Stand der Technik
[0001] Im Möbelbereich muss regelmäßig abhängig von der Einbausituation am Aufstellort des
Möbels eine Anpassung des Möbels erfolgen. Wenn beispielsweise bei Möbeln mit einem
bewegbaren Möbelteil ein Gegenstand in einen bei der Bewegung des Möbelteils einnehmbaren
Bewegungsraum hineinragt und der Gegenstand nicht entfernt oder verändert werden kann,
müssen Vorkehrungen getroffen werden, damit eine Kollision mit dem Gegenstand bzw.
eine Bewegungshinderung des Möbelteils ausgeschlossen wird. Bei Schubladen-Möbeln
kann eine oberste Schublade bzw. deren Schubladen-Rückwand betroffen sein.
[0002] Da die Form und Größe des in den Bewegungsraum hineinragenden Gegenstands sich von
Fall zu Fall unterscheidet bzw. meist erst vor Ort bei der Erstmontage des Möbels
konkret berücksichtigt werden kann, ist für jeden Einzelfall eine individuelle Anpassungen
des Möbelteils erforderlich. Selbst bei im Vorfeld des Einbaus des Möbels vorgenommenen
Maßnahmen am Möbelteil sind diese regelmäßig nicht optimal abgestimmt bzw. sind oft
weitere Maßnahme notwendig.
[0003] Daher sind bisher entsprechende Szenarien technisch und wirtschaftlich unbefriedigend.
Aufgabe und Vorteile der Erfindung
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, bei den eingangs beschriebenen Situationen
ein Möbel derart bereitzustellen, dass eine Aufstellung des Möbels an unterschiedliche
Einbausituationen vorteilhaft anpassbar ist. Insbesondere soll die Anpassung und die
Nutzung von verschieblichen Möbelteilen, die unterhalb von benachbarten Anordnungen
mit nach unten vorstehender Kontur aufgestellt werden, vorteilhaft möglich sein.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst.
[0006] Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Varianten der Erfindung.
[0007] Die Erfindung geht aus von einem Wandelement für eine Schublade mit gegenüberliegenden
Schubladen-Längsseiten und einer zwischen den Schubladen-Längsseiten vorhandenen Schubladen-Rückwand.
Die Schubladen-Rückwand bildet eine rückwärtige Begrenzung eines Stauraums in der
Schublade, wobei eine Mindest-Höhe der Schubladen-Rückwand im Hinblick auf ein Aufnahmevolumen
des Stauraums in der Schublade zu beachten ist. Für ein optimiertes Stauraumvolumen
ist die Höhe der Rückwand an Maximalwerten orientiert.
[0008] Der Kern der Erfindung liegt darin, dass die Schubladen-Rückwand mehrteilig ist und
das Wandelement umfasst, wobei die Schubladen-Rückwand bezogen auf die Längsachse
der Schubladen-Rückwand eine Trennstelle aufweist, welche über eine Höhe der Schubladen-Rückwand
durchgehend ausgebildet ist.
[0009] Damit lässt sich ein Möbel mit einer Schublade im oberen Endbereich des Möbels vorteilhaft
an individuelle Einbausituationen anpassen. Insbesondere ist eine vorteilhafte Anpassung
an Gegebenheiten oberhalb des Möbels bzw. der obenliegenden Schublade möglich. Dies
ist insbesondere vorteilhaft, wenn oberhalb der Schublade nach unten vorstehende Elemente
vorhanden sind, welche in den Bereich der Schublade vorstehen. In der Regel sind diese
Elemente derart, dass deren Kontur bzw. Umriss nicht über die gesamte Breite der Schublade
bzw. sich nicht über die gesamte Längsseite der Schubladen-Rückwand erstreckt bzw.
nicht über die gesamte Breite im gleichen Maß nach unten vorsteht.
[0010] Beispielsweise bei Möbeln mit einer oben im Möbel vorhandenen Schublade, die unterhalb
einer sanitären Einrichtung eingebaut ist, muss in den allermeisten Fällen in einem
rückwärtigen Bereich der Schublade eine auf die vorstehenden Elemente abgestimmte
Anpassung erfolgen. Damit soll das Einschieben der Schublade bis in die vollständig
am Möbel eingefahrene Stellung der Schublade ohne Kollision mit der Schubladen-Rückwand
gewährleistet werden. Insbesondere sollen oberhalb der Schublade vorhandene Elemente
nicht von oben gegen die Rückwand der Schublade stoßen.
[0011] Dies ist zum Beispiel bei Anordnungen mit einem Spül- oder Sanitärbecken der Fall,
an dem unterhalb eine oder mehrere Leitungen wie Zuführ- und/oder Abflussleitungen
fest montiert vorhanden sind. Derartige Leitungen weisen häufig für einen Geruchsverschluss
insbesondere eine nach unten teilweise auskragende Siphoneinrichtung auf. Daher stellt
dieser Bereich, der meist nach hinten bzw. in horizontaler Richtung zu einer Möbelfront
versetzt ist, ein mechanisches Hindernis für die Schubladen-Rückwand der Schublade
dar, in einer Verschiebestellung der Schublade in Einschieberichtung, bevor die Schublade
ihre eingeschobene Position am Möbel erreicht. Ausgehend von einer Standard-Schublade
muss daher bislang aufwändig bzw. durch teure Sonderlösungen die Schubladen-Rückwand
individuell bzw. nachträglich so verändert werden, dass die modifizierte Schubladen-Rückwand
an dem Hindernis vorbei einschiebbar und herausziehbar ist bzw. nach hinten horizontal
vollständig einschiebbar ist, bis zur gewünschten End- bzw. Schließstellung der Schublade
am Möbel. Das Hindernis steht dann etwas von oben in den Stauraum der Schublade hinein,
was meist unkritisch ist, da die Schublade in aller Regel nicht randvoll befüllt ist.
[0012] Die Erfindung ist relevant, wenn das Möbel zur oben anschließenden Umgebung offen
ist, also keine oberseitige Abdeckung oder dergleichen aufweist. Dies ist dann auch
nicht erforderlich, da das Möbel ohnehin zum Beispiel von einem Spültisch mit einem
Sanitärbecken und dergleichen oben überdeckt ist.
