[0001] Die Erfindung richtet sich auf ein Sektionaltor mit einem Panzer aus mehreren, quer
verlaufenden, gelenkig miteinander verbundenen und mittels Führungsrollen entlang
von zwei seitlichen Führungsbahnen nach oben fahrbaren Torsektionen, sowie mit einer
Fluchttür, die ebenfalls aus mehreren Sektionen besteht, welche zum Öffnen des Panzers
mit den angrenzenden Torsektionen verbindbar und verriegelbar sind und zum Öffnen
der Fluchttür von jenen zumindest einseitig entriegelbar und lösbar sind.
[0002] Bislang erfolgt das Verbinden und Verriegeln sowie das Entriegeln und Lösen einer
Fluchttür manuell oder zumindest durch eine manuelle Auslösung. Dies macht die Mechanik
jedoch störanfällig, weil ungeübte Personen ohne Kenntnis der Wirkungsweise der Fluchttürver-
bzw. -entriegelung, beispielsweise Besucher od. dgl., möglicherweise durch irrtümlicherweise
falsche Handgriffe zu Beschädigungen der Mechanik führen können.
[0003] Aus den Nachteilen des beschriebenen Standes der Technik resultiert das die Erfindung
initiierende Problem, ein gattungsgemäßes Sektionaltor derart weiterzubilden, dass
die Ver- und Entriegelung der Fluchttüre möglichst automatisch erfolgt, d.h. ohne
eine notwendige Interaktion einer Person.
[0004] Die Lösung dieses Problems gelingt bei einem gattungsgemäßen Sektionaltor dadurch,
dass die Verriegelung und Entriegelung der Fluchttür mit dem beidseitig angrenzenden
Panzer selbsttätig erfolgt, von dem Abstand zwischen zwei seitlichen Führungsbahnen
gesteuert.
[0005] Erfindungsgemäß sind die beiden Führungsschienen für die Laufrollen des Torpanuzers
im Bereich ihres unteren Endes aufeinander zu gebogen, so dass der Abstand zwischen
beiden Führungsschienen nach unten zu kontinuierlich abnimmt. Dieser Bereich abnehmenden
Abstandes kann jedoch auf eine Höhe kleiner der untersten Torsektion begrenzt sein,
so dass nur die alleruntersten Lauf- und/oder Führungsrollen in jenen Bereich gelangen
können. Diese sind in begrenztem Umfang bewglich gelagert, d.h., sie können in dem
erforderlichen Maße nach innen ausweichen und klemmen also nicht fest.
[0006] Dadurch kann der Zustand der Verriegelungsvorrichtung automatisch gesteuert werden,
und zwar in Abhängigkeit von der vertikalen Position des Torpanzers. Wird dieser vollständig
abgesenkt, so soll die Fluchttüre entriegelt und somit für das Publikum freigegeben
werden. Soll andererseits der Torpanzer bei zumindest eingeklinkter Fluchttür angehoben
werden, so sensiert eine erfindungsgemäße Steuermechanik dies an dem bei der Hubbewegung
zunehmenden horizontalen Abstand zwischen den beiden Führungsschienen des Torpanzers.
Die dabei von einem Federelement nach außen gedrückte Lauf- oder Führungsrolle bewegt
gleichzeitig eine Schubstange in etwa horizontaler Richtung innerhalb der betreffenden
Sektion des Torpanzers. Diese Schubstange reicht bis kurz vor die Öfnung der Fluchttüre,
wo sich die eigentliche Verriegelungsmechanik befindet, und überführt diese in den
Verriegelungszustand.
[0007] In umgekehrter Weise wird die beweglich gelagerte Lauf- oder Führungsrolle beim Absenken
des Torpanzers nach innen gedrückt und infolgedessen die Schubstange nach außen gezogen,
um die Verriegelungsmechanik zu lösen und die Fluchttür freizugeben.
[0008] Weitere Vorteile ergeben sich dadurch, dass wenigstens eine seitliche Steuer- und/oder
Führungsrolle innerhalb der Ebene der betreffenden Sektion des Panzers in horizontaler
oder überweiegend horizontaler Richtung gegenüber dem Panzer verschiebbar oder verschwenkbar
angeordnet ist. Das bedeutet, dass die Lagerung für diese Steuer- und/oder Führungsrolle
ihrerseits verstellbar ist, und zwar in der Ebene des Torpanzers, entweder nur in
horizontaler Richtung oder zumindest mit einer horizontalen Bewegungskomponente. Dadurch
kann die Steuer- und/oder Führungsrolle stets dem Verlauf einer seitlichen Führungsbahn
folgen.
