[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Zuschnitt zur Herstellung einer dreidimensionalen
Struktur aus Papier, Karton oder Kunststoff, insbesondere einer Verpackung oder dergleichen,
umfassend mindestens eine Faltfläche zur Ausbildung eines gerundeten Kantenbereichs
der dreidimensionalen Struktur in einem gefalteten Zustand des Zuschnitts, wobei die
Faltfläche durch zwei parallel zueinander verlaufende seitliche Faltlinien begrenzt
wird. Die Erfindung betrifft weiterhin eine dreidimensionale Struktur aus Papier,
Karton oder Kunststoff, eine Faltschachtel zur Aufbewahrung von Waren, insbesondere
Faltschachtel aus Karton, Papier oder dergleichen sowie ein Verfahren zur Herstellung
eines Zuschnitts.
[0002] Derartige Zuschnitte, dreidimensionale Strukturen und Faltschachteln sind in einer
großen Vielzahl bekannt. Unter anderem handelt es sich bei diesen Zuschnitten oder
dreidimensionalen Strukturen beziehungsweise Faltschachteln um Klappschachteln, die
eine weit verbreitete Verpackungsform für Zigaretten und dergleichen darstellen. So
beschreiben die
DE 43 11 568 A1, die
EP 2 141 090 A1, die
DE 101 06 547 A1, die
US 6 276 600 B1 und die
DE 600 28 078 T2 Verpackungen in Form eines prismatischen Körpers entlang ihrer Längsachse, wobei
an einem behälterartigen Aufnahmebereich ein Deckel angelenkt ist. Aus der
WO 2012/123189 A1 sind Faltschachteln mit gerundeten Kantenbereichen bekannt. Die gerundeten Kantenbereiche
werden durch eine Vielzahl von Schnitten in diesen Bereichen erzielt. Durch die Schnitte
werden eine Vielzahl von Einzelflächen erzeugt, die insgesamt zu einem gerundeten
Kantenbereich gefaltet werden können. Nachteilig an dieser bekannten Verpackung ist
jedoch, dass zur Ausbildung der gerundeten Kantenbereiche eine Vielzahl von Schnitten
benötigt wird. Die Herrichtung entsprechender Stanzwerkzeuge ist äußerst zeitaufwändig
und damit teuer. Auch eine Herstellung mittels Laserenergie ist aufgrund der Vielzahl
an benötigten Schnittlinien relativ zeitaufwändig und energieintensiv.
[0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen gattungsgemäßen Zuschnitt
zur Herstellung einer dreidimensionalen Struktur aus Papier, Karton oder Kunststoff,
eine entsprechende dreidimensionale Struktur, eine entsprechende Faltschachtel aus
Papier, Karton oder Kunststoff sowie ein Verfahren zur Herstellung des genannten Zuschnitts
bereitzustellen, die einfach, schnell und kostengünstig herstellbar bzw. durchführbar
ist.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgaben dienen ein Zuschnitt mit den Merkmalen des Anspruchs 1,
eine dreidimensionale Struktur mit den Merkmalen des Anspruchs 9, eine Faltschachtel
mit den Merkmalen des Anspruchs 12 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
15. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind
in den jeweiligen Unteransprüchen angegeben, wobei vorteilhafte Ausgestaltungen des
Zuschnitts als vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen dreidimensionalen
Struktur beziehungsweise der erfindungsgemäßen Faltschachtel sowie des erfindungsgemäßen
Verfahrens und umgekehrt anzusehen sind.
[0005] Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft einen Zuschnitt zur Herstellung einer dreidimensionalen
Struktur aus Papier, Karton oder Kunststoff, insbesondere einer Verpackung oder dergleichen,
umfassend mindestens eine Faltfläche zur Ausbildung eines gerundeten Kantenbereichs
der dreidimensionalen Struktur in einem gefalteten Zustand des Zuschnitts, wobei die
Faltfläche durch zwei parallel zueinander verlaufende seitliche Faltlinien begrenzt
wird. Erfindungsgemäß ist innerhalb der Faltlinie mindestens eine in einem Winkel
zu den seitlichen Faltlinien verlaufende Rilllinie ausgebildet. Überraschenderweise
hat sich herausgestellt, dass bereits durch eine derartige Rilllinie ein gerundeter
Kantenbereich der dreidimensionalen Struktur in einem entsprechend gefalteten Zustand
des Zuschnitts erzeugt werden kann.