[0013] Das erfindungsgemäße Wandelement ist dementsprechend vorzugsweise ein vorbereitet
ausgebildetes bzw. standardisiert vorproduziertes Wandelement einer Schubladen-Rückwand.
Das Wandelement ist insbesondere ein Wandelement für eine Spülenlade bzw. eine Spültisch-Lade.
[0014] Die Erfindung ist damit insbesondere vorteilhaft, wenn das Möbel mit einer oben vorhandenen
Schublade als Untermöbel für den Einbau unter einen Spültisch wie beispielsweise in
einer Küche oder einem Badezimmer bzw. einem Toilettenraum vorgesehen ist.
[0015] Insbesondere ist es mit dem durch eine oder zwei Trennstellen an der Schubladen-Rückwand
vorhandene Wandelement möglich, die Schubladen-Rückwand individuell auszubilden und
so anzupassen, dass die Höhe nur in einem auf das Nötigste beschränkten Maß gegenüber
einer maximalen Höhe bzw. Fläche der Schubladen-Rückwand vermindert ist. Mit einer
Trennstelle kann das Wandelement mit unterschiedlich hohen anderen vorzugsweise ebenfalls
standardisierten Rückwandelementen verbunden werden.
[0016] Die Trennstelle verläuft vorzugsweise zwischen dem Wandelement und dem weiteren Rückwandelement
insbesondere über die gesamte Höhe des Rückwandelements. Die Trennstelle ist vorzugsweise
über einen vertikal sich erstreckenden Spaltbereich ausgebildet. Die Trennstelle kann
von aneinander flächig anliegenden ebenen Flächen begrenzt sein. Die Flächen können
ausschließlich zwei parallel gegenüberliegende sich berührende Flächen umfassen oder
winklig stehende, ebene vertikale Flächen aufweisen.
[0017] Bei der Schubladen-Rückwand ist vorzugsweise zumindest ein zum erfindungsgemäßen
Wandelement weiteres Element der gesamten Schubladen-Rückwand zur Bildung der Schubladen-Rückwand
vorhanden. In der Regel sind mehrere vorzugsweise genau zwei erfindungsgemäße Wandelemente
an der Schubladen-Rückwand vorhanden. Zum Beispiel ist gemäß einer bevorzugten Ausführung
der Erfindung genau ein weiteres Standardelement an der Schubladen-Rückwand zwischen
zwei erfindungsgemäßen Wandelementen vorgesehen. Das Standardelement weist eine vergleichsweise
geringe Höhe auf, die vorzugsweise geringer ist als die Höhe des Wandelements. In
der Regel ist das erfindungsgemäße Wandelement umgekehrt in der Höhe so abgestimmt,
dass es eine größere Höhe aufweist als das weitere Element der Schubladen-Rückwand.
Ein zum erfindungsgemäßen Wandelement weiteres Wandelement der Schubladen-Rückwand
ist vorzugsweise ein Standardelement für eine Schubladen-Rückwand. Daher ist das erfindungsgemäße
Wandelement vorzugsweise für ein Zusammenwirken bzw. ein vorteilhaftes Verbinden mit
dem Standardelement für eine Schubladen-Rückwand ausgestaltet.
[0018] Das Standardelement für die Schubladen-Rückwand steht demgemäß in unterschiedlichen
zum Beispiel zwei oder drei Standardhöhen und/oder Standardbreiten zur Verfügung.
Das Standardelement für eine Schubladen-Rückwand weist eine vergleichsweise geringe
Höhe von zum Beispiel ca. 7 Zentimetern auf. Das Standardbauteil wird vorteilhaft
verwendet, um mit zwei erfindungsgemäßen Wandelementen kombiniert zu werden und zusammen
die gesamte Schubladen-Rückwand zu bilden.
[0019] Bislang wird aufwändig beispielsweise an einer bestehenden Rückwand im mittleren
Bereich beispielsweise ein Materialbereich durch Heraussägen oder Heraustrennen herausgenommen.
Dies erfolgt durch Montagepersonal mit einem Sägewerkzeug. Außerdem wird eine solche
nachträgliche Anpassung von einem Nutzer des Möbels häufig als optisch nicht ansprechend
angesehen.
[0020] Das erfindungsgemäße Wandelement ist vorzugsweise so gestaltet, dass es ohne weiteres
möglich ist, eine optisch ansprechende vorproduziert gestaltete Schubladen-Rückwand
bereitzustellen. Das Wandelement ermöglicht außerdem eine vorteilhafte Anbindung der
Schubladen-Rückwand an einen Seitenbereich der Schublade wie eine Seitenzarge, eine
Schubladen-Seitenwand, eine Seiten-Reling und/oder ein anderes Aufsatzsysteme wie
einen Glasaufsatz an der Schubladen-Längsseite.
[0021] Vorzugsweise ist das Wandelement derart ausgebildet dass es zu einer Oberseite eines
Rückwandabschnitts der Schubladen-Rückwand, welcher sich über eine Trennstelle an
das erfindungsgemäße Wandelement anschließt, eine nach oben versetzte Oberseite hat.
Das Wandelement weist vorzugsweise eine Höhe auf, die größer als eine Höhe in insbesondere
eines über die Breite der Rückwand gesehen mittleren Rückwandabschnitts der Schubladen-Rückwand
ist. Weiter bildet das Wandelement vorzugsweise eine Breite der Schubladen-Rückwand.
Auch bevorzugt ist es, dass das Wandelement über seine Breite bzw. über den Teil,
welcher einen Teil der Breite der Rückwand bildet, eine einheitliche Höhe ausbildet.
[0022] Das Wandelement ist in der Grundform vorzugsweise rechteckig bzw. quaderförmig. Vorzugsweise
weist das Wandelement einen horizontalen oberen Rand bzw. eine horizontal ebene Oberseite
auf, bezogen auf den Einbau- bzw. Nutzzustand der Schublade. Die Höhe der von dem
Wandelement gebildeten Breite der Schubladen-Rückwand ist insbesondere eine maximale
Höhe der Rückwand. Die Höhe des Wandelements ist demgemäß vorzugsweise größer als
ein daran anschließendes benachbartes z. B. im Mittelabschnitt vorhandenes bzw. mittleres
Rückwandelement. Das mittlere Rückwandelement ist vorzugsweise ein Standardteil mit
geringer Höhe, so dass im eingebauten Zustand des mittleren Rückwandelements am Hindernis,
das oberhalb dieses mittleren Rückwandelements vorhanden ist, kollisionsfrei unterhalb
vorbeibewegbar ist.
