[0001] Die Erfindung betrifft eine Bodenschleifmaschine zur abrasiven Bearbeitung von Böden,
die einen an einem mit einer Führungsdeichsel und Führungsrädern versehenen Tragrahmen
gehaltenen Antriebsmotor mit einer an dessen Antriebswelle gekoppelten Werkzeugaufnahmeplatte
umfasst, die mit einer der Motordrehzahl entsprechenden hohen festen Drehzahl rotiert
und mit an die vorgesehene hohe Schleifgeschwindigkeit angepassten Schleifwerkzeugen
bestückt ist.
[0002] Derartige Bodenschleifmaschinen werden zum Glätten von Bodenflächen, beispielsweise
aus Beton, Estrich, Naturstein, Asphalt oder Terrazzo, oder zum Abtragen von Kunststoffbeschichtungen,
Klebern, Spachtelmassen und dgl. von der Bodenfläche verwendet. Entsprechend dem jeweiligen
Verwendungszweck kommen dabei Maschinen mit einer direkt an die Motorwelle gekoppelten
und mit bestimmten Bearbeitungswerkzeugen ausgerüsteten, mit beispielsweise 1500 U/min
schnell laufenden Werkzeugaufnahmeplatte zum Einsatz, die wegen der hohen Drehzahl
und des dadurch bedingten hohen Staubauswurfs mit einer Staubabsaugung versehen sind.
Für die in bestimmten Einsatzfällen erforderliche Bodenbearbeitung mit einer in der
Regel mit Schleifpapier oder dgl. besetzten Werkzeugaufnahmeplatte, die mit einer
deutlich geringeren Drehzahl von beispielsweise 150 U/min rotiert und zumeist einen
größeren Durchmesser aufweist, stehen andere Bodenschleifmaschinen mit einer durch
ein Getriebe heruntergeregelten Drehzahl zur Verfügung, um bei vermindertem Staubauswurf
beispielsweise Spachtelmassen schleifen zu können. Die Bereithaltung von zwei in Bezug
auf die Rotationsgeschwindigkeit und die Ausbildung der Werkzeugaufnahmeplatte derart
unterschiedlichen Bodenbearbeitungsmaschinen ist für den Benutzer mit einem hohen
Kostenaufwand verbunden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Kostenaufwand bei der Bodenbearbeitung
mit einer schnell oder langsam rotierenden, jeweils mit unterschiedlichen Werkzeugen
bestückten Werkzeugaufnahmeplatte zu verringern und eine Bodenschleifmaschine bereitzustellen,
die sowohl mit hoher Drehgeschwindigkeit als auch mit einer um ein Vielfaches verringerten
Drehgeschwindigkeit der jeweiligen Werkzeugaufnahmeplatte betrieben werden kann.
[0004] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit einer gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs
1 ausgebildeten Bodenschleifmaschine gelöst.
[0005] Weitere Merkmale und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
[0006] Bei einer Bodenschleifmaschine zur abrasiven Bearbeitung von Böden, die einen an
einem mit einer Führungsdeichsel und Führungsrädern versehenen Tragrahmen gehaltenen
Antriebsmotor mit einer an dessen Antriebswelle gekoppelten Werkzeugaufnahmeplatte
umfasst, die mit einer der Motordrehzahl entsprechenden hohen, festen Drehzahl rotiert
und mit an die vorgesehene hohe Schleifgeschwindigkeit angepassten Schleifwerkzeugen
bestückt ist, besteht der Grundgedanke der Erfindung darin, dass eine für Schleifarbeiten
mit einer um ein Vielfaches verringerten festen Drehgeschwindigkeit vorgesehene Werkzeugaufnahmeplatte
über ein Getriebe an die Antriebwelle koppelbar ist. Dadurch ist es möglich, mit ein
und derselben Bodenschleifmaschine auch nur mit geringer Drehzahl mögliche Schleifarbeiten
durchzuführen, für die ansonsten eine zweite Bodenschleifmaschine eingesetzt werden
müsste.
[0007] Gemäß einer erfindungsgemäß besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst die Bodenschleifmaschine
ein der Antriebswelle zugeordnetes Planetengetriebe mit einem stirnseitig direkt an
die Antriebswelle angeschlossenen, mit der hohen festen Drehzahl rotierenden Sonnenrad
und von diesem angetriebenen, auf einer Kreisbahn mit der verringerten festen Drehgeschwindigkeit
rotierenden Planetenrädern. An einem Abtriebszapfen des Sonnenrades ist ein Schnelllauf-Adapter
zur Befestigung der mit einer hohen festen Drehzahl rotierenden Werkzeugaufnahmeplatte
montierbar, während an den Planetenrädern ein Langsamlauf-Adapter zur Befestigung
der mit einer geringen festen Drehzahl rotierenden Werkzeugaufnahmeplatte angebracht
werden kann.
