[0001] Die Erfindung betrifft ein Gasspül-Element an einem metallurgischen Gefäß sowie eine
zugehörige Gaszuführ-Leitung.
[0002] Ein Gasspül-Element, auch Gasspülstein genannt, dient zum Einblasen von Gasen, gegebenenfalls
auch Gas-/Feststoffgemischen, in eine zu behandelnde Schmelze, insbesondere eine metallurgische
Schmelze. Dabei wird das gasförmige Behandlungsfluid bei einem Gasspülstein mit gerichteter
Porosität (directed porosity) entlang korrespondierender Kanäle/ Schlitze geführt,
bei Gasspülsteinen mit so genannter ungerichteter Porosität (random porosity) entlang
eines korrespondierenden unregelmäßigen Porenvolumens.
[0003] Die Anordnung eines Gasspülsteins im Boden oder der Wand eines metallurgischen Gefäßes
kann auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen. Bei einer typischen Montage wird
der Gasspülstein in einem zugehörigen Lochstein (well block) angeordnet. Außen, an
dem Ende, an dem das Gas zugeführt wird, wird der Spüler mit einer Mechanik am metallurgischen
Gefäß gesichert. Zur Demontage beziehungsweise zum Austausch des Spülers wird die
Mechanik geöffnet.
[0004] Gemäß
EP 0 148 337 A1 gehört zu dieser Mechanik ein Ring aus feuerfestem Material, der das Gaszuführrohr
des Gasspülsteins umgibt und radial den Boden des Gasspülsteins überragt.
[0005] Solche Gasspülsteine und zugehörige Montagevorrichtungen haben sich seit Jahrzehnten
bewährt. Ein Problem besteht jedoch darin, dass der Demontage-/Montageaufwand beim
Auswechseln eines Gasspül-Elementes hoch ist, lange dauert und relativ hohe Kosten
verursacht.
[0006] Um eine Diffusion des Gases in das benachbarte Feuerfestmaterial zu vermeiden ist
es bekannt, den Gasspülstein mit einem Blechmantel auszubilden. Das Blech verläuft
insbesondere umfangsseitig und im Bodenbereich des Spülers. Das Bodenblech weist eine
Öffnung auf, an die sich ein Gasanschlussrohr anschließt, das frei über das Bodenblech
vorsteht. Dieser Abschnitt wird das "kalte Ende" eines Gasspül-Elementes genannt,
während das in Axialrichtung des Gasspül-Elementes gegenüberliegende Ende als "heißes
Ende" bezeichnet wird. Nach dem Einbau des Gasspül-Elements ist dieses Ende funktionsgemäß
in Kontakt mit der zu behandelnden heißen Schmelze. Gas wird über das Gasanschlussrohr,
die Öffnung und durch die gerichteten und/oder ungerichteten Poren des Feuerfestmaterials
in die Schmelze geblasen.
[0007] Die
DE 38 33 502 C2 schlägt einen Gasspülstein vor, der keine metallische Bodenplatte aufweist und keinen
Gasanschlussstutzen. Dieser Gasspülstein ist durch eine freie Öffnung am kalten Ende
charakterisiert. Eine Montagevorrichtung sichert den Gasspülstein in der Montage-Position
und dient gleichzeitig dazu, ein Gasanschlusselement einzusetzen, um das Gas von dort
durch den Gasspülstein zu führen.
[0008] Der Gasspülstein gemäß
DE 38 33 502 C2 ist leicht zu transportieren und zu montieren, weil er nicht das lange Gasanschlussrohr
aufweist wie der Gasspülstein gemäß
EP 0 148 337 A1. Die bekannte Vorrichtung gemäß
DE 38 33 502 C2 lässt sich jedoch kaum gegen Gasverlust abdichten.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine konstruktiv einfache Möglichkeit anzubieten,
wie die Montage beziehungsweise Demontage eines Gasspülsteins vereinfacht werden kann
und ein Gasverlust minimiert wird.
[0010] Die Erfindung geht von folgenden Überlegungen aus: Ein blechummantelter Gasspülstein
hat viele Vorteile. Er hat eine hohe Maßgenauigkeit, vermeidet Gasverlust und ist
unempfindlich beim Transport. Letzteres gilt mit Einschränkung bezüglich des Gasanschlussrohres.
[0011] Insoweit besteht ein Erfindungsgedanke darin, die Länge des Gasanschlussrohres auf
ein Minimum zu reduzieren, also nur einen kurzen Gasanschlussstutzen vorzusehen.
