Gebiet der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Objektschutzgitter, insbesondere für Zu- oder
Abluftöffnungen an Lüftungsanlagen, sowie ein Verfahren zum Herstellen eines solchen
Objektschutzgitters.
Technischer Hintergrund
[0002] Objektschutzgitter, auch Objektsicherungsgitter genannt, dienen insbesondere zur
Einbruchsicherung an Gebäudeöffnungen. Sie sind derart gestaltet, dass ein passierbarer
Querschnitt möglichst gering ist, jedoch insbesondere im Falle von Zu- oder Abluftöffnungen,
ein Strömungswiderstand ebenfalls möglichst gering ist. Derartige Objektschutzgitter
werden in Zu- oder Abluftanlagen eingesetzt, die besondere Anforderungen der Betriebssicherheit
erfüllen müssen. Beispielsweise kann es sich um Zu-oder Abluftanlagen von Lüftungszentralen
handeln, die gegen Einwirkungen von außen geschützt sein müssen.
[0003] Bei derartigen Objektschutzgittern werden, um eine einbruchshemmenden Wirkung zu
erzielen, erhöhte Anforderungen an die Festigkeit des Gitters gestellt. Die Abmessungen
eines Objektschutzgitters können sehr unterschiedlich sein. Typische Größen von Objektschutzgittern
liegen im Bereich zwischen 1,0 m x 1,0 m und 2,5 m x 5,0 m. Allerdings sind auch kleinere
und größere Abmessungen möglich. Ferner kann eine beliebige Anzahl von Einzelmodulen
nebeneinander und/oder übereinander aufgereiht sein.
[0004] Objektschutzgitter werden typischerweise in Betonwände bzw. an einen betonierten
Einbaurahmen montiert und sind üblicherweise mit sogenannten Lamellengittern realisiert.
[0005] Die
DE 44 24 444 C2 beschreibt einen grundsätzlichen Aufbau eines Objektschutzgitters sowie eine frühere
Lösung der Anmelderin für die Beabstandung einzelner Lamellen. Demgemäß werden Lamellen
auf vertikal verlaufende Tragstreben aufgesetzt und untereinander mittels Distanzhülsen
voneinander beabstandet. Eine derartige Anordnung weist eine hohe Festigkeit auf,
ist aber gleichzeitig sehr starr.
Zusammenfassung der Erfindung
[0006] Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
verbessertes Objektschutzgitter anzugeben.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Objektschutzgitter mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 und/oder durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruches
15 gelöst.
Demgemäß ist vorgesehen:
[0008]
- Ein Objektschutzgitter, insbesondere für Zu- oder Abluftöffnungen an Lüftungsanlagen,
mit einer Mehrzahl von Säulen, mit einer Vielzahl von voneinander beabstandeten, zu
den Säulen in einem Winkel verlaufenden Lamellen, wobei die Lamellen Ausnehmungen
aufweisen, durch welche die Säulen hindurch verlaufen, mit zwischen den Lamellen zur
Beabstandung der Lamellen vorgesehenen Beabstandungselementen, wobei zumindest eines
der Beabstandungselemente als Dämpferelement ausgebildet ist.
- Ein Verfahren zur Herstellung eines Objektschutzgitters, insbesondere eines erfindungsgemäßen
Objektschutzgitters, mit den Schritten: Bereitstellen einer Mehrzahl von Säulen sowie
einer Vielzahl von Lamellen, welche Ausnehmungen aufweisen, und zumindest eines Beabstandungselements,
welches als Dämpferelement ausgebildet ist; Einführen der einzelnen Säulen in die
einzelnen Ausnehmungen der Lamellen; Beabstanden der Lamellen untereinander mittels
dem zumindest einen als Dämpferelement ausgebildeten Beabstandungselement.
[0009] Die der Erfindung zugrunde liegende Idee besteht darin, zwischen den Lamellen eines
Objektschutzgitters Dämpferelemente einzusetzen, welche gleichzeitig der Beabstandung
der Lamellen dienen. Besonders vorteilhaft wird somit eine bessere Wirksamkeit gegenüber
Angriffen mit Sprengstoffen erreicht. Ferner braucht trotz dieser zusätzlichen Funktionalität
die Teileanzahl nicht erhöht zu werden, da die Dämpferelemente andere Beabstandungselemente
ersetzen können.
[0010] Unter einem Dämpferelement ist ein Element zu verstehen, welches zur Absorption von
Energie vorgesehen ist. Es handelt sich somit insbesondere nicht primär um ein elastisches
Element. Vielmehr handelt es sich um ein Element welches in der Lage ist, insbesondere
durch plastische Verformung, in hohem Maße Energie zu absorbieren. Dabei wäre es auch
denkbar, ein Dämpferelement vorzusehen, welches zusätzlich oder alternativ zu plastischer
Verformung in der Lage ist, Energie durch innere Reibung zu absorbieren.
[0011] Bei einem Energieeintrag, beispielsweise einer Sprengung, verformen sich die Lamellen
eines Objektschutzgitters. Durch die Verformung der Lamellen wird Energie an die Beabstandungselemente
weitergeleitet. Wenn es sich bei einem Beabstandungselement um ein Dämpferelement
handelt, kann diese Energie zumindest teilweise direkt absorbiert werden, so dass
benachbarte Lamellen nicht mehr oder nur noch in geringerem Maße verformt werden.
Somit wird das Schadensausmaß massiv verringert.
