[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Wickelmöbel mit einer Grundplatte, einer an
der Vorderseite des Wickelmöbels angeordneten und zwischen einer Schließstellung und
einer Offenstellung in oder an das Wickelmöbel beweglichen Vorderwand und mindestens
zwei an der Grundplatte angeordneten Seitenwänden, wobei die Seitenwände und die in
der Schließstellung befindliche Vorderwand sich im Wesentlichen senkrecht zu der Grundplatte
erstrecken und diese begrenzen.
[0002] Wickelmöbel, wie beispielsweise Wickeltischaufsätze, werden zum Wickeln von Kleinkindern
verwendet. Auf einem Wickelmöbel hat ein Kind viele Bewegungsfreiheiten. Heutzutage
werden Wickelmöbel angeboten, die an ihren Seiten erhöht sind, um ein Herabstürzen
des Kindes zu verhindern. Doch gerade wenn Kleinkinder sich bereits selbstständig
drehen und bewegen können, reichen seitliche Erhöhungen nicht aus. Um ein Abstürzen
des Kindes zu verhindern, wird daher teilweise zusätzlich eine Vorderwand verwendet.
Weiterhin verfügt ein handelsübliches Wickelmöbel entweder über eine Rückwand oder
es wird mit einer Rückseite an eine Wand gestellt, so dass das Kind zu allen Seiten
gesichert ist. Dies ermöglicht einer Aufsichtsperson, das Wickelmöbel kurzzeitig zu
verlassen. Um das Wickeln und das Auflegen des Kindes auf dem Wickelmöbel zu erleichtern,
ist die Vorderwand häufig verstellbar oder entnehmbar.
[0003] Aus
DE 20 2009 011 526 U1 ist ein Wickeltischaufsatz bekannt, der eine hintere Wand, zwei Seitenwände und eine
vordere Wand umfasst. Die vordere Wand ist nach vorne ausklappbar.
[0004] Aus
DE 20 2011 106 776 U1 ist ein Wickeltischaufsatz bekannt, der eine Vorderwand aufweist, welche in oder
an den Wickeltisch verstellbar ist. Die Vorderwand weist an ihrer Oberkante ein Befestigungsmittel
auf, mit dem sie an den Seitenwänden des Wickeltischaufsatzes befestigt werden kann.
Als zusätzliche Sicherung sind Sicherungshaken vorgesehen.
[0005] Die bekannten Wickelmöbel können ein Abstürzen eines auf dem Wickeltisch liegenden
Kleinkindes allerdings nicht immer sicher verhindern. Wenn sich mit zunehmendem Alter
die Beweglichkeit eines Kindes erhöht, kann es durch Strampeln die Vorderwand eines
Wickelmöbels auftreten. Komplizierte mehrstufige Verschlussmechanismen für die Vorderwand
zum Verhindern eines solchen Auftretens eines Wickelmöbels haben den Nachteil, dass
sie aufwendig in der Herstellung sind und dass von der Bedienperson nicht immer alle
zum sicheren Verschluss notwendigen Schritte durchgeführt werden.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein kompaktes, leicht handhabbares und
einfach zu produzierendes Wickelmöbel zu schaffen, das das Abstürzen eines auf dem
Wickelmöbel liegenden Kleinkindes sicher verhindert.
[0007] Die Aufgabe wird durch ein Wickelmöbel mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den Unteransprüchen, der Beschreibung
und den Figuren.
[0008] Das erfindungsgemäße Wickelmöbel weist eine Grundplatte, eine an der Vorderseite
des Wickelmöbels angeordnete und zwischen einer Schließstellung und einer Offenstellung
in oder an das Wickelmöbel bewegliche Vorderwand und mindestens zwei an der Grundplatte
angeordnete Seitenwände auf, wobei die Seitenwände und die in der Schließstellung
befindliche Vorderwand sich im Wesentlichen senkrecht zu der Grundplatte erstrecken
und diese begrenzen. Die Vorderwand weist ein erstes Führungsmittel und mindestens
eine Seitenwand ein zweites Führungsmittel auf. Die Führungsmittel wirken derart zusammen,
dass durch ein Bewegen der in der Schließstellung befindlichen Vorderwand in Richtung
der Rückseite des Wickelmöbels und durch ein anschließendes Anheben der Vorderwand
die Vorderwand aus der Schließstellung in die Offenstellung geführt werden kann. Insbesondere
können die Führungsmittel derart zusammenwirken, dass durch ein Verschwenken der in
der Schließstellung befindlichen Vorderwand in Richtung der Rückseite des Wickelmöbels
und durch ein anschließendes Anheben der Vorderwand von der Grundplatte die Vorderwand
aus der Schließstellung in die Offenstellung geführt werden kann. Die Vorderwand kann
dabei in einer Ausrichtung im Wesentlichen senkrecht zur Grundplatte angehoben werden.
Es kann aber auch eine translatorische Bewegung möglich sein. Das erfindungsgemäße
Wickelmöbel kann insbesondere ein Wickeltischaufsatz sein.
[0009] Die an der Vorderseite des Wickelmöbels angeordnete Vorderwand kann auch für den
Benutzer leicht lösbar am Wickelmöbel angebracht oder einsetzbar sein, so dass sie
abgenommen und separat verstaut werden kann. Bevorzugt bleibt die Vorderwand allerdings
beweglich mit dem Wickelmöbel verbunden.
[0010] In der Schließstellung der Vorderwand ist die Grundplatte von senkrechten Wänden
begrenzt, so dass ein auf dem Wickelmöbel befindliches Kleinkind vor einem Absturz
geschützt ist. Die Rückseite des Wickelmöbels kann durch eine zu dem Wickelmöbel gehörende
Rückwand oder durch eine Rückwand eines Wickeltisches, auf dem das Wickelmöbel aufliegt,
gebildet sein. Auch kann das Wickelmöbel an einer Zimmerwand anliegen, so dass diese
die Rückseite bildet. Dadurch, dass die Vorderwand in ihrer Offenstellung in oder
an das Wickelmöbel verstellt ist, ist sie dem Benutzer nicht im Wege. Die Vorderwand
steht nicht in unbequemer Weise über den Wickeltisch hervor und verdeckt auch nicht
die oberen Schubladen oder Schranktüren eines unter dem Wickelmöbel befindlichen Wickeltisches
oder einer Wickelkommode. Die auf einem Wickeltisch zur Verfügung stehende Fläche
kann maximal ausgenutzt werden, da die geöffnete Vorderwand keinen Platz entsprechend
ihrer Höhe auf dem Wickeltisch beansprucht. In der Offenstellung ist die Vorderwand
von vorn frei zugänglich und kann bequem von dem Benutzer gegriffen werden.
