[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial mit
einem bahnförmigen Substrat und einer vorderseitig auf dem bahnförmigen Substrat angeordneten
wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht, wobei diese wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht
mindestens einen Farbstoffvorläufer und mindestens einen mit diesem mindestens einem
Farbstoffvorläufer reaktionsfähigen (Farb-)Entwickler enthält. Mit einem Farbstoffvorläufer
reaktionsfähig zu sein bedeutet, im Sinne der vorliegenden Erfindung in all ihren
hier vorgeschlagenen Ausführungsformen, dass dieser mindestens eine (Farb-)Entwickler
bei ausreichender Zufuhr von externer Wärme mit diesem mindestens einem Farbstoffvorläufer
unter Ausbildung eines visuell erkennbaren Druckbildes reagiert. Gattungsgemäß ist
die Oberfläche des wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials dehäsiv ausgebildet gegenüber
Klebstoffschichten, die auftragbar sind auf der Rückseite des bahnförmigen Substrats.
[0002] Wärmeempfindliche und auf die Zufuhr von externer Wärme farbbildend reagierende Aufzeichnungsmaterialien
sind seit vielen Jahren bekannt und erfreuen sich einer im Grundsatz ungebrochenen
Beliebtheit, was unter anderem darauf zurückzuführen ist, dass ihre Verwendung für
den Ticket und/oder Kaufbelege und/oder Eintrittskarten ausgebenden Geschäftsmann
mit großen Vorteilen verbunden ist. Weil die farbbildenden Komponenten, das sind Farbstoffvorläufer
und mit ihnen bei der Zuführung von Wärme reagierende (Farb-)Entwickler - auch Farbakzeptoren
genannt, bei einem derartigen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsverfahren in dem Aufzeichnungsmaterial
selbst stecken, können die deshalb Toner- und Farbkartuschen-freien Thermodrucker,
die in ihrer Funktion von niemandem mehr regelmäßig kontrolliert werden müssen, in
großer Zahl aufgestellt werden.
[0003] Ausgesprochen beliebt sind in diesem Zusammenhang insbesondere solche wärmeempfindliche
Aufzeichnungsmaterialien, welche vorderseitig eine hinsichtlich ihrer funktionellen
Bestandteile oben schon diskutierte Aufzeichnungsschicht aufweisen und rückseitig
eine Klebstoffschicht, die es dem Benutzer ermöglicht, wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterialien
als selbstklebende Tickets zu verwenden. So hat sich diese innovative Technologie
in einem besonderen Maße im Einzelhandel - beispielsweise zur Auszeichnung von selbst
auszuwiegenden Produkten - und auch im öffentlichen Personenverkehr - beispielsweise
als Kofferaufkleber - weitgehend flächendeckend durchgesetzt.
[0004] Die rückseitigen Klebstoffschichten können bis zu ihrer Verwendung von einem separaten
Releasepapier abgedeckt sein, wesentlich beliebter und auch praktischer in ihrer Handhabung
sind jedoch solche Aufzeichnungsmaterialien, die vorderseitig Oberflächen aufweisen,
die dehäsiv ausgebildet sind gegenüber den rückseitigen Klebstoffschichten. In diesem
Fall werden die rückseitigen Klebstoffschichten bis zu ihrer Verwendung von den vorderseitig
dehäsiv ausgebildeten Oberflächen der Aufzeichnungsmaterialien selbst, aufgewickelt
als Rolle, wo jeweils Vorder- und Rückseite zusammenkommen, abgedeckt.
[0005] So erläutert die
DE 44 25 737 A1 direkt in ihrem ersten Absatz, dass zur Herstellung sogenannter Trennpapiere mit
dehäsiven Eigenschaften gegenüber Klebstoffschichten Papierbahnen mit einer Silikonschicht
versehen werden können. Um eine dort unerwünschte Penetration des Silikonauftrags
insbesondere von wässerigen und vor allem lösungsmittelfreien Silikonharzen in das
Papier zu verhindern, wird eine Papierbahn zur späteren Beaufschlagung mit Silikonharzen
vorgeschlagen, die mit einem Wasserglasaufstrich versehen ist. Der dieser Schrift
zu entnehmende Vorschlag eines Wasserglasaufstrichs ist einerseits für wärmeempfindliche
Aufzeichnungsmaterialien ungeeignet, andererseits erkannten die diesseitigen Erfinder
nach umfangreichen Untersuchungen, dass auch die möglichst effektive Vermeidung einer
Silikonpenetration in eine unter der Silikonbeaufschlagung liegende Aufzeichnungsschicht
für die Ausbildung selbstklebender wärmeempfindlicher Tickets nicht zielführend ist.
[0006] Auch mit dem Ziel, eine eher unerwünschte Penetration eines Silikonauftrags in ein
Basispapier zu verhindern, schlägt die
EP 2 239 368 A1 die Oberflächenbestreichung des Basispapiers mit anschließender Glättung auf eine
Oberflächenrauhigkeit < 100 nm vor. Auch diese Schrift betrifft nicht wärmeempfindliche
Aufzeichnungsmaterialien, auch diese Schrift orientiert sich mit dem Ziel einer möglichst
effektiven Vermeidung einer Silikonpenetration in eine Zielrichtung konträr zu den
Vorstellungen der hier vorgeschlagenen Erfindung.
[0007] Gegenstand der
EP 0 780 241 B1 ist ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial, dessen Oberfläche mechanisch besonders
stabil gegenüber verschiedenen Druckverfahren ist sowie Vorteile hinsichtlich Wasser-
und Lichtbeständigkeit und Vergrauung aufweist. Ein dort vorgeschlagenes wärmeempfindliches
Aufzeichnungsmaterial weist eine Schutzschicht auf, die ein UV-härtendes Harz und
ein Copolymerharz, umfassend eine Silikonkomponente als copolymerisierende Komponente
aufweist. Von wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien für selbstklebende Tickets
ist in dieser Schrift nicht die Rede, auch wenn es sich dafür als geeignet herausstellte.
