[0001] Die Erfindung betrifft einen Spinnrotor für eine mit hohen Rotordrehzahlen arbeitende
Offenend-Spinnvorrichtung mit einer Rotortasse, die einen Rotorboden sowie eine Öffnung
aufweist und über einen als Faserrutschwand ausgebildeten, ringförmigen Wandabschnitt
verfügt.
[0002] Wie bekannt und in zahlreichen Patentschriften ausführlich beschrieben, weisen Spinnrotoren
von Offenend-Spinnvorrichtungen in der Regel einen Rotorschaft zum Lagern und Antreiben
des Spinnrotors sowie eine am Rotorschaft angeordnete Rotortasse zum Herstellen eines
Fadens auf.
Bei Offenend-Spinnvorrichtungen, die mit hohen Drehzahlen von zum Beispiel > 130 000
min
-1 arbeiten, sind die Spinnrotoren zunehmend mit einem Einzelantrieb ausgestattet und
beispielsweise magnetisch gelagert.
Bei solchen einzelmotorisch angetriebenen Spinnrotoren ist außerdem der Rotorschaft
in der Regel zweiteilig ausgebildet, das heißt, der Rotorschaft besteht aus einem
vorderen Teil, an dem die Rotortasse festgelegt ist, und einem hinteren Teil, das
die rotorseitigen Komponenten des Antriebes und die Magnetlagerung des Spinnrotors
aufweist.
Die beiden Rotorschaftteile sind während des Spinnbetriebes über eine Kupplungsvorrichtung
miteinander verbunden und bei Bedarf voneinander lösbar.
[0003] Da derartige Spinnrotoren nach jeder Spinnunterbrechung neu auf ihre Betriebsdrehzahl
beschleunigt werden müssen und die Betriebsdrehzahlen solcher moderner Offenend-Rotorspinnmaschinen,
wie vorstehend angedeutet, > 150.000 min
-1 liegen können, ist es vorteilhaft, wenn die rotierenden Teile einer Offenend-Rotorspinnvorrichtung
ein möglichst geringes Trägheitsmoment aufweisen, das heißt, wenn die Spinnrotoren
möglichst leicht gebaut sind.
Die hohen Betriebsdrehzahlen moderner Offenend-Rotorspinnmaschinen stellen entsprechend
recht hohe Anforderungen an die Spinnrotoren, sowohl was deren Rundlauf und Lagerung,
als auch was deren Drehzahlfestigkeit betrifft.
[0004] In der
DE 199 10 277 B4 sind Spinnrotoren beschrieben, die in modernen Offenend-Rotorspinnmaschinen zum Einsatz
kommen und entsprechend für hohe Betriebsdrehzahlen konzipiert sind.
Diese bekannten Spinnrotoren weisen Rotortassen auf, die jeweils aus vollem Material
gedreht sind und über eine aerodynamisch vorteilhaft ausgebildete Außenfläche verfügen.
Die Rotortassen dieser Spinnrotoren weisen einen ringförmigen Wandabschnitt auf, der
so ausgebildet ist, dass die Dicke des Wandabschnittes von der Öffnung der Rotortasse
in Richtung auf den Rotorboden hin ständig etwas zunimmt.
Auch der Rotorboden dieser Spinnrotoren ist so gestaltet, dass der Querschnitt des
Rotorbodens von außen nach innen zunimmt. Das heißt, derartige Spinnrotoren weisen
im Bereich eines zentralen Anschlussbundes, in dem der vordere Teil des Rotorschaftes
gelagert ist, ihre größte Dicke auf.
[0005] In der Praxis zeichnen sich derartige Spinnrotoren durch eine hohe Effektivität aus,
allerdings ergeben sich bei sehr hohen Drehzahlen der Spinnrotoren durch die auftretenden
Zentrifugalkräfte im Bereich der Rotortassen oft große Materialspannungen.
[0006] Spinnrotoren, die mit sehr hohen Betriebsdrehzahlen betrieben werden können und sich
durch eine gute Wirtschaftlichkeit auszeichnen, sind auch durch die
DE 10 2005 021 920 A1 und die
DE 10 2007 007 260 A1 bekannt.
In diesen Literaturstellen sind verschiedene Fügeverfahren beschrieben, mit denen
bei einem Spinnrotor, der einzelmotorisch angetrieben und magnetisch gelagert ist,
die Rotortasse zuverlässig an ein zugehöriges Rotorschaftteil angeschlossen werden
kann. Die Rotortassen dieser Spinnrotoren zeichnen sich dabei durch eine gewichtsoptimierte
Bauweise aus, wobei der Rotorschaft zweiteilig ausgebildet ist.