[0011] Das erfindungsgemäße Wickelmöbel dient nicht nur der sicheren Positionierung eines
zu wickelnden Kleinkindes, sondern kann beispielsweise auch in Arztpraxen oder Krankenhäusern
als Untersuchungstisch für Kleinkinder verwendet werden.
[0012] Das Zusammenwirken der in der Vorderwand und der Seitenwand oder den Seitenwänden
befindlichen Führungsmittel erschwert es dem Kleinkind, die Vorderwand aufzustoßen
und damit aus der Schließstellung zu führen. Das Überführen der Vorderwand aus der
Schließstellung in die Offenstellung ist nur dadurch zu erreichen, dass die Vorderwand
zuerst in Richtung der Rückseite des Wickeltisches bewegt, insbesondere verschwenkt,
wird und anschließend angehoben wird. Wenn ein sich auf dem Wickelmöbel befindliches
Kleinkind besonders viel und heftig mit den Beinen strampelt und die Beine zwischen
eventuell vorhandene Streben einer als Gitter ausgebildeten Vorderwand schiebt, so
wäre es möglicherweise im Stande, die Vorderwand anzuheben. Durch das Zusammenwirken
der Führungsmittel ist ein Anheben der Vorderwand aus der Schließstellung aber erst
durch ein vorheriges Bewegen in Richtung des auf dem Wickelmöbel liegenden Kleinkinds
möglich. Diese komplexe Bewegung kann ein Kleinkind praktisch nicht durchführen.
[0013] Dem Benutzer wird somit ein kurzfristiges Verlassen des Wickeltisches ohne Gefährdung
des Kleinkindes ermöglicht. Einrichtungen, die die Vorderwand in die Schließstellung
vorspannen und somit auch ein Verletzungsrisiko darstellen, sind entbehrlich. Die
Vorderwand kann unbelastet von der Offenstellung in die Schließstellung überführt
werden. Es ist keine zusätzliche Sicherung durch Sicherungshaken oder dergleichen
notwendig. Die Vorderwand kann in einfacher Weise in einer durchgehenden Bewegung
aus der Schließstellung in die Offenstellung und zurück bewegt werden.
[0014] Bevorzugt kann das erste Führungsmittel an einem unteren Ende der in der Schließstellung
befindlichen Vorderwand angeordnet und das zweite Führungsmittel an einem unteren
Ende der Innenfläche mindestens einer Seitenwand angeordnet sein. Durch diese Anordnung
lässt sich die Vorderwand durch den Bediener besonders einfach öffnen und schließen.
Das Zusammenwirken der Führungsmittel ist hier derart, dass die Vorderwand mit nur
einer Hand in Richtung der Rückseite des Wickelmöbels bewegt, insbesondere verschwenkt,
und angehoben werden kann, so dass der Benutzer die andere Hand frei hat, beispielsweise
für das Halten des einzulegenden Kindes oder einer Windel. Der hierfür verwendete
Angriffspunkt kann beispielsweise ein oberer Quersteg der Vorderwand sein. Das erste
Führungsmittel kann sich beispielsweise an einem unteren Quersteg der Vorderwand befinden.
Durch eine Anordnung der Führungsmittel in der genannten Weise kann die Vorderwand
weiterhin besonders einfach, auch mit nur einer Hand, aus der Schließstellung in die
Offenstellung an oder in das Wickelmöbel, bevorzugt unter die Grundplatte, und zurück
bewegt werden. Die Führungsmittel können insbesondere so angeordnet sein, dass sie
von außen nicht oder nur teilweise sichtbar sind.
[0015] Bevorzugt kann das erste Führungsmittel mindestens einen Stift und das zweite Führungsmittel
mindestens eine Führungsnut umfassen, in der der mindestens eine Stift im Zuge des
Zusammenwirkens der Führungsmittel geführt wird, oder es kann das erste Führungsmittel
mindestens eine Führungsnut und das zweite Führungsmittel mindestens einen im Zuge
des Zusammenwirkens der Führungsmittel in der mindestens einen Führungsnut geführten
Stift umfassen. Es kann aber auch die Vorderwand mindestens eine Führungsnut zur Führung
mindestens eines an mindestens einer Seitenwand befindlichen Stifts aufweisen.
[0016] Nach einer weiteren Ausgestaltung kann die Vorderwand an einer Unterseite, bevorzugt
an einem unteren Quersteg, das erste Führungsmittel mit mindestens einem Stift aufweisen,
wobei der mindestens eine Stift in der mindestens einen Führungsnut am unteren Ende
mindestens einer Seitenwand geführt wird. Auch kann der untere Quersteg das erste
Führungsmittel bilden und es können beispielsweise an einem oder an beiden den Seitenflächen
zugewandten Enden des unteren Querstegs Stifte zur Führung in der mindestens einen
Führungsnut mindestens einer Seitenwand vorgesehen sein. Der mindestens eine Stift
wird in der mindestens einen Führungsnut so geführt, dass die Vorderwand in der erfindungsgemäßen
Weise von der Schließstellung in die Offenstellung bewegt werden kann.
[0017] Nach einer weiteren Ausgestaltung kann das erste Führungsmittel mindestens einen
Stift oder mindestens eine Nut an einem unteren Ende der in der Schließstellung befindlichen
Vorderwand aufweisen und das zweite Führungsmittel mindestens eine Nut oder mindestens
einen Stift an einem unteren Ende der Innenfläche mindestens einer Seitenwand aufweisen.
Zusätzlich kann das erste Führungsmittel mindestens einen Stift oder mindestens eine
Nut an einem oberen Ende der in der Schließstellung befindlichen Vorderwand aufweisen
und das zweite Führungsmittel mindestens eine Nut oder mindestens einen Stift an einer
Oberkante mindestens einer Seitenwand aufweisen. Die Führungsmittel können derart
zusammenwirken, dass durch ein Bewegen der in der Schließstellung befindlichen Vorderwand
in Richtung der Rückseite des Wickelmöbels und durch ein anschließendes Anheben der
Vorderwand die Vorderwand aus der Schließstellung in die Offenstellung geführt werden
kann. Insbesondere kann durch das Zusammenwirken der Führungsmittel sichergestellt
werden, dass der mindestens eine an dem unteren Ende der in der Schließstellung befindlichen
Vorderwand oder der mindestens eine an einem unteren Ende der Innenfläche mindestens
einer Seitenwand befindliche Stift die Öffnungsposition erreicht.