[0012] An diesen Gasanschlussstutzen können ein oder mehrere weitere Bauteile wie Rohre,
Adapter oder dergleichen angeschlossen werden, um eine Gasverbindung zwischen Gasquelle
und Gasspülstein herzustellen.
[0013] In diesem Zusammenhang besteht ein weiterer Erfindungsgedanke darin, ein solches
Bauteil und den Gasanschlussstutzen ineinander zu stecken, als Verbindung also eine
Steckverbindung vorzusehen.
[0014] "Steckverbindung" bedeutet, dass korrespondierende Abschnitte benachbarter Bauelemente
nur ineinander gesteckt werden, um die gewünschte strömungstechnische, möglichst verlustfreie
Durchleitung des Gases zu erreichen. Entsprechend üblicher Terminologie umfasst die
Steckverbindung jeweils einen Stecker (male part) und eine Dose (female part). Die
konkrete Geometrie ist nicht entscheidend.
[0015] Die Steckverbindung ermöglicht es, benachbarte Abschnitte (des Gaszuführsystems)
in Strömungsrichtung des Gases nur durch Stecken miteinander zu verbinden. Dabei dient
alleine die Steckverbindung dazu, eine weitestgehend gasdichte Verbindung zu schaffen.
Dies lässt sich beispielsweise dadurch realisieren, dass korrespondierende Abschnitte
der Steckverbindung korrespondierend konisch/kegelstumpfförmig ausgebildet und ineinander
gesteckt sind.
[0016] Die Steckverbindung dient also in erster Linie der gasdichten Verbindung benachbarter
Bauelemente (zum Beispiel Rohrstücke), optional kann ein zusätzliches Sicherungselement
benachbarte Abschnitte in der Steckposition mechanisch sichern/fixieren.
[0017] Die Steckverbindung benötigt kein Werkzeug, die zu verbindenden Teile der "Gasleitung"
werden einfach ineinander gesteckt. Das geht schnell und auch bei hohen Umgebungstemperaturen.
[0018] In ihrer allgemeinsten Ausführungsform betrifft die Erfindung ein Gasspül-Element
an einem metallurgischen Gefäß, mit folgenden Merkmalen:
- a) einem keramischen feuerfesten Körper mit einem ersten Ende und einem zweiten Ende,
- b) das zweite Ende ist im Einbauzustand des Gasspül-Elements in Kontakt mit einer
Metallschmelze,
- c) das erste Ende wird außen von einem Metallmantel bedeckt, der eine Öffnung aufweist,
an die sich ein Gasanschlussstutzen anschließt,
- d) das Gasspül-Element, der Körper und der Gasanschlussstutzen sind so ausgebildet,
dass ein über den Gasanschlussstutzen zugeführtes Behandlungsgas den Körper durchströmt
und am zweiten Ende aus dem Körper austritt,
- e) der Gasanschlussstutzen ist mit dem Metallmantel verbunden und als Stecker oder
Dose einer Steckverbindung ausgebildet, zur Verbindung mit einer korrespondierenden
Dose oder einem korrespondierenden Stecker einer Gaszuführleitung.
[0019] Der Gasanschlussstutzen am Boden des Gasspül-Elementes kann nach Art eines Adapters
gebildet werden. Dieser Adapter ist von einem Gasanschlussrohr bekannter Bauart zu
unterscheiden. Der Adapter kann sehr viel kürzer sein und hat im Wesentlichen nur
die Aufgabe, einen Anschlussteil für eine Gaszuführ-Leitung bereitzustellen. Zwar
wird auch durch diesen Adapter zwangsläufig Gas geleitet, jedoch nur über eine kurze
Strecke. Die Länge des Adapters in Richtung der Gasströmung ist nach einer Ausführungsform
< 20 cm, oft < 15 cm oder < 10 cm. Der Adapter schließt direkt an den Boden des Gasspül-Elements
an.
[0020] Der Adapter/Gasanschlussstutzen kann vom Bodenblech nach innen in den keramischen
Teil des Gasspülsteins verlaufen oder umgekehrt nach außen. In beiden Fällen wird
eine zugehörige Gaszuführ-Leitung mit ihrem zweiten Ende auf oder in den Gasanschlussstutzen
gesteckt, um eine durchgehende Gasverbindung zu schaffen.
