[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Metallmatrix-Verbundwerkstoff umfassend eine
Aluminiummatrix, und in der Aluminiummatrix verteilte Partikel umfassend ein Metallborid,
ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Metallmatrix-Verbundwerkstoffes, sowie
ein Artikel umfassend einen solchen Metallmatrix-Verbundwerkstoff und die Verwendung
eines Metallborids vom MB
6-Typ in einem Lagerungsbehälter für radioaktiv strahlende Kernbrennstäbe.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Metallmatrix-Verbundwerkstoffe umfassend Metallboride werden häufig zur Herstellung
von Lagerungsbehälter für radioaktiv (noch schwach) strahlende Kernbrennstäbe verwendet.
Insbesondere Metallboride vom MB
4-Typ, wie Borcarbid (B
4C), werden derzeit in Aluminium-Legierungen eingesetzt. Dazu werden die Aluminium-Legierungen
mit pulverförmigem Borcarbid (B
4C) versetzt, abgegossen und extrudiert bzw. ausgewalzt. Beispielsweise beschreibt
die
DE 10 2011 120 988 A1 ein flächiges Halbzeug aus einer Aluminiummatrixverbundlegierung mit Partikeln aus
Borcarbid. Die Verwendung von Borcarbid bietet den Vorteil, dass eine gewisse Menge
Bor als Neutronen-Fänger bereitgestellt werden kann.
[0003] Da es nach wie vor weltweit keine Endlager für abgebrannte Kernbrennstäbe gibt, werden
die Sicherheitsanforderungen für entsprechende Lagerungsbehälter von den Firmen, die
die Kernbrennstäbe nach der Verwendung lagern müssen, immer weiter hoch gesetzt. So
muss der Werkstoff, der zur Herstellung der Lagerungsbehälter verwendet wird, insbesondere
eine immer höhere Mindestmenge an Bor als Neutronen-Fänger enthalten. Darüber hinaus
entsteht bei Ausfall der Wasserkühlung eine nicht unwesentliche Menge an Wärme, so
dass der Werkstoff zusätzlich eine gewisse Warmfestigkeit aufweisen bzw. die entstehende
Wärme gut abtransportieren muss. Diese Werkstoffeigenschaften müssen dazu noch für
mindestens 40 Jahre, bevorzugter 50 Jahre, nachgewiesen werden. Weiter müssen die
neuen Werkstoffe rigiden Kostenvorgaben gereicht werden.
[0004] Es besteht daher weiterhin ein Bedarf an Werkstoffen, die zur Herstellung von Lagerungsbehältern
verwendet werden können, und die eine hohe Menge an Bor enthalten, eine hohe Warmfestigkeit
und Wärmeleitfähigkeit bei einer ausreichenden Langzeitbeständigkeit aufweisen sowie
kostengünstig und einfach herzustellen sind.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, einen Werkstoff zur Verfügung zu stellen,
der als Material zur Herstellung von Lagerungsbehälter für radioaktiv (noch schwach)
strahlende Kernbrennstäbe geeignet ist. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist, einen Werkstoff zur Verfügung zu stellen, der eine hohe Menge an Bor enthält,
insbesondere eine Menge die höher ist als die Menge, die üblicherweise mit Borcarbid
(B
4C) erzielt wird. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, dass der Werkstoff
eine hohe Warmfestigkeit und Wärmeleitfähigkeit aufweist. Ferner ist eine Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, dass der Werkstoff eine ausreichende Langzeitbeständigkeit
aufweist. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, dass der Werkstoff
kostengünstig und einfach herzustellen ist.
[0006] Diese Aufgaben werden durch die in den Ansprüchen definierten Gegenstände gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand von Unteransprüchen.
Zusammenfassung der Erfindung
[0007] Ein erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist dementsprechend ein Metallmatrix-Verbundwerkstoff
umfassend
- a) eine Aluminiummatrix, und
- b) in der Aluminiummatrix verteilte Partikel umfassend ein Metallborid, wobei der
Metallmatrix-Verbundwerkstoff das Metall-Kation in einer Menge
von 2 bis 20 Gew.-%, und Borid in einer Menge von 10 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht des Metallmatrix-Verbundwerkstoffes, umfasst.
[0008] Der erfindungsgemäße Metallmatrix-Verbundwerkstoff ist als Material zur Herstellung
von Lagerungsbehälter für radioaktiv strahlende Kernbrennstäbe geeignet. Ein weiterer
Vorteil ist, dass der Metallmatrix-Verbundwerkstoff eine hohe Menge an Bor enthält,
insbesondere eine Menge, die höher ist als die Menge die üblicherweise mit Borcarbid
(B
4C) erzielt wird. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Metallmatrix-Verbundwerkstoff
eine hohe Warmfestigkeit und Wärmeleitfähigkeit aufweist. Ein weiterer Vorteil ist,
dass der Metallmatrix-Verbundwerkstoff eine ausreichende Langzeitbeständigkeit aufweist.
Ein weiterer Vorteil ist, dass der Metallmatrix-Verbundwerkstoff kostengünstig und
einfach herzustellen ist.
[0009] Beispielsweise umfasst die Aluminiummatrix als weitere Komponente mindestens eine
Komponente ausgewählt aus der Gruppe umfassend Silicium (Si), Scandium (Sc), Kupfer
(Cu), Magnesium (Mg), Nickel (Ni), Eisen (Fe), Vanadium (V), Titan (Ti), Zirkon (Zr),
Ytterbium (Y), Mangan (Mn), Hafnium (Hf), Niob (Nb), Tantal (Ta), Lanthan (La) oder
Mischungen hiervon umfasst.
[0010] Beispielsweise umfasst der Metallmatrix-Verbundwerkstoff die Aluminiummatrix in einer
Menge von 40 bis 88 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Metallmatrix-Verbundwerkstoffes.
[0011] Beispielsweise weist die in der Aluminiummatrix verteilten Partikel umfassend ein
Metallborid ein Gewichtsverhältnis der Isotopen
11B zu
10B [
11B/
10B] von 5:1 bis 3:1 auf.
[0012] Beispielsweise umfasst die in der Aluminiummatrix verteilten Partikel ein Metallborid
vom MB
6-Typ, wobei M ein Metall-Kation bezeichnet.
[0013] Beispielsweise umfassen die in der Aluminiummatrix verteilten Partikel Calcium-Hexaborid
(CaB
6) und/oder Lanthan-Hexaborid (LaB
6),
[0014] Beispielsweise stellen die in der Aluminiummatrix verteilten Partikel Nanopartikel
mit einem Durchmesser von 10 bis 100 000 nm dar.
[0015] Beispielsweise weist der Metallmatrix-Verbundwerkstoff eine Wärmeleitfähigkeit von
mindestens 160 Wm
-1K
-1, bestimmt gemäß ISO 25239-1:2011, und/oder eine Festigkeit von mindestens 117 N/mm
2 bei einer Temperatur von 375 °C, bestimmt gemäß ISO 527-2, auf.
[0016] Beispielsweise wird der Metallmatrix-Verbundwerkstoff durch das hierin beschriebene
Verfahren erhalten.
[0017] Die vorliegende Erfindung stellt ferner ein Verfahren zur Herstellung des Metallmatrix-Verbundwerkstoffes
zur Verfügung. Das Verfahren umfasst
- a) Bereitstellen einer Aluminium-Vorlegierung umfassend ein Metall, das geeignet ist
ein Metallborid zu bilden, wie hierin definiert,
- b) Bereitstellen einer Aluminium-Vorlegierung umfassend Bor,
- c) Schmelzen der Aluminium-Vorlegierungen aus Schritt a) und b),
- d) Inkontaktbringen der Aluminiumschmelzen aus Schritt c) bei einer Temperatur von
mindestens 900 °C zur Herstellung des Metallmatrix-Verbundwerkstoffes.
[0018] Beispielsweise erfolgt das Inkontaktbringen in Schritt d) bei einer Temperatur von
900 °C bis 1 500 °C.
[0019] Beispielsweise wird der in Schritt d) erhaltene Metallmatrix-Verbundwerkstoff auf
eine Temperatur unterhalb der in Schritt d) eingesetzten Temperatur abgekühlt.
