Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft einen Kraftstoffinjektor nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Ein Kraftstoffinjektor nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist aus der nachveröffentlichten
DE 10 2014 223659 A1 der Anmelderin bekannt. Bei dem bekannten Kraftstoffinjektor ist es vorgesehen, das
üblicherweise in Form eines Piezoelements ausgebildete Sensorelement mittels einer
einen Klebstoff aufweisenden stoffschlüssigen Verbindung mit dem Grund einer Ausnehmung
bzw. eines Verformungsbereichs zu verbinden. Bei einer Deformation des Verformungsbereichs
aufgrund von Druckschwankungen in einer Versorgungsbohrung für einen Hochdruckraum
des Injektorgehäuses lässt sich dadurch zumindest mittelbar auf die Stellung eines
Einspritzglieds bzw. einer Düsennadel schließen. Dadurch kann insbesondere über die
Lebensdauer des Kraftstoffinjektors betrachtet die Ansteuerung des Einspritzglieds
optimiert werden, um beispielsweise Verschleiß oder ähnliche Effekte an Bauteilen
des Kraftstoffinjektors auszugleichen. Gewünscht bei derartigen stoffschlüssigen Verbindungen
zwischen einem Sensorelement und einem Verformungsbereich ist insbesondere eine zuverlässige
Verbindung sowie die Erzielung möglichst hoher (Spannungs-)Signale des Sensorelements,
da damit eine bessere Auflösung des erfassten mechanischen Spannungszustands auf das
Sensorelements ermöglicht wird. Höhere elektrische Spannungssignale durch das Sensorelement
könnten beispielsweise auch durch einen in der Wandstärke reduzierten Verformungsbereich
erzielt werden, da dadurch bei Druckschwankungen eine stärkere Verformung auftreten
würde. Die Reduzierung der Wandstärke ist jedoch bei den zur Diskussion stehenden
Systemdrücken im Injektorgehäuse, die bei derartigen Kraftstoffinjektoren üblicherweise
mehr als 2000bar betragen aus Festigkeitsgründen kritisch, so dass die Wandstärke
im Bereich des Verformungsbereichs nicht beliebig reduziert werden kann. Daher ist
es bei der eingangs genannten Schrift vorgesehen, die stoffschlüssige Verbindung zwischen
dem Sensorelement und dem Grund der Ausnehmung im Bereich des Verformungsbereichs
lediglich über einen Teilbereich des Sensorelements auszubilden. Dadurch lassen sich
insbesondere gegenüber dem Stand der Technik bei vollflächig verklebten Sensorelementen
erhöhte Signale erzielen. Nachteilig dabei ist, dass zur Ausbildung der lediglich
bereichsweisen Verbindung zwischen dem Grund des Verformungsbereichs und dem Sensorelement
der Grund des Verformungsbereichs relativ aufwändig, d.h. mit Erhebungen bzw. Vertiefungen
ausgebildet werden muss. Auch ist das definierte Aufbringen des Materials für die
stoffschlüssige Verbindung als relativ aufwändig anzusehen.
Offenbarung der Erfindung
[0003] Ausgehend von dem dargestellten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, einen Kraftstoffinjektor nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 derart weiterzubilden,
dass bei fertigungstechnisch relativ einfacher Herstellbarkeit der Verbindung zwischen
dem Sensorelement und dem Injektorgehäuse relativ hohe Spannungs- bzw. Signalwerte
durch das Sensorelement erzielt werden können. Dadurch soll es ermöglicht werden,
entweder eine besonders hohe Auflösung der Signale zu ermöglichen, oder aber die Wandstärke
im Verformungsbereich gegenüber dem Stand der Technik zu erhöhen, um erhöhte Festigkeitswerte
des Injektorgehäuses zu erzielen. Im letztgenannten Fall sollen trotz der erhöhten
Wandstärke im Verformungsbereich die mit der Sensoreinrichtung erzeugten (Spannungs-)Signale
genügen, den Druckverlauf in der Versorgungsbohrung bzw. dem Hochdruckraum hinreichend
genau zu erfassen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Kraftstoffinjektor mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass zusätzlich zur ersten stoffschlüssigen
Verbindung zwischen der Grundfläche des Sensorelements und dem Grund des Verformungsbereichs
eine zusätzliche, zweite stoffschlüssige Verbindung zumindest an zwei gegenüberliegenden
Seiten der Umfangsfläche des Sensorelements zumindest über einen Teilbereich der Höhe
des Sensorelements ausgebildet ist, und dass das Sensorelement dazu ausgebildet ist,
Spannungen bzw. Kräfte im Bereich der zumindest zwei gegenüberliegenden Seiten im
Bereich der Umfangsfläche längs zur Ebene des Sensorelements zu erfassen.
