[0001] Die Erfindung betrifft einen Probenträger mit einem Bereich zur Aufnahme einer zu
analysierenden Probe, insbesondere biologischen Probe, deren Volumen zwischen 1 und
100 µl liegt, sowie mit einem Bereich zur Handhabung des Probenträgers. Die Erfindung
betrifft ferner eine Analyseeinrichtung, insbesondere Flusszelle, mit einem solchen
Probenträger.
[0002] Aus der
WO 2005/094681 A1 ist ein Probenträger zur Aufnahme einer biologischen Probe mit einer die Probe dosiert
aufnehmenden Kapillare bekannt. An die Kapillare schließt sich ein Zylinderraum an,
in welchem ein Kolben zum Ausstoß der Probe aus der Kapillare über ein Luftkissen
bewegbar ist. Während der Probenaufnahme durch die Kapillare sorgt ein Öffnungskanal
für Entlüftung des Zylinders. Mit der Verschiebung des Kolbens im Zylinder schließt
sich dieser Öffnungskanal.
[0003] Die
WO 00/74853 A1 beschreibt einen Probenträger, der mit einem Verschlusselement für einen Behälter
kombiniert ist. Mit dem Verschließen des Behälters durch das Verschlusselement gelangt
z.B. eine biologische Probe in den Behölterinnenraum, wo sie gegen die Außenumgebung
abgeschirmt ist und mit einer Verdünnerflüssigkeit in Berührung kommt. Die verdünnte
Probe ist dann dem Behälter zu entnehmen und einer Analyse zuzuführen.
[0004] Durch die vorliegende Erfindung wird ein neuer Probenträger der eingangs genannten
Art geschaffen, der durch Einrichtungen zur fluiddichten Verbindung des die Probe
enthaltenden Probenträgers gemeinsam mit der Probe in einer Analyseeinrichtung gekennzeichnet
ist.
[0005] Vorteilhaft wird eine zu analysierende Probe dem Analyseprozess durch den erfindungsgemäßen
Probenträger unmittelbar auf kürzestem Wege zugeführt. Die Probeneingabe, z.B. die
Eingabe einer Körperflüssigkeit wie Blut, Urin und Speichel, einer Lebensmittelprobe
oder einer Umweltprobe, insbesondere Wasserprobe, in eine Flusszelle, erfolgt nicht
mehr über einen Eingabeport, der nach der Eingabe zu verschließen ist, sondern die
Probeneingabe in den Analyseprozess ist mit der fluiddichten Platzierung des die Probenmenge
ggf. bereits dosiert tragenden Probenträgers abgeschlossen. Probendosierungen innerhalb
der Flusszelle können entfallen.
[0006] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung grenzt die in der Analyseeinrichtung
gemeinsam mit dem Probenträger platzierte Probe an einen in die Analyse involvierten
Hohlraum in der Analyseeinrichtung an, insbesondere in einer Flusszelle, und der Probenträger
schließt den Hohlraum nach außen fluiddicht ab. Vorteilhaft ist mit der Platzierung
des Probenträgers z.B. die Flusszelle automatisch durch den Probenträger selbst verschlossen.
Es versteht sich, dass der Hohlraum auch mit einem Flüssigkeit aufnehmenden Material,
wie z.B. einem Vlies oder einer porösen Membran, gefüllt sein kann.
[0007] Bei dem obengenannten Hohlraum kann es sich z.B. um einen Transportkanal oder eine
Kammer, insbesondere Mischkammer, handeln.
[0008] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die gemeinsam mit
dem Probenträger in der Analyseeinrichtung platzierte Probe durch eine Fluidströmung
von dem Probenaufnahmebereich ablösbar. Bei dem Fluid kann es sich sowohl um eine
Spülflüssigkeit als auch um ein Gas, insbesondere Druckluft, handeln.
[0009] Die obengenannte Fluidströmung kann z.B. durch Entleerung eines in die Analyseeinrichtung
integrierten oder fluiddicht mit der Analyseeinrichtung verbundenen Reagenzspeichers
erzeugbar sein, wobei z.B. eine Verformung des Speicherraums des Reagenzspeichers
durch Aktuierung erfolgt.
[0010] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann der Probenträger selbst Einrichtungen
zum Abtransport der zu analysierenden Probe von dem Probenträger aufweisen, z.B. einen
durch den Probenträger hindurch verlaufenden, eine Spülflüssigkeit oder ein Spülgas
führenden Spülkanal.
[0011] In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Probenträger
Einrichtungen zur Vorverarbeitung zugeführten Probenmaterials auf. Im Zuge der Vorverarbeitung
wird daraus die zu analysierende Probe gebildet.
[0012] Die Vorverarbeitungseinrichtungen umfassen vorzugsweise Mittel zur Dosierung des
Probenmaterials, Reagenzmittel oder/und Trennmittel, insbesondere zur Abtrennung von
Blutplasma.
[0013] Zweckmäßig deckt der Probenträger fluiddicht eine in den Hohlraum mündende Öffnung
ab, insbesondere ist er in die Öffnung einsetzbar und verschließt die Öffnung vorzugsweise
pfropfenartig.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist durch die Öffnung
ein Presssitz für den Probenträger gebildet, wobei der Probenträger insbesondere einen
Konus entsprechend einem LUER-Verschluss aufweist.
[0014] Der die Öffnung pfropfenartig verschließende Probenträger kann unter fluiddichtem
Verschluss in der Öffnung drehbar sein.
[0015] Es versteht sich, dass der Probenträger, vorzugsweise einstückig, als Kunststoffspritzteil
hergestellt ist, wobei ggf. mehrere Aufnahmebereiche für eine Probe auf einem Probenträger
gebildet werden.
