung einer entsprechend
dimensionierten Druckfeder 34 (siehe Fig. 5) realisiert werden kann.
[0078] Im Gegensatz zur starren Verbindung im Referenzpunkt 2 sind die Verbindungen 3a,
3b, 3c und 4a, 4b, 4c zwischen den Elementen 5, 6, 7, 8, 9, 10 und der zweiten Systemachse
X bzw. der dritten Systemachse Y so ausgestaltet, dass bei einer Neigung der jeweiligen
Systemachse X, Y die Achsen 5a, 6a, 9a oder 7a, 8a, 10a der mit dieser Systemachse
X, Y unmittelbar verbundenen Elemente 5, 6, 9 oder 7, 8, 10 nach unten bzw. nach oben
verschoben werden. Werden die Systemachsen X, Y jedoch um sich selbst gedreht, so
werden die Achsen 5a, 6a, 9a oder 7a, 8a, 10a der mit dieser Systemachse X, Y unmittelbar
verbundenen Elemente 5, 6, 9 oder 7, 8, 10 nicht verschoben.
[0079] Es gilt also, dass die Längsachsen 5a; 6a; 7a; 8a; 9a; 10a mit der jeweiligen mit
ihnen verbundenen Systemachse X; Y hinsichtlich einer Translationsbewegung entlang
der mindestens einen Längsachse 5a; 6a; 7a; 8a; 9a; 10a starr verbunden und hinsichtlich
einer Rotationsbewegung um die jeweilige mit ihnen verbundene Systemachse X; Y beweglich
verbunden sind.
[0080] Es ist also dafür gesorgt, dass eine Neigung der jeweiligen Systemachse X, Y auf
die mit ihr unmittelbar verbundenen Elemente 5, 6, 9 oder 7, 8, 10 übertragbar ist
bzw. dass eine Neigungsbewegung der jeweiligen Systemachse X, Y (also eine Schwenkbewegung
der jeweiligen Systemachse X, Y um die jeweils andere jeweiligen Systemachse Y, X)
mit einer Translationsbewegung der mit ihr unmittelbar verbundenen Elemente 5, 6,
9 oder 7, 8, 10 gekoppelt ist.
[0081] Gleichzeitig ist eine reine Drehung der jeweiligen Systemachse X, Y um sich selbst
auf die mit ihr unmittelbar verbundenen Elemente 5, 6, 9 oder 7, 8, 10 nicht übertragbar
bzw. ist eine reine Rotationsbewegung der jeweiligen Systemachse X, Y um sich selbst
von einer Bewegung der mit ihr unmittelbar verbundenen Elemente 5, 6, 9 oder 7, 8,
10 entkoppelt.
[0082] Dreht also der Baggerführer das Steuerhebelelement 1 lediglich um die dritte Systemachse
Y, so werden die Elemente 7, 8, 10 an der dritten Systemachse Y nicht mitbewegt, wohl
aber die Elemente 5, 6, 9 an der zweiten Systemachse X. Gleiches gilt natürlich umgekehrt.
[0083] Es ist aber auch wie beschrieben eine Überlagerung (Superposition) von Bewegungen
um die zweite Systemachse X und um die dritte Systemachse Y möglich, welche ebenfalls
entsprechend detektiert werden kann. Diese liegt dann vor, wenn das Steuerhebelelement
1 so verschwenkt wird, dass die Verschwenkbewegung weder parallel zur zweiten Systemachse
X noch parallel zur dritten Systemachse Y erfolgt.
[0084] Die Elemente 5, 6, 7, 8, 9, 10 sind vorliegend also zum Steuerhebelelement 1 parallel
geschaltet, wobei am jeweiligen unteren Ende 5a2, 6a2, 7a2, 8a2, 9a2, 10a2 der Achsen
5a, 6a, 7a, 8a, 9a, 10a vorliegend jeweils ein Festlager angeordnet ist.
[0085] Wie nachfolgend noch erläutert wird, dienen die Elemente 6, 8 dem Bereitstellen einer
passiven Rückstellkraft zur Wiederherstellung der Ausgangsstellung bzw. Grundstellung
SG des Steuerhebelelements 1. Die Elemente 5, 7 dienen dem Bereitstellen einer aktiven
Kraft zum programmierten Bewegen des Steuerhebelelements 1. Die Elemente 9, 10 dienen
zur Positionsmessung hinsichtlich des Grades der Verschwenkung des Steuerhebelelements
1 aus seiner Grundstellung SG.