[0018] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass durch das Bewegen, insbesondere ein Verschwenken,
der in der Schließstellung befindlichen Vorderwand in Richtung der Rückseite des Wickeltisches
der mindestens eine Stift aus einer Arretierposition der mindestens einen Führungsnut
in eine Entriegelungsposition der mindestens einen Führungsnut gebracht wird und der
mindestens eine Stift durch ein anschließendes Anheben der Vorderwand von der Grundplatte
aus der Entriegelungsposition in eine Öffnungsposition der mindestens einen Führungsnut
gebracht wird. Ein in der Arretierposition der mindestens einen Führungsnut befindlicher
Stift kann die Vorderwand in der Bewegung derart einschränken, dass kein Anheben der
Vorderwand möglich ist. Durch ein Bewegen der in der Schließstellung befindlichen
Vorderwand, insbesondere durch ein Verschwenken um beispielsweise eine Längsachse
eines oberen Querstegs, in Richtung der Rückseite des Wickelmöbels wird der mindestens
eine Stift aus der Arretierposition in die Entriegelungsposition geführt. Der mindestens
eine in der Entriegelungsposition befindliche Stift ermöglicht nun ein Anheben der
Vorderwand, insbesondere von der Grundplatte, was eine Bewegung des mindestens einen
Stifts aus der Entriegelungsposition in die Öffnungsposition zur Folge hat. Bevorzugt
kann die mindestens eine Führungsnut einen Vorsprung aufweisen, durch den ein Anheben
der in der Schließstellung befindlichen Vorderwand verhindert wird, wenn sich der
mindestens eine Stift in der Arretierposition befindet. Das Zusammenwirken des mindestens
einen Stifts und der mindestens einen Führungsnut schränkt die Bewegung des mindestens
einen Stifts dann derart ein, dass dessen Bewegung aus der Arretierposition in die
Öffnungsposition, und damit eine Bewegung der Vorderwand aus der Schließstellung,
nur durch das Bewegen in Richtung der Rückseite des Wickelmöbels und anschließende
Anheben der Vorderwand möglich ist. Wie erwähnt, ist diese Bewegung für ein auf dem
Wickelmöbel liegendes Kind praktisch nicht möglich und der Verschlussmechanismus damit
besonders sicher.
[0019] Weiterhin kann die mindestens eine Führungsnut einen Versatz aufweisen, durch den
der in der Öffnungsposition befindliche mindestens eine Stift durch die Schwerkraft
in die Arretierposition und die Vorderwand in die Schließstellung bewegt wird. Insbesondere
kann die mindestens eine Führungsnut einen ersten Führungsabschnitt aufweisen, der
den mindestens einen Stift aus der Arretierposition ansteigend von dem Versatz wegführt
und einen zweiten auf den ersten Führungsabschnitt folgenden Führungsabschnitt aufweisen,
der den mindestens einen Stift ansteigend zu dem Versatz hinführt, so dass der Stift
besonders einfach von der Arretierposition in die Öffnungsposition geführt werden
kann und allein durch die Schwerkraft aus der Öffnungsposition in die Arretierposition
geführt und dort gehalten werden kann. Die Vorderwand kann somit entsprechend aus
einer angehobenen Position in die Schließstellung bewegt werden. Durch diese Ausgestaltung
der Führungsnut wird zum einen sichergestellt, dass die in Richtung der Rückseite
des Wickelmöbels bewegte, insbesondere verschwenkte, und angehobene Vorderwand bei
einer nicht vollständigen Öffnungsbewegung zurück in die sichere Schließstellung fallen
kann, solange der Stift bei der Öffnungsbewegung die Öffnungsposition nicht überschreitet.
Zum anderen erleichtert diese Ausgestaltung das Bewegen der Vorderwand aus der Offenstellung
in die Schließstellung, da nach Erreichen der Öffnungsposition durch den Stift die
Vorderwand ohne weitere Krafteinwirkung durch den Bediener in die Schließstellung
bewegt werden kann.
[0020] Nach einer weiteren Ausgestaltung kann durch eine Bewegung der angehobenen Vorderwand
in die Offenstellung der mindestens eine Stift aus der Öffnungsposition in eine Offenstellungsposition
gebracht werden. Nachdem der mindestens eine Stift durch ein Bewegen der Vorderwand
in Richtung der Rückseite des Wickelmöbels und anschließendes Anheben der Vorderwand
aus der Arretierposition über die Entriegelungsposition in die Öffnungsposition gebracht
worden ist, kann er schließlich entlang der mindestens einen Führungsnut in die Offenstellungsposition
weitergeführt werden, indem die Vorderwand in die Offenstellung bewegt wird. Bevorzugt
befindet sich die Offenstellungsposition der mindestens einen Führungsnut unterhalb
der Grundplatte und so weit von der Vorderseite des Wickelmöbels entfernt, dass die
Vorderwand vollständig an oder in das Wickelmöbel bewegt werden kann.
[0021] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung kann die Vorderwand an mindestens einer Seitenwand
arretierbar sein. Bevorzugt kann die Vorderwand an einem oberen Ende mindestens ein
Arretiermittel aufweisen, mit dem die Vorderwand in der Schließstellung an mindestens
einer Seitenwand arretierbar ist, wenn sich der mindestens eine Stift in der Arretierposition
befindet. Durch das Zusammenspiel zwischen dem mindestens einen Arretiermittel und
mindestens einer Seitenwand sowie zwischen dem mindestens einen Stift und der mindestens
einen Führungsnut kann ein besonders sicherer Verschluss des Wickelmöbels erreicht
werden. Das mindestens eine Arretiermittel kann beispielsweise eine Nut oder eine
Einkerbung in einer Oberseite der Vorderwand, bevorzugt in einem oberen Quersteg sein.
