Gebiet der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Reinigungsgerät, insbesondere ein Boden- oder Überbodenreinigungsgerät,
mit einer um eine Drehachse rotierbaren Reinigungswalze, einem die Reinigungswalze
antreibenden Motor und einem zwischen der Reinigungswalze und dem Motor angeordneten
Gerätegetriebe.
Stand der Technik
[0002] Reinigungsgeräte der vorgenannten Art sind im Stand der Technik hinreichend bekannt.
Diese sind beispielsweise als Feuchtwischgeräte ausgebildet, deren Reinigungswalze
einen Flüssigkeit aufnehmenden Walzenbelag aufweist.
[0003] Die Druckschrift
DE 102 29 611 B3 offenbart beispielsweise ein Reinigungsgerät mit einer befeuchteten Reinigungswalze,
welche während eines Reinigungsvorgangs Schmutz von einer zu reinigenden Fläche aufnimmt.
Anschließend wird die Reinigungswalze während eines Regenerationsprozesses mit einer
gegenüber dem Reinigungsvorgang erhöhten Drehzahl rotiert, so dass die verschmutzte
Flüssigkeit aus der Reinigungswalze ausgetrieben wird.
[0004] Für das Abschleudern des Schmutzwassers von der Reinigungswalze kann die Drehzahl
der Reinigungswalze einstellbar sein. Dazu ist üblicherweise ein umschaltbares Gerätegetriebe
erforderlich, welches die Drehzahl der Reinigungswalze während des Reinigungsvorgangs
bzw. des Regenerationsvorgangs ändert.
[0005] Nachteilig sind dabei der relativ hohe Platzbedarf und das Gewicht des Getriebes,
welche auch die Größe und das Gewicht des Reinigungsgerätes negativ beeinflussen.
Zusammenfassung der Erfindung
[0006] Ausgehend davon ist es Aufgabe der Erfindung, ein Reinigungsgerät zu schaffen, welches
unterschiedliche Drehzahlen der Rotationswalze während des Reinigungsvorganges und
des Regenerationsvorganges erlaubt und dennoch ohne wesentliche Vergrößerung des Bauraumes
und/oder Gewichtes auskommt.
[0007] Zur Lösung der vorgenannten Aufgabe schlägt die Erfindung ein Reinigungsgerät mit
einer Geräteschnittstelle zur kraftübertragenden Verbindung der Reinigungswalze mit
dem Motor über ein externes Getriebe, insbesondere ein Basisstationsgetriebe einer
Basisstation, vor. Das Reinigungsgerät im Sinne der Erfindung kann sowohl ein Bodenreinigungsgerät
zur Reinigung von Fußböden, als auch ein Überbodenreinigungsgerät zur Reinigung von
höher gelegenen Flächen, wie beispielsweise Regalböden, Kanten, Fensterbänken, Fensterscheiben
und dergleichen sein.
[0008] Gemäß der Erfindung ist das Reinigungsgerät nun zur Interaktion mit einem externen
Getriebe, beispielsweise einem Getriebe einer Basisstation, ausgebildet, wobei das
Getriebe der Basisstation so mit dem Motor und der Reinigungswalze des Reinigungsgerätes
koppelbar ist, dass der Antrieb der Reinigungswalze während eines Reinigungsvorgangs
wie üblich mittels des Gerätegetriebes erfolgt und während eines Regenerationsvorgangs
wie üblich mittels des Basisstationsgetriebes. Somit kann das externe Getriebe, welches
zur Bereitstellung einer für die Regeneration der Reinigungswalze erforderlichen Drehzahl
geeignet ist, beispielsweise in eine Basisstation integriert sein, so dass das Reinigungsgerät
selbst kein zusätzliches Getriebe und auch kein umschaltbares Getriebe mit mehreren
Getriebestufen aufweisen muss. Das Reinigungsgerät kann somit kostengünstig hergestellt
werden.
[0009] Die Reinigungswalze des Reinigungsgerätes kann während eines Reinigungsvorgangs mit
einer ersten Drehzahl rotieren, und während eines Regenerationsvorgangs mit einer
zweiten Drehzahl. Beispielsweise kann das Gerätegetriebe ein Übersetzungsverhältnis
von 20:1 aufweisen, während das Basisstationsgetriebe ein Übersetzungsverhältnis von
1:20 aufweist. Bei einer Hintereinanderschaltung des Gerätegetriebes und des externen
Getriebes entspricht die Drehzahl während des Regenerationsvorgangs somit der Motordrehzahl.
