[0001] Die Erfindung betrifft eine Reinigungseinrichtung für ein selbstfahrendes Bodenbearbeitungsgerät,
wobei die Reinigungseinrichtung dazu geeignet ist, bodennahe Wandabschnitte zu reinigen,
die an eine zu reinigenden Bodenfläche angrenzen.
[0002] Selbstfahrende Bodenbearbeitungsgeräte, insbesondere Saug- oder Wischroboter, dienen
der autonomen Reinigung und Pflege von Bodenflächen. Die am Markt befindlichen selbstfahrenden
Bodenbearbeitungsgeräte erzielen dabei Reinigungsleistungen, die das manuelle Nachreinigen
der Bodenfläche weitestgehend überflüssig machen. Problematisch hierbei ist aber,
dass sich die Reinigungsaktivität der bekannten selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgeräte
bisher auf die Bereiche einer Bodenfläche beschränkt, die durch das selbstfahrende
Bodenbearbeitungsgerät befahrbar sind. Bodennahe Wandabschnitte, wie z. B. Sockel
oder Leisten, die eine zu reinigenden Bodenfläche begrenzen, werden durch selbstfahrende
Bodenbearbeitungsgeräte nicht oder nur sehr eingeschränkt gereinigt. Da sich aber
gerade auf solchen bodennahen Wandabschnitten Staub- und Schmutzpartikel ansammeln,
müssen diese kontinuierlich manuell nachgereinigt werden. Dies widerspricht dem Konzept
einer autonomen Bodenreinigung durch selbstfahrende Bodenbearbeitungsgeräte.
[0003] Aus dem Stand der Technik bekannt sind selbstfahrende Bodenbearbeitungsgeräte, die
über seitliche Bürsten verfügen. Über diese seitlichen Bürsten sind selbstfahrende
Bodenbearbeitungsgeräte in der Lage auch Randbereiche einer zu reinigenden Bodenfläche
von Staub- oder Schmutzpartikel zu befreien. Diese seitlichen Bürsten sind aufgrund
ihrer Ausrichtung auf die zu reinigenden Bodenfläche aber nicht dazu geeignet bodennahe
Wandabschnitte, wie z. B. Sockel oder Leisten, zu reinigen. Insbesondere wenn die
bodennahen Wandabschnitte freiliegende Stirnfläche ausbilden, werden diese durch die
seitlichen Bürsten nicht erreicht und gereinigt.
[0004] Der Erfindung stellt sich somit das Problem, eine Reinigungseinrichtung für selbstfahrende
Bodenbearbeitungsgeräte zur Verfügung zu stellen, die eine Reinigung von bodennahen
Wandabschnitten ermöglicht.
[0005] Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch eine Reinigungseinrichtung für ein selbstfahrendes
Bodenbearbeitungsgerät, ein selbstfahrendes Bodenbearbeitungsgerät mit einer Reinigungseinrichtung
und durch ein Verfahren zur Steuerung eines selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgeräts
mit einer Reinigungseinrichtung gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen. Dabei ist es bevorzugt,
dass die Reinigungseinrichtung ein Fixierelement aufweist, mit dem die Reinigungseinrichtung
mit einem Gehäuseabschnitt eines selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgeräts verbindbar
ist, wobei an der Reinigungseinrichtung ein Reinigungselementträger angeordnet ist,
der ein Reinigungselement aufweist. Die Reinigungseinrichtung ist dabei lösbar mit
einem Gehäuseabschnitt eines selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgeräts verbindbar. In
einer bevorzugten Ausführungsform ist das Fixierelement mit dem Gehäuse des selbstfahrenden
Bodenbearbeitungsgeräts verrastbar. Am Fixierelement ist eine obere und eine untere
Halteeinrichtung angeordnet, wobei das Fixierelement über die Halteeinrichtungen mit
einem Gehäuseabschnitt des selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgeräts verrastbar ist.
In einer alternativen Ausführungsform ist das Fixierelement mit dem Gehäuse des selbstfahrenden
Bodenbearbeitungsgeräts über ein Klebeelement verbunden.
