[0001] Die Erfindung betrifft ein Sicherheitsetikett mit Manipulationsnachweis, das auf
einem Papierträger aufgebaut ist.
[0003] Im Allgemeinen sind diese Sicherheitsetiketten auf einem Trägersubstrat aus einer
flexiblen Kunststofffolie aufgebaut und weisen dann ein durchaus zuverlässiges Auslöseverhalten
auf.
[0004] Gemäß dem Stand der Technik können diese Sicherheitsetiketten auch auf einem Trägersubstrat
bestehend aus einem Papier oder Verbunden von Papier mit einer Kunststofffolie aufgebaut
sein, allerdings zeigt hier die Praxis, dass bei derartigen Etiketten das Auslösen
des Manipulationsnachweises nicht zuverlässig funktioniert.
[0005] Es besteht aber die Nachfrage nach Sicherheitsetiketten mit Manipulationsnachweis,
die auf Papier aufgebaut sind und damit das typische Papierverhalten, also beispielsweise
das typische Einreißen unter mechanischer Beanspruchung aufweisen.
Verwendet man als Trägersubstrat einen Verbund von Papier mit einer Kunststofffolie
gehen diese typischen Papiereigenschaften völlig verloren.
[0006] Außerdem kann der Verbund meist mehr oder weniger leicht getrennt werden, sodass
ein derartiges Sicherheitsetikett nur bedingt sicher gegen Manipulationen ist.
[0007] Aufgabe der Erfindung war es daher, ein Sicherheitsetikett mit Manipulationsnachweis
bereitzustellen, das auf einem Papiersubstrat aufgebaut ist, das typische Papierverhalten
aufweist und außerdem ein zuverlässiges Auslösen des Manipulationsnachweises erlaubt.
[0008] Gegenstand der Erfindung ist daher ein Sicherheitsetikett mit Manipulationsnachweis,
aufweisend ein Trägersubstrat, eine Trennlackschicht und eine funktionelle Schicht,
dadurch gekennzeichnet, dass das Trägersubstrat ein Papiersubstrat darstellt, das
mit einer grundierenden Lackschicht versehen ist, die die Oberfläche des Papiersubstrats
verschließt.
[0009] Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass die gemäß dem bekannten Stand der Technik
auf die Oberfläche des Papiers aufgebrachte Trennlackschicht oder auch eine funktionelle
Schicht, wie beispielsweise eine färbige Lackschicht oder eine metallische Schicht
in das Papier eindringt und damit das eindeutige Auslösen des Manipulationsnachweises
behindert.
[0010] Das Papiersubstrat besteht aus zellstofffreiem oder zellstoffhaltigem Papier, wobei
dieses Papiersubstrat ein Flächengewicht von 20 - 500 g/m
2, vorzugsweise 40 - 200 g/m
2 aufweisen kann. Gegebenenfalls kann das Papier auch einen Anteil an Kunststofffasern
enthalten.
[0011] Die Oberfläche des Papiersubstrats wird nun erfindungsgemäß mittels einer grundierenden
Lackschicht verschlossen, wobei diese grundierende Lackschicht nicht in das Papier
eindringt, sondern nur die Oberfläche verschließt und damit das Eindringen der Trennlackschicht
oder einer funktionellen Schicht in das Papier verhindert.
Die Trennlackschicht und/oder die funktionelle Schicht bleibt damit an der Oberfläche
der grundierenden Lackschicht und somit wird ein problemloses Auslösen des Manipulationsnachweises
erreicht.
[0012] Die grundierende Lackschicht kann dabei als gedruckte Schicht mittels eines Druckverfahrens,
wie beispielsweise Tiefdruck, Flexodruck, Siebdruck und dergleichen, durch Walzenauftragsverfahren
wie Glattwalzenverfahren oder durch Aufstreichen oder Sprühen auf die Papieroberfläche
aufgebracht werden.
[0013] Als geeignete grundierende Lackschichten haben sich dabei 2-Komponenten Polyurethandispersionen
erwiesen. Geeignete Polyurethandispersionen sind beispielsweise Dispersionen auf Basis
aliphatischer Polyurethane, denen Vernetzungsmittel und gegebenenfalls Entschäumungsmittel
und weitere Additive, wie Tenside zugesetzt werden.
Ferner sind auch vernetzte Acrylat/Polyurethanhybriddispersionen, denen Additive zugesetzt
sind, geeignet.
