[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Wärmedämmsystem zur vertikalen, lastabtragenden
Verbindung von aus Beton zu erstellenden Gebäudeteilen, welches einen Isolationskörper
und ein oder mehrere Druckelemente aufweist.
[0002] Im Hochbau werden tragende Gebäudeteile häufig aus mit Bewehrungen versehenen Betonkonstruktionen
erstellt. Aus energetischen Gründen werden solche Gebäudeteile in der Regel dann mit
einer von außen angebrachten Wärmedämmung versehen. Insbesondere die Geschossdecke
zwischen Tiefgeschoss, wie beispielsweise Keller oder Tiefgarage, und Erdgeschoss
wird häufig auf der Tiefgeschossseite mit einer deckenseitig angebrachten Wärmedämmung
versehen. Hierbei ergibt sich die Schwierigkeit, dass die tragenden Gebäudeteile,
auf denen das Gebäude ruht, wie etwa Stützen und Außenwände, in lastabtragender Weise
mit den darüber befindlichen Gebäudeteilen, insbesondere der Geschossdecke, verbunden
sein müssen. Dies wird in der Regel dadurch erreicht, dass die Geschossdecke bei durchgehender
Bewehrung monolithisch mit den tragenden Stützten und Außenwänden verbunden wird.
Hierbei entstehen jedoch Wärmebrücken, die sich nur schlecht durch eine nachträglich
von außen angebrachte Wärmedämmung beseitigen lassen. In Tiefgeragen wird beispielsweise
häufig der obere, zur Geschossdecke weisende Abschnitt der tragenden Betonstützen
mit einer Wärmedämmung ummantelt. Dies ist nicht nur aufwendig und optisch wenig ansprechend,
sondern führt auch zu unbefriedigenden bauphysikalischen Ergebnissen und vermindert
zudem den in der Tiefgarage verfügbaren Parkraum.
[0003] Aus der Schrift
EP2405065 ist ein druckkraftübertragendes und isolierendes Anschlusselement bekannt, welches
zur vertikalen, lastabtragenden Verbindung von aus Beton zu erstellenden Gebäudeteilen
zum Einsatz kommt. Es besteht aus einem Isolationskörper und mehreren darin eingebetteten
Druckelementen. Durch die Druckelemente verlaufen Querkraftbewehrungselemente, die
sich zum Anschluss an die aus Beton zu erstellenden Gebäudeteile im Wesentlichen vertikal
über die Oberseite und die Unterseite des Isolationskörpers hinaus erstrecken. Der
Isolationskörper kann beispielsweise aus Schaumglas oder expandiertem Polystyrol-Hartschaumstoff
und die Druckelemente aus Beton, Faserbeton oder Faserkunststoff hergestellt werden.
[0004] Durch den Isolationskörper wird eine thermische Trennung der über diesen verbundenen
Gebäudeteile, insbesondere zwischen einer Außenwand und einer darauf aufliegenden
Geschossdecke, bewirkt, wobei die aus dem Gebäude resultierende Druckkraft über die
Druckelemente an das darunter befindliche Gebäudeteil weitergeleitet wird. Nachteilig
hierbei erweist sich, dass entweder die Lage und Größe der Druckelemente an die Statik
des Gebäudes angepasst und somit das Anschlusselement individuell hergestellt werden
muss, oder dass das Anschlusselement für eine maximale Auflast ausgelegt werden muss,
so dass es in vielen Anwendungsfällen überdimensioniert ist.
[0005] Die vorliegende Erfindung hat sich daher zur Aufgabe gestellt, ein Wärmedämmsystem
zur vertikalen, lastabtragenden Verbindung von aus Beton zu erstellenden Gebäudeteilen
anzugeben, welches variabel einsetzbar ist und entsprechend der jeweiligen statischen
Erfordernisse an eine Vielzahl von Anwendungsfällen angepasst werden kann.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Wärmedämmsystem gemäß Anspruch 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
[0007] Bei einem Wärmedämmsystem der eingangs genannten Art, welches einen Isolationskörper
und ein oder mehrere Druckelemente aufweist, wird der Isolationskörper erfindungsgemäß
derart ausgestaltet, dass er eine Mehrzahl von sich vertikal von einer Oberseite bis
zu einer Unterseite durch den Isolationskörper erstreckender Ausnehmungen aufweist,
in welche eine variable Anzahl der als Einzeldruckelemente ausgeführten Druckelemente
einsetzbar sind. Somit kann die Anzahl und gegebenenfalls auch die Beschaffenheit
der Einzeldruckelemente an die jeweils vorliegenden statischen Anforderungen angepasst
werden, so dass das Wärmedämmsystem für eine Vielzahl unterschiedlicher Anwendungsfälle
geeignet ist.