[0008] In diesem Sinne schlägt dann die
EP 1 637 339 B1 ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial mit Substrat, wärmeempfindlicher Aufzeichnungsschicht
und Schutzschicht vor, bei dem die Schutzschicht neben Bindemittelharz, Füllstoff
und Vernetzungsmittel insbesondere ein Trennmittel aufweist. Dieses Trennmittel wird
als kugelund teilchenförmige Silikonverbindung mit spezieller Formel eingeführt. Nachteilig
an diesem bekannten Vorschlag ist die aufwendige und teure Herstellung mit Substrat,
Aufzeichnungsschicht und abschließender Schutzschicht, wobei die Schutzschicht wegen
ihrer Füllstoff- und Bindemittelbestandteile zu allem Überfluss auch noch die dynamische
und statische Empfindlichkeit des bekannten wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials
gegenüber zugeführter externer Wärme zur Ausbildung eines visuell erkennbaren Druckbildes
verringert.
[0009] So ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial
mit überzeugender Empfindlichkeit gegenüber zugeführter externer Wärme zur Ausbildung
eines visuell erkennbaren Druckbildes zur Verfügung zu stellen, das zu moderaten Herstellungskosten
hergestellt und als selbstklebendes Ticket mit rückseitiger Klebeschicht ohne zusätzliches
Releasepapier ausgeführt werden kann.
[0010] Zur Lösung der Aufgabe wird ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial vorgeschlagen
- mit einem bahnförmigen Substrat (1), aufweisend eine Vorderseite und eine der Vorderseite
gegenüberliegende Rückseite,
- mit einer vorderseitig des bahnförmigen Substrats (1) angeordneten wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsschicht (3),
wobei diese wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht (3) mindestens einen Farbstoffvorläufer
und mindestens einen mit diesem mindestens einen Farbstoffvorläufer reaktionsfähigen
(Farb-)Entwickler enthält,
- mit einer vorderseitigen Oberfläche (6) des wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials,
welche dehäsiv ausgebildet ist gegenüber Klebstoffschichten (7), die auftragbar sind
auf der Rückseite des bahnförmigen Substrats (1),
wobei das hier vorgeschlagene wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial dadurch gekennzeichnet
ist, dass das wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial zur Ausbildung seiner dehäsiven
vorderseitigen Oberfläche (6)
▪ eine oberhalb der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht (3) angeordnete mindestens
ein Trennmittel aufweisende Beaufschlagung (5)
und
▪ eine zwischen der mindestens ein Trennmittel aufweisenden Beaufschlagung (5) und
der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht (3) ausgebildete Diffusionsschicht (4)
aufweist.
[0011] In eigenen Untersuchungen hat sich überraschender Weise herausgestellt, dass die
Diffusionsschicht (4) einen wesentlichen Beitrag zur Lagenhaftung zwischen der ein
Trennmittel aufweisenden Beaufschlagung (5) und der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht
(3) leistet. Ohne die Diffusionssicht (4) traten Probleme in der Lagenhaftung zwischen
der ein Trennmittel aufweisenden Beaufschlagung (5) und der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht
(3) auf, die zu Problemen bei der Verwendung des Aufzeichnungsmaterials führen.
[0012] Als fertig gebrauchsfähiges Aufzeichnungsmaterial weist es bevorzugt eine auf der
Rückseite des bahnförmigen Substrats (1) angeordnete Klebstoffschicht (7) auf. Da
sowohl die dynamische wie auch die statische Empfindlichkeit der wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsschicht gegenüber zugeführter externer Wärme zur Bewirkung eines visuell
erkennbaren Druckbildes durch die ein Trennmittel aufweisende Beaufschlagung (5) verringert
wird, was zwar nicht in einem Maße geschieht wie bei einer füllstoffhaltigen Schutzschicht
aber trotzdem zumindest deutlich erkennbar, ist es vorteilhaft im Sinne der vorliegenden
Erfindung, wenn das diesseits vorgeschlagene wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial
eine zwischen dem bahnförmigen Substrat (1) und der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht
(3) positionierte Hohlkörperpigmente aufweisende Zwischenschicht (2) aufweist.
[0013] Ein derartiges wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial wird hergestellt mit einem
Verfahren, wobei das Verfahren mindestens die Verfahrensschritte enthält:
- Ausbilden eines bahnförmigen Substrats (1), aufweisend eine Vorderseite und eine der
Vorderseite gegenüberliegende Rückseite,
- optional:
▪ Vorbereiten einer ersten Beschichtungszusammensetzung, wobei diese erste Beschichtungszusammensetzung
mindestens Hohlkörperpigmente umfasst,
▪ Aufbringen der vorbereiteten ersten Beschichtungszusammensetzung zur Ausbildung
einer Hohlkörperpigmente aufweisenden Zwischenschicht (2),
▪ Trocknen der ersten Beschichtungszusammensetzung,
- Vorbereiten einer zweiten Beschichtungszusammensetzung, wobei diese zweite Beschichtungszusammensetzung
mindestens einen Farbstoffvorläufer und mindestens einen mit diesem mindestens einen
Farbstoffvorläufer reaktionsfähigen (Farb-)Ent-wickler umfasst,
- Aufbringen der vorbereiteten zweiten Beschichtungszusammensetzung zur Ausbildung einer
vorderseitig des bahnförmigen Substrats (1) angeordneten wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht
(3),
- Trocknen der zweiten Beschichtungszusammensetzung,
- Vorbereiten einer dritten Beschichtungszusammensetzung, wobei diese dritte Beschichtungszusammensetzung
mindestens ein Trennmittel umfasst,
- Aufbringen der vorbereiteten dritten Beschichtungszusammensetzung,
- Ausbildung einer Diffusionsschicht (4) durch flächiges Eindiffundieren von Teilen
mindestens des Trennmittels aus der aufgebrachten dritten Beschichtungszusammensetzung
in den oberen Bereich der ausgebildeten wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht (3),
- Vernetzen der dritten Beschichtungszusammensetzung mittels energiereicher Strahlung
zur Ausbildung der ein Trennmittel aufweisende Beaufschlagung (5),
- optional:
▪ Vorbereiten einer vierten Beschichtungszusammensetzung,
▪ Aufbringen der vorbereiteten vierten Beschichtungszusammensetzung zur Ausbildung
einer auf der Rückseite des bahnförmigen Substrats (1) angeordnete Klebstoffschicht
(7),
▪ Trocknen bzw. Vernetzen der vierten Beschichtungszusammensetzung.