[0014] Dieses Verfahren ist insbesondere bei Papieren geeignet, die eine Bendtsen Rauigkeit
nach ISO 8791-2 von < 50 ml/min und eine Bendtsen Porosität nach ISO 5636-3 von <
70 ml/min aufweisen.
[0015] Bei saugenden, also offenporigen Papiersubstraten mit einer Bendtsen Rauigkeit von
> 50 ml/min und einer Bendtsen Porosität von > 70 ml/min hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, eine grundierende Lackschicht durch ein Transferverfahren auf die Papieroberfläche
aufzubringen, da dadurch die Rauigkeit des Papiers besser ausgeglichen werden kann,
sowie das Eindringen der grundierenden Lackschicht In das Papier vollständig verhindert
wird.
[0016] Vorteilhafterweise ist diese grundierende Lackschicht spröde, dadurch weist sie ähnliche
Reißeigenschaften wie das Papiersubstrat auf.
Hierbei eignen sich insbesondere strahlungshärtbare, insbesondere UVhärtbare Lacke,
insbesondere auf Basis von Acryl-Methacrylaten, beispielsweise Trimethylolpropylen-triacrylat,
Hydroxyethylmethacrylat, aminmodifizierten polyfunktionalen Polyethylethercopolymeren,
Acryl-Epoxyharzen, mehrfunktionalen aliphatischen Urethanacrylaten oder Mischungen
davon, denen zur Vernetzung ein oder mehrere Photoinitiatoren zugesetzt werden.
[0017] Als Photoinitiatoren kommen vorzugsweise Bis(2,4,6-trimethylbenzoyl)-phenylphosphinoxid
oder Mischungen aus Bis(2,6-dimethoxybenzoyl)-2,4,4-trimethyl-pentylphosphinoxid mit
1-hydroxy-cyclohexyl-phenyl-keton in Frage.
[0018] Vorzugsweise wird eine derartige Lackschicht auf einem Substrat aus einer flexiblen
Kunststofffolie, beispielsweise einer Polyesterfolie, bereitgestellt und anschließend
auf das Papiersubstrat gegebenenfalls unter Verwendung einer Klebeschicht, beispielweise
einer Kaschierklebeschicht oder einer Heißklebeschicht, unter Einwirkung von Druck
und/oder Temperatur auf das Papier übertragen bzw. aufgesiegelt. Anschließend wird
die Kunststofffolie abgezogen.
[0019] Das so behandelte Papiersubstrat wird anschließend auf der die grundierende Lackschicht
tragenden Oberfläche mit einem Aufbau versehen, der einen Manipulationsnachweis erlaubt.
[0020] Dazu wird in einem ersten Schritt eine partielle Trennlackschicht aufgebracht. Als
Trennlackschicht kommen insbesondere bekannte, schlecht haftende Lackzusammensetzungen,
beispielsweise auf Basis von Cycloolefincopolymeren, Nitrocellulose, Acrylaten, Polyvinylchlorid,
Ethylenacrylatcopolymeren oder Styrolacrylaten in einem geeigneten Lösungsmittel in
Frage. Zur Einstellung der Haftung werden dabei vorzugsweise chlorierte Polyolefine
zugesetzt. Der Anteil der chlorierten Polyolefine in der Zusammensetzung kann 1 -
50 Gew%, vorzugsweise 1 - 25 Gew%, besonders bevorzugt 1 bis 15 Gew% im Verhältnis
zum Basispolymer betragen.
Ferner können auch sehr dünn aufgetragene Polyamid-, Polyethylen-, Fluorpolymerwachsschichten
oder Silikonbeschichtungen als Trennschicht verwendet werden.
[0021] Die Trennlackschicht kann in Form eines Musters, in Form von Symbolen, Buchstaben,
Zahlen, Bildern, Mustern, Logos, Linien, Guillochen, Texten, Schriftzügen oder dergleichen
aufgebracht sein.
[0022] Die Haftung der partiellen Trennlackschicht kann je nach Erfordernis derart eingestellt
sein, dass die Haftung der Trennlackschicht zur grundierenden Lackschicht größer ist
als die Haftung zu der anschließend auf diese Trennlackschicht aufgebrachten Schicht.
[0023] Alternativ kann die Haftung der Trennlackschicht derart eingestellt sein, dass die
Haftung der Trennlackschicht zur nachfolgend auf die Trennlackschicht aufgebrachten
Schicht höher ist als die Haftung zur grundierenden Lackschicht.