[0021] Eine Ausführungsform sieht vor, das zweite Ende der Gaszuführ-Leitung und den Adapter
im Bodenbereich des Gasspül-Elements durch eine Steckverbindung aneinander anzuschließen
und durch ein zusätzliches Sicherungselement gegen unbeabsichtigtes Lösen zu sichern.
[0022] Im Fall eines vom Boden des Spülers frei vorstehenden Gasanschlussstutzens besteht
eine einfache und lösbare Sicherungsmöglichkeit darin, die korrespondierenden Endabschnitte
der Steckelemente mit korrespondierenden Innen- und Außengewinden (nach Art einer
Überwurfmutter) zu gestalten, wie dies in den Figuren dargestellt ist.
[0023] Anstelle der Gewindeverbindung können beispielsweise auch ein Klammern oder ein Bajonettverschluss
diese Aufgabe erfüllen.
[0024] Die genannten Abschnitte der Anschlussverbindung (Gasanschlussstutzen/Gaszuführ-Leitung)
bestehen beispielsweise aus Rohrstücken oder Schlauchstücken, deren Innenquerschnitt
von der Gasmenge abhängig ist, die durch die Anschlussverbindung zum Gasspülstein
und anschließend durch den Gasspülstein gefördert werden soll.
[0025] Es besteht die Möglichkeit, den Gasanschlussstutzen oder die Gaszuführ-Leitung mit
einer Durchbruchsicherung gegen eindringende Metallschmelze auszubilden. Dazu kann
der entsprechende Abschnitt einen Gaskanal aufweisen, der zumindest abschnittweise
gewendelt oder zickzackförmig verläuft.
[0026] Die Durchbruchsicherung ist also vor oder am kalten Ende des Gasspül-Elements (in
Richtung der Gasströmung) angeordnet. Die Durchbruchsicherung kann als austauschbares
Bauteil konstruiert sein, das mit einem korrespondierenden Abschnitt der Gaszuführ-Leitung
oder des Gasanschlussstutzens verbunden wird, beispielsweise mit einer Steckverbindung
der genannten Art.
[0027] Wie bereits erwähnt kann die Steckverbindung so ausgebildet werden, dass die ineinander
gesteckten Teile (insbesondere Rohrabschnitte) korrespondierende Geometrien aus der
Gruppe: Prismen, Kegel, Kegelstümpfe, Kugeln, Paraboloide aufweisen.
[0028] Die Steckverbindung kann konkret so ausgeführt werden, dass das freie Ende des Abschnitts,
der vom Gasspülstein weiter weg liegt, die größte Querschnittsfläche aufweist, wie
dies auch in der folgenden Figurenbeschreibung dargestellt ist.
[0029] Während die Steckverbindung eine schnelle und sichere gasdichte Verbindung benachbarter
Anschlussteile erlaubt hat das Sicherungselement die Aufgabe, zu verhindern, dass
sich diese Verbindung wieder löst.
[0030] Insoweit kann das Sicherungselement auch als Druck- oder Haltevorrichtung gestaltet
sein, die zum Beispiel die Gaszuführ-Leitung in Richtung auf den Gasspülstein drückt
und/oder in der Steckposition festhält.
[0031] Weitere Abschnitte der Gaszuführ-Leitung können analog angeschlossen werden.
[0032] Das Druck-/Halteelement kann Bestandteil einer Montagevorrichtung sein, die außen
am metallurgischen Gefäß schwenkbar befestigt ist.
[0033] Die Montage-/Demontage- Vorrichtung kann so dimensioniert sein, dass sie nach Einbau
des Gasspül-Elementes frei über den Gasanschlussstutzen geschwenkt werden kann, wobei
die Montagevorrichtung eine Öffnung oder einen Schlitz aufweist, durch die der Gasanschlussstutzen
und gegebenenfalls eine Gaszuführ-Leitung und ein Sicherungselement hindurchgeführt
werden können.
[0034] Entsprechend der Ausbildung der Montagevorrichtung wird die Länge des Gasanschlusselements
gewählt, das Bestandteil des Gasspülsteins ist.
[0035] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche
sowie den sonstigen Anmeldungsunterlagen.
[0036] Die Erfindung wird nachstehend anhand einiger Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Dabei zeigen - jeweils in schematisierter Darstellung -
- Figur 1 :
- einen Längsschnitt durch den Bodenbereich eines metallurgischen Gefäßes mit einer
ersten Ausführungsform eines Gasspülsteins
- Figur 2a-d:
- Längsschnitte durch den Bodenbereich eines metallurgischen Gefäßes mit einer zweiten
Ausführungsform eines Gasspülsteins, wobei die einzelnen Montageschritte getrennt
dargestellt sind.