[0014] Aus dem vorigen Absatz ist herauszulesen, dass die Diffusionsschicht (4) ausgebildet
ist durch flächiges Eindiffundieren von Teilen mindestens des Trennmittels aus der
Beaufschlagung (5) in den zur Beaufschlagung (5) hin orientierten oberen Bereich der
vor der Auftragung der Beaufschlagung (5) aufgetragenen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht
(3). Zu diesem Zweck wird zunächst die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht (3)
aus der zweiten Beschichtungszusammensetzung entweder auf dem bahnförmigen Substrat
(1) oder auf der zuvor aufgetragenen und fertig ausgebildeten Hohlkörperpigmente aufweisenden
Zwischenschicht (2) aufgetragen und getrocknet. Auf die so fertig ausgebildete wärmeempfindliche
Aufzeichnungsschicht (3) wird dann bevorzugt mittels Rasterwalzen-Auftragswerk oder
mittels eines Fünf-Walzen-Stuhles eine zuvor vorbereitete dritte Beschichtungszusammensetzung
aufgebracht. Diese dritte Beschichtungszusammensetzung enthält mindestens ein Trennmittel,
bevorzugt enthält dieses Trennmittel mindestens eine Silikonkomponente. Ganz besonders
bevorzugt enthält die Rezeptur für die dritte Beschichtungszusammensetzung
- als das mindestens eine Trennmittel eine Silikonkomponente und/oder ein Silikonacrylat
und/oder ein Silikonöl,
- mindestens ein Haftvermittler als Komponente zur Manipulation der Trennkraftwirkung
des Trennmittels,
- mindestens eine Substanz, die unter dem Einfluss energiereicher Strahlung, insbesondere
ultravioletter Strahlung, vernetzend reagiert und
- mindestens ein Photoinitiator.
[0015] In einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung weist die Beschichtungszusammensetzung
und/oder die Silikonkomponente eine Viskosität von 50 bis 1.000 mPas, vorzugsweise
von 50 bis 100 mPas oder von 500 bis 1.000 mPas auf. Insbesondere bevorzugt ist es,
wenn es sich bei der Silikonkomponente um eine wässrige Emulsion oder eine UV-vernetzende
Silikonkomponente handelt, wobei die Vernetzung radikalisch (vorzugsweise unter Stickstoffschutzatmosphäre)
oder kationisch erfolgt. Besonders bevorzugt ist es im Rahmen der vorliegenden Erfindung,
wenn es sich um eine UV-vernetzende Silikonkomponente handelt, die radikalisch (nach
entsprechender Einstrahlung von energiereicher Strahlung (z.B. UV-Strahlung)) vernetzt.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, wenn es sich bei der Silikonkomponenten
nicht um eine thermisch vernetzende Silikonkomponente oder um eine Silikonkomponente
handelt, die in einem organischen Lösungsmittel gelöst ist.
[0016] Nach Auftragung der dritten Beschichtungszusammensetzung auf die fertig ausgebildete
wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht (3) diffundiert ein Teil der dritten Beschichtungszusammensetzung
in den oberen Bereich der ausgebildeten wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht (3),
wobei ein Anteil von bevorzugten 5 bis 50 Gew.-% der Gesamtheit der Trennmittel der
dritten Beschichtungszusammensetzung, ganz besonders bevorzugt ein Anteil von 8 bis
32 Gew.-%, in den oberen Bereich der ausgebildeten wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht
(3) eindiffundiert. Durch Trocknung bzw. bei einer Strahlungsvernetzenden dritten
Beschichtungszusammensetzung durch Bestrahlung des wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials
einschließlich der aufgetragenen dritten Beschichtungszusammensetzung mit energiereicher
Strahlung wird aus der dritten Beschichtungszusammensetzung dann die ein Trennmittel
aufweisende Beaufschlagung (5) fertig ausgebildet, deren Verankerung mit der unter
ihr gelegenen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht (3) durch den in die Aufzeichnungsschicht
eindiffundierten Teil der dritten Beschichtungszusammensetzung gewährleistet wird.
Der obere Bereich der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht (3) mit dem eindiffundierten
Teil der dritten Beschichtungszusammensetzung bildet durch die oben benannte Trocknung
bzw. Vernetzung dann die Diffusionsschicht (4) aus.
[0017] In verschiedenen Untersuchungen, die im Zusammenhang mit der hier vorliegenden Erfindung
gemacht wurden, erkannten die Erfinder, dass für die Trennmittel aufweisende Beaufschlagung
(5) eine flächenbezogene Masse in einem Bereich von 0,5 g/m
2 bis 3 g/m
2, bevorzugt 0,8 g/m
2 bis 1,85 g/m
2, besonders bevorzugt 0,85 g/m
2 bis 1,35 g/m
2, besonders geeignet sind, während gleichzeitig die Diffusionsschicht (4) als oberer
Bereich in der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht (3) mit einer bevorzugten Dicke
von 0,2 µm bis 0,8 µm, vorzugsweise 0,2 µm bis 0,5 µm in dem ein Teil der dritten
Beschichtungszusammensetzung eindiffundiert ist mit einer bevorzugten rechnerischen
flächenbezogenen Masse für die Diffusionsschicht (4) von 0,15 g/m
2 bis 0,65 g/m
2, als Optimum erkannt wurde.
[0018] Zur Beeinflussung der Menge des eindiffundiernden Teils der dritten Beschichtungszusammensetzung
in die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht (3) kommt den Bindemitteln und Pigmenten,
die in die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht (3) bevorzugt eingebunden werden,
eine wichtige Rolle zu. Zum einen hat es sich herausgestellt, dass es sehr hilfreich
und somit bevorzugt ist, wenn die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht (3) mindestens
ein bevorzugt anorganisches Pigment enthält, ausgesucht aus der Liste, umfassend:
- Kaolinit
- Magnesiumsilikathydrat (Talk)
- Aluminiumhydroxid
- Kalziumkarbonat
- Siliziumdioxid (Kieselsäure).