[0009] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass sich wenigstens eine beweglich gelagerte Führungsrolle
an derjenigen Seite des Torpanzers befindet, welcher die Schlossseite der Fluchttür
zugewandt, deren Scharnierseite dagegen abgewandt ist. Dort kann die Steuer- und/oder
Führungsrolle über eine Koppelmechanik unmittelbar auf eine an der Schlossseite der
Fluchttür angeordnete Verriegelungseinrichtung steuernd einwirken.
[0010] Erfindungsgemäß ist weiterhin vorgesehen, dass die in horizontaler Richtung gegenüber
dem Panzer verschiebbar oder verschwenkbar angeordnete Steuer- und/oder Führungsrolle
durch wenigstens ein Federelement nach außen gedrückt wird, gegen die Führungsbahn.
Dadurch ist sichergestellt, dass die Steuer- und/oder Führungsrolle stets in unmittelbarem
Kontakt mit der betreffenden Führungsbahn steht und daher deren seitlichen Abstand
zu dem Torpanzer jederzeit erfühlen kann. Dadurch ist eine präzise, von der Höhe des
Torpanzers abhängige Steuerung der Verriegelungsmechanik zwischen torpanzer und Fluchttüre
möglich.
[0011] Die beweglich gelagerte Steuer- und/oder Führungsrolle sollte um eine Achse rotierend
gelagert sein, die lotrecht zu der betreffenden Sektion des Panzers gerichtet ist.
Dadurch ist sie in der Lage versetzt, mit ihrer Mantelfläche an einer seitlichen Führungsschiene
entlangzurollen und kann dabei ggf. von einem nach innen strebenden Abschnitt dieser
Führungsschine nach innen, d.h. in einer horizontalen Richtung zur Fluchttüre hin
gedrückt werden.
[0012] Die Erfindung lässt sich dahingehen weiterbilden, dass die horizontale Bewegung der
Führungsrolle durch eine Koppelstange auf eine Mechanik zur Verriegelung und Entriegelung
der Fluchttür übertragen wird. Eine Stange kann bestimmte Bewegungen von einem Stangenende
winkel- und/oder längentreu zum anderen Stangenende übertragen und dadurch die Bewegung
einer Steuer- oder Führungsrolle oder eine davon abgeleitete Bewegung im Bereich eines
Stangenendes verzerrungsfrei auf das gegenüber liegende Stangenende übertragen.
[0013] Eine bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die horizontale Bewegung
der Führungsrolle als Verschiebung der Schub- oder Koppelstange in deren Längsrichtung
auf die Mechanik zur Verriegelung und Entriegelung der Fluchttür übertragen wird.
Solche geradlinige oder überwiegend geradlinige Bewegungen in richtung der Stangenlängsachse
kann eine Stange ohne größere Verformungen ausführen und übertragen, während Bewegungen
lotrecht zu ihrer Längsachse eher zu einer Verbiegung führen als entlang der Stange
übertragen zu werden.
[0014] Andererseits besteht auch die Möglichkeit, dass die horizontale Bewegung der Führungsrolle
als Drehung der Schub- oder Koppelstange um deren Längsrichtung auf die Mechanik zur
Verriegelung und Entriegelung der Fluchttür übertragen wird. Auch Drehungen um ihre
Längsachse kann eine Stange leichter übertragen als bspw. eine Verbiegung quer zur
Stangenlängsachse.
[0015] Es hat sich bewährt, dass die Bewegung der Koppelstange in eine Horizontalbewegung
eines Elements der Mechanik zur Verriegelung und Entriegelung der Fluchttür umgewandelt
wird, vorzugsweise in eine Horizontalbewegung innerhalb der Ebene der betreffenden
Sektion des Panzers. Eine solche Bewegung ist zu der eigentlichen Verriegelungsmechanik
zwischen Fluchttür und Torpanzer bewegungsmäßig kompatibel. Im verriegelten Zustand
muss ja ein panzerseitig angeordnetes, bewegliches Verriegelungselement mit einem
Pendant in oder an der Fluchttür in Kontakt treten und dort in irgendeiner Weise einen
Formschluss ausbilden, um eine Bewegung der Fluchttür in deren Öffnungsrichtung zu
verhindern, während im entriegelten Zustand das betreffende Verriegelungselement von
seinem Pendant an der Fluchttür freikommen muss und auch aus dem potentiellen Bewegungsbereich
der Fluchttür herausbewegt werden muss, um die Öffnungsbewegung der Fluchttür zu ermöglichen.