[0005] Mit anderen Worten gesagt bedeutet dies, dass zusätzlich zur Erfassung von Spannungen
im Übergangsbereich zwischen dem Verformungsbereich und der Grundfläche des Sensorelements
über die zweite stoffschlüssige Verbindung auch mechanische Spannungen auf die Umfangsfläche
des Sensorelements übertragen werden, die durch das Sensorelement ausgewertet bzw.
erfasst werden können. Diese (Spannungs-)Signale addieren sich vereinfacht gesprochen
zu den erzielbaren (Spannungs-)Signalen, die von dem Sensorelement über die Grundfläche
des Sensorelements detektiert werden können.
[0006] Wesentlich ist auch, dass die Erfindung zwar vorzugsweise bei Verformungsbereichen
zum Einsatz kommt, die durch eine entsprechende Abflachung bzw. Vertiefung im Injektorgehäuse
ausgebildet werden. Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich, die zweite stoffschlüssige
Verbindung ohne direkte Ankopplung beispielsweise an eine schräg bzw. senkrecht zum
Sensorelement verlaufende Fläche der Abflachung bzw. der Vertiefung des Injektorgehäuses
auszubilden bzw. in Wirkverbindung mit dem Sensorelement zu bringen.
[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektors sind in den
Unteransprüchen angeführt.
[0008] Um einerseits einen geschützten An- bzw. Einbau des Sensorelements im Injektorgehäuse
zu ermöglichen, sowie andererseits die Wandstärke im Verformungsbereich relativ einfach
auf das gewünschte Maß einstellen zu können und das Anordnen der zweiten stoffschlüssigen
Verbindung aus fertigungstechnischer Sicht möglichst einfach zu gestalten, ist es
besonders bevorzugt vorgesehen, dass das Sensorelement in einer sacklochförmigen Vertiefung
angeordnet ist, und dass der (insbesondere ringförmige) Zwischenraum zwischen dem
Sensorelement und der Vertiefung maximal bis zur Oberseite des Sensorelements von
dem Material der zweiten stoffschlüssigen Verbindung ausgefüllt ist.
[0009] In wiederum herstellungstechnisch besonders bevorzugter Ausgestaltung, die eine besonders
einfache Ausbildung der sacklochförmigen Vertiefung ermöglicht, wird vorgeschlagen,
dass die Vertiefung zumindest im Verbindungsbereich mit der Grundfläche des Sensorelements
eben ausgebildet ist.
[0010] Bei den üblichen Dimensionierungen des Sensorelements ist es in Verbindung mit den
gewünschten Wandstärken des Verformungsbereichs sowie dem Wunsch eines möglichst geschützten
Einbaus des Sensorelements darüber hinaus bevorzugt vorgesehen, dass die Oberseite
des Sensorelements unterhalb des Niveaus der Außenwand angeordnet ist, von der die
Vertiefung ausgeht.
[0011] Besonders hohe zusätzliche elektrische Spannungssignale über die zusätzliche stoffschlüssige
Verbindung lassen sich erzielen, wenn die Grundfläche des Sensorelements und die Grundfläche
der Vertiefung jeweils rechteckförmig ausgebildet ist, und wenn die in Wirkverbindung
mit dem Material der zusätzlichen, zweiten stoffschlüssigen Verbindung angeordneten,
gegenüberliegenden Seitenwände des Sensorelements und der Vertiefung parallel zu einer
Druckverformungsebene ausgerichtet sind.
