Anwendungsgebiet und Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine Heizeinrichtung zum Erhitzen von Fluiden, insbesondere
von Flüssigkeiten, sowie ein Verfahren zum Betrieb einer solchen Heizeinrichtung.
[0002] Aus der
WO 02/12790 A1 ist ein Gargerät mit Dampferzeugung mittels einer Heizeinrichtung bekannt, die einen
Dampferzeugungsbehälter in Form eines senkrecht stehenden Rohres aufweist. Außen an
dem Dampferzeugungsbehälter ist ein flächiges Heizelement angeordnet. Eine Wasserzufuhr
in den Dampferzeugungsbehälter erfolgt von unten, während der erzeugte Dampf nach
oben entweichen kann und im Gargerät zum Dampfgaren verwendet wird.
[0003] Aus der
WO 2007/136268 A1 und der
DE 102013200277 A1 ist es bekannt, bei Heizeinrichtungen mit flächig verteilten Heizelementen eine Temperaturerfassung
über eine dielektrische Isolationsschicht vorzunehmen. Dabei wird an Elektroden der
sogenannte Ableitstrom oder Fehlerstrom gemessen, der durch die Isolationsschicht
von den Heizelementen fließt. Diese Isolationsschicht weist einen bei steigender Temperatur
abnehmenden elektrischen Widerstand auf. So kann auf einer großen Fläche eine lokale
Überhitzung festgestellt werden, ohne dass Temperatursensoren als diskrete Bauteile
hierfür benötigt werden.
Aufgabe und Lösung
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine eingangs genannte Heizeinrichtung
sowie ein Verfahren zu ihrem Betrieb zu schaffen, mit denen Probleme des Standes der
Technik gelöst werden können und es insbesondere möglich ist, eine Temperatur bzw.
eine Übertemperatur an einem Heizkreis der Heizeinrichtung oder an der gesamten Heizeinrichtung
sicher erfassen zu können.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Heizeinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 11. Vorteilhafte sowie
bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der weiteren Ansprüche und
werden im Folgenden näher erläutert. Dabei werden manche der Merkmale nur für die
Heizeinrichtung oder nur für das Verfahren beschrieben. Sie sollen jedoch unabhängig
davon sowohl für die Heizeinrichtung als auch für das Verfahren selbständig gelten
können. Der Wortlaut der Ansprüche wird durch ausdrückliche Bezugnahme zum Inhalt
der Beschreibung gemacht.
[0006] Es ist vorgesehen, dass die Heizeinrichtung zum Erhitzen von Fluiden, insbesondere
zum Erhitzen von Flüssigkeiten, um damit einen Dampfgarer zu betreiben, die folgenden
Merkmale aufweist. Sie weist einen flächigen Träger mit einer Oberfläche auf, wobei
der Träger entweder im Wesentlichen oder vollständig flach sein kann als eine Art
Platte. Alternativ kann der Träger gebogen sein und besonders vorteilhaft ein geschlossenes
Rohr bzw. ein rohrartiger Behälter sein, in dem sich das zu erhitzende Fluid befindet.
An der Oberfläche des Trägers, vorteilhaft an einer Außenseite, die nicht mit dem
zu erhitzenden Fluid in Berührung kommt, sind Heizelemente flächig verteilt angeordnet.
Sie bedecken vorteilhaft einen Großteil des Trägers bzw. seiner Oberfläche, vorzugsweise
mindestens 50% oder sogar mindestens 70%. Die Heizelemente sind in einen oder mehrere
separat voneinander betreibbare Heizkreise aufgeteilt. Jeder Heizkreis weist mindestens
ein Heizelement auf, wobei hier ein Heizelement somit als ein Abschnitt eines Heizkreises
zu verstehen ist. Besonders vorteilhaft weist jeder Heizkreis mehrere einzelne Heizelemente
auf, die parallel, seriell oder gemischt zusammengeschaltet sind oder zusammengeschaltet
werden können.
[0007] Des Weiteren ist eine Temperatursensoreinrichtung vorgesehen mit einer Sensorschicht,
die vorteilhaft elektrisch isolierend ist. Die Sensorschicht ist mit einer Fläche
aufgebracht, die mindestens die Fläche der Heizelemente überdeckt, besonders vorteilhaft
vollständig überdeckt. Es kann vorgesehen sein, dass die Sensorschicht vollflächig
und geschlossen ausgebildet ist. Sie ist bevorzugt oberhalb der Heizelemente aufgebracht,
und wenn sie vorzugsweise direkt auf die Heizelemente aufgebracht ist, sollte sie
elektrisch isolierend sein. Diese Sensorschicht weist vorgenannte temperaturabhängige
Eigenschaften bezüglich ihres elektrischen Widerstandes auf, ist also eine Art Sensorelement.
Besonders vorteilhaft ist sie ausgebildet wie in dem vorgenannten Stand der Technik
der
WO 2007/136268 A1 und der
DE 102013200277 A1 beschrieben mit einem starken Abfall des Widerstandes bei Temperaturen von 200°C
bis 300°C, beispielsweise ab etwa 250°C. Diese Temperaturen werden für derartige Heizeinrichtungen
als kritisch angesehen. Bei ihrem Überschreiten kann die Heizeinrichtung ansonsten
beschädigt oder zerstört werden.
[0008] Auf die Sensorschicht sind mindestens zwei Sensorelektroden aufgebracht, vorteilhaft
in einer Elektrodenschicht, und zwar direkt auf die Sensorschicht. Diese beiden Sensorelektroden
sind elektrisch voneinander getrennt und sind, anders als die Sensorschicht, nicht
einfach großflächig ausgebildet, sondern weisen fingerartige oder windungsartige und
längliche Sensorelektrodenabschnitte auf. Diese Sensorelektrodenabschnitte verlaufen
mit einem Abstand von weniger als 2cm zueinander, vorteilhaft weniger als 1cm oder
sogar weniger als 0,5cm, beispielsweise nur 1 mm bis 3mm. Abschnittsweise sollten
die Sensorelektrodenabschnitte gleiche Breite bzw. konstante Breite aufweisen. Die
Breite jeweils zwei nebeneinander angeordneter Sensorelektrodenabschnitte, also von
jeweils einer der beiden Sensorelektroden, beträgt vorteilhaft weniger als 2cm. Besonders
vorteilhaft beträgt sie weniger als 1 cm und mehr als 1 mm.
[0009] Schließlich ist eine Steuervorrichtung zur Auswertung der Temperatursensoreinrichtung
vorgesehen. Diese Steuervorrichtung kann nur für die Temperatursensoreinrichtung vorgesehen
sein. Alternativ kann sie in einer Steuerung für die sonstige Heizeinrichtung oder
das gesamte elektrische Gerät, in das die Heizeinrichtung eingebaut ist, vorgesehen
sein. Dann ist auch eine gute Interaktion mit dem Betrieb der Heizeinrichtung möglich
aufgrund von Informationen oder Daten von der Temperatursensoreinrichtung. Es kann
jedoch auch eine separate Steuervorrichtung nur für die Temperatursensoreinrichtung
oder nur für die Heizeinrichtung vorgesehen sein.