[0019] Ganz besonders bevorzugt ist es, wenn das anorganische Pigment plättchenförmig ausgeformt
ist, wie das beispielsweise bei Kaolinit und Talk der Fall ist. Kaolinit und Talk
als anorganisches Pigment sind daher besonders bevorzugt. Insbesondere ist es ebenfalls
bevorzugt wenn das anorganische, plättchenförmige Pigment (insesondere Kaolinit und
Talk) ein Aspektverhältnis (auch "Aspect ratio" oder "Shape-Faktor" genannt) von 5
bis 100, vorzugsweise von 15 bis 100, insbesondere bevorzugt von 20 bis 100 aufweist.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Aspektverhältnis des anorganischen Pigments
größer als 20. Bei dem Aspektverhältnis handelt es sich um den Quotienten zwischen
dem Durchmesser und der Dicke des Plättchens des anorganischen Pigments vor dem Vermischen
mit den weiteren Komponenten. Ein Aspektverhältnis von 20 bedeutet, dass der Durchmesser
des Plättchens 20 mal größer ist, als die Dicke des Plättchens.
[0020] Hinsichtlich der Menge an Pigment in der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht
(3) gilt ein auf das Gesamtgewicht der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht (3)
bezogener Bereich von 8 bis 18 Gew.-% (atro) als besonders geeignet, der nach unten
eingeengt wird durch die zunehmende Gefahr möglicher Thermo-DruckkopfAblagerungen
und nach oben durch eine zunehmende Reduzierung der Empfindlichkeit gegenüber der
Druckbild bewirkenden Wärme der Thermo-Druckköpfe.
[0021] Wegen der hydrophoben Eigenschaft von Silikon als bevorzugtes Trennmittel in der
dritten Beschichtungszusammensetzung, das in die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht
(3) eindiffundiert, gilt es als bevorzugt wenn die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht
(3) mindestens ein hydrophiles Bindemittel beinhaltet. Ganz besonders bevorzugt sind
dabei Bindemittel, ausgesucht aus der Liste, umfassend:
- Ethylen-Vinylacetat-Copolymer
- Polyvinylalkohol
- Styrol-Butadien-Latex
- Styrol-Acrylat-Latex
- Stärke.
[0022] Es ist bevorzugt wenn das als Bindemittel eingesetzte Polyvinylalkohol einen Verseifungsgrad
von mehr als 99 Mol.-% und eine nach DIN 53015 an einer wässrigen Lösung mit 4 Masse-%
bei 20 °C gemessene Viskosität von mehr als 7 mPas, vorzugsweise mehr als 12 mPas,
besonders bevorzugt mehr als 15 mPas aufweist. Insbesondere bevorzugt handelt es sich
um ein Polyvinylalkohol (PVA) 15-99 oder ein entsprechendes PVA mit höherem Verseifungsgrad
und/oder höherer Viskosität als PVA 15-99.
[0023] In einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei
dem Bindemittel um vernetzendes (selbst- oder fremdvernetzendes) und/oder modifiziertes
Polyvinylalkohol, wobei das modifizierte Polyvinylalkohol vorzugsweise diacetonmodifiziertes
Polyvinylalkohol, silanolgruppenmodifiziertes Polyvinylalkohol oder carboxylgruppenmodifiziertes
Polyvinylalkohol ist, vorzugsweise diacetonmodifiziertes Polyvinylalkohol oder silanolgruppenmodifiziertes
Polyvinylalkohol ist.
[0024] Insbesondere wenn als Bindemittel ein nicht selbstvernetzender Polyvinylalkohol eingesetzt
wird, ist es in einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung bevorzugt,
wenn die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht (3) mindestens ein Vernetzungshilfsmittel
enthält, ausgesucht aus der Liste, umfassend: Borsäure, Polyamin, Epoxyharz, Dialdehyd,
Formaldehydoligomere, Epiochlorhydrinharz, Adipinsäuredihydrazid, Dimethylharnstoff,
Melaminformaldehyd, allein oder in Abmischung untereinander.
[0025] Im Sinne der vorliegenden Erfindung gilt Ethylen-Vinylacetat-Copolymer als alleiniges
Bindemittel oder in Verbindung mit Polyvinylalkohol als besonders bevorzugte Bindemittel,
das, bezogen auf das Gesamtgewicht der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht (3),
in einem Bereich von 10 bis 20 Gew.-% in die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht
(3) eingebunden ist.
[0026] Das vorgeschlagene Verfahren sieht das Vorbereiten einer zweiten Beschichtungszusammensetzung
zur Ausbildung einer vorderseitig des bahnförmigen Substrats (1) angeordneten wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsschicht (3) vor, wobei sich hierfür in einem besonderen Maße die Benutzung
von Behälterwaagen zur genauen Zuführung und Dosierung von Schüttkomponenten und flüssigen
Komponenten anbieten.
[0027] Die zur Ausbildung der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht (3) vorgesehene zweite
Beschichtungszusammensetzung umfasst bevorzugt mindestens einen (Farb-)Entwickler,
ausgesucht aus der Liste, umfassend:
- 4-[(4-(1-methylethoxy)phenyl)sulfonyl]-Phenol,
- N-(p-toluensulphonyl)-N'-3-(p-toluensulphonyl-Oxy-phenyl)-harnstoff,
- Diisopropyldiphenol,
- 4,4-Sulfonyldiphenol und
- N-[2-(3-Phenylureido)phenyl]benzensulfonamid,
von denen in einen ganz besonderen Maße
- N-(p-toluensulphonyl)-N'-3-(p-toluensulphonyl-Oxy-phenyl)-harnstoff
und
- N-[2-(3-Phenylureido)phenyl]benzensulfonamid
bevorzugt sind. Die genannten (Farb-)Entwickler gewährleisten einerseits eine ausreichende
Stabilität gegenüber den Inhaltsstoffen der Klebstoffschicht (7), deren Eindiffundieren
in die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht (3) niemals in Gänze verhindert werden
kann. Andererseits gewährleisten sie auch eine ausreichende Empfindlichkeit gegenüber
zugeführter externer Wärme zur Bewirkung eines visuell erkennbaren Druckbildes.