[0086] Das erfindungsgemäße Steuerungssystem S, S' zeichnet sich also durch ein hohes Maß
an Kompaktheit aus.
[0087] Der Aufbau des Steuerungssystems S' gemäß Fig. 2b entspricht dem Aufbau des Steuerungssystems
S gemäß Fig. 2a, wobei allerdings keine Messeinrichtungen 9, 10 zu sehen sind.
[0088] Denkbar ist aber, dass die Messeinrichtungen 9, 10 nicht wie in Fig. 2a gezeigt parallel
zu den Elementen 6, 8, sondern in Reihe zu diesen Elementen 6, 8, also beispielsweise
unterhalb der Aktorelemente 6, 8 angeordnet sind, wobei die gleiche Längsachse für
beide Elemente 5 und 9 bzw. 7 und 10 verwendet werden kann. Alternativ ist auch denkbar,
die Messeinrichtungen 9, 10 in Reihe zu den Elementen 5 und 7, beispielsweise unterhalb
dieser Elemente 5 und 7anzuordnen. Diese alternativen Schaltungen ändern nichts daran,
dass die Auslenkungen der zweiten Systemachse X und/ oder der dritten Systemachse
Y detektierbar sind.
[0089] Die Messergebnisse der Elemente 9, 10 können somit als Eingangssignale 12', 12" (schematisch
veranschaulicht gemäß Fig. 2a) die Grundlage für die Ansteuerung der Systemachsen
X, Y bzw. des Steuerhebelelements 1 durch die Aktorelemente 6, 8 mittels geeigneter
Ausgangssignale 56 (siehe Fig. 5a) durch die übergeordnete Steuerungseinrichtung CU
sein.
[0090] Fig. 3 zeigt den Aufbau des Rückstellelements 6 aus der Fig. 2a, wobei auch das Rückstellelement
8 wie im Folgenden beschrieben aufgebaut sein kann. Ebenfalls kann die nachfolgende
Beschreibung für die Rückstellelemente 6, 8 gemäß Fig. 2b zutreffen.
[0091] Im Wesentlichen umfasst das Rückstellelement 6 einen Gleitstab 31 ("Sliding Rod"),
welcher die Längsachse 6a des Rückstellelements 6 ausbildet und innerhalb eines hohlzylindrischen
Gehäuses 33 ("Housing") und zu diesem Gehäuse 33 entlang seiner Längsachse 31a beweglich
gelagert angeordnet ist. Beide Elemente 31, 33 sind vorliegend zylindrisch ausgebildet,
wobei Mittelachsen bzw. Längsachsen 31 a, 33a der Elemente 31, 33 fluchten.
[0092] Innerhalb des Gehäuses 33 ist in der gezeigten Grundstellung 6G des Rückstellelements
6 bzw. der Grundstellung SG des Steuersystems S eine Feder 34 in Form einer Spiralfeder
bzw. Druckfeder unter Vorspannung ("Preloaded Spring") zwischen einer zweiten oberen
32a und einer zweiten unteren Scheibe 32b bzw. Ringen ("Ring") angeordnet. Das Gehäuse
33 weist dabei eine obere 36a und eine untere Stirnfläche 36b auf, wobei die zweite
obere Scheibe 32a mit einem Inneren der oberen Stirnfläche 36a und eine zweite untere
Scheibe 32b mit einem Inneren der unteren Stirnfläche 36a kontaktierend angeordnet
ist.
[0093] Weitere Elemente in Form einer ersten oberen 35a und einer ersten unteren Scheibe
35b sind auf dem Stab bzw. Gleitstab 31 starr mit diesem Gleitstab 31 verbunden und
begrenzen die Bewegung des Gleitstabs 31 zum Gehäuse 33. Dabei ist die erste obere
Scheibe 35a benachbart zur zweiten oberen Scheibe 32a und die erste untere Scheibe
35b benachbart zur zweiten unteren Scheibe 32b jeweils auf einer der Druckfeder 34
abgewandten Seite der zu ihnen benachbarten zweiten Scheibe 32a; 32b angeordnet sind.