[0020] Ebenso betrifft die vorliegende Erfindung einen Artikel, vorzugsweise ein Lagerungsbehälter
für radioaktiv strahlende Kernbrennstäbe, umfassend den Metallmatrix-Verbundwerkstoff,
wie hierin definiert.
[0021] Ferner betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung eines Metallborids vom MB
6-Typ in einem Lagerungsbehälter für radioaktiv strahlende Kernbrennstäbe.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung
[0022] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Metallmatrix-Verbundwerkstoff umfassend
- a) eine Aluminiummatrix, und
- b) in der Aluminiummatrix verteilte Partikel umfassend ein Metallborid, wobei der
Metallmatrix-Verbundwerkstoff das Metall-Kation in einer Menge
von 2 bis 20 Gew.-%, und Borid in einer Menge von 10 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht des Metallmatrix-Verbundwerkstoffes, umfasst.
[0023] Ein Erfordernis der vorliegenden Erfindung ist demnach, dass der Metallmatrix-Verbundwerkstoff
eine Aluminiummatrix umfasst. Die Verwendung einer Aluminiummatrix ist vorteilhaft,
da diese ein geringes Gewicht aufweist und somit zu einem geringeren Gesamtgewicht
des Artikels, insbesondere des Lagerungsbehälters für radioaktiv strahlende Kernbrennstäbe,
beiträgt. Ferner weist die Aluminiummatrix eine gute Wärmeleitfähigkeit auf.
[0024] Die Aluminiummatrix kann im Wesentlichen aus Aluminium bestehen.
[0025] Alternativ umfasst die Aluminiummatrix mindestens eine weitere Komponente als Legierungselement(e).
[0026] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst die Aluminiummatrix als
weitere Komponente mindestens eine Komponente ausgewählt aus der Gruppe umfassend
Silicium (Si), Scandium (Sc), Kupfer (Cu), Magnesium (Mg), Nickel (Ni), Eisen (Fe),
Vanadium (V), Titan (Ti), Zirkon (Zr), Ytterbium (Y), Mangan (Mn), Hafnium (Hf), Niob
(Nb), Tantal (Ta), Lanthan (La) oder Mischungen hiervon.
[0027] Beispielsweise umfasst die Aluminiummatrix als weitere Komponente eine Komponente
ausgewählt aus der Gruppe umfassend Silicium (Si), Scandium (Sc), Kupfer (Cu), Magnesium
(Mg), Nickel (Ni), Eisen (Fe), Vanadium (V), Titan (Ti), Zirkon (Zr), Ytterbium (Y),
Mangan (Mn), Hafnium (Hf), Niob (Nb), Tantal (Ta) oder Lanthan (La).
[0028] Alternativ umfasst die Aluminiummatrix als weitere Komponente mindestens zwei Komponenten,
beispielsweise zwei Komponenten, ausgewählt aus der Gruppe umfassend Silicium (Si),
Scandium (Sc), Kupfer (Cu), Magnesium (Mg), Nickel (Ni), Eisen (Fe), Vanadium (V),
Titan (Ti), Zirkon (Zr), Ytterbium (Y), Mangan (Mn), Hafnium (Hf), Niob (Nb), Tantal
(Ta) oder Lanthan (La).
[0029] Alternativ umfasst die Aluminiummatrix als weitere Komponente mindestens drei Komponenten,
beispielsweise drei oder vier Komponenten, ausgewählt aus der Gruppe umfassend Silicium
(Si), Scandium (Sc), Kupfer (Cu), Magnesium (Mg), Nickel (Ni), Eisen (Fe), Vanadium
(V), Titan (Ti), Zirkon (Zr), Ytterbium (Y), Mangan (Mn), Hafnium (Hf), Niob (Nb),
Tantal (Ta) oder Lanthan (La).
[0030] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst die Aluminiummatrix als
weitere Komponente mindestens eine Komponente, beispielsweise eine, zwei oder drei
oder vier Komponenten, ausgewählt aus der Gruppe umfassend Silicium (Si), Scandium
(Sc), Kupfer (Cu), Magnesium (Mg), Nickel (Ni), Zirkon (Zr) und Eisen (Fe). Vorzugsweise
umfasst die Aluminiummatrix als weitere Komponente drei oder vier Komponenten ausgewählt
aus der Gruppe umfassend Silicium (Si), Scandium (Sc), Kupfer (Cu), Magnesium (Mg),
Nickel (Ni), Zirkon (Zr) und Eisen (Fe).
[0031] Umfasst die Aluminiummatrix eine weitere Komponente als Legierungselement, umfasst
die Aluminiummatrix beispielsweise Scandium (Sc) oder Kupfer (Cu).
[0032] Umfasst die Aluminiummatrix zwei weitere Komponenten als Legierunselemente, umfasst
die Aluminiummatrix beispielsweise Scandium (Sc) und Kupfer (Cu). Alternativ kann
die Aluminiummatrix beispielsweise Silicium (Si) und Magnesium (Mg) umfassen, wenn
die Aluminiummatrix zwei weitere Komponenten als Legierunselemente umfasst.
[0033] In einer Ausführungsform umfasst die Aluminiummatrix beispielsweise Scandium (Sc)
und Zirkon (Zr), wenn die Aluminiummatrix zwei weitere Komponenten als Legierunselemente
umfasst.
[0034] Die Aluminiummatrix umfasst Aluminium (Al) und die mindestens eine Komponente, beispielsweise
eine, zwei oder drei oder vier Komponenten, die ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend
Silicium (Si), Scandium (Sc), Kupfer (Cu), Magnesium (Mg), Nickel (Ni), Eisen (Fe),
Vanadium (V), Titan (Ti), Zirkon (Zr), Ytterbium (Y), Mangan (Mn), Hafnium (Hf), Niob
(Nb), Tantal (Ta), Lanthan (La) oder Mischungen hiervon, vorzugsweise in einer Menge
von insgesamt mindestens 90.0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Aluminiummatrix.
Beispielsweise umfasst die Aluminiummatrix Aluminium (Al) und die mindestens eine
Komponente, beispielsweise eine, zwei oder drei oder vier Komponenten, die ausgewählt
ist aus der Gruppe umfassend Silicium (Si), Scandium (Sc), Kupfer (Cu), Magnesium
(Mg), Nickel (Ni), Eisen (Fe), Vanadium (V), Titan (Ti), Zirkon (Zr), Ytterbium (Y),
Mangan (Mn), Hafnium (Hf), Niob (Nb), Tantal (Ta), Lanthan (La) oder Mischungen hiervon,
vorzugsweise in einer Menge von insgesamt mindestens 92.0 Gew.-%, bevorzugt von insgesamt
mindestens 95.0 Gew.-% und am meisten bevorzugt von insgesamt mindestens 96.0 Gew.-%
bezogen auf das Gesamtgewicht der Aluminiummatrix. In einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung umfasst die Aluminiummatrix Aluminium (Al) und die mindestens eine Komponente,
beispielsweise eine, zwei oder drei oder vier Komponenten, die ausgewählt ist aus
der Gruppe umfassend Silicium (Si), Scandium (Sc), Kupfer (Cu), Magnesium (Mg), Nickel
(Ni), Eisen (Fe), Vanadium (V), Titan (Ti), Zirkon (Zr), Ytterbium (Y), Mangan (Mn),
Hafnium (Hf), Niob (Nb), Tantal (Ta), Lanthan (La) oder Mischungen hiervon, vorzugsweise
in einer Menge von insgesamt mindestens 97.0 Gew.-%, bevorzugt von insgesamt mindestens
98.0 Gew.-%, weiter bevorzugt von insgesamt mindestens 99.0 Gew.-% und am meisten
bevorzugt von insgesamt mindestens 99.5 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der Aluminiummatrix.
