[0001] Die Erfindung betrifft eine Gegenzurichtung, insbesondere zum Rillen von Papier,
Karton oder Wellpappe, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Gegenzurichtungen, auch Rillzurichtungen genannt, sind allgemein bekannt und betreffen
ein Hilfsmittel, welches beim Stanzen bzw. Rillen von Papier, Karton oder Wellpappe
(nachfolgend allgemein Stanz- und/oder Rillgut genannt) verwendet wird. Neben den
durch Zurichtstreifen (auch Kanal-Fertignute genannt) gebildeten Gegenzurichtungen
gehören auch sogenannte Rillmatrizen oder Stanzrillplatten zu den Gegenzurichtungen.
[0003] In Verbindung mit den hier verwendeten Begrifflichkeiten ist ein Zurichtstreifen
eine Gegenzurichtung, bei der pro Nut- bzw. Rillkanal ein Zurichtstreifen benötigt
wird. Um eine Form aufzubauen, werden somit pro Rill- bzw. Stanzauftrag regelmäßig
mehrere Zurichtstreifen benötigt. Die Zurichtstreifen selbst sind so aufgebaut, wie
beispielsweise in der
DE 197 15 800 C2 beschrieben, nämlich mit einer, zwei benachbarte und voneinander beabstandete, oftmals
abgeschrägte Materialstreifen tragenden Trägerschicht, die an ihrer Unterseite mit
einer Haftschicht und einer die Haftschicht abdeckenden Abdeckschicht versehen ist.
Die beiden beabstandeten Materialstreifen definieren zwischen sich einen Nut- bzw.
Rillkanal, in dem ein als Montageprofilelement bezeichneter Leitstreifen lösbar gehaltert
ist, der in an sich bekannter Weise dazu dient, auf eine Rilllinie oder dergleichen
aufgesteckt zu werden, um die Gegenzurichtung auf der Stanzplatte lagegenau zu positionieren.
Die die Kontakt- und Auflagefläche für das Stanz- bzw. Rillgut, beispielsweise eine
Kartonage, ausbildende Oberseite der Materialstreifen kann gemäß der
DE 197 15 800 C2 wenigstens bereichsweise mit einem sogenannten Umlenkfolienstreifen versehen sein,
um ein ungewolltes bzw. unerwünschtes Hängenbleiben des zu rillenden Kartonage-Materials
an den Materialstreifen der Rillzurichtung zu vermeiden. Der Umlenkfolienstreifen
und die unterseitige Schutzabdeckung sind hier so verlängert, dass diese aufeinander
aufliegen, um ein rampenförmiges Aufgleiten des zu rillenden Kartonage-Materials erleichtern.
[0004] Unter einer Rillmatrize wird dagegen eine Gegenzurichtung verstanden, in die regelmäßig
mehrere Rillkanäle eingebracht, zum Beispiel eingefräst sind. Pro Nutzen wird eine
Rillmatrize aufgebaut, wobei regelmäßig pro Rill- bzw. Stanzauftrag mehrere Rillmatrizen
genutzt werden, um die Form aufzubauen. Die Rillmatrizen werden dann auf einer Grund-
oder Trägerplatte des Werkzeugs, regelmäßig eine sogenannte Stanzplatte, angeordnet
bzw. festgelegt.
[0005] Bei der Stanzrillplatte handelt es sich um eine Stanzplatte als Gegenzurichtung,
die bevorzugt durch eine Stahl- bzw. Metallplatte gebildet ist, wobei in die Stanzplatte
bereits die Nutkanäle eingebracht, zum Beispiel eingefräst sind. Regelmäßig wird pro
Rill- bzw. Stanzauftrag eine Stanzrillplatte benötigt, in der alle Nutkanäle eingebracht
sind.
[0006] Die die Kontakt- und Auflagefläche für das zu bearbeitende Material ausbildenden
Materialstreifen der Zurichtstreifen sind ebenso wie die Rillmatrizen und die Stanzrillplatten
aus einem formstabilen Material hergestellt. Derartige Gegenzurichtungen weisen eine
bestimmte Lebensdauer auf, bevor sie, bedingt durch Abnutzungserscheinungen, ausgewechselt
bzw. ausgetauscht werden müssen.
[0007] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Gegenzurichtung, insbesondere zum
Rillen von Papier, Karton oder Wellpappe, auszubilden, die eine hohe Standfestigkeit
und Lebensdauer aufweist und/oder eine hohe Funktionalität aufweist. Ferner ist es
Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine geeignete Verfahrensführung zum Rillen von
Papier, Karton, Wellpappe oder dergleichem Material zur Verfügung zu stellen.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand der darauf rückbezogenen Unteransprüche.
[0009] Gemäß Anspruch 1 wird eine Gegenzurichtung, insbesondere zum Rillen von Papier, Karton
oder Wellpappe, vorgeschlagen, die wenigstens einen Nutkanal aufweist, der, bezogen
auf den Nutkanalquerschnitt, zwischen zwei voneinander beabstandeten und den Nutkanal
ausbildenden Nutkanalwänden ausgebildet ist, wobei die Nutkanalwände jeweils eine,
eine Kontakt- und/oder Auflagefläche für das zu bearbeitende Stanz- und/oder Rillgut
ausbildende Oberseite ausbilden und/oder aufweisen. Erfindungsgemäß ist die Gegenzurichtung,
insbesondere zur Bereitstellung einer bei einer Druckbeaufschlagung wenigstens bereichsweise
verlagerbaren und elastisch rückfedernden Oberseite wenigstens einer Nutkanalwand
des wenigstens einen Nutkanals, wenigstens bereichsweise, zum Beispiel wenigstens
in einem dem Nutkanal zugeordneten Teilbereich einer Nutkanalwand, aus einem elastischen
Material ausgebildet.
[0010] Mit einer derartigen erfindungsgemäßen Lösung kann, wie die erfinderseitigen Versuche
überraschend gezeigt haben, eine längere Lebens- und Nutzungsdauer erzielt werden
als bei herkömmlichen Gegenzurichtungen, die aus einem keine elastischen Eigenschaften
aufweisenden harten Material hergestellt sind. Wie die erfinderseitigen Versuche gezeigt
haben, federt die Oberseite stets wieder in die Ausgangslage zurück, wodurch erreicht
wird, dass bei einem Stanz- bzw. Rillvorgang die stets gleichen Bedingungen sehr lange
erhalten bleiben.
[0011] Durch die erfindungsgemäße Lösung wird außerdem erreicht, dass der Auswurfprozess
des bearbeiteten Stanz- und/oder Rillgutes unterstützt wird und dadurch ein Hängenbleiben
des zu bearbeitenden Materials auf einfache und funktionssichere Weise zuverlässig
vermieden werden kann, sodass es insgesamt zu einem wesentlich verbesserten Produktionsprozess
kommt.
[0012] Die Begrifflichkeit "zur Ausbildung bzw. Bereitstellung einer wenigstens bereichsweise
verlagerbaren und elastisch rückfedernden Oberseite" ist vorstehend und auch nachstehend
definitiv nicht so zu verstehen, dass die Oberseite selbst stets aus einem elastischen
Material hergestellt sein muss, auch wenn dies grundsätzlich der Fall sein kann. Diese
Begrifflichkeit ist in einem umfassenden Sinne zu verstehen und bedeutet ausdrücklich,
dass an der Gegenzurichtung zumindest irgendein elastischer Bereich vorhanden sein
muss, durch dessen Komprimierung die gegebenenfalls auch nicht aus einem elastischen
Material hergestellte Oberseite verlagert wird, wobei sich der komprimierte Bereich
nach der Wegnahme der Druckbeaufschlagung wieder entspannt und dadurch, das heißt
durch diese Entspannung des elastischen Bereichs die Oberseite wieder selbsttätig
zurück in die Ausgangs- bzw. Grundstellung verlagert wird. Der elastische Bereich
der Gegenzurichtung kann somit grundsätzlich an jeder geeigneten Stelle oder auch
an mehreren Stellen der Gegenzurichtung bzw. der für die Gegenzurichtfunktion maßgeblichen
Teile einer Gegenzurichtung vorgesehen und ausgebildet werden, solange die oben angegebene
Funktionalität der verlagerbaren und wieder zurückfedernden Oberseite wenigstens eines
Teilbereichs einer Nutkanalwand eines Nutkanals erhalten bleibt. Besonders bevorzugt
ist die Gegenzurichtung hierbei dergestalt ausgebildet, dass die wenigstens bereichsweise
aus einem elastischen, das heißt aus einem im Wesentlichen elastisch komprimierbaren
bzw. elastisch nachgiebigen, Material ausgebildete Gegenzurichtung bei einer Druckbeaufschlagung
(das heißt bei einer Beaufschlagung mit einer Druckkraft) der Gegenzurichtung, insbesondere
bei einer Druckbeaufschlagung einer die Kontakt- und/oder Auflagefläche für das zu
bearbeitende Stanz- und/oder Rillgut ausbildenden Oberseite der Gegenzurichtung, wenigstens
teilweise dergestalt komprimierbar ist, dass eine Oberseite wenigstens einer der Nutkanalwände,
vorzugsweise beider Nutkanalwände, eines (das heißt des wenigstens einen oder wenigstens
eines) Nutkanals, von einer Ausgangsstellung ausgehend, wenigstens teilweise in Hochachsen-
und/oder Bearbeitungsrichtung nach unten verlagert wird, wobei die Oberseite nach
der Druckbeaufschlagung, bedingt durch das selbsttätige Zurückfedern des elastischen
Materials in den unkomprimierten Zustand, wieder in die Ausgangsstellung zurückkehrt.
[0013] Wie bereits zuvor ausgeführt, bilden die Nutkanalwände jeweils eine, eine Kontakt-
und/oder Auflagefläche für das zu bearbeitende Stanz- und/oder Rillgut ausbildende
Oberseite aus bzw. weisen eine solche auf. Die die Kontakt- und/oder Auflageflächen
für das Stanz- und/oder Rillgut ausbildenden Oberseiten der Nutkanalwände sind hierbei
bevorzugt horizontal ausgerichtet, um eine möglichst ebene, flächige Auflagefläche
für das zu bearbeitende Stanz- und/oder Rillgut auszubilden. Alternativ oder zusätzlich
ist zudem bevorzugt vorgesehen, dass die Oberseiten zweier einen Nutkanal begrenzenden
Nutkanalwände in Hochachsenrichtung gesehen in etwa auf gleicher Höhe liegen. Mit
der die Kontakt- und/oder Auflagefläche für das zu bearbeitende Stanz- und/oder Rillgut
ausbildenden Oberseite ist hierbei somit bevorzugt diejenige Oberfläche bzw. Oberseite
der Gegenzurichtung gemeint, auf der das Stanz- und/oder Rillgut während des Stanz-
und/oder Rillvorgangs unmittelbar aufliegt. Das heißt, also eine Oberfläche bzw. Oberseite
ohne solche zusätzlichen Elemente, wie zum Beispiel einem Leitstreifen eines Zurichtstreifens
und/oder eine Schutzabdeckung oder dergleichen, gemeint, die vor dem Stanz- und/oder
Rillvorgang entfernt werden und somit während des Stanz- und/oder Rillvorgangs nicht
vorhanden sind.