[0008] Vorzugsweise werden außerdem ein oder mehrere Blindstopfen aus wärmedämmendem Material
vorgesehen, welche in nicht mit Druckelementen belegte Ausnehmungen eingesetzt sind,
bzw. eingesetzt werden können. Durch solche Blindstopfen wird verhindert, dass beim
Betonieren Flüssigbeton in die offenen Ausnehmungen eindringen kann, was sich nachteilig
auf die bauphysikalischen Eigenschaften des Wärmedämmsystems auswirken würde.
[0009] Bei einer bevorzugten Ausführung kann der Isolationskörper quaderförmig ausgeformt
sein. Ein solcher quaderförmiger Isolationskörper kann entweder einzeln, beispielsweise
für eine kleinere Stütze, im Verbund mit mehreren Isolationskörpern, oder im Reihenverbund
einer Vielzahl solcher Isolationskörper, beispielsweise für eine Stützwand, eingesetzt
werden.
[0010] Der Isolationskörper kann außerdem eine zumindest annährend mittige Durchgangsöffnung
aufweisen, welche sich von der Oberseite bis zur Unterseite durch den Isolationskörper
erstreckt und eine im Vergleich zu den Ausnehmungen größere Querschnittsfläche hat.
Ein solcher Isolationskörper kann als verlorene Schalung beim Erstellen eines Gebäudeteils
aus Frischbeton verwendet werden, indem dieser Isolationskörper als oberer Abschluss
in eine Schalung für das zu erstellende Gebäudeteil integriert wird. Die Durchlassöffnung
ermöglicht das Einfüllen von Frischbeton in die Schalung, sowie das anschließende
Einführen eines Flaschenrüttlers zwecks Verdichtung des Betons innerhalb der Schalung.
Vorzugsweise wird hierbei zudem ein in die Durchgangsöffnung einsetzbarer Verschlussstopfen
aus wärmedämmendem Material vorgesehen. Dieser wird nach dem Betonieren und nach Entfernung
etwaiger in der Durchgangsöffnung verbliebener Frischbetonreste in die Durchgangsöffnung
eingesetzt, um diese zu verschließen. Hierdurch wird sichergestellt, dass nicht durch
innerhalb der Durchgangsöffnung verbliebene Betonreste eine Wärmebrücke durch den
Isolationskörper entsteht.
[0011] Die Druckelemente werden innerhalb der Ausnehmungen des Isolationskörpers vorzugsweise
durch Reibschluss gehalten. Die Druckelemente werden somit einfach unter Krafteinwirkung
von oben oder unten in die Ausnehmungen des Isolationskörpers hineingeschoben, wo
sie unter Reibschluss selbsthaltend verbleiben. Dies ermöglicht einen äußerst einfachen
Zusammenbau des Wärmedämmsystems und ein gutes und sicheres Handling beim Erstellen
der Gebäudeteile.
[0012] Die Druckkörper und gegebenenfalls die Blindstopfen können eine Zylinderform mit
vorzugsweise kreisrundem, elliptischem oder polygonalem Querschnitt aufweisen. Besonders
bevorzugt ist hierbei eine Zylinderform mit kreisrundem Querschnitt.
[0013] Des Weiteren können bei dem erfindungsgemäßen Wärmedämmsystem ein oder mehrere durchgehende
Bewehrungselemente vorgesehen sein, die sich im Wesentlichen vertikal über die Oberseite
und die Unterseite des Isolationskörpers hinaus erstrecken. Hierdurch wird ein sicherer
Anschluss des Wärmedämmsystems an die oberhalb und unterhalb zu erstellenden Gebäudeteile
gewährleistet. Derartige, vorzugsweise stabförmige Bewehrungselemente ermöglichen
eine Lastübertragung vorrangig in Zugrichtung, während eine Kraftübertragung in Druckrichtung
durch die Einzeldruckelemente erfolgt.