[0006] Dadurch kann der Zeitaufwand für die Herrichtung entsprechender Stanz- oder Rillwerkzeuge
zur Ausgestaltung dieser Rilllinie deutlich verringert werden. Zudem muss im Vergleich
zu bekannten Zuschnitten deutlich weniger Laserenergie zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Rilllinie und damit zur Ausgestaltung abgerundeter Kantenbereiche von zum Beispiel
Verpackungen, insbesondere Zigarettenverpackungen, aufgewendet werden. Bekannte Zuschnitte
weisen beispielsweise fünf bis sieben parallel zu den die Faltfläche seitlich begrenzenden
Faltlinien verlaufende Biegelinien auf. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der
Rilllinie innerhalb der Faltfläche kann die Anzahl der Rilllinien deutlich verringert
werden. Neben entsprechenden Kosteneinsparungen kann so auch die Produktionsgeschwindigkeit
zwischen 25 und 75 % gegenüber herkömmlichen Zuschnitten gesteigert werden. Die Rilllinien
zur Herstellung des gerundeten Kantenbereichs können dabei als Schnittlinien, das
heißt als durch den Zuschnitt beziehungsweise das Substrat des Zuschnitts vollständig
hindurchgehende Schnitte oder als so genannte "Halfcuts", das heißt nicht vollständig
durch den Zuschnitt beziehungsweise das Substrat des Zuschnitts hindurchgehende linienförmige
Ausnehmungen, ausgebildet sein. Zudem können die Rilllinien an der Innenseite und/oder
der Außenseite des Zuschnitts beziehungsweise des Zuschnitts in gefalteten Zustand,
nämlich der so entstehenden Faltschachtel, angeordnet sein. Beispielsweise sind dabei
alle Rilllinien und/oder seitlichen Faltlinien an der Innen- oder Außenseite des Zuschnitts
ausgebildet. Es ist aber auch denkbar, dass unterschiedliche Rill- und/oder seitliche
Faltlinien auf unterschiedlichen Seiten, d.h. einer Vorder- und/oder Rückseite des
Zuschnitts angeordnet sein können und dadurch ein besonders einprägsames Muster auf
der Faltschachtel in gefaltetem Zustand des Zuschnitts ausprägen.
[0007] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Zuschnitts sind
die seitlichen Faltlinien und die Rilllinie mittels Laserenergie und/oder Stanzen
hergestellt. Durch eine ausschließliche oder zumindest teilweise Verwendung von Laserenergie
zur Herstellung des Zuschnitts können die entsprechenden Elemente des Zuschnitts sehr
exakt und schnell hergestellt werden. Zudem können Änderungen in der Ausgestaltung
einzelner Elemente besonders einfach und schnell durchgeführt werden, ohne dass zum
Beispiel neue Stanz- oder Prägewerkzeuge hergestellt werden müssen. Zudem ergibt sich
durch die vorliegende Erfindung der Vorteil, dass auch weniger leistungsstarke beziehungsweise
langsamere Laser zur Herstellung der erfindungsgemäßen Rilllinien eingesetzt werden
können, wodurch sich ein deutlicher Kostenvorteil bei der Herstellung des Zuschnitts
ergibt. Aufgrund der im Vergleich zu bekannten Zuschnitten deutlich weniger benötigten
Rilllinien zur Ausbildung eines gerundeten Kantenbereichs der aus dem Zuschnitt hergestellten
dreidimensionalen Struktur ergibt sich dennoch eine deutlich höhere Herstellungs-
und Produktionsgeschwindigkeit.
[0008] In weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Zuschnitts verläuft
die innerhalb der Faltfläche ausgebildete Rilllinie zwischen einem ersten End- und/oder
Eckbereich der Faltfläche und einem dem ersten End- und/oder Eckbereich gegenüberliegenden
zweiten End- und/oder Eckbereich der Faltfläche. Es ist aber auch möglich, dass die
Rilllinie zwischen einem ersten End- und/oder Eckbereich der Faltfläche und einem
Bereich, welcher von einem dem ersten End- und/oder Eckbereich gegenüberliegenden
zweiten End- und/oder Eckbereich beabstandet ist, verläuft. Zudem besteht die Möglichkeit,
dass die Rilllinie außerhalb eines ersten End- und/oder Eckbereichs der Faltfläche
und außerhalb eines dem ersten End- und/oder Eckbereich gegenüberliegenden zweiten
End- und/oder Eckbereich der Faltfläche innerhalb der Faltfläche ausgebildet ist.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Rilllinie sind verschiedenste Verläufe
der Rilllinie innerhalb der Faltfläche zur letztendlichen Ausgestaltung eines abgerundeten
Kantenbereichs der dreidimensionalen Struktur denkbar. Dadurch können auch entsprechende
Designvorgaben ohne weiteres erfüllt werden.