[0014] Grundsätzlich kann somit die gesamte Gegenzurichtung oder zumindest deren für die
Gegenzurichtfunktion maßgebliche Bestandteile aus einem elastischen Material hergestellt
sein. Dies ist sowohl bei Zurichtstreifen mit erhabenen Materialstreifen als Gegenzurichtungen
möglich, bei denen dann die Materialstreifen insgesamt aus einem elastischen Material
hergestellt sein können, als auch bei den mehr flächigen Gegenzurichtungen, wie beispielsweise
Rillmatrizen und/oder Stanzrillplatten, möglich und vorteilhaft, bei denen zum Beispiel
deren Grundkörper insgesamt aus einem elastischen Material hergestellt sein können.
Alternativ hierzu ist gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform vorgesehen,
dass die Gegenzurichtung lediglich bereichsweise, vorzugsweise wenigstens in einem
dem Nutkanal zugeordneten Teilbereich einer Nutkanalwand, aus einem elastischen Material
ausgebildet ist und wenigstens einen, aus einem elastischen, das heißt elastisch komprimierbaren
bzw. elastisch nachgiebigen, Material gebildeten elastischen Teilbereich aufweist.
Dieser ist dann bei einer Druckbeaufschlagung (das heißt bei einer Beaufschlagung
mit einer Druckkraft) der Gegenzurichtung, insbesondere bei einer Druckbeaufschlagung
einer die Kontakt- und/oder Auflagefläche für das zu bearbeitende Stanz- und/oder
Rillgut ausbildenden Oberseite der Gegenzurichtung, wenigstens teilweise komprimierbar,
und zwar vorzugsweise dergestalt, dass die Oberseite wenigstens einer der Nutkanalwände,
vorzugsweise beider Nutkanalwände, eines (das heißt des wenigstens einen oder wenigstens
eines) Nutkanals, von einer Ausgangsstellung ausgehend, wenigstens teilweise in Hochachsen-
und/oder Bearbeitungsrichtung nach unten verlagert wird, wobei die Oberseite nach
der Druckbeaufschlagung, bedingt durch das selbsttätige Zurückfedern des wenigstens
einen elastischen Teilbereichs in den unkomprimierten Zustand, wieder in die Ausgangsstellung
zurückkehrt.
[0015] Besonders bevorzugt ist eine konkrete Ausführungsform, bei der vorgesehen ist, dass
wenigstens ein sich an den wenigstens einen elastischen Teilbereich anschließender
stabiler Teilbereich der Gegenzurichtung durch ein gegenüber dem elastischen Teilbereich
formstabileres und/oder härteres Material ausgebildet ist. Dies verleiht der Gegenzurichtung
insgesamt eine höhere Stabilität. Der sich an den wenigstens einen elastischen Teilbereich
anschließende stabile Teilbereich der Gegenzurichtung ist dabei besonders bevorzugt
durch ein Material ausgebildet, das bei einer Druckbeaufschlagung in einem bestimmten
Druckkraftbereich, in dem der wenigstens eine elastische Teilbereich komprimierbar
ist, formstabil und unkomprimierbar ist.
[0016] Unter dem Begriff "formstabil" wird vorliegend verstanden, dass sich der formstabil
ausgebildete Bereich bei einer Druckbeaufschlagung, das heißt dem Aufbringen einer
definierten Druckkraft, anders als das elastische Material nicht elastisch oder plastisch
verformt, sondern seine ursprüngliche Geometrie beibehält.
[0017] Der wenigstens eine elastische Teilbereich kann in Abhängigkeit von der konkreten
Ausgestaltung der jeweiligen Gegenzurichtung grundsätzlich beliebig an der Gegenzurichtung
angeordnet und ausgebildet werden, so lange sichergestellt ist, dass die zuvor beschriebene
Elastizität der Gegenzurichtung bzw. besonders bevorzugt die zuvor beschriebene Funktionalität
(nutkanalseitige Oberschichtverlagerung) gegeben ist. Fertigungstechnisch einfach
und funktionssicher herstellbar ist in diesem Zusammenhang jedoch ein Aufbau, bei
dem der wenigstens eine elastische Teilbereich wenigstens zum Teil eine, vorzugsweise
in Querrichtung verlaufende und/oder horizontal ausgerichtete, außenliegende Schicht
der Gegenzurichtung und/oder wenigstens zum Teil wenigstens eine, vorzugsweise in
Querrichtung verlaufende und/oder horizontal ausgerichtete, Zwischenschicht der Gegenzurichtung
ausbildet. Besonders bevorzugt ist hierbei eine konkrete Ausführungsform, bei der
die die Kontakt- und/oder Auflagefläche für das Stanz- und/oder Rillgut ausbildende
Oberseite wenigstens einer, bevorzugt jeder, der Nutkanalwände eines Nutkanals wenigstens
bereichsweise durch ein elastisch nachgiebiges Material gebildet ist und somit den
elastischen Teilbereich ausbildet.
[0018] Gemäß einer besonders bevorzugten konkreten Ausgestaltung hierzu kann vorgesehen
sein, dass sich der elastische Teilbereich als in Querrichtung verlaufende und/oder
horizontal ausgerichtete, außenliegende Schicht an den stabilen Teilbereich anschließt
und wenigstens zum Teil eine, bezogen auf die Hochachsen- und/oder Bearbeitungsrichtung,
Oberseite und/oder Unterseite ausbildet, vorzugsweise wenigstens zum Teil die, oder
wenigstens die, Kontakt- und/oder Auflagefläche für das zu bearbeitende Stanz- und/oder
Rillgut ausbildende Oberseite ausbildet.
[0019] In Verbindung mit einer Zwischenschicht kann zum Beispiel konkret vorgesehen sein,
dass sich an den, die wenigstens eine Zwischenschicht ausbildenden elastischen Teilbereich,
bezogen auf die Hochachsen- und/oder Bearbeitungsrichtung, zu beiden Seiten jeweils
eine Schicht des stabilen Teilbereichs anschließt oder sich auf einer Seite ein stabiler
Teilbereich und auf der anderen Seite zum Beispiel eine Träger- und/oder Haft- und/oder
Abdeckschicht anschließt.
[0020] Der elastische Teilbereich kann, zum Beispiel bei großflächigeren Gegenzurichtungen,
zur Materialeinsparung wenigstens in einem an den Nutkanal unmittelbar angrenzenden
Teilbereich, bevorzugt wenigstens in einem an den Nutkanal unmittelbar angrenzenden
oberseitigen Randkantenbereich, wenigstens einer, vorzugsweise beider, einen Nutkanal
ausbildenden Nutkanalwand ausgebildet sein.
[0021] In Verbindung mit einem zum Beispiel lediglich bereichsweise an der Oberseite der
Gegenzurichtung vorgesehenen elastischen Teilbereich kann zudem vorgesehen sein, dass
dieses in einer zugeordneten, zum Beispiel randkantenseitigen und/oder stufen- bzw.
taschenartigen, Ausnehmung der Gegenzurichtung einliegt, und zwar bevorzugt so einliegt,
dass der durch das elastisch nachgiebige Material gebildete Oberseitenbereich der
Gegenzurichtung im Wesentlichen oberflächenbündig an die angrenzenden Wandbereiche
anschließt. Damit wird die Gegenzurichtung genau in dem Bereich durch das elastisch
nachgiebige Material ausgebildet, in dem beim Rill- bzw. Stanzprozess die Beanspruchung
der Nutkanalwand am größten ist. Es versteht sich jedoch auch, dass, je nach der konkret
verwendeten Art der Gegenzurichtung, selbstverständlich die gesamte oder wenigstens
ein Großteil der Oberseite der jeweiligen Gegenzurichtung durch ein elastisch nachgiebiges
Material ausgebildet sein kann.
[0022] In Verbindung mit elastischen Teilbereichen in beiden gegenüberliegenden, den Nutkanal
ausbildenden Nutkanalwänden kann zudem bevorzugt vorgesehen sein, dass die elastischen
Teilbereiche gegenüberliegender Nutkanalwände auf gleicher Höhe liegen und/oder gleich
ausgebildet sind. Dies ist ebenfalls herstellungstechnisch einfach durchzuführen.
[0023] Gemäß einer ersten konkreten und besonders bevorzugten erfindungsgemäßen Ausgestaltung
der Gegenzurichtung ist diese durch einen Zurichtstreifen mit wenigstens einem Nutkanal
gebildet, wobei der wenigstens eine Nutkanal (es gibt auch Zurichtstreifen, die mehr
als einen Nutkanal aufweisen) durch zwei voneinander beabstandete und die Nutkanalwände
ausbildende erhabene Materialstreifen gebildet ist, und wobei wenigstens einer, vorzugsweise
beide, der die Nutkanalwände eines Nutkanals ausbildenden Materialstreifen, insbesondere
zur Bereitstellung einer wenigstens bereichsweise verlagerbaren und elastisch rückfedernden
Oberseite wenigstens eines Materialstreifens des wenigstens einen Nutkanals, wenigstens
bereichsweise (das heißt vollständig oder lediglich bereichsweise), vorzugsweise wenigstens
in einem dem Nutkanal zugeordneten Teilbereich eines Materialstreifens, aus einem
elastischen Material ausgebildet ist. Diese erhabenen Materialstreifen verlaufen vorzugsweise
parallel zueinander. Des Weiteren können die Materialstreifen des Zurichtstreifens
in an sich bekannter Weise als erhabene Profile auf einer Trägerschicht aufgebracht
sein, die vorzugsweise auf der dem Materialstreifen abgewandten Seite mit einer Haftschicht,
insbesondere mit einer Haftkleberschicht, versehen ist. Diese Haftschicht ist wiederum
bevorzugt mit einer, die Haftschicht abdeckenden, bevorzugt durch Abziehen ablösbaren,
Schutzabdeckung versehen.
[0024] In einer weiteren konkreten Ausgestaltung hierzu ist wenigstens einer, bevorzugt
beide, der die Nutkanalwände eines Nutkanals ausbildenden Materialstreifen mehrschichtig
ausgebildet, wobei der wenigstens eine Materialstreifen lediglich bereichsweise aus
einem elastischen Material ausgebildet ist und wenigstens einen elastischen Teilbereich
aufweist. Der wenigstens eine elastische Teilbereich bildet dabei bevorzugt wenigstens
eine, vorzugsweise in Querrichtung verlaufende und/oder horizontal ausgerichtete,
elastische Schicht des Materialstreifens aus, an die sich ein, einen stabilen Teilbereich
ausbildender restlicher Wandbereich des Materialstreifens anschließt, der gegenüber
der wenigstens einen elastischen Schicht aus einem formstabileren und/oder härteren
Material ausgebildet ist, besonders bevorzugt durch ein Material ausgebildet ist,
das bei einer Druckbeaufschlagung in einem definierten Druckkraftbereich, in dem die
wenigstens eine elastische Schicht komprimiert wird, formstabil und unkomprimierbar
ist. Derartige, bevorzugt im Wesentlichen horizontal ausgerichtete, Schichten lassen
sich einfach ausbilden und ohne großen Aufwand in den Materialstreifen integrieren,
zum Beispiel dergestalt, dass die den wenigstens einen elastischen Teilbereich ausbildende
wenigstens eine, vorzugsweise in Querrichtung verlaufende und/oder horizontal ausgerichtete,
elastische Schicht eine wenigstens bereichsweise die Oberseite ausbildende elastische
Oberschicht und/oder wenigstens eine, wenigstens bereichsweise eine Zwischenlage ausbildende
elastische Zwischenschicht und/oder eine wenigstens bereichsweise die Unterseite ausbildende
elastische Unterschicht des Materialstreifens ist.