[0016] Vorzugsweise weist der Aufnahmebereich selbst Mittel zur dosierten Aufnahme der Probe
auf, wobei hierfür neben geometrischen Begrenzungen des Probenaufnahmebereichs vor
allem Oberflächenbeschichtungen oder/und lokal verwendete Kunststoffmaterialien zur
Steuerung der Benetzbarkeit des Aufnahmebereichs in Betracht kommen, insbesondere
derart, dass der Probenaufnahmebereich selektiv mit Probenmaterial benetzbar ist.
[0017] Vorzugsweise erlaubt der Handhabungsbereich eine manuelle Handhabung des Probenträgers
ohne Berührung der Probe.
[0018] Bei dem Handhabungsbereich kann es sich um einen Griff handeln, der nach Platzierung
des Probenträgers in der Analyseeinrichtung von dem übrigen Probenträger an einer
Sollbruchstelle abbrechbar ist.
[0019] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann der Probenträger eine die Entnahme des
platzierten Probenträgers aus der Analyseeinrichtung verhindernde Verschlusseinrichtung
aufweisen, wie z.B. einen Schnappverschluss oder dergleichen.
[0020] In einer weiteren Ausführungsform umfasst der Aufnahmebereich des Probenträgers eine
Trockenreagenz, ggf. für eine erste Reaktion mit der Probe.
[0021] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und der beiliegenden,
sich auf diese Ausführungsbeispiele beziehenden Zeichnungen weiter erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Flusszelle mit und ohne einen Probenträger in perspektivischer
Ansicht,
- Fig. 2
- die Flusszelle von Fig. 1 perspektivisch in Ansicht von unten mit an der Flusszelle
angebrachtem Probenträger,
- Fig. 3
- den in der Flusszelle von Fig. 1 und 2 verwendeten Probenträger in perspektivischer
sowie axial geschnittener Ansicht,
- Fig. 4 und Fig. 4a
- die Aufnahme einer Probe durch den Probenträger von Fig. 1 bis 3 erläuternde Darstellungen,
- Fig. 5
- verschiedene Probenträger nach der Erfindung in geschnittenen Teilseitenansichten
sowie in Draufsicht von unten,
- Fig. 6
- einen Probenträger nach der Erfindung mit einem Spülkanal und einem durch eine Kapillare
gebildeten Probenaufnahmebereich,
- Fig. 7
- einen Probenträger nach der Erfindung mit einem Spülkanal und einem kegelförmigen
Kapillaraufnahmebereich,
- Fig. 8
- einen Probenträger gemäß Fig. 6 mit einer Endverengung der Kapillare,
- Fig. 9 und Fig. 9a
- einen Probenträger nach der Erfindung mit einem jeweils an Enden eines Konus ausmündenden
Spülkanal,
- Fig. 10
- Beispiele für die Verbindung eines Probenträgers nach der Erfindung mit unterschiedlichen
Bereichen einer Flusszelle,
- Fig. 11 und 12
- die Probenträger von Fig. 6 und 9 in Verbindung mit einer Flusszelle,
- Fig. 13
- verschiedene Probenträger nach der Erfindung mit unterschiedlichen Probenaufnahmebereichen,
- Fig. 14
- Probenträger nach der Erfindung mit unterschiedlichen Handhabungsbereichen,
- Fig. 15
- einen weiteren Probenträger nach der Erfindung zur Vorverarbeitung einer Blutprobe
unter Abtrennung von Blutplasma,
- Fig. 16
- einen Probenträger nach der Erfindung mit einem als Entlüftungsund Spülkanal dienenden
Durchgang,
- Fig. 17
- den Probenträger von Fig. 16 in Verbindung mit einem Handhabungsgerät,
- Fig. 18
- den Probenträger von Fig. 16 in Verbindung mit einem gegenüber dem Handhabungsgerät
von Fig. 17 modifizierten Handhabungsgerät,
- Fig. 19
- eine Teilansicht eines weiteren, durch das Handhabungsgerät von Fig. 18 manipulierbaren
Probenträgers nach der Erfindung,
- Fig. 20
- ein drehbares Dosierelement,
- Fig. 21
- eine zur Zusammenarbeit mit dem Dosierelement von Fig. 20 vorgesehene Flusszelle,
und
- Fig. 22
- eine Anordnung aus dem Dosierelement von Fig. 20 und der Flusszelle von Fig. 21 in
verschiedenen Arbeitsstellungen des Dosierelements.
[0022] Eine Flusszelle umfasst ein aus Kunststoff spritzgegossenes Substrat 1, eine Laminatfolie
2 mit Schichten aus Aluminium und Kunststoff sowie eine Abdeckfolie 3 auf der der
Laminatfolie 2 abgewandten Seite des Substrats 1.
[0023] In dem Substrat 1 sind Kammern und Kanäle gebildet, z.B. die Kammer 4 und der Kanal
5. Auswölbungen der Laminatfolie 2 bilden Speicherräume 6.
[0024] Wie Fig. 1 a erkennen lässt, ist an einer die Kammer 4 bildenden Kammerwand 16 ein
Probenträger 7 angeordnet, der mit einem von der Kammerwand 16 vorstehenden, Gewindevorsprünge
13 aufweisenden Stutzen 12 verschraubt ist.
[0025] Der Probenträger 7 umfasst ein konisches Trägerelement mit einem Probenaufnahmebereich
9 an einem freien Stirnende. Das Trägerelement 8 steht vom Boden eines topfförmigen
Drehgriffteils 10 mit einem Innengewinde 11, in das die Gewindevorsprünge 13 eingreifen,
und mit Rippenvorsprüngen 14 vor. Wie Fig. 2 erkennen lässt, steht der Probenaufnahmebereich
9 des mit dem Stutzen 12 verschraubten Probenträgers 7 in die Kammer 4 hinein. Um
eine zu analysierende Probe in die Flusszelle einzubringen, wird gemäß Fig. 4 Probenmaterial
15 auf den Probenaufnahmebereich 9 aufgebracht. Der Probenaufnahmebereich 9 umfasst
in dem gezeigten Beispiel eine an drei Seiten offene Nut 18, in welcher eine durch
Kapillarkräfte gehaltene Probenmenge verbleibt. Der den Probenträger 7 am Drehgriffteil
10 haltende Benutzer kommt mit der Probenmenge nicht in Berührung, wenn er die Probenmenge
durch Verschraubung des Probenträgers 7 mit dem Stutzen 12 in die Flusszelle einbringt.