[0009] In weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Zuschnitts schneidet
mindestens ein Ende der Rilllinie eine entsprechende seitliche Faltlinie der Faltfläche
oder grenzt daran an. Auch hier kann die Ausgestaltung der Rilllinie innerhalb der
Faltfläche entsprechende Produktions- und/oder Designvorgaben erfüllen.
[0010] In weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Zuschnitts ist die
Faltfläche mittels der mindestens einen Rilllinie in mindestens zwei Teilbereiche
unterteilt, wobei die Teilbereiche jeweils dreieckig ausgebildet sind. Durch die Dreiecksform
der Teilbereiche ergeben sich besonders vorteilhaft gestaltete Abrundungen in gefaltetem
Zustand des Zuschnitts. In mindestens einem der Teilbereiche können dabei weitere
Rilllinien ausgebildet sein, sodass weitere, insbesondere feinere Rundungsstrukturen
in diesen Bereichen ausgebildet werden können.
[0011] In weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Zuschnitts ist die
Rilllinie gerade, gebogen, wellenartig, mäandrierend, stufenartig oder aus entsprechenden
Kombinationen davon, ausgebildet. Zudem kann die Rilllinie als zwischen den seitlichen
Faltlinien durchgehende oder unterbrochene Rilllinie ausgebildet sein. Vorteilhafterweise
können dadurch wiederum eine Vielzahl von Designanforderungen erfüllt werden.
[0012] Ein zweiter Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine dreidimensionale Struktur
aus Papier, Karton oder Kunststoff, welche durch Falten und/oder Verkleben eines Zuschnitts,
wie er im Vorhergehenden beschrieben worden ist, hergestellt ist. Die Ausgestaltungsmöglichkeiten
und Vorteile einer derart hergestellten dreidimensionalen Struktur ergeben sich aus
den ebenfalls im Vorhergehenden beschriebenen Ausgestaltungsmöglichkeiten und Vorteilen
des beschriebenen erfindungsgemäßen Zuschnitts gemäß dem ersten Erfindungsaspekt.
Dabei kann die dreidimensionale Struktur als Verpackung, insbesondere als Verpackung
zur Aufbewahrung von Zigaretten ausgestaltet sein.
[0013] Ein dritter Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Faltschachtel zur Aufbewahrung
von Waren, insbesondere eine Faltschachtel aus Karton, Papier oder dergleichen, wobei
die Faltschachtel mindestens eine Vorderwand, mindestens eine Rückwand und mindestens
jeweils eine erste und zweite Seitenwand zur Verbindung der Vorder- und Rückwand sowie
eine Bodenkonstruktion zum bodenseitigen Verschluss der Faltschachtel und mehrere
Faltflächen zur Ausbildung von jeweils einem gerundeten Kantenbereich der Faltschachtel
umfasst. Dabei ist erfindungsgemäß zumindest eine Faltfläche von seitlichen Faltlinien
begrenzt, wobei innerhalb der Faltfläche mindestens eine in einem Winkel zu den seitlichen
Faltlinien verlaufende Rilllinie ausgebildet ist. Eine derartige Faltschachtel kann
im Vergleich zu bekannten Faltschachteln mit gerundeten Kantenbereichen deutlich kostengünstiger
hergestellt werden, da zur Ausgestaltung der gerundeten Kantenbereiche der Faltschachtel
jeweils nur eine oder mindestens eine in der entsprechenden Faltfläche ausgebildete
Rilllinie vorhanden sein muss. Sowohl bei der mechanischen Herstellung durch Stanzen,
Rillen oder Prägen wie auch bei der Verwendung von Laserenergie zur Herstellung der
Rilllinie ergeben sich deutliche Zeit- und Kostenvorteile.