[0012] Dabei können alle oder nur ein Teil der Beabstandungselemente, zumindest aber eines
der Beabstandungselemente, als Dämpferelement ausgebildet sein. Bevorzugt ist entlang
einer Kraftausbreitungsrichtung stets zumindest ein Dämpferelement innerhalb des Objektschutzgitters
angeordnet. Alternativ oder zusätzlich ist es denkbar an einer vorderen Säulenreihe,
welche am Gebäude nach außen orientiert ist, vermehrt Dämpferelemente oder ausschließlich
Dämpferelemente vorzusehen und an einer hinteren Säule vermehrt herkömmliche Beabstandungselemente
oder ausschließlich herkömmliche Beabstandungselemente vorzusehen. Bei einer Krafteinwirkung,
beispielsweise einer Sprengbelastung, entsteht somit ein Wipp-Effekt, welcher zusätzlich
dämpfend und dadurch schadensmindernd wirkt.
[0013] Die Säulen sind vorzugsweise wesentlich stärker ausgelegt als die Lamellen und weisen
zudem eine geringere Oberfläche auf. Daher werden die Säulen bei einer Krafteinwirkung,
beispielsweise einer Sprengung, üblicherweise nicht oder nur geringfügig verformt.
Den Säulen kommt vielmehr die wichtige Funktion der Lastableitung in einen Rahmen
zu, in welchem das Objektschutzgitter gelagert ist. Der Rahmen ist in einer Wand der
zu schützenden Gebäudeöffnung verankert. Üblicherweise sind die Säulen vertikal verlaufend
angeordnet und führen somit die Last nach oben und unten in den Rahmen ab. Ein Rahmen
kann beispielsweise ein rechteckiger Rahmen sein. Jedoch ist auch ein runder Rahmen
oder ein vieleckiger Rahmen sowie eine anders als vertikal orientierte Ausrichtung
der Säulendenkbar.
[0014] Beispielsweise können die Säulen in bestimmten Abständen nebeneinander und in zwei
Reihen hintereinander angeordnet werden. Denkbar ist jedoch auch, nur eine Reihe von
Säulen oder mehr als 2 Reihen von Säulen vorzusehen.
[0015] Der Winkel zwischen den Lamellen und den Säulen ist bevorzugt rechtwinklig. Jedoch
sind auch andere Winkelstellungen zwischen den Lamellen und den Säulen denkbar, beispielsweise
im Bereich von 45° bis 135°, bevorzugt im Bereich von 60° bis 120°.
[0016] Die Beabstandung der Lamellen ist bevorzugt gleichmäßig vorgesehen. Beispielsweise
sind die Lamellen zwischen 20 mm und 50 mm, vorzugsweise zwischen 30 mm und 40 mm,
voneinander beabstandet. Alternativ oder zusätzlich können auch, insbesondere in Abschnitten,
ungleichmäßig beabstandete Lamellen vorgesehen sein.
[0017] Die Lamellen verlaufen bevorzugt parallel zueinander. Alternativ oder zusätzlich
wären aber auch, insbesondere in Abschnitten, nicht parallele Verläufe denkbar.
[0018] Die Ausnehmungen der Lamellen sind bevorzugt derart vorgesehen, dass sie als Loch,
das heißt mit umlaufendem Material der Lamellen, gebildet sind. Alternativ oder zusätzlich
wäre es aber auch denkbar, Ausnehmungen am Rand der Lamellen vorzusehen, sodass die
Ausnehmung beispielsweise zu einer Seite randlos bzw. offen ist.
[0019] Damit die Säulen durch die Ausnehmung der Lamellen hindurch verlaufen können sind
die Ausnehmungen zumindest groß genug bzw. mit einem ausreichenden Durchmesser vorgesehen,
dass eine Säule durchführbar ist. Es müssen jedoch nicht alle Ausnehmungen und alle
Säulen gleich groß bzw. mit gleichen Durchmessern vorgesehen sein. Vielmehr wäre es
auch denkbar, in unterschiedlichen Bereichen der Lamellen unterschiedlich starke Säulen
vorzusehen. In diesem Fall wäre es gleichfalls denkbar dementsprechend daran angepasst
unterschiedlich große Ausnehmungen vorzusehen.
[0020] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen
sowie aus der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnung.
[0021] Gemäß einer Ausführungsform sind bei einem Objektschutzgitter bzw. werden bei einem
Verfahren zum Herstellen eines Objektschutzgitters die Beabstandungselemente entlang
der Säulen abwechselnd mit den Lamellen angeordnet. Vorteilhaft wird somit eine gleichmäßige
und widerstandsfähige Beabstandung der Lamellen geschaffen. Alternativ oder zusätzlich
sind bzw. werden die Lamellen parallel zueinander angeordnet. Dies wird insbesondere
durch an mehreren Stellen vorgesehene gleiche und/oder gleich große Beabstandungselemente
erreicht. Vorteilhaft wird somit gleichmäßig über das gesamte Objektschutzgitter ein
Öffnungsquerschnitt konstant klein gehalten.
[0022] Gemäß einer Ausführungsform weisen die Beabstandungselemente einen Durchgang auf.
Durch den Durchgang sind die Beabstandungselemente an den Säulen befestigbar. Bevorzugt
sind die Beabstandungselemente hülsenförmig oder helixförmig ausgebildet. Sie weisen
also die Form eines Hohlzylinders oder gegebenenfalls, insbesondere im Falle einer
von einem rechten Winkel abweichenden Stellung der Lamellen zu den Säulen, eines schrägen
Hohlzylinders auf. Analog kann es sich um die Form einer Helix oder einer schrägen
Helix handeln. Beispielsweise sind hülsenförmige Beabstandungselemente durch Zerstückeln
eines Rohres vorteilhaft einfach herzustellen. Helixförmige Beabstandungselemente
können beispielsweise durch Winden oder Wickeln eines Drahtes hergestellt werden.