[0035] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst die Aluminiummatrix Aluminium
(Al) und die mindestens eine Komponente, beispielsweise eine, zwei oder drei oder
vier Komponenten, die ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend Silicium (Si), Scandium
(Sc), Kupfer (Cu), Magnesium (Mg), Nickel (Ni), Eisen (Fe), Vanadium (V), Titan (Ti),
Zirkon (Zr), Ytterbium (Y), Mangan (Mn), Hafnium (Hf), Niob (Nb), Tantal (Ta), Lanthan
(La) oder Mischungen hiervon, vorzugsweise insgesamt in einer Menge von 98.0 bis 100.0
Gew.-% oder insgesamt in einer Menge von 98.0 bis 99.99 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Aluminiummatrix. Beispielsweise umfasst die Aluminiummatrix Aluminium (Al) und
die mindestens eine Komponente, beispielsweise eine, zwei oder drei oder vier Komponenten,
die ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend Silicium (Si), Scandium (Sc), Kupfer (Cu),
Magnesium (Mg), Nickel (Ni), Eisen (Fe), Vanadium (V), Titan (Ti), Zirkon (Zr), Ytterbium
(Y), Mangan (Mn), Hafnium (Hf), Niob (Nb), Tantal (Ta), Lanthan (La) oder Mischungen
hiervon, vorzugsweise insgesamt in einer Menge von 98.0 bis 99.95 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Aluminiummatrix. In einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung umfasst die Aluminiummatrix Aluminium (Al) und die mindestens eine Komponente,
beispielsweise eine, zwei oder drei oder vier Komponenten, die ausgewählt ist aus
der Gruppe umfassend Silicium (Si), Scandium (Sc), Kupfer (Cu), Magnesium (Mg), Nickel
(Ni), Eisen (Fe), Vanadium (V), Titan (Ti), Zirkon (Zr), Ytterbium (Y), Mangan (Mn),
Hafnium (Hf), Niob (Nb), Tantal (Ta), Lanthan (La) oder Mischungen hiervon, vorzugsweise
insgesamt in einer Menge von 99.0 bis 99.95 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Aluminiummatrix. Alternativ umfasst die Aluminiummatrix Aluminium (Al) und die
mindestens eine Komponente, beispielsweise eine, zwei oder drei oder vier Komponenten,
die ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend Silicium (Si), Scandium (Sc), Kupfer (Cu),
Magnesium (Mg), Nickel (Ni), Eisen (Fe), Vanadium (V), Titan (Ti), Zirkon (Zr), Ytterbium
(Y), Mangan (Mn), Hafnium (Hf), Niob (Nb), Tantal (Ta), Lanthan (La) oder Mischungen
hiervon, vorzugsweise insgesamt in einer Menge von 99.5 bis 99.95 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Aluminiummatrix.
[0036] Die Aluminiummatrix kann einen die 100.0 Gew.-% ausgleichenden Anteil an Verunreinigungen
aufweisen.
[0037] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst die Aluminiummatrix die
mindestens eine Komponente, die ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend Silicium (Si),
Scandium (Sc), Kupfer (Cu), Magnesium (Mg), Nickel (Ni), Eisen (Fe), Vanadium (V),
Titan (Ti), Zirkon (Zr), Ytterbium (Y), Mangan (Mn), Hafnium (Hf), Niob (Nb), Tantal
(Ta), Lanthan (La) oder Mischungen hiervon, in einer Menge von 0.1 bis 35.0 Gew.-%
pro Element, bezogen auf das Gesamtgewicht der Aluminiummatrix. Beispielsweise umfasst
die Aluminiummatrix die mindestens eine Komponente, die ausgewählt ist aus der Gruppe
umfassend Silicium (Si), Scandium (Sc), Kupfer (Cu), Magnesium (Mg), Nickel (Ni),
Eisen (Fe), Vanadium (V), Titan (Ti), Zirkon (Zr), Ytterbium (Y), Mangan (Mn), Hafnium
(Hf), Niob (Nb),
[0038] Tantal (Ta), Lanthan (La) oder Mischungen hiervon, in einer Menge von 0.1 bis 27.0
Gew.-% pro Element, bezogen auf das Gesamtgewicht der Aluminiummatrix.
[0039] Zusätzlich oder alternativ umfasst die Aluminiummatrix die mindestens eine Komponente,
beispielsweise zwei oder drei oder vier Komponenten, die ausgewählt ist aus der Gruppe
umfassend Silicium (Si), Scandium (Sc), Kupfer (Cu), Magnesium (Mg), Nickel (Ni),
Eisen (Fe), Vanadium (V), Titan (Ti), Zirkon (Zr), Ytterbium (Y), Mangan (Mn), Hafnium
(Hf), Niob (Nb), Tantal (Ta), Lanthan (La) oder Mischungen hiervon, in einer Menge
von 0.5 bis 40.0 Gew.-% in Summe, bezogen auf das Gesamtgewicht der Aluminiummatrix.
Beispielsweise umfasst die Aluminiummatrix die mindestens eine Komponente, beispielsweise
zwei oder drei oder vier Komponenten, die ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend
Silicium (Si), Scandium (Sc), Kupfer (Cu), Magnesium (Mg), Nickel (Ni), Eisen (Fe),
Vanadium (V), Titan (Ti), Zirkon (Zr), Ytterbium (Y), Mangan (Mn), Hafnium (Hf), Niob
(Nb), Tantal (Ta), Lanthan (La) oder Mischungen hiervon, in einer Menge von 1.0 bis
30.0 Gew.-% in Summe, bezogen auf das Gesamtgewicht der Aluminiummatrix.
[0040] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst die Aluminiummatrix Aluminium
(Al) in einer Menge von 60.0 bis 99.95 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Aluminiummatrix.
Beispielsweise umfasst die Aluminiummatrix Aluminium (Al) in einer Menge von 70.0
bis 99.0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Aluminiummatrix.
[0041] Um einen Metallmatrix-Verbundwerkstoff mit hoher Festigkeit zu erhalten, ist es vorteilhaft,
dass die Aluminiummatrix mindestens eine weitere Komponente, beispielsweise zwei oder
drei oder vier Komponenten, ausgewählt aus der Gruppe umfassend Silicium (Si), Scandium
(Sc), Kupfer (Cu), Magnesium (Mg), Nickel (Ni), Zirkon (Zr) und Eisen (Fe) in einer
bestimmten Menge umfasst. Beispielsweise umfasst die Aluminiummatrix die mindestens
eine weitere Komponente, beispielsweise zwei oder drei oder vier Komponenten, die
ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend Silicium (Si), Kupfer (Cu), Magnesium (Mg),
Nickel (Ni), Zirkon (Zr) und Eisen (Fe) in einer Menge von 0.5 bis 40.0 Gew.-% in
Summe, bezogen auf das Gesamtgewicht der Aluminiummatrix. In einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die Aluminiummatrix die mindestens eine weitere
Komponente, beispielsweise zwei oder drei oder vier Komponenten, die ausgewählt ist
aus der Gruppe umfassend Silicium (Si), Scandium (Sc), Kupfer (Cu), Magnesium (Mg),
Nickel (Ni), Zirkon (Zr) und Eisen (Fe) in einer Menge von 1.0 bis 30.0 Gew.-% in
Summe, bezogen auf das Gesamtgewicht der Aluminiummatrix.
[0042] Beispielsweise umfasst die Aluminiummatrix Silicium (Si) in einer Menge von mehr
als 8.0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Aluminiummatrix. In einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die Aluminiummatrix Silicium (Si) in einer Menge
von 8.0 bis 30.0 Gew.-%, bevorzugt in einer Menge von 10.0 bis 30.0 Gew.-%, weiter
bevorzugt in einer Menge von 10.0 bis 27.0 Gew.-% und am meisten bevorzugt in einer
Menge von 11.0 bis 26.0 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der Aluminiummatrix.
Die Zumischung von Silicium (Si) hat insbesondere den Vorteil, dass es zur Verbesserung
der Wärmefestigkeit beiträgt.
