[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum registergenauen beidseitigen Bedrucken eines
transparenten bahn- oder bogenförmigen Substrates, wobei das Substrat auf einer ersten
Substratseite mit einer Anzahl von n Druckfarben bedruckt wird und wobei das Substrat
gleichzeitig oder mit zeitlichem Versatz auf seiner zweiten Substratseite, welche
der ersten Substratseite gegenüberliegt, mit einer Anzahl von m Druckfarben bedruckt
wird.
[0002] Insbesondere im Verpackungsdruck werden transparente Substrate wie beispielsweise
durchsichtige bahn- oder bogenförmige Kunststofffolien in verschiedenen Druckverfahren
wie beispielsweise dem Offsetdruck, dem Flexodruck, dem Tiefdruck oder aber mit druckformvariablen
Druckverfahren wie beispielsweise dem Inkjet-Druckverfahren bedruckt. Hierbei kommen
unterschiedliche Druckfarben zum Einsatz, häufig ist auch der Einsatz von UV-Druckfarben
anzutreffen. Derartige bedruckte Folien kommen häufig im Verpackungsbereich zum Einsatz
und werden dort beispielsweise für sogenannte Schrumpfhülsen verwendet, welche über
mehr oder weniger beliebig geformte Körper gezogen und erwärmt werden, so dass sich
die Folie der Kontur des überzogenen Körpers anpasst. Auch werden bedruckte Folien
zu sogenannten Laminaten weiterverarbeitet, bei welchen die bedruckte Folie beispielsweise
auf einen Karton aufgeklebt wird, so dass durch diesen Folienüberzug der Karton wesentlich
beständiger gegen Verschmutzung oder Feuchtigkeit ist.
[0003] Aufgrund der Verwendung im Verpackungsbereich werden transparente Substrate zumeist
nur einseitig bedruckt, dies bedeutet, dass nur auf einer Substratseite Druckfarben
aufgetragen werden. Aufgrund zunehmender Anforderungen an Verpackungen, zur Erhöhung
des Schutzes gegen Nachahmung oder aus anderen wie beispielsweise gestalterischen
Gründen wächst auch der Bedarf, transparente Substrate beidseitig zu bedrucken.
[0004] Wenn jedoch die Druckbilder auf beiden Seiten aufgrund der Transparenz des Substrates
zusammenwirken sollen, was beispielsweise der Fall ist, wenn auf einer Substratseite
nicht nur vollflächig eine Deckfarbe aufgetragen wird, bestehen aufgrund der Transparenz
entsprechender Substrate sehr hohe Anforderungen an das registerhaltige Drucken.
[0005] Im Stand der Technik wird zwischen dem Passer und dem Register wie folgt unterschieden:
Als Passer wird das Übereinanderpassen der einzelnen Prozess- bzw. Druckfarben, welche
auf einer Substratseite aufgetragen werden, bezeichnet. Als Register wird die lagerichtige
Anordnung des Druckbildes auf der Vorderseite zum Druckbild auf der Rückseite bezeichnet,
wenngleich diese Unterscheidung in vielen Schriften nicht immer so konsequent verwendet
wird und der Passer häufig als Register bezeichnet wird. Somit werden beim beidseitigen
Bedrucken von transparenten Substraten an das Register zumindest bei spezifischen
Anwendungen dieselben hohen Anforderungen wie an den Passer gestellt, damit sich das
Druckbild der ersten Substratseite mit dem Druckbild der zweiten Substratseite optimal
bei hohem qualitativem Eindruck ergänzen kann.
[0006] Aus dem Stand der Technik sind verschiedenste Passermarken und Regelsysteme für das
passerhaltige Drucken bekannt. So beschreibt beispielsweise die
EP2049336B1 ein Messelement zur Messung eines Passers sowie Verfahren zur Passerregelung bzw.
Passermessung. Die
DE102007059842A1 offenbart ebenfalls ein Verfahren zur Regelung der Farbgebung in einer Offsetdruckmaschine.
Ferner sind aus der Fachliteratur vielfältige am Markt verfügbare Passerregelsysteme
und Passermarken bekannt.
[0007] Da jedoch transparente Substrate üblicherweise nur einseitig bedruckt werden, und
da Registerabweichungen beim beidseitigen Druck von nicht-transparenten Substraten
nur eine untergeordnete Relevanz besitzen, liegt der Erfindung daher die Aufgabe zugrunde,
eine Lösung zu schaffen, mit welcher bei transparenten Substraten die Registerabweichungen
in der selben Genauigkeit wie die Passerabweichungen ausgeführt werden können.