[0014] In weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Faltschachtel schneidet
mindestens ein Ende der Rilllinie eine entsprechende seitliche Faltlinie der Faltfläche
oder grenzt daran an. Zudem kann die Rilllinie als zwischen den seitlichen Faltlinien
durchgehende oder unterbrochene Rilllinie ausgebildet sein. Auch mit diesen Ausgestaltungen
der Rilllinie innerhalb der Faltfläche können gerundete Kantenbereiche der Faltschachtel
einfach und kostengünstig hergestellt werden. Zudem kann auf unterschiedlichste Designanforderungen
an diese Bereiche der Faltschachtel ohne weiteres eingegangen werden. Zudem können
die Rilllinien an der Innenseite und/oder der Außenseite der Faltschachtel, angeordnet
sein. Beispielsweise sind dabei alle Rilllinien und/oder seitlichen Faltlinien an
der Innen- oder Außenseite der Faltschachtel ausgebildet. Es ist aber auch denkbar,
dass unterschiedliche Rill- und/oder seitliche Faltlinien auf unterschiedlichen Seiten,
d.h. auf der Innen- und/oder Rückseite der Faltschachtel angeordnet sein können und
dadurch ein besonders einprägsames Muster auf der Faltschachtel ausprägen.
[0015] Weitere Merkmale und deren Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung des ersten
und zweiten Erfindungsaspekts, wobei vorteilhafte Ausgestaltungen des ersten und zweiten
Erfindungsaspekts als vorteilhafte Ausgestaltungen des dritten Erfindungsaspekts und
umgekehrt anzusehen sind.
[0016] Ein vierter Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Zuschnitts
wie er im Vorhergehenden beschrieben worden ist. Erfindungsgemäß kann dabei eine Außenkontur
des Zuschnitts und/oder Faltlinien und/oder Schnittlinien und/oder eine Innenkontur
des Zuschnitts und/oder Rilllinien mittels Laserenergie erzeugt werden. Durch die
ausschließliche oder zumindest teilweise Verwendung von Laserenergie zur Herstellung
des Zuschnitts können die entsprechenden Elemente des Zuschnitts sehr exakt und schnell
hergestellt werden. Zudem können Änderungen in der Ausgestaltung einzelner Elemente
besonders einfach und schnell durchgeführt werden, ohne dass zum Beispiel neue Stanz-
oder Prägewerkzeuge hergestellt werden müssen.
[0017] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen. Die vorstehend
in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend
in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale
und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern
auch in anderen Kombinationen, oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen
der Erfindung zu verlassen.
[0018] Es zeigen
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Zuschnitts gemäß einer ersten
Ausführungsform; und
- Figur 2
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Zuschnitts gemäß einer zweiten
Ausführungsform.
[0019] Die Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Zuschnitts 10 zur Herstellung
einer dreidimensionalen Struktur aus Karton. Bei der dreidimensionalen Struktur handelt
es sich dabei um eine Verpackung, insbesondere um eine Faltschachtel. Der Zuschnitt
umfasst dabei über Faltflächen 50, 52, 54, 56 und Faltlinien 82, 84 verbundene Wand-
und Bodenelemente 12, 14, 16, 26, 28, 30, 32 zur Ausbildung von mindestens einem behälterartigen
Aufnahmebereich in gefaltetem Zustand des Zuschnitts 10 (nicht dargestellt). Des Weiteren
erkennt man, dass die Rückwand 16 über eine Biegelinie 86 mit einer ersten Deckelwand
22, die erste Deckelwand 22 über eine Biegelinie 88 mit einer zweiten Deckelwand 18
und die zweite Deckelwand 18 über eine dritte Biegelinie 90 mit einer dritten Deckelwand
20 zur Ausbildung einer Verschlusskappe 92 in gefaltetem Zustand des Zuschnitts 10
(nicht dargestellt) verbunden sind. Die erste Deckelwand 22 ist zudem über die Faltflächen
54, 56 mit Deckelseitenwänden 34, 36 verbunden. Die dritte Deckelwand 20 ist über
Faltkanten 58, 58' mit weiteren Deckelseitenwänden 38, 40 verbunden. Zudem sind an
den Deckelseitenwänden 34, 36 über Biegelinien 94, 96 Klebelaschen 46, 48 ausgebildet,
die in gefaltetem Zustand des Zuschnitts 10 an einer Innenseite der zweiten Deckelwand
18 anliegen und damit verklebt sind. An der der zweiten Deckelwand 18 gegenüberliegenden
Seite weist die dritte Deckelwand 20 zudem eine Biegelinie 92' auf, über die diese
mit einer weiteren Klebelasche 24 verbunden ist.