[0012] Darüber hinaus lassen sich die elektrischen Spannungssignale, die über die zweite
stoffschlüssige Verbindung im Bereich der Umfangsfläche durch das Sensorelement erzeugt
werden, erhöhen, wenn das Material der zweiten stoffschlüssigen Verbindung volumenstabile,
d.h. eine hohe Härte aufweisende Partikel erhält.
[0013] Der Herstellungsprozess des Kraftstoffinjektors bzw. der Anbau des Sensorelements
lässt sich darüber hinaus vereinfachen, wenn das Material der stoffschlüssigen Verbindung
und der zweiten stoffschlüssigen Verbindung identisch ist. Dadurch lassen sich insbesondere
beide stoffschlüssigen Verbindungen durch ein und denselben Fertigungsschritt realisieren.
[0014] Ganz besonders bevorzugt ist darüber hinaus eine Ausführungsform (insbesondere mit
volumenstabilen Partikeln in der zusätzlichen stoffschlüssigen Verbindung), bei der
das Material der stoffschlüssigen Verbindung und der zweiten stoffschlüssigen Verbindung
einen wärmeaushärtbaren Klebstoff aufweist. Dadurch lässt sich bei der Fertigung bzw.
beim Anbringen der Sensoreinrichtung eine mechanische Vorspannung auf das Sensorelement
erzeugen. Derartige Vorspannungen haben sich in der Praxis als für die Lebensdauer
bzw. Betriebssicherheit des Sensorelements als vorteilhaft herausgestellt.
[0015] Um das Sensorelement in einem möglichst brennraumfernen Bereich des Kraftstoffinjektors
anordnen zu können und darüber hinaus auf zusätzliche Abzweige oder ähnliches verzichten
zu können, ist es weiterhin bevorzugt vorgesehen, wenn die Vertiefung zur Aufnahme
des Sensorelements im Bereich der Versorgungsbohrung angeordnet und zumindest im Wesentlichen
senkrecht zur Versorgungsbohrung ausgerichtet ist. Mit anderen Worten gesagt bedeutet
dies, dass über das Sensorelement der in der Versorgungsbohrung herrschende Druck
bzw. dessen Druckverlauf erfassbar ist. Außerdem werden dadurch auf die beiden Seitenwände
des Sensorelements gleich hohe Kräfte von der Wand der Vertiefung erzeugt.
[0016] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung.
[0017] Diese zeigt in:
- Fig. 1
- einen vereinfachten Längsschnitt durch einen Kraftstoffinjektor,
- Fig. 2
- einen Teilbereich des Kraftstoffinjektors gemäß der Fig. 1 im Bereich eines Sensorelements
in unverformten Zustand im Längsschnitt,
- Fig. 3
- der Bereich des Kraftstoffinjektors gemäß Fig. 2 bei einer Verformung des Injektorgehäuses
im Bereich eines Verformungsbereichs im Längsschnitt und
- Fig. 4
- einen Teil des Sensorelements gemäß Fig. 3 zur Erläuterung der auf das Sensorelement
wirkenden mechanischen Kräfte bzw. Spannungen während der Verformung.
[0018] Gleiche Elemente bzw. Elemente mit gleicher Funktion sind in den Figuren mit den
gleichen Bezugsziffern versehen.
[0019] Der in der Fig. 1 stark vereinfacht dargestellte Kraftstoffinjektor 10 ist als sogenannter
Common-Rail-Injektor ausgebildet, und dient dem Einspritzen von Kraftstoff in den
nicht gezeigten Brennraum einer Brennkraftmaschine, insbesondere einer selbstzündenden
Brennkraftmaschine.