[0008] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst. Das erfindungsgemäße
Verfahren umfasst, dass mindestens einem Nutzen auf der ersten Substratseite mit mindestens
einer der n Druckfarben mindestens ein Registerelement gedruckt wird, wobei dieses
mindestens eine Registerelement als Referenzmarke zum registerhaltigen Drucken für
mindestens eine der m Druckfarben, welche auf einer der ersten Substratseite gegenüberliegenden
zweiten Substratseite aufgebracht werden, verwendet wird.
[0009] Hierbei werden auf der ersten Substratseite eine Anzahl von n Druckfarben und auf
der zweiten Substratseite eine Anzahl von m Druckfarben aufgetragen. m und n sind
hierbei natürliche Zahlen größergleich eins.
[0010] Ein derartiges Verfahren hat den Vorteil, dass die Registermarke, welche mit mindestens
einer, vorzugsweise jedoch explizit einer Druckfarbe des Druckbildes der ersten Substratseite
aufgebracht wird und somit spätestens nach einem Einricht- oder Einregelvorgang des
Passers der ersten Substratseite auch vollkommen passerhaltig zum Druckbild der ersten
Substratseite ist, aufgrund der Transparenz des transparenten Substrates auch auf
der zweiten Substratseite sichtbar und mittels einer Erfassungseinrichtung wie beispielsweise
einer Kamera auch auf der zweiten Substratseite erfasst werden kann. Wenn nun diese
mindestens eine Registermarke als Referenzmarke, welche auch als Master bezeichnet
wird, für den Passer mindestens einer oder mehrerer auf die zweite Substratseite aufgedruckten
Druckfarben verwendet wird, so stimmt der Passer und somit auch das Register exakt
beziehungsweise zumindest im Rahmen der Regelgenauigkeit des Passers zum Druckbild
auf der ersten Substratseite.
[0011] Ferner weist die Erfindung den Vorteil auf, dass damit Bildelemente der zweiten Substratseite
registerhaltig zu den Bildelementen der ersten Substratseite gedruckt werden können,
ohne hierfür ein oder mehrere zusätzliche Registerregelsysteme beziehungsweise Passerregelsysteme
zu verwenden.
[0012] Hierbei wird das mindestens eine Registerelement, welches auf der ersten Substratseite
aufgedruckt wird, beim Bedrucken der zweiten Substratseite mit einer beliebigen Anzahl
von m Farben, gemeinsam mit mindestens einem Passerelement für die zweite Substratseite
von der Erfassungseinrichtung erfasst und es wird der Abstand und die Lage des Registerelements
zu mindestens einem Passerelement für die zweite Substratseite gemessen, wobei der
Abstand und die Lage des mindestens einen Registerelements zu dem mindestens einen
Passerelement für die zweite Substratseite mittels einer Erfassungs- und Regelungseinrichtung
auf einen vorgegebenen Sollwert hin geregelt wird.
[0013] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird beim Verdrucken
eines mehrfarbigen Drucks mindestens eines der Registerelemente nicht mehr als gesondertes
Element ausgebildet, sondern mindestens eines der Registerelemente wird gleichzeitig
als ein Passerelement einer Passermarke für das passerhaltige Drucken der ersten Substratseite
verwendet.
[0014] In einer ganz besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden auf der
ersten Substratseite keine gesonderten Registerelemente mehr aufgedruckt, sondern
mindestens eines der Passerelemente dient gleichzeitig als Registerelement.
[0015] In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird im Falle
des mehrfarbigen Bedruckens der ersten Substratseite mit einer Mehrzahl von n Farben
neben mindestens einer Passermarke bestehend aus mindestens n Passerelementen zusätzlich
mindestens ein Registerelement auf der ersten Substratseite aufgedruckt. Von besonderem
Vorteil ist, wenn dieses mindestens eine Registerelement an einer anderen seitlichen
Erstreckung senkrecht zur Druckrichtung gesehen zu der mindestens einen Passermarke
für die erste Substratseite angeordnet ist. Denn in einer besonders vorteilhaften
Ausgestaltung ist das Registerelement mehr oder weniger symmetrisch zur in Druckrichtung
verlaufenden Symmetrieachse des Substrates zur Passermarke der ersten Substratseite
angeordnet, so dass im Falle des Erfordernisses des Wendens der Bahn für das Bedrucken
der zweiten Substratseite die Kamera der Erfassungs-und Regelungseinrichtung nicht
verstellt werden muss, was Rüstaufwände, Rüstzeit und Ressourcen spart.