[0006] Die Anordnung der Reinigungseinrichtung an einem Gehäuseabschnitt eines selbstfahrenden
Bodenbearbeitungsgeräts ermöglicht die autonome Reinigung von bodennahen Wandabschnitten,
wie zum Beispiel Sockel und Leisten. Das selbstfahrende Bodenbearbeitungsgerät wird
dadurch in die Lage versetzt, Verschmutzungen bodennaher Wandbereiche durch die Reinigungselemente
der Reinigungseinrichtung autonom zu entfernen. Zudem ermöglicht die lösbare Anordnung
der Reinigungseinrichtung über das Fixierelement das Nachrüsten von bestehenden selbstfahrenden
Bodenbearbeitungsgeräten mit solchen Reinigungseinrichtungen.
[0007] Bevorzugt ist, dass die Reinigungseinrichtung ein Schwenkelement aufweist, das beweglich,
insbesondere schwenkbeweglich, mit dem Fixierelement verbunden ist. Der Reinigungselementträger
ist am Schwenkelement der Reinigungseinrichtung angeordnet. Somit ermöglicht das Schwenkelement
eine bewegliche Lagerung, insbesondere eine schwenkbewegliche Lagerung, des Reinigungselementträgers
in Bezug auf das Fixierelement. Mit anderen Worten kann das Schwenkelement und somit
auch der Reinigungselementträger in Bezug auf das Fixierelement verschwenkt werden.
Da das Fixierelement mit einem Gehäuseabschnitt eines selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgeräts
verbunden werden kann, ermöglicht das Schwenkelement somit eine Schwenkbewegung des
Reinigungsmittelträgers in Bezug auf einen Gehäuseabschnitt eines selbstfahrenden
Bodenbearbeitungsgerätes.
[0008] Da die Reinigungseinrichtung außen an einem Gehäuseabschnitt des selbstfahrenden
Bodenbearbeitungsgeräts angeordnet ist, erweitert die Reinigungseinrichtung die äußere
Geometrie des selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgeräts. Dies erhöht grundsätzlich das
Risiko eines Festfahrens des selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgeräts an Hindernissen
auf der zu reinigenden Fläche. Das Risiko eines Festfahrens des selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgeräts
wird insbesondere dadurch erhöht, dass die Reinigungseinrichtung das selbstfahrende
Bodenbearbeitungsgerät auch in der Höhe überragt. Somit könnte es beim Unterfahren
von Hindernissen durch das selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgerätes zu einem Verkannten
der Reinigungseinrichtung an Hindernissen kommen. Die Beweglichkeit des Schwenkelements
und des Reinigungselementträgers in Bezug auf das Fixierelement bzw. den Gehäuseabschnitt
des selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgerätes verhindert weitestgehend ein Verkannten
oder Verhaken der Reinigungseinrichtung während einer autonomen Reinigungsfahrt des
selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgerätes. Mit anderen Worten versetzt die Beweglichkeit
des Schwenkelements und des Reinigungselementträgers diese in die Lage eventuell auftretenden
Hindernissen auszuweichen und so ein Festfahren des selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgeräts
zu verhindern.
[0009] Weiterhin bevorzugt ist, dass der Reinigungselementträger lösbar mit dem Schwenkelement
verbindbar ist. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Reinigungselementträger,
der ein Reinigungselement aufweist, über eine Steckverbindung mit dem Schwenkelement
verbindbar. Die lösbare Anordnung des Reinigungselementträgers auf dem Schwenkelement
ermöglicht einen schnellen und einfachen Wechsel des Reinigungselementträgers. Dieser
kann dadurch regelmäßig durch den Benutzer ohne großen Aufwand ausgetauscht oder gereinigt
werden, ohne die gesamte Reinigungseinrichtung vom selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgerät
zu demontieren. Auf diese Weise können die Reinigungselemente auf den Reinigungselementträger
durch den Benutzer gereinigt oder ausgetauscht werden. Zudem ist es möglich, Reinigungselementträger
mit unterschiedlichen Reinigungselementen an der Reinigungseinrichtung anzuordnen,
um optimal geeignete Reinigungselemente für die verschiedenen Reinigungsszenarien
von bodennahen Wandabschnitten zur Verfügung zu stellen.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Schwenkelement ein Federelement, insbesondere
eine Spiralfeder, auf, wobei das Federelement eine Federkraft auf das Schwenkelement
ausübt, wobei die Federkraft einer Schwenkbewegung des Schwenkelementes entgegenwirkt.