Das heißt, bei diesen bekannten Spinnrotoren weist ein erstes Rotorschaftteil die
rotor-seitigen Komponenten des Spinnrotorantriebes und der Spinnrotorlagerung auf,
während an einem zweiten Rotorschaftteil, das bei Bedarf auswechselbar im ersten Rotorschaftteil
gelagert ist, die Rotortasse festgelegt ist.
[0007] Gemäß
DE 10 2005 021 920 A1 weisen beispielsweise der vordere Teil des Rotorschaftes und die relativ dünnwandig
ausgebildete Rotortasse Anschlussmittel auf, die durch ein als Gussteil ausgebildetes
Verbindungselement zumindest teilweise um-gossen werden. Im erkalteten Zustand bildet
das Gussteil dann eine formschlüssige Verbindung zwischen dem vorderen Rotorschaftteil
und der Rotortasse.
[0008] In der
DE 10 2007 007 260 A1 ist ein Fügeverfahren beschrieben, bei dem die dünnwandige Rotortasse eines Spinnrotors
über eine Klebeverbindung direkt oder indirekt drehfest an ein vorderes Rotorschaftteil
angeschlossen werden kann.
Durch eine solche Klebeverbindung wird auf relativ einfache Weise eine deutliche Masseneinsparung
gegenüber den bislang üblichen Verbindungsarten erzielt, mit der Folge, dass solchermaßen
hergestellte Spinnrotoren relativ leicht sind und damit gut beschleunigt und abgebremst
werden können.
[0009] Die durch den Einsatz einer erfindungsgemäßen Klebeverbindung erzielbare Reduzierung
des Massenträgheitsmoments des Spinnrotors wirkt sich nicht nur positiv auf das Beschleunigungsverhalten
des Spinnrotors aus, sondern die Reduzierung des Gewichts der Spinnrotoren führt auch
zu einer Minderung des Energieverbrauchs, was bei einer Textilmaschine mit einer Vielzahl
von Arbeitsstellen zu einer spürbaren Kosteneinsparung pro Maschine führt.
[0010] Wie vorstehend angedeutet, ist bei derartigen Spinnrotoren, insbesondere bei sehr
hohen Drehzahlen, das Material der Rotortassen großen Materialspannungen ausgesetzt.
[0011] Um eine Überlastung des Rotortassenmaterials durch die auftretenden Zentrifugalkräfte
zu verhindern, sind deshalb in der Praxis die Drehzahlen, mit denen derartige Spinnrotoren
betrieben werden dürfen, auf beispielsweise 150 000 min
-1 begrenzt.
[0012] Durch die
EP 0 154 358 A2 sind des Weiteren Spinnrotoren bekannt, deren Rotortassen durch spanlose Verformung
hergestellt werden. Bei diesen bekannten Spinnrotoren dient als Ausgangsmaterial für
die Rotortasse ein kaltgewalztes Feinstahlblech, das mittels entsprechender Werkzeuge
zu einer Rotortasse geformt wird.
[0013] Da bei solchen durch spanlose Verformung hergestellten Rotortassen die Gefahr besteht,
dass es aufgrund der bei hohen Drehzahlen der Spinnrotoren auftretenden großen Zentrifugalkräfte
zu Verformungen der Rotortassen kommt, verfügen die Rotortassen solcher Spinnrotoren
außerdem im Bereich der Rotortassenöffnung über eine Verstärkung.
[0014] Die Verstärkung ist dabei entweder als eine im Bereich der Rotortassenöffnung angeordnete
Bördelung ausgebildet, oder als Ring, der im Bereich der Rotortassenöffnung auf den
Außenumfang der Rotortasse aufgesetzt ist.
[0015] Auch bei diesen Spinnrotoren sind, um Überlastungen des Rotortassenmaterials durch
auftretende Zentrifugalkräfte zu verhindern, die Drehzahlen, mit denen derartige Spinnrotoren
betrieben werden dürfen, begrenzt.
[0016] Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
drehzahlfeste Spinnrotoren zu entwickeln, das heißt, Spinnrotoren, mit denen problemlos
und zuverlässig hohe Drehzahlen > 150 000 min
-1 realisierbar sind.
[0017] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Spinnrotor gelöst, der dadurch gekennzeichnet
ist, dass die Rotortasse im Übergangsbereich zwischen dem Rotorboden und dem ringförmigen
Wandabschnitt einen von der Öffnung der Rotortasse weg weisenden Stützkragen aufweist.