[0023] Alternativ kann auch eine Hülse mit einem schraubenförmigen Ausschnitt der Hülsenwand
versehen werden, um ein helixförmiges Beabstandungselement herzustellen.
[0024] Gemäß einer Ausführungsform sind bei einem Objektschutzgitter bzw. werden bei einem
Verfahren zum Herstellen eines Objektschutzgitters die Beabstandungselemente auf die
Säulen aufgeschoben, wobei die Säulen durch den Durchgang verlaufen. Bevorzugt sind
bzw. werden die Beabstandungselemente lose aufgeschoben, d.h. abgesehen von ihrem
Formschluss um die Säule nicht befestigt. Die Säule erstreckt sich daher im aufgeschobenen
Zustand durch den Durchgang der Beabstandungselemente, ohne dass eine zusätzliche
Fixierung der Beabstandungselemente an der Säule erfolgt. Die Beabstandungselemente
sind bzw. werden sozusagen auf die Säulen "aufgefädelt". Sofern es sich um runde Ausnehmungen
und um runde Säulen handelt ist der Durchmesser des Durchgangs der Beabstandungselemente
somit größer oder zumindest gleich dem Durchmesser der Säulen. Vorteilhaft sind bzw.
werden somit die Beabstandungselemente innerhalb des Objektschutzgitters ohne zusätzliche
Befestigungsmittel formschlüssig montiert. Ohne eine Krafteinwirkung von außen sind
die Lamellen und die Beabstandungselemente in ihrer vorgesehenen Position dadurch
gehaltert, dass das Objektschutzgitter vollständig mit Beabstandungselementen und
Lamellen entlang der Länge der Säulen aufgefüllt ist. Im Falle einer Krafteinwirkung,
insbesondere einer Sprengung, können die Beabstandungselemente und die Lamellen sich
entlang der Säulen verschieben, sodass durch diejenigen Beabstandungselemente, die
als Dämpferelemente ausgebildet sind, Energie absorbiert werden kann.
[0025] Gemäß einer Ausführungsform ist an jeder Säule zumindest ein darauf aufgeschobenes
Beabstandungselement als Dämpferelement ausgebildet. Somit ist gewährleistet, dass
an jeder Säule die Möglichkeit besteht, Kräfte zu absorbieren. Dadurch wird erreicht,
dass die Lamellen im Falle einer Krafteinwirkung nicht an den Beabstandungselementen
abgeschert werden, sondern sich in gewissem Maße zusammen mit dem Dämpferelement verformen
können. Durch die mit den Dämpferelementen an jeder Säule realisierte Dämpfung werden
somit Energiespitzen abgefangen bzw. abgedämpft.
[0026] Gemäß einer Ausführungsform ist zusätzlich an jeder Säule zumindest ein darauf aufgeschobenes
Beabstandungselement als feste Hülse ausgebildet. Für die erfindungsgemäße Wirkung
ist es nicht unbedingt notwendig, dass jedes Beabstandungselement als Dämpferelement
ausgebildet ist. Stattdessen reicht es aus, dass an jeder Säule nur teilweise Dämpferelemente
als Beabstandungselemente vorhanden sind und die weiteren Beabstandungselemente als
leichter herzustellende herkömmliche Beabstandungselemente, hier als feste Hülsen,
insbesondere als Doppelflanschhülsen, vorgesehen sind. Somit wird der Herstellungsaufwand
vorteilhaft verringert.
[0027] Gemäß einer Ausführungsform enthält das zumindest eine Dämpferelement ein duktiles
Material. Alternativ oder zusätzlich kann es sich um ein schlagzähes Material handeln.
Somit wird erreicht, dass eine besonders hohe Energiemenge durch Verformung des Materials
aufgenommen werden kann, welche anschließend nicht wieder abgegeben wird, sondern
insbesondere durch plastische Verformung absorbiert wird. Die Duktilität eines Materials
ist die Eigenschaft, sich unter Belastung plastisch verformen zu lassen, bevor der
Werkstoff versagt. Dass das Material duktil ist schließt jedoch nicht aus, dass es
sich in gewissem Maße auch elastisch verformen lässt, bevor eine plastische Verformung
eintritt. Die Schlagzähigkeit beschreibt die Fähigkeit eines Werkstoffes, Stoßenergie
zu absorbieren ohne dabei zu brechen. Auch hierbei spielt die plastische Verformbarkeit
des Werkstoffes daher eine entscheidende Rolle. Vorteilhaft kann ein Dämpferelement
durch das duktile und/oder schlagzähe Material wesentlich mehr Energie absorbieren
ohne zu brechen, als im Falle weniger duktiler bzw. spröder Materialien.
[0028] Gemäß einer Ausführungsform weist das Dämpferelement seitliche und/oder helixförmig
umlaufende Ausnehmungen auf. Derartige seitliche und/oder helixförmig umlaufende Ausnehmungen
erhöhen die plastische Verformbarkeit des Dämpferelements. Insbesondere sind seitliche
und/oder helixförmig umlaufende Ausnehmungen in einer Grundform des Dämpferelements,
beispielsweise einer Hohlzylinderform bzw. Hülsenform oder einer Helixform, vorgesehen.
Insbesondere tritt damit eine plastische Verformung bereits bei geringeren Belastungen
als bei einem massiven Dämpferelement auf. Somit ist vorteilhaft auf einfache Weise
die Dämpfereigenschaft des Beabstandungselements einstellbar bzw. auf die Lamellen
abstimmbar. Beispielsweise können die Dämpferelemente die Form einer Schraubenfeder
aufweisen, ohne jedoch in hohem Maße elastisch sondern vorwiegend plastisch verformbar
zu sein. Alternativ können die Dämpferelemente auch beispielsweise regelmäßig geschlitzt
ausgebildet sein. Eine in hohem Maße plastische Verformbarkeit der Beabstandungselemente
wird insbesondere durch eine entsprechende Werkstoffauswahl in Kombination mit einer
geeigneten Wahl der Anordnung der Ausnehmungen erreicht.
