Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verbrauchermodul zum Einsetzen in ein Rohr einer dreidimensionalen
tragenden Rohrstruktur eines Möbelsystems, wobei das Verbrauchermodul ein längliches
Gehäuse umfasst und wobei an einer Aussenseite des Gehäuses zwei Kontaktelemente für
die elektrische Kontaktierung des Verbrauchermoduls angeordnet, sind, die unterschiedliche
Polaritäten aufweisen. Die Erfindung betrifft weiter ein Möbelsystem mit einer dreidimensionalen
tragenden Rohrstruktur und mindestens einem solchen Verbrauchsmodul.
Stand der Technik
[0002] Möbelsysteme mit einer dreidimensionalen tragenden Rohrstruktur, umfassend eine Mehrzahl
von Rohren und eine Mehrzahl von dreidimensionalen Knotenelementen, wobei zwei oder
mehrere Rohre an Anschlussstellen eines der dreidimensionalen Knotenelemente befestigbar
sind, sind bekannt.
[0003] So offenbart beispielsweise die
CH 429 317 (U. Schärer's Söhne) eine Röhrverbindung für den Gestellbau, bei welcher zur lösbaren Verbindung der
Rohrenden miteinander ein Verbindungskopf mit je einer Gewindebohrung zu jedem Rohrende
vorgesehen ist. Die Gewindebohrungen verlaufen in der jeweiligen Achsrichtung. In
sie lassen sich in das Rohrende hineinragende Kopfschrauben einschrauben, auf deren
Schaft sich zwei Keilhülsen befinden, die mit der Keilfläche aneinander und mit der
davon abgewandten Stirnseite am Verbindungskopf bzw. am Schraubenkopf anstehen und
bei angezogener Schraube das Rohrende innenseitig festhalten.
[0004] Es ist ein Bedürfnis, in oder an Möbeln und Möbelsystemen Verbraucher anzuordnen,
z. B. Leuchten, und/oder mit elektrischer Energie zu versorgen. Verbraucher wie Leuchten
können beispielsweise mechanisch an der Rohrstruktur befestigt werden, und Versorgungskabel
können durch Öffnungen der Möbel von der Rückseite her durchgeführt werden. Ebenfalls
üblich sind Kanäle, in welchen solche Versorgungskabel unauffällig bzw. unsichtbar
geführt werden können.
[0005] An der Rohrstruktur befestigte Verbraucher wie z. B. Leuchten sowie deren Zuleitung
stören oft das Erscheinungsbild des Möbelsystems und behindern zum Teil auch die Nutzung,
beispielsweise dann, wenn ein Teil des durch die Rohrstruktur definierten Aufnahmeraums
für die Aufnahme der Verbraucher benötigt wird bzw. die Verbraucher in diesen Aufnahmeraum
oder eine Zugangsfläche hinein ragen.
[0006] Es sind deshalb Ansätze bekannt, die Rohre eines Möbelsystems zur Aufnahme von Verbrauchern
oder zumindest von Elementen davon zu nutzen. So zeigt die
WO 94/21961 A1 (Plänlicht-Handelsgesellschaft mbH & Co. KG) ein Beleuchtungssystem mit einem Trägerprofil
zum Aufbau von Möbeln, Vitrinen, Regalen usw., welches beabstandete Bohrungen aufweist.
Leuchteneinheiten können in jeweils eine Bohrung des Trägerprofils eingesteckt werden.
Im Trägerprofil ist ein elektrischer Leiter angeordnet, den ein stiftartiger Kontaktteil
der eingesteckten Leuchteneinheit elektrisch kontaktiert. Die Leuchte selbst ist ausserhalb
des Profils angeordnet.
[0007] Die
DE 20 2012 003 663 U1 (Horst Lettenmayer) offenbart ein Regal bestehend aus Systemrohren und sie verbindenden Gewindeknoten.
Das Regal weist eine Beleuchtungseinrichtung auf, wobei mindestens eines der Systemrohre
eine zentrale, längliche Teilnut aufweist, die nicht bis zu den Gewindeknoten reicht,
und wobei ein LED-Leuchtkörper in das Systemrohr eingesetzt werden kann. Die Stromzufuhr
zum LED-Leuchtkörper erfolgt innerhalb des Systemrohrs, und das Systemrohr, der LED-Leuchtkörper
und die Gewindeknoten lassen sich durch das Spannen von Spanndübeln, die innerhalb
des Systemrohrs angeordnet sind, gegeneinander verspannen und festlegen. Um den LED-Leuchtkörper,
der sich im Bereich der Teilnut befindet, mit Strom zu versorgen, kann ein Kontaktknopf
vorgesehen sein, welcher federnd an einem am Längsende des LED-Leuchtkörpers angeordneten
Kontakt anliegt und über einen Draht mit Strom versorgt wird. Es sind sowohl LED-Leuchtkörper
möglich, die zwei Kontakte auf derselben Seite, als auch solche, die zwei Kontakte
an ihren gegenüberliegenden Längsenden aufweisen.