[0037] In den Figuren sind gleiche oder gleich wirkende Bauteile mit gleichen Bezugsziffern
dargestellt.
[0038] Das Bezugszeichen 10 beschreibt einen kegelstumpfförmigen Gasspülstein mit einem
äußeren Blechmantel 12 und einem Blechboden 14, der eine mittlere Öffnung 16 aufweist.
[0039] In der dargestellten Montageposition verläuft oberhalb der Öffnung 16 ein feuerfester
keramischer Körper 10k mit einem porösen Abschnitt 10p, durch den ein Gas in Pfeilrichtung
G vom unteren, kalten Ende 10n des Gasspülsteins 10 zu dessen oberem (nicht dargestellten)
heißen Ende 10o transportiert werden kann.
[0040] Gegenüber dem porösen Abschnitt 10p verläuft um die Öffnung 16 herum ein Gasanschlussstutzen
20 für den Gasspülstein 10. Der Gasanschluss-stutzen 20 mit axialem Gaskanal 26 erstreckt
sich in der dargestellten Montageposition von der Öffnung 16 nach unten.
[0041] Der Gasanscblussstutzen 20 hat ein erstes Ende 20.1 im Abstand zum Gasspül-Element
10 und ein zweites Ende 20.2 benachbart dem Gasspül-Element 10. Der zweite Abschnitt
20.2 ist am Metallboden 14 angeschweißt (Schweißnaht 22).
[0042] Im Bereich des zweiten Endes 20.2 weist der Gasanschlussstutzen 20 innen eine Querschnittsveränderung
auf, wobei der Teil, der dem Gasspülstein 10 zugewandt ist, einen größeren Querschnitt
hat. In diesem Abschnitt ist ein Körper 24 lose angeordnet. Ohne Gasdruck liegt er
auf einer Schulter der beschriebenen Querschnittsverringerung des Gaskanals 26 auf.
Unter Gasdruck hebt sich der Körper 24 von der Schulter ab und bewegt sich in Richtung
auf den Gasspülstein 10. Ein oberhalb des Körpers 24 angeordneter Sicherungsstift
28 verhindert, dass der Körper 24 die Öffnung 16 absperrt.
[0043] Am gegenüberliegenden ersten Ende 20.1 erweitert sich der Gaskanal 26 konusartig
nach unten und nach außen. In diesen Teil ist ein zweites Ende 30.2 einer Gaszuführ-Leitung
30 gasdicht eingesteckt. Dieses Ende 30.2 ist entsprechend kegelstumpfartig (düsenartig)
gestaltet und sein verjüngtes Ende liegt oben. Das Ende 20.1 bildet die Dose, das
Ende 30.2 den Stecker der Steckverbindung.
[0044] In der Montageposition weist die Gaszuführ-Leitung 30 etwas unterhalb des ersten
Endes 20.1 des Gasanschlussstutzens 20 außen eine Schulter 32 auf. Gegen die Schulter
32 liegt ein ringförmiger innerer Absatz 42 eines Sicherungselements 40 an, das ebenfalls
rohrförmig ist. Das Sicherungselement 40 weist in dem Bereich oberhalb des Absatzes
42 ein Innengewinde 42i auf, welches auf ein korrespondierendes Außengewinde 20.1a
des ebenfalls außen zylinderförmigen ersten Endes 20.1 des Gasanschlussstutzens 20
aufgeschraubt ist. Unterhalb des Absatzes 42 erstreckt sich das Sicherungselement
40 rohrförmig nach unten bis zu einem radial nach außen verlaufenden Rad 44 zur Arretierung.
[0045] Bei diesem Ausführungsbeispiel wird die Anschlussverbindung von Gasanschlussstutzen
20 und Gaszuführ-Leitung 30 mit axial ineinander gesteckten Abschnitten 20.1, 30.2
gebildet, wobei die Steckverbindung über das Sicherungselement 40 gegen Lösen gesichert
wird.