[0024] Durch die Einstellung dieser Haftungsverhältnisse wird sichergestellt, dass bei Manipulation
eine Trennung an einer der Grenzschichten der Trennlackschicht erfolgt.
[0025] Auf diese partielle Trennlackschicht wird anschließend eine funktionelle Schicht
aufgebracht. Unter einer funktionellen Schicht wird eine Schicht verstanden, die Sicherheitsmerkmale
aufweisen kann, beispielsweise optische Sicherheitsmerkmale wie eine definierte Farbe,
oder optisch variable Eigenschaften oder reflektierende Eigenschaften. Diese Schicht
kann beispielsweise eine Druckschicht oder eine metallische Schicht sein.
[0026] Eine Druckschicht weist ein optisches Sicherheitsmerkmal auf und ist dabei vorzugsweise
färbig, weiß oder schwarz ausgeführt. Die optischen Eigenschaften dieser Schicht lassen
sich durch sichtbare Farbstoffe bzw. Pigmente, lumineszierende Farbstoffe bzw. Pigmente,
die im sichtbaren, im UV-Bereich oder im IR-Bereich fluoreszieren bzw. phosphoreszieren,
Effektpigmente, wie Flüssigkristalle, Perlglanz, Metallpigmente, Bronzen und/oder
Multilayer-Farbumschlagpigmente und wärmeempfindliche Farben bzw. Pigmente entsprechend
gestalten.
[0027] Besonders bevorzugt ist eine derartige Druckschicht in einer zur Farbe des Papiersubstrats
kontrastierenden Farbe ausgeführt.
[0028] Eine metallische Schicht kann beispielsweise durch Aufbringen von Metallen oder Metallverbindungen
oder Legierungen mittels PVD- oder CVD-Verfahren aufgebracht werden.
Als Metalle kommen beispielsweise wie z.B. Al, Sn, Cu, Zn, Pt, Au, Ag, Cr, Ti, Mo,
Fe oder deren Legierungen, wie z.B. Cu-Al, Cu-Sn, Cu-Zn, Eisenlegierungen, Stahl,
Edelstahl oder dergleichen in Frage, als Metallverbindungen beispielsweise stöchiometrische
oder nichtstöchiometrische Oxide oder Sulfide.
[0029] Die metallische Schicht kann zumindest teilweise reflektierend ausgeführt werden.
[0030] Eine reflektierende metallische Schicht kann gegebenenfalls mit einer optisch aktiven
Struktur beispielsweise mit einer Beugungsstruktur, einem Oberflächenrelief, einem
Beugungsgitter, einem Hologramm oder einem Kinegramm und dergleichen kombiniert werden.
[0031] Das Papiersubstrat kann auf der der grundierenden Lackschicht gegenüberliegenden
Oberfläche mit weiteren Sicherheitsmerkmalen versehen sein, beispielsweise mit einer
vollflächigen oder partiellen Bedruckung, optisch aktiven oder optisch variablen Sicherheitsmerkmalen,
leitfähigen oder magnetischen Beschichtungen und dergleichen.
[0032] Ferner kann das Papiersubstrat selbst Sicherheitsmerkmale aufweisen, beispielsweise
fluoreszierende Fasern, Dots, Planchetten und dergleichen.
[0033] Das Sicherheitsetikett wird anschließend mit Hilfe einer Klebeschicht, beispielsweise
einer Selbstklebebeschichtung auf dem zu sichernden
[0034] Gegenstand fixiert, wobei die Selbstklebebeschichtung auf der funktionellen Schicht
situiert ist.
[0035] Bei einem Manipulationsversuch, beispielsweise durch Abziehen, Abschaben und dergleichen,
trennt sich die funktionelle Schicht in jenem Bereich, in dem die Trennlackbeschichtung
aufgebracht ist, von der grundierenden Lackschicht. Je nach den eingestellten Haftungsverhältnissen
kann die Trennlackschicht dabei auf der grundierenden Lackschicht oder auf der funktionellen
Schicht verbleiben.