Bei der Verschraubung bildet das konische Trägerelement 8 mit der konischen Innenfläche
des Stutzens 12 eine fluiddichte Presspassung.
[0026] Bei der Zuführung flüssigen Probematerials 15 zu dem Aufnahmebereich 9 gemäß Fig.
4 kommt es zur Abmessung einer definierten, in der an drei Seiten offenen Nut 18 verbleibenden
Probenmenge. Dies erfolgt z.B. durch Eintauchen des Aufnahmebereichs 9 in einen offen
zugänglichen Probentropfen, welcher sich z.B. am Ausgang einer Spritze, in einem Behälter
wie z.B. einer Mikrotiterplatte oder speziell im Fall von Blut als Probenmaterial,
auch auf der Haut eines Patienten befinden kann, z.B. gemäß Fig. 4a auf einer Fingerkuppe
70. Alternativ kann das Probenmaterial auch aufpipettiert oder aufgetropft werden.
Maßgebend für die Abmessung einer definierten Probenmenge ist zum einen die geometrische
Form der Nut 18, deren Nutenwände Begrenzungen bilden. Der Nutenquerschnitt liegt
in dem betrachteten Beispiel bei ca. 2 x 2 mm
2. Für die reproduzierbare Abmessung einer Probenmenge sorgt zum anderen eine für die
Benetzbarkeit der Nutenwände maßgebende Beschichtung im Aufnahmebereich 9. Zum Beispiel
Blut oder andere wässrige Proben als Fluidprobenmaterial füllen kapillar die Nut,
wobei aufgrund der hydrophilen Benetzungseigenschaften eine bestimmte Blutprobenmenge
abgemessen wird.
[0027] Die durch Kapillarkräfte gebundene Blutprobenmenge bleibt im Aufnahmebereich 9 haften
und wird mit Hilfe des Probenträgers 7, wie oben beschrieben, in die Kammer 4 eingebracht.
Im Zuge einer durchzuführenden Analyse kommt es zu einer Abspülung der Probe von dem
Probenträger.
[0028] Ein dem Probenträger 7 entsprechender Probenträger ist in Fig. 5a dargestellt. Die
an drei Seiten offene Nut 18 nimmt eine definierte Probenmenge 17 auf.
[0029] Weitere Möglichkeiten für die Ausbildung von Aufnahmebereichen 9 des vorangehend
beschriebenen Probenträgers 7 gehen aus den Fig. 5b bis 5g hervor.
[0030] Fig. 5b zeigt einen Aufnahmebereich in Form einer taschenförmigen Vertiefung 19 in
der Stirnfläche des konischen Trägerelements 8. Durch die Vertiefung 19 wird reproduzierbar
eine Probenmenge 20 in Tropfenform gebildet.
[0031] Fig. 5c betrifft wie Fig. 5b einen Aufnahmebereich in Form einer runden Vertiefung.
Die bevorzugt hydrophilisierte Vertiefung weist jedoch eine die Benetzungsoberfläche
vergrößernde Mikrostrukturierung auf, z.B. vom Boden der Vertiefung vorstehende Säulen
21. Ein Rastermaß der Säulenanordnung liegt zwischen 10 und 500 µm, bevorzugt zwischen
20 und 200 µm. Die Mikrostrukturierung führt zu verbesserten Benetzungseigenschaften
und besserer Kontrolle einer Tropfenbildung und dadurch weiter verbesserter Reproduzierbarkeit
der Probenmengen.
[0032] Aus Fig. 5d geht ein Aufnahmebereich hervor, der durch einen geschlöngelten, an seinen
Enden offenen Nutenkanal 22 in der Stirnwand des konischen Trägerelements gebildet
ist. Der Querschnitt dieses Kanals liegt in dem gezeigten Beispiel bei 0,2 x 0,2 mm
2, bevorzugt zwischen 0,1 und 0,5 mm
2. Die kleineren Querschnittsabmessungen des gegebenenfalls hydrophil modifizierten
Kanals erlauben bessere Kontrolle der Benetzbarkeit und damit der Reproduzierbarkeit
der bemessenen Probenmenge.
[0033] Ein in Fig. 5e gezeigtes Ausführungsbeispiel gleicht dem Beispiel von Fig. 5d bis
auf eine auf der Stirnfläche des konischen Trägerelements angeordnete Abdeckfolie
23, die einen Teil des in diesem Fall zweiteilig aufgebauten Probenträgers bildet.
Der durch die Abdeckfolie 23 verschlossene Nutenkanal 22 wird über ein offenes Ende
kapillar befüllt, wodurch, insbesondere durch teilweise oder vollständige hydrophile
Modifizierung, eine Probenmenge sehr genau abgemessen werden kann, indem die kapillare
Befüllung am jeweils anderen Ende des Kanals von selbst endet. Zum Freispülen der
abgemessenen Probenmenge wird im Analysegerät bevorzugt eine gezielt angreifende Spüleinrichtung
eingesetzt.
[0034] Ein weiterer zweiteilig aufgebauter Probenträger mit einem Durchgangsloch 24 als
Aufnahmebereich weist eine das Durchgangsloch an einem Ende verschließende permeable
Membran 25 auf. Die Membran weist Poren solcher Größe auf, dass sie für Gas nicht
aber für Flüssigkeit durchlässig sind. Die Luftdurchlässigkeit der Membran 25 erlaubt
eine kapillare Befüllung des Durchgangslochs 24. Eine Ausführungsform gleicher Funktion
aber ohne permable Membran 25 ist ebenfalls denkbar.