[0023] Besonders bevorzugt ist es, dass das Wandelement eine Breite der Rückwand bildet,
wobei die Breite nach innen versetzt zu einer hinteren Stirnseite der dazugehörigen
Schubladen-Längsseite ist. Das Wandelement ist vorzugsweise so ausgebildet, dass es
mit zumindest einem Bereich einer äußeren vertikal verlaufenden Schmalseite des Wandelements
in Anlage- bzw. Verbindungskontakt mit einer Innenseite im hinteren Teil der Schubladen-Längsseite
bringbar ist, bezogen auf den zusammengebauten Zustand der Schublade.
[0024] Das erfindungsgemäße Wandelement ist insbesondere zu unterscheiden von einem Element,
das als Eckverbinder an einer Rückwand dient, der eine Eck-Verbindungsfunktion der
Rückwand mit einer Seitenwand darstellt. Der Eckverbinder ist jedoch nicht konzipiert
über einen Teil der Breite der Rückwand eine Wandfunktion der Rückwand zu erfüllen.
Der Eckverbinder selbst soll in der Fläche der Rückwand gerade nicht oder in einem
möglichst verschwindenden Maß in Erscheinung treten. Auch ist ein Eckverbinder in
der Höhe auf die angrenzend sich ergebende Höhe der Rückwand abgestimmt, insbesondere
geringer in der Höhe. Der Eckverbinder bildet keinen flächig bzw. begrenzend wirkenden
Teil der Rückwand bzw. soll keine Breite der Rückwand bereitstellen. Insbesondere
soll der Eckverbinder im Rückwandbereich innen zwischen den Schubladen-Längsseiten
keine größere Höhe als die Schubladen-Rückwand aufweisen.
[0025] Das Wandelement ist vom Material vorzugsweise identisch mit dem restlichen Teil der
Rückwand, zum Beispiel aus einem Metall-, Kunststoff und/oder Holzmaterial. Das Wandelement
ist vorzugsweise identisch im äußeren Erscheinungsbild mit dem verbleibenden Teil
der Schubladen-Rückwand bzw. dem mittleren Rückwandelement.
[0026] Die Trennstelle zwischen dem Wandelement und dem angrenzenden Teil der Schubladen-Rückwand
ist vorzugsweise so einrichtbar, dass sie sehr schmal zum Beispiel in der Art eines
Spalts von unter einem Millimeter ausgestaltet ist. Die Trennstelle ist derart ausbildbar,
dass die Trennstelle in der Regel mit dem bloßen Auge nicht oder kaum sichtbar ist
oder für einen Betrachter nahezu nicht in Erscheinung tritt.
[0027] Bevorzugt ist das vorgeschlagene Wandelement als variabel verwendbares Modul für
den Aufbau bzw. die Herstellung einer Schubladen-Rückwand ausgebildet. Das Wandelement
ist vorzugsweise ein Rückwand-Modul bzw. ein Schubladenrückwand-Modul, das z. B. in
einer vorgegebenen bzw. standardisierten Ausgestaltung und Abmessung, was die Höhe,
Breite und Dicke angeht, ausgestaltet ist. Insbesondere ist eine Höhe des Wandelement
so abgestimmt, dass das Wandelement für eine Vielzahl unterschiedlicher Schubladen-Rückwände
bzw. mit unterschiedlich hohen an das Wandelement anschließenden Rückwandelementen
geeignet anbindbar ist. Auch ist die Form, Optik und/oder Höhe des Wandelements vorzugsweise
derart abgestimmt, dass eine Anbindung bzw. Verbindung mit einer Vielzahl unterschiedlich
gestalteter Schubladen-Längsseiten problemlos erfolgen kann. Insbesondere ist das
erfindungsgemäße Wandelement für eine effektive Verbindung mit unterschiedlichen insbesondere
in vertikaler Richtung differenziert aufgebauten Schubladen-Längsseiten abgestimmt
gestaltet.
[0028] Das Wandelement gemäß der Erfindung ist vorteilhaft auch variabel verwendbar, selbst
wenn Sonderlösungen beim Aufbau der Schubladen-Längsseite vorgesehen sind. Das Wandelement
ist vorzugsweise in einem oder beiden seitlichen Endbereichen der Schubladen-Rückwand
vorhanden. An den seitlichen Endseiten der Schubladen-Rückwand erfolgt die Anbindung
an die jeweilige rechte bzw. linke Schubladen-Längsseite bzw. Seitenzarge. Die Verbindung
mit der Schubladen-Längsseite muss daher gemäß vieler verschiedener Variationen der
Gestaltung der Schubladen-Längsseite möglich sein.
[0029] Eine Schubladen-Längsseite bzw. Seitenzarge kann zum Beispiel aus einem Grundelement
bestehen, das sich zwischen einer Schubladen-Front und der Schubladen-Rückwand vom
Schubladenboden nach oben bis zu einer Oberseite des Grundelements gemäß der Höhe
des Grundelements erstreckt. Oberhalb des Längsseiten-Grundelements kann ein weiteres
Modul wie zum Beispiel ein Aufsatz- und/oder ein Reling-Modul vorhanden sein. Die
Teile der Schubladen-Längsseite reichen in der Regel bis zur Schubladen-Rückwand bzw.
bis zum erfindungsgemäßen Wandelement. Daher ist das Wandelement entsprechend ausgestaltet
für eine Verbindungsfunktion zur Verbindung mit der Längsseite oder den Elementen
der Schubladen-Längsseite.
[0030] Mit dem Aufsatz- und/oder Reling-Modul ist es vorteilhaft möglich, eine Individualisierung
der Schubladen-Längsseite zu ermöglichen. An diese Varianten ist das Wandelement vorteilhaft
adaptiert.