[0043] Zusätzlich oder alternativ umfasst die Aluminiummatrix Scandium (Sc) in einer Menge
von 0.1 bis 1.0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Aluminiummatrix. Beispielsweise
umfasst die Aluminiummatrix Scandium (Sc) in einer Menge von 0.1 bis 0.8 Gew.-% und
bevorzugt in einer Menge von 0.1 bis 0.6 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Aluminiummatrix. Die Zumischung von Scandium (Sc) hat insbesondere den Vorteil, dass
es zur Verbesserung sowohl der Raumtemperaturfestigkeit als auch der Festigkeit bei
höheren Temperaturen (Warmfestigkeit) beiträgt. Darüber hinaus verbessert Scandium
(Sc) die Kriechfestigkeit der Aluminiummatrix und somit auch des Metallmatrix-Verbundwerkstoffes.
Zusätzlich kann die Wärmeleitfähigkeit verbessert werden.
[0044] Zusätzlich oder alternativ umfasst die Aluminiummatrix Kupfer (Cu) in einer Menge
von 0.5 bis 5.0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Aluminiummatrix. Beispielsweise
umfasst die Aluminiummatrix Kupfer (Cu) in einer Menge von 0.8 bis 5.0 Gew.-% und
bevorzugt in einer Menge von 1.0 bis 2.5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Aluminiummatrix. Die Zumischung von Kupfer (Cu) hat insbesondere den Vorteil, dass
es zur Verbesserung sowohl der Raumtemperaturfestigkeit als auch der Festigkeit bei
höheren Temperaturen (Warmfestigkeit) beiträgt. Zusätzlich kann die Wärmeleitfähigkeit
verbessert werden.
[0045] Zusätzlich oder alternativ umfasst die Aluminiummatrix Zirkon (Zr) in einer Menge
von 0.1 bis 5.0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Aluminiummatrix. Beispielsweise
umfasst die Aluminiummatrix Zirkon (Zr) in einer Menge von 0.2 bis 3.0 Gew.-% und
bevorzugt in einer Menge von 0.3 bis 2.0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Aluminiummatrix. Die Zumischung von Zirkon (Zr) hat insbesondere den Vorteil, dass
es zur Verbesserung sowohl der Raumtemperaturfestigkeit als auch der Festigkeit bei
höheren Temperaturen (Warmfestigkeit) beiträgt. Zusätzlich kann die Wärmeleitfähigkeit
verbessert werden.
[0046] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst die Aluminiummatrix,
Magnesium (Mg) in einer Menge von 0.5 bis 2.5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Aluminiummatrix. Beispielsweise umfasst die AluminiummatrixMagnesium (Mg) in einer
Menge von 0.5 bis 2.0 Gew.-% und bevorzugt in einer Menge von 0.8 bis 1.5 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Aluminiummatrix. Die Zumischung von Magnesium (Mg)
hat insbesondere den Vorteil, dass die spezifische Dichte verringert wird.
[0047] Zusätzlich oder alternativ umfasst die Aluminiummatrix Nickel (Ni) in einer Menge
von 0.5 bis 4.0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Aluminiummatrix. Beispielsweise
umfasst die Aluminiummatrix Nickel (Ni) in einer Menge von 0.5 bis 3.0 Gew.-% und
bevorzugt in einer Menge von 0.8 bis 2.5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Aluminiummatrix. Die Zulegierung von Nickel (Ni) hat insbesondere den Vorteil, dass
die thermische Stabilität und Festigkeit verbessert wird.
[0048] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst die Aluminiummatrix Eisen
(Fe) in einer Menge von 1.0 bis 8.0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Aluminiummatrix.
Beispielsweise umfasst die Aluminiummatrix Eisen (Fe) in einer Menge von 2.0 bis 7.0
Gew.-% und bevorzugt in einer Menge von 4.0 bis 6.0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Aluminiummatrix. Die Zulegierung von Eisen (Fe) hat insbesondere den Vorteil,
dass die thermische Stabilität und Festigkeit verbessert wird.
[0049] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst der Metallmatrix-Verbundwerkstoff
eine Matrix umfassend, vorzugsweise bestehend aus, Aluminium (Al), Scandium (Sc) und
Kupfer (Cu) als Matrixkomponenten. Noch bevorzugter umfasst der Metallmatrix-Verbundwerkstoff
eine Matrix umfassend, vorzugsweise bestehend aus, Scandium (Sc) in einer Menge von
0.1 bis 0.5 Gew.-%, beispielsweise von 0.1 bis 0.3 Gew.-%, Kupfer (Cu) in einer Menge
von 1.0 bis 2.5 Gew.-%, beispielsweise von 1.5 bis 2.2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Aluminiummatrix, und einen die 100.0 Gew.-% ausgleichenden Anteil an Aluminium.
Beispielsweise umfasst der Metallmatrix-Verbundwerkstoff eine Matrix umfassend, vorzugsweise
bestehend aus, Scandium (Sc) in einer Menge von 0.1 bis 0.5 Gew.-%, beispielsweise
von 0.1 bis 0.3 Gew.-%, Kupfer (Cu) in einer Menge von 1.0 bis 2.5 Gew.-%, beispielsweise
von 1.5 bis 2.2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Aluminiummatrix, und einen
die 100.0 Gew.-% ausgleichenden Anteil an Aluminium mit Verunreinigungsspuren.
[0050] In einer alternativen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst der Metallmatrix-Verbundwerkstoff
eine Matrix umfassend, vorzugsweise bestehend aus, Aluminium (Al), Magnesium (Mg)
und Silicium (Si) als Matrixkomponenten. Noch bevorzugter umfasst der Metallmatrix-Verbundwerkstoff
eine Matrix umfassend, vorzugsweise bestehend aus, Magnesium (Mg) in einer Menge von
0.5 bis 2.0 Gew.-%, beispielsweise von 0.8 bis 1.5 Gew.-%, Silicium (Si) in einer
Menge von 10.0 bis 27.0 Gew.-%, beispielsweise von 11.0 bis 26.0 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht der Aluminiummatrix, und einen die 100.0 Gew.-% ausgleichenden Anteil
an Aluminium. Beispielsweise umfasst der Metallmatrix-Verbundwerkstoff eine Matrix
umfassend, vorzugsweise bestehend aus, Magnesium (Mg) in einer Menge von 0.5 bis 2.0
Gew.-%, beispielsweise von 0.8 bis 1.5 Gew.-%, Silicium (Si) in einer Menge von 10.0
bis 27.0 Gew.-%, beispielsweise von 11.0 bis 26.0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Aluminiummatrix, und einen die 100.0 Gew.-% ausgleichenden Anteil an Aluminium
mit Verunreinigungsspuren.
[0051] Alternativ umfasst der Metallmatrix-Verbundwerkstoff eine Matrix umfassend, vorzugsweise
bestehend aus, Aluminium (Al) und Scandium (Sc) als Matrixkomponenten. Noch bevorzugter
umfasst der Metallmatrix-Verbundwerkstoff eine Matrix umfassend, vorzugsweise bestehend
aus, Scandium (Sc) in einer Menge von 0.1 bis 1.0 Gew.-%, beispielsweise von 0.1 bis
0.8 Gew.-% oder von 0.1 bis 0.6 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Aluminiummatrix,
und einen die 100.0 Gew.-% ausgleichenden Anteil an Aluminium. Beispielsweise umfasst
der Metallmatrix-Verbundwerkstoff eine Matrix umfassend, vorzugsweise bestehend aus,
Scandium (Sc) in einer Menge von 0.1 bis 1.0 Gew.-%, beispielsweise von 0.1 bis 0.8
Gew.-% oder von 0.1 bis 0.6 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Aluminiummatrix,
und einen die 100.0 Gew.-% ausgleichenden Anteil an Aluminium mit Verunreinigungsspuren.