[0029] Gemäß einer Ausführungsform enthält das zumindest eine Dämpferelement ein Elastomer.
Besonders geeignet beispielsweise Polyurethane. Geeignete Polyurethan-Werkstoffe werden
beispielsweise unter dem Handelsnamen Urelast
® vertrieben.
[0030] Gemäß einer Ausführungsform enthält das zumindest eine Dämpferelement ein duktiles
Metall. Dabei kann es sich insbesondere um austenitischen Stahl, bevorzugt rostfreien
austenitischen Stahl, bzw. um biegefähigen Kohlenstoffstahl handeln. Somit ist eine
Verformbarkeit des Dämpferelements und damit eine hohe Schadenstoleranz des Objektschutzgitters
erreichbar.
[0031] Gemäß einer Ausführungsform weisen die Lamellen eine seitliche Verbindung mit dem
Rahmen auf. Bevorzugt wird eine solche Verbindung mit einer in dem Rahmen vorgesehenen
Bohrung und einem darin eingebrachten, an einer Lamellenseite aufgebogenen Bolzen
realisiert. Der Bolzen wirkt dabei ähnlich wie ein Blindniet oder ein Sprengniet und
stellt im aufgebogenen Zustand eine formschlüssige und ggfs. auch kraftschlüssige
Verbindung zwischen Rahmen und Lamelle her. Insbesondere wird somit eine Verbindung
ohne Schweißen geschaffen, was vorteilhaft zum Korrosionsschutz beiträgt.
[0032] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist der Bolzen an der Lamellenseite geschlitzt
vorgesehen. Dies bedeutet, dass an einer der Lamellenseite zugewandten Stirnseite
des Bolzens ein Schlitz eingebracht ist, vorzugsweise ein gerader und durch die Mittelachse
des Bolzens verlaufender Schlitz. Durch Einschlagen des Schlitzes seitlich an der
Lamelle ist der Bolzen plastisch verformbar. Bei der plastischen Verformung handelt
es sich bevorzugt um ein Aufbiegen bzw. um ein Spreizen des Schlitzes, welches beim
Einschlagen durch die Widerstandskraft der Lamelle hervorgerufen wird. Nach dem Einschlagen
ist die Verankerung der Lamelle am Rahmen somit nicht mehr reversibel bzw. nicht mehr
reversierbar.
[0033] Gemäß einer Ausführungsform ist der Bolzen zur Lamellenseite hin konisch zulaufend
ausgebildet. Vorteilhaft erleichtert dies das Einführen des Bolzens in die Bohrung
sowie die plastische Verformung beim Einschlagen des Bolzens. Optional oder zusätzlich
kann dazu der Schlitz zur Lamellenseite hin aufgeweitet ausgebildet sein.
[0034] Gemäß einer Ausführungsform sind alle metallischen Teile des Objektschutzgitters
vorverzinkt. Bevorzugt werden sämtliche Einzelteile bevor der Montage bereits verzinkt.
Dies ermöglicht in Kombination mit den eingeschlagenen Bolzen eine einfachere Fertigung
sowie einen verbesserten Korrosionsschutz. Aufgrund der Verzichtbarkeit des Schweißens
ist nach der Montage auch kein Zinkbad (Vollbad) für das gesamte Objektschutzgitter
notwendig. Alternativ zu vorverzinkten Einzelteilen ist es denkbar, das vormontierte
Objektschutzgitter ohne eingeschlagene Bolzen in einem Vollbad zu verzinken und anschließend
die vorverzinkten Bolzen einzuschlagen.
[0035] Die obigen Ausgestaltungen und Weiterbildungen lassen sich, sofern sinnvoll, beliebig
miteinander kombinieren. Dabei lassen sich sämtliche Merkmale des Objektschutzgitters
auf das Verfahren zum Herstellen des Objektschutzgitters übertragen, und umgekehrt.
Weitere mögliche Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Implementierungen der Erfindung
umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich
der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale der Erfindung. Insbesondere wird dabei
der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen
Grundform der vorliegenden Erfindung hinzufügen.
Inhaltsangabe der Zeichnung
[0036] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren
der Zeichnung angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen dabei:
- Fig. 1
- eine Querschnittansicht eines Objektschutzgitters;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf eine einzelne Lamelle;
- Fig. 3
- eine Detaildarstellung einer mittels eines Bolzens in einem seitlichen Rahmen befestigten
Lamelle;
- Fig. 4
- eine Querschnittansicht der Anordnung gemäß Fig. 4;
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung der Positionierung von Bohrungen an einem seitlichen
Rahmen;
- Fig. 6
- einen geschlitzten Bolzen.
[0037] Die beiliegenden Figuren der Zeichnung sollen ein weiteres Verständnis der Ausführungsformen
der Erfindung vermitteln. Sie veranschaulichen Ausführungsformen und dienen im Zusammenhang
mit der Beschreibung der Erklärung von Prinzipien und Konzepten der Erfindung. Andere
Ausführungsformen und viele der genannten Vorteile ergeben sich im Hinblick auf die
Zeichnungen. Die Elemente der Zeichnungen sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu
zueinander gezeigt.
[0038] In den Figuren der Zeichnung sind gleiche, funktionsgleiche und gleich wirkende Elemente,
Merkmale und Komponenten - sofern nichts anderes ausgeführt ist - jeweils mit denselben
Bezugszeichen versehen.