[0025] Die Angabe "in Querrichtung verlaufende und/oder horizontal ausgerichtete" ist vorstehend
und auch nachstehend stets auf den Querschnitt durch einen Nutkanal einer Gegenzurichtung
bezogen.
[0026] Gemäß einer besonders bevorzugten, fertigungstechnisch besonders einfach und mit
hoher Funktionssicherheit herstellbaren Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass wenigstens
einer der die Nutkanalwände eines Nutkanals ausbildenden Materialstreifen, bevorzugt
beide die Nutkanalwände eines Nutkanals ausbildenden Materialstreifen, mehrschichtig,
vorzugsweise zweischichtig, ausgebildet ist, wobei die elastische Schicht hier dann
konkret jetzt durch eine wenigstens bereichsweise, vorzugsweise vollständig, die Oberseite
ausbildende elastische Oberschicht gebildet ist, an die sich, insbesondere nach unten
und damit von der Oberschicht weg, wenigstens eine den stabilen Teilbereich ausbildende
Unterschicht des Materialstreifens anschließt, die aus einem gegenüber der elastischen
Oberschicht formstabileren und/oder härteren Material ausgebildet ist, insbesondere
durch ein Material ausgebildet ist, das bei einer Druckbeaufschlagung in einem definierten
Druckkraftbereich, in dem die elastische Oberschicht komprimierbar ist, formstabil
und unkomprimierbar ist.
[0027] Wie bereits zuvor ausgeführt, kann es gegebenenfalls ausreichend sein, dass lediglich
einer von zwei einen Nutkanal begrenzenden Materialstreifen, zum Beispiel an seiner
Oberseite, wenigstens bereichsweise, vorzugsweise vollständig, aus einem elastisch
nachgiebigem Material ausgebildet ist, bevorzugt sind jedoch für besonders gute Ergebnisse
beide einen Nutkanal begrenzende Materialstreifen, zum Beispiel an ihrer Oberseite,
wenigstens bereichsweise, vorzugsweise vollständig, aus einem elastisch nachgiebigem
Material ausgebildet. Auch wenn ein insgesamt zweischichtiger Aufbau bevorzugt ist,
kann es gegebenenfalls Anwendungs- bzw. Einsatzfälle geben, bei denen ein mehrschichtiger
Aufbau vorteilhaft ist.
[0028] Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, dass die einzelnen Schichten durch unterschiedliche
Materialzusammensetzungen innerhalb eines Materialstreifens ausgebildet sind, zum
Beispiel dergestalt, dass ein einziges Ausgangsmaterial (zum Beispiel ein einziges
Kunststoffmaterial) für die Materialstreifen verwendet wird, in das dann zur Ausbildung
der unterschiedlichen Teilbereiche bzw. Schichten wenigstens ein Zusatzmaterial, zum
Beispiel Fasermaterial, so bereichsweise eingebracht wird, dass sich die unterschiedlichen
Schicht- bzw. Teilbereiche ausbilden. Die Begrifflichkeit "Schicht" oder "mehrschichtig"
ist hier somit ausdrücklich in einem umfassenden Sinne zu verstehen und soll sämtliche
möglichen Ausführungsformen umfassen, mit denen in Verbindung mit einem Materialstreifen
unterschiedliche Teilbereiche im zuvor genannten Sinne ausgebildet werden können.
Des Weiteren kann auch ein fertigungs- bzw. herstellungstechnisch besonders einfacher
Aufbau vorgesehen sein, bei dem die einzelnen Teilbereiche bzw. Schichten des Materialstreifens
durch separate Schichten ausgebildet sind, die fest miteinander verbunden sind. Beispielsweise
könnte hierbei vorgesehen sein, dass eine elastische Oberschicht mit der wenigstens
einer unmittelbar darunterliegenden stabilen Unterschicht fest verbunden ist. Die
feste Verbindung kann grundsätzlich auf vielfältige Weise hergestellt werden, wird
jedoch bevorzugt stoffschlüssig hergestellt, zum Beispiel durch Kleben, Kaschieren,
Extrudieren, etc..
[0029] Bevorzugt erstreckt sich der wenigstens eine elastische Teilbereich bzw. die wenigstens
eine elastische Schicht in Längserstreckungsrichtung des Zurichtstreifens gesehen
über die gesamte Länge des Material- bzw. Zurichtstreifens. Für bestimmte Anwendungsfälle
könnte es jedoch gegebenenfalls auch ausreichend sein, dass sich der wenigstens eine
elastische Teilbereich bzw. die wenigstens eine elastische Schicht in Längserstreckungsrichtung
des Zurichtstreifens gesehen lediglich teilweise oder abschnittsweise über die Materialstreifenlänge
erstreckt. Hierbei können die einzelnen elastischen Teilbereiche bzw. Abschnitte gegenüberliegender,
die Nutkanalwände ausbildender Materialstreifen grundsätzlich auch in Längsrichtung
zueinander versetzt sein.
[0030] Die wenigstens eine elastische Schicht eines Materialstreifens weist bevorzugt eine
Schichtdicke (bei mehreren elastischen Schichten ist das eine Gesamt-Schichtdicke
aller elastischen Schichten) von 0,01 bis 1,9mm, bevorzugt von 0,05 bis 0,30mm, auf.
Der Materialstreifen selbst weist bevorzugt eine Gesamtschichtdicke von 0,1 bis 2,0mm,
bevorzugt von 0,3 bis 1,7mm, auf. Mit derartigen Schichtdicken haben sich die zuvor
genannten erfindungsgemäßen Vorteile in besonders hervorragender Weise ergeben. Alle
vorstehenden Angaben sind jeweils alleine auf die Materialstreifen selbst bezogen,
das heißt ohne Einbeziehung eventueller Haftschichten, Trägerschichten oder Abdeckschichten
eines Zurichtstreifens. Es versteht sich weiter, dass die obigen Bereiche einander
technisch sinnvoll ergänzen müssen und selbstverständlich bei einer geforderten Gesamtschichtdicke
von zum Beispiel 0,5 mm die elastische Schicht keinen Wert von zum Beispiel 0,51 mm
oder größer aufweisen kann.
[0031] Gemäß einer zu den Zurichtstreifen alternativen konkreten Ausgestaltung kann die
Gegenzurichtung auch eine Rillmatrize oder eine Stanzrillplatte mit wenigstens einem
in die Oberfläche eines Matrizengrundkörpers oder einer Stanzplatte als Stanzrillplattengrundkörper
vertieft eingearbeiteten Nutkanal sein, so dass die den wenigstens einen Nutkanal
begrenzenden Nutkanalwände durch den Matrizengrundkörper oder die Stanzrillplattengrundkörper
ausgebildet sind. Der Matrizengrundkörper oder der Stanzrillplattengrundkörper sind,
insbesondere zur Bereitstellung einer wenigstens bereichsweise verlagerbaren und elastisch
rückfedernden Oberseite wenigstens einer Nutkanalwand des wenigstens einen Nutkanals,
wenigstens bereichsweise, vorzugsweise wenigstens in einem dem Nutkanal zugeordneten
Teilbereich einer Nutkanalwand, aus einem elastischen Material ausgebildet. Das heißt
konkret, dass der Matrizengrundkörper oder der Stanzrillplattengrundkörper bei einer
Druckbeaufschlagung (das heißt bei einer Beaufschlagung mit einer Druckkraft), insbesondere
bei einer Druckbeaufschlagung einer die Kontakt- und/oder Auflagefläche für das zu
bearbeitende Stanz- und/oder Rillgut ausbildenden Oberseite, wenigstens teilweise
dergestalt komprimierbar ist, dass eine Oberseite wenigstens einer der Nutkanalwände,
vorzugsweise beider Nutkanalwände, eines (das heißt des wenigstens einen oder wenigstens
eines) Nutkanals, von einer Ausgangsstellung ausgehend, wenigstens teilweise in Hochachsen-
und/oder Bearbeitungsrichtung nach unten verlagert wird, wobei die Oberseite nach
der Druckbeaufschlagung, bedingt durch das selbsttätige Zurückfedern des elastischen
Materials in den unkomprimierten Zustand, wieder in die Ausgangsstellung zurückkehrt.
[0032] Der Matrizengrundkörper oder der Stanzrillplattengrundkörper sind bevorzugt lediglich
bereichsweise aus einem elastischen Material ausgebildet, so dass wenigstens ein durch
das elastische Material ausgebildeter elastischer Teilbereich vorgesehen ist. Dieser
wenigstens eine elastische Teilbereich kann hier dann gemäß einer besonders bevorzugten
konkreten Ausgestaltung wenigstens zum Teil durch wenigstens eine, vorzugsweise in
Querrichtung verlaufende und/oder horizontal ausgerichtete, elastische Schicht des
Matrizengrundkörpers oder des Stanzrillplattengrundkörpers gebildet sein, an die sich
ein, einen stabilen Teilbereich ausbildender restlicher Wandbereich des Matrizengrundkörpers
oder des Stanzrillplattengrundkörpers anschließt, der gegenüber der wenigstens einen
elastischen Schicht aus einem formstabileren und/oder härteren Material ausgebildet
ist, insbesondere durch ein Material ausgebildet ist, das bei einer definierten Druckbeaufschlagung
in einem definierten Druckkraftbereich, bei der die wenigstens eine elastische Schicht
komprimiert wird, formstabil und unkomprimierbar ist. Diese, bevorzugt horizontal
ausgerichteten, Schichten lassen sich einfach ausbilden und ohne großen Aufwand in
den jeweiligen Grundkörper integrieren, zum Beispiel dergestalt, dass die den wenigstens
einen elastischen Teilbereich ausbildende wenigstens eine, vorzugsweise in Querrichtung
verlaufende und/oder horizontal ausgerichtete, elastische Schicht durch eine wenigstens
bereichsweise die Oberseite ausbildende elastische Oberschicht und/oder wenigstens
eine, wenigstens bereichsweise eine Zwischenlage ausbildende elastische Zwischenschicht
und/oder eine wenigstens bereichsweise die Unterseite ausbildende elastische Unterschicht
des Matrizengrundkörpers oder des Stanzrillplattengrundkörpers gebildet ist.
[0033] Grundsätzlich besteht auch hier die Möglichkeit, dass die einzelnen Schichten durch
unterschiedliche Materialzusammensetzungen innerhalb des Grundkörpers ausgebildet
sind, zum Beispiel dergestalt, dass hierfür ein einziges Ausgangsmaterial (zum Beispiel
ein einziges Kunststoffmaterial) verwendet wird, in das dann zur Ausbildung der unterschiedlichen
Teilbereiche bzw. Schichten wenigstens ein Zusatzmaterial, zum Beispiel Fasermaterial,
so bereichsweise eingebracht wird, dass sich die unterschiedlichen Schicht- bzw. Teilbereiche
ausbilden. Die Begrifflichkeit "Schicht" oder "mehrschichtig" ist somit auch hier
ausdrücklich in einem umfassenden Sinne zu verstehen und soll sämtliche möglichen
Ausführungsformen umfassen, mit denen in Verbindung mit einem Matrizengrundkörper
oder einem Stanzrillplattengrundkörper unterschiedliche Teilbereiche im zuvor genannten
Sinne ausgebildet werden sollen. Des Weiteren kann auch ein fertigungs- bzw. herstellungstechnisch
besonders einfacher Aufbau vorgesehen werden, bei dem die einzelnen Teilbereiche bzw.