[0052] In einer alternativen Ausführungsform umfasst der Metallmatrix-Verbundwerkstoff eine
Matrix umfassend, vorzugsweise bestehend aus, Aluminium (Al), Scandium (Sc) und Zirkon
(Zr) als Matrixkomponenten. Noch bevorzugter umfasst der Metallmatrix-Verbundwerkstoff
eine Matrix umfassend, vorzugsweise bestehend aus, Scandium (Sc) in einer Menge von
0.1 bis 1.0 Gew.-%, beispielsweise von 0.1 bis 0.8 Gew.-% oder von 0.1 bis 0.6 Gew.-%,
und Zirkon (Zr) in einer Menge von 0.1 bis 5.0 Gew.-%, beispielsweise von 0.2 bis
3.0 Gew.-% oder von 0.3 bis 2.0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Aluminiummatrix,
und einen die 100.0 Gew.-% ausgleichenden Anteil an Aluminium. Beispielsweise umfasst
der Metallmatrix-Verbundwerkstoff eine Matrix umfassend, vorzugsweise bestehend aus,
Scandium (Sc) in einer Menge von 0.1 bis 1.0 Gew.-%, beispielsweise von 0.1 bis 0.8
Gew.-% oder von 0.1 bis 0.6 Gew.-%, und Zirkon (Zr) in einer Menge von 0.1 bis 5.0
Gew.-%, beispielsweise von 0.2 bis 3.0 Gew.-% oder von 0.3 bis 2.0 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Aluminiummatrix, und einen die 100.0 Gew.-% ausgleichenden
Anteil an Aluminium mit Verunreinigungsspuren.
[0053] In einer alternativen Ausführungsform umfasst der Metallmatrix-Verbundwerkstoff eine
Matrix umfassend, vorzugsweise bestehend aus, Aluminium (Al) und Kupfer (Cu) als Matrixkomponenten.
Noch bevorzugter umfasst der Metallmatrix-Verbundwerkstoff eine Matrix umfassend,
vorzugsweise bestehend aus, Kupfer (Cu) in einer Menge von 0.5 bis 5.0 Gew.-%, beispielsweise
von 0.8 bis 5.0 Gew.-% oder von 1.0 bis 2.5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Aluminiummatrix, und einen die 100.0 Gew.-% ausgleichenden Anteil an Aluminium.
Beispielsweise umfasst der Metallmatrix-Verbundwerkstoff eine Matrix umfassend, vorzugsweise
bestehend aus, Kupfer (Cu) in einer Menge von 0.5 bis 5.0 Gew.-%, beispielsweise von
0.8 bis 5.0 Gew.-% oder von 1.0 bis 2.5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Aluminiummatrix, und einen die 100.0 Gew.-% ausgleichenden Anteil an Aluminium mit
Verunreinigungsspuren.
[0054] In einer weiteren Ausführungsform umfasst der Metallmatrix-Verbundwerkstoff eine
Matrix umfassend, vorzugsweise bestehend aus, Aluminium (Al) und mindenstens einer
weiteren Komponente ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Magnesium (Mg), Kupfer
(Cu), Silicium (Si), Zirkon (Zr) und Nickel (Ni).
[0055] Der Metallmatrix-Verbundwerkstoff umfasst die Aluminiummatrix vorzugsweise in einer
Menge von 40 bis 88 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Metallmatrix-Verbundwerkstoffes.
Beispielsweise umfasst die Aluminiummatrix vorzugsweise in einer Menge von 70 bis
88 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Metall matrix-Verbu ndwerkstoffes.
[0056] Ein weiteres Erfordernis der vorliegenden Erfindung ist insbesondere, dass Partikel
umfassend ein Metallborid in der Aluminiummatrix verteilt sind.
[0057] Dabei ist weiter erforderlich, dass der Metallmatrix-Verbundwerkstoff das Metallborid
in einer bestimmten Menge umfasst um eine hohe Menge an Bor und damit eine hohe Menge
an "Neutronen-Fänger" in dem Werkstoff zu gewährleisten. Dabei ist die Menge an Bor
insbesondere höher als die Menge, die üblicherweise mit Borcarbid (B
4C) in entsprechenden Werkstoffen erzielt wird.
[0058] Ein Erfordernis der vorliegenden Erfindung ist daher, dass der Metallmatrix-Verbundwerkstoff
das Metall-Kation in einer Menge von 2 bis 20 Gew.-%, und Borid in einer Menge von
10 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Metallmatrix-Verbundwerkstoffes,
umfasst.
[0059] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst der Metallmatrix-Verbundwerkstoff
das Metall-Kation in einer Menge von 2 bis 10 Gew.-%, und Borid in einer Menge von
10 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Metallmatrix-Verbundwerkstoffes.
[0060] Die in der Aluminiummatrix verteilten Partikel umfassend ein Metallborid stellen
vorzusweise Nanopartikel dar.
[0061] Unter "Nanopartikel" sind gemäß der vorliegenden Erfindung Partikel mit Teilchengrößen
im Nanometer- bis in den unteren Mikrometerbereich zu verstehen. In einer Ausführungsform
umfassen die in der Aluminiummatrix verteilten Partikel umfassend ein Metallborid
Partikel mit einem Durchmesser in einem Bereich von 10 bis 100 000 nm. Beispielsweise
umfassen die in der Aluminiummatrix verteilten Partikel umfassend ein Metallborid
Partikel mit einem Durchmesser in einem Bereich von 15 bis 10 000 nm, weiter bevorzugt
von 20 bis 5 000 nm und am meisten bevorzugt von 25 bis 1 000 nm aufweisen. Die Verwendung
von Nanopartikeln hat den Vorteil, dass dies zu einer homogeneren Verteilung der Partikel
in der Aluminiummatrix beiträgt.
[0062] Beispielsweise sind die in der Aluminiummatrix verteilten Partikel umfassend ein
Metallborid sphärisch, nicht-sphärisch oder Mischungen hiervon.
[0063] Vorzugsweise stellen die in der Aluminiummatrix verteilten Partikel umfassend ein
Metallborid eine Mischung aus sphärischen und nicht-sphärischen Partikeln dar.
[0064] Ein sphärischer Partikel hat ein Aspektverhältnis von 1.0 bis 1.1. Nicht-sphärische
Partikel liegen bei einem Aspektverhältnis vor, der sich von sphärischen Partikeln
unterscheidet, d.h. das Aspektverhältnis der nicht-sphärischen Partikel ist nicht
von 1.0 bis 1.1. Liegen die Partikel umfassend ein Metallborid als nicht-sphärische
Partikel vor, bezieht sich der Durchmesser der Partikel vorzugsweise auf die kürzere
Dimension.
[0065] Für den Metallmatrix-Verbundwerkstoff ist es besonders vorteilhaft, wenn die Partikel
umfassend ein Metallborid homogen in der Aluminiummatrix verteilt sind. Eine homogene
Verteilung hat insbesondere den Vorteil, dass das Metallborid die Aluminiummatrix
gleichmäßig verstärkt und verfestigt.
[0066] Alternativ können die Partikel umfassend ein Metallborid inhomogen in der Aluminiummatrix
verteilt sein.
[0067] In einer Ausführungsform umfasst der Metallmatrix-Verbundwerkstoff die in der Aluminiummatrix
verteilten Partikel umfassend ein Metallborid in einer Menge von 12 bis 60 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht des Metallmatrix-Verbundwerkstoffes. Beispielsweise
umfasst der Metallmatrix-Verbundwerkstoff die in der Aluminiummatrix verteilten Partikel
umfassend ein Metallborid in einer Menge von 12 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
des Metallmatrix-Verbundwerkstoffes.
[0068] Dabei umfassen die in der Aluminiummatrix verteilten Partikel umfassend ein Metallborid
vorzugsweise ein Metallborid vom MB
6-Typ, wobei M ein Metall-Kation bezeichnet. Beispielsweise kann M ein Metall-Kation
ausgewählt aus der Gruppe umfassend Calcium-Kation und/oder Lanthan-Kation sein. Die
Verwendung eines Metallborids vom MB
6-Typ hat den Vorteil, dass der Metallmatrix-Verbundwerkstoff Bor in einer hohen Menge
umfasst, insbesondere in einer Menge die höher ist als die Menge die üblicherweise
mit Borcarbid (B
4C) in entsprechenden Werkstoffen erzielt wird.
[0069] In einer Ausführungsform umfassen die in der Aluminiummatrix verteilten Partikel
daher Calcium-Hexaborid (CaB
6) und/oder Lanthan-Hexaborid (LaB
6).