Während des Reinigungsvorgangs entspricht die Drehzahl der Reinigungswalze hingegen
einem Zwanzigstel der Motordrehzahl. Bei einer Motordrehzahl von beispielsweise 6.000
U/min beträgt die Abtriebsdrehzahl des Gerätegetriebes 300 U/min, was für die Reinigung
einer Fläche vorteilhaft ist. Für den Regenerationsvorgang wird diese Abtriebsdrehzahl
des Gerätegetriebes von 300 U/min mittels des nachgeschalteten Basisstationsgetriebes
wieder erhöht, nämlich mit einem Übersetzungsverhältnis von 1:20 auf eine Drehzahl
von 6.000 U/min, was hier der Drehzahl des Motors entspricht. Die Leistung des Motors
bleibt dabei im Wesentlichen gleich, da die Rotation der Reinigungswalze während des
Reinigungsvorgangs ein hohes Drehmoment und eine niedrige Drehzahl erfordert, während
die Rotation der Reinigungswalze während des Regenerationsvorgangs ein niedriges Drehmoment
und eine hohe Drehzahl erfordert. Beide Vorgänge, d. h. sowohl Reinigung als auch
Regeneration, können somit mit demselben Motor durchgeführt werden. Der Getriebemotor
kann gemäß der Erfindung somit nur eine einzige Drehzahl aufweisen, wenngleich es
auch nicht ausgeschlossen ist, dass der Motor mehrere unterschiedliche Drehzahlen
aufweist.
[0010] Durch die Rotation der Reinigungswalze mit entgegen dem üblichen Reinigungsvorgang
erhöhter Drehzahl kann der an der Reinigungswalze haftende Schmutz effektiv abgeschleudert
werden. Vorteilhaft weist eine mit dem Reinigungsgerät verbindbare Basisstation einen
die Reinigungswalze zumindest teilweise umgebenden Auffangbehälter auf, in welchem
der von der rotierenden Reinigungswalze weggeschleuderte Schmutz aufgefangen wird.
[0011] Es wird des Weiteren vorgeschlagen, dass die Geräteschnittstelle ein erstes Geräteschnittstellenelement
und ein zweites Geräteschnittstellenelement aufweist. Das erste Geräteschnittstellenelement
kann beispielsweise ein Zahnrad des Motors oder auch ein Getriebeelement eines zu
dem Motor separaten Getriebes sein. Das zweite Geräteschnittstellenelement ist vorteilhaft
ebenfalls ein Zahnrad. Grundsätzlich sind jedoch auch andere Arten von Geräteschnittstellenelementen
möglich, die keine Zahnräder sind. Über die Geräteschnittstelle des Reinigungsgerätes
erfolgt eine Kraftübertragung von dem Motor bzw. Gerätegetriebe des Reinigungsgerätes
auf beispielsweise ein erstes Basisschnittstellenelement der Basisstation, und eine
Kraftübertragung von einem zweiten Basisschnittstellenelement des Basisstationsgetriebes
auf das zweite Geräteschnittstellenelement bzw. die Reinigungswalze des Reinigungsgerätes.
Mittels des externen Getriebes wird die Drehzahl der Reinigungswalze so erhöht, dass
Schmutz optimal von der Reinigungswalze abgeschleudert werden kann.
[0012] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass zwischen der Reinigungswalze und dem Motor
ein Freilauf ausgebildet ist. Der Antriebstrang des Reinigungsgerätes beinhaltet somit
neben dem Motor und dem Gerätegetriebe einen Freilauf, welcher das Gerätegetriebe
entweder kraftübertragend mit der Reinigungswalze verbindet oder das Gerätegetriebe
von der Reinigungswalze trennt. Der Freilauf ist dabei in einer besonders einfachen
Art und Weise als Rutschkupplung ausgebildet, welche in einer ersten Drehrichtung
eine kraftübertragende Verbindung herstellt und in einer zweiten, entgegengesetzten
Drehrichtung eine Verbindung verhindert. Dabei überbrückt eine zu dem Antriebsstrang
des Reinigungsgerätes parallele Verbindung, welche das externe Getriebe aufweist,
den Freilauf und die Reinigungswalze, so dass bei aktiviertem Freilauf der Motor bzw.
das Gerätegetriebe des Reinigungsgerätes über das externe Getriebe mit der Reinigungswalze
verbunden werden kann. Erfindungsgemäß ist somit durch einen Wechsel der Drehrichtung
des Freilaufes ein Wechsel zwischen der Drehzahl des externen Getriebes und der Drehzahl
des Gerätegetriebes möglich.