Im Allgemeinen führt dazu das betreffende Verriegelungselement eine Verstellbewegung
mit einer horizontalen Bewegungskomponente innerhalb der Ebene des Torpanzers aus,
und eine solche Verstellbewegung des betreffenden Verriegelungselements folgt dabei
der Bewegung des mit der Schub- oder Koppelstange gekoppelten (Betätigungs-) Elements
der Mechanik zur Verriegelung und Entriegelung der Fluchttür.
[0016] Dem Erfindungsgedanken weiter folgend kann ferner vorgesehen sein, dass die horizontale
Bewegung der Steuer- oder Führungsrolle über die Koppelstange in eine entgegengesetzte
Horizontalbewegung eines Elements der Mechanik zur Verriegelung und Entriegelung der
Fluchttür umgewandelt wird, vorzugsweise in eine entgegengesetzte Horizontalbewegung
innerhalb der Ebene der betreffenden Sektion des Panzers. Die Umkehr der Bewegungsrichtung
ist insbesondere bei der Verwendung von Schubstangen relevant, da die Steuer- oder
Führungsrolle von der am unteren Ende der Führungsbahn nach innen, d.h. zu Fluchttür
hin gedrückt wird, gleichzeitig aber die Fluchttür dabei entriegelt werden soll, um
bei geschlossenem Panzer geöffnet werden zu können. Eine solche Entriegelung erfordert
jedoch im Allgemeinen, dass ein im Torpanzer nahe der Fluchttür angeordnetes, verhakbares
Element nach außen gezogen werden soll, also aus dem Bereich der Fluchttür heraus,
wo sich ein solches verhakbares Element einhaken könnte, um jene Flucchttür freizugeben.
[0017] Bevorzugt ist ein Element der Mechanik zur Verriegelung und Entriegelung der Fluchttür,
welches die Bewegung der Schub- oder Koppelstange aufnimmt, in seiner zugelassenen
Bewegungsrichtung beweglich geführt oder gelagert, insbesondere durch eine Führungseinrichtung
mittels Rollen oder durch eine Drehlagerung mittels Wälzkörpern. Dadurch erfährt die
Schub- oder Koppelstange an ihren beiden Enden jeweils eine durch die Führung und/oder
Lagerung bewegungsmäßig eingegrenzte und solchermaßen aufeinander abgtestimmte Verlagerungen
und/oder Verdrehungen, so dass ein Klemmen - aber auch ein Verbiegen oder eine Torsion
- ausgeschlossen ist.
[0018] Die Mechanik zur Verriegelung und Entriegelung der Fluchttür kann ein oder mehrere
hakenförmige Elemente mit einem Haken zum einseitigen Umgreifen eines stab- oder stangenförmigen
Elements an der Fluchttüre umfassen und/oder ein oder mehrere Elemente mit einem Schlitz
zum beidseitigen Umgreifen eines stab- oder stangenförmigen Elements an der Fluchttüre.
Durch ein solches ein- oder beidseitiges Umgreifen wird die Position des umgriffenen
Elements vorgegeben und damit auch die entsprechende Position der gesamten Fluchttüre.
[0019] Eine weitere, bevorzugte Konstruktionsvorschrift besagt, dass die Längsrichtung der
stab- oder stangenförmigen Elemente an der Fluchttüre innerhalb der oder parallel
zu der Ebene der betreffenden Sektion des Panzers verläuft, vorzugsweise in der Bewegungsrichtung
der betreffenden Sektion des Panzers. In dieser Richtung ist einerseits ausreichend
Platz auch für längere stangenförmige Elemente; andererseits ist diese Richtung lorecht
zu der Schieberichtung einer Schub- oder Koppelstange, so dass von einer solchen Verschiebung
mit geringem konstruktivem Aufwand eine Verriegelungsbewegung abgeleitet werden kann.
[0020] Schließlich entspricht es der Lehre der Erfindung, dass die Dreh- oder Schwenkachse(n)
der hakenförmigen Elemente mit einem Haken zum einseitigen Umgreifen eines stab- oder
stangenförmigen Elements an der Fluchttüre und/oder die Dreh- oder Schwenkachse(n)
der mit einem Schlitz versehenen Elemente zum beidseitigen Umgreifen eines stab- oder
stangenförmigen Elements an der Fluchttüre innerhalb der oder parallel zu der Ebene
der betreffenden Sektion des Panzers verläuft (verlaufen), vorzugsweise in der Bewegungsrichtung
der betreffenden Sektion des Panzers. Solchenfalls können einerseits bei verriegelten
Hakenelementen gerade auch Haltekräfte in einer Richtung lotrecht zur Ebene des Panzers
aufgenommen bzw. aufgebracht werden, um ein Öffnen der Fluchttür, wobei sich deren
Schlossseite im ersten Moment lotrecht zur Panzerebene bewegt, zu verhindern. Andererseits
lassen sich bei Bedarf mehrere hakenförmige Elemente an solchen, dann in vertikaler
Richtung orientierten Lagerstiften in deren Längsrichtung hintereinander aufgereiht
werden, um die maximalen Haltekräfte entsprechend zu vervielfältigen.
