[0001] Die Erfindung betrifft ein Schloss für einen Flügel einer Tür und/oder eines Fensters
nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
[0002] Ein solches Schloss ist aus der
DE 20 2007 016 556 U1 bekannt. Dort ist ein Einsteckschloss beschrieben, welches eine federbelastete, sogenannte
schießende Falle aufweist. Zur Geräuschminderung weist die Falle an ihrer schrägen
Einlauffläche oder am Fallenschwanz angespritzte Teile aus Kunststoff auf. Die angespritzten
Teile bilden Führungsflächen aus, die verhindern, dass beim Schließen oder Öffnen
des Schlosses Metallflächen gegen Metallflächen schlagen. Stattdessen kommt Metall
mit dem angespritzten Kunststoffteil in Berührung und die Geräuschentwicklung wird
reduziert. Die Herstellung dieses Schlosses ist konstruktiv relativ aufwendig, da
für die Fertigung dieser Kunststoffteile relativ hohe Werkzeugkosten anfallen.
[0003] Die
DE 203 00 394 U1 zeigt ein Schloss mit einem Schlossriegel, der im Bereich seines Riegelschwanzes
einen Führungszapfen mit einem umlaufenden Gummiring aufweist.
[0004] Die
EP 2 553 190 B1 zeigt ein Einsteckschloss mit einem in einem Schlossgehäuse geführten Schlossriegel.
Über ein Schutzelement aus Kunststoff wird der Spalt zwischen Schlossriegel und Schlossgehäuse
abgedeckt.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Schloss zu schaffen, dass beim Schließen
und/oder Öffnen eine verminderte Geräuschentwicklung aufweist und dabei konstruktiv
einfach aufgebaut ist, vorzugsweise kostengünstig herstellbar ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Schloss gemäß den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0007] Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass der Riegelkopf und/oder ein Element des
Riegelkopfs in der Freigabestellung um eine parallel zum Schlossstulp verlaufende
Kippachse schwenkbar und/oder kippbar gelagert ist und die Schwenkbewegung und/oder
Kippbewegung des Riegelkopfes und/oder eines Elements des Riegelkopfs in der Sperrstellung
über eine Sperrvorrichtung blockiert ist, und dass zwischen der Sperrvorrichtung oder
einem Bauteil der Sperrvorrichtung und dem Riegelkopf ein Elastomerelement zur Geräuschdämpfung
angeordnet ist.
[0008] Es ist vorgesehen, dass das Schloss für einen Flügel einer Tür und/oder eines Fensters
verwendbar ist und einen Schlosskasten sowie wenigstens ein in dem Schlosskasten beweglich
gelagertes Riegelelement aufweist. Der Schlosskasten weist an seiner Vorderseite einen
Schlossstulp auf. Das Riegelelement ist mittels einer Schlossmechanik zwischen einer
Sperrstellung und einer Freigabestellung schaltbar. Das Riegelelement weist einen
Riegelkopf auf, der zumindest in einer Sperrstellung durch eine Öffnung des Schlosskastens
hindurchgreift, um den Flügel in Schließstellung zu halten oder zu verriegeln. Beispielsweise
kann der Riegelkopf durch den Stulp oder eine Stulpöffnung hindurchgreifen und mit
einem rahmenseitig angeordneten Schließblech zusammenwirken, vorzugsweise in eine
Öffnung des Schließblechs eingreifen, um den Flügel in Schließstellung zu halten.
[0009] Unter einer parallel zum Schlossstulp verlaufenden Kippachse wird verstanden, dass
die Kippachse sich parallel zu der Längsrichtung des Schlossstulps erstreckt. Die
Kippachse kann gegenüber dem Schlossstulp nach vorne, d.h. von dem Schlosskasten entfernt,
versetzt angeordnet sein. Alternativ kann die Kippachse auch in das Schlossgehäuse
hinein versetzt angeordnet sein oder quer zum Schlossstulp beweglich gelagert sein.