[0020] Der Kraftstoffinjektor 10 weist ein im Wesentlichen aus Metall bestehendes, ggf.
mehrteilig ausgebildetes Injektorgehäuse 11 auf, in dem auf der dem Brennraum der
Brennkraftmaschine zugewandten Seite wenigstens eine, vorzugsweise mehrere Einspritzöffnungen
12 zum Einspritzen des Kraftstoffs eingeordnet sind. Innerhalb des Injektorgehäuses
11 bildet dieses einen Hochruckraum 15 aus, in dem eine als Einspritzglied dienende
Düsennadel 16 in Richtung des Doppelpfeils 17 hubbeweglich angeordnet ist. In der
dargestellten, abgesenkten Stellung der Düsennadel 16 bildet diese zusammen mit der
Innenwand des Hochdruckraums 15 bzw. des Injektorgehäuses 11 einen Dichtsitz aus,
so dass die Einspritzöffnungen 12 zumindest mittelbar verschlossen sind, derart, dass
das Einspritzen von Kraftstoff aus dem Hochdruckraum 15 in den Brennraum der Brennkraftmaschine
vermieden wird. In der anderen, nicht dargestellten, von dem Dichtsitz abgehobenen
Position der Düsennadel 16 gibt diese die Einspritzöffnungen 12 zum Einspritzen des
Kraftstoffs in den Brennraum der Brennkraftmaschine frei. Die Bewegung der Düsennadel
16, insbesondere zum Freigeben der Einspritzöffnungen 12, erfolgt auf eine an sich
bekannte Art und Weise mittels eines nicht dargestellten Aktuators, der über eine
Spannungsversorgungsleitung 18 von einer Steuereinrichtung der Brennkraftmaschine
ansteuerbar ist. Bei dem Aktuator kann es sich insbesondere um einen Magnetaktuator
oder aber um einen Piezoaktuator handeln.
[0021] Die Versorgung des Hochdruckraums 15 mit unter Hochdruck (Systemdruck) stehendem
Kraftstoff erfolgt über eine innerhalb des Injektorgehäuses 11 angeordnete bzw. in
Bauteilen des Kraftstoffinjektors 10 ausgebildete Versorgungsbohrung 19, die insbesondere
exzentrisch zur Längsachse 21 des Injektorgehäuses 11 in einem Randbereich des Kraftstoffinjektors
10 und zumindest im Wesentlichen parallel zur Längsachse 21, verläuft. Die Versorgungsbohrung
19 ist darüber hinaus über einen nicht dargestellten Kraftstoffanschlussstutzen mit
einer Kraftstoffleitung 22 verbunden, welche wiederum mit einem Kraftstoffspeicher
25 (Rail) gekoppelt ist.
[0022] In einem von den Einspritzöffnungen 12 bzw. dem Brennraum axial relativ weit beabstandeten
Bereich des Injektorgehäuses 11 ist in dessen Außenwand 23 beispielhaft eine sacklochförmige
Vertiefung 24 ausgebildet, so dass die Wanddicke des Injektorgehäuses 11 im Bereich
der Vertiefung 24 reduziert ist. Die Vertiefung bzw. deren Längsachse ist zumindest
im Wesentlichen senkrecht zur Versorgungsbohrung 19 im Bereich der Vertiefung 24 angeordnet.
Ergänzend wird erwähnt, dass anstelle einer sacklochförmigen Vertiefung 24 das Injektorgehäuse
11 auch eine Abflachung aufweisen kann, in deren Bereich die Wanddicke des Injektorgehäuses
11 reduziert ist.
[0023] Der eben ausgebildete Grund 26 der Vertiefung 24 bildet einen Teil eines Verformungsbereichs
27 aus. Dadurch, dass die Wanddicke des Injektorgehäuses 11 im Bereich der Vertiefung
24 reduziert ist, wirkt der Wandabschnitt 29 des Injektorgehäuses 11 auf der der Vertiefung
24 zugewandten Seite als Verformungsbereich 27 in Art einer elastisch verformbaren
Membran, wobei die Verformung, welche sich als Wölbung ausbildet, umso größer ist,
je höher der augenblickliche Kraftstoffdruck in der Versorgungsbohrung 19 ist.