[0014] Wenn die Bewehrungselemente an mindestens einem Ende eine Kröpfung aufweisen, wird
hierdurch ein einfacher Anschluss an die Bewehrung der darüber bzw. darunter zu erstellenden
Gebäudeteile ermöglicht.
[0015] Die Druckelemente werden vorzugsweise aus hochfestem oder ultrahochfestem Beton hergestellt,
welcher eine Festigkeit von über 150Nm pro mm
2 erreicht.
[0016] Weitere Merkmale, Vorteile und Eigenschaften der vorliegenden Erfindung werden im
Folgenden anhand der Figuren und anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1a
- eine isometrische Darstellung eines Isolationskörpers mit mehreren Ausnehmungen zum
Einsatz von Einzeldruckelementen,
- Fig. 1b
- eine Anzahl von Blindstopfen zum Einsatz in die Ausnehmungen des Isolationskörpers
aus Fig. 1a,
- Fig. 1c
- ein Einzeldruckelement mit durchgehendem Bewehrungsstab,
- Fig. 2
- in einer isometrischen Darstellung den Zusammenbau eines Wärmedämmsystems eines ersten
Ausführungsbeispiels aus den in den Fig. 1a bis 1c gezeigten Einzelkomponenten und
- Fig. 3
- in einer isometrischen Darstellung ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Wärmedämmsystems mit separaten Bewehrungselementen.
[0017] Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele eines Wärmedämmsystems beschrieben, welches
vorrangig zur vertikalen, lastabtragenden Anbindung von Stützen im Untergeschossbereich
an die darüber liegenden Gebäudeteile Anwendung findet. Unter einer Stütze wird ein
vertikales Bauteil verstanden, das Lasten hauptsächlich in Richtung seiner Längsachse
aufnimmt und weiterleitet. Die DIN Norm 1041-1 definiert eine Stütze als stabförmiges
Druckglied, dessen größere Querschnittsabmessung in Abgrenzung zu einer Wand das Vierfache
der kleineren Abmessung nicht übersteigt. Daneben können die beschriebenen Wärmedämmsysteme
aber auch zum Anschluss einer Stützwand an die darüber liegenden Gebäudekonstruktion,
insbesondere eine darüber liegenden Geschossdecke, eingesetzt werden.
[0018] Statisch wird die Verbindungsstelle zwischen einer Stütze und einer darüber liegenden
Gebäudekonstruktion wie etwa einer Geschossdecke, als gelenkiger Anschlusspunkt betrachtet
und gerechnet, wobei der Gelenkpunkt an der Unterkante der Decke liegt. Praktisch
werden solche Stützen heute in der Regel monolithisch mit der darüber liegenden Geschossdecke
verbunden, indem die Bewehrung der Stütze bis in die Geschossdecke durchgeführt wird.
Wird an der Unterseite der Geschossdecke später eine Wärmedämmung angebracht, so bildet
der Anschlusspunkt der Stütze eine Wärmebrücke. Das erfindungsgemäße Wärmedämmsystem
schafft hier Abhilfe, indem es ein Koppelelement zur Lastaufnahme zwischen Stütze
und Geschossdecke mit gleichzeitig wärmedämmenden Eigenschaften bereitstellt. In den
Fig. 1a bis 1c sind die Komponenten eines solchen Wärmedämmsystems einzeln dargestellt.
[0019] Fig. 1a zeigt ein Isolierkörper 10 als einen quaderförmigen Block wärmedämmenden
Materials. Als wärmedämmendes Material kommt beispielsweise ein Mineraldämmstoff,
ein Holzwolle-Mehrschichtdämmstoff, ein expandierter Polystyrol-Hartschaumstoff (EPS,
XPS) oder Schaumglas in Betracht.