[0010] Durch das Vorsehen von zwei Sensorelektroden bei der Temperatursensoreinrichtung,
die beide zusammen die Fläche der Heizeinrichtung oder zumindest der Heizkreise überdecken,
ist eine flächenmäßige Überwachung auf lokale Übertemperaturen bzw. Überhitzungen,
also sogenannte Hot Spots, möglich, was mit einzelnen diskreten Temperatursensoren
eigentlich nicht möglich ist. Derartige lokale Übertemperaturen weisen meistens einen
Ausdehnungsbereich von maximal 2cm bis 3cm mit sehr hohen kritischen Temperaturen
auf, so dass ein sehr enges Netz von diskreten Temperatursensoren aufgebracht werden
müsste. Durch das Vorsehen von zwei Sensorelektroden kann eine erhöhte Fehlersicherheit
bzw. eine Zwei-Fehlersicherheit erreicht werden. Selbst wenn eine der beiden Sensorelektroden
ausfällt oder beschädigt ist, ist über die andere immer noch eine Überwachung auf
Übertemperatur möglich, so dass die Heizeinrichtung weiter betrieben werden kann.
Neben der erhöhten Ausfallsicherheit bzw. Fehlersicherheit kann auch eine deutlich
verbesserte Sicherheit bei der Erkennung einer solchen Übertemperatur erreicht werden.
Wenn nämlich beide Sensorelektroden einen angestiegenen Fehlerstrom erkennen, dann
legt eine solche Übertemperatur in einem Bereich mit sehr großer Wahrscheinlich auch
tatsächlich vor.
[0011] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass nebeneinander
angeordnete Sensorelektrodenabschnitte der beiden Sensorelektroden parallel zueinander
verlaufen. Vorteilhaft weisen sie auch gleiche bzw. gleichbleibende Breite auf, ein
Sensorelektrodenabschnitt sollte also gleiche und konstante Breite aufweisen. Besonders
vorteilhaft wechseln sich Sensorelektrodenabschnitte der beiden Sensorelektroden ab,
sind also abwechselnd nebeneinander angeordnet.
[0012] In Ausgestaltung der Erfindung ist es möglich, die Temperatursensoreinrichtung in
mehrere, mindestens zwei und vorzugsweise drei, Erkennungsbereiche aufzuteilen. Dabei
sollte die Aufteilung so erfolgen, dass jeder Erkennungsbereich einem Heizkreis entspricht
bzw. einem Heizkreis zugeordnet ist. Dies ist vorteilhaft so, dass ein Erkennungsbereich
deckungsgleich mit einem Heizkreis ist. Somit ist jeder Bereich jedes Heizkreises
für sich bezüglich Übertemperatur überwacht bzw. abgesichert.
[0013] In einer Ausgestaltung der Erfindung können die Sensorelektrodenabschnitte nach Art
von länglichen Bahnen auf dem Träger verlaufen, also sozusagen bifilar. Dabei verlaufen
die Sensorelektrodenabschnitte der beiden Sensorelektroden wiederum parallel zueinander
und nebeneinander bzw. abwechselnd. Besonders vorteilhaft entspricht ihr Verlauf dabei
einer sogenannten Mäanderform bei einem flachen Träger. Bei einem Träger in Rohrform
können die Sensorelektrodenabschnitte mit bifilarem Verlauf auch voll umlaufenden
Windungen entsprechen mit spiraligem Verlauf.
[0014] In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung können die Sensorelektrodenabschnitte
so ausgebildet sein, dass sie kammartig ineinandergreifen bzw. kammartig ineinander
verschränkt sind, und dies in Bereichen, die sich mit den Heizkreisen überdecken,
wie vorbeschrieben wurde. Auch dabei sollten die Sensorelektrodenabschnitte der beiden
Sensorelektroden abwechselnd angeordnet sein.
[0015] Durch die Anordnung von den Sensorelektrodenabschnitten abwechselnd nebeneinander
und nahe beieinander ist es möglich, dass ein Bereich mit einer Übertemperatur sozusagen
Sensorelektrodenabschnitte von beiden Sensorelektroden überdeckt aufgrund seiner lokalen
Ausdehnung. So kann die Übertemperatur auch tatsächlich an beiden Sensorelektroden
und somit mit doppelter Sicherheit erfasst werden.
[0016] Bei der ineinandergreifenden Ausgestaltung der Sensorelektrodenabschnitte können
die Sensorelektrodenabschnitte vorteilhaft nach Art von Fingern ausgebildet sein.
Sie können von durchgehenden und im Wesentlichen schräg oder rechtwinklig dazu verlaufenden
Basisabschnitten der Sensorelektroden abstehen. Auf die Flächen der Heizkreise bezogen
können dabei die durchgehenden Basisabschnitte an gegenüberliegenden Endbereichen
einer von den Sensorelektroden überwachten Fläche verlaufen und die Sensorelektrodenabschnitte
auf diese Basisabschnitte zu verlaufen. Dabei können die Sensorelektrodenabschnitte
der einen Sensorelektrode von ihrem Basisabschnitt bis kurz vor den Basisabschnitt
der anderen Sensorelektrode heranreichen, besonders vorteilhaft mit einem Abstand
von 1 mm bis 10mm. Dieser Abstand kann auch der gleiche Abstand sein wie zwischen
zwei benachbarten Sensorelektrodenabschnitten, besonders bevorzugt ist er gleich.