Das Federelement übt eine Federkraft auf das Schwenkelement in Richtung einer ersten
Position aus, in der das Schwenkelement im Wesentlichen eine aufrechte Position einnimmt.
In der ersten Position ist das Schwenkelement annähernd senkrecht zu der zu reinigenden
Bodenfläche ausgerichtet, bei Anordnung der Reinigungseinrichtung am selbstfahrenden
Bodenbearbeitungsgerät. Die Federkraft ist dabei so ausgelegt, dass sie von der Antriebskraft
des selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgerätes überwunden werden kann. Dies gewährleistet,
dass bei einem Verhaken des Schwenkelements an einem Hindernis auf der zu reinigenden
Bodenfläche sich dieses entgegen der Federkraft des Federelements in eine annähernd
waagerechte zweite Position verschwenken lässt. Ein Festfahren des selbstfahrenden
Bodenbearbeitungsgerätes wird dadurch vermieden. Sobald das selbstfahrende Bodenbearbeitungsgerät
das Hindernis passiert hat, bewirkt die Federkraft des Federelements ein Zurückschwenken
des Schwenkelements aus der zweiten Position in die erste, annähernd aufrechte Position.
[0011] Es ist bevorzugt, dass der Reinigungselementträger als Reinigungselement Textilelemente
aufweist. Die Textilelemente sind dabei fächer- oder kammartig am Reinigungselementträger
angeordnet. In einer bevorzugten Ausführungsform werden als Textilelemente insbesondere
Microfaser-Textilien eingesetzt. Diese eignen sich aufgrund ihrer immanenten Materialeigenschaften
besonders zur Aufnahme und Bindung von Staub- und Schmutzpartikel. Dies gewährleistet
eine besonders gründliche Reinigung von bodennahen Wandabschnitten.
[0012] Zusätzlich ist es bevorzugt, dass der Reinigungselementträger als Reinigungselement
Bürstenelemente aufweist. Dabei sind mindestens zwei Bürstenbüschel am Reinigungselementträger
angeordnet, die jeweils eine Vielzahl an Borstenfilamenten aufweisen. Bürstenelemente
eignen sich insbesondere zur Entfernung von Staub- und Schmutzpartikeln von bodennahen
Wandabschnitten. Zudem werden auch gröbere Verschmutzungsszenarien von Bürstenelementen
adäquat bewältigt.
[0013] Ein selbstfahrendes Bodenbearbeitungsgerät mit einer Reinigungsvorrichtung gemäß
einer der im Vorangegangenen angeführten Ausführungsformen, wobei die Reinigungseinrichtung
im Wesentlichen an einem Gehäuseabschnitt des selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgeräts
angeordnet ist, der weitestgehend senkrecht zu einer zur reinigenden Bodenfläche ausgerichtet
ist. Mit anderen Worten ist die Reinigungseinrichtung im Wesentlichen seitlich neben
einem Gehäuseabschnitt des selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgeräts angeordnet. Die
Reinigungseinrichtung ist dadurch im Wesentlichen in Richtung eines bodennahen Wandabschnittes
ausgerichtet, der annähernd senkrecht zu einer zu reinigenden Bodenfläche steht.
[0014] Die seitliche Anordnung der Reinigungseinrichtung an einem Gehäuseabschnitt des selbstfahrenden
Bodenbearbeitungsgerätes erweitert dessen Wirkungsbereich auf bodennahe Wandabschnitte.
Dies ermöglicht nun auch die Reinigung von Bereichen, die oberhalb der für das Bodenbearbeitungsgerät
befahrbaren Bodenbereiche angeordnet sind.