[0016] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung werden,
ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
- Figur 1
- Eine beispielhafte Druckmaschine für das einseitige Bedrucken einer Substratbahn
- Figur 2
- Das beidseitige Bedrucken einer Substratbahn mittels einer Druckmaschine
- Figur 3
- Eine Draufsicht auf die Substratbahn nach dem Bedrucken der ersten Substratseite
- Figur 4
- Eine Draufsicht auf die Substratbahn nach dem Bedrucken der zweiten Substratseite
[0017] Figur 1 zeigt ein Beispiel einer Druckmaschine 1 für das Bedrucken transparenter
Substrate 10, wie diese beispielsweise für den Verpackungsdruck konfiguriert ist.
[0018] Auch wenn in Figur 1 eine Druckmaschine für das Bedrucken eines bahnförmigen Substrates
dargestellt ist, so wird hierzu angemerkt, dass die vorliegende Erfindung auch für
Druckmaschinen, welche bogenförmige Substrate verdrucken, anwendbar ist. Ferner ist
die vorliegende Erfindung für alle nichtdruckformvariablen Druckverfahren wie beispielsweise
das Offsetdruckverfahren, das Tiefdruckverfahren, das Flexodruckverfahren usw. als
auch für alle druckformvariablen Druckverfahren wie beispielsweise das Inkjet-Druckverfahren
oder tonerbasierte Digitaldruckverfahren oder die Kombination von druckformvariablen
und nichtdruckformvariablen Druckverfahren, bei denen eine Passer- und/oder Registerregelung
möglich oder zwingend erforderlich ist, geeignet und anwendbar, auch wenn in den nachfolgenden
Figuren dieses nur anhand einer Rollendruckmaschine für ein nichtdruckformvariables
Druckverfahren erläutert wird.
[0019] Die Druckmaschine 1 umfasst im wesentlichen einen Abwickler 3, mindestens eine Druckeinheit
2 zum mindestens einseitigen Bedrucken eines Substrates10, eine Erfassungs- und Regelungseinrichtung
8 und einen Aufwickler 4.
[0020] Beispielhaft wird nachfolgend das erfindungsgemäße Verfahren einer Druckmaschine
1 für ein einseitiges Bedrucken einer Substratbahn 10 erläutert, bei welcher zwischen
dem Bedrucken der ersten Substratseite und der zweiten Substratseite ein zeitlicher
Versatz vorhanden ist. Das erfindungsgemäße Verfahren ist jedoch auch bei einer Druckmaschine
2 für das mehr oder weniger gleichzeitige Bedrucken der ersten Substratseite 11 und
der zweiten Substratseite 12 anwendbar.
[0021] Bei der in Figur 1 dargestellten Druckmaschine 1 wird das bahnförmige transparente
Substrat 10 von der im Abwickler 3 eingespannten Rolle abgewickelt und mit der korrekten
Bahnspannung der mindestens einen Druckeinheit 2 zugeführt. Das in Figur 1 dargestellte
Beispiel zeigt eine Druckmaschine 1 mit vier Druckeinheiten 2 für n=4 Druckfarben
zum einseitigen Bedrucken der Substratbahn 10. Nach dem Durchfahren der n=4 Druckeinheiten
2 ist das Substrat 10 auf der als Oberseite dargestellten ersten Substratseite 11
mit n=4 Druckfarben bedruckt, was mit den vier aneinander gereihten Dreiecken zum
Ausdruck gebracht wird. Die einseitig bedruckte Substratbahn 10 wird unter der Kamera
7 der Erfassungs- und Regelungseinrichtung 8 hindurchgeführt. Mit dieser Erfassungs-
und Regelungseinrichtung 8 werden die mindestens n=4 Passerelemente 14a der Passermarke
13a für die erste Substratseite 11 erfasst, gemäß dem Stand der Technik werden die
Abstände und die Lagen der Passerelemente 14a der Passermarke 13a der ersten Substratseite
11 vermessen, über die Erfassungs- und Regelungseinrichtung 8 werden die sich aus
den Abweichungen zwischen den Ist- und Sollwerten ergebenden Stellgrößen errechnet
und über die Datenleitungen 9 an die nicht dargestellten Stellelemente übermittelt.
Über entsprechende Stellelemente werden im Bedarfsfall die Druckformen der jeweiligen
Farben so verstellt und geregelt, dass die Abstände und die Lagen der Passerelemente
14a den durch die entsprechende Passermarke 13a vorgegebenen Sollwerten entsprechen,
so dass dadurch ein passerhaltiger Druck der ersten Substratseite 11 sichergestellt
wird.
[0022] Das passerhaltig bedruckte Substrat wird anschließend wieder mittels eines Aufwicklers
4 auf eine Rolle aufgewickelt. Trocknungs- oder Härtungseinrichtungen für die Druckfarbe
sind in Figur 1 nicht dargestellt, können jedoch auch in der Druckmaschine 1 integriert
sein.