[0017] Besonders vorteilhaft ist es, wenn im Bereich eines Heizkreises die Breite der Sensorelektrodenabschnitte
jeweils einer Sensorelektrode gleich bleibt. Vorzugsweise gilt dies für genau einen
Heizkreis. Sind nämlich alle Sensorelektrodenabschnitte beider Sensorelektroden gleich
breit, so kann insgesamt das Vorliegen einer Übertemperatur zwar erkannt werden mit
der doppelten Fehlersicherheit, eine Lokalisierung ist jedoch nicht möglich. Weisen
die Sensorelektrodenabschnitte der beiden Sensorelektroden jedoch in einem Bereich
über mindestens einem Heizkreis unterschiedliche Breiten auf, vorzugsweise mit einem
Unterschied zwischen 10% und 500%, so kann selbst mit nur zwei Sensorelektroden eine
auftretende Übertemperatur zumindest einem Heizkreis oder einem Bereich über einem
Heizkreis von jeweils mehreren zugeordnet werden. Dies kann erfolgen, indem die Ableitströme
bzw. Fehlerströme an beiden Sensorelektroden gemessen werden und zueinander in ein
Verhältnis gesetzt werden. Wenn sich die Breiten der Sensorelektrodenabschnitte der
Sensorelektroden deutlich unterscheiden, beispielsweise die Breite der einen nur 50%
beträgt von der Breite der anderen, so wird aufgrund der höheren flächenmäßigen Überdeckung
der Sensorschicht bei der Sensorelektrode mit den breiteren Sensorelektrodenabschnitten
auch der deutlich größere Ableitstrom bzw. Fehlerstrom erfasst werden können. Liegen
die Breiten der Sensorelektrodenabschnitte unter den vorgenannten 1cm, so ist davon
auszugehen, dass ein Bereich einer Übertemperatur mindestens zwei benachbarte Sensorelektrodenabschnitte
überdeckt und dort jeweils einen von der Überdeckungsfläche abhängigen Fehlerstrom
erzeugt. Ist dann eben an einer Sensorelektrode der Fehlerstrom deutlich größer als
an der anderen, so wird die Übertemperatur in demjenigen Bereich der Heizeinrichtung
vorliegen, in dem diese Sensorelektrode die breiteren Sensorelektrodenabschnitte aufweist.
[0018] Vorteilhaft sollten sich die Breiten der Sensorelektrodenabschnitte um mindestens
50% unterscheiden, besonders vorteilhaft um mindestens 100%. Dann ist eine sichere
Unterscheidung möglich, auch wenn der Bereich mit der Übertemperatur nicht gleich
auf die beiden Sensorelektroden bzw. deren Abschnitte verteilt ist.
[0019] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung kann die Heizeinrichtung drei Heizkreise
aufweisen.
[0020] Im Bereich eines der Heizkreise können die Sensorelektrodenabschnitte beider Sensorelektroden
gleiche Breite aufweisen. Werden also an beiden Sensorelektroden etwa gleich große
Fehlerströme festgestellt, so liegt eine Übertemperatur in diesem Bereich bzw. an
dem entsprechenden Heizkreis vor. Im Bereich der anderen beiden Heizkreise können
die Sensorelektrodenabschnitte der beiden Sensorelektroden jeweils unterschiedliche,
vorteilhaft deutlich unterschiedliche, Breite aufweisen. Somit ist auch in dem Fall,
dass an einer Sensorelektrode ein deutlich größerer Fehlerstrom festgestellt wird
als an der anderen, eine Unterscheidung des Vorliegens der Übertemperatur an einem
dieser beiden Heizkreise möglich. Eine Unterteilung in noch mehr als drei Bereiche
oder Heizkreise ist zwar möglich. Gleichzeitig sinkt aber die gute und sichere Unterscheidbarkeit,
was den Ort der Übertemperatur angeht.
[0021] Zur guten Abdeckung der Heizkreise und vor allem auch zur Unterscheidung mit unterschiedlich
breiten Sensorelektrodenabschnitten wird es als vorteilhaft angesehen, wenn über jedem
Heizkreis jede Sensorelektrode mindestens zwei Sensorelektrodenabschnitte aufweist,
vorzugsweise mindestens drei. Dann sind auch die Breiten der jeweiligen Sensorelektrodenabschnitte
nicht so groß, und es ist sichergestellt, dass eine Übertemperatur sich an mindestens
zwei, vorteilhaft mindestens drei, Sensorelektrodenabschnitten durch das Ansteigen
der Fehlerströme auswirkt.
[0022] Einerseits ist es zwar möglich, wie zuvor beschrieben, den Träger flach auszubilden,
beispielsweise als eine Art Platte, und an einen Behälter oder Kanal anzuschließen,
insbesondere thermisch anzuschließen, in dem ein zu erhitzendes Fluid, insbesondere
eine Flüssigkeit, ist oder hindurchfließt. Beispiele hierfür sind in einem Boiler
und in einem Wasserkocher als Boden.
[0023] Andererseits ist der Träger der Heizeinrichtung besonders vorteilhaft als Rohr ausgebildet
und somit ein Behälter für zu erhitzende Flüssigkeit, indem diese sozusagen permanent
steht. Durch Erhitzen wird sie verdampft, beispielsweise zur Nutzung in einem Dampfgarer.
Durch den Kontakt mit dem Fluid, insbesondere einer Flüssigkeit, kann allgemein sehr
gut die Wärme von den Heizelementen der Heizkreise abgenommen werden. Erst wenn hier
Probleme entstehen oder beispielsweise beim Erhitzen von Wasser Verkalkungen auftreten,
die die Abnahme von Wärme verschlechtern, können vorgenannte Übertemperaturen auftreten.
Diese gilt es eben zu erkennen und dann den Betrieb mit einer solchen Übertemperatur
zu vermeiden, da ansonsten eine dauerhafte Beschädigung der Heizeinrichtung auftreten
kann. Bei einem rohrförmigen Träger sind die Heizkreise vorteilhaft entlang der Längsachse
des Rohres getrennt voneinander ausgebildet. Dabei sollten sie weitgehend um den Träger
umlaufen, vorteilhaft nach Art einer Manschette, so dass eine möglichst große Fläche
des Trägers mit den Heizkreisen bzw. deren Heizelementen überdeckt ist für einen möglichst
guten und gleichmäßigen Leistungseintrag. Dabei ist es möglich, dass die Sensorelektrodenabschnitte
zu einem Großteil, insbesondere alle Sensorelektrodenabschnitte, in einem rechten
Winkel zu der Längsachse des Rohres verlaufen. Insbesondere wenn mit der Heizeinrichtung
Wasser erhitzt werden soll, sollten die Sensorelektrodenabschnitte, unter Umständen
auch die Heizelemente der Heizkreise, parallel zu einer Wasseroberfläche verlaufen.
Damit ist auch eine sinnvolle Aufteilung der Heizkreise zur abgestimmten Beheizung
je nach Füllhöhe in dem Rohr möglich.
[0024] Eine Übertemperatur kann allgemein dann erkannt werden, wenn ein Fehlerstrom an einer
Sensorelektrode um mindestens 10% bis 50% ansteigt bzw. mehr als 10mA bis 50mA beträgt.
Sollte er nur an einer Sensorelektrode ansteigen, so liegt sehr wahrscheinlich bei
der anderen Sensorelektrode ein Fehlerfall vor. Dies sollte einem Benutzer signalisiert
werden und dann kann nach einer bestimmten Zeit, wenn der Benutzer nicht eingreift,
beispielsweise nach einer Minute bis fünf Minuten, die Heizleistung reduziert oder
sogar ganz abgeschaltet werden.
[0025] In Ausgestaltung der Erfindung ist es möglich, dass in einem elektrischen Eingangskreis
einer Auswertung für die Temperatursensoreinrichtung zwei Schutzschaltungen mit jeweils
zwei Widerständen angeordnet sind. Dadurch lässt sich die Auswertung bzw. eine entsprechende
Steuereinrichtung schützen.