[0036] In jedem Fall werden auf dem abgezogenen Papiersubstrat mit der grundierenden Lackschicht,
die durch die Ausbildung der Trennlackschicht bedingten Muster, Symbole, Buchstaben,
Zahlen, Bilder, Linien, Guillochen, Texte, Schriftzüge, Logos und dergleichen in Form
eines Negativs des gedruckten Trennlacks erkennbar, auf dem Teil des Etiketts, der
auf dem zu sichernden Gegenstand verbleibt, erscheinen diese Muster, Symbole, Buchstaben,
Zahlen, Bilder, Linien, Guillochen, Texte, Schriftzüge, Logos und dergleichen in Form
eines Positivs des gedruckten Trennlacks.
[0037] Das erfindungsgemäße Sicherheitsetikett kann in beliebiger Form (rund, eckig oval)
zur Sicherung von Gegenständen, Produkten, Verpackungen, als Siegel und dergleichen
verwendet werden.
[0038] In den Figuren 1 bis 5 sind erfindungsgemäße Ausführungsformen des Sicherheitsetiketts
dargestellt:
Darin bedeuten
[0039]
- 1 das Papiersubstrat
- 2 die grundierende Lackschicht
- 3 die partielle Trennlackschicht
- 4 die funktionelle Schicht (mit Sicherheitsmerkmalen)
- 5 eine Kunststofffolie
- 6 eine Kaschierklebeschicht
- 7 eine Selbstklebeschicht
- 8 den zu sichernden Gegenstand
- 9 ein weiteres Sicherheitsmerkmal
- 10 Bereich der Trennlackschicht
- 11 Bereich der funktionellen Schicht
- 12 die Papieroberfläche
- 13 die glatte Oberfläche
- 14 die der grundierenden Lackschicht gegenüberliegende Oberfläche des Papiersubstrats
- 15 das erfindungsgemäße Sicherheitsetikett
- 16 der Teil des Etiketts, der mit dem Papiersubstrat abgezogen wird
- 17 der Teil des Etiketts der auf dem zu sichernden Gegenstand 8 verbleibt
- 18 der Teil der funktionellen Schicht, der auf dem Gegenstand verbleibt und Muster,
Symbole, Buchstaben, Zahlen, Bilder, Linien, Guillochen, Texte, Schriftzüge, Logos
und dergleichen in Form eines Positivs des gedruckten Trennlacks aufweist
- 19 der Teil der funktionellen Schicht, der auf dem abgezogenen Teil des Etiketts verbleibt
und Muster, Symbole, Buchstaben, Zahlen, Bilder, Linien, Guillochen, Texte, Schriftzüge,
Logos und dergleichen in Form eines Negativs des gedruckten Trennlacks aufweist.
[0040] In Figur 1 ist eine Ausführungsform gemäß dem Stand der Technik dargestellt. Auf
dem Papiersubstrat 1 ist eine partielle Trennlackschicht 3 und anschließend eine funktionelle
Schicht 4 aufgebracht.
Aufgrund der Rauigkeit der Papieroberfläche 12 und der Porosität des Papiersubstrats
sinkt die Trennlackschicht 3 und ggf. teilweise auch die funktionelle Schicht 4 in
den Bereichen 10 und in den nicht mit der Trennlackschicht 3 beschichteten Bereichen
11 die funktionelle Schicht 4 vollständig oder teilweise in das Papiersubstrat 1 ein.
[0041] Dadurch wird ein zuverlässiges Auslösen des Manipulationsnachweises verhindert, da
keine glatte Trennung der Schichten untereinander bzw. vom Papiersubstrat möglich
ist.
[0042] In Figur 2 ist eine erfindungsgemäße Ausführungsform dargestellt, bei der das Papiersubstrat
1 mit einer grundierenden Lackschicht 2, die durch ein Druckverfahren aufgebracht
ist, versehen ist. Dadurch entsteht eine glatte Oberfläche 13.
Auf diese grundierende Lackschicht 2 sind eine partielle Trennlackschicht 3 und anschließend
eine funktionelle Schicht 4 aufgebracht.
Auf der der grundierenden Lackschicht 2 gegenüberliegenden Oberfläche 14 des Papiersubstrats
1 ist ein weiteres Sicherheitsmerkmal 9 in Form einer partiellen Schicht, beispielsweise
eine Bedruckung, aufgebracht.
Mittels einer Selbstklebebeschichtung 7 wird das Etikett auf dem zu sichernden Gegenstand
8 befestigt.