[0021] Weitere Merkmale, Einzelheiten, Vorteile und Wirkungen auf der Basis der Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung sowie anhand der Abbildungen. Hierbei zeigt:
- Fig. 1
- eine Mechanik zur automatischen Steuerung der einseitigen Verriegelung und Entriegelung
zwischen einer Fluchttür und dem angrenzenden Torpanzer in einem ersten, vollständig
verriegelten Zustand;
- Fig. 2
- das Detail II aus Fig. 1 in aus dem umgebenden Torpanzer ausgebauten Zustand, in einer
vergrößerten Darstellung;
- Fig. 3
- eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung der Anordnung nach Fig. 1 während des Öffnungsvorgangs;
sowie
- Fig. 4
- eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung der Anordnung nach Fig. 1 in vollkommen
entriegeltem Zustand.
[0022] Die in der Abbildung dargestellte Mechanik 1 ist Bestandteil eines Sektionaltors
mit einem Panzer 2 aus mehreren, quer verlaufenden, über Gelenke 3 miteinander verbundenen
und mittels Führungsrollen entlang von zwei seitlichen Führungsbahnen nach oben fahrbaren
Torsektionen 4.
[0023] In einem solchen Panzer 2 gibt es eine Fluchttür 5, die sich in ihrer Höhe über mehrere
Sektionen 4 des Torpanzers 2 erstreckt und dementsprechend ebenfalls aus mehreren
Sektionen besteht, welche zum Öffnen des Panzers 2 mit den angrenzenden Torsektionen
4 verbindbar und verriegelbar sind und zum Öffnen der Fluchttür 5 von jenen zumindest
einseitig entriegelbar und lösbar sind,
[0024] Damit die Verriegelung und Entriegelung der Fluchttür 5 mit dem beidseitig angrenzenden
Panzer 2 selbsttätig erfolgen kann, wird der Ent- und Verriegelungszustand zwischen
der Fluchttür 5 und den wenigstens an einer Seite angrenzenden Bereichen des Torpanzers
2 durch die in den Abbildungen dargestellte Mechanik 1 automatisch gesteuert, welche
zu diesem Zweck den Abstand zwischen zwei seitlichen Führungsbahnen für den Torpanzer
2 sensiert.
[0025] Dazu ist wenigstens eine seitliche Führungs- und/oder Steuerrolle 6 innerhalb der
Ebene der betreffenden Sektion 4 des Panzers 2 in horizontaler Richtung gegenüber
dem Panzer 2 verschiebbar oder verschwenkbar angeordnet. Eine solche Führungs- und/oder
Steuerrolle 6 kann in einem Auge 7 der Mechanik 1 gelagert sein. Die beweglich gelagerte
Führungs- und/oder Steuerrolle 6 ist um eine Achse 8 rotierend gelagert, die lotrecht
zu der betreffenden Sektion 4 des Panzers 2 gerichtet ist, und die Durchgangsrichtung
des Auges 7 verläuft in einer entsprechenden Richtung.
[0026] Das Auge 7 zur Lagerung dieser Führungs- und/oder Steuerrolle 6 befindet sich an
einem vorzugsweise doppelarmigen Schwenkhebel 9. Dessen in Fig. 1 verdeckte, in einem
mittleren Bereich des Schwenkhebels 9 realisierte Schwenklagerung umfasst eine Schwenkachse,
deren Längsrichtung vorzugsweise parallel zu der Lagerachse 8 der beweglich gelagerten
Führungs- und/oder Steuerrolle 6 verläuft.
[0027] Bevorzugt ist der Schwenkhebel 9 überwiegend vertikal orientiert, d.h., sein Schwenkbereich
ist kleiner als 360°, vorzugsweise nur 180° oder kleiner, und dabei zeigt stets ein
Arm 10 des Schwenkhebels 9 überwiegend nach oben, der andere Arm 11 dagegen überweigend
nach unten.