[0031] Weiter ist es vorteilhaft, dass das Wandelement derart als separates Bauteil zur
Verbindung mit der Schubladen-Längsseite und einem weiteren Rückwandelement ausgebildet
ist, dass das Wandelement in einem verbundenen Zustand relativ zu einer Oberseite
des weiteren Rückwandelements in einem Maß übersteht, das auf einen oberen Endbereich
der Schubladen-Längsseite abgestimmt ist. Das Wandelement erstreckt sich vorzugsweise
bis an einen oberen Endbereich der Schubladen-Längsseite. Die Schubladen-Längsseite
ist insbesondere eine Schubladenzarge bzw. die Seitenwand, welche sich quer zur Rückwand
bis zu einer Schubladen-Front der Schublade erstreckt.
[0032] Insbesondere ist ein oberer Endbereich der Schubladen-Längsseite zum Beispiel ein
oberer Randabschnitt eines flächigen, plattenförmigen und/oder mit Unterbrechungen
versehenen Seitenwandelements bzw. einer Seitenzarge.
[0033] Wie oben dargelegt, kann der oberer Endbereich der Schubladen-Längsseite alternativ
ein Aufsatz- oder Reling-Modul umfassen, zum Beispiel ein Glasaufsatz oder eine längliche
Reling der Seitenwand, die sich zu einem unterhalb vorhandenen Grundelement der Schubladen-Längsseite
mit einem Freiraum beabstandet über die Länge der Schubladen-Längsseite ausbilden.
[0034] Mit dem bis in den oberen Endbereich der Schubladen-Längsseite reichenden, insbesondere
genau bis zum oberen Endbereich sich erstreckenden Wandelement ist eine Verbindung
einer beliebig gestalteten Schubladen-Längsseite mit der Schubladen-Rückwand möglich.
Das Wandelement erfüllt vorzugsweise eine Verbindungsfunktion und eine mechanische
Stütz- bzw. Halte- und Fixierfunktion an der Schubladen-Längsseite und an der Schubladen-Rückwand.
[0035] Das Wandelement ist vorzugsweise in zwei spiegelbildlichen Ausgestaltungen für eine
rechte und eine linke Seite an der Schubladen-Rückwand bereitgestellt.
[0036] Es ist überdies vorteilhaft, dass das Wandelement bzw. dessen Gehäuse ein Blechbauteil
und/oder ein Kunststoffbauteil umfasst, das einen ebenen Flächenabschnitt mit einem
daran umgebogen anschließenden Wandabschnitt aufweist.
[0037] Insbesondere ist das gesamte Wandelement ein Blechbauteil und/oder ein Kunststoffbauteil.
Die wesentliche Erstreckung des Wandelements bezogen auf die Breite und Höhe der Schubladen-Rückwand
wird durch den Flächenabschnitt gebildet. Der Flächenabschnitt bildet mit einer Seite
vorzugsweise eine Innenseite des vom Wandelement gebildeten Teilbereichs der Schubladen-Rückwand.
Diese Seite ist optisch im Nutzzustand der Schublade für den Nutzer sichtbar und ist
daher in der Regel optisch hochwertig. Die Flächenseite ist zum Beispiel eben und
mit einer entsprechenden Oberflächenbeschaffenheit wie einer Lackierung versehen.
[0038] Vorteilhaft ist der umgebogene Wandabschnitt am Wandelement vorzugsweise bei zusammengebauter
Schublade von innen bzw. einem Nutzer nicht sichtbar. Vorzugsweise sind mehrere umgebogene
Wandabschnitte vorgesehen, zum Beispiel an gegenüberliegenden seitlichen Rändern des
Flächenabschnitts. Der umgebogene Wandabschnitt dient vorzugsweise zur Aussteifung
und/oder zur Verbindung mit angrenzenden Bauteilabschnitten wie einem angrenzenden
Element der Schubladen-Rückwand bzw. einem Abschnitt der Schubladen-Längsseite. Vorzugsweise
ist der umgebogene Wandabschnitt auf einen dazu passend ausgebildeten Gegenabschnitt
an dem angrenzenden Bauteilabschnitt abgestimmt gestaltet.
[0039] Der umgebogene Wandabschnitte kann zum Beispiel als schmaler rechtwinklig umgebogener
Streifen oder als Lasche ausgebildet sein. Der umgebogene Wandabschnitt ist zum Beispiel
ein Biegeabschnitt, der am Flächenabschnitt absteht. Am umgebogenen Wandabschnitt
kann wenigstens eine zur Anbindung mit den angrenzenden Bauteilen gebildete Kontur
und/oder Ausnehmung vorbereitet vorhanden sein, wie eine Nase, ein Absatz, eine Sicke,
eine Nut, eine Öffnung und/oder ein Loch und dergleichen.
[0040] Der umgebogene Wandabschnitte kann durch genau eine Umbiegung am Flächenabschnitt
gebildet sein, oder mehrere Umbiegungen umfassen mit jeweiligen winklig zueinander
stehenden Teilabschnitten des umgebogenen Wandabschnitts.
[0041] Vorzugsweise umfasst der umgebogene Wandabschnitt eine Ausbildung, welche zwei Umbiegungen
aufweist. Eine erste Umbiegung bzw. Biegekante zu einem ersten Abschnitt und an dem
ersten Abschnitt eine zweite Umbiegung bzw. Biegekante, die einen zweiten Abschnitt
bildet. Vorzugsweise sind die Umbiegungen rechtwinklig oder nahezu rechtwinklig. Für
eine Verbindung mit der Schubladen-Längsseite umfasst der umgebogene Wandabschnitt
vorzugsweise den ersten und den zweiten Abschnitt, wobei mit dem zweiten Abschnitt,
der bevorzugt parallel zur Flächenseite steht, die eigentliche Verbindung mit dem
weiteren Rückwandelement einrichtbar ist.
[0042] Beispielsweise kann durch Schraubmittel, welche durch Öffnungen im zweiten Abschnitt
bis in das weitere Rückwandelement reichen, das Wandelement mit dem Rückwandelement
verbunden werden.
[0043] Eine vorteilhafte Modifikation der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass am Wandelement
vorbereitet ausgebildete Verbindungsmittel zur Verbindung mit dem weiteren Rückwandelement
und/oder der Schubladen-Längsseite vorgesehen sind. Die Verbindungsmittel umfassen
beispielsweise die bereits erläuterten Elemente wie die Nase, den Absatz, die Sicke,
die Nut, die Öffnung und/oder das Loch. Damit lassen sich Steck-, Schraub- bzw. Rastverbindungen
oder andere Verbindungsarten realisieren.