[0026] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es möglich, eine Kurzschluss- bzw. Kabelbruchprüfung
durchzuführen. Dabei kann ein hochfrequentes Signal in eine der beiden Sensorelektroden
eingespeist werden. Dies erfolgt vorteilhaft über eine kapazitive Entkopplung mittels
eines Kondensators odgl.. Das Signal wird dann über die andere der beiden Sensorelektroden
mittels einer Steuereinrichtung rückgelesen und sollte bei funktionierender Temperatursensoreinrichtung
dem eingespeisten Signal entsprechen. Wird eine Abweichung der Signalform und/oder
der Signalhöhe um beispielsweise mindestens 5% erkannt, so wird dies als Fehler gewertet.
Dann kann ein Signal an einen Benutzer ausgegeben werden und der Betrieb der Heizeinrichtung
kann geändert werden, insbesondere wird eine Leistungsreduzierung vorgenommen oder
gleich ein ganzer Heizkreis oder sogar die gesamte Heizeinrichtung abgeschaltet.
[0027] Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung
und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich alleine
oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung
und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige
Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird. Die Unterteilung
der Anmeldung in einzelne Abschnitte und Zwischen-Überschriften beschränken die unter
diesen gemachten Aussagen nicht in ihrer Allgemeingültigkeit
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0028] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt
und werden im Folgenden näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Heizeinrichtung mit drei nebeneinander
angeordneten Heizkreisen mit Heizelementen und einer Temperatursensoreinrichtung,
Fig. 2 eine schematisierte Ansicht der Heizeinrichtung aus Fig. 1 mit detaillierter
Darstellung der Temperatursensoreinrichtung samt deren Ansteuerung,
Fig. 3 eine Abwandlung der Heizeinrichtung aus Fig. 2 mit unterschiedlich breiten
Sensorelektrodenabschnitten und
Fig. 4 in weiterer Abwandlung eine Heizeinrichtung entsprechend Fig. 1 mit anders
ausgebildeter Temperatursensoreinrichtung.
Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0029] In der Fig. 1 ist eine aufrecht stehende erfindungsgemäße Heizeinrichtung 11 dargestellt,
die einen rundzylindrischen rohrartigen Behälter 12 aus Metall aufweist. An einer
Außenseite 13 des Behälters 12 sind streifenartig ausgebildete Heizelemente 15 vorgesehen,
die, wie dargestellt, entlang etwa 75% bis 90% des Außenumfangs des Behälters 12 verlaufen.
Obere Heizelemente 15a und das oberste Heizelement 15a' bilden einen oberen Heizkreis
16a. Mittlere Heizelemente 15b bilden einen mittleren Heizkreis 16b, und untere Heizelemente
15c bilden einen unteren Heizkreis 16c. Dabei sind die mittleren Heizelemente 15b
des mittleren Heizkreises 16b und die unteren Heizelemente 15c des unteren Heizkreises
16c sowie die Heizkreise 16b und 16c identisch zueinander ausgebildet. Der obere Heizkreis
16a ist insofern unterschiedlich, als dass hier das oberste Heizelement 15a' mit einem
Abstand von etwa 60% einer Breite der normalen Heizelemente 15a darüber verläuft,
also erhöhten Abstand aufweist.
[0030] Elektrisch kontaktiert sind die Heizkreise 16a bis 16c über Kontaktfelder 18, und
zwar der obere Heizkreis 16a über die Kontaktfelder 18a und 18a'. Der mittlere Heizkreis
16b weist die Kontaktfelder 18b und 18b' auf, und der untere Heizkreis 16c die Kontaktfelder
18c und 18c'. Des Weiteren sind noch Zusatzkontakte 20a' sowie 20a bis 20c vorgesehen,
und zwar für den mittleren Heizkreis 16b bzw. den unteren Heizkreis 16c jeweils ein
Zusatzkontakt 20b bzw. 20c. Der obere Heizkreis 16a weist einen Zusatzkontakt 20a
auf mit einer Anordnung ähnlich wie beim mittleren Heizkreis 16b. Am obersten Heizelement
15a' ist noch ein weiterer Zusatzkontakt 20a' vorgesehen.
[0031] Im linken Bereich sind an den Heizkreisen 16a bis 16c SMD-Temperatursensoren 21a
bis 21c vorgesehen, die die eingangs beschriebenen diskreten Temperatursensoren bilden.
Für jeden SMD-Temperatursensor 21a bis 21c sind zwei Temperatursensor-Kontaktfelder
22a und 22a', 22b und 22b' sowie 22c und 22c' vorgesehen. Sie sind elektrisch völlig
von den Heizkreisen 16a bis 16c getrennt. Diese diskreten Temperatursensoren eignen
sich zwar gut zur Bestimmung der Temperatur des Wassers in der Heizeinrichtung 11,
aber nicht zur Lokalisierung eines Bereichs mit einer Übertemperatur. Dazu ist ihr
Überwachungsbereich viel zu klein.
[0032] In der Mitte des Behälters 12 ist entlang seiner Längsachse ein Streifenbereich 27
vorgesehen, in dem eine Schweißnaht 28 verläuft, da der rohrförmige Behälter 12 aus
einem Blech geformt ist und die aneinanderliegenden Kanten eben miteinander verschweißt
sind. Unten ist an dem Behälter 12 ein sogenannter Außenseitenkontakt 30 angebracht,
beispielsweise zur Erdung.
[0033] Wie eingangs erläutert worden ist, ist es entweder möglich, eine dielektrische Sensorschicht
auf den Heizelementen 15 bzw. den Heizkreisen homogen bzw. aus demselben Material
oder Glas herzustellen. Alternativ können aber auch zwei unterschiedlich leitfähige
Materialien bzw. Gläser verwendet werden. Diese können sogar übereinander und/oder
aufeinander aufgebracht werden, wobei sie jeweils einzeln kontaktiert werden müssen.
Die Sensorschicht bildet sozusagen einen flächigen, temperaturabhängigen elektrischen
Widerstand, der bei Temperaturen bis etwa 80°C, wobei diese Temperatur einstellbar
ist, einen sehr hohen elektrischen Widerstand aufweist und somit kein Strom über die
Isolationsschicht fließt. Steigt die Temperatur auch nur in einem kleinen Bereich
weiter an und erreicht sie beispielsweise 100°C, so nimmt der elektrische Widerstand
ab. Bei Temperaturen von beispielsweise 150°C oder 200°C kann der Widerstand in diesem
kleinen Bereich so weit abgenommen haben, dass zwar noch die elektrischen Isolationseigenschaften
ausreichend gegeben sind, um die Heizkreise 16a bis 16c problemlos zu betreiben. Es
kann aber schon ein Ableitstrom bzw. Fehlerstrom sicher erfasst werden, der im Bereich
dieser Temperaturen fließen kann.