[0024] Zur Detektion des zeitlichen Verlaufs des Kraftstoffdrucks in der Versorgungsbohrung
19 und damit auch in dem Hochdruckraum 15, welcher als Indiz für die augenblickliche
Stellung der Düsennadel 16 zur Ansteuerung der Düsennadel 16 verwendet wird, weist
der Kraftstoffinjektor 10 eine Messeinrichtung 30 auf. Die Messeinrichtung 30 weist
insbesondere ein als Piezoelement 31 ausgebildetes Sensorelement 32 auf, das auf der
dem Verformungsbereich 27 zugewandten Seite eben ausgebildet ist.
[0025] Das Sensorelement 32 ist über eine Anschlussleitung 33 beispielsweise mit einer elektronischen
Steuereinheit verbunden, die aus den von dem Sensorelement 32 erzeugten (Spannungs-)Signalen
auf eine Deformation bzw. Verformung des Verformungsbereichs 27 schließt. Hierbei
ist die Deformation des Verformungsbereichs 27 umso stärker bzw. größer, desto höher
der in der Versorgungsbohrung 19 (und damit auch in dem Hochdruckraum 15) herrschende
Druck ist. Aus dem Druck bzw. insbesondere aus dem Druckverlauf lässt sich dadurch
zumindest mittelbar auf die Stellung der Düsennadel 16 schließen, um diese zeit- und
bedarfsgerecht ansteuern zu können.
[0026] Entsprechend der Darstellung der Fig. 2 ist die Vertiefung 24 (wenn in der Versorgungsbohrung
19 kein bzw. ein relativ geringer Druck herrscht) mit zwei, senkrecht zur Zeichenebene
der Fig. 2 angeordneten Seitenwänden 34, 35 versehen, wobei die Vertiefung 24 im Querschnitt
gesehen insgesamt zumindest im Wesentlichen rechteckförmig ausgebildet ist. Ebenso
weist das Sensorelement 32 in paralleler Ausrichtung zu den Seitenwänden 34, 35 der
Vertiefung 24 zwei, an dessen Umfang ausgebildete Seitenwände 36, 37 auf. Die Oberseite
38 des Sensorelements 32 verläuft im unbelasteten Zustand der Versorgungsbohrung 19
etwas unterhalb des Niveaus der Außenwand 23 im Bereich der Vertiefung 24.
[0027] Das Sensorelement 32 ist mit dem ebenen Grund 26 der Vertiefung 24 über eine erste
stoffschlüssige Verbindung 41 verbunden. Die erste stoffschlüssige Verbindung 41 umfasst
dabei insbesondere einen wärmeaushärtbaren Klebstoff, so dass zwischen der (rechteckförmigen)
Grundfläche 40 des Sensorelements 32 und dem Grund 26 der Vertiefung 24 eine dünne,
insbesondere eine gleichmäßige Schichtdicke aufweisende Klebstoffschicht 39 ausgebildet
ist. Darüber hinaus ist es vorgesehen, dass das Sensorelement 32 im Bereich seiner
Umfangsfläche 45, zumindest aber im Bereich der beiden jeweils parallel zueinander
verlaufenden Seitenwände 34, 35 der Vertiefung 24 sowie den Seitenwänden 36, 37 des
Sensorelements 32 mit einer zweiten stoffschlüssigen Verbindung 42 verbunden ist.
Vorzugsweise entspricht das Material der ersten stoffschlüssigen Verbindung 41 dem
Material der zweiten stoffschlüssigen Verbindung 42. Das bedeutet, dass das Material
der zweiten stoffschlüssigen Verbindung 42 zumindest einen wärmeaushärtbaren Klebstoff
umfasst. Besonders bevorzugt ist es darüber hinaus, wenn das Material der zweiten
stoffschlüssigen Verbindung 42 (sowie der ersten stoffschlüssigen Verbindung 41) volumenstabile
Partikel 44 enthält. Derartige volumenstabile Partikel 44 können dabei beispielsweise
aus Metall bestehen oder aber aus volumenstabilen Kunststoffpartikeln.