[0020] Der Isolationskörper weist eine Oberseite 10a auf, die als Anlagefläche für eine
darüber zu erstellende Geschossdecke dient. Die Unterseite 10b des Isolationskörpers
dient gleichzeitig als Abschluss für ein darunter befindliches tragendes Gebäudeteil,
wie etwa eine Stütze. Der Isolationskörper weist mehrere sich vertikal von der Oberseite
10a bis zu der Unterseite 10b erstreckende Ausnehmungen mit kreisrundem Querschnitt
auf, die als Aufnahme für entsprechende Druckkörper dienen. In etwa mittig ist in
dem Isolationskörper 10 eine Durchgangsöffnung 12 angeordnet, welche sich ebenfalls
von der Oberseite 10a bis zur Unterseite 10b durch den Isolationskörper 10 erstreckt.
Die Durchgangsöffnung hat eine im Vergleich zu den Ausnehmungen 11a bis 11h für die
Druckkörper größere Querschnittsfläche.
[0021] In die Ausnehmungen 11a bis 11h können, müssen jedoch nicht, entsprechende zylindrische
Einzeldruckkörper eingesetzt werden. Solange dies nicht der Fall ist, werden die Ausnehmungen
11a bis 11h mit entsprechenden Blindstopfen 13a bis 13h aus wärmedämmendem Material
verschlossen. Fig. 1b zeigt beispielhaft die acht Blindstopfen 13a bis 13h welche
in die Ausnehmungen 11a bis 11h eingesetzt werden.
[0022] In Fig. 1c ist ein Einzeldruckkörper 14 gezeigt, welcher in eine der Ausnehmungen
11a bis 11h des Isolationskörpers 10 eingesetzt werden kann. Der Einzeldruckkörper
14 hat eine zylindrische Form, wobei der Durchmesser des Einzeldruckkörpers 14 in
etwa so groß gewählt ist, wie der Durchmesser der Ausnehmungen 11a bis 11 h. Gegebenenfalls
kann der Durchmesser des Einzeldruckkörpers 14 auch geringfügig grösser gewählt sein,
so dass beim Einsetzen in eine der Ausnehmungen 11a bis 11h der Dämmstoff, aus dem
der Isolationskörper 10 besteht, geringfügig komprimiert wird und der Einzeldruckkörper
14 somit in der Ausnehmung 11a bis 11h durch Haftreibung sicher gehalten wird.
[0023] Die axiale Länge des Druckkörpers 14 entspricht in etwa der Höhe des Isolationskörpers
10, so dass im eingesetzten Zustand die Oberseite und Unterseite des Einzeldruckkörpers
mit der Oberseite 10a bzw. der Unterseite 10b des Isolationskörpers 10 bündig abschließt.
Möglich ist es jedoch auch, die axiale Länge des Druckkraftelements 14 geringfügig
größer zu wählen, so dass der Einzeldruckkörper 14 im eingesetzten Zustand geringfügig
über die Oberseite 10a bzw. die Unterseite 10b des Isolationskörpers 10 hinaussteht,
so dass beim Betonieren der darunterliegenden Stütze bzw. der darüber liegenden Geschossdecke
eine sichere Anbindung des Druckkörpers 14 an die betreffende Betonkonstruktion erzielt
wird.
[0024] Durch den Druckkörper 14 verläuft axial ein durchgehender Bewehrungsstab 15, der
in den Druckkörper 14 eingebettet und von diesem formschlüssig umschlossen ist. Der
Bewehrungsstab 15 dient als Bewehrungselement zum Anschluss an die darüber bzw. darunter
zu erstellenden Gebäudeteile und soll vor allem zwischen diesen auftretende Zugkräfte
übertragen, sowie in geringerem Umfang gegebenenfalls auch Querkräfte.
[0025] Als Material zur Herstellung des Druckkörpers 14 bietet sich hochfester Beton mit
einer Druckfestigkeit >50Nmm
2, vorzugsweise jedoch ultrahochfester Beton (UHPC) mit einer Druckfestigkeit von >150Nmm
2 an. Der Bewehrungsstab 15 besteht zumindest in dem Bereich, in welchem er den Druckkörper
14 durchquert, aus einer Metalllegierung mit möglichst niedriger Wärmeleitfähigkeit
wie beispielsweise Edelstahl. Da Edelstahl im Vergleich zu normalem Baustahl relativ
teuer ist, kann auch nur der mittige Bereich des Bewehrungsstabs 15 aus Edelstahl
bestehen, während die Verlängerungen im oberen und unteren Bereich des Bewehrungsstabes
aus daran angeschweißtem normalem Baustahl bestehen können.