[0034] Zu derart hohen und deutlich über 100°C liegenden Temperaturen kann es beim Betrieb
der Heizeinrichtung 11 bzw. eines damit versehenen Verdampfers und beim Verdampfen
von Wasser eigentlich nur dann kommen, wenn einerseits durch Leerkochen kein Wasser
mehr vorhanden ist oder andererseits durch starke Verkalkung an einer Stelle die Wärmeabnahme
nicht mehr groß genug ist, so dass es zu der Überhitzung kommt. In dem ersten Fall,
dass sich in einem solchen Bereich allgemein kein Wasser mehr befindet, kann eine
Gegenkontrolle vorgenommen werden mit dem Zustand des jeweiligen SMD-Temperatursensors
21a bis 21c, vor allem des obersten Temperatursensors 21 a. Stellt dieser auch eine
Temperatur von über 100°C fest, so ist offensichtlich der Füllstand des Wassers abgesunken.
Stellt aber gerade der oberste SMD-Temperatursensor 21 a noch eine Temperatur von
maximal 100°C fest, so liegt eine deutlich höhere, von den Sensorelektroden zusammen
mit der Sensorschicht 25 festgestellte höhere Temperatur als Übertemperatur aufgrund
einer zu starken Verkalkung an der Innenseite des Behälters 12 vor. Je nach Größe
des flächigen Bereichs bzw. nach Höhe der Übertemperatur kann der entsprechende Heizkreis
16 weiterbetrieben werden oder aber abgeschaltet werden. In jedem Fall kann eine eingangs
beschriebene Signalisierung an eine Bedienperson erfolgen, um darauf aufmerksam zu
machen, dass die Heizeinrichtung 11 bzw. der Verdampfer entkalkt werden muss.
[0035] Die stark schematisierte Darstellung der Heizeinrichtung 11 in der Fig. 2 soll sozusagen
eine Draufsicht auf den Träger sein im abgewickelten Zustand bzw. wenn das Trägerrohr
des Behälters 12 aufgeschnitten wäre, also plan liegt. Zu erkennen sind die drei Heizkreise
16a bis 16c, wobei deren Unterteilung in die einzelnen Heizelemente hier nicht dargestellt
ist, weil sie für diesen Aspekt der Erfindung keine Rolle spielt. Auch die Kontaktierung
der Ansteuerung der Heizkreise 16a bis 16c ist hier nicht dargestellt. Lediglich für
den Heizkreis 16c sind dessen Kontaktfelder 18c und 18c' schematisiert dargestellt.
Aus dieser Fig. 2 ist gut zu ersehen, dass die drei Heizkreise 16a bis 16c voneinander
getrennte Bereiche einnehmen.
[0036] Auf die Heizkreise 16a bis 16c ist die Temperatursensoreinrichtung 30 aufgebracht,
und zwar zuerst vollflächig die vorgenannte Sensorschicht 32 direkt auf die Heizkreise
16. Diese Sensorschicht 32 weist mindestens die Flächen der drei Heizkreise 16a bis
16c auf, vorteilhaft ist es eine vollflächige bzw. durchgängige Sensorschicht. Sie
kann beispielsweise die Flächen der Heizkreise 16 a bis 16c leicht überlappen und
bis an oder kurz vor den Rand des Behälters 12 als Träger reichen. Die Sensorschicht
ist direkt auf die Heizkreise 16 a bis 16c aufgebracht und besteht aus einem vorgenannten
elektrisch isolierenden Material, vorteilhaft einem aus dem Stand der Technik bekannten
Glasmaterial. Dieses ist bei Raumtemperatur und auch bei Temperaturen im Betrieb der
Heizeinrichtung 11 zum Kochen bzw. Verdampfen von Wasser, also etwa 100°C, elektrisch
isolierend mit einem nahezu unendlich großen elektrischen Widerstand. Bei vorgenannten
Übertemperaturen ab 150°C, vorteilhaft zwischen 200°C und 300°C, sinkt der elektrische
Widerstand und ein vorbeschriebener Fehlerstrom, auch Ableitstrom genannt, kann durch
die Sensorschicht 32 hindurchgehen. Derartige Übertemperaturen können auftreten, wenn
entweder im Bereich an einem Heizelement bzw. an einem Heizkreis 16a bis 16c kein
Wasser mehr vorhanden ist, das die entstehende Wärme abnimmt. Alternativ kann an der
Innenseite des Behälters 12 eine starke Verkalkung zustande gekommen sein, welche
ebenfalls eine Wärmeabnahme erschwert. Üblicherweise weisen die Bereiche solcher Übertemperaturen
einen Durchmesser zwischen 0,5cm und 1,5cm bis maximal 2cm auf, wenn der Behälter
12 etwa 20cm bis 30cm lang ist und einen Durchmesser von etwa 6cm bis 10cm aufweist.
Sehr kleine lokale Übertemperaturen treten eher selten auf, da hier die Wärmequerleitung
des Behälters 12 für eine ausreichende Wärmeverteilung sorgt. Deutlich größere Bereiche
mit Übertemperatur treten ebenfalls sehr selten auf, da dann nämlich in ihrem Zentralbereich
bereits deutlich früher eine Übertemperatur aufgetreten wäre, die erkannt und unterbunden
werden sollte.
[0037] Auf die Sensorschicht 32 wiederum sind Sensorelektroden 34a und 34b aufgebracht,
und zwar in einer Elektrodenschicht. Dabei sind die Sensorelektroden beiden 34a und
34b voneinander getrennt mit einem Abstand von 1 mm bis 3mm bzw. maximal 5mm. Die
Sensorelektroden 34a und 34b weisen grundsätzlich gleiche Ausgestaltung auf, von einem
sich an der Seite entlangziehenden Basisabschnitt 36a und 36b gehen jeweils aufeinander
zu die Sensorelektrodenabschnitte 37ac, 37ab und 37aa sowie 37bc, 37bb und 37ba ab.
Deren Breite beträgt etwa 5mm bis 1,2cm. Es entsteht eine kammartige Struktur der
ineinandergreifenden Sensorelektrodenabschnitte 37. Es ist zu erkennen, dass diese
Sensorelektrodenabschnitte 37 ziemlich genau nur die Flächen der Heizkreise 16a bis
16c bedecken, in den Zwischenräumen bzw. neben den Heizkreisen kann ohnehin keine
Übertemperatur auftreten. Dargestellt sind hier jeweils drei Sensorelektrodenabschnitte
37 der beiden Sensorelektroden 34a und 34b der Temperatursensoreinrichtung 30 pro
Heizkreis 16. Es könnten aber auch mehr Sensorelektrodenabschnitte 37 sein. Weniger
als zwei sollten es jedoch nicht sein. Es ist auch zu erkennen, dass sämtliche Sensorelektrodenabschnitte
37 dieselbe Breite sowie denselben Abstand zueinander aufweisen.