[0013] Es wird vorgeschlagen, dass der Freilauf ausgebildet ist, den Motor ohne Beteiligung
der Geräteschnittstelle in einer ersten Drehrichtung mit der Reinigungswalze zu koppeln
und in einer zweiten Drehrichtung von der Reinigungswalze zu entkoppeln. Somit dient
der Motor des Reinigungsgerätes nicht nur zum Antrieb der Reinigungswalze, sondern
vielmehr auch zur drehrichtungsabhängigen Verbindung der Reinigungswalze mit entweder
dem Gerätegetriebe oder dem externen Getriebe, wobei durch die Wahl des Getriebes
gleichzeitig auch die Drehzahl der Rotationswalze bestimmt wird.
[0014] Neben dem zuvor erläuterten Reinigungsgerät wird mit der Erfindung ebenso auch eine
Basisstation für ein Reinigungsgerät vorgeschlagen, welche eine Basisstationsschnittstelle
und ein Basisstationsgetriebe aufweist, wobei das Basisstationsgetriebe mittels der
Basisstationsschnittstelle kraftübertragend mit einem Motor und einer Reinigungswalze
eines Reinigungsgerätes verbindbar ist.
[0015] Des Weiteren wird auch ein System aus einem Reinigungsgerät und einer Basisstation
vorgeschlagen, insbesondere einem zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Reinigungsgerät
und einer zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Basisstation, wobei das Reinigungsgerät
eine um eine Drehachse rotierbare Reinigungswalze, einen die Reinigungswalze antreibenden
Motor und ein zwischen der Reinigungswalze und dem Motor angeordnetes Gerätegetriebe
aufweist, wobei die Reinigungswalze mittels des Motors rotierbar ist, wobei das Reinigungsgerät
eine Geräteschnittstelle aufweist, die mit einer Basisstationsschnittstelle der Basisstation
zur kraftübertragenden Verbindung des Motors und der Reinigungswalze über ein Basisstationsgetriebe
der Basisstation verbindbar ist. Das Reinigungsgerät und die Basisstation weisen somit
korrespondierende Schnittstellen auf, über welche der Motor des Reinigungsgerätes
mit dem Basisstationsgetriebe der Basisstation verbindbar ist. Dadurch entstehen die
zuvor in Bezug auf das Reinigungsgerät erläuterten Vorteile.
[0016] Darüber hinaus wird vorgeschlagen, dass die Geräteschnittstelle des Reinigungsgerätes
ein erstes Geräteschnittstellenelement, insbesondere ein Zahnrad, aufweist, welches
mit einem ersten Basisschnittstellenelement, insbesondere einem Zahnrad des Basisstationsgetriebes,
verbindbar ist, und dass die Geräteschnittstelle ein zweites Geräteschnittstellenelement,
insbesondere ein Zahnrad, aufweist, welches mit einem zweiten Basisschnittstellenelement,
insbesondere einem Zahnrad des Basisstationsgetriebes, verbindbar ist. Sowohl die
Geräteschnittstelle als auch die Basisstationsschnittstelle weisen somit Elemente
zur Verbindung mit der Basisstation bzw. dem Reinigungsgerät auf, so dass der Motor
des Reinigungsgerätes im Sinne der Erfindung besonders einfach mit dem Basisstationsgetriebe
verbindbar ist bzw. von diesem entkoppelbar ist.
[0017] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass das Reinigungsgerät zwischen dem Motor und
der Reinigungswalze einen Freilauf aufweist, welcher ausgebildet ist, den Motor ohne
Beteiligung der Basisstation in einer ersten Drehrichtung mit der Reinigungswalze
zu koppeln und in einer zweiten Drehrichtung von der Reinigungswalze zu entkoppeln.
[0018] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass das Reinigungsgerät und die Basisstation im
Bereich der Geräteschnittstelle und der Basisstationsschnittstelle zueinander formkorrespondierend
ausgebildet sind, so dass die Schnittstellen durch eine Anordnung des Reinigungsgerätes
an der Basisstation miteinander verbindbar sind. Dadurch erfolgt erfindungsgemäß bereits
durch die Anordnung des Reinigungsgerätes an der Basisstation eine Ausrichtung der
Schnittstellen zueinander, so dass der Nutzer das Reinigungsgerät wie üblich in die
Basisstation hineinstellt, an der Basisstation aufhängt oder ähnliches. Die Basisstation
kann beispielsweise auch dazu dienen, einen Akkumulator des Reinigungsgerätes aufzuladen,
eine Schmutzkammer des Reinigungsgerätes zu entleeren oder ähnliches. Dabei ist vorteilhaft
vorgesehen, dass das Reinigungsgerät durch einen Formschluss stets in der gleichen
Stellung an der Basisstation angeordnet ist, so dass automatisch auch die für die
Nutzung des Basisstationsgetriebes verwendeten Schnittstellen miteinander verbunden
sind. Der Nutzer muss somit nicht separat darauf achten, dass die Geräteschnittstelle
und die Basisstationsschnittstelle korrekt zueinander ausgerichtet sind.