Letzteres kann beispielsweise bei einer schießenden Falle realisiert werden. Bei einer
herkömmlichen Einbausituation eines Einsteckschlosses verläuft die Kippachse also
in vertikaler Richtung.
[0010] Es ist in einer Ausgestaltung vorgesehen, dass der Riegelkopf beim Kippen auf die
Sperrvorrichtung bzw. einen Teil der Sperrvorrichtung einwirkt. D.h. eine Rückfläche
des Riegelkopfes gelangt beim Kippen in Anlage mit einer Vorderfläche bzw. Sperrfläche
der Sperrvorrichtung. Durch das Anordnen eines Elastromerelementes zwischen diesen
beiden Teilen wird das dabei entstehende Geräusch effektiv reduziert. Ein weiterer
Vorteil ergibt sich darin, dass ein Elastomerelement kostengünstig ist und auch auf
einfache Art und Weise ausgetauscht werden kann. So kann im Falle einer Reparatur,
wenn beispielsweise nach häufigem Dauergebrauch das Elastomerelement verhärtet oder
abgenutzt ist, dieses auf einfache Art und Weise ausgetauscht werden. Insbesondere
werden keine teuren Werkzeuge benötigt, um ein Elastomerelement anzufertigen. Vorzugsweise
können handelsübliche Elastomerelemente eingesetzt werden.
[0011] Das Schloss kann als Einbauschloss bzw. Einsteckschloss oder auch als Aufbauschloss
ausgebildet sein.
[0012] Der Flügel kann als ein Passivflügel oder als ein Aktivflügel ausgebildet sein. Es
kann auch vorgesehen sein, dass es sich bei dem Flügel um einen horizontal geteilten
Flügel mit wenigstens zwei getrennt zu öffnenden Flügelteilen handelt. Ein solcher
geteilter Flügel wird vorzugsweise in Mehrzweckhallen oder bei Theaterbühnen eingesetzt.
Er weist einen begehbaren Flügelteil auf und einen weiteren Flügelteil, der zum Transport
von Stühlen oder Bänken geöffnet werden kann.
[0013] Die Schlossmechanik kann ein Schlossgetriebe umfassen. Das Schlossgetriebe weist
eine Aufnahme für einen Schließzylinder und/oder eine Schlossnuss auf. Über den Schließzylinder
und/oder die Schlossnuss bzw. einen Schlüssel oder einen Türdrücker kann das Schlossgetriebe
betätigt werden, insbesondere das Schloss entriegelt und/oder verriegelt werden. Auch
ein elektromotorischer Antrieb oder ein federmotorischer Antrieb kann zur Betätigung
des Schlossgetriebes vorgesehen sein. Beispielsweise kann das Schloss als elektromotorisch
oder federmotorisch selbstverriegelndes Schloss ausgebildet sein. Die Schlossnuss
kann geteilt sein, um das Schloss mit Panikfunktionen auszustatten. Weiter kann die
Schlossmechanik die Sperrvorrichtung umfassen, um ein oder mehrere Riegelelemente
zwischen einer Freigabestellung und einer Sperrstellung zu schalten.
[0014] In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass der Riegelkopf an
einem Riegelschwanz des Riegelelements schwenkbar oder kippbar gelagert ist und der
Riegelschwanz ein weiteres, um eine runde Außenfläche oder eine runde Außenkontur
des Riegelschwanzes geschlossen umlaufend ausgebildetes, ringförmiges Elastomerelement
trägt. Vorzugsweise weist der Riegelschwanz einen zylinderförmigen Abschnitt mit einem
runden Querschnitt bzw. einer runden Außenkontur auf. Indem das weitere Elastomerelement
um eine runde Außenfläche oder Außenkontur des Riegelschwanzes umlaufend angeordnet
ist, kann dieses auf einfache Art und Weise auf den Riegelschwanz aufgesetzt und/oder
aufgeschoben werden bzw. ausgetauscht werden.