[0035] Zum Entleeren dieses Probenträgers in einer Analyseeinrichtung wird an die durch
die Membran abgedeckte Seite ein pneumatischer oder hydraulischer Druck angelegt.
[0036] Ein weiterer zweiteiliger Probenträger geht aus Fig. 5g hervor. Ein Probenaufnahmebereich
ist durch ein saugfähiges auf der Stirnseite des konischen Trägerelements aufgebrachtes
Vlies 26 gebildet. Das Vlies 26 nimmt Probenflüssigkeit kapillar auf.
[0037] In einer Analyseeinrichtung kann die Probe durch Ausdrücken des Vlieses freigesetzt
werden oder mit Hilfe einer Spülflüssigkeit herausgespült werden. Die Probe lässt
sich dem Analyseprozess ferner dadurch zuführen, dass sie mit einer Lateralflowmembran
in Kontakt gebracht wird, wo sie durch die Kapillarwirkung der Lateralflowmembran
aus dem Vlies 26 des Probenträgers herausgesaugt wird. Dieser Prozess kann durch eine
Spülflüssigkeit, welche durch die Lateralflowmembran transportiert wird, unterstützt
werden.
[0038] Es wird nun auf Fig. 6 Bezug genommen, wo ein zweiteiliger Probenträger gezeigt ist,
der ein konisches Trägerelement 27 mit einem Durchgangsloch 28 umfasst. Das Kapillar
mit Probenmaterial befüllbare Durchgangsloch 28 endet an einem durch eine Folie 29
begrenzten Spülkanal 30. An dem Spülkanal 30 endet automatisch die kapillare Befüllung
des Durchgangslochs 28. Der Spülkanal 30 führt durch einen weiteren Konus 31. Über
das konische Trägerelement 27 und den Konus 31 kann der Probenträger mit einer Flusszelle
verbunden werden, wo eine abgemessene Probenmenge 32 aus dem Durchgangsloch 28 hydraulisch
oder pneumatisch herausgespült werden kann.
[0039] Fig. 7 zeigt ein Ausführungsbeispiel, dass sich von dem Ausführungsbeispiel von Fig.
6 dadurch unterscheidet, dass anstelle eines Durchgangslochs 28 mit näherungsweise
konstantem Querschnitt ein sich konisch aufweitendes Durchgangsloch 34 gebildet ist.
Dadurch kann eine größere Probenmenge 33 auf kleinerem Raum aufgenommen werden. Durch
die kleinere Endöffnung des Durchgangslochs 34 ist die aufgenommene Probenmenge besser
reproduzierbar. Typische Durchmesser an der engsten Stelle liegen zwischen 0,1 und
0,3 mm. An der weitesten Stelle kann der
[0040] Durchmesser zwischen 0,5 und 2 mm liegen, wobei die Länge des Durchgangslochs 34
typischerweise 2 bis 10 mm beträgt.
[0041] Durch Variation der Durchmesser bzw. des Volumens des Probenaufnahmebereichs können
allein durch Austausch des Probenträgers bei gleichen äußeren Abmessungen unterschiedliche
Probenvolumina effektiv in eine mikrofluidische Flusszelle eingebracht und damit die
abgemessenen Mengen an die Erfordernisse unterschiedliche Analysen und/oder Proben
angepasst werden.
[0042] Ein in Fig. 8 gezeigter Probenträger gleicht dem Probenträger von Fig. 6 bis auf
eine Verengung 35 von dessen Durchgangsloch 28 an seinem dem Spülkanal 30 zugewandten
Ende. Die Verengung 35 des Probenträgers von Fig. 8 bildet einen die kapillare Befüllung
des Probenaufnahmebereichs besonders exakt begrenzenden Kapillarstopp. Entsprechend
hoch ist die Reproduzierbarkeit der Bemessung von Proben. Gegenüber dem Durchmesser
des Durchgangslochs 28 sind die Abmessungen der Verengung typischerweise um 10 bis
50% verringert. Die Dicke der die Verengung bildenden Lippe beträgt typischerweise
0,02 bis 0,2 mm.
[0043] Fig. 9 betrifft einen Probenträger, der gegenüber dem Probenträger von Fig. 8 nochmals
um einen Konus 36 erweitert ist und einen Spülkanal 37 mit zwei Eingängen 38 und 39
aufweist. Bei den Probenträger von Fig. 9 kann vorteilhaft die Bildung eines Luftpolsters
in Strömungsrichtung vor der Spülflüssigkeit verhindert werden, indem die Spülflüssigkeit
zunächst vom Eingang 38 bis zum Eingang 39 eingefüllt und damit sämtliche Luft aus
dem Spülkanal 37 entfernt wird. Der Eingang für die Probe ist dabei durch ein (nicht
gezeigtes) Ventil blockiert. Zum Herausspülen einer Probenmenge 40 wird das Ventil
geöffnet und am Eingang 39 ein (nicht gezeigtes) Ventil geschlossen. Die durch den
Eingang 38 strömende Spülflüssigkeit transportiert nun die Probenmenge 40 aus dem
Probenaufnahmebereich heraus.
[0044] Ein in Fig. 9a gezeigter, dem Probenträger von Fig. 9 ähnlicher Probenträger weist
drei konische Steckelemente auf, mit welchen er auf eine Flusszelle aufsteckbar ist.
Das mittlere Steckelement bildet einen Probenaufnahmebereich mit einem sich aufweitenden
Aufnahmeraum 71 für die Aufnahme einer Blutprobe. Der hydrophil beschichtete Wände
aufweisende, kapillar befüllbare Aufnahmeraum 71 ist an seinem einer Öffnung abgewandten
Ende durch eine Plasmaseparationsmembran 72 begrenzt, welche die aufgenommene Blutprobenmenge
begrenzt.