[0008] Die Verbrauchsmodule bildenden Leuchtkörper lassen sich somit innerhalb der Systemrohre
unterbringen. Die mechanische Halterung und Kontaktierung des Leuchtkörpers ist aber
aufwendig.
Darstellung der Erfindung
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, ein dem eingangs genannten technischen Gebiet zugehörendes
Verbrauchermodul zu schaffen, welches einfach und zuverlässig im Rohr der dreidimensionalen
tragenden Rohrstruktur gehalten und kontaktiert werden kann.
[0010] Die Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 definiert. Gemäss der
Erfindung sind die Kontaktelemente derart angeordnet, dass sie in eingesetztem Zustand
des Verbrauchermoduls zwei im Innern des Rohrs angeordnete Kontaktflächen unterschiedlicher
Polarität in im Wesentlicher radialer Richtung kontaktieren.
[0011] Das erfindungsgemässe Verbrauchermodul kann im Wesentlichen vollständig im Rohr aufgenommen
werden. Dies bedeutet aber nicht, dass einzelne Elemente nicht aus dem durch das Rohr
definierten Querschnitt herausragen können. Das Gehäuse des Verbrauchermoduls ist
länglich und also der Geometrie des Rohrs angepasst. Die Ausdehnung in Längsrichtung
(also parallel zur Längsachse des Rohrs in eingebautem Zustand) ist beispielsweise
mindestens 4 mal grösser, insbesondere mindestens 6 mal grösser als die Ausdehnung
in Querrichtung (also in radialer Richtung bezogen auf das Rohr).
[0012] Die zwei Köntaktelemente sind erfindungsgemäss und im Gegensatz zum Stand der Technik
derart angeordnet, dass sie die im Rohr verlaufenden Leiter in im Wesentlichen radialer
Richtung kontaktieren. Das heisst, die Kontaktbereiche, welche von den Kontaktelementen
und den Kontaktflächen im Innern des Rohrs in eingebautem Zustand des Verbrauchermoduls
definiert werden, befinden sich zwischen den Mantelflächen des Gehäuses und dem Innenmantel
des Rohrs und nicht etwa axial an den Stirnseiten des Gehäuses.
[0013] Es hat sich gezeigt, dass diese Anordnung eine deutlich einfachere elektrische Kontaktierung
des Verbrauchermoduls ermöglicht. Zugleich lässt sich das Verbrauchermodul im Rohr
einfach und sicher mechanisch halten.
[0014] Das erfindungsgemässe Verbrauchermodul findet mit Vorteil Verwendung in einem Möbelsystem
mit einer dreidimensionalen tragenden Rohrstruktur, welches folgendes umfasst:
- a) eine Mehrzahl von Rohren, wobei zumindest eines der Rohre zwei im Innern des Rohrs
angeordnete Kontaktflächen unterschiedlicher Polarität aufweist;
- b) eine Mehrzahl von dreidimensionalen Knotenelementen zur mechanischen Befestigung
von zwei oder mehreren Rohren aneinander;
- c) mindestens ein erfindungsgemässes Verbrauchermodul zum Einsetzen in das zumindest
eine Rohr.
[0015] Beim Möbelsystem kann es sich beispielsweise um ein Regalsystem, ein Schranksystem,
ein Schubladensystem oder ein System mit unterschiedlichen der genannten Komponenten
handeln. Das Möbelsystem ist insbesondere modular aufgebaut. Dies bedeutet, dass sich
mit einer beschränkten Zahl von Grundelementen (Rohren, Knotenelementen und Einsowie
Anbauten) praktisch unbeschränkt viele verschiedene Konfigurationen aufbauen lassen.
[0016] Der Querschnitt der Rohre kann unterschiedliche Formen annehmen. So kann er beispielsweise
die Aussenform eines Kreises haben oder eines regelmässigen Polygons, es sind aber
auch unregelmässige geschlossene oder gar offene Formen möglich.
[0017] Die dreidimensionalen Knotenelemente ermöglichen den Anschluss mehrerer Rohre, welche
im befestigten Zustand nicht zwingend alle auf derselben Linie oder in derselben Ebene
liegen müssen. Besonders bevorzugt sind Knotenelemente, welche sechs Anschlussstellen
aufweisen, die auf der Aussenseite eines gedachten Würfels angeordnet sind. Entsprechend
lassen sich mit Rohren und derartigen Knotenelementen Möbel aufbauen, deren Strukturelemente
(Rohre) entlang eines dreidimensionalen rechteckigen Gitters verlaufen. Die Knotenelemente
selbst können entsprechend würfelförmig sein oder eine andere geeignete Form aufweisen,
z. B. diejenige einer Kugel. Die Knotenelemente können derart ausgebildet sein, dass
zwischen Rohren, die an demselben Knotenelement befestigt sind, elektrische Verbindungen
geschaffen werden, bevorzugt zweipolig.
[0018] Ein derartiges Möbelsystem ist insbesondere in der anhängigen europäischen Patentanmeldung
Nr.