[0028] Das wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial weist als Farbstoffvorläufer in der zweiten
Beschichtungszusammensetzung zur Ausbildung der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht
(3) bevorzugt solche auf, die ausgesucht sind aus der Liste, umfassend:
3-diethylamino-6-methyl-7-Anilinofluoran, 3-dibutylamino-6-methyl-7-Anilinofluoran,
3-(N-methyl-N-propyl)amino-6-methyl-7-Anilinofluoran, 3-(N-ethyl-N-isoamyl)amino-6-methyl7-Anilinofluoran,
3-(N-methyl-N-cyclohexyl)amino-6-methyl-7-Anilinofluoran, 3-(N-ethyl-N-tolyl)amino-6-methyl-7-Anilinofluoran
und 3-(N-ethyl-N-tetrahydrofuryl)amino-6-methyl-7-Anilinofluoran. Ganz besonders bevorzugt
ist dabei 3-dibutylamino-6-methyl-7-Anilinofluoran - auch bekannt als ODB-2.
[0029] Die zweite Beschichtungszusammensetzung zur Ausbildung der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht
(3) kann zur Erhöhung der thermischen Ansprechempfindlichkeit mindestens einen Sensibilisator,
ausgesucht aus der Liste umfassend Stearinsäureamid, Dimethylsulfon, 2-(2H-benzotriazol-2-yl)-p-cresol
und Dimethylterephtalat enthalten, die entsprechend einer ersten bevorzugten Ausführung
allein, das bedeutet, nicht in Kombination mit den drei anderen genannten Sensibilisatoren
aus der vorstehenden Liste, eingesetzt sind. Entsprechend einer zweiten, gleichsam
bevorzugten Ausführung werden mindestens zwei Sensibilisatoren, ausgesucht aus der
Liste umfassend Stearinsäureamid, Dimethylsulfon, 2-(2H-benzotriazol-2-yl)-p-cresol
und Dimethylterephtalat, in der zweiten Beschichtungszusammensetzung eingebunden.
Von den vier genannten Sensibilisatoren gelten Dimethylsulfon einerseits und Dimethylterephtalat
andererseits als ganz besonders bevorzugt.
[0030] Als Beschichtungsvorrichtung zum Auftrag der zweiten Beschichtungszusammensetzung
zur Ausbildung der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht (3) bieten sich insbesondere
Rollrakelstreichwerk, Messerstreichwerk, Vorhangbeschichter oder Luftbürste an. Die
flächenbezogene Masse der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht (3) einschließlich
der bevorzugten rechnerischen flächenbezogenen Masse für die Diffusionsschicht (4)
von 0,15 g/m
2 bis 0,65 g/m
2 liegt dabei bevorzugt zwischen 2,5 und 6,2 g/m
2 und noch besser zwischen 2,4 und 4,9 g/m
2.
[0031] Insbesondere zur Verbesserung sowohl der dynamischen wie auch der statischen Empfindlichkeit
des hier vorgeschlagenen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials weist das hier
vorgeschlagene Aufzeichnungsmaterial bevorzugt eine zwischen dem bahnförmigen Substrat
(1) und der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht (3) positionierte Hohlkörperpigmente
aufweisende Zwischenschicht (2) auf, wie es schon weiter vorne innerhalb der Beschreibung
ausgeführt wurde. Die hohe Bedeutung der organischen Hohlkörperpigmente in die Zwischenschicht
(2) wird damit begründet, dass solche organischen Pigmente in einem besonderen Maße
einem hohen Wärmereflexionsvermögen der Zwischenschicht (2) zuträglich sind. Die Hohlkörperpigmente
weisen in ihrem Inneren Luft auf, die einen guten Wärmeisolator darstellt. Die so
als Wärmereflexionsschicht optimierte Zwischenschicht (2) erhöht insofern ganz gezielt
das Ansprechverhalten der Aufzeichnungsschicht (3) gegenüber Wärme.
[0032] Neben den organischen Hohlkörperpigmenten weist die Zwischenschicht (2) ganz besonders
bevorzugt auch anorganische Pigmente auf, wobei die anorganischen Pigmente einzeln
oder in Kombination untereinander ausgesucht aus der Liste, umfassend: natürliches
wie kalziniertes Kaolin, Siliziumoxid und hier besonders Bentonit, Kalziumkarbonat
sowie Aluminiumhydroxid und hier besonders Böhmit. Der in der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht
(3) die farbbildende Reaktion der Farbstoffvorläufer mit den (Farb-)Ent-wicklern auslösende
Thermokopf bewirkt ein Schmelzen von wachsartigen Bestandteilen in der Aufzeichnungsschicht
(3). Die bevorzugt eingebundenen anorganischen Pigmente der Zwischenschicht (2) bewirken
auch eine Absorption dieser Schmelze. Es ist dabei besonders vorteilhaft, wenn die
anorganischen Pigmente der Zwischenschicht (2) eine Ölabsorption von mindestens 80
cm
3/100 g und noch besser von 100 cm
3/100 g, bestimmt nach der japanischen Norm JIS K 5101, aufweisen. Diese Anforderung
erfüllen die oben benannten anorganischen Pigmente.
[0033] Das Mengenverhältnis zwischen der Gesamtheit organischer Hohlkörperpigmente und der
Gesamtheit anorganischer Pigmente innerhalb der Zwischenschicht (2) ist ein Kompromiss
der von den beiden Pigmentarten bewirkten Effekte, der besonders vorteilhaft gelöst
wird, wenn die Pigmentmischung zu 5 bis 30 Gew.-% bzw. besser zu 8 bis 20 Gew.-% aus
organischem und zu 95 bis 70 Gew.-% bzw. besser zu 92 bis 80 Gew.-% aus anorganischem
Pigment besteht. Pigmentmischungen aus unterschiedlichen organischen und/oder aus
unterschiedlichen anorganischen Pigmenten sind vorstellbar.