[0015] Es ist zudem bevorzugt, dass sich zwischen dem Schwenkelement und einer Geraden ein
Winkel aufspannt, wobei die Gerade annähernd senkrecht zu der zu reinigenden Bodenfläche
steht, wobei der Winkel in einer bevorzugten Ausführungsform ein Winkelmaß zwischen
10 und 90 Grad aufweist und in einer besonders bevorzugten Ausführungsform ein Winkelmaß
zwischen 25 und 80 Grad aufweist. Mit anderen Worten ist das Schwenkelement in Bezug
auf die annähernd senkrechte Ausrichtung des seitlichen Gehäuseabschnittes des selbstfahrenden
Bodenbearbeitungsgerätes in Richtung der zu reinigenden bodennahen Wandabschnitte
gekippt. Das heißt, dass Schwenkelement ist nicht wie das Fixierelement annähernd
senkrecht an der Seitenwand des selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgerätes angeordnet,
sondern um einen Winkel in Richtung der zu reinigenden bodennahen Wandabschnitte gekippt.
In einer alternativen Ausführungsform ist es aber auch denkbar, das Schwenkelement
ohne einen Winkel, das heißt weitestgehend senkrecht, am seitlichen Gehäuseabschnitt
des selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgerätes anzuordnen.
[0016] Der Winkel zwischen der Geraden und dem Schwenkelement führt zu einer Verbesserung
der Reinigungsleistung der Reinigungseinrichtung. Insbesondere wenn bodennahe Wandabschnitte
horizontale Auflagefläche ausbilden, auf denen sich Staub- und Schmutzpartikel ablegen,
vergrößert die Verkippung des Schwenkelements die dynamische Auflagefläche des Reinigungselementes.
Mit anderen Worten vergrößert der Winkel die Fläche des Reinigungselementes, die sich
im Eingriff mit dem zu reinigenden bodennahen Wandabschnitt befindet. Dies verbessert
die Reinigungsleistung der Reinigungseinrichtung im signifikanten Umfang.
[0017] Weiterhin bevorzugt ist, dass der Reinigungselementträger der Reinigungseinrichtung
das Gehäuse des selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgeräts in der Höhe überragt. Dazu
ist sowohl das Schwenkelement als auch der Reinigungselementträger so ausgebildet,
dass wenn die Reinigungseinrichtung am Gehäuse des selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgeräts
angeordnet ist, der Reinigungselementträger das selbstfahrende Bodenbearbeitungsgerät
in der Höhe erweitert. In einer alternativen Ausführungsform ist es aber auch denkbar,
eine Reinigungseinrichtung vorzusehen, deren Reinigungselementträger das Gehäuse des
selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgeräts in der Höhe nicht überragt. Dies ist insbesondere
dann vorteilhaft, wenn das selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgerät selbst eine Höhe
von 10 Zentimetern überschreitet.
[0018] Die bekannten selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgeräte weisen eine Bauhöhe von circa
acht bis zehn Zentimetern auf. Dies gewährleistet zum einem, dass für die erforderlichen
Komponenten des selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgerätes genügend Bauraum innerhalb
des Gehäuses zur Verfügung steht. Zum anderen wird dadurch ermöglicht, dass das selbstfahrende
Bodenbearbeitungsgerät in der Lage ist, Hindernisse wie Möbel zu unterfahren und so
auch die Bodenfläche unterhalb von Hindernissen zu reinigen. Da manche bodennahe Wandabschnitte,
wie Sockel oder Leisten aber höher als zehn Zentimeter sind, bedarf es Reinigungselementträger,
welche das Gehäuse eines selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgerätes in der Höhe überragen.
Dies ermöglicht die Reinigung auch von solchen bodennahen Wandabschnitten, die höher
als das Gehäuse eines selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgerätes sind.
[0019] Es ist zudem bevorzugt, dass die Reinigungseinrichtung an einem Gehäuseabschnitt
des selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgeräts angeordnet ist, der weitestgehend rechtwinklig
zu einer Hauptfahrrichtung des selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgeräts ausgerichtet
ist. Die Reinigungseinrichtung ist dabei so an einem Gehäuseabschnitte des selbstfahrenden
Bodenbearbeitungsgeräts angeordnet, dass die Reinigungseinrichtung auf bodennahe Wandabschnitte
ausgerichtet ist, die im Wesentlichen parallel zur Hauptfahrrichtung des selbstfahrenden
Bodenbearbeitungsgeräts verlaufen. Dies ermöglicht die Reinigung von bodennahen Wandabschnitten
durch ein selbstfahrendes Bodenbearbeitungsgerät auf Basis dessen bereits vorhandener
Fahrstrategien, wie beispielsweise die Wandverfolgung.