[0023] Figur 2 zeigt die identische Druckmaschine 1 aus Figur 1, jedoch in einem Betriebszustand,
bei welchem das bereits auf der ersten Substratseite 11 bedruckte Substrat 10 auf
der zweiten Substratseite 12 mit m=4 Farben bedruckt wird. Dies erfolgt, indem die
Rolle mit dem aufgewickelten, auf der ersten Substratseite 11 bedrucktem Substrat
10 wieder in den Abwickler 3 eingebracht und von diesem in der Form abgerollt wird,
als dass die noch unbedruckte zweite Substratseite 12 im Bereich der Druckeinheiten
2 auf der Oberseite zu liegen kommt. Die noch unbedruckte zweite Substratseite 12
wird in dem in Figur 2 dargestelltem Ausführungsbeispiel anschließend in den n=m=4
Druckeinheiten mit m=4 Druckfarben bedruckt.
[0024] Die nun beidseitig bedruckte Substratbahn 10 wird unter der Kamera 7 der Erfassungs-
und Regelungseinrichtung 8 hindurchgeführt. Mit dieser Erfassungs-und Regelungseinrichtung
8 werden die mit jeweils m=4 Passerelementen 14b der mindestens einen Passermarke
13b für die zweite Substratseite 12 erfasst, gemäß dem Stand der Technik werden die
Abstände und/oder die Lagen der Passerelemente 14b der Passermarke 13b der zweiten
Substratseite 12 vermessen, über entsprechende Stellelemente werden im Bedarfsfall
die Druckformen der jeweiligen Druckfarben so verstellt und geregelt, dass die Abstände
und/oder die Lagen der Passerelemente 14b den durch die entsprechende Passermarke
13b vorgegebenen Sollwerten entsprechen, so dass dadurch ein passerhaltiger Druck
der zweiten Substratseite 12 sichergestellt wird.
[0025] Gleichzeitig wird auch aufgrund der Transparenz des Substrates 10 das auf der ersten
Substratseite 11 mitgedruckte Registerelement 15 von der Kamera 7 der Erfassungs-
und Regelungseinrichtung 8 erfasst und der Abstand und/oder die Lage mindestens eines
Passerelements 14b der mindestens einen Passermarke 13b für die zweite Substratseite
12 zum Registerelement 15 wird erfasst und über die Erfassungs- und Regeleinrichtung
8 wird die Position der Druckformen in der Form geregelt, dass der Abstand und/oder
die Lage beispielsweise eines Passerelements 14b der Passermarke 13b dem vorgegebenen
Sollwert entspricht. Somit werden die Positionen der Druckformen in der Form geregelt,
dass zum einen die Passerelemente 14b der Passermarke 13b und somit auch der Passer
des Druckbildes der zweiten Substratseite 12 innerhalb der zulässigen Toleranzen geregelt
wird. Darüber hinaus ist durch die exakte Ausregelung des Druckbildes der zweiten
Substratseite 12 zum Registerelement auch sichergestellt, dass auch die Lage des Druckbildes
der zweiten Substratseite 12 mit der gleichen Genauigkeit zum Druckbild der ersten
Substratseite 11 gedruckt wird, wie dies beim Passer möglich ist. Somit kann für das
Register die selbe sehr enge Toleranz hinsichtlich Lage und Abstand wie beim Passer
erreicht werden, so dass die Druckbilder der ersten Substratseite 11 und der zweiten
Substratseite 12 ohne Qualitätseinschränkungen zusammenspielen können, was auch gestalterisch
neue Möglichkeiten bietet, insbesondere, wenn auf der zweiten Substratseite 12 andere
Druckfarben als auf der ersten Substratseite 11 aufgetragen werden.
[0026] Figur 3 zeigt eine Draufsicht auf das bahnförmige Substrat 10 nach dem Bedrucken
der ersten Substratseite 11 und somit auf der Auslaufseite der in Druckrichtung 5
gesehen letzten Druckeinheit 2.
[0027] Auf das bahnförmige Substrat 10 werden in Druckrichtung 5 gesehen hintereinander
eine Mehrzahl von Druckbildern 6 oder auch Nutzen 6 gedruckt, welche bei nichtdruckformvariablen
Druckeinheiten 2 in der Regel über den Umfang der Formzylinder bestimmt sind. Zur
Erhöhung der Flexibilität werden im Verpackungsdruck auch formatvariable Druckeinheiten
2 eingesetzt, bei welchen der Umfang der Formzylinder und somit die Länge eines zusammenhängenden
Druckbildes 6 oder Nutzens 6 variiert werden kann, was bei bogenverarbeitenden Druckmaschinen
in gewissen Grenzen immer möglich ist.