Schichten des Matrizengrundkörpers oder des Stanzrillplattengrundkörpers durch separate
Schichten ausgebildet sind, die fest miteinander verbunden sind. Beispielsweise könnte
hierbei vorgesehen sein, dass eine elastische Oberschicht mit der wenigstens einen
unmittelbar darunterliegenden stabilen Unterschicht fest verbunden ist. Die feste
Verbindung kann grundsätzlich auf vielfältige Weise hergestellt werden, wird jedoch
bevorzugt stoffschlüssig hergestellt, zum Beispiel durch Kleben, Kaschieren, Extrudieren,
etc..
[0034] Für die erfindungsgemäße Gegenzurichtung gilt somit gemäß einer besonders bevorzugten
Ausgestaltung ganz allgemein, das heißt unabhängig davon, ob es sich zum Beispiel
um einen Zurichtstreifen, um eine Rillmatrize, eine Stanzrillplatte oder dergleichen
handelt, dass die einzelnen Teilbereiche bzw. Schichten der Gegenzurichtung zum Beispiel
durch unterschiedliche Materialzusammensetzungen innerhalb eines einzigen Elementes
ausgebildet sein können oder dass die einzelnen Schichten der Gegenzurichtung zum
Beispiel durch separate, miteinander fest verbundene Schichten ausgebildet sein können.
[0035] Besonders vorteilhaft kann die wenigstens eine elastische Schicht des Matrizengrundkörpers
oder des Stanzrillplattengrundkörpers eine Schichtdicke (bei mehreren elastischen
Schichten ist das eine Gesamt-Schichtdicke aller elastischen Schichten) von 0,01 bis
1,90mm, bevorzugt von 0,05 bis 0,30mm, aufweisen. Des Weiteren weist der Matrizengrundkörper
oder der Stanzrillplattengrundkörper bevorzugt eine Gesamtschichtdicke von 0,1 bis
2,0mm, bevorzugt von 0,3 bis 1,7mm, auf. Mit derartigen Schichtdicken haben sich die
zuvor genannten erfindungsgemäßen Vorteile in besonders hervorragender Weise ergeben.
Es versteht sich weiter, dass die obigen Bereiche einander technisch sinnvoll ergänzen
müssen und selbstverständlich bei einer geforderten Gesamtschichtdicke von zum Beispiel
0,5 mm die elastische Schicht keine Wert von zum Beispiel 0,51 mm oder größer aufweisen
kann.
[0036] Für die erfindungsgemäße Gegenzurichtung gilt somit gemäß einer besonders bevorzugten
Ausgestaltung ganz allgemein, das heißt unabhängig davon, ob es sich zum Beispiel
um einen Zurichtstreifen, um eine Rillmatrize, eine Stanzrillplatte oder dergleichen
handelt, dass die wenigstens eine elastische Schicht der Gegenzurichtung zum Beispiel
eine Schichtdicke von 0,01 bis 1,9mm, bevorzugt von 0,05 bis 0,30mm, aufweisen kann
und/oder dass die Gegenzurichtung zum Beispiel eine Gesamtschichtdicke von 0,1 bis
2,0mm, bevorzugt von 0,3 bis 1,7mm, aufweisen kann.
[0037] Das gegenüber dem wenigstens einen elastischen Teilbereich formstabilere und/oder
härtere Material ist für den Fall, dass die Gegenzurichtung nicht insgesamt aus einem
elastischen Material hergestellt ist, bevorzugt durch Kunststoff und/oder durch Metall
und/oder durch Hartpappe gebildet. Besonders bevorzugt ist der stabile Teilbereich
zum Beispiel durch einen duroplastischen oder thermoplastischen Kunststoff, zum Beispiel
Polyesther oder Polypropylen gebildet, der gegebenenfalls faserverstärkt ist. Ein
derartiger duroplastischer oder thermoplastischer sowie gegebenenfalls faserverstärkter
Kunststoff kann gegebenenfalls auch ein extrusionsgeeigneter Kunststoff sein, damit
die Schichten zum Beispiel durch Mehrfach-Extrusion, insbesondere durch Co-Extrusion,
fest miteinander verbunden werden können. Das gilt gleichermaßen für Zurichtstreifen,
Rillmatrizen und Stanzrillplatten.
[0038] Die Rillmatrize bzw. deren Grundkörper kann selbstverständlich aber auch nach wie
vor aus einem Hartpapier, bevorzugt aus einem Hartpapier, hergestellt sein, das als
ein Faserverbundwerkstoff aus Papier und einem Kunstharz, zum Beispiel Phenol-Formaldehyd-Kunstharz
(Phenoplast) hergestellt ist, zum Beispiel aus Pertinax® hergestellt sein.
[0039] Die Stanzrillplatte bzw. deren Grundkörper kann selbstverständlich aber auch nach
wie vor durch eine Stahl- bzw. Metallplatte gebildet sein, in der die Nutkanäle eingebracht,
zum Beispiel eingefräst sind.
[0040] Der wenigstens eine stabile Teilbereich, der aus einem gegenüber dem elastischen
Teilbereich formstabileren und/oder härteren Material ausgebildet ist, weist bevorzugt
ein Elastizitätsmodul von 600 bis 250000 MPa, bevorzugt von 1000 bis 220000 MPa, höchst
bevorzugt von 2000 bis 210000 MPa, auf. Im Falle eines Zurichtstreifens liegt das
Elastizitätsmodul des stabilen Teilbereichs bevorzugt bei 600 bis 100000 MPa, besonders
bevorzugt bei 700 bis 40000 MPa. Im Falle einer Rillmatrize liegt das Elastizitätsmodul
des stabilen Teilbereichs bevorzugt bei 600 bis 100000 MPa, besonders bevorzugt bei
1000 bis 50000 MPa. Und im Falle einer Stanzrillplatte liegt das Elastizitätsmodul
des stabilen Teilbereichs bevorzugt bei 1000 bis 240000 MPa, besonders bevorzugt bei
2000 bis 220000 MPa.
[0041] Das elastische Material bzw. der wenigstens eine elastische Teilbereich ist bevorzugt
durch ein Elastomer gebildet, zum Beispiel durch wenigstens, vorzugsweise in Querrichtung
verlaufende und/oder horizontal ausgerichtete, Elastomer-Schicht, das heißt durch
eine Schicht aus einem Elastomer bzw. einem elastomerischen Kunststoff bzw. elastomerischen
Material, wodurch eine besonders zuverlässige und funktionssichere Ausbildung des
elastischen Teilbereichs erreicht wird. Als Elastomer eignet sich insbesondere Polyurethan
(PU) und besonders bevorzugt TPU (thermoplastisches Polyurethan).
[0042] Besonders vorteilhafte praktische Ergebnisse lassen sich zudem erreichen, wenn das
elastische Material, bevorzugt der wenigstens eine elastische Teilbereich, höchst
bevorzugt die wenigstens eine elastische Schicht, ein Elastizitätsmodul von 10 bis
500 MPa, bevorzugt von 20 bis 400 MPa, höchst bevorzugt von 20 bis 250 MPa, aufweist.
[0043] Das elastische Material kann dabei insbesondere in Verbindung mit einer Rillmatrize
oder einer Stanzrillplatte als Gegenzurichtung entweder vor oder nach der Einarbeitung
der Nutkanäle in den Matrizengrundkörper oder den Stanzrillplattengrundkörper aufgebracht
und/oder eingebracht sein, zum Beispiel als Elastomerschicht aufgebracht sein. Insbesondere
bei harten, starren Grundkörpergrundmaterialien ist es dann in Verbindung mit elastomeren
Zwischenschichten oftmals erforderlich, dass sich diese als Elastomer-Zwischenschicht
komplett bzw. nahezu komplett über die gesamte Erstreckungsfläche des Grundkörpers
erstreckt, um die Oberseitenverlagerung zu ermöglichen.
[0044] Die sich mit der erfindungsgemäßen Verfahrensführung ergebenden Vorteile entsprechen
identisch denjenigen der erfindungsgemäßen Gegenzurichtung. Insofern wird auf die
zuvor gemachten Ausführungen verwiesen.
[0045] Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer beispielhafter Ausführungsformen erläutert.
[0046] Es zeigen:
- Fig. 1a
- schematisch einen Querschnitt durch einen, eine Gegenzurichtung ausbildenden beispielhaften
erfindungsgemäßen Zurichtstreifen im Herstellzustand vor dessen Verwendung in einem
Stanz- bzw. Rillwerkzeug,
- Fig. 1b
- den Zurichtstreifen gemäß Fig. 1 a zu Beginn eines Stanz- bzw. Rillprozesses,
- Fig. 1c
- einen der Fig. 1b entsprechenden Querschnitt bei einer Druckbeaufschlagung des Stanz-
bzw. Rillgutes durch ein Stanz- bzw. Rillwerkzeug,
- Fig. 1d
- einen Querschnitt durch den Zurichtstreifen entsprechend der Fig. 1b und 1c am Ende
des Stanz- bzw. Rillprozesses, bei dem das bearbeitete Stanz- bzw. Rillgut entnommen
wird,
- Fig. 1e
- schematisch eine perspektivische Darstellung des Zurichtstreifens der Fig.1a bis 1d,
aus der ersichtlich ist, dass sich die aus einem elastisch nachgiebigen Material gebildete
Oberschicht des Materialstreifens über die gesamte Länge des Zurichtstreifens erstreckt,
- Fig. 1f
- eine zu den Ausführungsformen der Fig. 1a bis 1e alternative Ausführungsform eines
Zurichtstreifens, bei dem lediglich ein unmittelbar an einen Nutkanal angrenzender
Randkantenbereich der Oberseite des Materialstreifens aus einem elastisch nachgiebigen
Material ausgebildet ist,
- Fig. 1g
- zur Fig. 1a alternative Ausführungsformen,
- Fig. 1h
- weitere zur Fig. 1 a alternative Ausführungsformen,
- Fig. 2a
- schematisch eine Draufsicht auf eine beispielhafte Rillmatrize,
- Fig. 2b
- schematisch eine stark vergrößerte Schnittdarstellung entlang der Linie A-A der Fig.
2a, wobei in der linken Bildhälfte dieser Fig. 2b eine Ausführungsvariante gezeigt
ist, bei der die, die Kontakt- und/oder Auflagefläche für das zu bearbeitende Material
ausbildende Oberseite der Rillmatrize lediglich in einem unmittelbar an den Nutkanal
angrenzenden Randkantenbereich durch eine erhabene Schicht aus einem elastisch nachgiebigen
Material ausgebildet ist, während in der rechten Bildhälfte der Fig. 2b dargestellt
ist, dass die Oberseite der Rillmatrize insgesamt bzw. zumindest in großflächiger
Weise durch eine Schicht aus einem elastisch nachgiebigen Material gebildet ist,
- Fig. 2c
- schematisch eine insbesondere zur linken Bildhälfte der Fig. 2b alternative Ausführungsform,
bei der die lediglich bereichsweise vorgesehene Schicht aus dem elastisch nachgiebigen
Material in einer unmittelbar an den Nutkanal angrenzenden Randkantenausnehmung der
Oberseite der Rillmatrize einliegt und im Wesentlichen oberflächenbündig aufgenommen
ist,
- Fig. 3a
- schematisch eine perspektivische Darstellung einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
einer Gegenzurichtung, die hier als Stanzrillplatte ausgebildet ist,
- Fig. 3b
- schematisch eine stark vergrößerte Schnittdarstellung entlang der Linie B-B der Fig.