[0020] Ein Verfahren zur Steuerung eines selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgeräts mit einer
Reinigungseinrichtung gemäß einer der im Vorangegangenen angeführten Ausführungsformen,
weist folgende Schritte auf:
Erkennen der Randbereiche einer zu reinigenden Fläche; und
Abfahren der Randbereiche einer zu reinigenden Fläche, wobei das Reinigungselement
der Reinigungseinrichtung in Kontakt mit den bodennahen Wandbereichen, insbesondere
Leisten und Sockel, der zu reinigenden Fläche steht; und
Erneutes Abfahren der Randbereiche einer zu reinigenden Fläche.
[0021] Ein solches Verfahren gewährleistet, dass sämtliche bodennahen Wandabschnitte einer
zu reinigenden Fläche von Staub- und Schmutzpartikeln befreit werden. Der Verfahrensschritt
eines erneuten Abfahrens der Randbereiche stellt dabei sicher, dass auch die Staub-
oder Schmutzpartikel aufgenommen werden, die beim ersten Abfahren der Randbereiche
durch die Reinigungseinrichtung von den bodennahen Wandabschnitten auf die zu reinigenden
Fläche verschoben wurden. Randbereiche einer zu reinigenden Fläche sind dabei die
Bereiche einer Fläche, die sich in unmittelbare Nähe zu einer äußeren Begrenzung,
insbesondere einer Wand, der Bodenfläche befinden.
[0022] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- Perspektivische Darstellung eines selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgerätes mit einer
Reinigungseinrichtung;
- Figur 2
- perspektivische Darstellung einer Reinigungseinrichtung ohne Reinigungselementträger;
- Figur 3
- Perspektivische Darstellung einer Reinigungseinrichtung mit Reinigungselementträger
mit Textilelement;
- Figur 4
- Seitenansicht einer Reinigungseinrichtung mit Reinigungselementträger mit Bürstenelementen;
- Figur 5
- Frontansicht eines selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgerätes mit einer Reinigungseinrichtung;
- Figur 6
- Frontansicht eines selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgerätes mit einer Reinigungseinrichtung;
- Figur 7
- Seitenansicht eines selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgerätes mit einer Reinigungseinrichtung.
[0023] Figur 1 zeigt die perspektivische Darstellung eines selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgerätes
12 mit einer Reinigungseinrichtung 10. Das selbstfahrende Bodenbearbeitungsgerät 12
weist ein Gehäuse 36 auf, mit dem es über die zu reinigenden Bodenfläche verfährt.
Das Gehäuse 36 weist eine weitestgehend kreisförmige Grundform mit einer umlaufenden,
annähernd geschlossenen Seitenwand 40 auf. In Bezug auf die Hauptfahrrichtung 38 des
selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgeräts 12 sind im vorderen Abschnitt der Seitenwand
40 Sensoren 42 zur Navigation und Hinderniserkennung angeordnet. An einem Gehäuseabschnitt
16 der Seitenwand 40, der annähernd rechtwinklig zur Hauptfahrrichtung 38 des selbstfahrenden
Bodenbearbeitungsgeräts 12 steht, ist die Reinigungseinrichtung 10 angeordnet. Die
Reinigungseinrichtung 10 ist dabei im Wesentlichen seitlich neben der Seitenwand 40
des selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgeräts 12 angeordnet.
[0024] Figur 2 zeigt eine perspektivische Darstellung einer Reinigungseinrichtung 10, wobei
diese ein Fixierelement 14 und ein Schwenkelement 22 aufweist. Das Fixierelement 14
weist eine klammerartige Form mit einer oberen Halteeinrichtung 44 und einer unteren
Halteeinrichtung 46 auf. Das Fixierelement 14 ist mit seiner klammerartigen Form dazu
geeignet, die Seitenwand 40 des selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgerätes 12 zu umgreifen
und die obere Halteeinrichtung 44 auf der Oberseite und die untere Halteeinrichtung
46 auf der Unterseite des selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgerätes 12 in Eingriff
zu bringen. Die obere und untere Halteeinrichtung 44,46 bewirken zusammen eine sichere
Fixierung der Reinigungseinrichtung 10 am Gehäuse 36 des selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgerätes
12.