[0015] Das Elastomerelement ist elastisch und dehnbar ausgebildet. Es kann daher beim Aufsetzen
auch über dickere Abschnitte des Riegelschwanzes, die eine größere Abmessung oder
einen größeren Durchmesser als der runde Abschnitt des Riegelschwanzes besitzen, geschoben
werden. Dadurch kann das erfindungsgemäße Schloss besonders einfach montiert bzw.
gewartet werden.
[0016] In einer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das Riegelelement mehrere, d. h.
zwei oder mehr Elastomerelemente trägt. Ein erstes Elastomerelement kann mit einem
schlosskastenfest angeordneten Führungsmittel und/oder Anschlagmittel zur Geräuschdämpfung
zusammenwirken. Ein zweites Elastomerelement kann zwischen Riegelkopf und einem Bauteil
der Sperrvorrichtung und/oder der Sperrvorrichtung selbst angeordnet sein, um eine
Geräuschdämpfung durch Bewegungen im Bereich des Riegelkopfes zu bewirken. Von Vorteil
ist, wenn beide Elastomerelemente von dem Riegelschwanz getragen sind, insbesondere
wenn beide Elastomerelemente um eine runde Außenfläche des Riegelschwanzes umlaufend
ausgebildet sind. Somit können zur Geräuschdämpfung jeweils gleiche Elastomerelemente
verwendet werden. So können die Herstellungskosten weiter gesenkt werden.
[0017] In einer Ausgestaltung des Schlosses kann vorgesehen sein, dass das Riegelelement
als Schlossriegel ausgebildet ist. Ein Schlossriegel oder auch Deadbolt ist aus dem
Schlossgehäuse über die Schlossmechanik ausschließbar und verriegelt im ausgeschlossenen
Zustand einen Türflügel oder Fensterflügel in seiner Schließlage. Alternativ kann
das Riegelelement als Fallenriegel ausgebildet sein. Ein Fallenriegel weist eine erste
Position auf, in der der Fallenriegel als herkömmliche schießende Falle wirkt und
eine zweite, weiter aus dem Schlossgehäuse ausgeschlossene Position, indem der Fallenriegel
blockiert ist und als Schlossriegel wirkt.
[0018] In einer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das Riegelelement federbeaufschlagt
aus dem Schlosskasten ausfahrbar ist und/oder gegen die Kraft einer Feder in den Schlosskasten
eindrückbar ist.
[0019] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das Riegelelement als schießende Falle und/oder
als Kreuzfalle und/oder als Kippfalle ausgebildet ist. Eine Kreuzfalle weist einen
Riegelkopf mit zwei gegensätzlich kippbar gelagerten Elementen zum Eingriff in ein
rahmenseitiges Schließblech auf. Eine Kippfalle weist einen Riegelkopf mit einem kippbar
gelagerten Element zum Eingriff in ein rahmenseitiges Schließblech auf. Über eine
Sperrvorrichtung kann das Kippen der Elemente der Kreuzfalle oder das Kippen des Elements
der Kippfalle gesperrt werden, um den Flügel in Schließlage zu blockieren.
[0020] In einer konstruktiv einfach zu realisierenden Variante kann vorgesehen sein, dass
der Riegelschwanz einen vorzugsweise zylinderförmigen Abschnitt mit einem runden Querschnitt
aufweist.
[0021] In einer kompakten, Bauraum sparenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die
Feder als Spiralfeder ausgebildet und koaxial auf dem Riegelschwanz, vorzugsweise
auf dem zylinderförmigen Abschnitt, angeordnet ist.
[0022] Um einen sicheren Sitz des Elastomerelementes zu gewährleisten, kann vorgesehen sein,
dass der Riegelschwanz eine entlang einer Außenfläche oder Außenkontur des Riegelschwanzes
geschlossen umlaufende Nut aufweist und das Elastomerelement in der Nut aufgenommen
ist.