13 405 139.0 vom 13. Dezember 2013 derselben Anmelderin beschrieben.
[0019] Es ist nicht zwingend, dass alle Rohre und alle Knotenelemente die erwähnten Kontaktflächen
bzw. stromleitenden Eigenschaften aufweisen. Im Rahmen eines erfindungsgemässen Möbelsystems
lassen sich Rohre und Knotenelemente ohne Stromführung mit den Elementen mit Stromführung
kombinieren.
[0020] Ein Verbrauchermodul kann insbesondere ein Leuchtelement umfassen. Bevorzugt ist
das Leuchtelement derart im Verbrauchermodul angeordnet, dass das Verbrauchermodul
im Wesentlichen vollständig in dem durch das Rohr des Möbelsystems definierten Querschnitt
aufgenommen ist. Dadurch lässt sich eine vorteilhafte schlichte Optik erreichen, und
der durch das Möbelsystem bereitgestellte Aufnahmeraum bzw. der Zugang zu diesem wird
nicht beeinträchtigt. Verschiedenartige Leuchtelement sind möglich, namentlich solche
mit einzelnen, punktförmigen oder flächigen Lichtquellen oder einer Mehrzahl von Lichtquellen,
solche die diffuses und solche die gerichtetes Licht erzeugen. Die Leuchtelemente
können mit Diffusoren, Reflektoren und/oder Blenden ausgebildet sein. Sie können in
der Helligkeit und/oder Farbe bzw. Farbtemperatur einstellbar ausgebildet sein. Die
Lichterzeugung kann auf der Basis von LED- oder OLED-Modulen erfolgen, andere Technologien
sind jedoch ebenfalls anwendbar.
[0021] Verbrauchermodule mit anderer Funktion sind ebenfalls von der Erfindung umfasst..
So können diese Anschlusselemente, z. B. Buchsen und/oder Stecker, zum Anschluss von
Verbrauchern umfassen oder auch Kühl-, Heiz- oder Belüftungseinrichtungen. In derselben
Weise wie Verbrauchermodule können Steuermodule oder Sensormodule in einem Rohr der
Rohrstruktur aufgenommen werden. Diese dienen beispielsweise zur Steuerung von Verbrauchern,
die in demselben Modul integriert sind, von anderen Verbrauchermodulen und/oder von
externen Geräten. Bei den Sensoren kann es sich insbesondere um Bewegungs-, Anwesenheits-,
Licht- oder Temperatursensoren handeln. Weitere Sensoren können spezifisch mit dem
Möbelsystem zusammenwirken und beispielsweise das Öffnen einer Tür detektieren. So
kann beispielsweise das Leuchtelement eines Verbrauchermoduls selektiv eingeschaltet
werden, wenn eine Türe, die einen vom Leuchtelement beleuchteten Innenraum der Rohrstruktur
abschliesst, geöffnet wird. Ein einzelnes Modul kann mehrere Funktionen (Verbraucher,
Steuerung, Sensorik) wahrnehmen.
[0022] Die Kommunikation zwischen Einsetzmodulen erfolgt bevorzugt mittels Powerline Communcation
(PLC), indem Daten der Stromübertragungsleitung des Möbelsystems aufmoduliert werden.
Entsprechende Elektronik ist in den Einsetzmodulen (Sensor-, Steuer- und Verbrauchermodulen)
enthalten. Andere Übertragungsarten, z. B. über gesonderte Steuerleitungen, oder drahtlos
mittels eines geeigneten Protokolls, z. B. Bluetooth, sind ebenfalls möglich.
[0023] Die Module werden durch eindeutige Nummern identifiziert, die Zuordnung erfolgt über
eine zentrale Datenbank oder lokal über Einstellungen in den einzelnen Modulen. Die
Einstellung der Zuordnung erfolgt mit Hilfe eines externen Steuergeräts oder durch
ein "Pairing"-Verfahren, das sich ausschliesslich durch Bedienung der Module initiieren
lässt.
[0024] Bevorzugt weist das zumindest eine der Rohre zwei entlang des Rohrs verlaufende,
voneinander isolierte Stromleiter zur Stromführung einer ersten Polarität und einer
zweiten Polarität entlang des Rohrs auf. Die Stromführung kann somit unmittelbar durch
die Rohre des Möbelsystems erfolgen, gesonderte Zuleitungen erübrigen sich.
[0025] Bevorzugt sind die zwei voneinander isolierten Stromleiter zur Stromführung in dem
zumindest einen Rohr koaxial zueinander angeordnet. Diese Anordnung ist preisgünstig
herstellbar und ermöglicht ausreichend hohe Stromstärken bei geringem radialen Querschnitt.
Ferner lassen sich entsprechend ausgerüstete Rohre auf einfache Weise mit Knotenelementen
kombinieren, in welchen die beiden Polaritäten ebenfalls in koaxialer Weise zwischen
den Rohren übertragen werden, wie sie z. B. aus der bereits genannten
EP 13 405 139.0 hervorgehen. Es ergibt sich dann eine besonders einfache Leiteranordnung in sämtlichen
beteiligten Strukturelementen des Möbelsystems.