[0043] Bei einem Manipulationsversuch (Fig. 2a) trennt sich in den Bereichen 10 die funktionelle
Schicht 4 partiell von der grundierenden Lackschicht 2, wobei die Trennlackschicht
3 je nach Haftungsverhältnissen auf der grundierenden Lackschicht 2 oder auf der funktionellen
Schicht 4 verbleiben kann.
[0044] In den Bereichen 11 ist die Haftung der einzelnen Schichten 2 und 4 untereinander
so hoch, dass entweder die Klebebeschichtung 7 vom zu sichernden Gegenstand abgezogen
wird oder, wie in Fig. 2a dargestellt, die funktionelle Schicht 4 von der Klebeschicht
7 abgezogen wird.
[0045] Durch die erfindungsgemäße Ausführungsform der grundierenden Lackschicht 2, die nicht
in das Papiersubstrat 1 einsinkt, sondern dieses verschließt, erfolgt eine saubere
Trennung der Schichten.
Die durch die Ausbildung der Trennlackschicht3 in den Bereichen 10 bedingten Muster,
Symbole, Buchstaben, Zahlen, Bilder, Linien, Guillochen, Texte, Schriftzüge, Logos
und dergleichen werden auf dem abgezogenen Papiersubstrat 1 mit der grundierenden
Lackschicht 2 in Form eines Negativs des gedruckten Trennlacks 3 erkennbar, auf dem
Teil des Etiketts, der auf dem zu sichernden Gegenstand verbleibt, erscheinen in den
Bereichen 11 diese Muster, Symbole, Buchstaben, Zahlen, Bilder, Linien, Guillochen,
Texte, Schriftzüge, Logos und dergleichen in Form eines Positivs des gedruckten Trennlacks,
wie in Figur 2a dargestellt ist. Hier verbleibt die Trennlackschicht 3 auf der grundierenden
Lackschicht 2, da in diesem Beispiel die Haftung der Trennlackschicht 3 zur grundierenden
Lackschicht 2 größer ist als zur funktionellen Schicht 4.
Alternativ kann je nach eingestellten Haftungsverhältnissen die Trennlackschicht 3
auch auf der funktionellen Schicht 4 verbleiben, wobei dann die Haftung der Trennlackschicht
3 zur grundierenden Lackschicht 2 geringer ist als die Haftung der Trennlackschicht
3 zur funktionellen Schicht 4.
[0046] Die Einstellung der entsprechenden Haftungsverhältnisse erfolgt durch Zugabe geeigneter
Zusätze, beispielsweise chlorierter Polyolefine und der entsprechenden Menge zum Basispolymer.
[0047] In den Figuren 3a und 3b ist eine Ausführungsform dargestellt, bei der das Papiersubstrat
1 mit einer grundierenden Lackschicht 2 versehen ist, die mittels eines Transferverfahrens
aufgebracht wurde.
Figur 3a zeigt dabei den Aufbau des Basismaterials, Figur 3b den Aufbau des fertigen
Sicherheitsetiketts.
Für das Basismaterial wird gemäß Figur 3a auf das Papiersubstrat 1 eine auf einer
Kunststofffolie 5 ausgebildete grundierende Lackschicht 2 transferiert, die mittels
einer Kaschierklebeschicht 6 auf der Oberfläche 12 des Papiersubstrat 1 verankert
wird.
Anschließend wird die Kunststofffolie 5 abgezogen und, wie in Figur 3b dargestellt,
die partielle Trennlackschicht 3 und anschließend die funktionelle Schicht 4 aufgebracht.
Dieser Aufbau zeigt dasselbe Auslöseverhalten bei einem Manipulationsversuch, wie
die in den Figuren 2 dargestellten und beschriebenen Ausführungsformen.
In Figur 4 ist ein erfindungsgemäße Sicherheitsetikett 15 mit einer Bedruckung 9 in
Aufsicht dargestellt.
[0048] Figur 5 zeigt dieses Sicherheitsetikett 15 nach dem Versuch des Abziehens. Der Teil
17, der auf dem zu sichernden Gegenstand verbleibt, zeigt dabei Buchstaben bzw den
Schriftzug "VOID" in Form eines Positivs des gedruckten Trennlacks.
Der Teil 16, der mit Papiersubstrat abgezogen wird, zeigt Buchstaben bzw. den Schriftzug
"VOID" in Form eines Negativs des gedruckten Trennlacks.