Die Nut oder Einkerbung kann dabei so ausgebildet sein, dass sie ein oberes Ende einer
Seitenwand aufnimmt, sodass die Vorderwand an einer oder beiden Seitenwänden aufgesetzt
und so arretiert werden kann. Auch kann das mindestens eine Arretiermittel einen Stift
aufweisen, der in einer entsprechenden Vertiefung oder Nut einer Seitenwand aufgenommen
wird, so dass die Vorderwand in eine oder beide Seitenwände eingehängt und so arretiert
werden kann. Durch das mindestens eine Arretiermittel wird die Vorderwand zusätzlich
gesichert. Insbesondere kann das mindestens eine Arretiermittel einen Teil des ersten
und/oder des zweiten Führungsmittels bilden.
[0022] Bevorzugt kann die mindestens eine Führungsnut so ausgebildet sein, dass die Vorderwand
durch eine Bewegung des mindestens einen Stifts entlang eines ersten oder eines zweiten
Öffnungsweges in die Offenstellung bewegt werden kann.
[0023] Insbesondere kann die mindestens eine Führungsnut so ausgestaltet sein, dass der
mindestens eine Stift nach einer Bewegung aus der Arretierposition in die Öffnungsposition
durch ein Bewegen der Vorderwand in Richtung der Rückseite des Wickelmöbels, ein anschließendes
Anheben der Vorderwand und schließlich durch eine Bewegung der Vorderwand in die Offenstellung
aus der Öffnungsposition in die Offenstellungsposition entlang eines ersten oder eines
zweiten Öffnungsweges bewegt werden kann. Ein zweiter Öffnungsweg erleichtert die
Bewegung der Vorderwand aus der Schließstellung in die Offenstellung, insbesondere
dann, wenn ein Versatz vorgesehen ist, durch den der in der Öffnungsposition befindliche
mindestens eine Stift durch die Schwerkraft in die Arretierposition und die Vorderwand
in die Schließstellung bewegt wird, da der zweite Öffnungsweg ein Zurückgleiten des
mindestens einen Stifts in die Arretierposition der mindestens einen Führungsnut verhindern
kann.
[0024] Weiterhin kann das erste Führungsmittel durch mindestens einen mit einem unteren
Ende der Vorderwand über ein Gelenk verbundenen und mindestens einen Stift oder mindestens
eine Führungsnut umfassenden Führungsstab gebildet sein. Insbesondere kann der mindestens
eine Führungsstab einen an seinem gelenkseitigen Ende angeordneten gelenkseitigen
Stift und einen an seinem gelenkabgewandten Ende angeordneten endseitigen Stift zur
Führung in mindestens einer Führungsnut des zweiten Führungsmittels aufweisen. Bevorzugt
wird der gelenkseitige Stift in einem vorderen, die Arretierposition, Entriegelungsposition
und Öffnungsposition umfassenden Abschnitt sowie in einem länglichen, unter der Grundplatte
und im Wesentlichen parallel zu dieser verlaufenden Abschnitt der mindestens einen
Führungsnut geführt, während der gelenkabgewandte endseitige Stift nur in dem länglichen,
unter der Grundplatte und im Wesentlichen parallel zu dieser verlaufenden Abschnitt
der mindestens einen Führungsnut geführt wird. Der mindestens eine Führungsstab kann
sich jederzeit unter der Grundplatte befinden. Dies hat den Vorteil, dass die mindestens
eine Führungsnut der Seitenwände besonders weit unter der Grundplatte liegen kann
und somit die Sicherheit und Bedienerfreundlichkeit des Wickelmöbels erhöht werden.
Gerade die Führung der Stifte in der mindestens einen Führungsnut erfolgt durch diese
Ausgestaltung besonders reibungslos. Es kann aber auch das zweite Führungsmittel einen
der Vorderwand naheliegenden vorderen Stift und einen der Rückseite des Wickelmöbels
naheliegenden hinteren Stift aufweisen, welche in der mindestens einen Führungsnut
des ersten Führungsmittels geführt werden.
[0025] Die mindestens eine Führungsnut kann eine herzähnliche Form haben. Grundsätzlich
sind jedoch alle Formen denkbar, die eine erfindungsgemäße Bewegung der Vorderwand
aus der Schließstellung in die Offenstellung bewirken. Der mindestens eine in der
mindestens einen Führungsnut geführte Stift wirkt mit der mindestens einen Führungsnut
derart zusammen, dass ein Herausrutschen des mindestens einen Stifts aus der mindestens
einen Führungsnut verhindert wird.
[0026] Es versteht sich, dass die Vorderwand und/oder eine Rückwand und/oder eine oder mehrere
Seitenwände als geschlossene Wände, aber auch als Gitter ausgeführt sein können und
beispielsweise aus Holz gefertigt sein können. Auch die Grundplatte kann aus Holz
gefertigt sein.
[0027] Bevorzugte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Wickelmöbels werden anhand der nachfolgenden
Figuren näher erläutert.
Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Wickelmöbel in einer ersten perspektivischen Ansicht.
Fig. 2 zeigt das erfindungsgemäße Wickelmöbel aus Fig. 1 in einer zweiten perspektivischen
Ansicht.
Fig. 3 zeigt einen Ausschnitt des erfindungsgemäßen Wickelmöbels aus den vorhergehenden
Figuren in einer perspektivischen Ansicht.
Fig. 4 zeigt das erfindungsgemäße Wickelmöbel aus den vorhergehenden Figuren in einer
Schnittdarstellung mit einer in einer Schließstellung befindlichen Vorderwand.
Fig. 5 zeigt eine Führungsnut des erfindungsgemäßen Wickelmöbels aus den vorhergehenden
Figuren.
Fig. 6 zeigt das erfindungsgemäße Wickelmöbel aus den vorhergehenden Figuren in einer
Schnittdarstellung mit einer verschwenkten und angehobenen Vorderwand.
Fig. 7 zeigt eine zweite Ausgestaltung einer Führungsnut eines erfindungsgemäßen Wickelmöbels.
Fig. 8 zeigt eine dritte Ausgestaltung einer Führungsnut eines erfindungsgemäßen Wickelmöbels.
Fig. 9 zeigt eine vierte Ausgestaltung einer Führungsnut eines erfindungsgemäßen Wickelmöbels.
Fig. 10 zeigt eine fünfte Ausgestaltung einer Führungsnut eines erfindungsgemäßen
Wickelmöbels.