[0028] Üblicherweise werden wie in Figur 3 dargestellt auf jedem Nutzen 6 Marken zur Regelung
und/oder Überwachung der Druckqualität mitgedruckt, diese können aber insbesondere
bei druckformvariablen Druckverfahren auch nicht auf jedem Nutzen 6, sondern nur an
einem geringen Anteil der Exemplare einer Druckauflage, mitgedruckt werden. Bei nichtdruckformvariablen
Druckverfahren werden diese jedoch aufgrund der unveränderlichen Druckform auf jeden
Nutzen 6 gedruckt. Aus dem Stand der Technik sind hierbei Passermarken 13, Marken
für die Farbdichteregelung, Marken für das Tonen im Offsetdruck oder aber Schnittregistermarken
bekannt.
[0029] Wie im Beispiel der Figur 3 gezeigt, werden die Passermarken 13 unter einer Erfassungs-
und Regelungseinrichtung 8, welche üblicherweise eine Kamera 7 umfasst, hindurchgeführt,
so dass die einzelnen Passerlemente 14 erfasst und ausgewertet werden.
[0030] Die in Figur 3 und Figur 4 dargestellten Passermarken 13 bestehen aus n oder m Passerelementen,
wobei im dargestellten Beispiel die Anzahl der verdruckten Farben n und m gleich vier
ist. Somit wird im dargestellten Beispiel für jede auf einer Substratseite 11 und
12 verdruckte Druckfarbe jeweils ein Passerelement 14 mitgedruckt. Aus dem Stand der
Technik sind auch Lösungen bekannt, bei denen für mindestens eine Druckfarbe eine
Mehrzahl von Passerelementen 14 mitgedruckt werden. Die Anzahl der Passerelemente
je Passermarke ist jedoch für die vorliegende Erfindung nicht relevant, weshalb bei
dem beschriebenen und dargestellten Ausführungsbeispiel der Einfachheit wegen nur
ein Passerelement 14 je Druckfarbe und Druckseite und Passermarke 13 dargestellt ist.
[0031] So werden im Beispiel der Figur 3 je Druckfarbe jeweils ein Passerelement 14a für
die erste Substratseite gedruckt. Da in der Erfassungs- und Regelungseinrichtung 8
hinterlegt ist, wie die jeweiligen Passerelemente 14 gestaltet und zueinander ausgerichtet,
angeordnet und beabstandet sein müssen, können die Passermarken 13 zur Regelung des
Passers verwendet werden.
[0032] Aus dem Stand der Technik sind auch Lösungen bekannt, bei denen über die Breite des
Substrats 10 und somit senkrecht zur Druckrichtung 5 eine Mehrzahl von Passermarken
13 je Substratseite angeordnet werden, die den Passer an verschiedenen Stellen über
die Substratbreite erfassen und zur Regelung des Passers heranziehen kann. Da es für
die vorliegende Erfindung nicht von Bedeutung ist, ob über die Substratbreite eine
oder mehrere Passermarken angeordnet sind, wird in dem Ausführungsbeispiel nur eine
Passermarke 13 pro Substratseite dargestellt.
[0033] Die Passermarken 13 und die zugehörige Regelung sind üblicherweise derart aufgebaut,
dass üblicherweise eine Druckfarbe und somit ein Passerelement, beispielsweise das
Passerelement 14a-1 der ersten Druckfarbe als Master dient, und die Lagen und Abstände
der anderen Passerelemente 14a-2, 14a-3, 14a-4 beziehungsweise somit auch die Druckfarben
zu diesem als Master dienenden Passerelement 14a-1 ausgerichtet werden, weshalb die
Passerelemente 14a-2, 14a-3, 14a-4 auch als Slaves bezeichnet werden.
[0034] Wie der Figur 3 entnommen werden kann, wird erfindungsgemäß beim Bedrucken der ersten
Substratseite 11 neben den Passerelementen 14a der Passermarke für die erste Substratseite
13a auch ein Registerelement 15 mitgedruckt.
[0035] Auch hierbei ist es aus regelungstechnischen Gründen möglich, auch eine Mehrzahl
von Registerelementen 15 aus einer oder einer Mehrzahl von Farben mitzudrucken. Da
derartige Ausführungen jedoch nicht grundsätzlich relevant für die vorliegende Erfindung
sind, wird in dem Ausführungsbeispiel nur ein einziges Registerelement 15 dargestellt.