[0044] Vorteilhafterweise sind die Verbindungsmittel an gegenüberliegenden Schmalseiten
des Wandelements ausgebildet. Vorzugsweise sind die Verbindungsmittel an vertikalen
Schmalseiten des Wandelements ausgestaltet, die zur Flächenseite umgebogen sind. An
einer randseitig zur Flächenseite vorhandenen umgebogenen Schmalseite des Wandelements,
die bezogen auf die zusammengebaute Schublade zur Schubladen-Längsseite hin ausgerichtet
ist, sind die Verbindungsmittel zur Verbindung mit der Schubladen-Längsseite vorgesehen.
An einer gegenüberliegenden Schmalseite des Wandelements sind die Verbindungsmittel
insbesondere zur Anbindung an das weitere Element der Schubladen-Rückwand vorgesehen.
[0045] Auch ist es von Vorteil, dass an einer Rückseite des Wandelements vorbereitete Anschrauböffnungen
vorhanden sind. Dies ist für eine rückseitig am Wandelement bzw. der Schubladen-Rückwand
einzurichtende Verbindung des Wandelements mit dem weiteren Element der Schubladen-Rückwand
und/oder der Schubladen-Längsseite von Vorteil. Eine solche Verbindung ist auch optisch
nicht nachteilig, da bei der Nutzung diese von einem Möbelnutzer nicht sichtbar ist.
[0046] Es ist überdies vorteilhaft möglich, dass das Wandelement ein Aufnahmevolumen mit
Wandungen aus Blechabschnitten aufweist, in welchen ein Kunststoffteil einsetzbar
ist. Insbesondere ist der Blechabschnitt so ausgebildet, dass das Kunststoffteil versenkbar
im Blechabschnitt bzw. randbündig einsetzbar ist. Gegebenenfalls kann in einem Wandelement,
das ein offenes Gehäuse aus einem Blechteil aufweist, das Kunststoff-Formteil mit
vorbereiteten Öffnungen bzw. Schraubbohrungen eingesetzt werden. Mit verschiedenen
wahlweise verwendbaren Kunststoff-Formteilen kann vorteilhaft eine variable Bereitstellung
von unterschiedlichen Verbindungsarten erfolgen. Vorzugsweise sind in der Grundform
sich entsprechende aber mit unterschiedlich gestalteten Verbindungsmitteln vorbereitet
ausgebildete Kunststoffteile vorgesehen, die z. B. manuelle austauschbar in dem Gehäuse
einsetzbar bzw. eingesetzt sind.
[0047] Insbesondere ist es von Vorteil, dass das Kunststoffteil vorbereitete Eingreifkonturen
zum Eingriff von Verbindungselementen aufweist. Hierzu zählen beispielsweise Steck-
oder Schraublöcher mit oder ohne Schraubgewinde.
[0048] Schließlich ist es außerdem von Vorteil, dass die Verbindungsmittel eine rechtwinklig
umgebogene Blechlasche umfassen. Dies ist für eine einfache Herstellung vorteilhaft.
Außerdem kann eine Blechlasche unterschiedliche Abmaße, Geometrien und Formen an dem
Wandelement aufweisen.
[0049] Weiter wird gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen,
dass die Verbindungsmittel einen umgebogenen Blechabschnitt umfassen, welcher für
eine flächige Anlage an einer Außenseite des weiteren Rückwandelements vorgesehen
ist. Damit wird eine kompakte, mechanisch vorteilhafte Anordnung bereitgestellt, was
die Verbindung zum weiteren Rückwandelement angeht. Der Blechabschnitt ist insbesondere
in einem unteren Teil einer nach innen gerichteten Schmalseite des Wandelements vorhanden.
Über eine flächige Anlage wird eine hohe Passgenauigkeit und gegenseitige Abstützwirkung
zwischen dem Wandelement und dem weiteren Rückwandelement vorteilhaft ermöglicht.
[0050] Auch ist es vorteilhaft, dass an einer Schmalseite des Wandelements vorstehende Eingreifmittel
zum Eingriff in Aufnahmeabschnitte zur Verbindung mit der Schubladen-Längsseite oder
dem weiteren Rückwandelement vorhanden sind. Die Eingreifmittel können insbesondere
Nasen wie Rastnasen oder andere vorstehende Elemente sein. Die Aufnahmeabschnitte
sind an der Schubladen-Längsseite und/oder an dem weiteren Rückwandelement passend
vorhanden. Für eine Verrastung der beiden Bauteile mit den Eingreifmitteln können
darüber hinaus entsprechende Formen gewählt werden, zum Beispiel mit einer Hinterschnitt-Kontur.
[0051] Zudem ist es von Vorteil, dass ein passend zum Wandelement ausgebildetes Zwischenstück
zur Verbindung mit dem Wandelement vorhanden ist, an dem ein Aufsatzelement der Schubladen-Längsseite
fixierbar ist. Damit wird eine abgestimmte und effektive Abstützung und/oder Fixierung
des Aufsatzelement bzw. des Aufsatz-Moduls am Wandelement erreicht. Damit kann ein
universell verwendbares Wandelement für unterschiedliche Aufsatzelemente Verwendung
finden.
[0052] Die Erfindung betrifft zudem eine Schubladen-Rückwand mit einem Wandelement gemäß
einer der oben beschriebenen Ausbildungen. Damit kann die gesamte Schubladen-Rückwand
vorteilhaft gebildet werden. Vorzugsweise umfasst die Schubladen-Rückwand ein mittleres,
vergleichsweise niedriges Standard-Rückwandelement, das zum Beispiel im Grundriss
rechteckig bzw. streifenförmig ist, und jeweils seitlich daran anschließende gleichförmige
erfindungsgemäße Wandelemente, die zum mittleren Standard-Rückwandelement vergleichsweise
schmäler aber höher sind. Die erfindungsgemäßen Wandelemente sind bevorzugt in der
Grundform rechteckig, insbesondere entsprechend einem hochkantstehenden Rechteck bzw.
mit den kurzen Seiten horizontal ausgerichtet.
[0053] Die Erfindung erstreckt sich außerdem auf eine Schublade mit einer Schubladen-Rückwand
wie oben dargelegt.