[0038] Sensorzuleitungen 39a und 39b der Sensorelektroden 34a und 34b führen jeweils zu
Schutzschaltungen 41 a und 41 b. Jede dieser Schutzschaltungen 41 a und 41 b weist
zwei hintereinander geschaltete Widerstände R1a und R2a bzw. R1b und R2b auf. Dahinter
geschaltet sind jeweils eine Diode Da und Db sowie eine Zener-Diode ZDa und ZDb. Die
Schutzschaltungen 41a und 41b sind an eine möglicherweise entfernt angeordnete Steuervorrichtung
43 zur Auswertung der Temperatursensoreinrichtung 30 angeschlossen. So ist es möglich,
dass die Schutzschaltungen 41a und 41b sogar auf dem Behälter 12 als Träger angeordnet
sind, die Steuervorrichtung jedoch separat ist und beispielsweise mit einer Steuerung
für ein gesamtes Elektrogerät, in dem die Heizeinrichtung verbaut ist, kombiniert
oder integriert ist.
[0039] Die Steuervorrichtung 43 weist vor einen Mikrocontroller 44 vorgeschaltet Vorwiderstände
und Vorkondensatoren auf. Dem Mikrocontroller 44 nachgeschaltet ist eine weitere Beschaltung,
die zu Ausgängen L, SL, SN und N führt.
[0040] Im Heizkreis 16a ist ein Übertemperaturbereich 46 eingezeichnet. Sein Zentrum liegt
über dem mittleren Sensorelektrodenabschnitt 37ba, überlappt aber auch gleichzeitig
den mittleren Sensorelektrodenabschnitt 37aa und auch den links davon liegenden etwas.
Somit kann an beiden Sensorelektroden 34a und 34b ein Fehlerstrom ib und ia registriert
werden. Diese Fehlerströme ia und ib fließen abhängig von der Widerstandsveränderung
der Sensorschicht 32 im Übertemperaturbereich 46. Dabei zählt aber nicht nur die flächenmäßige
Überdeckung des Übertemperaturbereichs 46 über den Sensorelektrodenabschnitten 37,
sondern auch die jeweils vorhandene Temperatur. Übersteigt ein festgestellter Fehlerstrom
einen Fehlerstrom-Schwellwert, der festgelegt ist, so wird dies als Übertemperatur
erkannt und löst einen Fehlerfall aus. Dabei kann ein Signal ausgegeben werden, möglicherweise
kann auch eine vorbeschriebene Reduzierung der Heizleistung oder sogar eine Abschaltung
vorgenommen werden. Ein Fehlerstrom sollte 0,7mA nicht überschreiten. Ein Fehlerstrom-Schwellwert
kann zu beispielsweise 0,2mA bis 0,5mA gewählt werden.
[0041] Aus der Fig. 2 ist auch ersichtlich, dass bereits mit einer der Sensorelektroden
34a oder 34b bzw. deren Sensorelektrodenabschnitten 37 ein Fall einer solchen Übertemperatur
bzw. ein Übertemperaturbereich 46 erkannt werden könnte. Somit kann eine Zwei-Fehlersicherheit
erreicht werden, die Temperatursensoreinrichtung 30 funktioniert also auch nur mit
einem ihrer Temperatursensoren. Die beiden Schutzwiderstände in den Schutzschaltungen
41 dienen dazu, im Ein-Fehlerfall eine Beschädigung oder elektrische Zerstörung der
Steuervorrichtung 43 zu vermeiden. Die Zener-Dioden ZD begrenzen die Sensorspannung
auf Kleinsignalpegel.
[0042] Anhand der Fig. 2 ist auch leicht zu erkennen, dass jeweils zwei solcher Sensorelektroden
mit kammartig ineinandergreifenden Sensorelektrodenabschnitten getrennt voneinander
pro Heizkreis 16 vorgesehen sein könnte. Dann allerdings verdreifacht sich sowohl
der Anschlussaufwand als auch der Aufwand für die Schutzschaltungen und an der Steuervorrichtung
43, zumindest bezüglich ihrer Beschaltung. Insofern ist dies zwar möglich, aber mit
signifikantem zusätzlichem Aufwand verbunden. Dennoch wäre es natürlich wünschenswert,
einen solchen Fall eines Übertemperaturbereichs auf den entsprechenden Heizkreis 16
beschränken zu können, damit nur dieser in seiner Leistung reduziert oder abgeschaltet
werden kann. Eine Leistungsreduzierung kann beispielsweise so weit stattfinden, dass
zwar noch Heizleistung erzeugt wird und Wärme in das zu erhitzende Fluid eingebracht
wird, aber eben eine gefährliche Übertemperatur nicht mehr besteht.
[0043] Um diese Möglichkeit der Lokalisierung eines Übertemperaturbereichs für einen der
Heizkreise zu ermöglichen, kann die Konfiguration von Sensorelektroden 134a und 134b
entsprechend der Heizeinrichtung 111 bei der Fig. 3 gewählt werden. Beide Sensorelektroden
134a und 134b weisen entsprechend der Fig. 2 Sensorzuleitungen 139a und 139b sowie
Basisabschnitte 136 a und 136b auf. Die davon abstehenden Sensorelektrodenabschnitte
137 jedoch sind unterschiedlich ausgebildet.
[0044] Über dem ganz rechten Heizkreis 116a sind die vom Basisabschnitt 136a der Sensorelektrode
34a nach unten abstehenden drei Sensorelektrodenabschnitte 137aa relativ dünn bzw.
schmaler als in Fig. 2. Die entsprechenden Sensorelektrodenabschnitte 137ba der anderen
Sensorelektrode 134b, die vom unteren Basisabschnitt 136b nach oben stehen, sind dagegen
breiter als bei der Fig. 2, im hier dargestellten Ausführungsbeispiel sind sie etwa
doppelt so breit. Über dem mittleren Heizkreis 116b sind die jeweiligen Sensorelektrodenabschnitte
137ab und 137bb gleich breit. Über dem linken Heizkreis 116c sind die Verhältnisse
umgekehrt wie über dem rechte Heizkreis 116a. Die von oben nach unten reichenden Sensorelektrodenabschnitte
137ac sind erheblich breiter und insbesondere doppelt so breit wie die von unten nach
oben stehenden Sensorelektrodenabschnitte 137bc.