[0028] Auf einen Arm 10, 11 dieses Schwenkhebels 9 wirkt ein Federelement 12 ein, welches
bestrebt ist, den Arm 10, 11 des Schwenkhebels 9 mit dem Auge 7 nach außen zu drücken,
also innerhalb des Torpanzers 2 von der Fluchttür 5 weg und gegen die seitliche Führungsbahn.
[0029] Die Längs- oder Wirkungsachse des Federelements 12 sollte ganz oder überwiegend horizontal
verlaufen, um auf einen der beiden überwiegend vertikal stehenden Hebelarm 10, 11
eine etwa horizontale Kraft einleiten zu können, die mit der Längsrichtung des betreffenden
Hebelarms 10, 11 einen etwa rechten Winkel einschließt, so dass die Federkraft des
Federelements 12 in ein maximales Verstell-Drehmoment transformiert wird.
[0030] Aus Platzgründen sollte das Federelement 12 entweder auf denjenigen Hebelarm 10,
11 einwirken, der das Auge 7 zur Lagerung dieser Führungs- und/oder Steuerrolle 6
aufweist - in diesem Falle sollte das Federelement 12 als auf Druck belastbare Feder
ausgebildet sein; oder das Federelement 12 wirkt auf den jeweils anderen Hebelarm
11, 10 ein, woran kein Auge 7 zur Lagerung dieser Führungs- und/oder Steuerrolle 6
angeordnet ist - in diesem Falle sollte das Federelement 12 als auf Zug belastbare
Feder ausgebildet sein.
[0031] Im dargestellten Beispiel ist das Federelement 12 als auf Druck belastbare Gasdruckfeder
realisiert, die bestrebt ist, den Hebelarm 10 mit dem Auge 7 nach außen zu drücken,
also dergestalt, dass die in dem Auge 7 gelagerte Führungs- und/oder Steuerrolle 6
seitlich nach außen gedrückt wird, aus der dortigen Stirnseite der betreffenden Torsektion
4 hinaus und gegen den Boden einer seitlichen Führungsschiene, welche vorzugsweise
einen U-förmigen Querschnitt haben kann.
[0032] Gemäß Fig. 1 befindet sich also das die Führungs- und/oder Steuerrolle 6 lagernde
Auge 7 an dem selben Arm 10, 11 des Schwenkhebels 9, an welchen auch das jenen Arm
10, 11 nach außen drückende Federelement 12 in Form einer auf Druck belastbaren Gasdruckfeder
angeschlossen ist.
[0033] Dieser Schwenkhebel 9 ist seinerseits im Bereich seines Zentrums - wo sich auch ein
mehr oder weniger stark ausgeprägtes Knie befinden kann - drehbar gelagert, und zwar
an einem mit der betreffenden Sektion 4 des Torpanzers 2 verbundenen oder verbindbaren
Chassis-Teil 13, an welchem auch - über einen sich etwa horizontal in Richtung zur
Fluchttür 5 hin erstreckenden Ausleger 14 - das zweite Ende 15 des bspw. als (Gas-)
Druckfeder ausgebildeten Federelements 12 verankert ist. Dieses Ende 15 ist im dargestellten
Beispiel einer Gasdruckfeder durch deren Gehäuse gebildet, während das andere, mit
einem Arm 10, 11 des Schwenkhebels 9 gekoppelte Ende 16 der Kolbenstange dieser Gasdruckfeder
entspricht.
[0034] Mit dem verschwenkbaren Hebel 9 ist weiterhin eine Koppel- oder Schubstange 17 gekoppelt,
welche sich in etwa horizontaler Richtung durch die betreffende Sektion 4 des Torpanzers
2 innerhalb der Panzerebene nach innen zur Fluchttür 5 hin erstreckt.
[0035] Die Kopplung der Koppel- oder Schubstange 17 mit dem Hebel 9 kann gelenkig ausgebildet
sein, so dass die Bewegung der Koppel- oder Schubstange 17 überwiegend linear orientiert
ist, während die Bewegung des Hebels 9 eine reine Drehbewegung ist.
[0036] Die Koppel- oder Schubstange 17 ist an dem Schwenkhebel 9 exzentrisch in Bezug auf
dessen eigene Lagerebene angelenkt, bevorzugt an demjenigen Arm 12 desselben, der
dem das Lagerauge 7 für die Führungs- oder Abtastrolle 6 aufweisenden Hebelarm 11
etwa diametral gegenüber liegt.