3a, wobei in der linken Bildhälfte dieser Fig. 3b eine Ausführungsvariante gezeigt
ist, bei der die, die Kontakt- und/oder Auflagefläche für das zu bearbeitende Material
ausbildende Oberseite der Stanzrillplatte lediglich in einem unmittelbar an den Nutkanal
angrenzenden Randkantenbereich durch eine erhabene Schicht aus einem elastisch nachgiebigen
Material ausgebildet ist, während in der rechten Bildhälfte der Fig. 3b dargestellt
ist, dass die Oberseite der Stanzrillplatte insgesamt bzw. zumindest in großflächiger
Weise durch eine Schicht aus einem elastisch nachgiebigen Material gebildet ist,
- Fig. 3c
- schematisch eine insbesondere zur linken Bildhälfte der Fig. 3b alternative Ausführungsform,
bei der die lediglich bereichsweise vorgesehene Schicht aus dem elastisch nachgiebigen
Material in einer unmittelbar an den Nutkanal angrenzenden Randkantenausnehmung der
Oberseite der Stanzrillplatte einliegt und im Wesentlichen oberflächenbündig aufgenommen
ist.
[0047] In der Fig. 1 a ist schematisch und beispielhaft ein Querschnitt durch eine erste
erfindungsgemäße Ausführungsform einer als Zurichtstreifen 1 ausgebildeten Gegenzurichtung
gezeigt, der hier beispielhaft im, bezogen auf den Querschnitt, mittleren Bereich
einen Nutkanal 2 aufweist, der durch zwei voneinander beabstandete, hier beispielhaft
parallel zueinander verlaufende und Nutkanalwände ausbildende, erhabene Materialstreifen
3, 4 gebildet ist.
[0048] Die hier beispielhaft in ihrer äußeren Form identisch bzw. gleich ausgebildeten Materialstreifen
3, 4 sind als erhabene Profile auf einer Trägerschicht 5, beispielsweise einer Trägerfolie,
aufgebracht. Die Festlegung der Materialstreifen 3, 4 auf der Trägerschicht kann grundsätzlich
auf jede geeignete Art und Weise erfolgen. Hier beispielhaft gezeigt ist die Festlegung
der Materialstreifen 3, 4 auf der Trägerschicht 5 mittels einer Haftschicht 6, die
zum Beispiel durch einen Klebstoff oder dergleichen gebildet sein kann.
[0049] Auf der den Materialstreifen 3, 4 abgewandten Unterseite der Trägerschicht ist diese
beispielsweise mit einer weiteren Haftschicht 7 versehen, die ebenfalls wiederum durch
einen Klebstoff oder dergleichen ausgebildet sein kann. Diese Haftschicht 7 ist zudem
bevorzugt mit einer diese abdeckenden, zum Beispiel durch Abziehen ablösbaren Schutzabdeckung
8 versehen bzw. abgedeckt. Diese Schutzabdeckung 8 kann beispielsweise aus Papier
gebildet sein oder aber auch durch eine Folie oder dergleichen gebildet sein.
[0050] Wie dies der schematischen und beispielhaften Querschnittsdarstellung der Fig. 1a
zudem weiter entnommen werden kann, sind die beiden, den Nutkanal 2 ausbildenden Nutkanalwände
bzw. Materialstreifen 3, 4 hier zweischichtig ausgebildet, mit einer die Oberseite
als elastischen Teilbereich ausbildenden Oberschicht 9 aus einem, bei einer definierten
Druckbeaufschlagung elastischen Material und mit einer Unterschicht 10 aus einem bei
derselben Druckbeaufschlagung formstabilen und unkomprimierbaren Material, zumindest
aber aus einem gegenüber dem elastischen Material der Oberschicht 9 formstabileren
und/oder härteren Material.
[0051] Die Oberschicht 9 aus dem elastischen Material ist bevorzugt durch ein Elastomer
gebildet, zum Beispiel aus Polyurethan (PU). Besonders bevorzugt ist ein thermoplastischer
Polyurethan (TPU).
[0052] Das Material der Unterschicht 10 ist beispielsweise ein Metall, Hartpappe oder ein
Kunststoff. Beispielsweise kann als Kunststoffmaterial für die Unterschicht 10 ein
Duroplast, zum Beispiel Polyesther, oder ein Thermoplast, zum Beispiel Polypropylen,
verwendet werden, um nur ein Beispiel zu nennen. Der verwendete Kunststoffe kann zudem
auch faserverstärkt sein, zum Beispiel mit Glasfasern oder Kohlenstofffasern verstärkt
sein, um nur ein Beispiel zu nennen. Auch andere harte Materialien können jederzeit
verwendet werden.
[0053] Das elastische Material der Oberschicht 9 ist hier bevorzugt so ausgewählt, dass
diese ein Elastizitätsmodul von 10 bis 500 MPa, bevorzugt von 20 bis 400 MPa, höchst
bevorzugt von 20 bis 250 MPa, aufweist.
[0054] Die Unterschicht 10 der Materialstreifen 3, 4 weist bevorzugt ein Elastizitätsmodul
von 600 bis 100000 MPa, besonders bevorzugt von 700 bis 40000 MPa auf.
[0055] Die Oberschicht 9 der Materialstreifen 3, 4 weist hier bevorzugt eine Schichtdicke
d von 0,01 bis 1,90mm, bevorzugt von 0,05 bis 0,30mm auf.
[0056] Die Gesamtschichtdicke D aus Oberschicht 9 und Unterschicht 10 der Materialstreifen
3, 4 (das heißt ohne die Haftschichten 6, 7, ohne die Trägerschicht 5 und ohne Schutzabdeckung
8) beträgt bevorzugt 0,1 bis 2,0mm, bevorzugt 0,3 bis 1,7mm.
[0057] Wie dies weiter aus der Fig. 1e ersichtlich ist, die eine lediglich perspektivische
schematische Ansicht des in der Fig. 1 a im Querschnitt gezeigten Zurichtstreifens
1 zeigt, erstreckt sich die Oberschicht 9 in Längserstreckungsrichtung des Zurichtstreifens
1 gesehen hier über die gesamte Materialstreifenlänge.
[0058] Anders als in der Fig. 1e dargestellt, könnte gemäß einer weiteren, hier nicht gezeigten
Ausgestaltung, die aus einem elastisch nachgiebigen Material ausgebildete Oberschicht
9 sich lediglich über einen Teilbereich der Zurichtstreifenlängserstreckungsrichtung
x erstrecken bzw. lediglich abschnittsweise, bezogen auf die Zurichtstreifenlängserstreckungsrichtung
x, vorgesehen sein, zum Beispiel dergestalt, dass zwischen einzelnen aus einem elastisch
nachgiebigen Material ausgebildeten Oberschichtbereichen die Unterschicht 10 freiliegt.
Eine derartige teil- bzw. bereichsweise oder abschnittsweise Anordnung ist grundsätzlich
selbstverständlich auch in Verbindung mit einer Ausführungsform möglich, wie sie in
der Fig. 1a bis 1d und in der Fig. 1f dargestellt ist.
[0059] Wie dies aus der einen Querschnitt zeigenden Fig. 1a sehr gut ersichtlich ist, erstreckt
sich die Oberschicht 9 (ebenso wie die Unterschicht 10) hier in Querrichtung y gesehen
über die gesamte Breite des jeweiligen Materialstreifens 3, 4 und bildet diese somit
eine in Querrichtung y verlaufende, horizontal ausgerichtete elastische Schicht aus.
Alternativ dazu könnte das elastisch nachgiebige Material aber auch lediglich einen
Teilbereich der Oberseite der Materialstreifen 3, 4 ausbilden, wie dies lediglich
beispielhaft und schematisch in der Fig. 1f dargestellt ist. Dort weist die Oberseite
des hier beispielhaft dargestellten Materialstreifens 4 in einem unmittelbar an den
Nutkanal 2 angrenzenden Randkantenbereich 11 eine hier lediglich beispielhaft taschen-
und/oder stufenartige Ausnehmung 12 auf, in die das elastisch nachgiebige Material
oberflächenbündig mit den daran angrenzenden Wandbereichen 13 und 14 eingesetzt ist.
Hier bildet somit die aus einem elastisch nachgiebigen Material, zum Beispiel einem
Elastomermaterial, ausgebildete Oberschicht 9 lediglich einen Teilbereich der Oberseite
des Materialstreifens 4 auf. Es versteht sich, dass der gegenüberliegende und hier
nicht gezeigte Materialstreifen 3 entweder analog oder auch alternativ so wie der
zuvor beschriebene Materialstreifen, bei dem die gesamte Oberschicht aus einem elastisch
nachgiebigen Material gebildet ist, ausgebildet sein kann.
[0060] Gemäß einer weiteren alternativen Ausführungsform könnte aber auch, wie in den Fig.
1g und 1h schematisch und lediglich beispielhaft dargestellt, anstelle oder zusätzlich
zu der in der Fig. 1 a dargestellten Ausführungsform mit der elastischen Oberschicht
9 auch eine elastische Zwischenschicht und/oder eine elastische Unterschicht vorgesehen
sein. In der linken Bildhälfte der Fig. 1g ist schematisch eine Ausführungsform dargestellt,
bei der lediglich eine, hier beispielhaft in Querrichtung y durchgehende, horizontal
ausgerichtete elastische Zwischenschicht 9a als elastische Schicht vorgesehen ist.
In der rechten Bildhälfte der Fig. 1g ist dagegen schematisch eine Ausführungsform
dargestellt, bei der lediglich eine, hier beispielhaft in Querrichtung y durchgehende,
horizontal ausgerichtete elastische Unterschicht 9b als im Wesentlichen außen liegende
elastische Schicht des Materialstreifens 3 bzw. 4 vorgesehen ist. Es versteht sich,
dass die gegenüberliegenden Materialstreifen 3, 4 hier selbstverständlich bei einer
konkreten Ausführung bevorzugt im Wesentlich gleich bzw. identisch aufgebaut sein
können, zumindest was die Schichtzusammensetzung und -ausbildung anbelangt.
[0061] Wie in der Fig. 1h dargestellt, sind auch Kombinationen möglich, zum Beispiel dergestalt,
wie in der linken Bildhälfte der Fig. 1h gezeigt, dass neben einer elastischen Oberschicht
9 entsprechend der Ausgestaltung nach Fig. 1a zusätzlich auch eine elastische Zwischenschicht
9a entsprechend der linken Bildhälfte der Fig.1g vorgesehen ist. Oder dass, wie in
der rechten Bildhälfte der Fig. 1h dargestellt, zusätzlich zu der elastischen Zwischenschicht
9a entsprechend der Ausführungsform der linken Bildhälfte der Fig. 1g, weiter eine
elastische Unterschicht 9b entsprechend der in der rechten Bildhälfte der Fig. 1h
gezeigten Ausführungsform vorgesehen ist. Es versteht sich auch hier, dass die gegenüberliegenden
Materialstreifen 3, 4 selbstverständlich bei einer konkreten Ausführung bevorzugt
im Wesentlich gleich bzw. identisch aufgebaut sein können, zumindest was die Schichtzusammensetzung
und -ausbildung anbelangt.