[0028] Das in Fig. 1 dargestellte Wickelmöbel weist eine in der üblichen Gebrauchsposition
waagerechte, quaderförmige Grundplatte 10 auf. Über die Grundplatte erheben sich senkrecht
eine Rückwand 12 sowie zwei Seitenwände 20, wobei zumindest die Seitenwände 20 seitlich
an der Grundplatte 10 montiert sind, so dass sich jeweils ein unterer Abschnitt der
Seitenwände 20 unterhalb der Grundplatte 10 erstreckt und als Standfuß des Wickelmöbels
dient.
[0029] Zur Sicherung gegen ein Herunterfallen über die Vorderkante der Grundplatte 10 ist
eine als Gitter ausgebildete Vorderwand 30 mit einem unteren Quersteg 32 und einem
oberen Quersteg 34 vorgesehen. Der obere Quersteg 34 weist an beiden den Seitenwänden
zugewandten Enden als Stifte ausgeführte Arretiermittel 100 auf, welche mit an den
oberen Kanten der Seitenwände 20 angeordneten oberen Nuten 102 derart zusammenwirken,
dass die Vorderwand 30 in die Seitenwände 20 eingehängt werden kann. Die oberen Nuten
weisen jeweils eine Erhöhung 105 auf, die von den Stiften 100 bei einem Einhängen
der Vorderwand 30 in die Seitenwände 20 überwunden werden muss sowie eine Seitenfläche
107, die von den Stiften 100 und damit der Vorderwand 30 nicht überwunden werden kann,
wie in Fig. 4 und 6 ersichtlich. Von einer Schließstellung, in der die Vorderwand
30 senkrecht zur Grundplatte 10 steht und durch die Arretiermittel 100 und die oberen
Nuten 102 in der senkrechten Position arretiert ist, kann die Vorderwand 30 nach der
Überwindung von Erhöhung 105 nach vorn, d.h. von der Grundplatte 10 fort, verschwenkt
werden, wie dies in Fig. 1 gezeigt ist, bis sie in etwa parallel zur Grundplatte 10
ausgerichtet ist. Anschließend kann die Vorderwand 30 parallel zur Grundplatte 10
unter diese in eine Offenstellung geschoben werden, wie dies in Fig. 2 gezeigt ist.
Die Vorderwand ist über ein am unteren Quersteg 32 angeordnetes erstes Führungsmittel
40 mit einem am unteren Ende der Innenflächen beider Seitenwände 20 angeordneten zweiten
Führungsmittel 50 verbunden (siehe Fig. 4). Durch das Zusammenwirken dieser Führungsmittel
40, 50 kann die Vorderwand 30 in die Offenstellung unter die Grundplatte 10 verstellt
werden. Die Seitenwände 20 erstrecken sich so weit senkrecht unterhalb der Grundplatte
10, dass zwischen der Grundplatte 10 und einem nicht dargestellten Wickeltisch oder
einer anderen ebenen Auflage ausreichend Platz ist, um die Vorderwand 30 aufzunehmen.
[0030] Fig. 2 zeigt die Vorderwand 30 vollständig unter der Grundplatte 10 versenkt in der
Offenstellung. Die Stifte 100 werden in der Offenstellung der Vorderwand 30 von unteren
Nuten 104 der Seitenwände 20 aufgenommen. Die Vorderwand 30 liegt in der Offenstellung
waagerecht unterhalb der Grundplatte 10. Die Vorderwand 30 steht dabei ein Stück über
die Grundplatte 10 hervor, so dass ein Benutzer des Wickelmöbels bequem die Vorderwand
30 an ihrem oberen Quersteg 34 ergreifen und aus der Offenstellung in die Schließstellung
bewegen kann. Weiterhin lässt sich ein vorderes Ende des zweiten Führungsmittels 50
erkennen.
[0031] Fig 3. zeigt die Vorderwand 30 nahe der Offenstellung. Der untere Quersteg 32 ist
bereits unter die Grundplatte 10 geschoben. Die Vorderwand wird über das an dem unteren
Quersteg 32 angeordnete erste Führungsmittel 40 in dem zweiten Führungsmittel 50 geführt.
Das zweite Führungsmittel 50 erstreckt sich unterhalb der Grundplatte und parallel
zu dieser. Das zweite Führungsmittel 50 umfasst eine Führungsnut 52, die sich in etwa
so weit unter die Grundplatte 10 erstreckt, wie es der Höhe der Vorderwand 30 entspricht.
Nach vorne hin verläuft die Führungsnut 52 im Wesentlichen parallel zur Grundplatte
10 bis zur Vorderkante 15 der Grundplatte 10 und geht schließlich in einen herzähnlichen
Bogen über.
[0032] Fig 4. zeigt das erfindungsgemäße Wickelmöbel in einer Schnittdarstellung. Die Vorderwand
30 befindet sich in der Schließstellung, so dass die an dem oberen Quersteg 34 der
Vorderwand 30 befindlichen Stifte 100 in die oberen Nuten 102 der Seitenwände 20 eingreifen.
Das erste Führungsmittel 40 umfasst einen Führungsstab 120, welcher über ein Gelenk
110 mit dem unteren Ende der Vorderwand 30, insbesondere mit dem unteren Quersteg
32, schwenkbar verbunden ist. Der Führungsstab 120 umfasst zwei voneinander beabstandete
Stifte, einen gelenkseitigen Stift 42 und einen am anderen Ende des Führungsstabs
120 angeordneten endseitigen Stift 44, die beide in der Führungsnut 52 des an oder
in der Seitenwand 20 angeordneten zweiten Führungsmittels 50 geführt sind. Die Verwendung
zweier beabstandeter Stifte 42, 44 ermöglicht ein besonders stabiles Zusammenwirken
der Führungsmittel. Der gelenkseitige Stift 42 wird in dem herzähnlichen Bogen sowie
in dem länglichen, unter der Grundplatte 10 und im Wesentlichen parallel zu dieser
verlaufenden Abschnitt der mindestens einen Führungsnut 52 geführt, während der gelenkabgewandte
endseitige Stift 44 nur in dem länglichen, unter der Grundplatte verlaufenden Abschnitt
der mindestens einen Führungsnut 52 geführt wird. Das zweite Führungsmittel 50 erstreckt
sich so weit unter die Grundplatte 10, dass der herzähnliche Bogen der Führungsnut
52 zum Teil unter der Grundplatte befindlich ist. Hierdurch kann die Sicherheit des
Wickelmöbels erhöht werden, da ein auf dem Wickelmöbel liegendes Kleinkind sich in
der unter der Grundplatte 10 angeordneten Führungsnut 52 keine Gliedmaßen einklemmen
kann. Des Weiteren erfolgt die Führung der Stifte 42, 44 in der Führungsnut 52 aufgrund
des mindestens einen Führungsstabs 120 besonders reibungslos und bedienerfreundlich.