[0023] Um eine konstruktiv einfach aufgebaute Kreuzfalle und/oder Kippfalle zu realisieren,
kann vorgesehen sein, dass die Sperrvorrichtung eine auf dem Riegelschwanz verschiebbar
gelagerte Hülse mit einer ebenen Vorderfläche aufweist, wobei die Vorderfläche an
einer ebenen Rückfläche des Riegelkopfes anliegt. Über die beiden aneinander anliegenden
Flächen kann ein Schwenken und/oder Kippen einer Kreuzfalle und/oder Kippfalle effektiv
gesperrt und/oder freigegeben werden, ohne dass die Flächenpresskraft dabei unverhältnismäßig
hohe Werte annimmt.
[0024] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Vorderfläche der Hülse oder die Rückfläche
des Riegelkopfes parallel zu der Kippachse des Riegelkopfes verläuft.
[0025] In einer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die, vorzugsweise als Druckfeder
und/oder Spiralfeder ausgebildete Feder einerseits an einem schlosskastenfesten Führungsmittel
und/oder Anschlagmittel und andererseits an der verschiebbar gelagerten Hülse abgestützt
ist.
[0026] Um eine Sperrung der Kippfalle oder Kreuzfalle zu gewährleisten, kann vorgesehen
sein, dass die Sperrvorrichtung einen im Schlosskasten verschiebbar oder verschwenkbar
gelagerten Sperrhebel umfasst, der in Sperrstellung ein Verschieben der Hülse blockiert.
In Freigabestellung kann der Riegelkopf um seine Kippachse kippen und dabei die Hülse
entgegen der Kraft der Feder nach hinten schieben. In der Sperrstellung verhindert
der Sperrhebel ein axiales Verschieben der Hülse und verhindert somit ein Kippen des
Riegelkopfes um seine Kippachse. Da der Riegelkopf in Schließlage des Türflügels oder
Fensterflügels in eine Öffnung eines rahmenseitigen Schließbleches eingreift, wird
der Flügel in Sperrstellung der Kreuzfalle und/oder Kippfalle arretiert. Erst nach
Freigeben bzw. Freischalten der Kreuzfalle und/oder Kippfalle kann der Riegelkopf
wieder kippen, so dass der Türflügel geöffnet werden kann. In Freigabestellung ist
die Falle sozusagen weichgeschaltet.
[0027] Um ein Öffnen des Flügels auch bei einer hohen Vorlast zu ermöglichen, kann in einer
Ausgestaltung vorgesehen sein, dass der Sperrhebel eine Rolle aufweist, die mit einer
konkaven Fläche der Hülse zusammenwirkt. Durch die Rolle werden die zwischen der Hülse
und der Sperrvorrichtung auftretenden Reibungskräfte deutlich reduziert, sodass die
Tür auch bei hoher Windlast oder in Verklemmungssituationen sicher zu öffnen ist.
[0028] In einer kostengünstig zu fertigenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das
Elastomerelement als O-Ring ausgebildet ist und aus einem Kautschuk oder einem Polyethylen
oder einem Silikon besteht. Beispielsweise kann das Elastomerelement aus einem hydrierten
Nitrilkautschuk bestehen, der sehr gute mechanische Eigenschaften aufweist. Auch ein
ChloroprenKautschuk oder ein Acrylat-Kautschuk kann als Material für das Elastomerelement
vorgesehen sein. Ebenso kann das Elastomerelement aus einem Polyethylen, beispielsweise
einem chlorsulfonierten Polyethylen oder einem Silikon oder einem Silikonkautschuk
bestehen.