[0037] Da sich der Anlenkpunkt 18 der Koppel- oder Schubstange 17 an dem Schwenkhebel 9
an einem dessen das Lager-Auge 7 für die Steuer- oder Führungsrolle 6 aufweisenden
Arm 11 etwa diametral gegenüber liegenden Arm 12 befindet, ist sichergestellt, dass
die Horizontalbewegung der Koppel- oder Schubstange 7 etwa entgegengesetzt der Horizontalbewegung
der Steuer- oder Führungsrolle 6 ist.
[0038] Mit anderen Worten, wird aufgrund einer an ihrem unteren Ende nach innen, also zum
Torpanzer 2 hin gebogenen Ende der Führungsschiene die Steuer- und/oder Führungsrolle
6 und über deren Lagerung das Auge 2 an einem Arm 11 des Schwenkhebels 9 innerhalb
der Panzerebene horizontal nach innen gedrückt, also zur Fluchttür 5 hin, so bewegt
sich die Koppel- oder Schubstange 17 gleichzeitig nach außen, also von der Fluchttür
5 weg.
[0039] Das zweite, fluchttürseitige Ende der Schubstange 17 ist an einem Schlitten oder
Wagen 19 befestigt oder angelenkt, welcher innerhalb der betreffenden Sektion 4 des
Torpanzers 2 entlang einer in horizontaler Richtung innerhalb der Panzerebene verlaufenden
Führung 20 verschiebbar ist. Wie die Fig. 1 zeigt, kann dieser Wagen 19 zu diesem
Zweck mit Rollen 21 versehen sein, um eine leichtgängige Führung zu gewährleisten.
[0040] An einem dem Chassis-Teil 13 abgewandten Ende des Wagens 19 ist eine gabelförmige
Anordnung 22 vorgesehen, zur Steuerung von hakenförmigen Elementen 23 der eigentlichen
Verriegelungsvorrichtung 24.
[0041] Diese Verriegelungsvorrichtung 24 umfasst Elemente an der Fluchttür 5, worin die
hakenförmigen Elemente 23 eingreifen können. Die fluchttürseitigen Verriegelungselemente
sind als Verriegelungsstifte 25 ausgebildet, deren Längsachsen vorzugsweise vertikal
verlaufen, d.h. innerhalb der Ebene der Fluchttür 5 parallel zu deren mit dem Torpanzer
2 zu verbindenden Seitenkanten 26.
[0042] Es gibt vorzugsweise wenigstens ein Paar derartiger Verriegelungsstifte 25, bevorzugt
in einer Richtung lotrecht zu der Ebene der betreffenden Sektion 4 des Türblattes
5 gegeneinander vesetzt, also beispielsweise einmal nahe der Türaußenseite und einem
nahe der Türinnenseite. Zwischen den beiden Verriegelungsstiften 25 gibt es einen
spaltförmigen Zwischenraum als Bewegungsspielraum für das Ein- oder Ausschwenken der
hakenförmigen Elemente 23.
[0043] Die hakenförmigen Elemente 23 haben jeweils einen Schaft 27 mit einem Haken 28 bzw.
Schlitz 29 an einem Ende und einer Anlenköse 30 am anderen Ende. Die Anlenkösen 30
sind an Lagerstiften 31 gelagert oder befestigt, welche an der betreffenden Sektion
4 des Torpanzers 2 verankert oder gelagert sind. Die Lagerstifte 31 verlaufen parallel
zu den Verriegelungs-Stiften 25, sind aber natürlich nicht wie erstere an der Fluchttür
5 befestigt, sondern an der Sektion 4 des Torpanzers 2.
[0044] Infolge der Orientierung der Lagerstifte 31 verschwenken die hakenförmigen Elemente
23 innerhalb einer horizontalen Ebene. Die Figuren 1 und 2 zeigen den vollständig
ausgeschwenkten Zustand, wobei die hakenförmigen Elemente 23 die Verriegelungsstifte
25 verriegelnd umgreifen; in der Darstellung gemäß Fig. 3 sind die hakenförmigen Elemente
23 teilweise zurückgezogen und in Fig. 4 vollständig, so dass die Verriegelungsstifte
25 frei sind und die Fluchttüre 5 geöffnet werden kann.
[0045] Das Zusammenwirken der Einzelteile de Mechanik 1 ist wie folgt:
Das Ver- und Entriegeln wird bewirkt durch eine Kopplung der hakenförmigen Elemente
23 an die gabelförmige Anordnung 22 an dem fluchttürseitigen Ende des horizontal verschiebbar
geführten Wagens 19. Diese Koppelung kann mit je einer Stange 32 hergestellt werden,
die einerseits an der gabelförmigen Anordnung 22 und andererseits am Schaft 27 eines
hakenförmigen Elements 23 angelenkt ist.