[0025] Annähernd auf Höhe der unteren Halteeinrichtung 46 des Fixierelements 14 ist das
Schwenkelement 22 beweglich am Fixierelement 14 angeordnet. Das Schwenkelement 22
ist dabei über eine Achse 48 drehbeweglich mit dem Fixierelement 14 verbunden. Dabei
erstreckt sich das Schwenkelement 22 ausgehend von der Achse 48 annähernd parallel
zum Fixierelement 14 über dieses nach oben hinaus. Im Bereich der Achse 48 ist im
Schwenkelement 22 eine Spiralfeder 26 angeordnet. Die Spiralfeder 26 übt eine Federkraft
auf das Schwenkelement 22 aus. Die Federkraft wirkt in Form eines Drehmomentes an
der Achse 48 zwischen Fixierelement 14 und Schwenkelement 22 auf dieses ein. Das Schwenkelement
22 wird durch die Federkraft in einer Position gehalten, in der das Schwenkelement
22 annähernd parallel zum Fixierelement 14 ausgerichtet ist.
[0026] Figur 3 zeigt die perspektivische Darstellung einer Reinigungseinrichtung 10 mit
angeordneten Reinigungselementträger 18. Der Reinigungselementträger 18 ist lösbar
über eine Steckverbindung mit dem Schwenkelement 22 verbunden. Am Reinigungselementträger
18 sind als Reinigungselemente 20 Textilelemente 28 angeordnet. Die Textilelemente
28 erstrecken sich über die gesamte Höhe des Reinigungselementträgers 18 und weisen
eine fächerartige Struktur auf.
[0027] Figur 4 zeigt eine Seitenansicht einer Reinigungseinrichtung 10 mit Reinigungselementträger
18. Als Reinigungselemente 20 sind fünf Bürstenelemente 30 auf dem Reinigungselementträger
18 angeordnet. Jedes der Bürstenelemente 30 weist eine Vielzahl an Borstenfilamenten
auf. Die Bürstenelemente 30 sind dabei so am Reinigungselementträger 18 angeordnet,
dass die Borstenfilamente an ihrem frei liegenden Ende eine weitestgehend geschlossene
Wirkfläche ausbilden.
[0028] Figur 5 zeigt eine Frontansicht eines selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgerätes 12
mit einer Reinigungseinrichtung 10. Seitlich am Gehäuse 36 des selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgerätes
12 ist die Reinigungseinrichtung 10 über das Fixierelement 14 angeordnet. Die obere
Halteeinrichtung 44 des Fixierelements 14 befindet sich dabei im Eingriff mit der
Oberseite des Gehäuses 36 des selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgerätes 12. Die untere
Halteeinrichtung 46 des Fixierelements 14 befindet sich dabei im Eingriff mit der
Unterseite des Gehäuses 36 des selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgerätes 12. Auf der
Seite des Fixierelementes 14, die dem selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgerätes 12
abgewandt ist, ist das Schwenkelement 22 der Reinigungseinrichtung 10 angeordnet.
Auf dem Schwenkelement 22 ist ein Reinigungselementträger 18 angeordnet, der ein Reinigungselement
20 aufweist. Der Reinigungselementträger 18 überragt dabei das Gehäuse 36 des selbstfahrenden
Bodenbearbeitungsgerätes 12 in der Höhe.
[0029] Parallel zur Seitenwand 40 des selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgeräts 12 verläuft
eine Gerade 32, die annähernd senkrecht zu der zu reinigenden Bodenfläche ausgerichtet
ist. Zwischen dieser Geraden 32 und der Seite des Schwenkelementes 22 bzw. des Reinigungselementträgers
18, die dem selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgerät 12 zugewandt ist, spannt sich ein
Winkel 34 auf. Dieser Winkel 34 weist ein Winkelmaß von annähernd 25 Grad auf. In
der Folge sind Schwenkelement 22 und Reinigungselementträger 18 um diesen Winkel 34
aus der Geraden 32 in horizontale Richtung verkippt.