[0029] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0030] Es zeigen:
- Fig. 1:
- einen schematischen Aufbau des erfindungsgemäßen Schlosses;
- Fig. 2a:
- eine Draufsicht auf eine geräuschgedämpfte Kippfalle;
- Fig. 2b:
- eine Seitenansicht der geräuschgedämpften Kippfalle;
- Fig. 2c:
- eine Schnittdarstellung entlang der Linie B-B aus Fig. 2b;
- Fig. 3:
- eine Schnittdarstellung entlang der Linie A-A aus Fig. 2a.
[0031] In den Figuren 1 bis 3 wird ein Schloss 1 dargestellt, welches als Einsteckschloss
für eine Tür ausgebildet ist. Wie aus Figur 1 ersichtlich, weist das Schloss 1 einen
Schlosskasten 2 auf, welcher eine abnehmbare Schlossdecke und einen Schlossboden umfasst.
Der Schlossboden weist Aufnahmepunkte bzw. Lagerpunkte für einzelne Bauteile und/oder
Komponenten des Schlosses 1 auf. An der Vorderseite des Schlosskastens 2 ist ein Schlossstulp
11 angeordnet. Der Schlossstulp 11 verläuft in Richtung der Längserstreckung des Schlosskastens
2.
[0032] In dem Schloss 1 ist eine Schlossmechanik 3 angeordnet, welche unter anderem eine
Schieberplatte 31, eine Schlossnuss 32 sowie eine Schließzylinderaufnahme 33 umfasst.
Weiter sind in dem Schlossgehäuse bzw. in dem Schlosskasten 2 zwei Riegelelemente
5 angeordnet. In der in Fig. 1 dargestellten unteren Position ist ein Schlossriegel
51 und an der darüber liegenden Position ist eine Kippfalle 52 angeordnet. Über die
Schlossmechanik 3 werden die Riegelelemente 5, 51, 52 betätigt, bzw. zwischen einer
Freigabestellung und einer Sperrstellung geschaltet. In der Freigabestellung ist der
Schlossriegel 51 in den Schlosskasten 2 zurückgeschlossen. In der Freigabestellung
ist die Kippfalle 52 weichgeschaltet, das bedeutet, der Fallenkopf 57 kann, wie in
den Figuren 2a bis 2c dargestellt, um seine parallel zu dem Schlossstulp 11 verlaufende
Achse 571 frei kippen.
[0033] Zum Schalten des Schlosses in die Sperrstellung wird der Schlossriegel 51 aus dem
Schlossgehäuse bzw. Schlosskasten 2 mittels der Schlossmechanik 3 ausgeschlossen.
Der Schlossriegel 51 weist an seinem Riegelschwanz einen Zapfen auf, der mit einer
Kulissenbahn der Schieberplatte 31 zusammenwirkt. Die Kulissenbahn ist gegen die Vertikale
geneigt, sodass bei linearer Verschiebung der Schieberplatte 31 der Schlossriegel
51 aus dem Schlosskasten 2 ausgeschlossen oder in den Schlosskasten 2 eingezogen wird.
Die Kulissenbahn der Schieberplatte 31 weist in den beiden Endabschnitten Sperrabschnitte
auf, um den Schlossriegel 51 in seiner ausgeschlossenen bzw. in seiner in das Schlossgehäuse
2 zurückgezogenen Position mechanisch zu sichern.
[0034] Außerdem wird in der Sperrstellung die Kippfalle 52 gesperrt, d.h. das Kippen des
Riegelkopfes 57 wird verhindert. Dazu wird über die Sperrvorrichtung 4 die Kippfalle
52 verriegelt. Von der Schieberplatte wird zum Sperren bzw. Freigeben der Kippfalle
52 ein Sperrarm 43 betätigt. Der Sperrarm 43 wirkt über einen Zapfen mit einem Sperrhebel
41 zusammen. Der Sperrhebel 41 ist in dem Schlosskasten 2 schwenkbar gelagert und
weist an seinem Ende eine Sperrrolle 42 auf, die auf einer in konkaven Fläche 561
einer Hülse 56 abrollt.