[0008] In Ausgestaltung der Erfindung ist der Schnelllauf-Adapter mit einem zentrisch angeordneten
Gewindebolzen stirnseitig am Abtriebszapfen des Sonnenrades und der Langsamlauf-Adapter
über ein Kraftübertragungsteil mithilfe kreisförmig angeordneter Gewindebolzen an
den Planetenrädern montierbar.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird die Werkzeugaufnahmeplatte mithilfe
eines Kupplungsaufnehmers und einer Kupplung, die am Schnelllauf- und am Langsamlauf-Adapter
befestigt sind, an dem jeweiligen Adapter angebracht. Das Planetengetriebe umfasst
vorzugsweise zwei Planetenräder, die in einem mit einer Innenverzahnung ausgebildeten
Hohlrad geführt sind.
[0010] Gemäß einem noch anderen Merkmal der Erfindung ist an die Antriebswelle ein mit zwei
festen Drehzahlen betreibbares Schaltgetriebe koppelbar, an dem die für die jeweilige
hohe oder niedrige Bearbeitungsgeschwindigkeit vorgesehene Werkzeugaufnahmeplatte
befestigt werden kann.
[0011] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung kann die für die hohe Schleifgeschwindigkeit
vorgesehene Werkzeugaufnahmeplatte direkt an der Antriebswelle montiert werden, während
die mit einer festen geringeren Drehzahl betriebene Werkzeugaufnahmeplatte an einem
an die Antriebswelle koppelbaren Getriebe befestigt werden kann.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnung, in der
- Fig. 1
- eine Schnittansicht einer Bodenschleifmaschine mit einer direkt mit der Antriebswelle
verbundenen, mit der Drehgeschwindigkeit des Antriebsmotors rotierenden Werkzeugaufnahmeplatte;
und
- Fig. 2
- eine Schnittansicht der Bodenschleifmaschine nach Fig. 1, jedoch mit einer über ein
Planetengetriebe gegenüber der Motordrehzahl um ein Vielfaches verringerten Drehgeschwindigkeit
einer mit einem Schleifmittel belegten Werkzeugaufnahmeplatte.
zeigt, näher erläutert.
[0013] Wie die Figuren 1 und 2 zeigen, umfasst die Bodenschleifmaschine einen an einem Rahmen
1 gehaltenen Antriebsmotor 2, der sich im Betriebszustand in einer vertikalen Lage
mit senkrecht zum Boden ausgerichteter Antriebswelle 3 befindet. Mit dem Rahmen 1
sind zwei Führungsrollen 4 und eine - hier in einer platzsparenden abgeklappten Position
gezeichnete - Führungsdeichsel 5 verbunden, um die Bodenschleifmaschine bequem über
den zu behandelnden Boden zu führen.
[0014] Die Antriebswelle 3 ist über ein - hier als Planetengetriebe 6 ausgeführtes - Getriebe
mit einer Werkzeugaufnahmeplatte 18 (in Fig. 2 nicht dargestellt) verbunden, die zum
einen mit der hohen Drehgeschwindigkeit der Antriebswelle 3 und zum anderen mit einer
um ein Vielfaches verringerten festen Drehgeschwindigkeit angetrieben werden soll.
Das Planetengetriebe 6 umfasst ein feststehendes Hohlrad 7 mit einer Innenverzahnung
und ein in diesem zentrisch angeordnetes Sonnenrad 8 mit einer Außenverzahnung sowie
- in einer beispielhaften Ausführungsform zwei - Planetenräder 9, deren Verzahnung
sich mit der Verzahnung des Sonnenrades 8 und des Hohlrades 7 in ständigem Eingriff
befindet. Das Planetengetriebe kann aber auch mit drei Planetenrädern betrieben werden.
[0015] Das Sonnenrad 8 ist stirnseitig an die Antriebswelle 3 gekoppelt und dreht sich gemäß
dem vorliegenden Ausführungsbeispiel mit einer hohen, festen Drehzahl von 1290 U/min
entsprechend der Drehgeschwindigkeit der Antriebswelle 3. Die Planetenräder 9, die
sich um das Sonnenrad 8 auf einer Kreisbahn mit einer Geschwindigkeit von - in der
vorliegenden beispielhaften Ausführungsform - 142 U/min bewegen, sind mit einem in
Lagern 10 drehbar gelagerten, um einen zum Boden gerichteten Abtriebszapfen 11 des
Sonnenrades 8 mit einer verminderten, festen Drehzahl von 142 U/min rotierenden Kraftübertragungsteil
12 verbunden. Das heißt, im Betrieb der Bodenschleifmaschine rotieren der vom Sonnenrad
8 abstrebende Abtriebszapfen 11 ständig mit einer hohen festen Drehzahl und das an
die Planetenräder 9 angeschlossene Kraftübertragungsteil 12 ständig mit einer festen
geringen Drehzahl, um mit ein und derselben Bodenschleifmaschine entweder bei einer
hohen Drehzahl oder nur bei einer niedrigen Drehzahl durchführbare Schleifarbeiten
mit jeweils angepassten Werkzeugen ausführen zu können und so die Kosten für eine
zweite Bodenschleifmaschine zu sparen.