[0054] Insbesondere weist die Schublade eine Schubladen-Rückwand mit zwei gleichartigen
Wandelementen und einem dazwischen vorhandenen niedrigeren Rückwandelement auf. Vorzugsweise
ist die Rückwand der Schublade aus Stahl, Kunststoff oder Holz bzw. einem Verbundmaterial.
Die Seitenwand kann beispielsweise mit einer Reling, mit einem Glasaufsatz oder mit
beidem ausgestattet sein. Insbesondere ist die Schublade für die Anordnung unter einem
Spülbecken, beispielsweise unter einem Küchenspülbecken oder einem Sanitärspülbecken
möglich.
[0055] Schließlich ist die Erfindung auf ein Möbel mit einer Schublade wie oben dargelegt
gerichtet. Das Möbel ist insbesondere als Unterbaumöbel mit einer Schublade ausgebildet,
die für eine unmittelbare Anordnung unterhalb eines Spültischs vorgesehen ist.
[0056] Damit kann auch bei räumlich ungünstigen Verhältnissen unterhalb eines Spültisches
der vorhandene Raum vorteilhaft zur Unterbringung von Gegenständen in einer Schublade
genutzt werden.
Figurenbeschreibung
[0057] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind anhand eines schematisierten Ausführungsbeispiels
der Erfindung näher erläutert.
[0058] Im Einzelnen zeigt:
- Figur 1 und Figur 2
- ein linkes und ein rechtes erfindungsgemäßes Wandelement jeweils in perspektivischer
Einzelansicht,
- Figur 3
- eine Schubladenrückwand mit den beiden Wandelementen gemäß Figur 1 und 2 und einem
dazwischen vorhandenen Rückwandelement,
- Figur 4
- von außen perspektivisch schräg von vorne ein rechter Teil einer Schublade ohne Frontteil
mit einer rechten Schubladenseitenwand und der Schubladenrückwand gemäß Figur 3, wobei
von der Schubladenrückwand und einem Schubladenboden nur ein rechter Teilbereich dargestellt
ist und
- Figur 5
- die Anordnung gemäß Figur 4 perspektivisch von innen schräg von hinten.
[0059] Figur 1 zeigt ein erfindungsgemäßes linkes Wandelement für eine Schubladen-Rückwand
3, wobei das Wandelement als Blechadapter 1 bzw. aus einem Blechmaterial ausgestaltet
ist. Der Blechadapter 1 ist derart gestaltet, dass er einen linken Bereich der Schubladen-Rückwand
3 bilden kann, mit Blick von vorne auf die betreffende Schublade.
[0060] Figur 2 zeigt ein gleichartiges erfindungsgemäßes rechtes Wandelement für die Schubladen-Rückwand
3, welches als Blechadapter 2 ausgestaltet ist. Der Blechadapter 2 ist derart ausgestaltet,
dass er im zusammengebauten Zustand einen rechten Bereich der Schubladen-Rückwand
3 bildet.
[0061] Figur 3 zeigt die beiden Blechadapter 1 und 2 in einem Vormontagezustand mit einem
Rückwandelement 4 für die Schubladen-Rückwand 3. Das Rückwandelement 4 kann aus unterschiedlichen
Materialien ausgestaltet sein, zum Beispiel aus Holz, Stahl oder einem Kunststoff.
Im Ausführungsbeispiel gemäß der Figuren 3 bis 5 ist das Rückwandelement 4 wie die
Blechadapter 1 und 2 aus einem Blechmaterial hergestellt.
[0062] Die Figuren 4 und 5 zeigen einen Teil einer Schublade mit einem Ausschnitt der Schubladen-Rückwand
3 gemäß Figur 3 im verbundenen Zustand mit einem teilweise gezeigten Schubladenboden
6 und einer rechten Schubladen-Längsseite, die als rechtes Dekor 5 ausgestaltet ist.
[0063] Ein den in den Figuren 4 und 5 gezeigten Teil der Schublade ergänzenden restlichen
Teil der Schublade entspricht im Grundaufbau dem in den Figuren 4 und 5 dargestellten
Schubladenteil. Demgemäß weist der restliche Teil der Schublade einen Teil des Schubladenbodens
6 und einen Teil der Schubladen-Rückwand 3 und ein dem Dekor 5 entsprechendes Dekor
auf.
[0064] Das Dekor 5 ist im Wesentlichen z. B. aus einem Blechmaterial gebildet und umfasst
zur Verbindung mit einem nicht dargestellten Frontelement der Schublade einen säulenartigen
bzw. aufrecht stehenden schlanken Frontverbinder 9 am vorderen Ende des Dekors 5.
Der Frontverbinder 9 ragt über eine schmale Oberseite eines länglichen Seitenteils
11 des Dekors 5 über und umfasst vier senkrecht übereinander vorhandene Verbindungszapfen
10. Die Verbindungszapfen 10 ragen an einer frontseitigen vertikale Stirnseite des
Frontverbinders 9 senkrecht etwas vor und dienen zur eingreifenden Steckverbindung
des Dekors 5 mit vertieften Aufnahmeöffnungen innen an dem Frontelement der Schublade.
[0065] Am Dekor 5 und an dem Rückwandelement 4 ist jeweils mit rechtwinklig zueinander ausgerichteten
Rändern ein Schubladenboden 6 zum Beispiel aus Holz aufgenommen. Hierfür ist am unteren
Ende des Rückwandelements 4 eine nach innen offene nutartige Aufnahmekontur 12 und
entsprechend am unteren Ende innen an dem Seitenteil 11 eine ebenfalls nutartige Aufnahmekontur
13 zum jeweiligen randseitigen Umgreifen und Fixieren des Schubladenbodens 6 vorbereitet
vorhanden.
[0066] Die Blechadapter 1 und 2 sind als Blechbiegeteil ausgebildet, wobei jeder Blechadapter
1 und 2 einen ebenen rechteckförmigen Flächenabschnitt 14 umfasst. Am Flächenabschnitt
14 sind an beiden gegenüberliegenden parallelen senkrechten Längsseiten und an einer
dazwischen sich erstreckenden Oberseite jeweils schmale streifenförmige Wandabschnitte
15, 16 und 17 rechtwinklig nach hinten umgebogen ausgestaltet.