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
[0039] Fig. 1 zeigt eine Querschnittansicht eines Objektschutzgitters 1. Das Objektschutzgitter
1 weist eine Mehrzahl von Säulen 2 auf, wobei hier beispielhaft zwei Säulen 2 dargestellt
sind. Da es sich um eine Querschnittansicht des Objektschutzgitters 1 handelt, sind
die beiden dargestellten Säulen 2 hintereinander in Tiefenrichtung des Objektschutzgitters
1 angeordnet. In einer in die Zeichnungsebene hinein verlaufende Querrichtung kann
eine abhängig von der Breite des Objektschutzgitters angepasste Anzahl an ebenfalls
jeweils hintereinander angeordneten Säulenpaaren vorgesehen sein.
[0040] Ferner ist eine Vielzahl von Lamellen 3 vorgesehen, welche jeweils eine der Anzahl
der Säulen 2 entsprechende Anzahl von Ausnehmungen 4 aufweisen. Beispielhaft sind
hier drei übereinander und parallel zueinander angeordnete Lamellen 3 dargestellt.
Die Säulen 2 erstrecken sich dabei im dargestellten montierten Zustand durch die Ausnehmungen
4 der Lamellen 3.
[0041] Des Weiteren sind Beabstandungselemente in Form von Hülsen 5 und in Form von Dämpferelementen
6 vorgesehen. Die Hülsen 5 und Dämpferelemente 6 weisen jeweils einen Durchgang 7
auf, durch welchen sich im montierten Zustand jeweils eine Säule 2 erstreckt.
[0042] Die Beabstandungselemente sind jeweils abwechselnd mit den Lamellen 3 auf die Säulen
2 aufgeschoben. Somit sind die Lamellen 3 mittels der dazwischen angeordneten Beabstandungselemente
voneinander beabstandet.
[0043] Die Säulen 2 sind als betongefüllte Metallrohre mit rundem Querschnitt ausgebildet.
Dementsprechend sind die Ausnehmungen 4 der Lamellen 3 ebenfalls rund ausgebildet
und weisen einen Durchmesser auf, welcher eine Spielpassung mit dem Außendurchmesser
der Säulen 2 bildet. Das heißt, die Durchmesser der Ausnehmungen sind geringfügig
größer, zum Beispiel im Bereich von 0,2 mm bis 2 mm größer, als die Durchmesser der
Säulen 2 ausgebildet.
[0044] Die Hülsen 5 sind beispielhaft als sogenannte Doppelflanschhülsen, d.h. mit einem
Flansch an beiden Enden ausgebildet.
[0045] Der Durchgang ist dementsprechend ebenfalls kreisrund und weist einen Durchmesser
auf, welcher ebenfalls eine Spielpassung mit dem Außendurchmesser der Säulen 2 bildet.
Der beiderseitige Flansch der Hülsen 5 dient jeweils als eine Abstützfläche für die
Lamellen 3.
[0046] Die Dämpferelemente 6 sind in ihrer Grundform helixförmig ausgebildet. In der dargestellten
Ausführungsform handelt es sich dabei um einen gewickelten Draht, insbesondere einen
schraubenförmig gedrehten dickwandigen Draht. Der Draht enthält vorzugsweise rostfreiem
austenitischem Stahl. Alternativ oder zusätzlich kann er auch ein anderes Metall mit
einer hohen Duktilität enthalten. Die Helixform der Dämpferelemente 6 ist dabei derart
vorgesehen, dass ihr Innendurchmesser eine Spielpassung mit dem Außendurchmesser der
Säulen 2 bildet. Ein Außendurchmesser der helixförmigen Dämpferelemente ist derart
bemessen, dass an der Stirnseite eine ausreichende Auflagefläche für die Lamellen
3 vorhanden ist.
[0047] Das Objektschutzgitter 1 weist ferner einen in Fig. 1 nicht dargestellten äußeren,
bevorzugt winkelförmig gepressten, Rahmen 9 auf. In diesen Rahmen 9 werden seitlich
die horizontal orientierten Lamellen 3 eingearbeitet.
[0048] Dazu können die Lamellen 3 entweder im Steckverfahren in den Rahmen 9 eingeschoben
und schub- und korrosionssicher verschweißt werden. Alternativ können die Lamellen
erfindungsgemäß auch mittels umgeformter geschlitzter Bolzen korrosionssicher am Rahmen
9 befestigt werden, worauf in Bezug auf die Fig. 3 bis 6 näher eingegangen wird.
[0049] Der Abstand der Lamellen 3 beträgt je nach Barriereklasse bevorzugt zwischen 30 mm
und 40 mm. Die vertikalen Säulen 2 dienen als Haupttragewerk und sind bevorzugt aus
Stahlrohr gefertigt. Die Säulen 2 haben als wichtige Funktion, Krafteinwirkungen nach
oben und unten in den Rahmen 9 abzuleiten, insbesondere im Falle von Sprenglasten.
Dabei können die Lamellen 3 aufgrund der Kraftüberleitung an die Dämpferelemente 6
der Krafteinwirkung nachgeben. Mittels der Dämpferelemente 6 wird die Energie der
Krafteinwirkung direkt innerhalb des Objektschutzgitters 1 absorbiert.