Die nicht dargestellte andere Seite des Wickelmöbels weist identische erste und zweite
Führungsmittel auf.
[0033] Fig 5. zeigt die Führungsnut 52 aus Fig. 4 im Detail. Ein Stift des ersten Führungsmittels,
vorliegend der gelenkseitige Stift 42 des Führungsstabs 120, wird in der Führungsnut
52 in der erfindungsgemäßen Weise geführt. Wenn die Vorderwand 30 sich in der Schließstellung
befindet, liegen die Stifte 100 des oberen Querstegs 34 der Vorderwand 30 in den oberen
Nuten 102, wie in Fig. 4 dargestellt. Gleichzeitig befindet sich der Stift 42 in einer
Arretierposition 60 der Führungsnut 52. In dieser Schließstellung kann die Vorderwand
30 aufgrund der Arretierung durch den Stift 100 und die obere Nut 102 nicht nach vorne
in Richtung Offenstellung bewegt werden. Ein Vorsprung 54 der Führungsnut 52 verhindert
darüber hinaus ein Anheben der Vorderwand 30 von der Grundplatte 10 nach oben und
damit ein Auftreten der Vorderwand 30 durch ein auf dem Wickelmöbel liegendes Kleinkind.
Ein auf der Grundplatte 10 des Wickelmöbels liegendes Kleinkind kann auch durch ein
Heranziehen der Vorderwand 30 durch ein Einhaken der Füße beispielsweise an dem oberen
Quersteg 34 die Vorderwand 30 nicht aus der Schließstellung bewegen und ist somit
sicher vor einem Herunterfallen von dem Wickelmöbel geschützt.
[0034] Ein Bewegen der Vorderwand 30 aus dieser Schließstellung in die Offenstellung ist
nur möglich, wenn die Vorderwand 30 um eine Längsachse des oberen Querstegs 34 in
Richtung der Rückseite des Wickelmöbels verschwenkt wird. Dies führt zu einer Bewegung
des Stifts 42 aus der Arretierposition 60 an dem Vorsprung 54 vorbei in die Entriegelungsposition
70. Ein derartiges Verschwenken ist möglich, da der Stift 42 in der Arretierposition
60 nicht direkt an einer Unterseite des Vorsprungs 54 anliegt, sondern sich etwas
darunterliegend befindet, wie in Fig. 4 ersichtlich. Ein sich an das Verschwenken
anschließendes Anheben der Vorderwand 30 führt zu einer Bewegung des Stifts 42 aus
der Entriegelungsposition 70 in die Öffnungsposition 80 sowie einem Anheben der Stifte
100 des oberen Querstegs 34 aus den oberen Nuten 102 der Seitenwände 20. Durch eine
Bewegung des oberen Querstegs 34 nach vorne, und damit einer Bewegung der Stifte 100
über die Erhöhung 105 hinaus, kann nun die Vorderwand 30 aus der Arretierung gelöst
und in die Offenstellung bewegt werden. Diese Position ist in Figur 6 dargestellt.
Diese Bewegungen, das Verschwenken und das anschließende Anheben der Vorderwand 30
wie auch das nach vorne Bewegen und anschließende Bewegen der Vorderwand 30 in die
Offenstellung, können auf einfache Weise durch ein Umgreifen des oberen Querstegs
34 mit einer oder beiden Händen der Bedienperson durchgeführt werden. Die Höhe der
Seitenfläche 107 der oberen Nuten 102 verhindert eine Bewegung der Vorderwand 30 in
Richtung des auf dem Wickelmöbel liegenden Kleinkindes, so dass der Abstand zwischen
der Vorderwand 30 und der Vorderkante 15 der Grundplatte 10 stets ausreichend groß
bleibt, um ein Einklemmen von Gliedmaßen des Kleinkindes zu verhindern
[0035] Der Vorsprung 54 weist in dieser Ausgestaltung an seiner der Arretierposition 60
zugewandten Unterseite eine Einbuchtung 55 auf. Bei einem Anheben ohne vorheriges
Verschwenken der Vorderwand 30 bewegt sich der Stift 42 aus der Arretierposition 60
in die Einbuchtung 55 und wird dort derart sicher gehalten, dass er nicht entlang
der Unterseite des Vorsprungs 54 in Richtung Entriegelungsposition 70 gleiten kann.
Dies sichert die Vorderwand 30 zusätzlich in der Schließstellung.
[0036] Die Führungsnut 52 weist, wie in Fig. 5 zu sehen, einen Versatz 56 zwischen den Scheitelpunkten
C und D der einander gegenüberliegenden Innenflächen der Führungsnut 52 auf. Wenn
der Stift 42 durch ein Verschwenken und Anheben der Vorderwand 30 aus der Arretierposition
60 in die Öffnungsposition 80 in die Nähe des Scheitelpunkts C geführt wurde, die
Stifte 100 und damit der obere Quersteg 34 jedoch noch nicht die Erhöhung 105 überwunden
haben, so kann die Vorderwand 30 allein durch die Schwerkraft wieder zurück in die
sichere Schließstellung gelangen. So wird der Stift 42 in diesem Fall, ohne weitere
Krafteinwirkung durch den Bediener, durch die Schwerkraft aus der Öffnungsposition
80 in der Nähe des Scheitelpunkts C nach unten in die Nähe des Scheitelpunkts D bewegt.
Aufgrund des Versatzes 56 zwischen den Scheitelpunkten C und D sowie aufgrund der
Führungsabschnitte 57 und 58 wird der Stift 42 in der Folge durch ein schwerkraftbedingtes
Absenken der Vorderwand 30 in Richtung der Entriegelungsposition 70 geführt. Mit dem
Absenken der Vorderwand 30 rutschen die Stifte 100 wieder in die Nuten 102 und die
Vorderwand 30 schwenkt zurück, so dass der Stift 42 von der Entriegelungsposition
70 in die Arretierposition 60 geführt wird. Durch den Versatz 56 wird also zum einen
sichergestellt, dass die verschwenkte und angehobene Vorderwand 30 bei einer nicht
vollständigen Öffnungsbewegung zurück in die sichere Schließstellung fällt, solange
der Stift 42 bei der Öffnungsbewegung den Scheitelpunkt D nicht überschreitet. Zum
anderen erleichtert diese Ausgestaltung das Bewegen der Vorderwand 30 aus der Offenstellung
in die Schließstellung, da nach Erreichen der Öffnungsposition 80 durch den Stift
42, die Vorderwand 30 ohne weitere Krafteinwirkung durch den Bediener in die Schließstellung
bewegt werden kann.