Darüber hinaus sind in der gezeigten Grundstellung 6G des Rückstellelements 6 die
erste obere Scheibe 35a kontaktierend zur zweiten oberen Scheibe 32a und die erste
untere Scheibe 35b kontaktierend zur zweiten unteren Scheibe 32b angeordnet.
[0094] Durch die vorliegende Anordnung ist gewährleistet, dass durch eine Bewegung des Gleitstabs
31 nach unten z32 die zweite obere Scheibe 32a die Feder 34 weiter zusammendrückt.
Analog dazu bewirkt eine Bewegung des Gleitstabs 31 nach oben z31, dass die zweite
untere Scheibe 32b die Feder 34 komprimiert. Diese Bewegungen können wiederum durch
die Bewegung des Steuerhebelelements (Bezugszeichen 1 aus Fig. 2) verursacht werden.
[0095] Wenn nun die Kraft, die diese Bewegung jeweils verursacht, nicht mehr anliegt, indem
beispielsweise der Baggerführer den Steuerhebel loslässt, wird durch die Vorspannung
die Feder 34 wieder auseinandergedrückt; d.h. die Feder 34 entspannt sich innerhalb
des Raums zwischen zweiter oberer 32a und zweiter unterer Scheibe 32b und schiebt
dabei über die Verbindung zwischen den oberen Scheiben 32a, 35a bzw. den unteren Scheiben
32b, 35b auch den Stab 31 wieder nach oben z31 bzw. nach unten z32. Somit wird eine
passive Rückstellkraft zur Rückkehr des Steuerhebelelements (Bezugszeichen 1 aus Fig.
2) bereitgestellt.
[0096] Fig. 4 zeigt den Aufbau 41 eines Messsystems bzw. einer Messeinrichtung 9 zur Bestimmung
der Position des Schwenkhebelelements 1 gemäß Fig. 2a, wobei auch das Messsystem bzw.
die Messeinrichtung 10 derartig ausgestaltet sein kann. Ebenfalls kann die nachfolgende
Beschreibung für die Messeinrichtungen 9, 10 gemäß Fig. 2b zutreffen.
[0097] Die Messeinrichtung 9 umfasst vorliegend einen Stromkreis mit einer Spule 43 ("Conductive
Coil (Inductor)"), welche eine veränderbare Länge l'und eine Induktivität L aufweist.
Die Spule 43 liegt in dem Fall in Form einer Schraubenfeder vor. Ferner ist ein zur
Spule 43 in Reihe geschalteter Kondensator 42 ("Capacitor") mit Kapazität C angeordnet.
[0098] Es liegt also ein elektrischer Schwingkreis LC vor, mithin eine resonanzfähige elektrische
Schaltung, die elektrische Schwingungen ausführen kann.
[0099] Bei diesem LC-Schwingkreis wird Energie zwischen dem magnetischen Feld der Spule
43 und dem elektrischen Feld des Kondensators 42 periodisch ausgetauscht, wodurch
abwechselnd eine hohe Stromstärke oder eine hohe Spannung vorliegen. Die Frequenz
f
0, mit der sich dieses im ungestörten Fall periodisch wiederholt, ist

(Thomsonsche Schwingungsgleichung).
[0100] Bei der vorliegenden zylinderförmigen Luftspule 43, deren Länge l' sehr groß gegenüber
dem Durchmesser des Querschnitts A ist, lässt sich die Induktivität L näherungsweise
folgendermaßen bestimmen:

mit N = Windungsanzahl der Spule 43, µ
0 = Permeabilitätszahl und R
m = magnetischer Widerstand.
[0101] Aus beiden Formeln geht also hervor, dass eine Längenänderung Δl' der vorliegenden
Spule 43 ebenfalls eine Induktivitätsänderung ΔL dieser Spule 43 bewirkt.