[0045] Die Plasmaseparationsmembran 72 grenzt an einen innenseitig hydrophil beschichteten,
durch eine Folie 73 abgedeckten Kanal 74, dessen Enden über je eine Engstelle 75 bzw.
76 mit einem durch ein äußeres Steckelement führenden Spülkanal 77 bzw. 78 in Verbindung
stehen. In dem gezeigten Beispiel ist das Volumen des Aufnahmeraums 71 etwa 2 ½-mal
so groß wie das Volumen des Kanals 74.
[0046] In dem auf eine Flusszelle aufgesteckten Zustand des in Fig. 9a gezeigten Probenträgers,
endet das mittlere konische Element in einem Sackloch, so dass der Aufnahmeraum 71
verschlossen ist. Plasma der in dem Aufnahmeraum 71 aufgenommenen Blutprobe tritt
durch die Plasmaseparationsmembran 77 in den Kanal 74, der sich kapillar befüllt,
wobei die Verengungen 75,76 jeweils einen Kapillarstopp bilden, so dass eine exakt
bemessene Plasmamenge den Kanal 74 ausfüllt. Über die Spülkanäle 77,78 kann diese
Plasmamenge durch eine Spülflüssigkeit oder ein Spülgas herausgespült und der Verarbeitung
innerhalb der Flusszelle zugeführt werden.
Dem in Fig. 9a gezeigten Probenträger kommt also neben der Probenaufnahmefunktion
die Funktion einer Probenvorverarbeitung zu.
[0047] Fig. 10 veranschaulicht Möglichkeiten zur Verbindung eines Probenträgers mit unterschiedlichen
Funktionsbereichen einer Flusszelle.
[0048] Gemäß Fig. 10a steht der Aufnahmebereich eines Probenträgers mit einem konischen
Trägerelement in eine Mischkammer 41 einer Flusszelle hinein vor, wobei er über eine
konische Presspassung mit der Kammerwand verbunden ist. Über einen Kanal 42 kann die
Mischkammer mit Spülflüssigkeit, z.B. aus einem Reagenzspeicher, teilweise oder vollständig
gefüllt werden, wodurch die Probe vom Probenträger gelöst und verdünnt wird. Dabei
befindet sich die Flusszelle bevorzugt in einer vertikalen Stellung, so dass durch
eine transparente Abdeckfolie 43 hindurch der Flüssigkeitsstand in der Mischkammer
kontrollierbar ist und/oder sich in der Mischkammer befindende Luft beim Mischprozess
entweichen kann. Für das Rücklösen der Probe ist es vorteilhaft, die Spülflüssigkeit
zu agitieren, d.h. hin und her zu pumpen. Die verdünnte Probe kann durch den Kanal
42 oder einen anderen Kanal, der mit der Mischkammer verbunden ist, zur weiteren Analyse
oder Verarbeitung innerhalb der Flusszelle weitertransportiert werden. Die Flusszelle
und der Probenträger können Strukturen, wie z.B. Schnappverschlüsse, Hinterschnitte
oder Rastnasen aufweisen, die bei einmaliger Verbindung des Probenträgers mit der
Flusszelle einrasten und ein Entfernen des Probenträgers nach der Verbindung mit der
Flusszelle verhindern.
[0049] Ein dem Probenträger von Fig. 5a entsprechender Probenträger ist gemäß Fig. 10b mit
einer Kammer 44 verbunden, die nahe aber außerhalb eines Drehzentrums der Flusszelle
angeordnet ist. In der Flusszelle erfolgt der Fluidtransport teilweise oder vollständig
durch Zentrifugation. Auch die Probe wird durch Zentrifugalkraft nahezu vollständig
in einen an die Transportkammer 44 angeschlossenen Kanal 44a zur weiteren Analyse
transportiert. Auf die beschriebene Weise kann eine unverdünnte flüssige Probe abtransportiert
werden.
[0050] Gemäß Fig. 10c steht ein Probenaufnahmebereich eines Probenträgers mit konischem
Trägerelement in einen Transportkanal 45 einer Flusszelle vor. Das Ende des konischen
Probenträgers reicht bis an eine Abdeckfolie 46 der Flusszelle heran. In dem gezeigten
Beispiel weisen der Probenträger und die Flusszellen ein Ausrichtelement 47 bzw. 48
auf, um zu sichern, dass ein nutenförmiger Probenaufnahmebereich zu dem Transportkanal
45 ausgerichtet ist. Die Probe kann aus dem Probenaufnahmebereich pneumatisch oder
hydraulisch in dem Transportkanal 45 der Flusszelle zu weiteren Verarbeitungseinrichtungen
transportiert werden.
[0051] Bei einem in Fig. 10d gezeigten Ausführungsbeispiel sind Ausrichtstrukturen, wie
z.B. ein Schlitz 49 oder ähnliches vorgesehen, die anzeigen, dass ein Probenträger
mit einem nutenförmigen Probenaufnahmebereich quer zur Längsrichtung eines Transportkanals
ausgerichtet ist. Ein Probenträger ist trotz Presspassung immer noch drehbar und kann
aus einer solchen Stellung in die in Fig. 5d gezeigte Stellung überführt werden, wo
gemäß Beispiel von Fig. 10c die Entleerung des Probenaufnahmebereichs erfolgen kann.
[0052] Aus Fig. 11 geht eine Verbindung des Probenträgers von Fig. 5 mit einer Flusszelle
hervor. Der Spülkanal 30 des Probenträgers ist mit einem Kanal 50 der Flusszelle verbunden,
über den gemäß Pfeil 51 Druckluft oder Spülflüssigkeit zugeführt wird, welche die
Probenmenge 32 in einen weiteren Kanal 52 der Flusszelle drückt.