[0019] Schließlich wird mit der Erfindung auch ein Verfahren zum Betrieb eines Reinigungsgerätes
mit einer um eine Drehachse rotierbaren Reinigungswalze, einem die Reinigungswalze
antreibenden Motor und einem zwischen der Reinigungswalze und dem Motor angeordneten
Gerätegetriebe vorgeschlagen, wobei die Reinigungswalze während eines Reinigungsvorgangs
mittels des Motors rotiert wird, wobei das Reinigungsgerät für einen Regenerationsvorgang
zur Regeneration der Reinigungswalze mit einer Basisstation verbunden wird, wobei
die Reinigungswalze während der Regeneration über ein mit dem Motor des Reinigungsgerätes
verbundenes Basisstationsgetriebe der Basisstation angetrieben wird.
[0020] Das Reinigungsgerät kann somit zum einen während eines üblichen Reinigungsvorgangs
genutzt werden, um Schmutz von einer zu reinigenden Fläche aufzunehmen. Dazu wird
die Reinigungswalze mit einer relativ geringen Drehzahl, beispielsweise 300 U/min,
rotiert. Während eines Regenerationsvorgangs wird die Reinigungswalze sodann von dem
aufgenommenen Schmutz gereinigt. Dazu wird die Reinigungswalze mit einer gegenüber
dem üblichen Reinigungsvorgang erhöhten Drehzahl rotiert, so dass der an der Reinigungswalze
anhaftende Schmutz vorteilhaft in einen Auffangbehälter geschleudert wird. Die Reinigungswalze
steht dann für einen erneuten Reinigungsvorgang und/oder eine Konditionierung mit
Reinigungsflüssigkeit zur Verfügung. Da sich die Drehzahlen während des Reinigungsvorgangs
und des Regenerationsvorgangs unterscheiden, sind unterschiedliche Getriebe in Kombination
mit dem Motor des Reinigungsgerätes erforderlich. Erfindungsgemäß erfolgt die Regeneration
der Reinigungswalze mittels des Basisstationsgetriebes der Basisstation, so dass das
Reinigungsgerät selbst keine Veränderung in Bezug auf den Motor und/oder das Gerätegetriebe
erfordert. Vielmehr wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren die Reinigungswalze
mittels des Motors des Reinigungsgerätes und mittels des Basisstationsgetriebes angetrieben.
Das Basisstationsgetriebe weist dabei vorteilhaft eine Übersetzung auf, welche bei
konstanter Motorleistung des Motors des Reinigungsgerätes zu einer erhöhten Drehzahl,
bei gegenüber dem Reinigungsvorgang verringertem Drehmoment führt. Beispielsweise
kann die Reinigungswalze während des Reinigungsvorgangs eine Drehzahl von 300 U/min
aufweisen und während des Regenerationsvorgangs eine Drehzahl von 6.000 U/min.
[0021] Es wird vorgeschlagen, dass die Reinigungswalze mittels eines zwischen dem Motor
und der Reinigungswalze angeordneten drehrichtungsabhängigen Freilaufes mit dem Basisstationsgetriebe
verbunden und/oder von dem Basisstationsgetriebe getrennt wird, wobei der Motor in
Bezug auf eine erste Drehrichtung mit dem Basisstationsgetriebe gekoppelt wird und
in Bezug auf eine zweite Drehrichtung von dem Basisstationsgetriebe entkoppelt wird.
Der Freilauf schaltet somit in Abhängigkeit von der Drehrichtung des Motors des Reinigungsgerätes
den Antriebsstrang für die Reinigungswalze. Bei einer ersten Drehrichtung des Motors
ermöglicht der Freilauf ohne Mitwirkung der Basisstation keine kraftübertragende Verbindung
zwischen der Reinigungswalze und dem Motor des Reinigungsgerätes bzw. dem Gerätegetriebe.