[0050] Im Falle einer Sprengladung verläuft deren Wirkung Luftvolumenvergrößernd ballonartig
in der Art, dass der Druck nach allen Seiten wirkt. Bei dem Objektschutzgitter 1 verpufft
die Druckwelle in horizontaler Richtung wegen der offenen Lamellenzwischenräume. In
vertikaler Richtung wirkt die Fläche der Lamellen 3 dem Druck entgegen. Kann die Lamelle
3 erfindungsgemäß durch die Absorption von Kräften bzw. Verformung der Dämpferelemente
nach oben und/oder nach unten nachgeben, vermindert sich schlagartig die Stärke der
Druckwelle und damit auch der Grad der Verformung der Lamelle 3. Somit verpufft eine
erhebliche Menge an Energie und eine etwaige Schadensöffnung hält sich in Grenzen.
[0051] Um möglichst viel Energie zu absorbieren weisen die Dämpferelemente 6 vorzugsweise
ein duktiles Material auf, welches sich in hohem Maße plastisch verformen lässt. Bevorzugt
handelt es sich ferner um ein Material, welches sich nur in geringem Maße elastisch,
also vorwiegend anelastisch verhält oder zumindest eine elastische Hysterese aufweist.
Beispielsweise können die Dämpferelemente aus biegefähigen Kohlenstoffstahl oder einem
anderen duktilen Metall hergestellt sein.
[0052] In der dargestellten Ausführungsform sind abwechselnd Hülsen 5 und Dämpferelemente
6 zwischen zwei aufeinanderfolgenden Lamellen 3 vorgesehen. An jeder Säule 2 ist dabei
zumindest ein Dämpferelement 6 vorgesehen, welches in der Lage ist, als Kompensationspuffer
für an dieser Säule aufgeschobene Lamellen 3 zu fungieren.
[0053] Die offene Struktur der helixartig geformten Dämpferelemente 6 kann zum Bereitstellen
eines wirkungsvollen Korrosionsschutzes in einem Zinkbad gleichmäßig umströmt und
damit vollständig mit einem Zinküberzug bedeckt werden.
[0054] Zur Fertigung bzw. Montage des Objektschutzgitters 1 werden in ein nicht dargestelltes
unteres Rahmenteil die vertikalen Säulen 2 eingesteckt. Dazu sind am unteren Rahmenteil
beispielsweise noppenartige Vorsprünge vorgesehen, welche einen Außendurchmesser aufweisen,
der eine Spielpassung mit dem Innendurchmesser der als Stahlrohr ausgebildeten Säulen
2 bildet.
[0055] Anschließend werden erste Beabstandungselemente, je nach Bedarf Hülsen 5 oder Dämpferelemente
6, auf die Säulen 2 aufgeschoben. Danach wird eine erste Lamelle 3 auf die Säulen
2 aufgeschoben. Sodann werden abwechselnd wieder Beabstandungselemente und Lamellen
3 aufgeschoben, bis das Objektschutzgitter 1 bis oben aufgefüllt ist. Abschließend
wird ein oberes horizontales Rahmenteil (nicht dargestellt) auf die Säulen 2 aufgeschoben,
welches die Säulen 2 von oben her abschließt und sichert. Dazu sind am oberen Rahmenteil
beispielsweise ebenfalls noppenartige Vorsprünge vorgesehen.
[0056] Anschließend werden die Lamellen 3 an den seitlichen Teilen des Rahmens 9 befestigt.
Sofern hierzu ein Steckverfahren zum Einsatz kommt, erfolgt das Beisetzen der seitlichen
vertikalen Rahmenteile über vorgestanzte Passöffnungen. Alternativ ist im Falle vorverzinkter
Teile eine Befestigung mittels verzinkter Bolzen vorteilhaft, worauf in Bezug auf
die Figuren 3 bis 6 noch eingegangen wird.
[0057] Wenn alle Teile passend zusammengesetzt sind, wird das obere horizontale Rahmenteil
unter Vorspannung mit den vertikalen Säulen 2 und den seitlichen Rahmenteilen verschweißt.
Das gesamte Objektschutzgitter 1 kann dann im Vollbad verzinkt werden. Abschließend
können die Säulen 2 nach der Verzinkung gefüllt werden, beispielsweise mit Beton.
[0058] An einer zur Gebäudeaußenseite offenen Seite des Objektschutzgitters kann bei Bedarf
ein Vogelschutzgitter 16 angebracht sein, wie in Fig. 1 dargestellt.
[0059] Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf eine einzelne Lamelle 3. Die Lamelle 3 weist eine
rechteckige Grundform auf. Insbesondere verläuft die Lamelle 3 nicht in einer Ebene
sondern, wie aus der Querschnittansicht in Fig. 1 ersichtlich, mehrfach abgekantet.
[0060] In der Lamelle 3 ist eine der Mehrzahl von Säulen 2 entsprechende Anzahl von Ausnehmungen
4 vorgesehen. Die Ausnehmungen 4 sind auch in der Anordnung der Säulen 2 vorgesehen,
sodass die Lamelle 3 auf alle Säulen 2, insbesondere gleichzeitig, aufgeschoben werden
kann. Beispielhaft handelt es sich um zwei Reihen mit je sieben leicht zueinander
versetzt angeordneten Ausnehmungen 4. Dementsprechend sind beispielhaft im Objektschutzgitter
zwei Reihen mit je sieben leicht zueinander versetzt angeordneten Säulen 2 vorgesehen.
[0061] Fig. 3 zeigt eine Detaildarstellung einer mittels eines Bolzens 11 in einem seitlichen
Rahmen 9 befestigten Lamelle 3. Der Bolzen 11 ist durch eine im seitlichen Rahmen
9 vorgesehenen Bohrung 10 getrieben und durch Einschlagen eines an einer der Lamelle
3 zugewandten Seite des Bolzens 11 vorgesehenen Schlitzes 12 aufgespreizt. Des Weiteren
ist durch das Einschlagen ein Kopfbereich 13 des Bolzens 11 an einer der Lamelle 3
abgewandten Seite plastisch verformt, insbesondere abgeflacht und verbreitert. Somit
ist der Bolzen 11 im dargestellten montierten Zustand nietenartig derart umgeformt,
dass ein Form- und Kraftschluss zwischen dem Rahmen 9 und der Lamelle 3 hergestellt
ist.