[0102] Die Verschiebung bzw. Komprimierung 45 ("Mechanical Deformation of the Conductive
Coil") dieser als Feder ausgestalteten Spule 43 funktioniert analog zur Verschiebung
bzw. Komprimierung der Feder mit dem Zeichen 34 aus der Fig. 3, so dass insbesondere
die Verschiebung der Spule 43 zu einem nicht dargestellten Gehäuse mittels geeigneter
Sensoren 44 ("Detector") ermittelt werden kann. Insbesondere kann auch ermittelt werden
(beispielsweise durch Anordnung von zwei Sensoren), ob die Komprimierung der Spule
43, also die Längenänderung Δl' der Spule 43, durch ein Verschieben des oberen Endes
der Spule 43 nach unten oder durch ein Verschieben des unteren Endes der Spule 43
nach oben verursacht wird. Damit kann wiederum auf die Richtung, in die das mit der
Messeinrichtung 9 verbundene Steuerhebelelement 1 verschwenkt wird, geschlossen werden.
[0103] Gemäß Fig. 4 bzw. gemäß obiger Formel bewirkt eine Komprimierung der Spule 43 aber
eben auch eine Änderung ΔL der Induktivität L der Spule 43, woraus bei bekannter Kapazität
C wiederum auf eine Änderung der Resonanzfrequenz f
0 geschlossen werden kann. Diese Bestimmung der Änderung der Resonanzfrequenz f
0 erlaubt somit letztendlich die Bestimmung der Position bzw. der Positionsänderung
des Steuerhebelelements 1.
[0104] Ferner umfasst die Messeinrichtung 9 und deren elektrischer Schwingkreis LC mindestens
einen Sensor 44, mittels dem die Änderung Δl' der Länge l' der Spule 43 direkt oder
indirekt, also beispielsweise über die Änderung ΔL der Induktivität L, detektierbar
und über ein entsprechendes zweites Signal 46 an eine gezeigte übergeordnete Steuerungseinrichtung
CU des Steuersystems S übertragbar ist.
[0105] Das passive Rückstellsystem kann dabei durch ein aktives Kraftbereitstellungssystem
unterstützt werden. Das dazugehörige Aktorelement 5 kann beispielsweise in Form eines
Magnetantriebselements M ausgestaltet sein, wie gemäß den Fig. 5a, 5b und 5c veranschaulicht.
Dabei zeigt die Figur 5a eine Draufsicht, Fig. 5b eine Querschnittsansicht durch die
in Fig. 5a gemäß den Pfeilen A-A veranschaulichte Ebene und Fig. 5c eine perspektivische
Ansicht des Magnetantriebselements M.
[0106] Vorliegend ist hierbei ein zylindrischer Permanentmagnet 51 ("permanent magnet")
innerhalb eines nicht-magnetischen Trägers 53 ("non magnetic carrier") benachbart
von magnetischem Material 52 ("magnet flux optimiser (magnetic material)") angeordnet.
Um den nicht-magnetischen Träger 53 ist ein magnetischer Ring 54 ("magnetic ring")
angeordnet. Innerhalb des nicht-magnetischen Trägers 53 ist eine Spule 55 in Form
von elektrisch leitfähigen Windungen ("circular electrically conductive windings")
angeordnet. Der Magnet 51 ist beweglich zur ihn konzentrisch umgebenden Spule 55 angeordnet
und mit einer nicht gezeigten Längsachse 5a des Aktorelements 5 starr verbunden.
[0107] Über eine Änderung der Stromstärke eines Stroms, welcher durch die Spule 55 fließt,
kann die Position des Magneten 51 zumindest in Richtung der Längsachse 5a des Aktorelements
5 und mit ihm verbundener Elemente geändert werden. Denkbar wäre, dass am Magneten
51 bzw. im Inneren der im Magneten 51 angeordneten Bohrung eine Welle angeordnet und
starr mit dem Magneten 51 verbunden ist. Diese Welle kann wie die Achsen 5a, 7a gemäß
Fig. 2a/2b angeordnet sein. Eine Bewegung des Magneten 51 kann so auf die Achsen 5a,
7a und damit wie oben beschrieben auf das Steuerhebelelement 1 übertragen werden.
[0108] Dabei sind Bewegungen des Aktorelements 5 entlang der jeweiligen Längsachse 5a durch
ein entsprechendes erstes Signal 56 der Steuerungseinrichtung CU des Steuersystems
S mittels einer Steuerung der Stromstärke programmierbar ausführbar.