[0062] Selbstverständlich sind auch noch weitere Kombinationen möglich, zum Beispiel eine
hier nicht gezeigte Kombination einer elastischen Oberschicht 9 mit einer elastischen
Unterschicht 9b oder eine hier nicht gezeigte Kombination einer elastischen Oberschicht
9 mit einer elastischen Zwischenschicht 9a und einer elastischen Unterschicht 9b.
[0063] Wie bereits ausgeführt, ist es in Verbindung mit den in den Fig. 1g und 1h gezeigten
Beispielen von unterschiedlichen Ausführungsformen bevorzugt, dass die beiden, einem
Nutkanal 2 zugeordneten und diesen ausbildenden Materialstreifen 3, 4 im Wesentlichen
gleich bzw. identisch aufgebaut sind, wenngleich grundsätzlich natürlich auch die
Möglichkeit besteht, dass diese unterschiedlich aufgebaut sind.
[0064] Ansonsten entspricht der Aufbau der Fig. 1g und 1h identisch demjenigen der Fig.1a,
so dass diesbezüglich auf die dort gemachten Ausführungen verwiesen wird und in den
Fig. 1g und 1h lediglich diejenigen Bezugszeichen eingetragen sind, die die elastischen
Schichten betreffen.
[0065] Wie dies weiter der Fig. 1a entnommen werden kann, kann in dem Nutkanal 2 des Zurichtstreifens
1 vor dessen Montage ferner ein Leitstreifen 15 lösbar gehaltert sein, der in an sich
bekannter Weise dazu dient, auf eine Rilllinie oder dergleichen aufgesteckt zu werden,
um den Zurichtstreifen nach Ablösen der Schutzabdeckung 8 bei einer Werkzeugbetätigung
lagegenau auf einer zum Beispiel Stanzplatte festlegen und positionieren zu können.
[0066] Die Fig. 1b bis 1 d zeigen nunmehr den erfindungsgemäßen Zurichtstreifen 1 gemäß
einer Ausführungsform der Fig. 1 a im Betrieb während eines Stanz- bzw. Rillvorgangs,
bei dem - hier lediglich stellvertretend für sämtliche geeigneten Stanz- bzw. Rillgüter-
ein Druckbogen 16 aus Papier, Karton, Wellpappe oder dergleichen Materialien als Stanz-
bzw. Rillgut in ein hier nicht weiter dargestelltes Stanz- bzw. Rillwerkzeug dergestalt
eingebracht wird (Pfeil 17), dass der Druckbogen 16 flächig auf der die Kontakt- und/oder
Auflagefläche für den Druckbogen 16 ausbildenden elastischen Oberschicht 9 der Materialstreifen
3, 4 des Zurichtstreifens 1 aufliegt. Es versteht sich, dass eine Vielzahl derartiger
Zurichtstreifen vorhanden sein kann und dass hier in Verbindung mit den Fig. 1b bis
1d lediglich beispielhaft und schematisch das grundliegende Funktionsprinzip gezeigt
wird.
[0067] Wie in der Fig. 1b durch die Druckpfeile 18 angedeutet, wird beim Stanz- bzw. Rillvorgang
über ein werkzeugseitiges Rillwerkzeug 19, das hier lediglich schematisch dargestellt
ist und zum Beispiel durch eine Rilllinie gebildet sein kann, eine auf den Druckbogen
16 in Richtung auf den Nutkanal 2 zu wirkende Kraft ausgeübt, durch die der Druckbogen
16 in einem dem Nutkanal 2 zugeordneten Druckbogenwandbereich 20, wie in der Fig.
1c dargestellt, verformt bzw. gerillt wird.
[0068] Wie in der Fig. 1c weiter dargestellt, wird bei diesem Stanz- bzw. Rillvorgang die
aus einem elastisch nachgiebigen Material hergestellte Oberschicht 9 zumindest in
dem unmittelbar an den Nutkanal angrenzenden Randkantenbereich 11 durch die von der
Druckbogenseite her auf die Materialstreifen 3, 4 einwirkende Kraft komprimiert, wie
dies in der Fig. 1c durch die Pfeile 21 beispielhaft und schematisch dargestellt ist,
während der restliche Bereich der Materialstreifen 3, 4, der aus dem demgegenüber
formstabileren und/oder härteren Material hergestellt ist, bei dieser Druckkraftbeaufschlagung
seine Form unverändert beibehält, also formstabil und unkomprimiert bleibt und somit
dem jeweiligen Materialstreifen 3, 4 die erforderliche Stabilität verleiht.
[0069] Nach dem Stanz- bzw. Rillvorgang, das heißt wenn das Rillwerkzeug 19 entsprechend
der Pfeile 22 wieder von dem Zurichtstreifen 1 weg abgehoben wird und der gerillte
Druckbogen 16 entsprechend des Pfeils 23 aus dem Werkzeug ausgeworfen bzw. ausgebracht
wird, federt die Oberschicht 9, wie dies in der Fig. 1d durch die Pfeile 24 schematisch
dargestellt ist, wieder in die Ausgangslage zurück. Der Bearbeitungsprozess kann dann
von Neuem beginnen.
[0070] Das Rückfedern der Oberschicht 9 unterstützt dabei den Auswurfprozess, weil beispielsweise
ein Hängenbleiben des Druckbogens 16 vermieden wird. Zudem wird durch die elastische
Eigenschaften aufweisende Oberschicht 9 eine längere Nutzungs- und Lebensdauer erzielt.
[0071] Es versteht sich, dass dieses hier lediglich schematisch und prinzipiell anhand der
besonders bevorzugten Ausführungsform der Fig. 1 a gezeigte Funktionsprinzip selbstverständlich
in analoger Weise auch für sämtliche anderen, vom Schutzumfang erfassten Ausführungsbeispiele,
insbesondere für die in den Fig. 1fd, 1g und 1h gezeigten Ausführungsbeispiele, gilt.
[0072] Weiter versteht es sich, dass der Druckbogen 16 während des Stanz- bzw. Rillvorgangs
mittels einer geeigneten Halteeinrichtung, die hier nicht dargestellt ist, festgehalten
bzw. in Position gehalten wird.
[0073] In der Fig. 2a ist nunmehr eine weitere alternative beispielhafte Ausführungsform
einer als Rillmatrize 25 ausgebildeten Gegenzurichtung gezeigt. Diese beispielsweise
aus einem Hartpapier, zum Beispiel Pertinax®, grundsätzlich auch aus jedem anderen
geeigneten Material (grundsätzlich auch insgesamt aus einem elastischen Material)
hergestellte Rillmatrize weist hier mehrere lediglich beispielhaft gezeigte Nutkanäle
2 auf. Diese Nutkanäle 2 sind, zum Beispiel durch Fräsen, in die Oberfläche eines
Matrizengrundkörpers 26 als Vertiefungen eingearbeitet, so dass die den jeweiligen
Nutkanal 2 begrenzenden Nutkanalwände durch den Matrizengrundkörper 26 ausgebildet
sind.
[0074] Wie dies lediglich schematisch und beispielhaft in der Fig. 2b dargestellt ist, die
eine übertrieben groß dargestellte Schnittdarstellung entlang der Linie A-A der Fig.
2a zeigt, kann hier die Oberseite der Rillmatrize 25 großflächig bzw. gegebenenfalls
sogar vollständig (rechte Bildhälfte der Fig. 2b) oder alternativ lediglich bereichsweise
(linke Bildhälfte der Fig. 2b) durch ein elastisches Material ausgebildet sein, so
dass die die Kontakt- und/oder Auflagefläche für einen Druckbogen 16 ausbildende Oberseite
der Rillmatrize wenigstens bereichsweise durch dieses elastisch nachgiebige Material
gebildet ist. Auch hier gilt wieder, analog zur Ausführungsvariante gemäß Fig. 1a
bis 1h, grundsätzlich, dass der den elastischen Teilbereich ausbildende Bereich der
Oberseite aus einem, bei einer definierten Druckbeaufschlagung elastischen Material
ausgebildet ist, während das Material des Matrizengrundkörpers 26 aus einem bei derselben
Druckbeaufschlagung formstabilen und unkomprimierbaren Material, zumindest aber aus
einem gegenüber dem elastischen Material der Oberseite formstabileren und/oder härteren
Material, gebildet ist.
[0075] Das elastisch nachgiebige Material kann hier analog zur Ausführungsform gemäß der
Fig. 1 durch eine auf den Matrizengrundkörper 26 aufgebrachte Elastomerschicht gebildet
sein, die fest mit dem Matrizengrundkörper 26 verbunden ist. Die aus einem elastisch
nachgiebigen Material, zum Beispiel einem PU bzw. TPU, gebildete Schicht 27 aus dem
elastisch nachgiebigen Material kann dabei beispielsweise grundsätzlich vor der Einarbeitung
der Nutkanäle 22 in den Matrizengrundkörper 26 auf diesen aufgebracht werden oder
aber auch erst nachträglich. Auch eine integrale Ausbildung der elastischen Schicht
ist hier grundsätzlich möglich.
[0076] In der linken Bildhälfte der Fig. 2b ist, wie bereits zuvor angedeutet, dargestellt,
dass die Schicht aus dem elastisch nachgiebigen Material grundsätzlich auch bloß in
einem an den Nutkanal 2 unmittelbar angrenzenden Randkantenbereich 11 ausgebildet
sein kann.
[0077] Analog zur Ausgestaltung gemäß der Fig. 1f kann die Schicht 27, wie in der Fig. 2c
dargestellt, aber auch wiederum oberflächenbündig in eine randkantenseitige Ausnehmung
12 eingesetzt sein. Ansonsten wird bezüglich dieser Ausgestaltung gemäß der Fig. 2c
auf die analogen Ausführungen zur Fig. 1f verwiesen.
[0078] Auch wenn dies nicht explizit in der Fig. 2a bis 2c dargestellt ist, versteht es
sich, dass sich die Schicht 27 aus dem elastisch nachgiebigen Material selbstverständlich
wenigstens bereichsweise oder wenigstens abschnittsweise, vorzugsweise vollständig,
entlang der Nutkanäle 2 der Rillmatrize 25 erstreckt.
[0079] Die Schicht 27 aus dem elastisch nachgiebigen Material weist bevorzugt ein Elastizitätsmodul
von 10 bis 500 MPa, bevorzugt von 20 bis 400 MPa, höchst bevorzugt von 20 bis 250
MPa, auf. Das Elastizitätsmodul des Matrizengrundkörpers 26 liegt bevorzugt bei 600
bis 100000 MPa, besonders bevorzugt bei 1000 bis 50000 MPa.
[0080] Des Weiteren kann die Schichtdicke d des durch das elastisch nachgiebige Material
gebildeten Bereichs 0,01 bis 1,90mm, bevorzugt 0,05 bis 0,30mm, betragen. Die Gesamtschichtdicke
D des Matrizengrundkörpers beträgt bevorzugt von 0,1 bis 2,0mm, bevorzugt von 0,3
bis 1,7mm.
[0081] In der Fig. 3a ist eine weitere alternative beispielhafte Ausführungsform einer als
Stanzrillplatte 28 ausgebildeten Gegenzurichtung gezeigt. Diese beispielsweise aus
Stahl, grundsätzlich auch aus jedem anderen geeigneten Material (grundsätzlich auch
insgesamt aus einem elastischen Material), hergestellte Stanzrillplatte 28 weist hier
mehrere lediglich beispielhaft gezeigte Nutkanäle 2 auf. Diese Nutkanäle 2 sind, zum
Beispiel durch Fräsen, in die Oberfläche einer Stanzplatte als Stanzrillplattengrundkörper
29 als Vertiefungen eingearbeitet, so dass die den jeweiligen Nutkanal 2 begrenzenden
Nutkanalwände durch den Stanzrillplattengrundkörper 29 ausgebildet sind.