[0046] Wird der Wagen 19 durch die Schubstange 17 in Richtung zu der Fluchttüre 5 geschoben,
so schiebt dessen gabelförmige Anordnung 22 mit Hilfe der Stangen 32 die hakenförmigen
Elemente 23 in Richtung zu der Fluchttür 5, und diese schwenken dabei um ihre Lagerstifte
31, und demzufolge vollführen die Haken 28 eine Kreisbewegung in einer horizontalen
Ebene und gelangen schließlich hinter die Verriegelungsstifte 25, bzw. jene gelangen
in den Schlitz 29 des betreffenden hakenförmigen Elements 23 hinein.
[0047] Um die Stabilität der Anordnung zu erhöhen, können mehrere hakenförmige Elemente
23 bzw. Paare von hakenförmigen Elementen 23 übereinander angeordnet sein. Wie die
Abbildung zeigt, können übereinander angeordnete, hakenförmige Elemente 23 an einem
gemeinsamen Lagerstift 31 angeordnet sein und auch hinter gemeinsame Verriegelungsstifte
25 schwenken, so dass einerseits deren Bewegungen durch mechanische Koppelung synchronisiert
sein können. Wenn die gabelförmige Anordnung 22 eine entsprechende Anzahl von Schlitzen
oder Aufnahmen für Betätigungsstangen 32 aufweist, können alle miteinander synchronisierten,
hakenförmigen Elemente 23 gemeinsam über nur eine einzige Koppelstange 17 von einer
einzigen Steuer- und/oder Führungsrolle 6 aus angesteuert werden. Um den Aufwand weiter
zu reduzieren, können bei einer solchen Anordnung auch mehrere hakenförmige Elemente
23 gemeinsam auf einem Lagerstift 31 drehfest fixiert sein, so dass durch Bbetätigung
eines hakenförmigen Elements 23 alle anderen über den gemeinsamen Lagerstift 31 mitgenommen
werden.
Bezugszeichenliste
| 1 |
Mechanik |
26 |
Seitenkante |
| 2 |
Panzer |
27 |
Schaft |
| 3 |
Gelenk |
28 |
Haken |
| 4 |
Torsektion |
29 |
Schlitz |
| 5 |
Fluchttür |
30 |
Anlenköse |
| 6 |
Führungs- oder Steuerrolle |
31 |
Lagerstift |
| 7 |
Auge |
32 |
Stange |
| 8 |
Achse |
|
|
| 9 |
Schwenkhebel |
|
|
| 10 |
Hebelarm |
|
|
| 11 |
Hebelarm |
|
|
| 12 |
Federelement |
|
|
| 13 |
Chassis-Teil |
|
|
| 14 |
Ausleger |
|
|
| 15 |
Ende |
|
|
| 16 |
Ende |
|
|
| 17 |
Koppel- oder Schubstange |
|
|
| 18 |
Anlenkpunkt |
|
|
| 19 |
Wagen |
|
|
| 20 |
Führung |
|
|
| 21 |
Rolle |
|
|
| 22 |
gabelförmige Anordnung |
|
|
| 23 |
hakenförmiges Element |
|
|
| 24 |
Verriegelungsvorrichtung |
|
|
| 25 |
Verriegelungsstift |
|
|
1. Sektionaltor mit einem Panzer (2) aus mehreren, quer verlaufenden, gelenkig miteinander
verbundenen und mittels Führungsrollen entlang von zwei seitlichen Führungsbahnen
nach oben fahrbaren Torsektionen (4), sowie mit einer Fluchttür (5), die ebenfalls
aus mehreren Sektionen besteht, welche zum Öffnen des Panzers (2) mit den angrenzenden
Torsektionen (4) verbindbar und verriegelbar sind und zum Öffnen der Fluchttür (5)
von jenen zumindest einseitig entriegelbar und lösbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelung und Entriegelung der Fluchttür (5) mit den angrenzenden Torsektionen
(4) des Panzers (2) selbsttätig erfolgt, von dem Abstand zwischen zwei seitlichen
Führungsbahnen gesteuert.
2. Sektionaltor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine seitliche Steuer- und/oder Führungsrolle (6) innerhalb der Ebene
der betreffenden Torsektion (4) des Panzers (2) in horizontaler Richtung gegenüber
dem Panzer (2) verschiebbar oder verschwenkbar angeordnet ist.