[0034] Neben den organischer Hohlkörperpigmenten und gegebenenfalls auch anorganischen Pigmenten
enthält die Zwischenschicht (2) mindestens ein Bindemittel bevorzugt auf Basis eines
synthetischen Polymers, wobei beispielsweise Styrol-Butadien-Latex besonders gute
Ergebnisse liefert. Die Verwendung eines synthetischen Bindemittels unter Beimischung
mindestens eines natürlichen Polymers, wie besonders bevorzugt Stärke, stellt eine
besonders geeignete Ausführungsform dar. Im Rahmen von Versuchen mit verschiedenen
organischen und anorganischen Pigmenten wurde ferner festgestellt, dass mit einem
Bindemittel-Pigment-Verhältnis innerhalb der Zwischenschicht zwischen 3:7 und 1:9,
jeweils bezogen auf Gew.-%, eine besonders geeignete Ausführungsform vorliegt.
[0035] Bevorzugt wird die erste Beschichtungszusammensetzung zur Ausbildung der Zwischenschicht
(2) mittels eines egalisierenden Streichverfahrens aufgebracht, ausgesucht aus der
Liste, umfassend: Walzenstreichwerk, Streichmesser- und (Roll-)Rakelstreichwerk. Gerade
bei der Verwendung eines dieser genannten Streichverfahren kann die Zwischenschicht
(2) einen positiven Beitrag zur Egalisierung der Substratoberfläche leisten, womit
sich die aufzubringende Menge für die zweite Beschichtungszusammensetzung zur Ausbildung
der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht (3) reduziert. Die anschließende Trocknung
der Beschichtungszusammensetzung zur Ausbildung der Zwischenschicht (2) geschieht
üblicherweise durch Zufuhr von Wärme, wie es durch Heißluft-Schwebetrockner oder auch
Kontakttrockner geschieht. Bewährt ist auch eine Kombination aus Heißluft-Schwebetrockner
und Kontakttrockner. Für die flächenbezogene Masse der Zwischenschicht (2) hat sich
ein bevorzugter Bereich zwischen 5 und 20 g/m
2 und noch besser zwischen 7 und 12 g/m
2 bewährt.
[0036] In einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung wird statt der Hohlkörperpigmente
aufweisenden Zwischenschicht (2) eine Zwischenschicht zwischen dem bahnförmigen Substrat
(1) und der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht (3) verwendet, die keine Hohlkörperpigmente
sondern anorganische Pigmente aufweist, wobei die anorganischen Pigmente vorzugsweise
einzeln oder in Kombination untereinander ausgesucht sind aus der Liste, umfassend:
natürliches oder kalziniertes Kaolin, Siliziumoxid und hier besonders Bentonit, Kalziumkarbonat
sowie Aluminiumhydroxid und hier besonders Böhmit.
[0037] Auch wenn nicht auf Papier als bahnförmiges Substrat (1) beschränkt, ist Papier und
hier speziell ein nicht oberflächenbehandeltes Streichrohpapier das Substrat, das
sich am Markt auch mit Blick auf die gute Umweltverträglichkeit wegen der guten Recyclingfähigkeit
durchgesetzt hat und das im Sinne der Erfindung bevorzugt ist. Unter einem nicht oberflächenbehandelten
Streichrohpapier ist ein nicht in einer Leimpresse oder in einer Beschichtungsvorrichtung
behandeltes Streichrohpapier zu verstehen. Für die Erfindung sind im gleichen Maße
Folien beispielsweise aus Polypropylen, Polyolefin und mit Polyolefin beschichtete
Papiere als bahnförmiges Substrat (1) möglich, ohne dass eine solche Ausführung ausschließenden
Charakter aufweist.
[0038] Die in der Beschreibung und in den Ansprüchen gemachten Angaben zur flächenbezogenen
Masse, zu Gew.-% (Gewichts-%) und zu Gew.-Teilen (GewichtsTeilen) beziehen sich jeweils
auf das "atro"-Gewicht, d.h. absolut trockene Gewichtsteile. In den Ausführungen zu
den organischen Pigmenten der pigmenthaltigen Zwischenschicht sind die diesbezüglichen
Zahlenangaben berechnet aus dem "lutro"-Gewicht, d.h. lufttrockene Gewichtsteile,
abzüglich des Gewichtsanteils von Wasser um und im Inneren der Pigmente in ihrer Lieferform.
[0039] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung eines erfindungsgemäßen
wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials als selbstklebendes Ticket, selbstklebende
Eintrittskarte, selbstklebenden Kaufbeleg, selbstklebendes Etikett oder selbstklebende
Eintrittskarten.
[0040] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden vorzugsweise mehrere der vorstehend als
bevorzugt bezeichneten Aspekte gleichzeitig verwirklicht; insbesondere bevorzugt sind
die sich aus den beigefügten Ansprüchen ergebenden Kombinationen solcher Aspekte und
der entsprechenden Merkmale.
[0041] Die Erfindung soll anhand der folgenden Beispiele weiter verdeutlicht werden:
Beispiel 1:
[0042] Als bahnförmiges Substrat wird auf einer Langsieb-Papiermaschine aus gebleichten
und gemahlenen Laub- und Nadelholzzellstoffen unter Zugabe von, bezogen auf den Gesamtfeststoffgehalt
(atro) der der Papiermaschine zugeführten Pulpe, 0,8 Gew.-% AKD-Leim als Masseleimung
sowie weiterer üblicher Beischlagstoffe ein Trägerpapier mit einer flächenbezogenen
Masse von 64 g/m
2 hergestellt.
[0043] Auf der Vorderseite wird eine kalziniertes Kaolin als Pigment, Styrol-Butadien-Latex
als Bindemittel und neben weiteren Hilfsmitteln Stärke als Cobinder aufweisende Zwischenschicht
mit einer flächenbezogenen Masse von 9 g/m
2 unter Nutzung eines Streichmessers aufgebracht.