[0026] In Fig. 2 wird in einem ersten Ausführungsbeispiel ein Zusammenbau des erfindungsgemäßen
Wärmedämmsystems gezeigt. In die Ausnehmungen 11a bis 11h des Isolationskörpers 10
sind zunächst die zugehörigen Blindstopfen 13a bis 13h eingesetzt. Diese können jedes
einzeln durch einen entsprechenden Druckkörper 14 ersetzt werden. Die Anzahl und Anordnung
der Druckkörper wird hierbei in Abhängigkeit der statischen Anforderungen des jeweiligen
Anwendungsfalls bestimmt. Im vorliegenden Beispiel sollen von den insgesamt acht möglichen
Ausnehmungen 11a bis 11h vier Ausnehmungen 11a, 11c, 11e und 11 g mit entsprechenden
Einzeldruckkörpern 14a, 14c, 14e und 14g belegt werden. Hierzu werden nun zunächst
die im Auslieferungszustand des Isolationskörpers 10 vorhandenen Blindstopfen 13a,
13c, 13e und 13g aus dem Isolationskörper 10 herausgedrückt. Dies ist durch entsprechende
Pfeile gezeigt. In die nun leeren Ausnehmungen 11a, 11 c, 11e und 11g können nun entsprechende
Einzeldruckkörper 14a, 14c, 14e und 14g eingesetzt werden. Durch jeden der Einzeldruckkörper
14a, 14c, 14e und 14g verläuft ein entsprechender durchgehender Bewehrungsstab 15a,
15c, 15e und 15g. Das so konfektionierte Wärmedämmsystem kann nun auf der Baustelle
in die Schalung der zu erstellenden Gebäudeteile, also zunächst der Schalung für die
unter dem Wärmedämmsystem zu erstellende Stütze eingesetzt werden. Die Bewehrungsstäbe
15a, 15c, 15e und 15g werden dabei vorzugsweise mit entsprechenden, für die Stütze
vorgesehenen Bewehrungselementen verbunden.
[0027] Anschließend kann durch die Durchgangsöffnung 12 in dem Isolationskörper 10 Flüssigbeton
in die Schalung der Stütze eingefüllt werden. Ist die Schalung ausreichend befüllt,
so kann durch die Durchgangsöffnung ein Flaschenrüttler eingeführt werden mit dessen
Hilfe der Frischbeton innerhalb der Schalung der Stütze verdichtet wird. Hierbei entweichen
etwaige Lufteinschlüsse aus dem Frischbeton. Ist nach dem Rütteln die Schalung nicht
mehr bis zur Unterkante des Isolationskörpers 10 mit Flüssigbeton gefüllt, so kann
gegebenenfalls Beton nachgefüllt werden. Es sollte jedoch darauf geachtet werden,
dass die Durchlassöffnung 12 innerhalb des Isolationskörpers 10 von Flüssigbeton frei
bleibt, damit keine Wärmebrücke durch den Isolationskörper 10 gebildet wird. Etwa
vorhandene Betonreste sollten gegebenenfalls entfernt werden. Anschließend kann die
Durchgangsöffnung 12 mittels eines Verschlussstopfens (nicht gezeigt) verschlossen
werden.
[0028] Ist die aus Beton erstellte Stütze ausgehärtet, so kann die Schalung entfernt werden.
Der Isolationskörper verbleibt als verlorener Teil der Schalung am oberen Ende der
Stütze. Nun kann mit dem Erstellen der von der Stütze getragenen Geschossdecke begonnen
werden. Hierzu wird wiederum eine entsprechende Schalung erstellt, deren Oberseite
mit der Oberseite 10a des Isolationskörpers 10 bündig abschließen sollte. Eine entsprechende
Bewehrung der Geschossdecke wird mit den oberhalb des Isolationskörpers 10 herausragenden
Enden der Bewehrungsstäbe 15a, 15c, 15e und 15g verbunden. Anschließend kann die Geschossdecke
wie gewohnt betoniert werden.