[0035] Der Riegelschwanz 53 weist einen zylindrischen Abschnitt auf. Wie in den Figuren
2a bis 2c dargestellt, ist die Hülse 56 auf dem Riegelschwanz 53 bzw. auf dessen zylindrischen
Abschnitt gelagert. Die Kippfalle 52 ist axial gegen die Kraft einer Feder 55 verschiebbar
gelagert. Wie in Fig. 2c durch den Pfeil und die gestrichelten Linien dargestellt
ist, kann der Riegelkopf 57 um seine vertikal verlaufende Kippachse 571 gekippt werden.
Dabei wird die Hülse 56 durch die Rückfläche des Riegelkopfes 57 axial entgegen der
Kraft der Feder 55 verschoben.
[0036] Das Sperren der Kippfalle 52 erfolgt, indem das axiale Verschieben der Hülse 56 bei
gesperrtem Sperrarm 43 durch die Sperrrolle 42 verhindert wird. Daraufhin liegt die
Hülse 56 mit ihrer Vorderfläche 562 an der Rückfläche 572 des Riegelkopfes starr an.
Eine Relativbewegung zwischen Riegelkopf 57 und Hülse 56 ist somit nicht mehr möglich.
Der Riegelkopf 57 ist daher in der in der Fig. 2c mit durchgezogenen Linien dargestellten
Position fixiert.
[0037] Wie in Fig. 2c dargestellt, kann die Kippfalle 52 entgegen der Kraft der Feder 55
in das Schlossgehäuse 2 eingedrückt werden. In der fixierten Position wirkt die Kippfalle
52 also wie eine herkömmliche schießende Falle. Beim Eindrücken der Kippfalle 52 in
den Schlosskasten 2 wird die Feder 55 komprimiert und der Riegelschwanz 53 wird relativ
zu dem schlossgehäusefesten Anschlag 35 nach hinten verschoben, wie durch den Doppelpfeil
in Fig. 2c dargestellt ist.
[0038] Das schlosskastenfeste Führungsmittel 35 bzw. der Anschlag 35 weist ein rundes Durchgangsloch
auf, welches von dem Riegelschwanz 53 durchgriffen wird. An seinem hinteren Ende weist
der Riegelschwanz 53 eine als Riegelanschlag 54 dienende Verbreiterung auf. Dieser
Riegelanschlag 54 begrenzt die Bewegung der Falle 52 nach vorne, d.h. aus dem Schlosskasten
2 heraus.
[0039] An dem Riegelschwanz 53 ist, wie in Fig. 3 dargestellt, der Riegelkopf 57 um die
Kippachse 571 schwenkbar bzw. kippbar gelagert. Bei dem Kippen des Riegelkopfes 57
schlägt dieser mit seiner Rückseite auf die Vorderfläche 562 der Hülse auf. Dadurch
entsteht ein metallisches Klicken. Um dieses metallische Klicken zu unterbinden, weist
der Riegelschwanz 53 ein Elastomerelement 61 auf, das zwischen Riegelkopf 57 und der
verschiebbaren Hülse 56 der Sperrvorrichtung 4 angeordnet ist. Das Elastomerelement
61 ist als O-Ring ausgebildet. Das Elastomerelement 61 ist in einer in dem Riegelschwanz
53 angeordneten Nut gehaltert. Das Elastomerelement 61 verhindert, dass die metallische
Rückseite 572 des Fallenkopfes 57 direkt auf die metallische Vorderseite 562 der Hülse
56 aufschlägt. Das Elastomerelement 61 ist als Puffer ausgebildet, der elastisch ist
und das Klickgeräusch beim Schwenken bzw. Kippen des Fallenkopfes 57 wirksam unterbindet.