Sofern der Motor in eine dazu entgegengesetzte, zweite Drehrichtung rotiert, stellt
der Freilauf eine direkte kraftübertragende Verbindung zwischen dem Motor bzw. dem
Getriebe des Reinigungsgerätes und der Reinigungswalze her, so dass ausschließlich
der Antriebstrang des Reinigungsgerätes, ohne Beteiligung der Basisstation, zur Rotation
der Reinigungswalze beiträgt.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0022] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
Figur 1: ein Reinigungsgerät und eine Basisstation in einem nicht miteinander verbundenen
Zustand,
Figur 2: eine Schaltskizze des Reinigungsgerätes und der Basisstation gemäß Figur
1,
Figur 3: Das Reinigungsgerät und die Basisstation in einem miteinander verbundenen
Zustand,
Figur 4: Eine Schaltskizze des Reinigungsgerätes und der Basisstation gemäß Figur
3.
Beschreibung der Ausführungsformen
[0023] Figur 1 zeigt ein Reinigungsgerät 1 sowie eine Basisstation 8 in einem nicht miteinander
verbundenen Zustand.
[0024] Das Reinigungsgerät 1 ist hier beispielhaft als Feuchtwischgerät ausgebildet. Dieses
beinhaltet eine um eine Drehachse 2 rotierbare Reinigungswalze 3, welche einen Reinigungsbelag
16 aufweist. Der Reinigungsbelag 16 kann beispielsweise Mikrofasern aufweisen oder
als Schwamm ausgebildet sein. Der Reinigungsbelag 16 ist geeignet, Schmutz von einer
zu reinigenden Fläche zu lösen, aufzunehmen und/oder Schmutzwasser aufgrund des Kapillareffekts
zu speichern.
[0025] Das Reinigungsgerät 1 weist des Weiteren einen Motor 4 zum Antrieb der Reinigungswalze
3 auf. Der Motor 4 ist über ein Gerätegetriebe 5 und einen drehrichtungsgebundenen
Freilauf 11 mit der Reinigungswalze 3 verbunden.
[0026] Das Reinigungsgerät 1 weist darüber hinaus eine Geräteschnittstelle 6 zur Verbindung
des Reinigungsgerätes 1 mit der Basisstation 8 auf. Die Geräteschnittstelle 6 verfügt
dazu über ein erstes Geräteschnittstellenelement 9 und ein zweites Geräteschnittstellenelement
10.
[0027] Die Basisstation 8 weist ein Basisstationsgetriebe 7 auf, sowie eine Basisstationsschnittstelle
13 mit einem ersten Basisschnittstellenelement 14 und einem zweiten Basisschnittstellenelement
15. Die Basisstationsschnittstelle 13 und das Basisstationsgetriebe 7 stellen eine
Parallelverbindung 12 bereit, welche im miteinander verbundenen Zustand des Reinigungsgerätes
1 und der Basisstation 8 geeignet ist, den Freilauf 11 des Reinigungsgerätes 1 zu
überbrücken.
[0028] Figur 2 zeigt eine Schaltskizze des Reinigungsgerätes 1 und der Basisstation 8 gemäß
Figur 1. Dabei ist der Antriebstrang des Reinigungsgerätes 1 vollständig von der Basisstation
8 entkoppelt. Dieser Zustand entspricht einem üblichen Reinigungsvorgang des Reinigungsgerätes
1, bei welchem die Reinigungswalze 3 genutzt wird, um eine zu reinigende Fläche von
Schmutz zu befreien.
[0029] Während des Reinigungsvorgangs wird die Reinigungswalze 3 des Reinigungsgerätes 1
über die zu reinigende Fläche geführt. Dabei treibt der Motor 4 die Reinigungswalze
3 an, so dass diese um die Drehachse 2 rotiert. Der Motor 4 weist beispielsweise eine
Drehzahl von 6.000 U/min auf, wobei dessen Abtriebswelle in eine erste Richtung rotiert.
Die Abtriebsseite des Motors 4 ist mit dem Gerätegetriebe 5 verbunden, welches hier
beispielsweise ein Übersetzungsverhältnis von 20:1 aufweist, so dass die Abtriebsdrehzahl
des Gerätegetriebes 5 300 U/min beträgt. Die Abtriebsseite des Gerätegetriebes 5 ist
über den Freilauf 11 mit der Reinigungswalze 3 verbunden, wobei der Freilauf 11 die
Rotationsbewegung des Motors 4 auf die Reinigungswalze 3 überträgt. Der Freilauf 11
ist eine nur in eine Drehrichtung wirkende Kupplung, welche das Drehmoment des Motors
4 bei der gezeigten ersten Drehrichtung auf die Reinigungswalze 3 überträgt.