[0029] Ein zweites Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes Wärmedämmsystem ist in
Fig. 3 gezeigt. Der Isolationskörper 10 entspricht hierbei im Wesentlichen dem Isolationskörper
des ersten Ausführungsbeispiels. Er weist ebenfalls acht zylindrische Ausnehmungen
zur Aufnahme von Einzeldruckkörpern auf, die im Auslieferungszustand durch Blindstopfen
13a bis 13h verschlossen sind. In der Mitte des Isolationskörpers 10 befindet sich
die ebenfalls zylindrische Durchgansöffnung 12, welche zum Einfüllen und Verdichten
von Frischbeton dient.
[0030] In der in Fig. 3 gezeigten Verwendung des Wärmedämmsystems sind die im Auslieferungszustand
vorhandenen Blindstopfen 13a bis 13h aus den Ausnehmungen des Isolationskörpers 10
herausgedrückt und durch entsprechende zylindrische Einzeldruckkörper 14a' bis 14h'
ersetzt. Die Druckkörper 14a' bis 14h' unterscheiden sich von den Druckkörpern 14a
bis 14g des erstens Ausführungsbeispiels dadurch, dass diese keine die Druckkörper
durchdringenden Bewehrungselemente 15a bis 15g aufweisen. Vielmehr sind vier separate
Bewehrungsstäbe 15a' bis 15d' durch das vergleichsweise weiche Dämmmaterial, aus welchem
der Isolationskörper 10 besteht, hindurchgesteckt und durchdringen die Unterseite
und Oberseite des Isolationskörpers 10 in etwa senkrecht. Die Bewehrungsstäbe 15a'
bis 15d' können mit der Bewehrung der darunter bzw. darüber zu erstellenden Gebäudeteile
verbunden werden und dienen vor allem dazu, zwischen diesen auftretende Zugkräfte
zu übertragen.
[0031] Nach dem Erstellen einer entsprechenden Schalung wird das unter dem Wärmedämmsystem
zu erstellende Gebäudeteil, insbesondere eine Säule, bei der das Isolationselement
als oberer Abschluss und gleichzeitig verlorener Schalungskörper dient, kann durch
die Durchgangsöffnung 12 Frischbeton eingefüllt und mittels eines Flaschenrüttlers
verdichtet werden. Anschließend werden gegebenenfalls verbliebene Frischbetonreste
aus der Durchgangsöffnung 12 entfernt und ein Verschlussstopfen 16 aus wärmedämmendem
Material in diese eingesetzt. Anschließend kann, wie im ersten Ausführungsbeispiel
auch eine Schalung für das oberhalb des Wärmedämmsystems zu erstellende Gebäudeteil,
insbesondere eine Geschossdecke, aufgebaut, eine entsprechende Bewehrung erstellt
und mit den Bewehrungsstäben 15a' bis 15d'verbunden und anschließend das Gebäudeteil
aus Frischbeton erstellt werden.
[0032] Wie im ersten Ausführungsbeispiel auch ist es vorteilhaft, wenn zumindest der mittlere
Teil der Bewehrungsstäbe 15a' bis 15d' aus einer schlecht wärmeleitenden Metalllegierung,
insbesondere Edelstahl besteht, während die oberen und unteren Enden der Bewehrungsstäbe
15a' bis 15d' aus normalem Baustahl bestehen können, der mit den mittleren Edelstahlabschnitten
durch ein Fügeverfahren, insbesondere Schweißverfahren, stoffschlüssig verbunden ist.
Außerdem kann es vorteilhaft sein, wenn die Bewehrungsstäbe 15a' bis 15d' im oberen
und/oder unteren Bereich gekröpft ausgeführt sind (nicht gezeigt), damit diese gegebenenfalls
besser an eine vertikal verlaufende Armierung der darüber bzw. darunter zu erstellenden
Gebäudeteile angeschlossen werden können.
[0033] Die Abmessungen des Isolationskörpers 12 betragen in den Ausführungsbeispielen, ohne
das die Erfindung hierauf beschränkt wäre, ca. 25 x 25 cm in der Grundfläche bei einer
Höhe von ca. 10m cm. Die Einzeldruckkörper 14 haben eine geringfügig größere Höhe
von 11 bis 13 cm bei einem Durchmesser von ca. 5 cm. Die Bewehrungsstäbe 15 haben
einen Durchmesser von 10 mm, wobei hier auch größere Stärken von z.B. 14 mm möglich
sind. Die Durchgangsöffnung 12 hat im Ausführungsbeispiel einen Durchmesser entsprechend
DN120.