[0020] Man erkennt, dass die Faltflächen 50, 52 durch seitliche Faltlinien 60, 62, 64, 66
begrenzt werden. Innerhalb der Faltfläche 50 sind dabei zwei Rilllinien 70, 72 ausgebildet,
die jeweils in einem Winkel zu den seitlichen Faltlinien 60, 62 verlaufen. Dabei verläuft
die Rilllinie 70 zwischen einem ersten End- und/oder Eckbereich 120 der Faltfläche
50 und einem Bereich, der von einem dem ersten End- und/oder Eckbereich 120 gegenüberliegenden
zweiten End- und/oder Eckbereich 122 beabstandet ist. Dieser Bereich liegt auf der
seitlichen Faltlinie 60. Dabei schneidet die Rilllinie 70 die Faltlinie 60 beziehungsweise
grenzt an diese an. Die zweite in der Faltfläche 50 ausgebildete Rilllinie 72 verläuft
dagegen von dem zweiten End- und/oder Eckbereich 122 in Richtung des Schnittpunkts
der ersten Rilllinie 70 mit der seitlichen Faltlinie 60 und grenzt an das entsprechende
Ende der ersten Rilllinie 70 an. Durch diese Ausgestaltung der Rilllinien 70, 72 entstehen
drei Teilbereiche 106, 108, 110 innerhalb der Faltfläche 50. Die Teilbereiche sind
jeweils dreieckig ausgebildet und ergeben in gefaltetem des Zuschnitts 10 einen abgerundeten
Kantenbereich. In der ebenfalls an die Vorderwand 12 angrenzenden Faltfläche 52 ist
nur eine Rilllinie 68 ausgebildet. Diese verläuft zwischen dem ersten End- und/oder
Eckbereich 120 der Faltfläche 52 und dem entsprechend gegenüberliegenden zweiten End-
und/oder Eckbereich 122 der Faltfläche 52. Durch diese Ausgestaltung ergeben sich
zwei ebenfalls dreieckig ausgebildete Teilflächen 102, 104 innerhalb der Faltfläche
52. Mittels dieser dreieckigen Teilbereiche 102, 104 ergibt sich wiederum in gefaltetem
Zustand des Zuschnitts 10 ein abgerundeter Kantenbereich zwischen der Vorderwand 12
und der Seitenwand 28.
[0021] Des Weiteren erkennt man, dass die weiteren Faltflächen 54, 56, 58, 58', die ebenfalls
in gefaltetem Zustand des Zuschnitts 10 abgerundete Kantenbereiche ergeben, durch
eine Vielzahl von parallel zu den entsprechenden seitlichen Faltlinien 112, 114, 116,
118 verlaufenden Rilllinien 74, 76, 78, 80 gebildet werden. Eine derartige Ausgestaltung
der Faltflächen 54, 56, 58, 58' ist aus dem Stand der Technik bekannt. Man erkennt,
dass sich die Ausgestaltung der Falt- beziehungsweise Rundungsflächen 54, 56, 58,
58' deutlich von denen der Faltflächen 50, 52 unterscheidet.
[0022] Des Weiteren erkennt man, dass die Rilllinien 68, 70, 72 gerade und als zwischen
den seitlichen Faltlinien 60, 62, 64, 66 durchgehende Linien ausgebildet sind. Aber
auch andere Ausgestaltungsmöglichkeiten der Rilllinien 68, 70, 72 sind denkbar.
[0023] Des Weiteren erkennt man, dass die Faltflächen 50, 52, 54, 56, 58, 58' in gefaltetem
Zustand des Zuschnitts 10 jeweils einen abgerundeten Faltbereich zwischen den jeweiligen
Wand- und Bodenelementen 12, 16, 22, 20 und den anliegenden Seitenwänden 26, 28, 30,
32 sowie den Deckelseitenwänden 34, 36, 38, 40 ausbilden. Zudem sind die Ecken des
Bodenelements 14 und der zweiten Deckelwand 18 abgerundet ausgebildet, sodass sich
die Form dieser beiden Elemente an die Form der Faltflächen in gefaltetem Zustand
des Zuschnitts 10 anpasst.