[0037] Um die Vorderwand 30 schließlich aus der angehobenen Position in die Offenstellung
und damit den Stift 42 aus der Öffnungsposition 80 in die Offenstellungsposition 90
zu bewegen, kann der Stift 42 auf zwei unterschiedlichen Öffnungswegen von der Öffnungsposition
80 ausgehend nach links oder nach rechts bewegt werden. Eine Bewegung des Stifts 42
aus der Öffnungsposition 80 nach links entlang der Kurve 85 bis in die Offenstellungsposition
90 verlängert harmonisch die Bewegung der Vorderwand 30 aus der Schließstellung in
die angehobene Stellung und damit die Bewegung des Stifts 42 aus der Arretierposition
60 über die Entriegelungsposition 70 in die Öffnungsposition 80. Aufgrund des Versatzes
56 zwischen den Scheitelpunkten C und D kann es jedoch vorkommen, dass ein einfaches
Passieren des Scheitelpunkts D durch den Stift 42 bei einer Öffnungsbewegung der Vorderwand
nicht glückt. Damit die Vorderwand 30 dann nicht unerwünscht in die Schließstellung
und der Stift 42 nicht in die Arretierposition 60 zurückgleitet, ist ein zweiter Öffnungsweg
entlang der Öffnung 86 unterhalb der Arretierposition 60 vorgesehen. Wenn die angehobene
Vorderwand 30 derart nach vorne bewegt wurde, dass die Stifte 100 die Erhöhungen 105
überwunden haben, kann durch ein Absenken der Vorderwand 30 der Stift 42 aus der Öffnungsposition
80 zurück über die Entriegelungsposition 70 an der Arretierposition 60 vorbei durch
die Öffnung 86 und schließlich in die Offenstellungsposition 90 geführt werden. Falls
die angehobene Vorderwand 30 nicht derart nach vorne bewegt wurde, dass die Stifte
100 die Erhöhungen 105 überwinden, führt eine solche Bewegung in der bereits erläuterten
Weise zu einem Zurückgleiten der Vorderwand 30 in die Schließstellung.
[0038] Die eine Innenfläche der Führungsnut 52 ist, wie in Fig. 5 zu sehen, um den Scheitelpunkt
D herum leicht abgerundet. Dies hat den Vorteil, dass auch bei einer leichten seitlichen
Schiefstellung der Vorderwand 30 und einer daraus resultierenden nicht vollständig
symmetrischen Positionierung der Stifte 42 des ersten Führungsmittels in den Führungsnuten
52 der jeweiligen Seitenwand 20 die Vorderwand 30 nicht verhakt, auch wenn sich die
Stifte 42 aufgrund der Schiefstellung der Vorderwand 30 auf unterschiedlichen Seiten
des Scheitelpunkts D befinden. Weiterhin weist diese Innenfläche der Führungsnut 52
eine abfallende Fläche 87 auf, die eine erleichterte Führung des Stifts 42 nach einem
Passieren des Scheitelpunkts D bei der Bewegung der Vorderwand 30 aus der Schließstellung
in die Offenstellung ermöglicht.
[0039] In Fig. 7 ist eine alternative erfindungsgemäße Führungsnut dargestellt, die sich
von der in Fig. 5 dargestellten Führungsnut nur durch einen Absatz 130 unterhalb der
Entriegelungsposition 70' unterscheidet. Der Absatz 130 kann die Bewegung des in der
Führungsnut geführten des Stifts 42 aus der Arretierposition 60' in die Entriegelungsposition
70' erschweren und damit ein ungewolltes Verschwenken der Vorderwand 30 verhindern.
Der Absatz ist so ausgestaltet, dass die Vorderwand 30 zunächst angehoben werden muss,
bevor diese in Richtung der Rückseite des Wickelmöbels verschwenkt werden kann.
[0040] Fig. 8 zeigt eine weitere alternative Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Führungsnut.
Auch hier wird ein Stift 42 des ersten Führungsmittels 40 durch ein Verschwenken der
Vorderwand 30 um eine Längsachse des oberen Querstegs 34 in Richtung der Rückseite
des Wickelmöbels aus der Arretierposition 60" in die Entriegelungsposition 70" geführt.
Von der Entriegelungsposition 70" wird der Stift 42 auf dem Öffnungsweg 140" durch
ein Anheben der Vorderwand 30 in die Öffnungsposition 80" und schließlich durch ein
Bewegen der Vorderwand 30 in die Offenstellung in die Offenstellungsposition 90" geführt.
Auch diese Ausgestaltung weist einen Versatz 56" zwischen Scheitelpunkten C" und D"
auf, durch welchen ein in der Öffnungsposition 80" befindlicher Stift 42 die Vorderwand
30 allein durch Schwerkraft in die Schließstellung entlang eines Schließweges 150"
führt und die Vorderwand 30 in der Schließstellung arretiert ist, sofern die Stifte
100 des Arretiermittels in die oberen Nuten 102 eingreifen. Der Öffnungsweg 140" ist
in seiner Form so ausgestaltet, dass der Stift 42 bei einem Bewegen der Vorderwand
30 aus der Schließstellung in die Offenstellung die Öffnungsposition 80" besonders
schnell und einfach überwindet, ohne an einem der Scheitelpunkte C" oder D" hängen
zu bleiben. Dazu trägt auch der Höhenabsatz 160" am Scheitelpunkt C" bei. Wie auch
in den vorhergehenden Ausgestaltungen ist ein Vorsprung 54" in der Führungsnut vorgesehen,
um ein Anheben der Vorderwand 30 von der Grundplatte 10 nach oben zu verhindern.
[0041] Fig. 9 zeigt eine weitere alternative Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Führungsnut.
Auch hier wird ein Stift 42 des ersten Führungsmittels 40 durch ein Verschwenken der
Vorderwand 30 um eine Längsachse des oberen Querstegs 34 in Richtung der Rückseite
des Wickelmöbels aus der Arretierposition 260 in die Entriegelungsposition 270 geführt.