[0034] Typischerweise wird die Höhe der Isolationskörper entsprechend der Stärke einer vorgesehenen
Dämmstoffschicht zwischen 8 und 20 cm, vorzugsweise zwischen 10 und 15 cm gewählt.
Die Höhe (bzw. Länge) der Einzeldruckelemente ist entsprechend angepasst.
[0035] Die Grundfläche der Isolationskörper ist an ein Rastermaß, wie z.B. 25 cm oder 30
cm, von typischerweise zu erstellenden Betonkonstruktionen (Stützen oder Wänden) angepasst,
um eine möglichst flexible Verwendung zu ermöglichen.
[0036] Jedes Einzeldruckelement 15 kann im Ausführungsbeispiel eine Druckkraft von 150 kN
aufnehmen, so dass bei insgesamt 8 eingesetzten Druckelementen eine Druckkraft von
1200 kN übertragen werden kann. Bei höheren Belastungen können mehrere Isolationskörper
für eine größere Stütze kombiniert werden, beispielsweise können für eine längliche
Stütze mit einer Grundfläche von 25 x 75 cm drei Isolationskörper nebeneinander angeordnet
werden.
1. Wärmedämmsystem zur vertikalen, lastabtragenden Verbindung von aus Beton zu erstellenden
Gebäudeteilen, welches einen Isolationskörper (10) und einen oder mehrere Druckelemente
(14, 14a, 14c, 14e, 14g, 14a' bis 14h') aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Isolationskörper (10) eine Mehrzahl sich vertikal von einer Oberseite bis zu einer
Unterseite durch den Isolationskörper (10) erstreckender Ausnehmungen (11a bis 11h)
aufweist, in welche eine variable Anzahl der als Einzeldruckelemente ausgeführten
Druckelemente (14, 14a, 14c, 14e, 14g, 14a' bis 14h') einsetzbar sind.
2. Wärmedämmsystem nach Anspruch 1, umfassend ein oder mehrere Blindstopfen (13a bis
13h) aus wärmedämmendem Material, welche in nicht mit Druckelementen (14) belegte
Ausnehmungen (11a bis 11h) eingesetzt oder einsetzbar sind.
3. Wärmedämmsystem nach Anspruch 1 oder 2, bei dem der Isolationskörper (10) quaderförmig
ausgeformt ist.
4. Wärmedämmsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem der Isolationskörper
(10) eine zumindest annähernd mittige Durchgangsöffnung (12) aufweist, welche sich
von der Oberseite bis zur Unterseite durch den Isolationskörper (10) erstreckt und
eine im Vergleich zu den Ausnehmungen (11a bis 11h) größere Querschnittsfläche hat.
5. Wärmedämmsystem nach Anspruch 4 mit einem in die Durchgangsöffnung einsetzbaren Verschlussstopfen
(16) aus wärmedämmendem Material.
6. Wärmedämmsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem die Druckelemente
(14, 14a, 14c, 14e, 14g, 14a' bis 14h') durch Reibschluss in den Ausnehmungen (11a
bis 11 h) des Isolationskörpers (10) gehalten werden.
7. Wärmedämmsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem die Druckkörper (14,
14a, 14c, 14e, 14g, 14a' bis 14h') und gegebenenfalls die Blindstopfen (13a bis 13h)
eine Zylinderform mit vorzugsweise kreisrundem, elliptischem oder polygonalem Querschnitt
aufweisen.
8. Wärmedämmsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche mit durchgehenden, sich im
Wesentlichen vertikal über die Oberseite und die Unterseite des Isolationskörpers
hinaus erstreckenden Bewehrungselementen (15, 15a, 15c, 15e, 15g, 15a' bis 15d').
9. Wärmedämmsystem nach Anspruch 7, bei dem die Bewehrungselemente (15, 15a, 15c, 15e,
15g, 15a' bis 15d') an zumindest einem Ende eine Kröpfung aufweisen.
10. Wärmedämmsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem die Druckelemente
(14, 14a, 14c, 14e, 14g, 14a' bis 14h') aus einem hochfesten Beton hergestellt sind.