[0028] Wesentlich ist, dass der radiale Zwischenraum 50 zwischen der Umfangsfläche 45 des
Sensorelements 32 und der Vertiefung 24 mit dem Material der zweiten stoffschlüssigen
Verbindung 42 ausgefüllt ist. Dabei reicht das Material der zweiten stoffschlüssigen
Verbindung 42 zumindest über einen Teilbereich der Höhe H des Sensorelements 32. Im
dargestellten Ausführungsbeispiel schließt die Oberseite 51 des Materials der zweiten
stoffschlüssigen Verbindung 42 zumindest in etwa bündig mit der Oberseite 38 des Sensorelements
32 ab.
[0029] Zur Ausbildung der beiden stoffschlüssigen Verbindungen 41, 42 während der Fertigung
kann es beispielhaft vorgesehen sein, dass eine definierte Menge des Materials der
beiden stoffschlüssigen Verbindungen 41, 42 in einem einzigen Dosiervorgang in die
Vertiefung 24 eingegeben wird. Anschließend wird das Sensorelement 32 in die Vertiefung
24 eingeführt, bis dieses seine gewünschte Sollposition in der Vertiefung 24 erreicht
hat.
[0030] Das Sensorelement 32 bzw. das Piezoelement 31 ist dazu ausgebildet, sowohl Zugspannungen
im Bereich der Grundfläche 40 des Sensorelements 32 zur erfassen, die senkrecht zu
einer Verformungsebene 52 verlaufen, als auch mechanische Spannungen, insbesondere
Druckspannungen, die in einer zweiten Verformungsebene 53 (Fig. 4) verlaufen, welche
senkrecht zur ersten Versorgungsebene 52 angeordnet ist. Hierzu kann das Piezoelement
31 eine Vielzahl von übereiander angeordneten, spannungs- bzw. druckempfindlichen
Schichten aufweisen, die ggf. in unterschiedlichen Richtungen zueinander ausgerichtet
bzw. orientiert sind. Die in der zweiten Verformungsebene 53 auftretenden (Druck-)Spannungen
sind in der Fig. 4 durch die Kräfte F
d verdeutlicht, während die auf die Grundfläche 40 wirkenden Zugspannungen durch die
Kräfte F
z dargestellt sein sollen. Wesentlich dabei ist, dass durch das Material der zweiten
stoffschlüssigen Verbindung 42 eine (zumindest im Wesentlichen) starre Verbindung
zwischen den Seitenwänden 34, 35 der Vertiefung 24 und den Seitenwänden 36, 37 des
Sensorelements 32 erzeugt wird. Dies wird insbesondere auch durch die zumindest in
der zweiten stoffschlüssigen Verbindung 42 vorgesehenen volumenkonstanten Partikel
erzeugt.
[0031] Entsprechend der Darstellung der Fig. 3, bei der durch die gestrichelte Linie die
Kontur 55 des Kraftstoffinjektors im unverformten Zustand gezeigt ist, wölbt sich
bei einem steigenden hydraulischem Druck in der Versorgungsbohrung 19 der Verformungsbereich
27 und somit auch die Grundfläche 40 des Sensorelements 32 nach außen, während die
Seitenwände 34, 35 der Vertiefung 24 in einem Winkel α in Richtung zum Sensorelement
32 gekippt werden. Dadurch wird das Sensorelement 32 in einer senkrecht zur ersten
Verformungsebene 52 verlaufenden Richtung zusammengedrückt, was durch eine entsprechende
Auslegung des Piezoelements 31 zu entsprechenden (zusätzlichen) Spannungssignalen
führt.
[0032] Der soweit beschriebene Kraftstoffinjektor 10 kann in vielfältiger Art und Weise
abgewandelt bzw. modifiziert werden, ohne vom Erfindungsgedanken abzuweichen. So ist
beispielsweise auch der Einsatz von im Querschnitt nicht rechteckförmigen Sensorelementen
32 und Vertiefungen 24 möglich.