[0040] Um das Geräusch beim Auftreffen des Riegelanschlags 54 auf den schlosskastenfesten
Anschlag 35 zu dämpfen, ist vorgesehen, dass der Riegelschwanz 53 in seinem Endbereich
ein zweites Elastomerelement 52 aufweist. Das Elastomerelement 62 ist in einer Nut
des Riegelschwanzes 53 angeordnet. Es ist unmittelbar an dem Riegelanschlag 54 anliegend
angeordnet, sodass es ein direktes Auftreffen des Riegelanschlags 54 auf das schlosskastenfeste
Führungsmittel 35 verhindert. Das Elastomerelement 62 wirkt als elastischer Puffer
oder Dämpfer, der das metallische Geräusch, welches beim Ausschließen der Falle 52
entstehen würde, unterbindet.
[0041] Die Elastomerelemente 61, 62 sind als im Handel erhältliche O-Ringe ausgebildet.
Zur Montage der Falle können diese O-Ringe einfach auf den zylindrischen Abschnitt
des Riegelschwanzes 53 aufgeschoben und in der jeweiligen Nut fixiert werden. Bei
den Elastomerelementen 61 und 62 handelt es sich um zwei gleich aufgebaute O-Ringe.
Diese können bei der Montage leicht gedehnt und auf den zylindrischen Abschnitt des
Riegelschwanzes 53 aufgeführt werden. In der jeweiligen Nut des Riegelschwanzes 53
fixieren sich die O-Ringe aufgrund ihrer elastischen Eigenschaften selbst. Dazu ist
vorgesehen, dass der Durchmesser der O-Ringe mit dem um die Breite der Nut verminderten
Durchmesser des zylindrischen Abschnitts des Riegelschwanzes 53 übereinstimmt. D.h.
der Durchmesser der O-Ringe ist etwas kleiner als der Durchmesser des zylindrischen
Riegelschwanzes 53.
[0042] Sofern eine Wartung des Schlosses 1 ansteht, können die Elastomerelemente 61, 62
auf einfache Art und Weise ausgetauscht und durch neue Elastomerelemente 61, 62 ersetzt
werden. Auf diese Art und Weise ist sowohl eine kostengünstige Herstellung des Schlosses
1 wie auch eine kostengünstige Wartung bzw. Reparatur gewährleistet.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 1
- Schloss
- 11
- Schlossstulp
- 2
- Schlosskasten, Schlossgehäuse
- 3
- Schlossmechanik, Schlossgetriebe
- 31
- Schieberplatte
- 32
- Schlossnuss
- 33
- Schließzylinderaufnahme
- 34
- Hilfsfalle
- 35
- Anschlag
- 4
- Sperrvorrichtung
- 41
- Sperrhebel
- 42
- Sperrrolle
- 43
- Sperrarm
- 5
- Riegelelement
- 51
- Schlossriegel
- 52
- Kippfalle
- 53
- Fallenschwanz
- 54
- Riegelanschlag
- 56
- Feder
- 561
- konkave Fläche
- 562
- Vorderfläche
- 57
- Riegelkopf/Fallenkopf
- 571
- Kippachse
- 572
- Rückfläche
- 61
- O-Ring Elastomerelement
- 62
- O-Ring Elastomerelement
1. Schloss für einen Flügel einer Tür und/oder eines Fensters,
mit einem Schlosskasten (2) und wenigstens einem in dem Schlosskasten (2) beweglich
gelagerten Riegelelement (5), welches mittels einer Schlossmechanik (3) zwischen einer
Sperrstellung und einer Freigabestellung schaltbar ist, und ein Riegelkopf (57) des
Riegelelements (5) zumindest in der Sperrstellung durch eine Öffnung im Bereich eines
Stulps (11) des Schlosskastens (2) hindurch greift, um den Flügel in Schließstellung
zu halten oder zu verriegeln,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Riegelkopf (57) oder ein Element des Riegelkopfs (57) in der Freigabestellung
um eine parallel zum Stulp (11) verlaufende Kippachse (571) schwenkbar und/oder kippbar
gelagert ist und die Schwenkbewegung und/oder Kippbewegung des Riegelkopfs (57) oder
eines Elements des Riegelkopfs (57) in der Sperrstellung über eine Sperrvorrichtung
(4) blockiert ist, und dass zwischen der Sperrvorrichtung (4) oder einem Bauteil (56)
der Sperrvorrichtung (4) und dem Riegelkopf (57) ein Elastomerelement (61, 62) zur
Geräuschdämpfung angeordnet ist.