[0109] Fig. 6 zeigt einen möglichen Verlauf des Drehmoments T' ("Torque") in Abhängigkeit
des Verstellwegs x ("Travel") bzw. des Verschwenkwegs des Steuerhebelelements 1 anhand
eines Diagramms mit den Achsen T für Drehmoment und x für Verstellweg. Letzterer sei
vorliegend der Einfachheit halber gleichzusetzen mit einem Verschwenkwinkel des Steuerhebelelements
1.
[0110] Gezeigt sind die Drehmomentgrenzen T*min, T*max der vorliegenden Anordnung, nämlich
ein minimal aufzubringendes Drehmoment T*min ("minimum application torque") und ein
maximal aufzubringendes Drehmoment T*max ("maximum application torque"). Letzteres
entspricht mindestens dem doppelten Losbrechmoment Tbo ("Break-out Torque"), also
dem maximal notwendigen Drehmoment zur Trennung einer bestehenden Haftverbindung.
Ein aus der Praxis bekannter Wert für dieses Losbrechmoment (auch Reibmoment genannt)
ist typischerweise 1,5 Nm.
[0111] Wie zu sehen ist, liegen alle Werte der Beispielkurve T' jeweils zwischen den Graphen
(Geraden) für Losbrechmoment Tbo und maximal aufzubringendem Drehmoment T*max. Es
steigt gemäß Beispielkurve T' das Drehmoment T zunächst in etwa linear bzw. mit einer
geringen Steigung m1 an.
[0112] Bei Erreichen eines gewissen Wegs steigt das Drehmoment T mit einer hohen Steigung
m2 an bis zu einem Maximalwert Tmax, um dann mit einer ebenso hinsichtlich ihres Betrags
hohen negativen Steigung m3 abzufallen bis zu einem Drehmoment Tmin, welches vorliegend
den niedrigsten Wert innerhalb der Beispielkurve T' aufweist. Anschließend steigt
das Drehmoment wieder mit einer starken Steigung m4 an.
[0113] Denkbar ist hier also, dass das aktive Kraftsystem so programmiert ist, dass es je
nach zurückgelegtem Weg x bzw. je nach vorliegendem Wegabschnitt entweder dem Fahrer
aktiv Kraft entgegensetzt (siehe Passagen mit Steigungen m2, m4) oder den Fahrer aktiv
unterstützt (siehe Passagen mit Steigungen m3). Dies dient einerseits dazu, den Fahrer
vor einer Gefahr zu warnen (wie oben beschrieben); es kann aber auch eine Art Information
für ihn sein, um ihn mittels der abrupten Drehmomentänderung anzuzeigen, dass nun
mit dem Verlassen eines ersten Wegbereichs auch ein erster Arbeitslevel verlassen
und mit Betreten eines zweiten Wegbereichs ein zweiter Arbeitslevel begonnen wird.
Beispielsweise heißt dies für ihn, dass nun die Lichter am Bagger angeschaltet werden
oder werden müssen.
[0114] Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik
neu sind.
Bezugszeichenliste
[0115]
- 1
- Steuerhebelelement
- 2
- Referenzpunkt
- 3a, 3b, 3c
- Verbindungen
- 4a, 4b, 4c
- Verbindungen
- 5, 7
- Aktorelement
- 5a, 6a, 7a, 8a, 9a, 10a
- Längsachse
- 5a1, 6a1; 7a1, 8a1, 9a1, 10a1
- oberes Ende
- 5a2, 6a2, 7a2, 8a2, 9a2, 10a2
- unteres Ende
- 6, 8
- Rückstellelement
- 9, 10
- Messeinrichtung
- 11a, 11b, 11c, 1d
- bewegbares Element
- 11a1, 11 a2, ..., 11d1, 11d2
- Verschwenkbewegung
- 12', 12"
- Signal
- 13
- Fahrzeug
- 14
- Fahrzeugkabine
- 15
- erster Auslegerarm
- 15a, 15b, 16a, 16b
- Ende
- 16
- zweiter Auslegerarm
- 19a
- Längsrichtung
- 19b
- Breitenrichtung
- 19c
- Höhenrichtung
- 25a, 25b
- Joystick
- 26
- Baggerschaufel
- 31
- Gleitstab
- 31a, 33a
- Achse
- 32a, 32b
- zweite Scheiben
- 33
- Gehäuse
- 34
- Druckfeder
- 35a, 35b
- erste Scheiben
- 36a, 36b
- Stirnfläche
- 41
- Aufbau
- 42
- Kondensator
- 43
- zweite Spule
- 44
- Sensor
- 45