Dieses eine Registerelement 15 wird vorzugsweise jedoch nicht zwingend in der Druckfarbe
mitgedruckt, welche bei der Passerregelung der ersten Substratseite 11 als Master
dient, so dass das Registerelement 15 vorzugsweise, jedoch nicht zwingend, dieselbe
Druckfarbe wie das als Master dienende Passerelement 14a-1 aufweist.
[0036] Es ist auch eine, wenngleich nicht in dem in den Figuren dargestelltem Ausführungsbeispiel
gezeigte, Variante möglich, bei welcher das eine oder das jeweilige Registerelement
15 gleichzeitig als ein Passerelement 14a einer oder mehrerer Passermarken 13a dient.
Somit würde in diesem Fall kein zusätzliches Registerelement 15 mitgedruckt werden,
sondern ein Passerelement, beispielsweise das Passerelement 14a-1, würde die Funktion
der Registermarke 15 übernehmen.
[0037] Figur 4 zeigt eine Draufsicht auf das bahnförmige Substrat 10 nach dem Wenden der
Substratbahn 10 und nach dem Bedrucken der zweiten Substratseite 12 auf der Auslaufseite
der in Druckrichtung 5 gesehen letzten Druckeinheit 2.
Beim Bedrucken der zweiten Substratseite 12 wurde auch eine Passermarke 13b zur Passerregelung
des Druckbildes der zweiten Substratseite 12 aufgedruckt.
[0038] An dieser Stelle wird angemerkt, dass für die Anzahl, die Gestaltung etc. der Passermarken
13b für die zweite Substratseite 12 dasselbe gilt, wie bereits unter der Erläuterung
der Figur 3 angeführt. Aus diesem Grund wird auf eine Wiederholdung dieser Ausgestaltungen
verzichtet und nachfolgend wird nur das Ausführungsbeispiel der Figur 4 erläutert.
[0039] Da aufgrund der Transparenz des Bedruckstoffes die mitgedruckte Registermarke auch
von der zweiten Substratseite 12 aus gesehen werden kann, werden nicht nur die Passerelemente
14b der Passermarke 13b für die zweite Substratseite 12 von der Kamera 7 der Erfassungs-
und Regelungseinrichtung 8 erkannt, sondern auch das bereits beim Bedrucken der ersten
Substratseite 11 mitgedruckte Registerelement 15 wird von der Kamera 7 erfasst und
kann somit zur Regelung des Registers und/oder des Passers mit verwendet werden.
[0040] So erfasst die Kamera 7 der Erfassungs- und Regelungseinrichtung 8 sowohl das Registerelement
15 als auch alle Passerelemente 14b-1, 14b-2, 14b-3, 14b-4 der Passermarke 13b. In
dem Regelalgorithmus kann hinterlegt werden, dass bei Erkennung der beispielsweise
fünf Elemente der Modus der Registerregelung zusätzlich zur Passerregelung aktiviert
wird. Alternativ kann die Erfassungs- und Regelungseinrichtung 8 von der Steuerung
der Druckmaschine eine Information darüber erhalten, dass beim entsprechenden Produktionsschritt
das Substrat 10 auf der zweiten Substratseite 12 bedruckt wird, so dass dadurch der
oben angeführte Regelungsmodus aktiviert wird.
[0041] Wenn neben den vier Passerelementen 14b-1, 14b-2, 14b-3, 14b-4 auch das Registerelement
von der Erfassungs- und Regelungseinrichtung 8 erfasst und ausgewertet wird, so sind
hierfür zwei unterschiedliche Regelungsmodi möglich: In einer ersten Ausgestaltung
ist das Registerelement 15 die einzige Referenzmarke und somit der einzige Master.
Dies bedeutet, dass alle vier Passerelemente sowie damit auch alle m=4 Druckfarben
hinsichtlich Lage und/oder Abstand zueinander ausschließlich auf das Registerelement
15 ausgerichtet werden, was regelungstechnisch bedeutet, dass die Regelung die Werte
von Abstand und/oder Lage aller m=4 Passerelemente 14b-1, 14b-2, 14b-3, 14b-4 in die
jeweiligen Sollbereiche regelt.
[0042] In einer zweiten Ausgestaltung dient zur Regelung des Passers ein Passerelement,
beispielsweise das Passerelement 14b-1, als Master für die Regelung des Passers wie
unter Figur 3 beschrieben, allerdings wird in diesem Fall zusätzlich die Lage und/oder
der Abstand des als Master für den Passer dienenden Passerelements 14b-1 zum Registerelement
15 in die jeweiligen Sollbereiche geregelt.