[0044] Auf diese pigmentierte Zwischenschicht wird mittels Rollrakel-Streicheinrichtung
eine wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht mit einer flächenbezogenen Masse von 2,5
g/m
2 aufgetragen. Die dazu verwendete wässrige Streichmasse enthält die folgenden Komponenten
nach der in Tabelle 1 wiedergegebenen Rezeptur:
Tabelle 1:
| Angaben in Gew.-% (atro), bezogen auf das Gesamtgewicht der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht |
| Farbstoffvorläufer |
3-dibutylamino-6-methyl-7-Anilinofluoran (ODB-2) |
9 |
| (Farb-)Entwickler |
N-(p-toluensulphonyl)-N'-3-(p-toluensulphonyl-Oxyphenyl)-harnstoff (Pergafast® 201
(BASF)) |
20 |
| Sensibilisator |
Benzyl 2-naphthyl ether (BNE) |
16 |
| Bindemittel |
Polyvinylalkohol-co-ethylen Copolymer (EVOH) |
15 |
| Cobinder |
Acrylat-Copolymere |
10 |
| Methylcellulose |
2 |
| Pigment |
Talk (plättchenförmig mit einem Aspektverhältnis von 25) |
16 |
| |
|
88 |
[0045] Weitere nicht prozentual und bezogen auf das Gesamtgewicht in Gew.-% (atro) angegebene
Bestandteile der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht sind unter anderem Dispergiermittel,
Entschäumer, optische Aufheller, Verdicker, Wachse und Vernetzer.
[0046] Nach der Auftragung der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht wird diese getrocknet
und geglättet, wobei hier ein Wert von 500 Bekk/Sek (DIN ISO 53107) für die vorderseitige
Oberflächenglätte gemessen wird.
[0047] Das hergestellte bahnförmige Substrat mit Zwischenschicht und wärmeempfindlicher
Aufzeichnungsschicht wird vorderseitig (auf die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht)
mittels Rasterwalzen-Auftragswerk mit einem radikalisch härtenden Standard-UV-Silikonsystem
beschichtet. Das dazu verwendete lösungsmittelfreie EvonikStandard-Silikonsystem enthält
eine in Tabelle 2 wiedergegebene Rezeptur. Der Silikonauftrag beträgt dabei ca. 1,2
g/m
2.
Tabelle 2:
| RC-711 Silikon-acrylat |
25 Gew.-Teile |
| RC-902 Silikon-acrylat |
50 Gew.-Teile |
| RC-1772 Silikon-acrylat (Gemisch mit Mattierungsmittel) |
25 Gew.-Teile |
| TEGO Photoinitiator A-18 |
2 Gew.-Teile |
[0048] Die so erhaltene Trennmittel aufweisende Beaufschlagung wird mit einer UV-Lampe (80
W/cm) unter einer Schutzgasatmosphäre aus Stickstoff ausgehärtet.
[0049] Man erhält ein erfindungsgemäßes wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial, bei dem
sich die Trennmittel aufweisende Beaufschlagungs-Schicht nicht von der wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsschicht löst. Auch nach einer Lagerung von 30 Tagen lässt sich die Trennmittel
aufweisende Beaufschlagungs-Schicht nicht von der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht
lösen. Das hergestellte Aufzeichnungsmaterial weist eine gute Sensitivität auf.
Beispiel 2:
[0050] Beispiel 1 wurde wiederholt, außer dass die Zusammensetzung der pigmentierte Zwischenschicht
geändert wurde. Die geänderte Zusammensetzung der pigmentierten Zwischenschicht ist
in Tabelle 3 angegeben.
Tabelle 3:
| Wasser |
100 Gew.-Teile |
| 30%ige Dispersion feiner Hohlpartikel (Partikelgröße: 0,45 µm) |
300 Gew.-Teile |
| 25%ige Lösung oxidierter Stärke |
24 Gew.-Teile |
| 48%iger Latex (Glasübergangstemperatur: 0°C) |
25 Gew.-Teile |
[0051] Man erhält ein erfindungsgemäßes wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial, bei dem
sich die Trennmittel aufweisende Beaufschlagungs-Schicht nicht von der wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsschicht löst. Auch nach einer Lagerung von 30 Tagen lässt sich die Trennmittel
aufweisende Beaufschlagungs-Schicht nicht von der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht
lösen. Das hergestellte Aufzeichnungsmaterial weist eine sehr gute Sensitivität auf.
Beispiel 3:
[0052] Auf die Rückseite des bahnförmigen Substrats der in Beispiel 1 hergestellten wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsschicht wurde durch Auftragen eines Polyacrylharzklebers eine Klebstoffschicht
hergestellt.
[0053] Das bahnförmige Substrat wurde anschließend aufgerollt, sodass die Klebstoffschicht
auf der ein Trennmittel aufweisenden Beaufschlagungs-Schicht liegt. Auch nach einer
Lagerung von 30 Tagen lassen sich einzelne Lagen des wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials
abrollen, ohne dass sich die Trennmittel aufweisende Beaufschlagungs-Schicht von der
wärmeempfindlicher Aufzeichnungsschicht löst oder dass Rückstände der Klebstoffschicht
auf der ein Trennmittel aufweisenden Beaufschlagungs-Schicht verbleiben.
Beispiel 4:
[0054] Auf die Rückseite des bahnförmigen Substrats der in Beispiel 2 hergestellten wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsschicht wurde durch Auftragen eines Polyacrylharzklebers eine Klebstoffschicht
hergestellt.
[0055] Das bahnförmige Substrat wurde anschließend aufgerollt, sodass die Klebstoffschicht
auf der ein Trennmittel aufweisenden Beaufschlagungs-Schicht liegt. Auch nach einer
Lagerung von 30 Tagen lassen sich einzelne Lagen des wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials
abrollen, ohne dass sich die Trennmittel aufweisende Beaufschlagungs-Schicht von der
wärmeempfindlicher Aufzeichnungsschicht löst oder dass Rückstände der Klebstoffschicht
auf der ein Trennmittel aufweisenden Beaufschlagungs-Schicht verbleiben.