Beispiele:
Beispiel 1: grundierende Druckschicht 1
[0049]
NeoRez R 600 |
23,1 kg |
BYK 016 |
0,011 kg |
Crossfinker CX 100 |
0,7 kg |
Wasser |
1,2 l |
[0050] Die grundierende Druckschicht wird mittels eines Glattwalzenverfahrens auf die Papieroberfläche
aufgebracht.
Beispiel 2: grundierende Druckschicht 2
[0051]
Alberdingk APU 10610 VP |
51,2 kg |
Härter Baydur 3100 |
1,5 kg |
Wasser |
9,35 kg |
[0052] Die grundierende Druckschicht wird mittels eines Tiefdruckverfahrens auf die Papieroberfläche
aufgebracht.
[0053] Beispiel 3: grundierende Transferlackschicht 1 (fast die Originalrezeptur, bitte
noch ändern.)
Ebecryl 108 |
6,9 kg |
Ebecryl TMPTA |
7,8 kg |
Ebecryl 83 |
10,0 kg |
Ebecryl 5129 |
10,17 kg |
Irgacure 819 |
1,88 kg |
[0054] Die Lackschicht wird auf einer flexiblen Kunststofffolie aus PET hergestellt und
anschließend auf das Papiersubstrat unter Einwirkung von Druck und Temperatur mittels
eines Kaschierklebers kaschiert.
Beispiel 4: grundierende Transferlackschicht 2
Michem ® Flex HS-100
[0055] Die Lackschicht wird auf einer flexiblen Kunststofffolie aus PET hergestellt und
anschließend auf das Papiersubstrat unter Einwirkung von Druck und Temperatur aufgesiegelt.
1. Sicherheitsetikett mit Manipulationsnachweis, aufweisend ein Trägersubstrat, eine
Trennlackschicht und eine funktionelle Schicht, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägersubstrat ein Papiersubstrat darstellt, das mit einer grundierenden Lackschicht
versehen ist, die die Oberfläche des Papiersubstrats verschließt.
2. Sicherheitsetikett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die grundierende Lackschicht durch eine gedruckte Schicht gebildet ist.
3. Sicherheitsetikett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die grundierende Lackschicht eine Transferlackschicht ist.
4. Sicherheitsetikett nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Papiersubstrat eine Bendtsen Rauigkeit nach ISO 8791-2 von < 50 ml/min und eine
Bendtsen Porosität nach ISO 5636-3 von < 70 ml/min aufweist.
5. Sicherheitsetikett nach einem der Ansprüche 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Papiersubstrat eine Bendtsen Rauigkeit nach ISO 8791-2 von > 50 ml/min und eine
Bendtsen Porosität nach ISO 5636-3 von > 70 ml/min aufweist.
6. Sicherheitsetikett nach einem der Ansprüche 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die grundierende Lackschicht auf Basis einer 2K-Polyurethandispersion oder einer
Acrylat/Polyurethanhybriddispersion aufgebaut ist.
7. Sicherheitsetikett nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die grundierende Lackschicht auf Basis von strahlungshärtbaren, insbesondere UV-härtbaren
Lacken auf Basis von Acryl-Methacrylaten, wie Trimethylolpropylen-triacrylat, Hydroxyethylmethacrylat,
aminmodifizierten polyfunktionalen Polyethylethereopolymeren, Acryl-Epoxyharzen, mehrfunktionalen
aliphatischen Urethanacrylaten oder Mischungen davon, denen zur Vernetzung ein oder
mehrere Photoinitiatoren zugesetzt werden, aufgebaut ist.
8. Sicherheitsetikett nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die funktionelle Schicht ein Sicherheitsmerkmal aufweist.
9. Sicherheitsetikett nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitsmerkmal der funktionellen Schicht ein optisches Sicherheitsmerkmal
ist.
10. Sicherheitsetikett nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die funktionelle Schicht als Druckschicht, als metallische Schicht und/oder als optische
aktive Schicht ausgeführt ist.
11. Sicherheitsetikett nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Papiersubstrat selbst Sicherheitsmerkmale auf weist oder auf der der grundierenden
Lackschicht gegenüber liegenden Oberfläche mit einem Sicherheitsmerkmal versehen ist.
12. Sicherheitsetikett nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitsetikett auf der funktionellen Schicht mit einer Selbstklebebeschichtung
versehen ist.
13. Verwendung des Sicherheitsetiketts nach einem der Ansprüche 1 bis 12 zur Sicherung
von Gegenständen, Produkten, Verpackungen oder als Siegel.