Der Rotorboden kann in bevorzugter Weise einen Anschlussbund zum Befestigen des Rotorschafts
aufweisen. Alternativ dazu kann der Rotorboden mit dem Rotorschaft einstückig ausgebildet
sein. Weiterhin bevorzugt kann der ringförmige Wandabschnitt dünnwandig mit einer
Wandstärke von weniger als 1,5 mm ausgebildet sein. Dadurch kann das Trägheitsmoment
des Spinnrotors vorteilhaft reduziert werden.
[0018] In ausführlichen Versuchen, speziell anhand von Finite Elemente Analysen, wurde ermittelt,
dass bei erfindungsgemäß ausgebildeten Spinnrotoren die bei hohen Rotordrehzahlen
auftretenden maximalen Materialspannungen deutlich niedriger sind, als bei Spinnrotoren,
wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind.
Das heißt, die erfindungsgemäße Ausbildung von Spinnrotoren hat den Vorteil, dass
mit solchen Spinnrotoren problemlos und sicher hohe Rotordrehzahlen von über 150 000
min
-1 realisierbar sind, ohne dass bei den Spinnrotoren gefährliche Materialspannungen
auftreten.
[0019] In vorteilhafter Ausführungsform ist der Stützkragen als rotationssymmetrischer Ring
ausgebildet. Durch eine solche Ausbildung kann sichergestellt werden, dass während
des Betriebes des Spinnrotors durch den Stützkragen keinerlei einseitig wirkende Fliehkräfte
erzeugt werden, die zu einer zusätzlichen Materialbeanspruchung der Rotortasse führen
würden.
Vorzugsweise weist der Stützkragen eine im Wesentlichen dreiecksförmige Querschnittsfläche
auf und ist einstückig an die Rückseite des Rotorbodens der Rotortasse angeformt.
[0020] Durch einen solchen Stützkragen mit dreiecksförmiger Querschnittsfläche wird erreicht,
dass auch bei sehr hohen Rotordrehzahlen die Materialspannungen in den gefährdeten
Bereichen des Spinnrotors in vertretbaren Grenzen gehalten werden. Die sich durch
den Stützkragen ergebende Gewichtszunahme des Spinnrotors und damit dessen Trägheitsmoment
ändern sich lediglich geringfügig.
[0021] In vorteilhafter Ausführungsform weist der Stützkragen eine Tiefe auf, die weniger
als ein Drittel der Länge der Rotortasse entspricht. Das heißt, in der Praxis beträgt
die Tiefe des Stützkragens vorzugsweise zwischen 2 und 5 mm.
[0022] Durch einen solchermaßen dimensionierten Stützkragen wird gewährleistet, dass die
Spinnrotoren jetzt auch bei Drehzahlen von > 150 000
-1 betriebssicher sind, wobei gleichzeitig der Energieverbrauch der Textilmaschine in
vertretbaren Grenzen gehalten werden kann.
[0023] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0024] Es zeigen:
- Fig. 1
- in Seitenansicht schematisch eine Offenend-Spinnvorrichtung mit einem einzelmotorisch
angetriebenen, magnetisch gelagerten Spinnrotor,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht eines einzelmotorisch angetriebenen Spinnrotors mit einem
zweiteiligen Rotorschaft, wobei am vorderen Teil des Rotorschaftes eine erfindungsgemäß
ausgebildete Rotortasse festgelegt ist,
- Fig. 3
- in Seitenansicht sowie im Schnitt eine erfindungsgemäß ausgebildete Rotortasse mit
dem zugehörigen vorderen Rotorschaftteil.
[0025] In Figur 1 ist eine Offenend-Spinnvorrichtung 1 mit einem magnetisch gelagerten und
einzelmotorisch angetriebenen Spinnrotor 3 dargestellt.
[0026] Derartige Offenend-Spinnvorrichtungen 1 sind an sich bekannt und beispielsweise in
der
EP 0 972 868 A2 relativ ausführlich beschrieben.
Solche Offenend-Spinnvorrichtungen 1 verfügen jeweils über ein Rotorgehäuse 2, in
dem die Rotortasse 26 eines Spinnrotors 3 mit hoher Drehzahl umläuft.
Der Spinnrotor 3 wird dabei vorzugsweise durch einen elektromotorischen Einzelantrieb
18 angetrieben und ist mit seinem Rotorschaft 4 in vorderen 27 und hinteren 28 Lagerstellen
einer magnetischen Lageranordnung 5 abgestützt, die den Spinnrotor 3 sowohl in radialer
als auch in axialer Richtung positionieren.