[0026] Bevorzugt umfasst das zumindest eine Rohr ein strukturelles Rohrelement aus einem
leitenden Material, welches zur Führung der ersten Polarität dient, und einen isoliert
im strukturellen Rohrelement aufgenommenen Innenleiter zur Führung der zweiten Polarität.
Bei der ersten Polarität handelt es sich insbesondere um den Nullleiter (Erde). Der
Aufbau des Rohrs ist somit besonders einfach.
[0027] Der Innenleiter kann durch eine in das Rohr eingeschobene leitende und einseitig
isolierte Folie gebildet sein. Es ergibt sich eine einfache Herstellung der mit Leitern
versehenen Rohre. Andere Varianten sind möglich, beispielsweise kann der Innenleiter
durch eine entsprechende Beschichtung gebildet sein, welche durch eine Isolationsschicht
von dem leitenden Material, das zur Führung der ersten Polarität dient, getrennt ist.
[0028] Alternativ können die Leiter auch anders in dem zumindest einen: Rohr verlaufen.
Beispielsweise können sie linienartig parallel zueinander angeordnet sein.
[0029] Mit Vorteil umfasst das zumindest eine Rohr eine längliche Aussparung, und das mindestens
eine Verbrauchermodul ist derart ausgebildet, dass es durch die längliche Aussparung
in das zumindest eine Rohr einsetzbar ist. Das Verbrauchermodul lässt sich somit auch
dann in das Rohr einsetzen, wenn die Rohrstruktur bereits fertiggestellt ist, die
Rohre also mit den Knotenelementen bereits verbunden sind. Bevorzugt lässt sich das
Verbrauchermodul auch ohne weiteres wieder aus dem Rohr entfernen, ohne dass das Rohr
vom Knotenelement gelöst werden müsste. So lässt sich die Konfiguration schnell und
einfach den aktuellen Bedürfnissen anpassen. In Rohre, die mit einer Aussparung versehen
sind, die aber aktuell kein Verbrauchermodul aufnehmen sollen, kann eine Blende eingesetzt
werden, um die Aussparung zu verschliessen.
[0030] Die Aussparung ist mit Vorteil derart im Rohr angeordnet, dass sie sich nicht bis
zu einem Ende des Rohrs erstreckt. Dies gewährleistet eine hohe Stabilität des Rohrs
und vermeidet Probleme beim Zusammenwirken mit den Knotenelementen oder Verbindungsmechanismen.
[0031] Zum Zusammenwirken mit der Aussparung weist das Gehäuse mit Vorteil einen in Längsrichtung
mittleren Bereich mit mindestens einem vorspringenden Element sowie in Längsrichtung
äussere Bereiche auf. Das Verbrauchermodul ist dann derart in das mit der länglichen
Aussparung versehene Rohr der Rohrstruktur einsetzbar, dass das mindestens eine vorspringende
Element mit einem Rand der Aussparung zusammenwirkt und die äusseren Bereiche in an
die Aussparung angrenzenden Bereichen an einem Innenmantel des Rohrs anliegen. Das
Verbrauchermodul ist so sicher und in einer definierten Position am Rohr gehalten.
[0032] Bei dem mindestens einen vorspringenden Element kann es sich um eine der Geometrie
der Aussparung angepasste flächige Struktur handeln oder um eine Struktur, die den
Rand der Aussparung passend nachbildet oder um eine Mehrzahl von Strukturen, die an
beabstandeten Stellen mit dem Rand der Aussparung zusammenwirken. Das Zusammenwirken
des mindestens einen vorspringenden Elements mit dem Rand der Aussparung führt so
zu einer eindeutigen Festlegung der Position des Gehäuses des Verbrauchermoduls im
Rohr der Rohrstruktur.
[0033] Mit Vorteil ist ein erstes der Kontaktelemente in einem der äusseren Bereiche des
Gehäuses des Verbrauchermoduls in einer ersten Umfangsposition angeordnet. Besonders
bevorzugt ist das Kontaktelement bei eingesetztem Verbrauchermodul in einem an die
Aussparung angrenzenden Bereich des Verbrauchermoduls angeordnet. Das heisst, die
erste Umfangsposition entspricht im Wesentlichen der Umfangsposition des mittleren
Bereichs mit dem mindestens .einen vorspringenden Element. Das erste Kontaktelement
kann so unmittelbar eine Kontaktfläche des Rohrs in dem an die Aussparung angrenzenden
Bereich kontaktieren, beispielsweise das aus leitendem Material gefertigte Rohrelement
selbst.
[0034] Bevorzugt ist ein zweites der Kontaktelemente an einer zweiten Umfangsposition angeordnet,
welche mit der ersten Umfangsposition einen Winkel von mindestens 60°, bevorzugt mindestens
90°, besonders bevorzugt mindestens 135°, einschliesst. So ergibt sich eine gute Abstützung
der Kontaktelemente, und Fehlkontaktierungen werden zuverlässig vermieden.