Begriffsliste:
[0056]
- (1) Substrat
- (2) Hohlkörperpigmente aufweisende Zwischenschicht
- (3) wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht
- (4) Diffusionsschicht
- (5) Trennmittel aufweisende Beaufschlagung
- (6) vorderseitige Oberfläche
- (7) Klebstoffschicht
1. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial,
- mit einem bahnförmigen Substrat (1), aufweisend eine Vorderseite und eine der Vorderseite
gegenüberliegende Rückseite,
- mit einer vorderseitig des bahnförmigen Substrats (1) angeordneten wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsschicht (3),
wobei diese wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht (3) mindestens einen Farbstoffvorläufer
und mindestens einen mit diesem mindestens einen Farbstoffvorläufer reaktionsfähigen
(Farb-)Entwickler enthält,
- mit einer vorderseitigen Oberfläche (6) des wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials,
welche dehäsiv ausgebildet ist gegenüber Klebstoffschichten (7), die auftragbar sind
auf der Rückseite des bahnförmigen Substrats (1),
dadurch gekennzeichnet, dass das wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial zur Ausbildung seiner dehäsiven vorderseitigen
Oberfläche (6)
▪ eine oberhalb der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht (3) angeordnete mindestens
ein Trennmittel aufweisende Beaufschlagung (5)
und
▪ eine zwischen der mindestens ein Trennmittel aufweisenden Beaufschlagung (5) und
der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht (3) ausgebildete Diffusionsschicht (4)
aufweist.
2. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Diffusionsschicht (4) ausgebildet ist durch flächiges Eindiffundieren von Teilen
mindestens des Trennmittels aus der Beaufschlagung (5) in den zur Beaufschlagung (5)
hin orientierten oberen Bereich der vor der Auftragung der Beaufschlagung (5) aufgetragenen
wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht (3).
3. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Patentansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Beaufschlagung (5) als das mindestens eine Trennmittel eine Silikonkomponente
enthält.
4. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Beaufschlagung (5) UV-vernetzend ausgebildet ist.
5. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial eine auf der Rückseite des bahnförmigen
Substrats (1) angeordnete Klebstoffschicht (7) aufweist.
6. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial eine zwischen dem bahnförmigen Substrat
(1) und der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht (3) positionierte Hohlkörperpigmente
aufweisende Zwischenschicht (2) aufweist.
7. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Patentansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht (3) mindestens einen (Farb-)Entwickler
enthält, ausgesucht aus der Liste, umfassend:
- 4-[(4-(1-methylethoxy)phenyl)sulfonyl]-Phenol,
- N-(p-toluensulphonyl)-N'-3-(p-toluensulphonyl-Oxy-phenyl)-harnstoff,
- Diisopropyldiphenol,
- 4,4-Sulfonyldiphenol,
- N-[2-(3-Phenylureido)phenyl]benzensulfonamid.
8. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach Patentanspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht (3) mindestens einen (Farb-)Entwickler
enthält, ausgesucht aus der Liste, umfassend:
- N-(p-toluensulphonyl)-N'-3-(p-toluensulphonyl-Oxy-phenyl)-harnstoff,
- N-[2-(3-Phenylureido)phenyl]benzensulfonamid.
9. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Patentansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht (3) als Farbstoffvorläufer 3-dibutylamino-6-methyl-7-Anilinofluoran
enthält.
10. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Patentansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht (3) mindestens ein hydrophiles Bindemittel
enthält.
11. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach Patentanspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht (3) als Bindemittel mindestens eine Komponente
enthält, ausgesucht aus der Liste, umfassend:
- Ethylen-Vinylacetat-Copolymer
- Polyvinylalkohol
- Styrol-Butadien-Latex
- Styrol-Acrylat-Latex
- Stärke.
12. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Patentansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht (3) mindestens ein Pigment enthält, ausgesucht
aus der Liste, umfassend:
- Kaolinit
- Magnesiumsilikathydrat (Talk)
- Aluminiumhydroxid
- Kalziumkarbonat
- Siliziumdioxid (Kieselsäure).
13. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Patentansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht (3) mindestens ein plättchenförmiges Pigment
enthält.
14. Verfahren zur Herstellung eines wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials nach einem
der Patentansprüche 1 bis 13, wobei das Verfahren mindestens die Verfahrensschritte
enthält:
- Ausbilden eines bahnförmigen Substrats (1), aufweisend eine Vorderseite und eine
der Vorderseite gegenüberliegende Rückseite,
- optional:
▪ Vorbereiten einer ersten Beschichtungszusammensetzung, wobei diese erste Beschichtungszusammensetzung
mindestens Hohlkörperpigmente umfasst,
▪ Aufbringen der vorbereiteten ersten Beschichtungszusammensetzung zur Ausbildung
einer Hohlkörperpigmente aufweisenden Zwischenschicht (2),
▪ Trocknen der ersten Beschichtungszusammensetzung,
- Vorbereiten einer zweiten Beschichtungszusammensetzung, wobei diese zweite Beschichtungszusammensetzung
mindestens einen Farbstoffvorläufer und mindestens einen mit diesem mindestens einen
Farbstoffvorläufer reaktionsfähigen (Farb-)Entwickler umfasst,
- Aufbringen der vorbereiteten zweiten Beschichtungszusammensetzung zur Ausbildung
einer vorderseitig des bahnförmigen Substrats (1) angeordneten wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsschicht (3),
- Trocknen der zweiten Beschichtungszusammensetzung,
- Vorbereiten einer dritten Beschichtungszusammensetzung, wobei diese dritte Beschichtungszusammensetzung
mindestens ein Trennmittel umfasst,
- Aufbringen der vorbereiteten dritten Beschichtungszusammensetzung,
- Ausbildung einer Diffusionsschicht (4) durch flächiges Eindiffundieren von Teilen
mindestens des Trennmittels aus der aufgebrachten dritten Beschichtungszusammensetzung
in den oberen Bereich der ausgebildeten wärmeempfindlichen Aufzeichnungsschicht (3),
- Vernetzen der dritten Beschichtungszusammensetzung mittels energiereicher Strahlung
zur Ausbildung der ein Trennmittel aufweisende Beaufschlagung (5),
- optional:
▪ Vorbereiten einer vierten Beschichtungszusammensetzung,
▪ Aufbringen der vorbereiteten vierten Beschichtungszusammensetzung zur Ausbildung
einer auf der Rückseite des bahnförmigen Substrats (1) angeordnete Klebstoffschicht
(7),
▪ Trocknen bzw. Vernetzen der vierten Beschichtungszusammensetzung.
15. Verwendung eines wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials nach einem der Patentansprüche
1 bis 13 als selbstklebendes Ticket.