[0027] Das nach vorne hin an sich offene Rotorgehäuse 2 ist während des Spinnbetriebes durch
ein schwenkbar gelagertes Deckelelement 8 verschlossen und über eine entsprechende
Pneumatikleitung 10 an eine Unterdruckquelle 11 angeschlossen, die den im Rotorgehäuse
2 notwendigen Spinnunterdruck erzeugt.
[0028] In das Deckelelement 8 ist, wie bekannt, ein sogenannter Kanalplattenadapter 12 eingelassen,
der die Fadenabzugsdüse 13 sowie den Mündungsbereich des Faserleitkanales 14 aufweist.
An die Fadenabzugsdüse 13 schließt sich dabei, wie üblich, ein Fadenabzugsröhrchen
15 an.
[0029] Am Deckelelement 8, das um eine Schwenkachse 16 begrenzt drehbar gelagert ist, ist
außerdem ein Auflösewalzengehäuse 17 festgelegt. Des Weiteren weist das Deckelelement
8 rückseitige Lagerkonsolen 19, 20 zur Lagerung einer Auflösewalze 21 beziehungsweise
eines Faserbandeinzugszylinders 22 auf.
[0030] Die Auflösewalze 21 wird dabei im Bereich ihres Wirtels 23 durch einen umlaufenden,
maschinenlangen Tangentialriemen 24 angetrieben, während der (nicht dargestellte)
Antrieb des Faserbandeinzugszylinders 22 vorzugsweise über eine Schneckengetriebeanordnung
erfolgt, die auf eine maschinenlange Antriebswelle 25 geschaltet ist.
[0031] In alternativer Ausführungsform können die Auflösewalze 21 und/oder der Faserbandeinzugszylinder
22 selbstverständlich auch jeweils über einen Einzelantrieb, beispielsweise einen
Schrittmotor, angetrieben werden.
Wie vorstehend bereits angedeutet und in Fig.2 in einem größeren Maßstab dargestellt,
wird der Spinnrotor 3 der Offenend-Spinnvorrichtung 1 durch einen elektromotorischen
Einzelantrieb 18 angetrieben, dessen rotorseitige Komponente mit der Bezugszahl 33
gekennzeichnet ist.
[0032] Um solche Spinnrotoren 3, insbesondere die einem erhöhten Verschleiß unterworfenen
Rotortassen 26, bei Bedarf leicht ausbauen zu können, ist es bekannt, den Rotorschaft
4 derartiger Spinnrotoren zweiteilig auszubilden.
Das heißt, der Rotorschaft 4 weist, wie im Ausführungsbeispiel dargestellt, einen
mit den rotorseitigen Magnetlagerkomponenten der vorderen und der hinteren Lagerstelle
27, 28 ausgestatteten hinteren Rotorschaftteil 4A und einen vorderen Rotorschaftteil
4B auf, an dem die Rotortasse 26 befestigt ist.
[0033] Wie beispielsweise in der
DE 100 24 020 A1 ausführlich erläutert ist, ist der Rotorschaftteil 4B, an dem die Rotortasse 26 des
Spinnrotors 3 befestigt ist, über eine drehfeste Steckverbindung, bei Bedarf lösbar,
an das Rotorschaftteil 4A angeschlossen.
Das heißt, die Rotortasse 26 des Spinnrotors 3, die unlösbar an den vorderen Rotorschaftabschnitt
4A angeschlossen ist, ist, wie in Figur 2 dargestellt, über eine insgesamt mit der
Bezugszahl 29 gekennzeichnete Kupplungsvorrichtung mit dem hinteren Rotorschaftabschnitt
4B verbunden.
[0034] Die Kupplungsvorrichtung 29 besteht dabei beispielsweise aus einer Magneteinrichtung
32 zur axialen Fixierung der Bauteile 4A, 4B sowie einer mechanischen Verdrehsicherung
35, 36.
[0035] Die als relativ dünnwandige Konstruktion ausgebildete Rotortasse 26 weist im Bereich
ihres Rotorbodens 6 einen Anschlussbund 7 mit einer Bohrung 41 auf, in der, vorzugsweise
über einen Presssitz, der als Anschlussbolzen ausgebildete, vordere Rotorschaftabschnitt
4A festgelegt ist.