[0035] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist das erste Kontaktelement im Wesentlichen
in der Verlängerung der Mittellinie des mittleren Bereichs angeordnet, während das
zweite Kontaktelement in seiner Umfangsposition um 180° versetzt auf der Rückseite
des Gehäuses angeordnet ist. Das zweite der Kontaktelemente des mindestens einen Verbrauchermoduls
ist somit bei eingesetztem Verbrauchermodul in einem in Bezug auf die Aussparung rückseitigen
Bereich des Verbrauchermoduls angeordnet.
[0036] Mit Vorteil ist mindestens eines der Kontaktelemente federnd ausgebildet, insbesondere
ein Kontaktelement, welches sich in einer Umfangsposition befindet, welche von der
Umfangsposition des mittleren Bereichs beabstandet ist. Es können auch beide Kontaktelemente
federnd ausgebildet sein. Die Zuverlässigkeit der elektrischen Kontaktierung wird
so erhöht. Ebenfalls bevorzugt dient mindestens einer der federnden Kontakte nebst
der elektrischen Kontaktierung auch zur mechanischen Fixierung des Moduls am Rohr.
Falls mindestens einer der federnden Kontakte, namentlich ein auf der der Aussparung
abgewandten Seite des Verbrauchermoduls angeordneter Kontakt, mit einem vergleichsweise
grossen Federweg ausgebildet ist, lässt sich auch bei verhältnismässig geringer Tiefe
des Gehäuses eine sichere Abstützung und Positionierung im Rohr erreichen. Durch die
geringe Tiefe wird gleichzeitig das Einsetzen und Entfernen des Verbrauchermoduls
durch die Aussparung hindurch stark vereinfacht..
[0037] Mit Vorteil ist bei einem Leuchtelement die Lichtaustrittsfläche im mittleren Bereich
des Gehäuses angeordnet, insbesondere als Teil des vorspringenden Elements. Das abgestrahlte
Licht kann so - im Wesentlichen ungehindert vom umgebenden Rohr - die auszuleuchtenden
Raumwinkelbereiche erreichen. Abschattungsverluste werden vermieden. Ferner ergibt
sich eine vorteilhafte Optik bei eingeschaltetem Leuchtelement.
[0038] Eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemässen Leuchtelements weist somit
ein längliches Gehäuse auf, welches auf einer ersten Seite (bzw. in einem ersten Umfangsbereich)
in einem mittleren Bereich ein vorspringendes Element aufweist, das die Lichtaustrittsfläche
bildet und dessen Geometrie der Aussparung eines Rohrs entspricht, in welches das
Leuchtelement einsetzbar ist. Ein erstes Kontaktelement mit einer ersten Polarität
ist neben dem mittleren Bereich angeordnet. Ein zweites Kontaktelement mit einer zweiten
Polarität ist auf der Rückseite des Gehäuses (also mit einer im Wesentlichen 180°
zum ersten Kontaktelement versetzten Umfangsposition) angeordnet und ist federnd ausgebildet.
Die beiden Kontaktelemente dienen nicht nur zur elektrischen Kontaktierung des Leuchtelements,
sondern halten dieses auch in der Aussparung des Rohrs mechanisch fest.
[0039] Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben
sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0040] Die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels verwendeten Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- Einen Querschnitt durch die Verbindung eines Knotenelements mit einem Rohr des erfindungsgemässen
Möbelsystems;
- Fig. 2A-C
- ein Schrägbild und zwei Querschnitte eines Rohrs des erfindungsgemässen Möbelsystems
mit Aussparungen zur Aufnahme von Verbrauchermodulen;
- Fig. 3A, B
- ein Schrägbild und eine Explosionsansicht eines erfindungsgemässen Leuchtenmoduls;
- Fig. 4A, B
- Querschnitte durch das erfindungsgemässe Leuchtenmodul;
- Fig. 5
- einen Querschnitt durch das Rohr mit eingesetztem Leuchtenmodul;
- Fig. 6
- ein Schrägbild eines Verbrauchermoduls mit zwei Steckdosen; und
- Fig. 7
- ein Schrägbild eines Einsetzmoduls mit Schaltelementen.
[0041] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0042] Eine Ausführungsform des erfindungsgemässen Möbelsystems umfasst Rohre mit kreisrundem
Querschnitt, die durch Knotenelemente zu einer dreidimensionalen tragenden Rohrstruktur
verbindbar sind. An der Rohrstruktur lassen sich insbesondere Regalböden, Abdeckungen,
Seitenteile, Türen, Klappen, Schubladen und ähnliche Elemente befestigen. Die Figur
1 zeigt einen Querschnitt durch die Verbindung eines Knotenelements mit einem Rohr
dieses erfindungsgemässen Möbelsystems.