[0067] An den vertikalen Wandabschnitte 15, 16 sind Vorkehrungen wie vorbereitet ausgebildete
Verbindungsmittel 18, 19 zur Verbindung mit dem Rückwandelement 4 beziehungsweise
dem Dekor 5 vorgesehen.
[0068] An den Wandabschnitt 16 schließt sich an einen hinteren vertikalen Rand hier beispielhaft
ein weiterer rechtwinklig umgebogener Blechstreifen 16a an (s. Figur 5).
[0069] Mit einem Verstemm- bzw. Pressvorgang in einem entsprechenden Verstemmwerkzeug kann
die Schubladen-Rückwand 3 gemäß Figur 3 mit Hilfe der Verbindungsmittel 18 mit dem
Dekor 5 verpresst werden. Die Verbindungsmittel 18 umfassen zwei viereckige Ausnehmungen
20, 21 und zwei abstehende nasenförmige Blechlaschen 22, 23 an dem Wandabschnitt 16,
die vertikal zueinander beabstandet sind. Am oberen Ende des Wandabschnitts 16 ist
die Ausnehmung 20 und unmittelbar darunter die Blechlasche 22 vorhanden. Etwas über
der halben Höhe des Wandabschnitts 16 existiert die Ausnehmung 21 und darunter mit
Abstand die Blechlasche 23. An dem Dekor 5 sind am hinteren Ende innenseitig nicht
näher dargestellte zu der Blechlasche 23 passende Verbindungsmittel wie z. B. ein
Einsteckschlitz für die Blechlasche 23 vorhanden.
[0070] Am Wandabschnitt 15 umfassen die Verbindungsmittel 19 einen rückwärtig am Wandabschnitt
15 rechtwinklig umgebogenen Blechabschnitt 24 und einen Verbindungsschlitz 25. Der
Blechabschnitt 24 ist nach hinten parallel versetzt zum Flächenabschnitt 14 ausgebildet
und dient zur rückwärtigen Anlage bzw. Umgreifung des jeweils dazugehörigen seitlichen
Randes des Rückwandelements 4 (siehe Figur 5). An der Rückseite des Rückwandelements
4 kann vorzugsweise im Bereich des Randes ein dazu passendes Einsteckteil zum Beispiel
aus Kunststoff befestigt sein, mit vorbereiteten Öffnung, um mit beispielsweise Schraubmitteln,
die durch Schraublöcher 26 in dem Blechabschnitt 24 durchgreifen, den Blechadapter
1 bzw. 2 an dem Rückwandelement 4 anschrauben zu können. Eine nicht ersichtliche,
an einem schmalen seitlichen Rand des Rückwandelements 4 vorstehende Lasche greift
außerdem passend in den Verbindungsschlitz 25. Das Einsteckteil aus Kunststoff ist
in Figur 5 nicht dargestellt.
[0071] Vorzugsweise ist das Rückwandelement 4, das eine Höhe HR aufweist, ein Standardbauteil
für den Aufbau von Schubladen mit geringer einheitlicher Höhe der beiden Seitenwände
und der Rückwand, zum Beispiel mit der einheitlichen Höhe HR. Das Rückwandelement
4 beispielsweise aus einem Stahlmaterial wird daher insbesondere für eine bekannte
Schublade mit vergleichsweise niedriger Schubladen-Rückwand verbaut. Die Höhe HB der
Blechadapter 1, 2 beträgt im Ausführungsbeispiel über das 2-fache der Höhe HR.
[0072] Um das Rückwandelement 4 für die Schubladen-Rückwand 3 verwenden zu können, um im
mittleren Bereich eine geringere Höhe HR bereitzustellen, trotz größerer Höhe der
Schubladen-Längsseite bzw. des Dekors 5, an dem ein in Figur 4 lediglich angedeutetes
Relingelement gemäß der gestrichelten Linie R vorhanden sein kann, oder ein Glasaufsatz,
der auf dem Seitenteil 11 nach oben bis zur Linie R bzw. bis zur Höhe HB der Blechadapter
1, 2 reichen kann, sind die Blechadapter 1 und 2 vorteilhaft. Denn die Blechadapter
1 und 2 sind einerseits bzw. innen für das vergleichsweise niedrige Rückwandelement
4 und andererseits bzw. außen universell für unterschiedliche Schubladen-Längsseiten
bzw. Schubladen-Dekore insbesondere in unterschiedlichen Höhen, die größer als HR
bis maximal HB sind, und/oder Ausgestaltungen verwendbar. Die Höhe HB der Blechadapter
1, 2 ist auf eine übliche maximale Höhe von Schubladen-Längsseiten abgestimmt und
steht daher über die reduzierte Höhe HR des Rückwandelements 4 über. Damit kann die
zugehörige Schublade auch z. B. unter einer Spüle bzw. unter einem Spülbecken verwendet
werden, da von oben in den Bereich der Schublade hineinreichende Teile des Spülbeckens
mit einer dazugehöriger Abflussleitung bzw. eines Siphons, die sich räumlich innerhalb
einer Kontur K befinden, was in Figur 3 stark abstrahiert angedeutet ist, nicht gegen
die Schubladen-Rückwand 3 stößt bzw. stoßen kann. Dies ist insbesondere im Hinblick
auf eine Schublade vorteilhaft, welche in einem Möbel integriert bzw. an zwei Teil-
oder Vollauszügen horizontal verschieblich aufgenommen ist und unterhalb beispielsweise
einer Spüle im Küchen- bzw. Sanitärbereich eingebaut ist. Dort muss aufgrund von oben
in den Bewegungsraum der Schublade hineinstehenden Abschlussleitungen von Spülbecken
und dergleichen zumindest die Rückwand der Schublade mit einer entsprechenden Ausnehmung
gemäß z. B. der Kontur K versehen werden. Beispielsweise bei Holz-Rückwänden wird
hierzu ein Bereich ausgesägt. Dies ist aufwändig und eine wirtschaftlich nachteilige
Sonderlösung mit entsprechenden Herstellungs- bzw. Montageschritten.
[0073] Vorzugsweise bildet der Blechadapter 1 und der Blechadapter 2 jeweils eine äußere
Teilbreite BB, die bezogen auf die Gesamtbreite B der Schubladen-Rückwand 3 ca. 10
% oder mehr ausmachen kann, zusammen also vorzugsweise ca. 20 % oder mehr der Gesamtbreite
B bilden.