2. Schloss nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Riegelelement (5) ein Riegelschwanz (53) und einen einteiligen oder mehrteiligen
Riegelkopf (57) aufweist und der Riegelkopf (57) an dem Riegelschwanz (53) schwenkbar
oder kippbar gelagert ist und der Riegelschwanz (53) das Elastomerelement (61, 62)
trägt, welches insbesondere ringförmig ausgebildet ist und/oder vorzugsweise um eine
runde Außenfläche oder eine runde Außenkontur des Riegelschwanzes (53) geschlossen
umlaufend ausgebildet ist.
3. Schloss nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Riegelschwanz (53) über ein im Schlosskasten (2) angeordnetes Führungsmittel
und/oder Anschlagmittel (35) beweglich gelagert ist und ein Elastomerelement (61,
62) trägt, das um eine runde Außenfläche oder eine runde Außenkontur des Riegelschwanzes
(53) geschlossen umlaufend ausgebildet ist und mit dem Führungsmittel und/oder Anschlagmittel
(35) zur Geräuschdämmung zusammenwirkt.
4. Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Riegelelement (5) federbeaufschlagt aus dem Schlosskasten (2) ausfahrbar ist
und/oder gegen die Kraft einer Feder (55) in den Schlosskasten (2) eindrückbar ist.
5. Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Riegelelement (5) als Fallenriegel ausgebildet ist.
6. Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Riegelelement (5) als Kreuzfalle und/oder als Kippfalle (52) ausgebildet ist.
7. Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Riegelschwanz (53) einen Abschnitt mit einem runden, vorzugsweise zylinderförmigen,
Querschnitt aufweist.
8. Schloss nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Feder (55) als Spiralfeder ausgebildet und koaxial auf dem Riegelschwanz (53)
angeordnet ist.
9. Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Riegelschwanz (53) eine entlang einer Außenfläche oder Außenkontur des Riegelschwanzes
(53) geschlossen umlaufende Nut aufweist und das weitere Elastomerelement (61, 62)
in der Nut aufgenommen ist.
10. Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sperrvorrichtung (4) eine auf dem Riegelschwanz (53) verschiebbar gelagerte Hülse
(56) mit einer ebenen Vorderfläche (562) aufweist, wobei die Vorderfläche (562) an
einer ebenen Rückfläche (572) des Riegelkopfes (57) anliegt.
11. Schloss nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Längserstreckung der Vorderfläche (562) der Hülse (56) oder die Rückfläche (572)
des Riegelkopfes (57) parallel zu der Kippachse (571) des Riegelkopfes (57) verläuft.
12. Schloss nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Feder (55) einerseits an einem schlosskastenfesten Führungsmittel und/oder Anschlagmittel
(35) und andererseits an der verschiebbar gelagerten Hülse (56) abgestützt ist und
die verschiebbar gelagerte Hülse (56) beaufschlagt.
13. Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sperrvorrichtung (4) einen im Schlosskasten (2) verschiebbar oder verschwenkbar
gelagerten Sperrhebel (41) umfasst, der in Sperrstellung ein axiales Verschieben der
Hülse (56) blockiert.
14. Schloss nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Sperrhebel (41) eine Rolle (42) aufweist, die mit einer konkaven Fläche (561)
der Hülse (56) zusammenwirkt.
15. Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Elastomerelement (61, 62) als O-Ring ausgebildet ist und aus einem Kautschuk
oder einem Polyethylen oder einem Silikon besteht.