[0043] Das Knotenelement 100 ist als kugelförmiger Verbindungskopf, ausgebildet. Das Knotenelement
umfasst drei Gewindebohrungen 110, 120, 130, deren Achsen jeweils senkrecht zueinander
und diametral durch den Mittelpunkt der Kugel verlaufen. Entsprechend weist die Aussenfläche
des Knotenelements 100 sechs Öffnungen auf, durch welche mit den Gewinden 111, 121
zusammenwirkende Schrauben einführbar sind. Somit können nach Bedarf mit Hilfe des
Knotenelements 100 zwei bis sechs Rohre miteinander verbunden werden.
[0044] Das Knotenelement 100 besteht aus einem einstückigen Aussenteil 101, einem einstückigen
Innenteil 102 und einer dazwischen angeordneten elektrischen Isolationsschicht 103.
Die Gewindebohrungen 110, 120, 130 verlaufen ausschliesslich durch den Innenteil 102.
Der Aussenteil 101 und der Innenteil 102 sind aus verchromtem Messing gefertigt, die
Isolationsschicht 103 besteht aus einem geeigneten Kunststoff.
[0045] Das Rohr 200, von welchem in der Figur 1 nur ein endseitiger Abschnitt dargestellt
ist, umfasst einen Aussenmantel 201 aus verchromtem Stahl. Im Aussenmantel aufgenommen
ist ein Innenrohr 210 mit einer äusseren Schicht 211 aus einem isolierenden Material,
z. B. einem Kunststoff, und einer inneren Schicht 212 aus einem leitenden Material,
z. B. Kupfer. Das Innenrohr 210 erstreckt sich nicht bis zu den Enden des Rohrs 200,
sondern endet in einem vorgegebenen Abstand von beispielsweise ca. 10 cm. Im befestigten
Zustand kontaktiert der Aussenmantel 201 mit seinem freien Ende das Knotenelement
100 im Bereich von dessen Aussenteil 101. Zur Vergrösserung der Kontaktfläche kann
der Aussenmantel 201 in Abweichung des dargestellten Ausführungsbeispiels stirnseitig
eine der Kugeloberfläche angepasste Geometrie aufweisen.
[0046] Zur Befestigung des Rohrs 200 am Knotenelement 100 sind im Rohr 200 zwei im Wesentlichen
gleich aufgebaute Keilhülsen 221, 222 und eine Kopfschraube 230 aus elektrisch leitendem
Material aufgenommen, wobei die Kopfschraube 230 durch die beiden Keilhülsen 221,
222 hindurchgesteckt und mit dem Ende ihres Gewindeschafts 231 in die zugeordnete
Gewindebohrung 120 des Knotenelements 100 eingeschraubt ist. Die vordere Keilhülse
221, welche dem Knotenelement 100 zugewandt ist, ist aus einem elektrisch nicht leitenden
Material hergestellt oder weist im Bereich der Kontaktfläche mit dem Rohr 200, der
Kopfschraube 230 und/oder dem Knotenelement 100 eine elektrische Isolation auf. Zwischen
dem Kopf 232 der Schraube 230 und der vom Knotenelement 100 abgekehrten Stirnseite
der Keilhülse 222 sind ein Isolatorring 241 aus einem elektrisch isolierenden Material,
z. B. einem Kunststoff, und ein Kontaktring 242 aus einem elektrisch leitenden Material,
z. B. Kupferblech, angeordnet. Der Kontaktring 242 umfasst einen ringförmigen Hauptteil
243 und einen umlaufend aussen angeordneten federnden Kontaktteil 244. Letzterer kontaktiert
im montierten Zustand die innere Schicht 212 des Innenrohrs 210.
[0047] Die Keilhülsen 221, 222 sind mit ihren zur Hülsenachse schrägen Keilflächen aneinander
abgestützt und stehen mit ihrer vom Knotenelement 100 abgekehrten Stirnseite am Kopf
232 der Schraube 230 an. Der Aussendurchmesser der Keilhülsen 221, 222 ist nur um
das leichte Aufschieben des Rohrendes auf dieselben ermöglichendes Spiel kleiner als
der Innendurchmesser des Rohrendes. Wird nach dem Aufschieben des Rohres 200 auf die
Keilhülsen 221, 222 die Kopfschraube 230 angezogen, werden die Keilhülsen 221, 222
gegen die Innenseite des Rohrendes verdrängt und halten es fest. Die Verschiebung
der am Schraubenkopf anstehenden Keilhülse weist ferner eine gegen das Knotenelement
100 gerichtete Verschiebungskomponente auf, die das Rohr 200 gegen das Knotenelement
100 hin mitzunehmen sucht und dadurch die sichere Kontäktierung zwischen dem Aussenmantel
201 des Rohrs 200 und dem Aussenteil 101 des Knotenelements 100 gewährleistet.
[0048] Zum Anziehen und Lösen der Kopfschraube 230 ist deren Kopf 232 mit einem Mehrkant-Steckloch
233 (oder alternativ mit einem Schlitz für den Eingriff eines Schraubenziehers) versehen.