[0074] Figur 5 zeigt perspektivisch die Anordnung gemäß Figur 4 mit einer Blickrichtung
gemäß des Pfeils P1 in Figur 4. Das Dekor 5 ist vorzugsweise als Standarddekor bereitgestellt
und weist standardmäßig vorhandene Verbindungsmittel bzw. -abschnitte zur Verbindung
mit dem jeweiligen Blechadapter 1 und 2 auf. Die Verbindungsmittel weisen am hinteren
vertikalen Rand des Seitenteils 11 zum Beispiel einen rechtwinklig umgebogenen Blechabschnitt
27 auf. Der Blechabschnitt 27 ermöglicht zum Beispiel ein Einstecken und/oder Anschrauben
des Seitenteils 11 an einem am Blechadapter 1 bzw.2 rückseitig eingebrachten Einsteckteil
(nicht dargestellt in Figur 5).
[0075] Wie insbesondere aus den Figuren 3 bis 5 ersichtlich, weist die mit den erfindungsgemäßen
Blechadaptern 1 und 2 gebildete Schubladen-Rückwand 3 zwei Trennstellen 7, 8 auf,
die als vertikal über die Höhe HR durchgehende Trennbereiche ausgestaltet sind. Die
Trennstellen 7, 8 sind jeweils als vergleichsweise schmaler Spalt über die gesamte
Höhe des Rückwandelements 4 ausgebildet und rückseitig vom rechtwinklig umgebogenen
Blechabschnitt 24 begrenzt. Demgemäß weisen im gezeigten Ausführungsbeispiel die Trennstellen
7, 8 jeweils einen Innenwinkel 28 mit rechtwinklig zusammenlaufenden Schenkeln auf,
wobei durch Linien- und/oder Flächenkontakte eine vorteilhafte bzw. winkelrichtige
Positionierung der Blechadapter 1, 2 relativ zu dem Rückwandelement 4 sichergestellt
ist. Im verbundenen z. b. verschraubten Zustand der Blechadapter 1, 2 mit dem Rückwandelement
4 bilden die Trennstellen 7 und 8 eine starre, feste und stabile Verbindungsstelle
aus.
Bezugszeichenliste:
[0076]
- 1
- Blechadapter
- 2
- Blechadapter
- 3
- Schubladen-Rückwand
- 4
- Rückwandelement
- 5
- Dekor
- 6
- Schubladenboden
- 7, 8
- Trennstelle
- 9
- Frontverbinder
- 10
- Verbindungszapfen
- 11
- Seitenteil
- 12, 13
- Aufnahmekontur
- 14
- Flächenabschnitt
- 15, 16
- Wandabschnitt
- 16a
- Blechstreifen
- 17
- Wandabschnitt
- 18, 19
- Verbindungsmittel
- 20, 21
- Ausnehmung
- 22, 23
- Blechlasche
- 24
- Blechabschnitt
- 25
- Verbindungsschlitz
- 26
- Schraubloch
- 27
- Blechabschnitt
- 28
- Innenwinkel
1. Wandelement (1, 2) für eine Schublade mit gegenüberliegenden Schubladen-Längsseiten
(5) und einer zwischen den Schubladen-Längsseiten vorhandenen Schubladen-Rückwand
(3), dadurch gekennzeichnet, dass die Schubladen-Rückwand (3) mehrteilig ist und das Wandelement (1, 2) umfasst, wobei
die Schubladen-Rückwand (3) bezogen auf die Längsachse der Schubladen-Rückwand (3)
eine Trennstelle (7, 8) aufweist, welche über eine Höhe der Schubladen-Rückwand (3)
durchgehend ausgebildet ist.
2. Wandelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Wandelement (1, 2) derart als separates Bauteil zur Verbindung mit der Schubladen-Längsseite
(5) und einem weiteren Rückwandelement (4) ausgebildet ist, dass das Wandelement (1,
2) in einem verbundenen Zustand relativ zu einer Oberseite des weiteren Rückwandelements
(4) in einem Maß übersteht, das auf einen oberen Endbereich der Schubladen-Längsseite
(5) abgestimmt ist.
3. Wandelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Wandelement (1, 2) ein Blechbauteil und/oder ein Kunststoffbauteil umfasst, das
einen ebenen Flächenabschnitt (14) mit einem daran umgebogen anschließenden Wandabschnitt
(15, 16, 17) aufweist.
4. Wandelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Wandelement (1, 2) vorbereitet ausgebildete Verbindungsmittel (18, 19) zur Verbindung
mit dem weiteren Rückwandelement (4) und/oder der Schubladen-Längsseite (5) vorgesehen
sind.
5. Wandelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel an gegenüberliegenden Schmalseiten (15, 16) des Wandelements
(1, 2) ausgebildet sind.
6. Wandelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Rückseite des Wandelements (1, 2) vorbereitete Anschrauböffnungen (26) vorhanden
sind.
7. Wandelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wandelement (1, 2) ein Aufnahmevolumen mit Wandungen (14-17) aus Blechabschnitten
aufweist, in welches ein Kunststoffteil einsetzbar ist.
8. Wandelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel eine rechtwinklig umgebogene Blechlasche (22, 23) umfassen.
9. Wandelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel einen umgebogenen Blechabschnitt (24) umfassen, welcher für
eine insbesondere flächige Anlage an einer Außenseite des weiteren Rückwandelements
(4) vorgesehen ist.
10. Wandelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Schmalseite des Wandelements (1, 2) vorstehende Eingreifmittel (22, 23)
zum Eingriff in Aufnahmeabschnitte zur Verbindung mit der Schubladen-Längsseite (5)
oder dem weiteren Rückwandelement (4) vorhanden sind.
11. Wandelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein passend zum Wandelement (1, 2) ausgebildetes Zwischenstück zur Verbindung mit
dem Wandelement (1, 2) vorhanden ist, an dem ein Aufsatzelement der Schubladen-Längsseite
(5) fixierbar ist.
12. Schubladen-Rückwand (3) mit einem Wandelement (1, 2) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche.
13. Schublade mit einer Schubladen-Rückwand (3) nach Anspruch 12.
14. Möbel mit einer Schublade nach Anspruch 13.