[0053] Ein Beispiel für eine Verbindung des Probenträgers von Fig. 9 mit einer Flusszelle
zeigt Fig. 12. Über Kanäle 53 bis 55 der Flusszelle erfolgt eine Ausspülung der gespeicherten
Probemenge unter Vermeidung eines Luftpolsters, wie dies anhand von Fig. 9 beschrieben
ist.
[0054] Kunststoffe weisen in der Regel hydrophobe, für wässrige Fluide, wie z.B. Blut, schlecht
benetzbare Oberflächen auf. Für den Probenaufnahmebereich von Probenträgern sind hydrophile
Oberflächen vorteilhaft, auch im Hinblick auf eine exakte Bemessung von Probenmengen.
Änderungen (hydrophil oder hydrophob) der Oberflächeneigenschaften von Kunststoffen
erfolgen bekanntermaßen nasschemisch durch Aufbringen von Netzmitteln oder Tensiden
und nachfolgendes Trocknen, durch Oberflächenaktivierung mittels Plasma, Beflammen
oder Koronabehandlung (hydrophil), durch Oberflächenbeschichtung mittels Plasmapolymerisation,
z.B. Bildung glasartiger Schichten (hydrophil oder hydrophob) oder durch Kombinationen
dieser Maßnahmen. Gegebenenfalls erfolgt eine lokale Maskierung behandelter Oberflächen.
[0055] Fig. 13a zeigt einen Probenträger, dessen Probenaufnahmebereich 57 und dessen konischer
Dichtbereich hydrophil beschichtet ist, z.B. mit einer glasartigen Schicht. Der Kontaktwinkel
zu Wasser ist < 50°. Beim Auftropfen von Probenmaterial in einer Menge, die größer
als die abzumessende Probenmenge ist, bleibt die abzumessende Probenmenge, z.B. 10
mm
3 im Aufnahmebereich, während überschüssiges Probenmaterial, z.B. 30 bis 40 mm
3 eines Bluttropfens, an dem konischen Trägerelement nach unten abläuft und sich im
unteren Bereich des Probenträgers sammelt. Durch geeignete Rückhaltestrukturen kann
verhindert werden, dass das gesammelte Probenmaterial in eine Flusszelle gelangt.
Abweichend von dem gezeigten Beispiel könnte auch die gesamte Oberfläche des Probenträgers
hydrophilisiert sein.
[0056] Bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 13b beschränkt sich eine Oberflächenbehandlung
auf einen nutenförmigen Aufnahmebereich 58, der z.B. durch nasschemische Behandlung
oder maskierte Plasmabeschichtung hydrophil modifiziert sein kann. In diesem Ausführungsbeispiel
erfolgt die Probenaufnahme bevorzugt durch Dippen des Probenträgers in einen Probentropfen,
z.B. Blut auf einer Fingerkuppe. Die Menge der aufgenommenen Probenmenge ist durch
die Geometrie des hydrophil modifizierten Probenaufnahmebereichs definiert. In den
angrenzenden Bereichen mit hydrophober Oberfläche haftet die Probe kaum oder gar nicht
an.
[0057] Das Ausführungsbeispiel von Fig. 13c entspricht dem vorangehenden Ausführungsbeispiel,
weist aber zusätzlich eine hydrophobe Beschichtung 60 außerhalb des Probenaufnahmebereichs
59 auf. Der typische Kontaktwinkel ist > 90°, um den Kontrast der Benetzbarkeit zwischen
Aufnahmebereich und angrenzendem Bereich noch weiter zu erhöhen und damit Probenmengen
noch präziser abzumessen.
[0058] Fig. 13d zeigt ein Ausführungsbeispiel für einen Probenträger, der aus zwei unterschiedlich
benetzbaren Kunststoffen besteht. Ein Kernteil 56 eines konischen Trägerelements weist
einen Kontaktwinkel < 70° auf, z.B. PMMA, während ein äußerer Bereich des konischen
Trägerelements, der z.B. aus Olefinkunststoff wie PP besteht, einen Kontaktwinkel
>90° aufweist. Die Geometrie des Kernteils 56 ist zylindrisch. Die Materialkombination
ist so gewählt, dass sich beide Materialien (z.B. PP und PMMA, PP und POM) beim Zweikompentenspritzgießen
nicht fest sondern beweglich verbinden. Durch ein solches "Montagespritzgießen", bei
dem der innere Kern beweglich bleibt, lässt sich ein durch Verschiebung des inneren
Kerns entleerbarer Probenaufnahmebereich bilden.
[0059] Bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 13e ist gegenüber dem Ausführungsbeispiel von
Fig. 13b ein nutenförmiger Probenaufnahmebereich gebildet, der an einer Seite mit
einer Folie 61 verschlossen, aber an Enden offen ist. Die Innenwände dieses kanalförmigen
Aufnahmebereichs können z.B. nasschemisch oder mittels Plasmabehandlung hydrophil
beschichtet sein.
[0060] Bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 13f ist ein Probenaufnahmebereich teilweise
oder vollständig mit einer Trockenreagenz 62 beschichtet und funktionalisiert. Auf
diese Weise lässt sich eine Probe direkt nach der Aufnahme durch den Probenträger
konditionieren, bevor eine Verbindung des Probenträgers mit einer Flusszelle oder
anderen Verarbeitungseinrichtung erfolgt. Beispielsweise kann eine Antikoagulationsreagenz
aufgebracht sein, die z.B. ein Gerinnen einer Blutmenge auf dem Probenträger verhindert,
wobei hierfür Materialien wie Heparin oder Citrat in Betracht kommen. Bei der Trockenreagenz
kann es sich auch um einen Lysepuffer zur Lyse von Zellen, z.B. einer Blutprobe, handeln.
[0061] Während in Fig. 14a nochmals ein Probenträger mit einem, wie bei den vorangehenden
Ausführungsbeispielen, das konische Trägerelement topfförmig umgebenden Handhabungsbereich
gezeigt ist, weist das Ausführungsbeispiel von Fig. 14b einen Probenträger mit einem
konischen Griff 64 und einem Aufnahmebereich 63 auf.