[0070] Beispielsweise umfassen die in der Aluminiummatrix verteilten Partikel daher Calcium-Hexaborid
(CaB
6) und Lanthan-Hexaborid (LaB
6). Alternativ umfassen die in der Aluminiummatrix verteilten Partikel daher Calcium-Hexaborid
(CaB
6) oder Lanthan-Hexaborid (LaB
6).
[0071] Vorzugsweise umfassen die in der Aluminiummatrix verteilten Partikel daher Calcium-Hexaborid
(CaB
6).
[0072] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weisen die in der Aluminiummatrix
verteilten Partikel ein Gewichtsverhältnis der Isotopen
11B zu
10B [
11B/
10B] von 5:1 bis 3:1 auf. Beispielsweise weisen die in der Aluminiummatrix verteilten
Partikel ein Gewichtsverhältnis der Isotopen
11B zu
10B [
11B/
10B] von etwa 4:1 auf.
[0073] Der Metallmatrix-Verbundwerkstoff weist insbesondere eine hohe Warmfestigkeit und
Wärmeleitfähigkeit auf.
[0074] In einer Ausführungsform weist der Metallmatrix-Verbundwerkstoff
- a) eine Wärmeleitfähigkeit von mindestens 160 Wm-1K-1, bestimmt gemäß ISO 25239-1:2011, und/oder
- b) eine Festigkeit von mindestens 117 N/mm2 bei einer Temperatur von 375 °C, bestimmt gemäß ISO 527-2, auf.
[0075] Vorzugsweise weist der Metallmatrix-Verbundwerkstoff
- a) eine Wärmeleitfähigkeit von 160 bis 250 Wm-1K-1, vorzugsweise von 160 bis 200 Wm-1K-1, bestimmt gemäß ISO 25239-1:2011, und/oder
- b) eine Festigkeit von 117 bis 200 N/mm2, vorzugsweise von 117 bis 150 N/mm2, bei einer Temperatur von 375 °C, bestimmt gemäß ISO 527-2, auf.
[0076] Beispielsweise weist der Metallmatrix-Verbundwerkstoff
- a) eine Wärmeleitfähigkeit von 160 bis 250 Wm-1K-1, vorzugsweise von 160 bis 200 Wm-1K-1, bestimmt gemäß ISO 25239-1:2011, oder
- b) eine Festigkeit von 117 bis 200 N/mm2, vorzugsweise von 117 bis 150 N/mm2, bei einer Temperatur von 375 °C, bestimmt gemäß ISO 527-2, auf.
[0077] In einer alternativen Ausführungsform weist der Metallmatrix-Verbundwerkstoff
- a) eine Wärmeleitfähigkeit von 160 bis 250 Wm-1K-1, vorzugsweise von 160 bis 200 Wm-1K-1, bestimmt gemäß ISO 25239-1:2011, und
- b) eine Festigkeit von 117 bis 200 N/mm2, vorzugsweise von 117 bis 150 N/mm2, bei einer Temperatur von 375 °C, bestimmt gemäß ISO 527-2, auf.
[0078] Darüber hinaus weist der Metallmatrix-Verbundwerkstoff die hohe Warmfestigkeit und
Wärmeleitfähigkeit über einen Zeitraum von mehr als 40 Jahren, noch bevorzugter mehr
als 50 Jahren auf und hat somit auch eine ausreichende Langzeitbeständigkeit.
[0079] Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines solchen
Metallmatrix-Verbundwerkstoffes. Der Metallmatrix-Verbundwerkstoff wird vorzugsweise
durch ein Verfahren, wie nachfolgend beschrieben, hergestellt.
[0080] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung des Metallmatrix-Verbundwerkstoffes,
wie vorstehend beschrieben, umfasst mindestens die Schritte:
- a) Bereitstellen einer Aluminium-Vorlegierung umfassend ein Metall, das geeignet ist
ein Metallborid zu bilden, wie hierin definiert,
- b) Bereitstellen einer Aluminium-Vorlegierung umfassend Bor,
- c) Schmelzen der Aluminium-Vorlegierungen aus Schritt a) und b),
- d) Inkontaktbringen der Aluminiumschmelzen aus Schritt c) bei einer Temperatur von
mindestens 900 °C zur Herstellung des Metallmatrix-Verbundwerkstoffes.
[0081] Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zur kostengünstigen und einfachen Herstellung
des oben-genannten Metallmatrix-Verbundwerkstoffes.
[0082] Gemäß Schritt a) ist somit ein Erfordernis des erfindungsgemäßen Verfahrens, dass
eine Aluminium-Vorlegierung umfassend ein Metall, das geeignet ist ein Metallborid
zu bilden, bereitgestellt wird. Das Bereitstellen einer Aluminium-Vorlegierung hat
den Vorteil, dass das Metall homogen in der Aluminiummatrix verteilt werden kann und
so eine ausreichende Reaktion mit Bor zum Metallborid gewährleistet werden kann. Ferner
bietet die Bereitstellung einer Aluminium-Vorlegierung den Vorteil, dass eine einfach
Handhabung gewährleistet ist.
[0083] Aluminium-Vorlegierungen umfassend ein Metall, das geeignet ist ein Metallborid zu
bilden, sind bekannt und beispielsweise kommerziell erhältlich von KBM Affilips B.V.,
The Netherlands.
[0084] In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine Aluminium-Vorlegierung
umfassend ein Metall bereitgestellt, das geeignet ist ein Metallborid vom MB
6-Typ zu bilden, wobei M ein Metall-Kation bezeichnet.
[0085] Beispielsweise wird eine Aluminium-Vorlegierung umfassend ein Metall ausgewählt aus
Calcium und/oder Lanthan bereitgestellt.
[0086] In einer Ausführungsform wird eine Aluminium-Vorlegierung umfassend ein Metall ausgewählt
aus Calcium und Lanthan bereitgestellt. Alternativ wird eine Aluminium-Vorlegierung
umfassend ein Metall ausgewählt aus Calcium oder Lanthan bereitgestellt. Vorzugsweise
umfasst die Aluminium-Vorlegierung Calcium.
[0087] Üblicherweise umfasst die Aluminium-Vorlegierung das Metall, das geeignet ist ein
Metallborid zu bilden, in einer Menge von 5 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Aluminium-Vorlegierung.
[0088] Bzgl. des Metallborids und des Metalls wird auf die obigen Definitionen mit Bezug
auf das Metallborid und deren Ausführungsformen verwiesen.
[0089] Die Herstellung der Aluminium-Vorlegierung erfolgt nach den im Stand der Technik
bekannten Verfahren. Beispielsweise erfolgt das Zumischen von des Metalls zu dem Aluminium
in der Schmelze. Mit Hilfe dieses Schrittes kann das Metallhomogen in dem Aluminium
verteilt werden um den Metallmatrix-Verbundwerkstoff zu erhalten.
[0090] Typischerweise wird die Aluminium-Vorlegierung umfassend ein Metall, das geeignet
ist ein Metallborid zu bilden, in Massel- oder Drahtform bereitgestellt.
[0091] Ein weiteres Erfordernis des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, dass gemäß Schritt
b) eine Aluminium-Vorlegierung umfassend Bor bereitgestellt wird.
[0092] Aluminium-Vorfegierungen umfassend Bor sind im Stand der Technik bekannt.
[0093] Üblicherweise umfasst die Aluminium-Vorlegierung Bor in einer Menge von 5 bis 50
Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Aluminium-Vorlegierung. Die Herstellung
der Aluminium-Vorlegierung erfolgt nach den im Stand der Technik bekannten Verfahren.
Beispielsweise erfolgt das Zumischen von Bor zu dem Aluminium in der Schmelze. Mit
Hilfe dieses Schrittes kann Bor homogen in dem Aluminium verteilt werden um den Metallmatrix-Verbundwerkstoff
zu erhalten.
[0094] Typischerweise wird die Aluminium-Vorlegierung umfassend Bor in Massel- oder Drahtform
bereitgestellt.