[0045] Durch diese Ausgestaltung der Breiten der Sensorelektrodenabschnitte über jeweils
einem der Heizkreise 116 kann ein Vergleich der Größen der Fehlerströme ia und ib
miteinander erfolgen und daraus der Schluss gezogen werden, im Bereich welches Heizkreises
116 sich ein Übertemperaturbereich 146 befindet. Ist nämlich ein Übertemperaturbereich
146 erneut entsprechend der Fig. 2 über dem rechten Heizkreis 116a aufgetreten, so
ist aufgrund der größeren Breite der Sensorelektrodenabschnitte der Sensorelektrode
134b deren von der Übertemperatur betroffene bzw. überdeckte Fläche viel größer. Somit
wird der Fehlerstrom ib deutlich größer sein als der Fehlerstrom ia, beispielsweise
etwa doppelt so groß. Durch ein entsprechend deutlich unterschiedlich gewähltes Größenverhältnis,
insbesondere 2:1 wie hier oder sogar noch unterschiedlicher, können auch Fälle eindeutig
erkannt werden, in denen ein Zentrum des Übertemperaturbereichs zwar direkt über einem
schmaleren Sensorelektrodenabschnitt 137 liegt, aber eben noch deutlich größere Flächenbereiche
der Sensorelektrodenabschnitte der anderen Sensorelektrode überdeckt.
[0046] Ist der Fehlerstrom ia deutlich größer als der Fehlerstrom ib, so wird ein Übertemperaturbereich
wohl über dem linken Heizkreis 116c liegen. Sind die beiden Fehlerströme in etwa gleich,
so wird ein Übertemperaturbereich wohl über dem mittleren Heizkreis 116b liegen. Wie
zuvor dargelegt, kann nach dem Erkennen des betroffenen Heizkreises dessen Leistung
reduziert werden, beispielsweise um 20% bis 50%. Dann wird in den meisten Fällen die
Temperatur in dem Übertemperaturbereich zwar noch höher sein als üblich, aber nicht
mehr in einem kritischen Bereich liegen. Dieses Erreichen eines kritischen Bereichs
könnte ja im Übrigen sicher und eindeutig erkannt werden. Somit muss nicht die Heizleistung
der gesamten Heizeinrichtung reduziert oder abgeschaltet werden.
[0047] Durch eine Aufteilung der Größenverhältnisse der Sensorelektrodenabschnitte zueinander
könnten auch noch mehr als drei Flächenbereiche überwacht bzw. unterschieden werden.
Dies macht aber bei einer hier dargestellten Heizeinrichtung mit drei Heizkreisen
wenig Sinn. Erst wenn mehr Heizkreise vorhanden wären oder diese noch einmal untereinander
unterteilt wären, würde dies Sinn machen. Gleichzeitig ist aber auch zu beachten,
dass die Sicherheit der Erkennung einer Übertemperatur an sich auf alle Fälle Vorrang
haben sollte vor sozusagen Zusatzfunktionen wie der Lokalisierung der Übertemperatur.
Jedenfalls ist eine hier dargestellte Lokalisierung einer Übertemperatur gut möglich
dadurch, dass die Fehlerströme ia und ib in etwa proportional der Flächenverhältnisse
der jeweiligen Sensorelektroden sind.
[0048] Des Weiteren ist hier auch gut zu ersehen, wie eine vorgenannte Kurzschluss- bzw.
Kabelbruchprüfung durchgeführt werden kann. Dazu wird ein entsprechend geeignetes
hochfrequentes Signal vom Frequenzanschluss 149 am Mikrocontroller 144 über eine Einkopplung
150 mittels der Sensorzuleitung 139b in die Sensorelektrode 134b eingespeist. Die
Einkopplung 150 weist einen Kondensator zur kapazitiven Entkopplung auf. Über die
andere Sensorelektrode kann das Signal dann rückgelesen werden mittels der Steuervorrichtung
143, und zwar über deren normalen Anschluss. Wenn hierbei gar kein Signal zurückkommt
oder ein erheblich verändertes, beispielsweise um mindestens 5% bis 25% geändertes,
so liegt ein Fehlerfall vor. Dies entspricht einer an sich üblichen Kurzschluss- bzw.
Kabelbruchprüfung. Dieser kann entweder zur Leistungsreduzierung oder zum Abschalten
der Heizeinrichtung 111 führen oder zumindest zur Ausgabe einer entsprechenden Fehlermeldung
an einen Benutzer, vorteilhaft optisch und/oder akustisch. In der Fig. 4 ist eine
weitere Heizeinrichtung 211 dargestellt, und zwar nicht im abgewickelten Zustand des
Trägerrohrs wie bei den Fig. 2 und 3, sondern als Trägerrohr entsprechend Fig. 1 an
sich. Während bei den Fig. 2 und 3 die Sensorelektrodenabschnitte kammartig bzw. fingerartig
ineinandergreifend ausgestaltet sind, verlaufen Sensorelektrodenabschnitte 237a und
237b von Sensorelektroden 234a und 234b durchgängig nebeneinander, also sozusagen
bifilar. Drei Heizkreise 216a, 216b und 216c sind auch hier auf einen Behälter 212
bzw. dessen Außenseite 213 in voneinander getrennten Bereichen aufgebracht. Die Sensorelektrodenabschnitte
237a und 237b verlaufen sozusagen in zwei Doppelwindungen über jeweils einem der Heizkreise
216. Der freie Streifen zwischen zwei Heizkreisen wird von den Sensorelektrodenabschnitten
direkt überquert, was in der Praxis aber nicht rechtwinklig sein muss, wie hier dargestellt,
sondern auch schräg erfolgen kann.
[0049] Auch hier ist zu ersehen, dass die Sensorelektrodenabschnitte 237a und 237b, ähnlich
wie bei den Fig. 2 und 3, im Wesentlichen die gesamte Fläche der Heizkreise 216a bis
216c überdecken, also auf Übertemperaturen überwachen können. Dies kann flächenmäßig
auch noch besser ausgestaltet sein. Würde bei der Heizeinrichtung 211 ein Übertemperaturbereich
wie bei den Fig. 2 und 3 auftreten, so würde er auch durch die Sensorelektrodenabschnitte
237a und 237b erfasst werden können.
[0050] Die hier dargestellte, jeweils gleichbleibende durchgehende Breite der Sensorelektrodenabschnitte
237, die bei beiden Sensorelektroden 234a und 234b gleich ist, entspricht in etwa
der Fig. 2, es ist also keine Lokalisierung eines Übertemperaturbereichs über einem
der Heizkreise möglich. Abweichend davon könnten im Bereich jeweils eines der Heizkreise
216a bis 216c die Breiten der darüber verlaufenden Sensorelektrodenabschnitte 237a
und 237b entsprechend der Fig. 3 variieren. Über dem Heizkreis 216a können also die
Sensorelektrodenabschnitte 237b doppelt so breit sein wie die Sensorelektrodenabschnitte
237a, über dem Heizkreis 216b können sie gleich breit sein, und über dem Heizkreis
216c können die Sensorelektrodenabschnitte 237a doppelt so breit sein wie die Sensorelektrodenabschnitte
237b. Wie zur Fig. 3 beschrieben, kann durch einen Vergleich der Größen der Fehlerströme,
die an den Sensorelektroden 234a und 234b bzw. deren Sensorzuleitungen 239a und 239b
erfasst werden können, wieder die Lokalisierung eines Übertemperaturbereichs stattfinden.