[0046] Am Außenmantel 50 des zugehörigen metallurgischen Gefäßes ist eine Montagevorrichtung
60 über ein Gelenk 62 verschwenkbar befestigt, wobei Figur 1 die Montageposition zeigt,
bei der die Montagevorrichtung den Gasanschlussstutzen 20 sowie das zweite Ende 30.2
der Gaszuführ-Leitung 30 mit einem ringförmigen Element 64 übergreift. Das ringförmige
Element 64 wird mit Hilfe eines Griffs 66 in der dargestellten Position gegenüber
dem festen Außenmantel 50 fixiert. Dabei liegt das Element 64 gegen eine Hülse 68
an, die das zweite Ende 20.2 des Gasanschlussstutzens 20 umgibt. Die Hülse 68 ist
Bestandteil der feuerfesten Auskleidung unterhalb des Gasspülelementes 10. Das erste
Ende 20.1 des Gasanschlussstutzens 20 ragt nach unten über die Hülse 68 vor.
[0047] Die Montage ist einfach, weil die Montagevorrichtung 60 in die beschriebene Position
geschwenkt werden kann, bevor die Gaszuführ-Leitung 30 auf den Gasanschlussstutzen
20 aufgesteckt und gesichert wird. Vor der gasdichten Verbindung der Teile 20,30 ist
der Gasspülstein 10 sicher positioniert. Der Gasanschlussstutzen 20 der Anschlussverbindung
ist präzise justiert, so dass die Steckverbindung mit der Gaszuführ-Leitung 30 sehr
einfach, genau und schnell erfolgen kann. Die Länge der Gaszuführ-Leitung 30 ist beliebig.
Die Gaszuführ-Leitung 30 kann auch aus mehreren Teilabschnitten bestehen, die wiederum
per Steckverbindung (oder anders) gasdicht miteinander verbunden werden können.
[0048] Das gilt auch für die Ausführungsform nach Figur 2. Sie unterscheidet sich von der
Variante gemäß Figur 1 vor allem in folgenden Merkmalen:
- der Gasanschlussstutzen 20 ist nach Art eines Adapters gebildet, der am Metall-Boden
14 des Gasspülsteins 10 befestigt (hier: angeschweißt ist). Der Adapter steht nur
10 mm nach unten über den Boden 14 vor und ist an diesem Ende (20.1) ähnlich wie das
erste Ende 20.1 des Gasanschlussstutzens 20 gemäß Figur 1 gestaltet. Analog gilt dies
für das zweite Ende 20.2 des Gasanschlussstutzens 20 bei Figur 2. Mit anderen Worten:
Beim Beispiel gemäß Figur 2 werden der Gasanschlussstutzen 20 und die anschließende
Gaszuführ-Leitung 30 über eine Steckverbindung miteinander verbunden.
- Die Gaszuführ-Leitung 30 gemäß Figur 2 ist zwischen den Enden (30.1, 30.2) nicht als
Rohr (wie bei Figur 1) sondern als dickwandiger Zylinder gestaltet und erfüllt gleichzeitig
die Funktion einer Durchbruchsicherung. Dazu ist der Gaskanal 26 zwischen zweitem
Ende 30.2 und erstem Ende 30.1 nach Art einer Wendel (oder Spirale) gestaltet. Sollte
Metallschmelze in den Gaskanal 26 eindringen würde diese radial nach außen (entlang
der Wendel) geleitet, der Weg für die Schmelze also verlängert, um die Schmelze schneller
abkühlen zu können, bis sie erstarrt. Dies ist vom Prinzip her bekannt und wird hier
nicht näher beschrieben.
- Das erste Ende 30.1 der Gaszuführ-Leitung 30 gemäß Figur 2 ist analog zum ersten Ende
20.1 des Gasanschlussstutzens 20 gemäß Figur 1 gestaltet und dient zum Anschluss einer
weiteren Gaszuführ-Leitung 70, die analog zur Gaszuführ-Leitung 30 gemäß Figur 1 gestaltet
ist.
- Das ringförmige Element 64 der Montagevorrichtung 60 liegt in der Montageposition
direkt gegen die Unterseite des dickwandigen Teils der Gaszuführleitung 30 an.
- Die Figuren 2a-d zeigen einzelne Montageschritte für diese Ausführungsform. Zuerst
wird der Gasspülstein 10 (mit angeschlossenem Adapter 20) im Boden des metallurgischen
Gefäßes eingebaut (Figur 2a).
- Die Montagevorrichtung 60 ist geöffnet.
- Dann wird die Gaszuführ-Leitung 30 einschließlich Durchbruchsicherung auf den Adapter
20 aufgesteckt und verschraubt (Figur 2b). Danach wird die Montagevorrichtung über
beide Teile 20, 30 verschwenkt (Figur 2c) und der Teil 30 gesichert.