[0043] Mit beiden Ausgestaltungen ist daher sichergestellt, dass neben dem Passer des Druckbildes
der zweiten Substratseite 12 auch das Register des Druckbildes der ersten Substratseite
11 zum Druckbild der zweiten Substratseite 12 mit den gleichen engen Toleranzen geregelt
und somit realisiert werden kann.
[0044] Vorzugsweise ist das Registerelement 15 seitlich, das heißt rechtwinklig zur Druckrichtung
5, versetzt angeordnet zur einen oder jeden Passermarke 13a der ersten Substratseite
11. Dies hat den Vorteil, dass keine Überschneidung der Registermarke 15 oder der
Passermarke der zweiten Substratseite 13b und der Passermarke der ersten Substratseite
13a bei der Erfassung durch die Kamera 7 auftreten kann.
[0045] Besonders vorzugsweise wird das Registerelement 15 derart von der Passermarke der
ersten Substratseite beabstandet, beispielsweise soweit seitlich zur Passermarke für
die erste Substratseite 13a versetzt, dass das Registerelement 15 nicht gleichzeitig
mit der Passermarke für die erste Substratseite 13a von der Kamera 7 erfasst werden
kann, wie in Figur 3 dargestellt.
[0046] Nicht in den Figuren 1 bis 4 dargestellt, wenngleich es dennoch möglich ist, dass
insbesondere bei einer Mehrzahl von Passermarken 13 über die Substratbreite die Kamera
7 traversierend ausgeführt ist, so dass diese über die Substratbreite unterschiedliche
Positionen einnehmen kann, um mehrere über die Substratbreite angeordnete Passermarken
13 zu vermessen. Auch in diesem Fall kann das Registerelement 15 soweit seitlich versetzt
von der Passermarke für die erste Substratseite 13a angeordnet werden, dass das Registerelement
15 nicht gleichzeitig mit der Passermarke für die erste Substratseite 13a von der
Kamera 7 der Erfassungs- und Regelungseinrichtung 8 erfasst wird. Über die Breite
des Substrates können in diesem Fall dann auch mehrere Registerelemente 15 entsprechend
angeordnet sein.
[0047] In den Figuren 3 und 4 ist eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung dieser Anordnung
des Registerelements 15 zur Passermarke 13a dargestellt. Bei dieser Ausgestaltung
der Erfindung ist das Registerelement 15 derart über die Substratbreite angeordnet,
dass dieses nicht mit der Passermarke für die erste Substratseite 13a erfasst werden
kann und nach dem Wenden der Substratbahn 10 das Registerelement 15 im Wesentlichen
an der selben seitlichen Position der Substratbahn 10 angeordnet ist, wie die Passermarke
für die erste Substratseite 13a beim Bedrucken der ersten Substratseite 11.
[0048] Hierdurch ist es möglich, dass das Registerelement 15 zusammen mit der Passermarke
für die zweite Substratseite 13b beim Bedrucken der zweiten Substratseite 12 von der
Kamera 7 erfasst wird, ohne die seitliche Position der Kamera 7 verändern zu müssen.
[0049] Unabhängig davon, ob das Registerelement 15 derart über die Breite der Substratbahn
10 angeordnet ist, dass die Position der Kamera 7 nicht mehr verändert werden muss
oder nicht, kann somit die Erfassungs- und Regelungseinrichtung 8 umfassend auch die
Kamera 7 und somit die identische Einrichtung sowohl zur Erfassung und Regelung des
Registers als auch zur Erfassung und Regelung des Passers verwendet werden, weshalb
in den Figuren 1 bis 4 jeweils nur eine Erfassungs- und Regelungseinrichtung 8 beziehungsweise
Kamera 7 dargestellt ist. Der Vollständigkeit halber sei angemerkt, dass die Erfassungs-
und Regelungseinrichtung 8 eine Erfassungseinrichtung wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel
die Kamera 7 als auch eine Regelungseinrichtung wie beispielsweise einen Rechner sowie
Software zur Erkennung und Analyse beispielsweise der Art, Anzahl, Anordnung etc.
der Passermarken 13 und gegebenenfalls der mindestens einen Registermarke 15 umfasst.
Ferner sind noch Datenleitungen 9 sowie entsprechende Stellelemente in den Druckeinheiten
2 erforderlich, welche aus dem Stand der Technik bekannt sind.
[0050] Nicht in Figur 4 dargestellt ist eine weitere besonders für das in etwa gleichzeitige
beidseitige Bedrucken des Substrates 10 vorteilhafte Ausgestaltung, mit welcher mit
nur einer einzigen Erfassungs- und Regeleinrichtung 8 der Passer der ersten und der
zweiten Substratseite 11, 12 als auch das Register erfasst und geregelt werden kann.