[0024] Des Weiteren wird deutlich, dass die Seitenwände 30, 32 über entsprechende Biegelinien
98, 100 angelenkte Klebelaschen 46, 48 aufweisen, wobei die Klebelaschen 46, 48 in
gefaltetem Zustand des Zuschnitts 10 (nicht dargestellt) an einer Innenfläche des
Bodenelements 14 verklebt sind. An den den Klebelaschen 46, 48 gegenüberliegenden
Enden der Seitenwände 30, 32 sind diese über entsprechende Schnittlinien von den Deckelseitenwänden
34, 36 getrennt. Die Schnittlinien verlaufen dabei bis zu dem jeweiligen Anfangspunkt
der Biegelinie 86, die zwischen der Rückwand 16 und der ersten Deckelwand 22 ausgebildet
ist. Die Klebelaschen 46, 48 dienen im Zusammenspiel mit dem Bodenelement 14 zur Ausbildung
einer Bodenkonstruktion 90 im zusammengefalteten Zustand des Zuschnitts 10.
[0025] Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform des Zuschnitts
10. Man erkennt, dass diese zweite Ausgestaltungsform mit der in Figur 1 gezeigten
ersten Ausführungsform nahezu identisch ist, sodass bei der Figurenbeschreibung auf
die Beschreibung der Figur 1 verwiesen wird. Im Unterschied zu dem ersten Ausführungsbeispiel
weist der Zuschnitt 10 gemäß der zweiten Ausführungsform eine andere Ausgestaltung
der Faltflächen 50, 52 auf. Man erkennt, dass die Faltflächen 50, 52, die wiederum
in gefaltetem Zustand des Zuschnitts 10 gerundete Kantenbereiche ausbilden, zunächst
zwei innerhalb der Faltflächen 50, 52 in einem Winkel zu den seitlichen Faltlinien
60, 62, 64, 66 verlaufende Rilllinien 70, 72 aufweisen. Die Rilllinien 70, 72 schneiden
sich dabei in einem auf den seitlichen Faltlinien 60, 64 liegenden Punkt. Dieser Schnittpunkt
ist in einem mittleren Bereich der Faltflächen 50, 52 angeordnet. Durch diese Anordnung
der Rilllinien 70, 72 ergeben sich wiederum drei Teilbereiche 106, 108, 110 innerhalb
der Faltflächen 50, 52. Die Teilbereiche 106, 108, 110 sind dabei dreieckig ausgebildet.
Im Unterschied zu dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel sind innerhalb von
zwei Teilbereichen 106, 110 weitere Rilllinien 124 ausgebildet. Die Rilllinien 124
verlaufen dabei parallel zu den seitlichen Faltlinien 60, 62, 64, 66. Durch die Ausgestaltung
dieser weiteren Rilllinien 124 ergibt sich eine besonders ausgeprägte und feine Rundungsstruktur.
Der weitere Teilbereich 108 weist dagegen keine weiteren Rilllinien auf, sodass auch
diese Ausführungsform im Vergleich zu bekannten Zuschnitten mit gerundeten Kantenbereichen
kostengünstiger und schneller hergestellt werden kann.
[0026] Die beschriebenen Zuschnitte 10 zur Herstellung dreidimensionaler Strukturen beziehungsweise
Faltschachteln bestehen üblicherweise aus Karton, Papier oder Kunststoff. Auch andere
geeignete Materialien sind denkbar. Die Zuschnitte 10 können durch Stanzen und/oder
mittels Laserenergie hergestellt werden. Auch andere geeignete Herstellungsverfahren
sind denkbar.
1. Zuschnitt (10) zur Herstellung einer dreidimensionalen Struktur aus Papier, Karton
oder Kunststoff, insbesondere einer Verpackung oder dergleichen, umfassend mindestens
eine Faltfläche (50, 52) zur Ausbildung eines gerundeten Kantenbereichs der dreidimensionalen
Struktur in einem gefalteten Zustand des Zuschnitts (10), wobei die Faltfläche (50,
52) durch zwei parallel zueinander verlaufende seitliche Faltlinien (60, 62; 64, 66)
begrenzt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass innerhalb der Faltfläche (50, 52) mindestens eine in einem Winkel zu den seitlichen
Faltlinien (60, 62; 64, 66) verlaufende Rilllinie (68, 70, 72) ausgebildet ist.
2. Zuschnitt (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die seitlichen Faltlinien (60, 62; 64, 66) und die Rilllinie (68, 70, 72) mittels
Laserenergie und/oder Stanzen hergestellt sind.