[0030] Der Motor 4 ist für einen üblichen Reinigungsvorgang ausgelegt, welcher ein hohes
Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen erfordert. Die Motorleistung kann beispielsweise
50 Watt betragen.
[0031] Die Basisstation 8 ist während des gezeigten Reinigungsvorgangs noch nicht beteiligt,
d. h. dass die Geräteschnittstelle 6 noch nicht mit der Basisstationsschnittstelle
13 verbunden ist.
[0032] Figur 3 zeigt das Reinigungsgerät 1 und die Basisstation 8 in einem miteinander verbundenen
Zustand. Dabei ist das Reinigungsgerät 1 in einen Teilbereich der Basisstation 8 eingesetzt.
Die Geräteschnittstelle 6 ist mit der Basisstationsschnittstelle 13 verbunden, wobei
das erste Geräteschnittstellenelement 9 des Reinigungsgerätes 1 mit dem ersten Basisschnittstellenelement
14 der Basisstation 8 verbunden ist und das zweite Basisschnittstellenelement 15 der
Basisstation 8 mit dem zweiten Geräteschnittstellenelement 10 des Reinigungsgerätes
1. Die Geräteschnittstellenelemente 9,10 des Reinigungsgerätes 1 und die Basisschnittstellenelemente
14, 15 der Basisstation 8 sind jeweils als Zahnräder ausgebildet, welche für eine
Kraftübertragung ineinandergreifen.
[0033] Die Positionierung des Reinigungsgerätes 1 an der Basisstation 8 erfolgt mittels
eines Formschlusses der beiderseitigen Gehäuse. Durch den Formschluss werden gleichzeitig
auch die Geräteschnittstelle 6 und die Basisstationsschnittstelle 13 in eine zueinander
korrespondierende Position gebracht, in welcher sich die Geräteschnittstellenelemente
9, 10 des Reinigungsgerätes 1 und die Basisschnittstellenelemente 14,15 der Basisstation
8 automatisch miteinander verbinden. Über die Geräteschnittstelle 6 und die Basisstationsschnittstelle
13 erfolgt eine kraftübertragende Kopplung des Motors 4 des Reinigungsgerätes 1 über
die Parallelverbindung 12 der Basisstation 8 mit der Reinigungswalze 3. Somit treibt
der Motor 4 die Reinigungswalze 3 über das Basisstationsgetriebe 7 der Basisstation
8 an. Hierdurch ist ein Regenerationsvorgang der Reinigungswalze 3 mit großer Drehzahl
möglich.
[0034] Figur 4 zeigt im Detail die Schaltskizze in Bezug auf den verbundenen Zustand von
Reinigungsgerät 1 und Basisstation 8 gemäß Figur 3. Dabei sind das Reinigungsgerät
1 und die Basisstation 8 via der Geräteschnittstelle 6 und der Basisstationsschnittstelle
13 miteinander verbunden. Während des Regenerationsvorgangs rotiert der Motor 4 in
eine zweite Richtung, welche der Rotationsrichtung während des Reinigungsvorgangs
entgegengesetzt ist. Im Beispiel rotiert die Abtriebswelle des Motors 4 mit einer
Drehzahl von 6.000 U/min. Durch das Übersetzungsverhältnis 20:1 des Gerätegetriebes
4 wird diese Drehzahl von 6.000 U/min auf eine Abtriebsdrehzahl von 300 U/min herabgesetzt.
Da der Motor 4 bzw. die Abtriebswelle des Gerätegetriebes 5 während der Regeneration
jedoch in die zweite Richtung rotiert, kommt es nicht zu einer Kraftübertragung zwischen
dem Gerätegetriebe 5 und dem Freilauf 11. Vielmehr ist der Freilauf in dieser zweiten
Drehrichtung nicht wirksam, so dass das Drehmoment des Gerätegetriebes 5 ausschließlich
über die Geräteschnittstelle 6 und die Basisstationsschnittstelle 13 auf das Basisstationsgetriebe
7 der Basisstation 8 übertragen wird. Dazu ist das erste Geräteschnittstellenelement
9, hier ein erstes Zahnrad, mit dem ersten Basisschnittstellenelement 14 der Basisstation
8, hier ebenfalls einem Zahnrad, verbunden. Es kommt somit zu einer Übertragung des
Drehmoments auf das Basisstationsgetriebe 7, welches hier ein Übersetzungsverhältnis
von 1:20 aufweist. Dadurch wird die Drehzahl von 300 U/min auf eine Drehzahl von 6.000
U/min übersetzt. Zugleich erfolgt eine Drehrichtungsumkehr. Die Abtriebswelle des
Basisstationsgetriebes 7 weist das zweite Basisschnittstellenelement 15 auf, welches
mit dem zweiten Geräteschnittstellenelement 10 verbunden ist. Somit wird die Reinigungswalze
3 über die Parallelverbindung 12 der Basisstation 8 in Rotation versetzt. Im Gegensatz
zu dem Reinigungsvorgang rotiert die Reinigungswalze 3 nun mit einer Drehzahl von
6.000 U/min (d.h. hier der Drehzahl des Motors 4), wodurch in dem Reinigungsbelag
16 der Reinigungswalze 3 gespeicherter Schmutz und/ oder gespeichertes Schmutzwasser
optimal weggeschleudert werden kann, vorteilhaft in einen Auffangbehälter der Basisstation
8.