[0030] Figur 6 zeigt eine Frontansicht eines selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgerätes 12
mit einer Reinigungseinrichtung 10. Seitlich am Gehäuse 36 des selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgerätes
12 ist eine Reinigungseinrichtung 10 angeordnet. Das Reinigungselement 20 der Reinigungseinrichtung
10 befindet sich dabei im Eingriff mit einem bodennahen Wandabschnitt 52 einer Wand
54, die eine zu reinigenden Bodenfläche begrenzt. Der bodennahen Wandabschnitt 52
bildet dabei zwei Flächen aus. Die erste Fläche des bodennahen Wandabschnitts 52 steht
annähernd senkrecht zu der zu reinigenden Fläche und verläuft annähernd parallel zur
Wand 54. Die zweite Fläche des bodennahen Wandabschnitts 52 verläuft annähernd parallel
zu der zu reinigenden Fläche und steht senkrecht zur Wand 54. Die zweite Fläche des
bodennahen Wandabschnitts 52 bildet eine Auflagefläche für Staubund Schmutzpartikel.
Das Reinigungselement 20 der Reinigungseinrichtung 10 befindet sich im Eingriff mit
der ersten und zweiten Fläche des bodennahen Wandabschnitts 52. Durch die Verkippung
des Reinigungselementträgers 18 bzw. des Schwenkelements 22 um einen Winkel 34 aus
der Geraden 32 ist die Reinigungseinrichtung 10 aber insbesondere dazu geeignet, die
zweite Fläche des bodennahen Wandabschnittes 52 von Staub- und Schmutzpartikeln zu
reinigen.
[0031] Figur 7 zeigt eine Seitenansicht eines selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgerätes 12
mit einer Reinigungseinrichtung 10. Auf der zu reinigenden Fläche ist ein Hindernis
56 angeordnet, das auf der Unterseite einen Hohlraum aufweist. Der Hohlraum ist dabei
von der Höhe so ausgeprägt, dass er für das selbstfahrende Bodenbearbeitungsgerät
12 ohne angeordnete Reinigungseinrichtung 10 unterfahrbar wäre. Das heißt, das Gehäuse
36 des selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgerätes ist im Betriebszustand ohne angeordnete
Reinigungseinrichtung in der Lage das Hindernis zu unterfahren. Das selbstfahrende
Bodenbearbeitungsgerät 12 mit angeordneter Reinigungseinrichtung 10 ist unterhalb
des Hindernisses 56 angeordnet und unterfährt dieses in Hauptfahrrichtung 38. Der
Reinigungselementträger 18 befindet sich dabei im Kontakt mit dem Hindernis 56. Das
Hindernis 56 übt dabei eine Kraft auf den Reinigungselementträger 18 und das Schwenkelement
22 aus, die eine Schwenkbewegung beider Bauteile aus einer aufrechten Position in
eine geneigte Position bewirkt. In Folge der Verschwenkung beider Bauteile reduziert
sich die Höhe des selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgerätes 12 mit angeordneter Reinigungseinrichtung
10, sodass das selbstfahrende Bodenbearbeitungsgerät 12 in die Lage versetzt wird,
das Hindernis 56 zu unterfahren.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 10
- Reinigungseinrichtung
- 12
- selbstfahrendes Bodenbearbeitungsgerät
- 14
- Fixierelement
- 16
- Gehäuseabschnitt
- 18
- Reinigungselementträger
- 20
- Reinigungselement
- 22
- Schwenkelement
- 24
- Federelement
- 26
- Spiralfeder
- 28
- Textilelemente
- 30
- Bürstenelemente
- 32
- Gerade
- 34
- Winkel
- 36
- Gehäuse
- 38
- Hauptfahrrichtung
- 40
- Seitenwand
- 42
- Sensoren
- 44
- obere Halteeinrichtung
- 46
- untere Halteinrichtung
- 48
- Achse
- 52
- bodennaher Wandabschnitt
- 54
- Wand
- 56
- Hindernis
1. Reinigungseinrichtung (10) für ein selbstfahrendes Bodenbearbeitungsgerät (12), wobei
die Reinigungseinrichtung (10) dazu geeignet ist, bodennahe Wandabschnitte (52) zu
reinigen, die an eine zu reinigenden Bodenfläche angrenzen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Reinigungseinrichtung (10) ein Fixierelement (14) aufweist, mit dem die Reinigungseinrichtung
(10) mit einem Gehäuseabschnitt (16) eines selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgeräts
(12) verbindbar ist, wobei an der Reinigungseinrichtung (10) ein Reinigungselementträger
(18) angeordnet ist, der ein Reinigungselement (20) aufweist.