Von der Entriegelungsposition 270 wird der Stift 42 durch ein Anheben der Vorderwand
30 in die Öffnungsposition 280 und schließlich durch ein Bewegen der Vorderwand 30
in die Offenstellung in die nicht dargestellte Offenstellungsposition geführt. Diese
Ausgestaltung weist nur einen Öffnungsweg aber ebenfalls einen Versatz 256 auf, durch
welchen ein in der Öffnungsposition 280 befindlicher Stift 42 die Vorderwand 30 allein
durch Schwerkraft in die Schließstellung führt und die Vorderwand 30 in der Schließstellung
arretiert ist, sofern die Stifte 100 des Arretiermittels in die oberen Nuten 102 eingreifen.
[0042] Fig. 10 zeigt eine weitere alternative Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Führungsnut.
Auch hier wird ein Stift 42 des ersten Führungsmittels 40 durch ein Verschwenken der
Vorderwand 30 um eine Längsachse des oberen Querstegs 34 in Richtung der Rückseite
des Wickelmöbels aus der Arretierposition 360 in die Entriegelungsposition 370 geführt.
Von der Entriegelungsposition 370 wird der Stift 42 durch ein Anheben der Vorderwand
30 in die Öffnungsposition 380 und schließlich durch ein Bewegen der Vorderwand 30
in die Offenstellung in die nicht dargestellte Offenstellungsposition geführt. Diese
Ausgestaltung weist wiederum zwei Öffnungswege und ebenfalls einen Versatz 356 auf,
durch welchen ein in der Öffnungsposition 380 befindlicher Stift 42 die Vorderwand
30 allein durch Schwerkraft in die Schließstellung führt und die Vorderwand 30 in
der Schließstellung arretiert ist, sofern die Stifte 100 des Arretiermittels in die
oberen Nuten 102 eingreifen.
1. Wickelmöbel mit
- einer Grundplatte (10),
- einer an der Vorderseite des Wickelmöbels angeordneten und zwischen einer Schließstellung
und einer Offenstellung in oder an das Wickelmöbel beweglichen Vorderwand (30) und
- mindestens zwei an der Grundplatte (10) angeordneten Seitenwänden (20), wobei
- die Seitenwände (20) und die in der Schließstellung befindliche Vorderwand (30)
sich im Wesentlichen senkrecht zu der Grundplatte (10) erstrecken und diese begrenzen,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Vorderwand ein erstes Führungsmittel (40) aufweist,
- mindestens eine Seitenwand ein zweites Führungsmittel (50) aufweist, wobei
- die Führungsmittel (40, 50) derart zusammenwirken, dass durch ein Bewegen der in
der Schließstellung befindlichen Vorderwand (30) in Richtung der Rückseite des Wickelmöbels
und durch ein anschließendes Anheben der Vorderwand (30) die Vorderwand aus der Schließstellung
in die Offenstellung geführt werden kann.
2. Wickelmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Führungsmittel (40) an einem unteren Ende der in der Schließstellung befindlichen
Vorderwand (30) angeordnet ist und das zweite Führungsmittel (50) an einem unteren
Ende der Innenfläche mindestens einer Seitenwand (20) angeordnet ist.
3. Wickelmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Führungsmittel (40) mindestens einen Stift (42) und das zweite Führungsmittel
(50) mindestens eine Führungsnut (52) umfasst, in der der mindestens eine Stift (42)
im Zuge des Zusammenwirkens der Führungsmittel (40, 50) geführt wird, oder dass das
erste Führungsmittel (40) mindestens eine Führungsnut und das zweite Führungsmittel
(50) mindestens einen im Zuge des Zusammenwirkens der Führungsmittel (40, 50) in der
mindestens einen Führungsnut geführten Stift umfasst.
4. Wickelmöbel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass durch das Bewegen der in der Schließstellung befindlichen Vorderwand (30) in Richtung
der Rückseite des Wickelmöbels der mindestens eine Stift (42) aus einer Arretierposition
(60, 60') in eine Entriegelungsposition (70, 70') gebracht wird und der mindestens
eine Stift (42) durch ein anschließendes Anheben der Vorderwand (30) aus der Entriegelungsposition
(70, 70') in eine Öffnungsposition (80, 80') gebracht wird.
5. Wickelmöbel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsnut (52) einen Vorsprung (54) aufweist, durch den ein Anheben der in
der Schließstellung befindlichen Vorderwand (30) verhindert wird, wenn sich der Stift
(42) in der Arretierposition (60) befindet.
6. Wickelmöbel nach einem der Ansprüche 4 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsnut (52) einen Versatz (56) aufweist, durch den der in der Öffnungsposition
(80, 80') befindliche Stift (42) durch die Schwerkraft in die Arretierposition (60,
60') und die Vorderwand (30) in die Schließstellung bewegt wird.
7. Wickelmöbel nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass durch eine Bewegung der angehobenen Vorderwand (30) in die Offenstellung der mindestens
eine Stift (42) aus der Öffnungsposition (80, 80') in eine Offenstellungsposition
(90, 90') gebracht wird.
8. Wickelmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorderwand (30) an mindestens einer Seitenwand (20) arretierbar ist.
9. Wickelmöbel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorderwand (30) an einem oberen Ende mindestens ein Arretiermittel (100) aufweist,
mit dem die Vorderwand (30) in der Schließstellung an mindestens einer Seitenwand
(20) arretierbar ist, wenn sich der Stift (42) in der Arretierposition (60, 60') befindet.
10. Wickelmöbel nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsnut (52) so ausgebildet ist, dass die Vorderwand (30) durch eine Bewegung
des Stifts (42) entlang eines ersten oder eines zweiten Öffnungsweges in die Offenstellung
gebracht werden kann.
11. Wickelmöbel nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Führungsmittel (40) durch mindestens einen mit einem unteren Ende der Vorderwand
(30) über ein Gelenk (110) verbundenen und mindestens einen Stift (42) oder mindestens
eine Führungsnut umfassenden Führungsstab (120) gebildet ist.
12. Wickelmöbel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Führungsstab (120) einen an seinem gelenkseitigen Ende angeordneten
gelenkseitigen Stift (42) und einen an seinem gelenkabgewandten Ende angeordneten
endseitigen Stift (44) zur Führung in der mindestens einen Führungsnut (52) des zweiten
Führungsmittels (50) aufweist.