Auch das dem Kopf 232 entgegengesetzte Ende des Gewindeschafts 231 der Schraube 230
weist ein Mehrkant-Steckloch 234 zum Einstecken eines Schlüssels auf.
[0049] Bei verhältnismässig kurzen Rohren ist der Kopf 232 der Schraube 230 mittels eines
Schraubenziehers oder -schlüssels erreichbar. In vielen Fällen, wie z.B. beim Schaffen
einer Eckverbindung, ist das 234 des Gewindeschaftes 231 der Schraube 230 durch die
im Knotenelement 100 diametral gegenüber ausmündende, unbenützte Öffnung der Gewindebohrung
120 mittels eines entsprechenden Mehrkant-Steckschlüssels zugänglich. Übrigens hat
sich gezeigt, dass bei vorerst nur schwach an der Rohrinnenseite anliegenden Keilhülsen
ein sattes Anziehen oder ein Lösen der Schraube 230 auch durch entsprechendes Drehen
des Rohres 200 um seine Achse möglich ist.
[0050] Die bei einer Rohrverbindung unbenützten Öffnungen der Gewindebohrungen 110, 120
werden nach dem Festziehen der Schrauben 230 mit Vorteil durch je eine Madenschraube
verschlossen.
[0051] Im verbundenen Zustand lässt sich zwischen den Rohren 200 und dem Knotenelement 100
Strom zweipolig übertragen. Zur Kontaktierung der ersten Polarität (Nullleiter) kontaktiert
der Aussenmantel 201 des Rohrs 200 direkt den Aussenteil 101 des Knotenelements 100.
Die zweite Polarität (Phase) wird im Bereich des Rohrs 200 in der inneren Schicht
212 des Innenrohrs 210 geführt. Dort wird der Strom durch den federnden Kontaktteil
244 des Kontaktrings 242 abgegriffen und über den Hauptteil 243 auf den Kopf 232 der
Schraube 230 übertragen. Über den Gewindeschaft 231 der Schraube 230 und das Gewinde
121 der Gewindebohrung 120 des Knotenelements 100 erfolgt dann die Kontaktierung des
Innenteils 102 des Knotenelements 100. Weitere mit dem Knotenelement 100 auf dieselbe
Weise verbundene Rohre sind somit über den Aussenteil 101 und den Innenteil 102 zweipolig
mit den entsprechenden Leitern des Rohrs 200 elektrisch verbunden.
[0052] Die Stromzuführung zum Möbelsystem erfolgt über ein Kontaktierungselement, welches
an einem der Knotenelemente 100 befestigt werden kann. Das Kontaktierungselement umfasst
ein Gehäuse mit einer Aufnahmebohrung für eine Halteschraube. Im Gehäuse aufgenommen
sind weiter zwei Anschlussstellen für ein zweipoliges Anschlusskabel. Mit den Anschlussstellen
ist je ein Kontaktelement leitend verbunden. Das Kontaktierungselement kann durch
einfaches Einschrauben der Halteschraube in einer beliebigen Öffnung einer Gewindebohrung
des Knotenelements befestigt werden. Die Kontaktelemente kontaktieren dann den Aussenteil
101 bzw. den Innenteil 102 des Knotenelements 100.
[0053] Die im Möbelsystem geführte Spannung sollte aus Sicherheitsgründen 48 V nicht übersteigen,
ein gut geeigneter Spannungswert ist 24 V.
[0054] Die Figur 2A zeigt ein Schrägbild, die Figuren 2B, 2C jeweils zwei Querschnitte eines
Rohrs des erfindungsgemässen Möbelsystems mit Aussparungen zur Aufnahme von Verbrauchermodulen.
Die Figur 2B zeigt einen Querschnitt entlang einer durch die Mittelachse des Rohrs
parallel zu den durch die Aussparungen definierten Flächen verlaufende Ebene sowie
einen Querschnitt senkrecht zur Mittelachse in einem Abschnitt des Rohrs ohne Aussparung.
Die Figur 2C zeigt einen Querschnitt entlang einer durch die Mittelachse des Rohrs
verlaufende Ebene, die senkrecht steht zu den durch die Aussparungen definierten Flächen
sowie einen Querschnitt senkrecht zur Mittelachse in einem Abschnitt des Rohrs mit
Aussparung.
[0055] Das Rohr 200 umfasst drei gleich lange, gleichmässig beabstandete Aussparungen 250.1,
250.2, 250.3. Die Aussparungen haben eine langgestreckte rechteckige Form mit halbkreisförmig
abgerundeten Längsenden. Das Rohr weist gemäss Ausführungsbeispiel einen Aussendurchmesser
von 19 mm auf, und die Breite der Aussparungen beträgt jeweils 8.2 mm, die Länge 163
mm. Der Abstand der äusseren Aussparungen 250.1, 250.3 zum jeweiligen Rohrende beträgt
68 mm, der gegenseitige Abstand der Aussparungen 250.1, 250.2, 250.3 jeweils 53 mm.
[0056] In einem die Aussparungen 250:1...3 umgebenden Bereich ist das Innenrohr 210 (vgl.