[0035] Für den gezeigten Regenerationsvorgang sind geringere Drehmomente notwendig als für
den Reinigungsvorgang. Daher kann die höhere Drehzahl für den Regenerationsvorgang
mittels des Basisstationsgetriebes 7 bei gleicher Motorleistung des Motors 4 erreicht
werden. Das Basisstationsgetriebe 7 ist in der Basisstation 8 angeordnet, so dass
der Bauraum des Reinigungsgerätes 1 möglichst gering bleibt. Darüber hinaus sind keine
Änderungen an dem Motor 4 und dem Gerätegetriebe 5 des Reinigungsgerätes 1 notwendig,
um das Abschleudern des Schmutzes/Schmutzwassers von der Reinigungswalze 3 zu erreichen.
[0036] Die Schaltung zwischen dem Antriebsstrang des Reinigungsgerätes 1 für den Reinigungsvorgang
und der Parallelverbindung 12 der Basisstation 8 für den Regenerationsvorgang erfolgt
mittels der Drehrichtung des Motors 4 sowie dem Freilauf 11 des Reinigungsgerätes
1, welcher so ausgelegt ist, dass bei einer ersten Drehrichtung des Motors eine direkte
Kraftübertragung, d. h. ohne Nutzung der Parallelverbindung 12 der Basisstation 8,
auf die Reinigungswalze 3, stattfindet, während bei einer zweiten, dazu entgegengesetzten
Drehrichtung keine Kraftübertragung über den Freilauf 11 stattfindet. Vielmehr wird
das Drehmoment über die Geräteschnittstelle 6 und die Basisstationsschnittstelle 13
auf die Parallelverbindung 12 der Basisstation 8 übertragen, woraufhin eine Erhöhung
der Drehzahl mittels des Basisstationsgetriebes 7 stattfindet, so dass die Reinigungswalze
3 des Reinigungsgerätes 1 während des Regenerationsvorgangs mit zu dem Reinigungsvorgang
erhöhter Drehzahl rotieren kann.
Liste der Bezugszeichen
[0037]
- 1
- Reinigungsgerät
- 2
- Drehachse
- 3
- Reinigungswalze
- 4
- Motor
- 5
- Gerätegetriebe
- 6
- Geräteschnittstelle
- 7
- Basisstationsgetriebe
- 8
- Basisstation
- 9
- Erstes Geräteschnittstellenelement
- 10
- Zweites Geräteschnittstellenelement
- 11
- Freilauf
- 12
- Parallelverbindung
- 13
- Basisstationsschnittstelle
- 14
- Erstes Basisschnittstellenelement
- 15
- Zweites Basisschnittstellenelement
- 16
- Reinigungsbelag
1. Reinigungsgerät (1), insbesondere Boden- oder Überbodenreinigungsgerät, mit einer
um eine Drehachse (2) rotierbaren Reinigungswalze (3), einem die Reinigungswalze (3)
antreibenden Motor (4) und einem zwischen der Reinigungswalze (3) und dem Motor (4)
angeordneten Gerätegetriebe (5), dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungsgerät (1) eine Geräteschnittstelle (6) zur kraftübertragenden Verbindung
der Reinigungswalze (3) mit dem Motor (4) über ein externes Getriebe, insbesondere
ein Basisstationsgetriebe (7) einer Basisstation (8), aufweist.
2. Reinigungsgerät (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Geräteschnittstelle (6) ein erstes Geräteschnittstellenelement (9), insbesondere
ein Zahnrad, und ein zweites Geräteschnittstellenelement (10), insbesondere ein Zahnrad,
aufweist.