[0051] Denn werden die Passerelemente für die erste Substratseite 14a und/oder die Passermarke
für die erste Substratseite 13a anders wie beispielsweise mit anderer Kontur, Anordnung
etc. als die Passerelemente für die zweite Substratseite 14b und/oder die Passermarke
für die zweite Substratseite 13b ausgeführt und ist gegebenenfalls das mindestens
eine Registerelement 15 nochmals abweichend ausgeführt, so kann die eine Erfassungs-
und Regelungseinrichtung 8 die Passer und das Register in einem Durchgang regeln,
sofern in der Steuerung hinterlegt ist, welche Gestaltung der Passermarken 13 und/oder
der Passerelemente 14 der ersten und der zweiten Substratseite 11, 12 zugeordnet ist.
Bezugszeichenliste
[0052]
- 1
- Druckmaschine
- 2
- Druckeinheit
- 3
- Abwickler
- 4
- Aufwickler
- 5
- Druckrichtung
- 6
- Druckbild / Nutzen
- 7
- Kamera
- 8
- Erfassungs- und Regelungseinrichtung
- 9
- Datenleitung
- 10
- Substrat
- 11
- erste Substratseite
- 12
- zweite Substratseite
- 13
- Passermarke
- 13a
- Passermarke für erste Substratseite
- 13b
- Passermarke für zweite Substratseite
- 14
- Passerelement
- 14a-1
- Passerelement der ersten Farbe für erste Substratseite
- 14b-1
- Passerelement der ersten Farbe für zweite Substratseite
- 15
- Registerelement
1. Verfahren zum registerhaltigen beidseitigen Bedrucken eines transparenten bahn- oder
bogenförmigen Substrates, wobei das Substrat auf einer ersten Substratseite mit einer
Anzahl von n Druckfarben bedruckt wird und wobei das Substrat auf einer der ersten
Substratseite gegenüberliegenden zweiten Substratseite mit einer Anzahl von m Druckfarben
bedruckt wird, dadurch gekennzeichnet, dass auf der ersten Substratseite mit mindestens einer der n Druckfarben mindestens ein
Registerelement gedruckt wird, wobei dieses mindestens eine Registerelement als Referenzmarke
zum registerhaltigen Drucken für mindestens eine der m Druckfarben, welche auf der
zweiten Substratseite aufgebracht werden, verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine auf die erste Substratseite aufgedruckte Registerelement sowie
mindestens ein Passerelement, welches auf der zweiten Substratseite aufgedruckt und
zu einer Regelung des registerhaltigen Druckens verwendet wird, von einer Erfassungs-und
Regelungseinrichtung für die Regelung des Passers erfasst und der Abstand und die
Lage des Registerelements sowie des mindestens eines Passerelements für die zweite
Substratseite zueinander auf einen vorgegebenen Sollwert des Abstandes und/oder der
Lage durch Verstellung der Lage der mindestens einen Druckform zum Bedrucken der zweiten
Substratseite mittels einer Recheneinrichtung geregelt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass auf der ersten Substratseite mehr als eine Druckfarbe (n>1) aufgedruckt wird, dass
mindestens eines der Registerelemente gleichzeitig als ein Passerelement einer Passermarke
für das passerhaltige Drucken der ersten Substratseite verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Substratseite mit mehr als einer Druckfarbe (n>1) bedruckt wird, und dass
auf die erste Substratseite pro aufgedruckter Druckfarbe mindestens ein Passerelement
der mindestens einen Passermarke aufgedruckt wird, dass dann das mindestens eine Registerelement
zusätzlich zu den mindestens n>1 Passerelementen der jeweils mindestens einen Passermarke
für die erste Substratseite aufgedruckt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Registerelement senkrecht zur Druckrichtung gesehen seitlich
versetzt zu der mindestens einen Passermarke der ersten Substratseite angeordnet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Registerelement derart beabstandet aufgedruckt wird, dass dieses
nicht durch eine Erfassungseinrichtung zur Erfassung der Passermarken der ersten Substratseite
erfasst wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Registerelement in der Form in seitlicher Erstreckung auf dem
Substrat angeordnet wird, dass im Falle eines Wendens des Substrates zum Bedrucken
der zweiten Substratseite das mindestens eine Registerelement von der Erfassungseinrichtung
an der selben Position, an welcher die Erfassungseinrichtung zur Erfassung der Passermarke
für die erste Substratseite angeordnet ist, erfasst wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Erfassungs- und Regelungseinrichtung sowohl zur Regelung des registerhaltigen
Druckens als auch zur Regelung des passerhaltigen Druckens verwendet wird.