[0095] Gemäß Schritt c) ist ein weiteres Erfordernis des erfindungsgemäßen Verfahrens, dass
die Aluminium-Vorlegierungen aus Schritt a) und b) geschmolzen werden. Die Herstellung
der Schmelzen kann durch eine Vielzahl unterschiedlicher Wärmequellen erfolgen, die
aus dem Stand der Technik bekannt sind. Üblicherweise erfolgt die Herstellung der
Schmelzen in Schritt c) in einem Ofen, Brenner oder durch einen Laserstahl, einen
Elektronenstrahl oder einen Lichtbogen. Es kann aber auch eine chemische, exotherme
Reaktion verwendet werden, oder die Herstellung der Schmelzen erfolgt kapazitiv, konduktiv
oder induktiv. Auch eine beliebige Kombination dieser Wärmequellen ist zur Herstellung
der Schmelzen verwendbar.
[0096] Vorzugsweise erfolgt das Schmelzen der Aluminium-Vorlegierungen in Schritt c) bei
einer Temperatur von mindestens 900 °C, vorzugsweise in einem Temperaturbereich von
900 bis 1 500°C.
[0097] Ein weiteres Erfordernis des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, das gemäß Schritt
d) die Aluminiumschmelzen aus Schritt c) bei einer Temperatur von mindestens 900 °C
in Kontakt gebracht werden.
[0098] Vorzugsweise erfolgt das Inkontaktbringen der Schmelzen in Schritt d) indem die Aluminiumschmelzen
vermischt werden. Beispielsweise werden die Aluminiumschmelzen homogen vermischt.
Das Vermischen der Aluminiumschmelzen kann nach Verfahren aus dem Stand der Technik
erfolgen. Beispielsweise kann die Schmelze der Aluminium-Vorlegierung umfassend ein
Metall, das geeignet ist ein Metallborid zu bilden, in die Schmelze der Aluminium-Vorlegierung
umfassend Bor gerührt werden, oder umgekehrt.
[0099] Das Inkontaktbringen der Schmelzen in Schritt d) erfolgt bei einer Temperatur von
mindestens 900 °C. Vorzugsweise erfolgt das Inkontaktbringen der Schmelzen in Schritt
d) bei einer Temperatur von 900 bis 1 500 °C. Beispielsweise erfolgt das Inkontaktbringen
der Schmelzen in Schritt d) bei einer Temperatur von 900 bis 1 300 °C. Das Inkontaktbringen
der Schmelzen in Schritt d) bei einer Temperatur von mindestens 900 °C hat den Vorteil,
dass das Metall und Bor direkt in der Schmelze eine stabile hoch Bor-haltige Phase
eines Metallborids bilden, die als partikuläre Phase die Aluminiummatrix verfestigt.
[0100] Das Inkontaktbringen der Schmelzen in Schritt d) kann beispielsweise unter Luft,
Schutzgas oder im Vakuum erfolgen. Vorzugsweise erfolgt das Inkontaktbringen der Schmelzen
in Schritt d) unter Schutzgas.
[0101] In einer Ausführungsform erfolgen Schritt c) und Schritt d) bei der gleichen Temperatur.
[0102] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung erfolgt das Inkontaktbringen
der Schmelzen in Schritt d) direkt im Anschluss an Schritt c), d.h. das Inkontaktbringen
der Schmelzen in Schritt d) wird direkt mit den in Schritt c) erhaltenen Aluminiumschmelzen
durchgeführt. Mit anderen Worten, das erfindungsgemäße Verfahren wird ohne einen oder
mehrere weitere Verfahrensschritte zwischen den Verfahrensschritten c) und d) durchgeführt.
[0103] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann der in Schritt d) erhaltene
Metallmatrix-Verbundwerkstoff einer Abkühlung unterzogen werden.
[0104] Beispielsweise erfolgt die Abkühlung des in Schritt d) erhaltenen Metallmatrix-Verbundwerkstoffes
auf eine Temperatur unterhalb der in Schritt d) eingesetzten Temperatur.
[0105] In einer Ausführungsform erfolgt die Abkühlung des in Schritt d) erhaltenen Metallmatrix-Verbundwerkstoffes
in einen festen Zustand (T ≤ T
solids), beispielsweise auf eine Temperatur von ≤ 100 °C, vorzugsweise auf Raumtemperatur,
i.e. eine Temperatur von 10 bis 28 °C. Eine Abkühlung auf eine Temperatur von ≤ 100
°C erfolgt vorzugsweise, wenn der erhaltene Metallmatrix-Verbundwerkstoff keine weiteren
Komponenten als Legierungselement(e) umfasst.
[0106] Umfasst der Metallmatrix-Verbundwerkstoff mindestens eine weitere Komponente als
Legierungselement(e), wird der in Schritt d) erhaltene Metallmatrix-Verbundwerkstoff
vorzugsweise auf eine Temperatur von ≤ T
liquidus der Legierungsschmelze abgekühlt. Die Zulegierung der mindestens einen weiteren Komponente
ist jedoch nur in der Schmelze möglich. Der in Schritt d) erhaltene Metallmatrix-Verbundwerkstoff
wird daher vorzugsweise auf eine Temperatur zwischen 750 °C und T
liquidus, noch bevorzugter auf eine Temperatur zwischen 750 °C und 850 °C, abgekühlt.
[0107] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung erfolgt die Abkühlung des in
Schritt d) erhaltenen Metallmatrix-Verbundwerkstoffes auf eine Temperatur unterhalb
der in Schritt d) eingesetzten Temperatur mit einer Abkühlgeschwindigkeit, die ≥ 1
K/sec, und vorzugsweise ≥ 1 bis 20 K/sec, beträgt. Solche Verfahren zur Abkühlung
von Metallmatrix-Verbundwerkstoffen sind im Stand der Technik bekannt. Beispielsweise
kann eine definierte Abkühlung des Metallmatrix-Verbundwerkstoffes mit Hilfe einer
Kühlung an bewegter Luft erfolgen.
[0108] Umfasst der Metallmatrix-Verbundwerkstoff mindestens eine weitere Komponente als
Legierungselement(e), kann diese nach Abkühlung des Metallmatrix-Verbundwerkstoffes
auf eine Temperatur von ≤ T
liquidus in der Schmelze des Metallmatrix-Verbundwerkstoffes verteilt werden. Beispielsweise
wird die mindestens eine weitere Komponente homogen in der Schmelze des Metallmatrix-Verbundwerkstoffes
verteilt. Das Verteilen der mindestens einen weiteren Komponente in der Schmelze des
Metallmatrix-Verbundwerkstoffes kann nach Verfahren aus dem Stand der Technik erfolgen.
[0109] Bzgl. der mindestens einen weiteren Komponente und deren Mengen in der Aluminiummatrix
wird auf die obigen Definitionen mit Bezug auf die Aluminiummatrix und deren Ausführungsformen
verwiesen.
[0110] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann der erhaltene Metallmatrix-Verbundwerkstoff,
nach Zulegierung der mindestens einen weiteren Komponente, einer weiteren Abkühlung
unterzogen werden.
[0111] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung erfolgt die Abkühlung des Metallmatrix-Verbundwerkstoffes,
nach Zulegierung der mindestens einen weiteren Komponente, in einen festen Zustand
(T ≤ T
solids), vorzugsweise auf eine Temperatur von ≤ 100 °C. Beispielsweise erfolgt die Abkühlung
des Metallmatrix-Verbundwerkstoffes, nach Zulegierung der mindestens einen weiteren
Komponente, auf eine Temperatur von ≤ 100 °C mit einer Abkühlgeschwindigkeit, die
≥ 10 K/sec, und vorzugsweise ≥ 10 bis 20 K/sec, beträgt. Beispielsweise erfolgt die
Abkühlung des Metallmatrix-Verbundwerkstoffes auf eine Temperatur von ≤ 100 °C mit
einer Abkühlgeschwindigkeit in einem Bereich von ≥ 20 K/sec oder in einem Bereich
von 20 K/sec bis 1000 K/sec.
[0112] Solche Verfahren zur Abkühlung von Metallmatrix-Verbundwerkstoffen sind im Stand
der Technik bekannt. Beispielsweise kann eine definierte Abkühlung des Metallmatrix-Verbundwerkstoffes
in einen festen Zustand (T ≤ T
solids) mit Hilfe einer Kühlung an bewegter Luft oder durch Abschrecken in Wasser erfolgen.