3. Sektionaltor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich wenigstens eine beweglich gelagerte Steuer- und/oder Führungsrolle (6) an derjenigen
Seite des Panzers (2) befindet, welcher die Schlossseite der Fluchttür (5) zugewandt,
deren Angel- oder Scharnierseite dagegen abgewandt ist.
4. Sektionaltor nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beweglich gelagerte Steuer- und/oder Führungsrolle (6) durch wenigstens ein Federelement
(3) innerhalb der Ebene des Panzers (2) nach außen gedrückt wird, gegen eine seitliche
Führungsbahn.
5. Sektionaltor nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die beweglich gelagerte Steuer- und/oder Führungsrolle (6) um eine Achse (8) rotierend
gelagert ist, die lotrecht zu der betreffenden Torsektion (4) des Panzers (2) gerichtet
ist.
6. Sektionaltor nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die horizontale Bewegung der Steuer- und/oder Führungsrolle (6) durch eine Koppel-
und/oder Schubstange (17) auf eine Mechanik (24) zur Verriegelung und Entriegelung
der Fluchttür (5) übertragen wird.
7. Sektionaltor nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die horizontale Bewegung der Steuer- und/oder Führungsrolle (6) als Verschiebung
der Koppel- und/oder Schubstange (17) in deren Längsrichtung auf die Mechanik (24)
zur Verriegelung und Entriegelung der Fluchttür (5) übertragen wird.
8. Sektionaltor nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die horizontale Bewegung der Stuer- und/oder Führungsrolle (6) als Drehung der Koppel-
und/oder Schubstange (17) um deren Längsrichtung auf die Mechanik (24) zur Verriegelung
und Entriegelung der Fluchttür übertragen wird.
9. Sektionaltor nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung der Koppel- und/oder Schubstange (17) in eine Horizontalbewegung eines
Elements (19) der Mechanik (24) zur Verriegelung und Entriegelung der Fluchttür umgewandelt
wird, vorzugsweise in eine Horizontalbewegung innerhalb der Ebene der betreffenden
Torsektion (4) des Panzers (2).
10. Sektionaltor nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die horizontale Bewegung der Steuer- und/oder Führungsrolle (6) über die Koppel-
und/oder Schubstange (17) in eine entgegengesetzte Horizontalbewegung eines Elements
(19) der Mechanik (24) zur Verriegelung und Entriegelung der Fluchttür (5) umgewandelt
wird, vorzugsweise in eine entgegengesetzte Horizontalbewegung innerhalb der Ebene
der betreffenden Torsektion (4) des Panzers (2).
11. Sektionaltor nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Element (19) der Mechanik (12) zur Verriegelung und Entriegelung der Fluchttür
(5), welches die Bewegung der Koppel- und/oder Schubstange (17) auf- oder übernimmt,
in seiner zugelassenen Bewegungsrichtung beweglich geführt oder gelagert ist, insbesondere
durch eine Führungseinrichtung (20) mittels Rollen (21) oder durch eine Drehlagerung
mittels Wälzkörpern.
12. Sektionaltor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mechanik (24) zur Verriegelung und Entriegelung der Fluchttür (5) ein oder mehrere
hakenförmige Elemente (23) mit einem Haken (28) zum einseitigen Umgreifen eines stab-
oder stangen-, stab- oder stiftförmigen Elements (25) an der Fluchttüre (5) umfasst
und/oder ein oder mehrere Elemente (23) mit einem Schlitz (29) zum beidseitigen Umgreifen
eines stangen-, stab- oder stiftförmigen Elements (25) an der Fluchttüre (5).
13. Sektionaltor nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsrichtung der stangen-, stab- oder stiftförmigen Elemente (25) an der Fluchttüre
(5) innerhalb der oder parallel zu der Ebene der betreffenden Torsektion (4) des Panzers
(2) verläuft, vorzugsweise in der Bewegungsrichtung der betreffenden Torsektion (4)
des Panzers (2).
14. Sektionaltor nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Dreh- oder Schwenkachse(n) (31) der hakenförmigen Elemente (23) mit einem Haken
(28) zum einseitigen Umgreifen eines stangen-, stab- oder stiftförmigen Elements (25)
an der Fluchttüre (5) und/oder die Dreh- oder Schwenkachse(n) (31) der mit einem Schlitz
(29) versehenen Elemente (23) zum beidseitigen Umgreifen eines stangen-, stab- oder
stiftförmigen Elements (25) an der Fluchttüre (5) innerhalb der oder parallel zu der
Ebene der betreffenden Torsektion (4) des Panzers (2) verläuft, vorzugsweise in der
Bewegungsrichtung der betreffenden Torsektion (4) des Panzers (2).