2. Reinigungseinrichtung (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Reinigungseinrichtung (10) ein Schwenkelement (22) aufweist, das beweglich, insbesondere
schwenkbeweglich, mit dem Fixierelement (14) verbunden ist.
3. Reinigungseinrichtung (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Reinigungselementträger (18) lösbar mit dem Schwenkelement (22) verbindbar ist.
4. Reinigungseinrichtung (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schwenkelement (22) ein Federelement (24), insbesondere eine Spiralfeder (26),
aufweist, wobei das Federelement (24) eine Federkraft auf das Schwenkelement (22)
ausübt, wobei die Federkraft einer Schwenkbewegung des Schwenkelementes (22) entgegenwirkt.
5. Reinigungseinrichtung (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Reinigungselementträger (18) als Reinigungselement (20) Textilelemente (28) aufweist.
6. Reinigungseinrichtung (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Reinigungselementträger (18) als Reinigungselement (20) Bürstenelemente (30)
aufweist.
7. Selbstfahrendes Bodenbearbeitungsgerät (12) mit einer Reinigungseinrichtung (10) gemäß
einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Reinigungseinrichtung (10) im Wesentlichen an einem Gehäuseabschnitt (16) des
selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgeräts (12) angeordnet ist, der weitestgehend senkrecht
zu einer zur reinigenden Bodenfläche ausgerichtet ist.
8. Selbstfahrendes Bodenbearbeitungsgerät (12) mit einer Reinigungseinrichtung (10) gemäß
einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich zwischen dem Schwenkelement (22) und einer Geraden (32) ein Winkel (34) aufspannt,
wobei die Gerade (32) annähernd senkrecht zu der zu reinigenden Bodenfläche steht,
wobei der Winkel (34) in einer bevorzugten Ausführungsform ein Winkelmaß zwischen
10 und 90 Grad aufweist und in einer besonders bevorzugten Ausführungsform ein Winkelmaß
zwischen 25 und 80 Grad aufweist.
9. Selbstfahrendes Bodenbearbeitungsgerät (12) mit einer Reinigungseinrichtung (10) gemäß
einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Reinigungselementträger (18) der Reinigungseinrichtung (10) das Gehäuse (36)
des selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgeräts (12) in der Höhe überragt.
10. Selbstfahrendes Bodenbearbeitungsgerät (12) mit einer Reinigungseinrichtung (10) gemäß
einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Reinigungseinrichtung (10) bevorzugt an einem Gehäuseabschnitt (16) des selbstfahrenden
Bodenbearbeitungsgeräts (12) angeordnet ist, der weitestgehend rechtwinklig zu einer
Hauptfahrrichtung des selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgeräts ausgerichtet ist.
11. Verfahren zur Steuerung eines selbstfahrenden Bodenbearbeitungsgeräts (12) mit einer
Reinigungseinrichtung (10) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das Verfahren
die folgenden Schritte aufweist:
Erkennen der Randbereiche einer zu reinigenden Fläche; und
Abfahren der Randbereiche einer zu reinigenden Fläche, wobei das Reinigungselement
(20) der Reinigungseinrichtung (10) in Kontakt mit den bodennahen Wandabschnitten
(52), insbesondere Leisten und Sockel, der zu reinigenden Fläche steht; und
erneutes Abfahren der Randbereiche einer zu reinigenden Fläche.