[0036] Der Rotorschaftabschnitt 4A ist dabei vorzugsweise wenigstens in seinem Endbereich
aus einem ferromagnetischen Material gefertigt und in zwei etwa gleich lange Abschnitte,
vorzugsweise einen zylindrischen Führungsabschnitt 38 und einen als Außenmehrkant
36 ausgebildeten Abschnitt unterteilt.
Wie in Figur 2 weiter dargestellt, ist des Weiteren im rohrförmig ausgebildeten, hinteren
Rotorschaftabschnitt 4B, beispielsweise ebenfalls über einen Presssitz, eine Aufnahmehülse
34 festgelegt, die einen drehfest angeordneten Innenmehrkant 35 sowie einen Permanentmagneteinsatz
32 aufweist. Der Rotorschaftabschnitt 4B verfügt außerdem über eine zylindrische Bohrung
37, die im Einbauzustand mit dem Führungsabschnitt 38 des vorderen Rotorschaftabschnittes
4A korrespondiert.
[0037] Wie insbesondere aus der Fig.3 ersichtlich, weist die Rotortasse 26, wie üblich,
eine frontseitig angeordnete Öffnung 30, einen an der Öffnung 30 beginnenden, nach
hinten divergierenden, als Faserrutschwand fungierenden Wandabschnitt 31 sowie einen
Rotorboden 6 mit einem angeformten Anschlussbund 7 auf.
[0038] Die Rotortasse 26 ist insgesamt als relativ dünnwandiges Bauteil ausgebildet und
weist im Bereich des Wandabschnittes 31 eine nahezu konstante Wandstärke auf, während
im Bereich des Rotorbodens 6 die Wandstärke von außen nach innen zunimmt.
[0039] Wie vorstehend bereits erläutert, ist an den Rotorboden 6 einstückig ein Anschlussbund
7 angeformt, der eine Bohrung 41 zur Aufnahme des vorderen Rotorschaftabschnittes
4B aufweist. Das heißt, in der Bohrung 41 des Anschlussbundes 7 ist, vorzugsweise
über einen Presssitz, der als Anschlussbolzen ausgebildete, vordere Rotorschaftabschnitt
4B festgelegt.
[0040] Die Rotortasse 26 verfügt des Weiteren im Anschlussbereich zwischen dem Wandabschnitt
31 und dem Rotorboden 6 über einen von der Öffnung der Rotortasse weg weisenden, erfindungsgemäßen
Stützkragen 9.
[0041] Dieser Stützkragen 9 ist vorteilhafterweise als rotationssymmetrischer Ring ausgebildet
und weist eine im Wesentlichen dreiecksförmige Querschnittsfläche (Q) auf.
[0042] Wie insbesondere aus den Figuren 2 und 3 ersichtlich, ist der Stützkragen 9 einstückig
an die Rückseite 39 des Rotorbodens 6 der Rotortasse 26 angeformt und weist vorzugsweise
eine Tiefe (T
SK) auf, die weniger als ein Drittel der Länge (L) der Rotortasse 26 entspricht. In der
Praxis beträgt die Tiefe (T
SK) des Stützkragens 9 vorzugsweise zwischen 2 und 5 mm.
1. Spinnrotor (3) für eine insbesondere mit hohen Rotordrehzahlen arbeitende Offenend-Spinnvorrichtung
(1), mit einer Rotortasse (26), die einen Rotorboden (6) sowie eine Öffnung (30) aufweist
und über einen als Faserrutschwand ausgebildeten, ringförmigen Wandabschnitt (31)
verfügt,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rotortasse (26) im Übergangsbereich zwischen dem Rotorboden (6) und dem ringförmigen
Wandabschnitt (31) einen von der Öffnung (30) der Rotortasse (26) weg weisenden Stützkragen
(9) aufweist.
2. Spinnrotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützkragen (9) als rotationssymmetrischer Ring ausgebildet ist.
3. Spinnrotor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützkragen (9) eine im Wesentlichen dreiecksförmige Querschnittsfläche (Q) aufweist.
4. Spinnrotor nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützkragen (9) einstückig an die Rückseite (39) des Rotorbodens (6) angeformt
ist.
5. Spinnrotor nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützkragen (9) eine Tiefe (TSK) aufweist, die weniger als ein Drittel der Länge (L) des Wandabschnittes (31) der
Rotortasse (26) beträgt.
6. Spinnrotor nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe (TSK) des Stützkragens (9) zwischen 2 und 5 mm beträgt.
7. Spinnrotor nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wandabschnitt eine Wandstärke von weniger als 1,5 mm aufweist.