[0051] Auch bei der Heizeinrichtung 211 der Fig. 4 sollte ein Abstand zwischen den Sensorelektrodenabschnitten
237 stets gleich und des Weiteren relativ gering sein, beispielsweise zwischen 1 mm
und 3mm liegen.
1. Heizeinrichtung zum Erhitzen von Fluiden,
gekennzeichnet durch:
- einen flächigen Träger mit einer Oberfläche,
- Heizelemente, die an der Oberfläche des Trägers flächig verteilt angeordnet sind,
- die Heizelemente sind in einen oder mehrere separat voneinander betreibbare Heizkreise
aufgeteilt,
- eine Temperatursensoreinrichtung mit einer Sensorschicht, die mindestens die Fläche
der Heizelemente überdeckt,
- auf die Sensorschicht sind mindestens zwei Sensorelektroden in einer Elektrodenschicht
aufgebracht,
- die beiden Sensorelektroden sind elektrisch voneinander getrennt und weisen fingerartige
oder windungsartige Sensorelektrodenabschnitte auf, die mit einem Abstand von weniger
als 2cm zueinander verlaufen,
- die Breite von jeweils zwei nebeneinander angeordneten Sensorelektrodenabschnitten
beträgt jeweils weniger als 2cm,
- eine Steuervorrichtung zur Auswertung der Temperatursensoreinrichtung.
2. Heizeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nebeneinander angeordnete Sensorelektrodenabschnitte parallel zueinander verlaufen
und vorzugsweise gleiche Breite aufweisen.
3. Heizeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatursensoreinrichtung in mindestens zwei, vorzugsweise drei, Erkennungsbereiche
aufgeteilt ist, wobei insbesondere jeder Erkennungsbereich einem Heizkreis entspricht
bzw. einem Heizkreis zugeordnet ist und deckungsgleich mit diesem ist.
4. Heizeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Sensorelektrodenabschnitte nach Art von länglichen Bahnen bifilar, insbesondere in
Mäanderform, auf dem Träger verlaufen.
5. Heizeinrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass Sensorelektrodenabschnitte kammartig ineinandergreifen bzw. ineinander verschränkt
sind in Bereichen, die sich mit den Heizkreisen überdecken.
6. Heizeinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensorelektrodenabschnitte nach Art von Fingern von durchgehenden Basisabschnitten
der Sensorelektroden abstehen, wobei vorzugsweise die durchgehenden Basisabschnitte
auf die Flächen der Heizkreise bezogen an gegenüberliegenden Endbereichen verlaufen
und insbesondere die Sensorelektrodenabschnitte der einen Sensorelektrode bis an die
Basisabschnitte der anderen Sensorelektrode heranreichen.
7. Heizeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich eines Heizkreises die Breite der Sensorelektrodenabschnitte jeweils einer
Sensorelektrode gleich bleibt, vorzugsweise genau eines Heizkreises.
8. Heizeinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der Breiten der Sensorelektrodenabschnitte der beiden Sensorelektroden
zueinander in dem Bereich über mindestens einem Heizkreis unterschiedlich ist, vorzugsweise
zwischen 10% und 500%, wobei insbesondere die Heizeinrichtung drei Heizkreise aufweist
und im Bereich eines Heizkreises Sensorelektrodenabschnitte beider Sensorelektroden
gleiche Breite aufweisen und im Bereich der anderen beiden Heizkreise Sensorelektrodenabschnitte
beider Sensorelektroden jeweils unterschiedliche Breite aufweisen.
9. Heizeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass über jedem Heizkreis jede Sensorelektrode mindestens zwei Sensorelektrodenabschnitte
aufweist, vorzugsweise drei.
10. Heizeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger als Rohr ausgebildet ist und die Heizkreise entlang der Längsachse des
Rohres getrennt voneinander weitgehend umlaufend um den Träger angeordnet sind, wobei
vorzugsweise Sensorelektrodenabschnitte zu einem Großteil, vorzugsweise alle Sensorelektrodenabschnitte,
im rechten Winkel zu der Längsachse des Rohres verlaufen.
11. Verfahren zum Betrieb einer Heizeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zur Erkennung eines Bereichs der Heizelemente mit einer Übertemperatur, bei der ein
Fehlerstrom zwischen einem elektrischen Leiter, insbesondere einem Heizelement und/oder
einem metallischen Träger, und einer der Sensorelektroden einen vorgegebenen Schwellwert
übersteigt, jeweils ein Fehlerstrom an beiden Sensorelektroden gemessen wird und bei
Überschreiten eines Fehlerstrom-Schwellwerts mindestens eines Fehlerstroms eine Übertemperatur
erkannt wird und daraufhin ein Signal an einen Benutzer ausgegeben wird und/oder der
Betrieb der Heizeinrichtung geändert wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass in einem elektrischen Eingangskreis einer Auswertung für die Temperatursensoreinrichtung
zwei Schutzschaltungen mit je zwei Widerständen zum Schutz der Auswertung angeordnet
sind.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Heizeinrichtung gemäß Anspruch 8 eine Erkennung des Orts der Übertemperatur
im Bereich einer der Heizkreise erfolgt durch Vergleich der Größe der Fehlerströme
an den beiden Sensorelektroden, wobei sich die Größen der Fehlerströme zueinander
ähnlich verhalten wie die Größen der Flächen der Sensorelektrodenabschnitte der Sensorelektroden
im Bereich dieses Heizkreises.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass bei Erkennen einer Übertemperatur der Betrieb geändert wird durch mindestens ein
Reduzieren oder ein Abschalten der Leistung, insbesondere des Heizkreises, in dessen
Bereich die Übertemperatur erkannt worden ist.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kurzschluss- und Kabelbruchprüfung durchgeführt wird, indem ein hochfrequentes
Signal in eine der beiden Sensorelektroden eingespeist wird, vorzugsweise über eine
kapazitive Entkopplung mittels eines Kondensators odgl., wobei das Signal über die
andere der beiden Sensorelektroden mittels einer Steuereinrichtung rückgelesen wird,
wobei bei einer Abweichung der Signalform und/oder Signalhöhe um mindestens 5% ein
Fehler erkannt wird und ein Signal an einen Benutzer ausgegeben wird und/oder der
Betrieb der Heizeinrichtung geändert wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass eine Änderung des Betriebs der Heizeinrichtung nach Erkennen einer Übertemperatur
mindestens eine Reduzierung der Leistung oder ein Abschalten des Heizkreises ist,
in dessen Bereich die Übertemperatur erkannt worden ist, wobei vorzugsweise die gesamte
Heizeinrichtung abgeschaltet wird.