- Komprimierung
- 46
- zweites Signal
- 51
- Magnet
- 52
- magnetisches Material
- 53
- nicht-magnetischer Träger
- 54
- magnetischer Ring
- 55
- erste Spule
- 56
- erstes Signal
- C
- Kapazität
- CU
- Steuerungseinrichtung
- f0
- Frequenz
- fx, fy
- Bewegungsgleichungen
- fx(px), fy(py), px, py
- Koordinaten
- h
- Eingangsbewegung nach hinten
- I
- Eingangsbewegung nach links
- l'
- Länge
- Δl'
- Änderung der Länge
- L
- Induktivität
- ΔL
- Änderung der Induktivität
- LC
- Schwingkreis
- M
- Magnetantriebselement
- m1, m2, m3, m4
- Steigung
- N
- Windungsanzahl
- r
- Eingangsbewegung nach rechts
- v
- Eingangsbewegung nach vorne
- R
- Abstand
- Rm
- magnetischer Widerstand
- S, S'
- Steuersystem
- SG, XG, YG, 6G; 8G
- Grundstellung
- SP
- Systempunkt
- T
- Drehmoment
- T'
- Beispielkurve
- Tmin, Tmax
- Extremum des Drehmomentverlaufs
- T*min, T*max
- Drehmomentgrenze
- Tbo
- Losbrechmoment
- x
- Verstellweg
- X, Y, Z
- Systemachsen
- Z31
- Bewegung nach oben
- Z32
- Bewegung nach unten
- µ0
- Permeabilitätszahl
1. Steuersystem (S; S') für Fahrzeuge, insbesondere Nutzfahrzeuge, umfassend ein entlang
einer ersten Systemachse (Z) angeordnetes Steuerhebelelement (1), wobei die erste
Systemachse (Z) in einem Referenzpunkt (2) starr mit einer zweiten Systemachse (X)
und einer dritten Systemachse (Y) verbunden ist, wobei ausgehend von einer Grundstellung
(SG) des Steuersystems (S; S') das Steuersystem (S; S') mittels einer Drehung um den
Referenzpunkt (2) auslenkbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
mit mindestens einer der zweiten (X) oder dritten Systemachse (Y) mindestens ein Aktorelement
(5; 7) zum aktiven Bewegen der jeweiligen Systemachse (X, Y) und/ oder mindestens
ein Rückstellelement (6; 8) zum Rückstellen der jeweiligen Systemachse (X, Y) in die
Grundstellung (SG) des Steuersystems (S; S') jeweils mittels eines oberen Endes (5a1,
6a1; 7a1, 8a1) einer Längsachse (5a, 6a; 7a, 8a) verbunden ist.
2. Steuersystem (S; S') für Fahrzeuge nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste (Z), die zweite (X) und die dritte Systemachse (Y) jeweils senkrecht zueinander
angeordnet sind.
3. Steuersystem (S') für Fahrzeuge nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
mit mindestens einer der zweiten (X) oder dritten Systemachse (Y) mindestens eine
Messeinrichtung (9; 10) zum Messen der Position der zweiten und/ oder der dritten
Systemachse (X; Y) jeweils mittels eines oberen Endes (9a1, 10a1) einer Längsachse
(9a, 10a) verbunden ist.
4. Steuersystem (S') für Fahrzeuge nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens eine der Längsachsen (5a; 6a; 7a; 8a; 9a; 10a) mit der jeweiligen mit ihnen
verbundenen Systemachse (X; Y) hinsichtlich einer Translationsbewegung entlang der
mindestens einen Längsachse (5a; 6a; 7a; 8a; 9a; 10a) starr verbunden und hinsichtlich
einer Rotationsbewegung um die jeweilige mit ihnen verbundene Systemachse (X; Y) beweglich
verbunden ist.
5. Steuersystem (S; S') für Fahrzeuge nach einem der Ansprüche 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
in einer Grundstellung (XG) der zweiten Systemachse (X) die Längsachsen (5a; 6a; 9a)
des mit der zweiten Systemachse (X) verbundenen Aktorelements (5), Rückstellelements
(6) und der Messeinrichtung (9) jeweils parallel zueinander und/ oder senkrecht zur
zweiten Systemachse (X) angeordnet sind.