[0062] Bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 14c ist ein konischer Griffteil 65 an einer
Sollbruchstelle 66 nach Verbindung des Probenträgers, z.B. mit einer Flusszelle, abbrechbar.
[0063] Fig. 14d zeigt einen Probenträger mit einer Einbuchtung 67, in die ein nach Verbindung
des Probenträgers, z.B. mit einer Flusszelle, lösbarer Handhabungsstift 68 einsetzbar
ist.
[0064] Ein weiterer, eine Blutprobe vorverarbeitender Probenträger geht aus Fig. 15 hervor.
[0065] Bei dem Probenträger von Fig. 15 ist in einem ersten Kunststoffspritzteil 81 ein
sich konisch aufweitender Probenaufnahmeraum 79 gebildet, der durch eine Plasmaseparationsmembran
80 begrenzt ist, welche die kapillare Befüllung des Probenaufnahmeraums 79 mit einer
Blutprobe zunächst stoppt. Ein zweites, mit dem ersten Spritzteil 81 verklebtes oder
verschweißtes konisches Spritzteil 82 weist einen kapillar befüllbaren Durchgang 83
auf. Sowohl der Probenaufnahmeraum 79 als auch der Durchgang 73 sind innenseitig hydrophil
beschichtet. Über das konische Spritzteil 82 lässt sich der Probenträger mit einer
Flusszelle verbinden.
[0066] Nach Einfüllen einer Blutprobe in den Aufnahmeraum 79 tritt durch die Plasmaseparationsmembran
80 hindurch Plasma in den Durchgang 83, wobei dessen offenes Ende einen die Plasmaprobe
dosierenden Kapillarstopp bildet.
[0067] Beim Aufstecken des Probenträgers auf eine Flusszelle kann das erste Spritzteil 81
als Griffelement dienen, wobei zweckmäßig eine Abdeckkappe verwendet wird, um ggf.
Kontaminationen der Umgebung durch in dem Aufnahmeraum 79 verbliebenes Blut zu verhindern.
Das durch die Flusszelle zu analysierende Blutplasma kann mit Hilfe eines Vlies oder
einer an die Öffnung des Durchgangs 83 angrenzenden Membran aus dem Durchgang herausgesaugt
werden.
[0068] Fig. 16 zeigt einen einteilig als Kunststoffspritzteil hergestellten Probenträger,
der einen Durchgang 86 mit einer Verengung 85 aufweist. Bis zu der Verengung 85 bildet
der Durchgang 86 eine Probenaufnahmekapillare 84. Der Durchgang 86 verläuft durch
ein konisches Element und einen mit dem konischen Element einstückig verbundenen Griffteil.
Zwischen dem Griffteil und dem konischen Element ist eine Ringschulter 87 gebildet.
Bei der Aufnahme einer Probe in der Probenaufnahmekapillare 84 bildet der restliche
Durchgang 86 einen Entlüftungskanal. Bei Verbindung des Probenträgers mit einer Flusszelle
kann der Durchgang 86 ferner einen Spülkanal zum Ausspülen der Probe in die Flusszelle
hineinbilden.
[0069] Fig. 17 zeigt den Probenträger von Fig. 16 in Verbindung mit einem stiftartigen Handhabungsgerät
88, das mit einem Ende an die Ringschulter 87 und mit einer konischen Innenwand 93
an ein konisches Ende des Probenträgers ansetzbar ist und zum Aufstecken des Probenträgers
auf eine Flusszelle dienen kann. Das Handhabungsgerät weist ein in der Art einer Kugelschreibermine
in axialer Richtung bewegbares Kernelement 89 auf, über dessen Bewegung gemäß Fig.
17c eine Loslösung des Handhabungsgeräts 88 von dem auf die Flusszelle aufgesteckten
Probenträger erfolgen kann.
[0070] Wie sich Fig. 18 entnehmen lässt, kann das Kernelement 89 auch einen Klemmvorsprung
92 für den Eingriff in den Durchgang 86 des Probenträgers aufweisen. Die Klemmung
ist derart vorgesehen, dass eine Entlüftung des Probenkanals dadurch nicht gestört
wird. Zur Lösung der Klemmung wird gemäß Fig. 18b der Außenteil des Handhabungsgeräts
88 relativ zum Kernelement 89 unter Druck gegen die Ringschulter 87 vorgeschoben.
[0071] Fig. 19 deutet an, dass der Probenträger auch einen Probenaufnahmebereich 90 in der
Art einer Nut oder Vertiefung aufweisen könnte, wie dies oben in Verbindung z.B. mit
dem Probenträger 7 von Fig. 4 beschrieben ist. Das Kernelement 89 des Handhabungsgeräts
88 könnte dann klemmend in einen Längskanal 91 des Probenträgers eingreifen.
[0072] Fig. 20 zeigt ein Dosierelement mit einem konischen Steckeransatz 94, über den es
auf eine in Fig. 21 dargestellte Flusszelle aufsteckbar ist. Der Steckeransatz 94
weist einen Nutenkanal 95 in einer Stirnwand am freien Ende auf und ist verbunden
mit einem zwei Flügel umfassenden Drehgriff 96 mit jeweils einem Anschlag 97 bzw.
98 an den Flügeln.
[0073] Die in Fig. 21 dargestellte Flusszelle weist eine konische Stecköffnung 99 für die
Aufnahme des Steckeransatzes 94 auf. Über einen Eingabeport 100 ist z.B. mit Hilfe
einer Pipette oder Spritze eine Probe in die Flusszelle eingebbar. Der Eingabeport
100 steht über einen Kanal 101 und die Stecköffnung 99 in Verbindung mit einem Überlaufport
102. Die Flusszelle besteht aus einer Platte 103 und einer mit der Platte verklebten
oder verschweißten Folie 104, welche den Kanal 101 abdeckt.