[0016] Die Montage des für die hohe oder die geringe Drehzahl vorgesehenen Schleifwerkzeugs
erfolgt unter Zwischenschaltung eines Schnelllauf-Adapters 13, der, wie Fig. 1 zeigt,
mithilfe eines zentrisch angeordneten Gewindebolzens 14 nur mit dem schnelllaufenden
Abtriebszapfen 11 des Sonnenrades 8 verbunden wird, oder eines Langsamlauf-Adapters
15, der mithilfe mehrerer kreisförmig angeordneter zweiter Gewindebolzen 20 nur an
das langsam laufende Kraftübertragungsteil 12 angeschlossen wird. An dem Schnelllauf-Adapter
13 und dem Langsamlauf-Adapter 15 sind jeweils ein Kupplungsaufnehmer 16 und eine
Kupplung 17 (in Fig. 2 nicht dargestellt) zur Befestigung einer Werkzeugaufnahmeplatte
18 oder 19 für das im Schnelllaufbetrieb oder im Langsamlaufbetrieb jeweils benötigte
Werkzeug gehalten.
Bezugszeichenliste
[0017]
- 1
- Rahmen
- 2
- Antriebsmotor
- 3
- Antriebswelle
- 4
- Führungsrollen
- 5
- Führungsdeichsel
- 6
- Planetengetriebe
- 7
- Hohlrad
- 8
- Sonnenrad
- 9
- Planetenräder
- 10
- Lager
- 11
- Abtriebszapfen von 8
- 12
- Kraftübertragungsteil
- 13
- Schnelllauf-Adapter
- 14
- erster Gewindebolzen
- 15
- Langsamlauf-Adapter
- 16
- Kupplungsaufnehmer
- 17
- Kupplung
- 18
- Werkzeugaufnahmeplatte, hohe Drehzahl
- 19
- Werkzeugaufnahmeplatte, geringe Drehzahl
- 20
- zweite Gewindebolzen
1. Bodenschleifmaschine zur abrasiven Bearbeitung von Böden, die einen an einem mit einer
Führungsdeichsel und Führungsrädern versehenen Tragrahmen gehaltenen Antriebsmotor
(2) mit einer an dessen Antriebswelle (3) gekoppelten Werkzeugaufnahmeplatte (18)
umfasst, die mit einer der Motordrehzahl entsprechenden hohen festen Drehzahl rotiert
und mit an die vorgesehene hohe Schleifgeschwindigkeit angepassten Schleifwerkzeugen
bestückt ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine für Schleifarbeiten mit einer um ein Vielfaches verringerten festen Drehgeschwindigkeit
vorgesehene Werkzeugaufnahmeplatte (19) über ein Getriebe (6) an die Antriebwelle
(3) koppelbar ist.
2. Bodenschleifmaschine nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein der Antriebswelle (3) zugeordnetes Planetengetriebe (6) mit einem stirnseitig
direkt an die Antriebswelle (3) angeschlossenen, mit der hohen festen Motordrehzahl
rotierenden Sonnenrad (8) und von diesem angetriebenen, auf einer Kreisbahn mit der
verringerten festen Drehgeschwindigkeit rotierenden Planetenrädern (9), wobei an einem
Abtriebszapfen (11) des Sonnenrades (8) ein Schnelllauf-Adapter (13) zur Befestigung
der schnell rotierenden Werkzeugaufnahmeplatte (18) und an den Planetenrädern (9)
ein Langsamlauf-Adapter (15) zur Befestigung der langsam rotierenden Werkzeugaufnahmeplatte
(19) montierbar ist.
3. Bodenschleifmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schnelllauf-Adapter (13) mit einem zentrisch angeordneten Gewindebolzen (14)
stirnseitig am Abtriebszapfen (11) des Sonnenrades (8) und der Langsamlauf-Adapter
(15) über ein Kraftübertragungsteil (12) mithilfe kreisförmig angeordneter Gewindebolzen
an den Planetenrädern (9) montierbar ist.
4. Bodenschleifmaschine nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkzeugaufnahmeplatte (8, 9) mithilfe eines Kupplungsaufnehmers (16) und einer
Kupplung (17), die am Schnelllauf- und am Langsamlauf-Adapter (13, 15) befestigt sind,
an dem jeweiligen Adapter montierbar ist.
5. Bodenschleifmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Planetenräder (9) in einem Hohlrad (7) geführt sind.
6. Bodenschleifmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Planetengetriebe zwei Planetenräder(9) umfasst.
7. Bodenschleifmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an die Antriebswelle (3) ein mit zwei festen Drehzahlen betreibbares Schaltgetriebe
gekoppelt ist, an dem die für die jeweilige hohe oder niedrige Bearbeitungsgeschwindigkeit
vorgesehene Werkzeugaufnahmeplatte (18 oder19) montierbar ist.
8. Bodenschleifmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die für die hohe Schleifgeschwindigkeit vorgesehene Werkzeugaufnahmeplatte (18) direkt
an der Antriebswelle (3) montierbar ist, während die mit einer festen geringeren Drehzahl
betriebene Werkzeugaufnahmeplatte (19) an einem an die Antriebswelle (3) koppelbaren
Getriebe befestigt ist.