3. Zuschnitt (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rilllinie (68, 70, 72) zwischen einem ersten End- und/oder Eckbereich (120) der
Faltfläche (50, 52) und einem dem ersten End- und/oder Eckbereich (120) gegenüberliegenden
zweiten End- und/oder Eckbereich (122) der Faltfläche (50, 52) oder zwischen einem
ersten End- und/oder Eckbereich (120) der Faltfläche (50, 52) und einem Bereich welcher
von einem dem ersten End- und/oder Eckbereich (120) gegenüberliegenden zweiten End-
und/oder Eckbereichs (122) beabstandet ist, verläuft.
4. Zuschnitt (10) nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die die Rilllinie außerhalb eines ersten End- und/oder Eckbereichs (120) der Faltfläche
und außerhalb eines dem ersten End- und/oder Eckbereich (120) gegenüberliegenden zweiten
End- und/oder Eckbereich (122) der Faltfläche innerhalb der Faltfläche ausgebildet
ist.
5. Zuschnitt (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Ende der Rilllinie (68, 70, 72) eine entsprechende seitlichen Faltlinien
(60, 62; 64, 66) der Faltfläche (50, 52) schneidet oder daran angrenzt.
6. Zuschnitt (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Faltfläche (50, 52) mittels der mindestens einen Rilllinie (68, 70, 72) in mindestens
zwei Teilbereiche (102, 104; 106, 108, 110) unterteilt ist, wobei die Teilbereiche
(102, 104; 106, 108, 110) jeweils dreieckig ausgebildet sind.
7. Zuschnitt (10) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass in mindestens einem Teilbereich (102, 104; 106, 108, 110) weitere Rilllinien (124)
ausgebildet sind.
8. Zuschnitt (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rilllinie (68, 70, 72) gerade, gebogen, wellenartig, mäandrierend, stufenartig
oder Kombinationen daraus, ausgebildet ist.
9. Zuschnitt (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rilllinie (68, 70, 72) als zwischen den seitlichen Faltlinien (60, 62; 64, 66)
durchgehende oder unterbrochene Rilllinie ausgebildet ist.
10. Dreidimensionale Struktur aus Papier, Karton oder Kunststoff, welche durch Falten
und/oder Verkleben eines Zuschnitts (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche hergestellt
ist.
11. Dreidimensionale Struktur nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die dreidimensionale Struktur eine Verpackung, insbesondere eine Verpackung zur Aufbewahrung
von Zigaretten, ist.
12. Faltschachtel zur Aufbewahrung von Waren, insbesondere Faltschachtel aus Karton, Papier
oder dergleichen, umfassend
- mindestens eine Vorderwand (12), mindestens eine Rückwand (16) und mindestens jeweils
eine erste und zweite Seitenwand (26, 30; 28, 32) zur Verbindung der Vorder- und Rückwand
(12, 16),
- eine Bodenkonstruktion (90) zum bodenseitigen Verschluss der Faltschachtel, und
- mehrere Faltflächen (50, 52, 54, 56, 58, 58') zur Ausbildung von jeweils einem gerundeten
Kantenbereich der Faltschachtel,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eine Faltfläche (50, 52) von seitlichen Faltlinien (60, 62; 64, 66) begrenzt
ist und innerhalb der Faltfläche (50, 52) mindestens eine in einem Winkel zu den seitlichen
Faltlinien (60, 62; 64, 66) verlaufende Rilllinie (68, 70, 72) ausgebildet ist.
13. Faltschachtel nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Ende der Rilllinie (68, 70, 72) eine entsprechende seitlichen Faltlinien
(60, 62; 64, 66) der Faltfläche (50, 52) schneidet oder daran angrenzt.
14. Faltschachtel nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rilllinie (68, 70, 72) als zwischen den seitlichen Faltlinien (60, 62; 64, 66)
durchgehende oder unterbrochene Rilllinie ausgebildet ist.
15. Verfahren zur Herstellung eines Zuschnitt (10) gemäß den Ansprüchen 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Außenkontur des Zuschnitts (10) und/oder Faltlinien (60, 62, 64, 66, 82, 84,
86, 88, 90, 92, 94, 96, 98, 100) und/oder Schnittlinien und/oder eine Innenkontur
des Zuschnitts (10) und/oder Rilllinien (68, 70, 72, 74, 76, 78, 80) mittels Laserenergie
erzeugt werden.