[0062] Fig. 4 zeigt eine Querschnittansicht der Anordnung gemäß Fig. 3. Der in den Bolzen
11 eingebrachte Schlitz 12 erstreckt sich so weit, dass der Bolzen 11 im montierten
Zustand im Bereich des seitlichen Rahmens 9 noch durchgängig ist und der Schlitz in
etwa bündig mit einer der Lamelle 3 zugewandten Oberfläche des seitlichen Rahmens
9 endet.
[0063] Bei der Montage wird der Bolzen von der Außenseite, d.h. von der der Lamelle 3 abgewandten
Seite des äußeren Rahmens 9, eingeschlagen. Der Schlitz 12 weist an seinem Grund eine
Breite auf, die kleiner oder gleich, bevorzugt geringer als die Dicke der Lamellen
3 ist. Beim Einschlagen biegt bzw. spreizt sich der Bolzen 11 daher an der Lamellenseite
auf und wirkt dann wie ein Blindniet. Die durch das Umformen des Bolzens 11 erreichte
Verankerung ist dementsprechend, ebenfalls ähnlich wie bei einem Blindniet oder Sprengniet,
nicht reversibel.
[0064] Diese Anschlussart kommt ferner vorteilhaft ohne Schweißvorgang aus. Eine dementsprechende
Verarbeitung trägt somit dazu bei, dass vorverzinkte Teile Verwendung finden können,
sodass kein nachträgliches Vollbad des Objektschutzgitters 1 notwendig ist. Vorzugsweise
werden bei dieser Bauweise daher alle Einzelteile des Objektschutzgitters 1 vor dem
Zusammenbau verzinkt, beispielsweise feuerverzinkt, und erst dann zusammengesetzt.
[0065] In den Ecken des Rahmens wird bevorzugt ebenfalls eine Verzapfung vorgenommen, die
jeweils durch Querbolzen gesichert ist. Die Außenseiten des Rahmens können ferner
noch mit Bronze-Hartlot versiegelt werden. Ebenfalls können die vertikalen Säulen
2 aus Stahlrohr mit Bronze-Hartlot mit dem Rahmen verlötet werden.
[0066] Fig. 5 zeigt eine schematische Darstellung der Positionierung von Bohrungen 10 an
einem seitlichen Rahmen 9.
[0067] Vorzugsweise werden die Bohrungen 10 in die seitlichen vertikalen Teile des Rahmens
9 gestanzt und zwar im Verlauf der Konturen der Lamellen 3, wie sie hier gestrichelt
dargestellt sind. Die Bohrungen 10 sind somit genau derart angeordnet, dass die Lamellen
3 die Bohrungen queren. Somit können die Lamellen 3 lediglich durch Einschlagen von
Bolzen 11 in die Bohrungen 10 seitlichen Rahmen 9 befestigt werden.
[0068] Die Anzahl der an einer Lamelle 3 vorgesehenen Bolzen 11 bzw. der für eine Lamelle
3 im seitlichen Rahmen 9 vorgesehenen Bohrungen 10 richtet sich je nach den Anforderungen
und der Größe des Objektschutzgitters 1. Beispielsweise können an jeder Seite einer
Lamelle 3 zwei Bolzen 11 vorgesehen sein, sodass eine Lamelle 3 von insgesamt vier
Bolzen 11 seitlich gehalten wird.
[0069] Fig. 6 zeigt einen geschlitzten Bolzen 11. Der Bolzen 11 ist in einer Konfiguration
dargestellt, wie sie vor der Montage bzw. vor dem Umformen vorliegt. Der Bolzen 11
ist Zylinderförmig und weist an einem ersten Ende einen Kopfbereich 13 und an einem
zweiten Ende einen Konusbereich 14 auf. Der Schlitz 12 ist stirnseitig am Konusbereich
14 eingebracht, welcher eine Lamellenseite des Bolzens 11 darstellt. Der Schlitz verläuft
mittig im Bolzen 11 entlang einer Bolzenachse 15. Der Schlitz 12 ist somit einseitig
am Bolzen 11 vorgesehen. Beispielsweise kann der Schlitz 12 mittels einer Ausfräßung
realisiert sein. Ferner ist Schlitz 12 zur Lamellenseite hin aufgeweitet ausgebildet.
Somit kann er einfacher an der Lamelle 3 eingeschlagen werden.
[0070] Derartige Bolzen 11 werden vorzugsweise aus austenitischem Stahl hergestellt. Ferner
sind sie bevorzugt ebenfalls vorverzinkt.
[0071] Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele vorstehend
vollständig beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige
Art und Weise modifizierbar.
[0072] In der dargestellten Ausführungsform erstrecken sich beide Säulen 2 durch jede der
Lamellen 3, während sich durch die Hülsen 5 bzw. Dämpferelemente 6 jeweils nur eine
der Säulen 2 erstreckt. Alternativ dazu wäre es aber auch denkbar, die Beabstandungselemente
derart vorzusehen, dass sie in Tiefenrichtung länglich ausgebildet sind und jeweils
2 Durchgänge aufweisen, sodass sich zwei hintereinander angeordnete Säulen (bzw. ein
Säulenpaar) durch ein Beabstandungselement erstrecken.