[0113] Alternativ erfolgt die Abkühlung des Metallmatrix-Verbundwerkstoffes, nach Zulegierung
der mindestens einen weiteren Komponente, in einen festen Zustand (T ≤ T
solids) an der Luft.
[0114] Zusätzlich oder alternativ kann der in Schritt d) erhaltene Metallmatrix-Verbundwerkstoff
weiteren Verfahrensschritten unterzogen werden. Beispielsweise kann der in Schritt
d) erhaltene Metallmatrix-Verbundwerkstoff in einem weiteren Verfahrensschritt einem
Verfahren ausgewählt aus der Gruppe umfassend Schmiedeverfahren, Gussverfahren, Stranggussverfahren,
Walzverfahren und Extrusionsverfahren unterzogen werden. Diese Verfahren sind im Stand
der Technik bekannt.
[0115] Vorzugsweise wird der in Schritt d) erhaltene Metallmatrix-Verbundwerkstoff einem
Stranggussverfahren unterzogen.
[0116] Umfasst der Metallmatrix-Verbundwerkstoff keine weiteren Komponenten als Legierungskomponenten,
wird der in Schritt d) erhaltene Metallmatrix-Verbundwerkstoff vorzugsweise vor der
Abkühlung dem weiteren Verfahrensschritt, vorzugsweise dem Stranggussverfahren, unterzogen.
[0117] Umfasst der Metallmatrix-Verbundwerkstoff mindestens eine weitere Komponenten als
Legierungselement(e), wird der in Schritt d) erhaltene Metallmatrix-Verbundwerkstoff
vorzugsweise nach Zulegierung der mindestens einen weiteren Komponente dem weiteren
Verfahrensschritt, beispielsweise dem Stranggussverfahren, unterzogen. Der erhaltene
Metallmatrix-Verbundwerkstoff wird vorzugsweise nach Zulegierung der mindestens einen
weiteren Komponente und vor dem Abkühlen dem weiteren Verfahrensschritt, beispielsweise
dem Stranggussverfahren, unterzogen.
[0118] In einer Ausführungsform erfolgt die Abkühlung des in Schritt d) erhaltenen Metallmatrix-Verbundwerkstoffes
in einen festen Zustand (T ≤ T
solids), beispielsweise auf eine Temperatur von ≤ 100 °C, vorzugsweise auf Raumtemperatur,
i.e. eine Temperatur von 10 bis 28 °C. Der erhaltene Metallmatrix-Verbundwerkstoff
kann in Form von Masseln erhalten werden. Anschließend wird der Metallmatrix-Verbundwerkstoff
vorzugsweise auf eine Temperatur zwischen 750 °C und T
liquidus, noch bevorzugter auf eine Temperatur zwischen 750 °C und 850 °C, erwärmt. Nach Erwärmung
des Metallmatrix-Verbundwerkstoffes auf eine Temperatur zwischen 750 °C und T
liquidus ist eine Zulegierung der mindestens einen weiteren Komponente als Legierungselement(e)
möglich. Der so erhaltene Metallmatrix-Verbundwerkstoff, umfassend mindestens eine
weitere Komponente als Legierungselement(e), kann anschließend mindestens einem weiteren
Verfahrensschritt, beispielsweise dem Stranggussverfahren, unterzogen werden. Das
Stranggussverfahren hat den Vorteil, dass der erhaltene Metallmatrix-Verbundwerkstoff
abgekühlt wird, beispielsweise in einen festen Zustand (T ≤ T
so-lids), vorzugsweise auf eine Temperatur von ≤ 100 °C, noch bevorzugter auf Raumtemperatur,
i.e. eine Temperatur von 10 bis 28 °C. Der erhaltene Metallmatrix-Verbundwerkstoff
kann anschließend in einem weiteren Verfahrensschritt einem Verfahren ausgewählt aus
der Gruppe umfassend Schmiedeverfahren, Gussverfahren, Stranggussverfahren, Walzverfahren
und Extrusionsverfahren, vorzugsweise Extrusionsverfahren, unterzogen werden. Diese
Verfahren sind im Stand der Technik bekannt.
[0119] Aufgrund der Vorteile, die der erfindungsgemäße Metallmatrix-Verbundwerkstoff bietet,
betrifft die vorliegende Erfindung auch ein Artikel umfassend den Metallmatrix-Verbundwerkstoff.
Aufgrund des hohen Bor-Gehalts und damit seiner hohen Menge an Neutronen-Fänger, seiner
hohen Warmfestigkeit und Wärmeleitfähigkeit sowie der hohen Langzeitbeständigkeit
eignet sich der erfindungsgemäße Metallmatrix-Verbundwerkstoff insbesondere zur Herstellung
von Lagerungsbehältern für radioaktiv (noch schwach) strahlende Kernbrennstäbe.
[0120] Der Artikel ist daher vorzugsweise ein Lagerungsbehälter für radioaktiv strahlende
Kernbrennstäbe.
[0121] Aufgrund der hervorragenden Eigenschaften des Metallborids vom MB
6-Typ als Neutronen-Fänger, betrifft die vorliegende Erfindung auch die Verwendung
eines Metallborids vom MB
6-Typ in einem Lagerungsbehälter für radioaktiv strahlende Kernbrennstäbe.
[0122] Das Metallborid liegt vorzugsweise in Form von Nanopartikeln vor. Die Partikel haben
vorzugsweise einen Durchmesser in einem Bereich von 10 bis 100 000 nm. Beispielsweise
haben die Partikel einen Durchmesser in einem Bereich von 15 bis 10 000 nm, weiter
bevorzugt von 20 bis 5 000 nm und am meisten bevorzugt von 25 bis 1 000 nm.
[0123] Beispielsweise sind die Partikel des Metallborids sphärisch, nicht-sphärisch oder
Mischungen hiervon. Vorzugsweise sind die Partikel des Metallborids eine Mischung
aus sphärischen und nicht-sphärischen Partikeln.
[0124] In einer Ausführungsform sind die Partikel des Metallborids homogen in der Aluminiummatrix
verteilt. Alternativ können die Partikel des Metallborids inhomogen in der Aluminiummatrix
verteilt sein.
[0125] In einer Ausführungsform umfasst der Metallmatrix-Verbundwerkstoff das Metallborid
in einer Menge von 12 bis 60 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Metallmatrix-Verbundwerkstoffes.
Beispielsweise umfasst der Metallmatrix-Verbundwerkstoff das Metallborid in einer
Menge von 12 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Metallmatrix-Verbundwerkstoffes.
[0126] Das Metallborid ist ein Metallborid vom MB
6-Typ, wobei M ein Metall-Kation bezeichnet. Beispielsweise kann M ein Metall ausgewählt
aus der Gruppe umfassend Calcium und/oder Lanthan sein. Die Verwendung eines Metallborids
vom MB
6-Typ hat den Vorteil, dass der Metallmatrix-Verbundwerkstoff Bor in einer hohen Menge
umfasst, insbesondere in einer Menge die höher ist als die Menge die üblicherweise
mit Borcarbid (B
4C) in entsprechenden Werkstoffen erzielt wird, und somit eine hohe Menge an "Neutronen-Fänger"
bereitstellt.
[0127] In einer Ausführungsform ist das Metallborid daher Calcium-Hexaborid (CaB
6) und/oder Lanthan-Hexaborid (LaB
6).
[0128] Beispielsweise ist das Metallborid Calcium-Hexaborid (CaB
6) und Lanthan-Hexaborid (LaB
6). Alternativ ist das Metallborid Calcium-Hexaborid (CaB
6) oder Lanthan-Hexaborid (LaB
6).
[0129] Vorzugsweise ist das Metallborid Calcium-Hexaborid (CaB
6).
[0130] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das Metallborid ein Gewichtsverhältnis
der Isotopen
11B zu
10B [
11B/
10B] von 5:1 bis 3:1 auf. Beispielsweise weist das Metallborid ein Gewichtsverhältnis
der Isotopen
11B zu
10B [
11B/
10B] von etwa 4:1 auf.