3. Reinigungsgerät (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Reinigungswalze (3) und dem Motor (4) ein Freilauf (11) ausgebildet
ist.
4. Reinigungsgerät (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Freilauf (11) ausgebildet ist, den Motor (4) ohne Beteiligung der Geräteschnittstelle
(6) in einer ersten Drehrichtung mit der Reinigungswalze (3) zu koppeln und in einer
zweiten Drehrichtung von der Reinigungswalze (3) zu entkoppeln.
5. Basisstation (8) für ein Reinigungsgerät (1), insbesondere für ein Reinigungsgerät
(1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine Basisstationsschnittstelle (13) und ein Basisstationsgetriebe (7), wobei das
Basisstationsgetriebe (7) mittels der Basisstationsschnittstelle (13) kraftübertragend
mit einem Motor (4) und einer Reinigungswalze (3) eines Reinigungsgerätes (1) verbindbar
ist.
6. System aus einem Reinigungsgerät (1) und einer Basisstation (8), wobei das Reinigungsgerät
(1) eine um eine Drehachse (2) rotierbare Reinigungswalze (3), einen die Reinigungswalze
(3) antreibenden Motor (4) und ein zwischen der Reinigungswalze (3) und dem Motor
(4) angeordnetes Gerätegetriebe (5) aufweist, wobei die Reinigungswalze (3) mittels
des Motors (4) rotierbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungsgerät (1) eine Geräteschnittstelle (6) aufweist, welche mit einer Basisstationsschnittstelle
(13) der Basisstation (8) zur kraftübertragenden Verbindung des Motors (4) und der
Reinigungswalze (3) über ein Basisstationsgetriebe (7) der Basisstation (8) verbindbar
ist.
7. System nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Geräteschnittstelle (6) des Reinigungsgerätes (1) ein erstes Geräteschnittstellenelement
(9), insbesondere ein Zahnrad, aufweist, welches mit einem ersten Basisschnittstellenelement
(14), insbesondere einem Zahnrad des Basisstationsgetriebes (7), verbindbar ist, und
dass die Geräteschnittstelle (6) ein zweites Geräteschnittstellenelement (10), insbesondere
ein Zahnrad, aufweist, welches mit einem zweiten Basisschnittstellenelement (15),
insbesondere einem Zahnrad des Basisstationsgetriebes (7), verbindbar ist.
8. System nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungsgerät (1) zwischen dem Motor (4) und der Reinigungswalze (3) einen
Freilauf (11) aufweist, welcher ausgebildet ist, den Motor (4) ohne Beteiligung der
Basisstation (8) in einer ersten Drehrichtung mit der Reinigungswalze (3) zu koppeln
und in einer zweiten Drehrichtung von der Reinigungswalze (3) zu entkoppeln.
9. System nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungsgerät (1) und die Basisstation (8) im Bereich der Geräteschnittstelle
(6) und der Basisstationsschnittstelle (13) zueinander formkorrespondierend ausgebildet
sind, so dass die Schnittstellen (6,13) durch eine Anordnung des Reinigungsgerätes
(1) an der Basisstation (8) miteinander verbindbar sind.
10. Verfahren zum Betrieb eines Reinigungsgerätes (1) mit einer um eine Drehachse (2)
rotierbaren Reinigungswalze (3), einem die Reinigungswalze (3) antreibenden Motor
(4) und einem zwischen der Reinigungswalze (3) und dem Motor (4) angeordneten Gerätegetriebe
(5), wobei die Reinigungswalze (3) während eines Reinigungsvorgangs mittels des Motors
(4) rotiert wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungsgerät (1) für einen Regenerationsvorgang zur Regeneration der Reinigungswalze
(3) mit einer Basisstation (8) verbunden wird, wobei die Reinigungswalze (3) während
der Regeneration über ein mit dem Motor (4) des Reinigungsgerätes (1) verbundenes
Basisstationsgetriebe (7) der Basisstation (8) angetrieben wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungswalze (3) mittels eines zwischen dem Motor (4) und der Reinigungswalze
(3) angeordneten drehrichtungsabhängigen Freilaufes (11) mit dem Basisstationsgetriebe
(7) verbunden und/ oder von dem Basisstationsgetriebe (7) getrennt wird, wobei der
Motor (4) in Bezug auf eine erste Drehrichtung mit dem Basisstationsgetriebe (7) gekoppelt
wird und in Bezug auf eine zweite Drehrichtung von dem Basisstationsgetriebe (7) entkoppelt
wird.