[0082] Wie dies lediglich schematisch und beispielhaft in der Fig. 3b dargestellt ist, die
eine übertrieben groß dargestellte Schnittdarstellung entlang der Linie B-B der Fig.
3a zeigt, kann hier die Oberseite der Stanzrillplatte 28 großflächig bzw. gegebenenfalls
sogar vollständig (rechte Bildhälfte der Fig. 3b) oder alternativ lediglich bereichsweise
(linke Bildhälfte der Fig. 3b) durch ein elastisches Material ausgebildet sein, so
dass die die Kontakt- und/oder Auflagefläche für einen Druckbogen 16 ausbildende Oberseite
der Stanzrillplatte wenigstens bereichsweise durch dieses elastisch nachgiebige Material
gebildet ist. Auch hier gilt wieder, analog zur Ausführungsvariante gemäß Fig. 1a
bis 1h, grundsätzlich, dass der den elastischen Teilbereich ausbildende Bereich der
Oberseite aus einem, bei einer definierten Druckbeaufschlagung elastischen Material
ausgebildet ist, während das Material des Stanzrillplattengrundkörpers 29 aus einem
bei derselben Druckbeaufschlagung formstabilen und unkomprimierbaren Material, zumindest
aber aus einem gegenüber dem elastischen Material der Oberseite formstabileren und/oder
härteren Material, gebildet ist.
[0083] Das elastisch nachgiebige Material kann hier analog zur Ausführungsform gemäß der
Fig. 1 durch eine auf den Stanzrillplattengrundkörper 29 aufgebrachte Elastomerschicht
gebildet sein, die fest mit dem Stanzrillplattengrundkörper 29 verbunden ist. Die
aus einem elastisch nachgiebigen Material, zum Beispiel einem PU bzw. TPU, gebildete
Schicht 30 aus dem elastisch nachgiebigen Material kann dabei beispielsweise grundsätzlich
vor der Einarbeitung der Nutkanäle 22 in den Stanzrillplattengrundkörper 29 auf diesen
aufgebracht werden oder aber auch erst nachträglich. Auch eine integrale Ausbildung
der elastischen Schicht ist hier grundsätzlich möglich.
[0084] In der linken Bildhälfte der Fig. 3b ist, wie bereits zuvor angedeutet, dargestellt,
dass die Schicht aus dem elastisch nachgiebigen Material grundsätzlich auch bloß in
einem an den Nutkanal 2 unmittelbar angrenzenden Randkantenbereich 11 ausgebildet
sein kann.
[0085] Analog zur Ausgestaltung gemäß der Fig. 1f kann die Schicht 30, wie in der Fig. 3c
dargestellt, aber auch wiederum oberflächenbündig in eine randkantenseitige Ausnehmung
12 eingesetzt sein. Ansonsten wird bezüglich dieser Ausgestaltung gemäß der Fig. 3c
auf die analogen Ausführungen zur Fig. 1f verwiesen.
[0086] Auch wenn dies nicht explizit in der Fig. 3a bis 3c dargestellt ist, versteht es
sich, dass sich die Schicht 30 aus dem elastisch nachgiebigen Material selbstverständlich
wenigstens bereichsweise oder wenigstens abschnittsweise, vorzugsweise vollständig,
entlang der Nutkanäle 2 der Rillmatrize 25 erstreckt.
[0087] Die Schicht 30 aus dem elastisch nachgiebigen Material weist bevorzugt ein Elastizitätsmodul
von 10 bis 500 MPa, bevorzugt von 20 bis 400 MPa, höchst bevorzugt von 20 bis 250
MPa, auf. Das Elastizitätsmodul des Stanzrillplattengrundkörpers liegt bevorzugt bei
1000 bis 240000 MPa, besonders bevorzugt bei 2000 bis 220000 MPa.
[0088] Des Weiteren kann die Schichtdicke d des durch das elastisch nachgiebige Material
gebildeten Bereichs 0,01 bis 1,90mm, bevorzugt 0,05 bis 0,30mm, betragen. Die Gesamtschichtdicke
D des Stanzrillplattengrundkörpers beträgt bevorzugt von 0,1 bis 2,0mm, bevorzugt
von 0,3 bis 1,7mm.
[0089] Die Funktionsweise der Rillmatrize 25 bzw. der Stanzrillplatte 28 ist genauso wie
in Verbindung mit dem Zurichtstreifen 1 in den Fig.1b bis 1d beschrieben worden ist,
so dass diesbezüglich auf die dort gemachten Ausführungen verwiesen wird. Das heißt,
dass auch hier wiederum die Schicht 27 bei der Rillmatrize 25 als auch die Schicht
30 bei der Stanzrillplatte 28 bei einer Druckbeaufschlagung während des Stanz- bzw.
Rillvorgangs komprimiert wird und anschließend nach Ende des jeweiligen Stanz- bzw.
Rillvorgangs wieder in die Ausgangslage zurückfedert, so dass die Oberseiten der Nutkanalwände
des jeweiligen Nutkanals 2, von einer Ausgangsstellung ausgehend, wenigstens teilweise
in Hochachsen- und/oder Bearbeitungsrichtung z nach unten verlagert werden, wobei
die Oberseite nach der Druckbeaufschlagung, bedingt durch das selbsttätige Zurückfedern
des elastischen Materials in den unkomprimierten Zustand, wieder in die Ausgangsstellung
zurückkehrt.
[0090] Auch hier kann wieder, wie in der Fig. 2b und in der Fig. 3b jeweils lediglich in
der linken Bildhälfte beispielhaft strichliert eingezeichnet ist, alternativ oder
zusätzlich zur Schicht 27 bzw. 30 wenigstens eine elastische Zwischenschicht 27a bzw.
30a und/oder gegebenenfalls sogar eine elastische Unterschicht 27b bzw. 30b vorgesehen
sein. In Verbindung mit einer elastischen Zwischenschicht 27a bzw. 30a ist es bei
den hier flächigen Grundkörpern grundsätzlich ratsam bzw. gegebenenfalls sogar erforderlich,
dass sich diese über die gesamte bzw. nahezu die gesamte Fläche der Rillmatrize bzw.
der Stanzrillplatte erstreckt und somit eine im Wesentlichen durchgehende Zwischenschicht
ausbildet. Zudem ist die Zwischenschicht bzw. wenigstens eine der Zwischenschichten
dann bevorzugt in einem dem Nutkanal benachbarten Bereich auszubilden, um eine Funktionssicherheit
zu gewährleisten.
[0091] Wie die hier gezeigten beispielhaften Ausführungsformen der Fig. 1 bis 3 zeigen,
ist es von besonderem Vorteil, wenn die Oberseiten, die eine Kontakt- und/oder Auflagefläche
für das zu bearbeitende Stanz- und/oder Rillgut, beispielsweise einen Druckbogen,
ausbilden, in Hochachsenrichtung z gesehen im Wesentlichen horizontal und/oder eben
ausgebildet sind, damit die zu bearbeitenden Stanz- und/oder Rillgüter dort in einer
flächigen Auflage- bzw. Anlageverbindung aufliegen können. Alternativ oder zusätzlich
hierzu ist es besonders vorteilhaft, wenn, zumindest bezogen auf einen Nutkanal, die
auf gegenüberliegenden Seiten des Nutkanals liegenden Oberseiten, in Hochachsenrichtung
z gesehen, auf gleicher Höhe bzw. zumindest annähernd auf gleicher Höhe liegen.
[0092] Die im vorstehenden Absatz gemachten Erläuterungen gelten ausdrücklich ganz allgemein
für sämtliche erfindungsgemäßen Gegenzurichtungen und sind nicht bloß als lediglich
auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt anzusehen.
1. Gegenzurichtung, insbesondere zum Rillen von Papier, Karton oder Wellpappe, mit wenigstens
einem Nutkanal (2), der, bezogen auf den Nutkanalquerschnitt, zwischen zwei voneinander
beabstandeten und den Nutkanal (2) ausbildenden Nutkanalwänden ausgebildet ist, wobei
die Nutkanalwände jeweils eine, eine Kontakt- und/oder Auflagefläche für das zu bearbeitende
Stanz- und/oder Rillgut (16) ausbildende Oberseite ausbilden und/oder aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenzurichtung, insbesondere zur Bereitstellung einer wenigstens bereichsweise
verlagerbaren und elastisch rückfedernden Oberseite wenigstens einer Nutkanalwand
des wenigstens einen Nutkanals (2), wenigstens bereichsweise, vorzugsweise wenigstens
in einem dem Nutkanal (2) zugeordneten Teilbereich einer Nutkanalwand, aus einem elastischen
Material ausgebildet ist.
2. Gegenzurichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens bereichsweise aus einem elastischen Material ausgebildete Gegenzurichtung
bei einer Druckbeaufschlagung der Gegenzurichtung, insbesondere bei einer Druckbeaufschlagung
einer die Kontakt- und/oder Auflagefläche für das zu bearbeitende Stanz- und/oder
Rillgut (16) ausbildenden Oberseite der Gegenzurichtung, wenigstens teilweise dergestalt
komprimierbar ist, dass eine Oberseite wenigstens einer der Nutkanalwände, vorzugsweise
beider Nutkanalwände, eines Nutkanals (2), von einer Ausgangsstellung ausgehend, wenigstens
teilweise in Hochachsen- und/oder Bearbeitungsrichtung (z) nach unten verlagerbar
ist, wobei die Oberseite nach der Druckbeaufschlagung, bedingt durch das selbsttätige
Zurückfedern des elastischen Materials in den unkomprimierten Zustand, wieder in die
Ausgangsstellung zurückkehrt.
3. Gegenzurichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenzurichtung lediglich bereichsweise, vorzugsweise wenigstens in einem dem
Nutkanal (2) zugeordneten Teilbereich einer Nutkanalwand, aus einem elastischen Material
ausgebildet ist und wenigstens einen, aus dem elastischen Material gebildeten elastischen
Teilbereich aufweist.
4. Gegenzurichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein sich an den wenigstens einen elastischen Teilbereich anschließender
stabiler Teilbereich vorgesehen ist, der durch ein gegenüber dem elastischen Teilbereich
formstabileres und/oder härteres Material ausgebildet ist.
5. Gegenzurichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der sich an den wenigstens einen elastischen Teilbereich anschließende stabile Teilbereich
der Gegenzurichtung durch ein Material ausgebildet ist, das bei einer Druckbeaufschlagung
in einem Druckkraftbereich, in dem der wenigstens eine elastische Teilbereich komprimierbar
ist, formstabil und unkomprimierbar ist.
6. Gegenzurichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine elastische Teilbereich wenigstens zum Teil eine, vorzugsweise
in Querrichtung verlaufende und/oder horizontal ausgerichtete, außenliegende Schicht
der Gegenzurichtung und/oder wenigstens zum Teil wenigstens eine, vorzugsweise in
Querrichtung verlaufende und/oder horizontal ausgerichtete, Zwischenschicht der Gegenzurichtung
ausbildet.
7. Gegenzurichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich der elastische Teilbereich als außenliegende Schicht an den stabilen Teilbereich
anschließt und wenigstens zum Teil eine, bezogen auf die Hochachsen- und/oder Bearbeitungsrichtung,
Oberseite und/oder Unterseite ausbildet, vorzugsweise wenigstens zum Teil die, oder
wenigstens die, die Kontakt- und/oder Auflagefläche für das zu bearbeitende Stanz-
und/oder Rillgut (16) ausbildende Oberseite ausbildet.
8. Gegenzurichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich an den, die wenigstens eine Zwischenschicht ausbildenden elastischen Teilbereich,
bezogen auf die Hochachsen- und/oder Bearbeitungsrichtung, zu beiden Seiten jeweils
eine Schicht des stabilen Teilbereichs anschließt oder sich auf einer Seite ein stabiler
Teilbereich und auf der anderen Seite eine Träger- und/oder Haft- und/oder Abdeckschicht
anschließt.
9. Gegenzurichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der elastische Teilbereich wenigstens in einem an den Nutkanal (2) unmittelbar angrenzenden
Teilbereich, bevorzugt wenigstens in einem an den Nutkanal unmittelbar angrenzenden
oberseitigen Randkantenbereich (11), wenigstens einer, vorzugsweise beider, einen
Nutkanal (2) ausbildenden Nutkanalwand ausgebildet ist, und/oder dass die elastischen
Teilbereiche gegenüberliegender Nutkanalwände auf gleicher Höhe liegen und/oder gleich
ausgebildet sind.
10. Gegenzurichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenzurichtung ein Zurichtstreifen (1) mit wenigstens einem Nutkanal (2) ist,
wobei der wenigstens eine Nutkanal (2) durch zwei voneinander beabstandete, vorzugsweise
parallel zueinander verlaufende, und die Nutkanalwände ausbildende, erhabene Materialstreifen
(3, 4) gebildet ist, und wobei wenigstens einer, vorzugsweise beide, der die Nutkanalwände
eines Nutkanals (2) ausbildenden Materialstreifen (3, 4), insbesondere zur Bereitstellung
einer wenigstens bereichsweise verlagerbaren und elastisch rückfedernden Oberseite
wenigstens eines Materialstreifens (3, 4) des wenigstens einen Nutkanals (2), wenigstens
bereichsweise, vorzugsweise wenigstens in einem dem Nutkanal (2) zugeordneten Teilbereich
eines Materialstreifens (3, 4), aus einem elastischen Material ausgebildet ist.
11. Gegenzurichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer, bevorzugt beide, der die Nutkanalwände eines Nutkanals (2) ausbildenden
Materialstreifen (3, 4) mehrschichtig ausgebildet ist, wobei der wenigstens eine Materialstreifen
(3, 4) lediglich bereichsweise aus einem elastischen Material ausgebildet ist und
wenigstens einen aus dem elastischen Material ausgebildeten elastischen Teilbereich
aufweist, der wenigstens eine, vorzugsweise in Querrichtung (y) verlaufende und/oder
horizontal ausgerichtete, elastische Schicht des Materialstreifens (3, 4) ausbildet,
an die sich ein, einen stabilen Teilbereich ausbildender restlicher Wandbereich des
Materialstreifens (3, 4) anschließt, der gegenüber der wenigstens einen elastischen
Schicht aus einem formstabileren und/oder härteren Material ausgebildet ist, insbesondere
durch ein Material ausgebildet ist, das bei einer Druckbeaufschlagung in einem Druckkraftbereich,
in dem die wenigstens eine elastische Schicht komprimierbar ist, formstabil und unkomprimierbar
ist.
12. Gegenzurichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die den wenigstens einen elastischen Teilbereich ausbildende wenigstens eine, vorzugsweise
in Querrichtung (y) verlaufende und/oder horizontal ausgerichtete, elastische Schicht
eine wenigstens bereichsweise die Oberseite ausbildende elastische Oberschicht (9)
und/oder wenigstens eine, wenigstens bereichsweise eine Zwischenlage ausbildende elastische
Zwischenschicht und/oder eine wenigstens bereichsweise die Unterseite ausbildende
elastische Unterschicht des Materialstreifens (3, 4) ist.
13. Gegenzurichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der die Nutkanalwände eines Nutkanals (2) ausbildenden Materialstreifen
(3, 4), bevorzugt beide die Nutkanalwände eines Nutkanals (2) ausbildenden Materialstreifen
(3, 4), mehrschichtig, vorzugsweise zweischichtig, ausgebildet ist, wobei die elastische
Schicht durch eine wenigstens bereichsweise die Oberseite ausbildende elastische Oberschicht
(9) gebildet ist, an die sich, insbesondere nach unten und damit von der Oberschicht
(9) weg, wenigstens eine den stabilen Teilbereich ausbildende Unterschicht (10) des
Materialstreifens (3, 4) anschließt, die aus einem gegenüber der elastischen Oberschicht
(9) formstabileren und/oder härteren Material ausgebildet ist, insbesondere durch
ein Material ausgebildet ist, das bei einer Druckbeaufschlagung in einem Druckkraftbereich,
in dem die elastische Oberschicht (9) komprimierbar ist, formstabil und unkomprimierbar
ist.
14. Gegenzurichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass sich der wenigstens eine elastische Teilbereich, vorzugsweise die wenigstens eine
elastische Schicht, in Längserstreckungsrichtung (x) des Zurichtstreifens (1) gesehen
wenigstens teilweise oder abschnittsweise über die Materialstreifenlänge, vorzugsweise
über die gesamte Materialstreifenlänge, erstreckt.
15. Gegenzurichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenzurichtung eine Rillmatrize (25) oder eine Stanzrillplatte (28) mit wenigstens
einem in die Oberfläche eines Matrizengrundkörpers (26) oder einer Stanzplatte als
Stanzrillplattengrundkörper (29) vertieft eingearbeiteten Nutkanal (2) ist, so dass
die den wenigstens einen Nutkanal (2) begrenzenden Nutkanalwände durch den Matrizengrundkörper
(26) oder die Stanzrillplattengrundkörper (29) ausgebildet sind, wobei der Matrizengrundkörper
(26) oder der Stanzrillplattengrundkörper (29), insbesondere zur Bereitstellung einer
wenigstens bereichsweise verlagerbaren und elastisch rückfedernden Oberseite wenigstens
einer Nutkanalwand des wenigstens einen Nutkanals, wenigstens bereichsweise, vorzugsweise
wenigstens in einem dem Nutkanal (2) zugeordneten Teilbereich einer Nutkanalwand,
aus einem elastischen Material ausgebildet ist.
16. Gegenzurichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Matrizengrundkörper (26) oder der Stanzrillplattengrundkörper (29) lediglich
bereichsweise aus einem elastischen Material ausgebildet ist und wenigstens ein durch
das elastische Material ausgebildeter elastischer Teilbereich vorgesehen ist, der
wenigstens zum Teil durch wenigstens eine, vorzugsweise in Querrichtung (y) verlaufende
und/oder horizontal ausgerichtete, elastische Schicht (27; 30) des Matrizengrundkörpers
(26) oder des Stanzrillplattengrundkörpers (29) gebildet ist, an die sich ein, einen
stabilen Teilbereich ausbildender restlicher Wandbereich des Matrizengrundkörpers
(26) oder des Stanzrillplattengrundkörpers (29) anschließt, der gegenüber der wenigstens
einen elastischen Schicht (27; 30) aus einem formstabileren und/oder härteren Material
ausgebildet ist, insbesondere durch ein Material ausgebildet ist, das bei einer Druckbeaufschlagung
in einem Druckkraftbereich, in dem die wenigstens eine elastische Schicht (27; 30)
komprimierbar ist, formstabil und unkomprimierbar ist.
17. Gegenzurichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die den wenigstens einen elastischen Teilbereich ausbildende wenigstens eine, vorzugsweise
in Querrichtung verlaufende und/oder horizontal ausgerichtete, elastische Schicht
durch eine wenigstens bereichsweise die Oberseite ausbildende elastische Oberschicht
und/oder wenigstens eine, wenigstens bereichsweise eine Zwischenlage ausbildende elastische
Zwischenschicht und/oder eine wenigstens bereichsweise die Unterseite ausbildende
elastische Unterschicht des Matrizengrundkörpers (26) oder des Stanzrillplattengrundkörpers
(29) gebildet ist.
18. Gegenzurichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Material, bevorzugt der wenigstens eine elastische Teilbereich, höchst
bevorzugt die wenigstens eine elastische Schicht, ein Elastizitätsmodul von 10 bis
500 MPa, bevorzugt von 20 bis 400 MPa, höchst bevorzugt von 20 bis 250 MPa, aufweist.
19. Gegenzurichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für den Fall, dass die Gegenzurichtung wenigstens einen sich an den wenigstens einen
elastischen Teilbereich anschließenden stabiler Teilbereich aufweist, der aus einem
gegenüber dem elastischen Teilbereich formstabileren und/oder härteren Material ausgebildet
ist, vorgesehen ist, dass dieser wenigstens eine stabile Teilbereich ein Elastizitätsmodul
von 600 bis 250000 MPa, bevorzugt von 1000 bis 220000 MPa, höchst bevorzugt von 2000
bis 210000 MPa, aufweist.
20. Verfahren zum Rillen von Stanz- und/oder Rillgut, insbesondere von Papier, Karton,
Wellpappe oder dergleichem Material, in einem Stanz- und/oder Rillwerkzeug, das mit
wenigstens einer Gegenzurichtung, insbesondere mit einer Gegenzurichtung nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, versehen ist, wobei die Gegenzurichtung wenigstens einen
Nutkanal (2) aufweist, der, bezogen auf den Nutkanalquerschnitt, zwischen zwei voneinander
beabstandeten und den Nutkanal (2) ausbildenden Nutkanalwänden ausgebildet ist, und
wobei die Nutkanalwände jeweils eine, eine Kontakt- und/oder Auflagefläche für das
zu bearbeitende Stanz- und/oder Rillgut (16) ausbildende Oberseite ausbilden und/oder
aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenzurichtung wenigstens bereichsweise, vorzugsweise wenigstens in einem dem
Nutkanal (2) zugeordneten Teilbereich einer Nutkanalwand, aus einem elastischen Material
ausgebildet ist, so dass die wenigstens bereichsweise aus einem elastischen Material
ausgebildete Gegenzurichtung bei einer Druckbeaufschlagung der Gegenzurichtung, insbesondere
bei einer Druckbeaufschlagung einer die Kontakt- und/oder Auflagefläche für das zu
bearbeitende Stanz- und/oder Rillgut (16) ausbildenden Oberseite der Gegenzurichtung,
während eines Stanz- und/oder Rillvorgangs, bei der ein die Rillung durchführendes
Werkzeug, insbesondere eine Rilllinie, das zu bearbeitende Stanz- und/oder Rillgut
(16) in einem zu rillenden Bereich in Richtung des Nutkanals (2) verformt, wenigstens
teilweise dergestalt komprimiert wird, dass eine Oberseite wenigstens einer der Nutkanalwände,
vorzugsweise beider Nutkanalwände, eines Nutkanals (2), von einer Ausgangsstellung
ausgehend, wenigstens teilweise in Hochachsen- und/oder Bearbeitungsrichtung (z) nach
unten verlagert wird, wobei die Oberseite nach der Druckbeaufschlagung, bedingt durch
das selbsttätige Zurückfedern des elastischen Materials in den unkomprimierten Zustand,
wieder in die Ausgangsstellung zurückkehrt.