6. Steuersystem (S; S') für Fahrzeuge nach einem der Ansprüche 3-5,
dadurch gekennzeichnet, dass
in einer Grundstellung (YG) der dritten Systemachse (Y) die Längsachsen (7a; 8a; 10a)
des mit der dritten Systemachse (Y) verbundenen Aktorelements (7), Rückstellelements
(8) und der Messeinrichtung (10) jeweils parallel zueinander und/ oder senkrecht zur
dritten Systemachse (Y) angeordnet sind.
7. Steuersystem (S; S') für Fahrzeuge nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste (5) und/ oder das zweite Aktorelement (7) als Magnetantriebselement (M)
ausgestaltet ist, welches einen beweglich zu einer ersten Spule (55) angeordneten
und mit der Längsachse (5a; 7a) des Aktorelements (5; 7) starr verbundenen Magneten
(51) umfasst, wobei eine Position des Magneten (51) relativ zur ihn konzentrisch umgebenden
ersten Spule (55) mittels einer Änderung einer Stromstärke eines die erste Spule (55)
durchfließenden Stroms zumindest in Richtung der Längsachse (5a; 7a) des Aktorelements
(5; 7) veränderbar ist.
8. Steuersystem (S; S') für Fahrzeuge nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste (5) und/ oder zweite Aktorelement (7) mittels eines entsprechenden ersten
Signals (56) einer Steuerungseinrichtung (CU) des Steuersystems (S; S') ansteuerbar
ist.
9. Steuersystem (S; S') für Fahrzeuge nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste (6) und/ oder das zweite passive Rückstellelement (8) einen die Längsachse
(6a; 8a) des Rückstellelements (6; 8) ausbildenden Gleitstab (31) umfassen, welcher
innerhalb eines hohlzylindrischen Gehäuses (33) entlang seiner Längsachse (31 a) beweglich
gelagert ist, wobei in der Grundstellung (SG) des Steuersystems (S; S') innerhalb
des Gehäuses (33) eine zweite obere Scheibe (32a) und eine zweite untere Scheibe (32b),
zwischen welchen eine Druckfeder (34) unter Vorspannung angeordnet ist, jeweils kontaktierend
zum Gehäuse (33) angeordnet sind, und wobei eine erste obere Scheibe (35a) benachbart
zur zweiten oberen Scheibe (32a) und eine erste untere Scheibe (35b) benachbart zur
zweiten unteren Scheibe (32b) jeweils auf einer der Druckfeder (34) abgewandten Seite
der zu ihnen benachbarten zweiten Scheibe (32a; 32b) angeordnet sind, wobei die erste
obere (35a) und die erste untere Scheibe (35b) starr mit dem Gleitstab (31) verbunden
sind.
10. Steuersystem (S; S') für Fahrzeuge nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Gehäuse (33) eine obere (36a) und eine untere Stirnfläche (36b) aufweist, wobei
die zweite obere Scheibe (32a) mit einem Inneren der oberen Stirnfläche (36a) und
eine zweite untere Scheibe (32b) mit einem Inneren der unteren Stirnfläche (36a) kontaktierend
angeordnet sind, und wobei in einer Grundstellung (6G; 8G) des Rückstellelements (6;
8) die erste obere Scheibe (35a) kontaktierend zur zweiten oberen Scheibe (32a) und
die erste untere Scheibe (35b) kontaktierend zur zweiten unteren Scheibe (32b) angeordnet
sind.
11. Steuersystem (S; S') für Fahrzeuge nach einem der Ansprüche 3-10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste (9) und/ oder die zweite Messeinrichtung (10) einen elektrischen Schwingkreis
(LC) umfassen, welcher mindestens einen Sensor (44), eine zweite Spule (43) mit einer
veränderbaren Länge (l') und einen zur zweiten Spule (43) in Reihe geschalteten Kondensator
(42) aufweist, wobei mittels des Sensors (44) eine Änderung (Δl') der Länge (l') der
zweiten Spule (43) direkt oder indirekt detektierbar und über ein entsprechendes zweites
Signal (46) an die Steuerungseinrichtung (CU) des Steuersystems (S, S') übertragbar
ist.