[0073] Die Beabstandungselemente können alternativ zu einem Wechsel aus Hülsen und Dämpferelementen
auch ausschließlich in Form von Dämpferelementen vorgesehen sein.
[0074] Denkbar ist auch, dass an der ersten bzw. vorderen Säulenreihe als Beabstandungselemente
ausschließlich Dämpferelemente 6 und an der zweiten bzw. hinteren Reihe ausschließlich
Hülsen 5 vorgesehen sind. In diesem Fall entsteht bei Krafteinwirkung, insbesondere
bei Sprengbelastung, ein Wipp-Effekt, welcher ebenfalls dämpfend und dadurch schadensmindernd
wirkt.
[0075] Alternativ zu jeweils hintereinander angeordneten Säulenpaaren können auch seitlich
bzw. zickzackartig versetzt zueinander angeordnete Säulen in einer vorderen und einer
hinteren Reihe vorgesehen sein. Ferner sind auch mehr als 2 Reihen von Säulen, beispielsweise
drei Reihen, denkbar.
[0076] Alternativ zu Dämpferelementen aus Metall können auch Polymerdämpferelemente vorgesehen
sein. Dazu können die Dämpferelemente aus einem Elastomer gefertigt sein, beispielsweise
aus Polyurethan.
Bezugszeichenliste
[0077]
- 1
- Objektschutzgitter
- 2
- Säule
- 3
- Lamelle
- 4
- Ausnehmung der Lamelle
- 5
- Beabstandungselement bzw. Hülse
- 6
- Beabstandungselement bzw. Dämpferelement
- 7
- Durchgang
- 8
- seitliche spiralförmige Ausnehmung
- 9
- seitlicher Rahmen
- 10
- Bohrung
- 11
- Bolzen
- 12
- Schlitz
- 13
- Kopfbereich
- 14
- Konusbereich
- 15
- Bolzenachse
1. Objektschutzgitter (1), insbesondere für Zu- oder Abluftöffnungen an Lüftungsanlagen,
mit einer Mehrzahl von Säulen (2),
mit einer Vielzahl von voneinander beabstandeten, zu den Säulen (2) in einem Winkel
verlaufenden Lamellen (3), wobei die Lamellen Ausnehmungen (4) aufweisen, durch welche
die Säulen (2) hindurch verlaufen,
mit zwischen den Lamellen (3) zur Beabstandung der Lamellen (3) vorgesehenen Beabstandungselementen
(5, 6), wobei zumindest eines der Beabstandungselemente (5, 6) als Dämpferelement
(6) ausgebildet ist.
2. Objektschutzgitter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Beabstandungselemente (5, 6) entlang der Säulen (2) abwechselnd mit den Lamellen
(3) angeordnet sind und/oder dass die Lamellen (3) parallel zueinander angeordnet
sind.
3. Objektschutzgitter nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Beabstandungselemente (5, 6) eine Durchgang (7) aufweisen, insbesondere hülsenförmig
oder helixförmig ausgebildet sind.
4. Objektschutzgitter nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Beabstandungselemente (5, 6) auf die Säulen (2) aufgeschoben sind, wobei die
Säulen durch den Durchgang (7) verlaufen.
5. Objektschutzgitter nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass an jeder Säule (2) zumindest ein darauf aufgeschobenes Beabstandungselement (5, 6)
als Dämpferelement (6) ausgebildet ist.
6. Objektschutzgitter nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass zusätzlich an jeder Säule (2) zumindest ein darauf aufgeschobenes Beabstandungselement
(5, 6) als feste Hülse (5) ausgebildet ist.
7. Objektschutzgitter nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zumindest eine Dämpferelement (6) ein duktiles und/oder schlagzähes Material
enthält.
8. Objektschutzgitter nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zumindest eine Dämpferelement (6) seitliche und/oder helixförmig umlaufende Ausnehmungen
(8) aufweist.
9. Objektschutzgitter nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zumindest eine Dämpferelement (6) ein Elastomer enthält, insbesondere Polyurethan.
10. Objektschutzgitter nach einem der vorstehenden Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zumindest eine Dämpferelement (6) ein duktiles Metall enthält, insbesondere austenitischen
Stahl.
11. Objektschutzgitter nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lamellen (3) eine seitliche Verbindung mit einem Rahmen (9) aufweisen, welche
insbesondere mit einer in dem Rahmen (9) vorgesehenen Bohrung (10) und einem darin
eingebrachten, an einer Lamellenseite aufgebogenen Bolzen (11) realisiert ist.
12. Objektschutzgitter nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bolzen (11) an der Lamellenseite geschlitzt vorgesehen ist und durch Einschlagen
des Schlitzes (12) seitlich an der Lamelle (3) plastisch verformbar, insbesondere
aufbiegbar, vorgesehen ist.
13. Objektschutzgitter nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bolzen (11) zur Lamellenseite hin konisch zulaufend ausgebildet ist.
14. Objektschutzgitter nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass alle metallischen Teile des Objektschutzgitters (1) vorverzinkt sind, insbesondere
bevor der Montage.
15. Verfahren zur Herstellung eines Objektschutzgitters, insbesondere eines Objektschutzgitters
(1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, mit den Schritten:
Bereitstellen einer Mehrzahl von Säulen (2) sowie einer Vielzahl von Lamellen (3),
welche Ausnehmungen (4) aufweisen, und zumindest eines Beabstandungselements (6),
welches als Dämpferelement (6) ausgebildet ist;
Einführen der einzelnen Säulen (2) in die einzelnen Ausnehmungen (4) der Lamellen
(3);
Beabstanden der Lamellen (3) untereinander mittels dem zumindest einen als Dämpferelement
(6) ausgebildeten Beabstandungselement (6).