1. Kraftstoffinjektor (10), insbesondere Common-Rail-Injektor, mit einem Injektorgehäuse
(11), in dem ein Hochdruckraum (15) ausgebildet ist, der über eine im Injektorgehäuse
(11) angeordnete Versorgungsbohrung (19) mit unter Druck stehendem Kraftstoff versorgbar
ist, mit wenigstens einer zumindest mittelbar mit dem Hochdruckraum (15) verbundenen,
im Injektorgehäuse (11) ausgebildeten Einspritzöffnung (12) zum Einspritzen von Kraftstoff
in den Brennraum einer Brennkraftmaschine, mit einem die wenigstens eine Einspritzöffnung
(12) freigebenden oder verschließenden Einspritzglied (16), und mit einer Messeinrichtung
(30) zur zumindest mittelbaren Erfassung des Drucks im Hochdruckraum (15) oder der
Versorgungsbohrung (19), wobei die Messeinrichtung (30) dazu ausgebildet ist, eine
elastische Verformung eines zumindest mittelbar mit der Versorgungsbohrung (19) oder
dem Hochdruckraum (15) in Wirkverbindung angeordneten Verformungsbereichs (27) zu
erfassen, wobei die Messeinrichtung (30) ein eine Grundfläche (40) und eine Umfangsfläche
(45) aufweisendes Sensorelement (32) aufweist, das mit der Grundfläche (40) auf der
dem Verformungsbereich (27) zugewandten Seite mit dem Verformungsbereich (27) über
eine erste stoffschlüssige Verbindung (41) verbunden ist, und wobei das Sensorelement
(32) dazu ausgebildet ist, in dem Verformungsbereich (27) bei einer Deformation auftretende
Spannungen, zu erfassen,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine zweite stoffschlüssige Verbindung (42) zumindest an zwei gegenüberliegenden
Seiten (36, 37) der Umfangsfläche (45) des Sensorelements (32) zumindest über einen
Teil der Höhe (H) des Sensorelements (32) ausgebildet ist, und dass das Sensorelement
(32) dazu ausgebildet ist, durch Kräfte (Fd) verursachte Spannungen im Bereich der zumindest zwei gegenüberliegenden Seiten (36,
37) des Sensorelements (32) zu erfassen.
2. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sensorelement (32) in einer sacklochförmigen Vertiefung (24) angeordnet ist,
und dass der radiale Zwischenraum (50) zwischen dem Sensorelement (32) und der Vertiefung
(24) maximal bis zur Oberseite (38) des Sensorelements (32) von dem Material der zweiten
stoffschlüssigen Verbindung (42) ausgefüllt ist.
3. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vertiefung (24) zumindest im Bereich des Sensorelements (32) einen eben ausgebildeten
Grund (26) aufweist.
4. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Oberseite (38) des Sensorelements (32) unterhalb des Niveaus einer Außenwand
(23) des Injektorgehäuses (11) verläuft, von der die Vertiefung (24) ausgeht.
5. Kraftstoffinjektor nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Grundfläche (40) des Sensorelements (32) und die Grundfläche der Vertiefung (24)
jeweils rechteckförmig ausgebildet ist, und dass die in Wirkverbindung mit dem Material
der zweiten stoffschlüssigen Verbindung (42) angeordneten gegenüberliegenden Seitenwände
(36, 37) des Sensorelements (32) und der Vertiefung (24) parallel zu einer Druckverformungsebene
(52) ausgerichtet sind, die parallel zur Ebene des Sensorelements (32) verläuft.
6. Kraftstoffinjektor nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Material der zusätzlichen stoffschlüssigen Verbindung volumenstabile Partikel
enthält.
7. Kraftstoffinjektor nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Material der ersten stoffschlüssigen Verbindung (41) und der zweiten stoffschlüssigen
Verbindung (42) identisch ist.
8. Kraftstoffinjektor nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Material der ersten Verbindung (41) und der zweiten stoffschlüssigen Verbindung
(42) einen wärmeaushärtbaren Klebstoff aufweist.
9. Kraftstoffinjektor nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vertiefung (24) im Bereich der Versorgungsbohrung (19) angeordnet ist und zumindest
im Wesentlichen senkrecht zur Versorgungsbohrung (19) ausgerichtet.