[0074] Die Flusszelle weist ferner Spülanschlüsse 105 und 106 auf, die über einen Kanal
107 miteinander in Verbindung stehen. Auf der Platte 103 sind auf der den Kanälen
101,107 abgewandten Seite Anschläge 108 und 109 gebildet.
[0075] Zur Bemessung einer Probe wird das Dosierelement mit dem Steckeransatz 94 voran in
die Stecköffnung 99 der Flusszelle eingesteckt, wobei der Nutenkanal 95 durch die
Folie 104 abgedeckt wird. Das Dosierelement befindet sich in der in Fig. 22a gezeigten
Drehstellung, in welcher die Flügel des Drehgriffs 96 gegen die Anschläge 108 und
109 anliegen. In dieser Stellung ergänzt gemäß Fig. 22b der Nutenkanal 95 des konischen
Steckeransatzes 94 den Kanal 101 zwischen dem Eingabeport 100 und dem Überlaufport
102. Eine in den Eingabeport 100 eingefülltes Probenmaterial kann in den Überlaufport
102 überströmen.
[0076] Zur Dosierung einer bestimmten Probenmenge wird das Dosierelement um 90° gedreht,
wobei es gemäß Fig. 22c mit seinen Anschlägen 97 und 98 gegen den Eingabeport 100
bzw. Überlaufport 102 anliegt (Fig. 22c). Die Öffnungen der Ports sind in dieser Stellung
durch die Flügel des Drehgriffs 96 abgedichtet. Durch die Drehung wird eine Probenmenge
abgemessen, die dem Innenvolumen des Nutenkanals 95 entspricht. Der Nutenkanal 95
ergänzt in dieser Position den Kanal 107 zwischen den Spülanschlüssen 105,106.
[0077] Die in dem Nutenkanal 95 enthaltene Dosierungsmenge einer Probe kann daher über die
Spülanschlüsse 105 und 106 aus der Flusszelle ausgespült und einer weiteren Verarbeitung
zugeführt werden.
1. Probenträger (7) mit einem Bereich (9) zur Aufnahme einer zur analysierenden Probe,
deren Volumen zwischen 1 und 100 µl liegt und mit einem Bereich (10) zur Handhabung
des Probenträgers,
gekennzeichnet durch Einrichtungen zur fluiddichten Verbindung des die Probe enthaltenden Probenträgers
(7) mit einer Analyseeinrichtung.
2. Probenträger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in der Analyseeinrichtung gemeinsam mit dem Probenträger (7) platzierte, zu analysierende
Probe an einen Hohlraum in der Analyseeinrichtung angrenzt, insbesondere an einen
Hohlraum (4,41,44,45,46,52,54) in einer Flusszelle, z.B. an einen Hohlraum in Form
eines Transportkanals (45,46,52), eine Kammer (4,41,44), insbesondere Mischkammer
(41) oder/und an eine die Probe aussagende Membran.
3. Probenträger nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die gemeinsam mit dem Probenträger (7) in der Analyseeinrichtung platzierte Probe
durch eine Fluidströmung von dem Aufnahmebereich (9) ablösbar ist, wobei die Fluidströmung
z.B. durch Entleerung eines in die Analyseeinrichtung integrierten oder fluiddicht
mit der Analyseeinrichtung verbundenen Reagenzspeichers erzeugbar ist.
4. Probenträger nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Probenträger Einrichtungen zur Vorverarbeitung dem Probenträger zugeführten Probenmaterials
zu der zu analysierenden Probe aufweist, wobei die Vorverarbeitungseinrichtungen vorzugsweise
Mittel zur Dosierung, Reagenzmittel (62) oder/und Trennmittel (72;80), insbesondere
zur Abtrennung von Blutplasma, umfassen.
5. Probenträger nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Probenträger Einrichtungen zum Abtransport der zu analysierenden Probe von dem
Probenträger aufweist, insbesondere einen Spülkanal (77,78;86).
6. Probenträger nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Probenträger (7) fluiddicht an einer in den Hohlraum mündenden Öffnung platzierbar,
insbesondere in die Öffnung (12) einsetzbar, ist.
7. Probenträger nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Probenträger(7) pfropfenartig die Öffnung (12) verschließt und insbesondere durch
die Öffnung (12) ein Presssitz für vorzugsweise ein konisches Trägerelement (8) des
Probenträgers (7) in der Art eines LUER-Verschlusses gebildet ist.
8. Probenträger nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Aufnahmebereich (9) Mittel zur dosierten Aufnahme der Probe umfasst.
9. Probenträger nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel zur dosierten Aufnahme der Probe räumliche Begrenzungen des Probenaufnahmebereichs
(9) umfassen.
10. Probenträger nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel zur dosierten Aufnahme der Probe wenigstens eine Oberflächenbeschichtung
zur Steuerung der Benetzbarkeit des Aufnahmebereichs (9) oder unterschiedlich benetzbare,
an den Probenaufnahmebereich (9) angrenzende Kunststoffmaterialien umfassen.
11. Probenträger nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Handhabungsbereich (10,64,65,68) eine manuelle Handhabung des Probenträgers (7)ohne
Berührung der Probe erlaubt.
12. Probenträger nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der die Öffnung pfropfenartig verschließende Probenträger unter fluiddichtem Verschluss
der Öffnung in der Öffnung drehbar ist.
13. Probenträger nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine die Entnahme des mit der Analyseeinrichtung verbundenen Probenträgers (7) verhindernde
Verschlusseinrichtung vorgesehen ist.
14. Probenträger nach einem der Ansprüche 4 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Aufnahmebereich ein Trockenreagenz (62) für eine erste, das Probenmaterial vorverarbeitende
Reaktion mit der Probe, umfasst.
15. Analyseeinrichtung, insbesondere als Einwegartikel vorgesehene Flusszelle, mit einem
Probenträger nach einem der Ansprüche 1 bis 14.