- Im letzten Schritt wird die weitere Gaszuführ-Leitung 70 mit ihrem oberen Ende 70.2
auf den unteren Abschnitt 30.1 der Gaszuführ-Leitung 30 aufgesteckt und über ein Schraub-Sicherungselement
gesichert, analog wie bei den Enden 20.1, 30.2 (Figur 2d).
1. Gasspül-Element (10) für metallurgische Anwendungen mit folgenden Merkmalen:
a) einem keramischen feuerfesten Körper (10k) mit einem ersten Ende (10u) und einem
zweiten Ende (10o),
b) das zweite Ende (10o) ist im Einbauzustand des Gasspül-Elements (10) in Kontakt
mit einer Metallschmelze,
c) das erste Ende (10u) wird außen von einem Metallmantel (12) bedeckt, der eine Öffnung
(16) aufweist, an die sich ein Gasanschlussstutzen (20) anschließt,
d) das Gasspül-Element (10), der Körper (10k) und der Gasanschlussstutzen (20) sind
so ausgebildet, dass ein über den Gasanschlussstutzen (20) zugeführtes Behandlungsgas
den Körper (10k) durchströmt und am zweiten Ende (10o) aus dem Körper (10k) austritt,
e) der Gasanschlussstutzen (20) ist mit dem Metallmantel (12) verbunden und als Stecker
oder Dose einer Steckverbindung ausgebildet, zur Verbindung mit einer korrespondierenden
Dose oder einem korrespondierenden Stecker einer Gaszuführleitung (30).
2. Gasspül-Element nach Anspruch 1, bei dem der Gasanschlussstutzen (20), ausgehend vom
Anschlussbereich (22) zum Metallmantel (12), vom keramischen Körper (10k) weg verläuft.
3. Gasspül-Element nach Anspruch 1, bei dem der Gasanschlussstutzen (20), ausgehend vom
Anschlussbereich (22) zum Metallmantel (12), in Richtung auf den keramischen Körper
(10k) verläuft.
4. Gasspül-Element nach Anspruch 1, bei dem der als Stecker ausgebildete Gasanschlussstutzen
(20) außen eine der folgenden geometrischen Formen aufweist: Kegel, Kegelstumpf, Prisma.
5. Gasspül-Element nach Anspruch 1, bei dem der als Dose ausgebildete Gasanschlussstutzen
(20) innen eine der folgenden geometrischen Formen aufweist: negativer Kegel, negativer
Kegelstumpf, negatives Prisma.
6. Gasspül-Element nach Anspruch 1, bei dem der Gasanschlussstutzen (20) mit einer Durchbruchsicherung
gegen eindringende Metallschmelze ausgebildet ist.
7. Gasspül-Element nach Anspruch 1, bei dem der Gasanschlussstutzen (20) mit einem Rückschlagventil
(26,28) ausgebildet ist.
8. Gasspül-Element nach Anspruch 1, dessen Gasanschlussstutzen (20) eine Länge, in Strömungsrichtung
(G) des zugeführten Gases, kleiner 20 cm aufweist.
9. Gasspül-Element nach Anspruch 1, deren Gasanschlussstutzen (20) an seinem freien Ende
(20.1) ein Außengewinde aufweist.
10. Gaszuführleitung (30) für ein Gasspül-Element nach einem der Ansprüche 1-9, mit einem
ersten Ende (30.1) und einem zweiten Ende (30.2) zum Anschluss an den Gasanschlussstutzen
(20) des Gasspül-Elements, wobei das zweite Ende (30.2) korrespondierend zum Gasanschlussstutzen
(20) als Stecker oder Dose der Steckverbindung zwischen dem Gasanschlussstutzen (20)
und dem zweitem Ende (30.2) der Gaszuführleitung (30) ausgebildet ist.
11. Gaszuführleitung nach Anspruch 10, bei der das ersten Ende (30.1) als Dose ausgebildet
ist, wenn das zweite Ende (30.2) als Stecker ausgebildet ist.
12. Gaszuführleitung nach Anspruch 10, bei der das erste Ende (30.1) zum Anschluss an
eine weitere Gaszuführleitung (70) ausgebildet ist.
13. Gaszuführleitung nach Anspruch 10, bei der das erste Ende (30.1) zum Anschluss an
eine Gasquelle ausgebildet ist.
14. Gaszuführleitung nach Anspruch 10, bei der das zweite Ende (30.2) eine nach innen
weisende Stufe (42) und ein Innengewinde (40i) aufweist, das sich zwischen der Stufe
(42) und einem freiem Rand des zweiten Endes (30.2) erstreckt.