Figur 1) ausgespart, so dass der Aussenmantel des Rohrs 200 direkt zugänglich ist.
[0057] Die Figur 3A zeigt ein Schrägbild, die Figur 3B eine Explosionsansicht eines erfindungsgemässen
Leuchtenmoduls 300. Dieses dient zur flächigen Lichtabgabe. Es umfasst eine längliche
Trägerschiene 310 aus Kunststoff, eine auf einer Oberseite daran befestigte Leiterplatte
320 mit mehreren LED-Leuchtelementen, einen Reflektor 330, der an der Oberseite der
Leiterplatte 320 angeordnet ist und ein Linsenprofil 340, das auf der Innenseite mit
einer Diffusorfolie 341 versehen ist, an der Trägerschiene 310 befestigt wird und
in befestigtem Zustand die Leiterplatte 320 und den Reflektor 330 umgibt.
[0058] Die Trägerschiene 310 umfasst eine flache Grundplatte 311 mit im Wesentlichen rechteckiger
Form. Einstückig mit der Grundplatte 311 ausgebildet sind auf deren Unterseite zwei
Federabschnitte 312, 313. Diese erstrecken sich von der Grundplatte 311 ausgehend
schräg nach unten aussen, in Richtung freie Enden der Grundplatte 311. Ihre Ausdehnung
in Längsrichtung entspricht je ungefähr einem Fünftel der Längsausdehnung des Leuchtenmoduls.
Wenn sie auf einer Gegenfläche aufliegen, setzen die Federabschnitte 312, 313 einer
vertikalen Bewegung senkrecht zur Hauptebene der Grundplatte 311 einen mit kleiner
werdendem Abstand zwischen Grundplatte und Gegenfläche wachsenden Widerstand entgegen.
Der Federweg ist so bemessen, dass sich das Leuchtenmodul 300 temporär so tief in
das Rohr hinein bewegen lässt, dass es zumindest in seinen Endbereichen gänzlich im
Rohrquerschnitt aufgenommen ist. Gleichzeitig sind die Federabschnitte 312, 313 aber
auch in eingebautem Zustand des Leuchtenelements 300 teilweise komprimiert, um das
Leuchtenelement 300 sicher in seiner Position festzuhalten.
[0059] Ebenfalls einstückig mit der Trägerschiene 310 ausgebildet ist ein Halteelement 314,
welches sich im Bereich eines der freien Enden der Trägerschiene 310 senkrecht zur
Hauptfläche der Trägerschiene 310 nach oben erstreckt. Am gegenüberliegenden freien
Ende der Trägerschiene 310 ist ein Endabschluss 315 angeformt, an den Seiten unterhalb
der oberen Hauptfläche sind mehrere längliche Vorsprünge 316 angeformt.
[0060] Die Leiterplatte 320 ist an einem ihrer Enden am Halteelement 314 mechanisch befestigt.
Zwei Kontakte 321 ragen in entsprechende Aufnahmen des Halteelements 314 hinein, so
dass die Leiterplatte 320 zweipolig kontaktiert werden kann. Auf der Oberseite der
Leiterplatte 320 sind in gleichmässigem Abstand 18 LED-Leuchtelemente 322 montiert,
auf der Unterseite sind (nicht sichtbar) Steuerelektronik und Komponenten zur Stromversorgung
der LED-Leuchtelemente angeordnet. Die Steuerelektronik kann Komponenten zur Kommunikation
mit weiteren Modulen oder einem externen Steuergerät umfassen.
[0061] Ebenfalls am Halteelement 314 mechanisch befestigt sind zwei Federkontakte. Ein erster
Federkontakt 351 ist Z-förmig ausgebildet, erstreckt sich auf die Unterseite der Trägerschiene
310 und ist ferner auch am entsprechenden Federabschnitt 313 mechanisch befestigt.
Der erste Federkontakt 351 bildet auf seiner Unterseite eine erste Kontaktfläche 351a
aus. Am gegenüberliegenden Ende bildet der erste Federkontakt 351 eine zweite Kontaktfläche
351 b. Diese wirkt in montiertem Zustand unmittelbar mit einem der Kontakte 321 der
Leiterplatte 320 zusammen. Der zweite Federkontakt 352 ist U-förmig ausgebildet. Ein
erster Schenkel 352a wirkt in montiertem Zustand unmittelbar mit dem anderen der Kontakte
321 der Leiterplatte 320 zusammen. Der zweite Schenkel 352b ist über die Basis des
zweiten Federkontakts 352 auf die Oberseite des Halteelements 314 geführt und tritt
dort durch eine Öffnung 342 im Linsenprofil 340 über die obere Aussenseite des Gehäuses
des Leuchtenmoduls 300 hinaus.
[0062] Der Reflektor 330 ist langgestreckt und weist der Anzahl und Position der LED-Leuchtelemente
322 entsprechende Öffnungen auf, die von Reflektorbereichen umgeben sind. Der Reflektor
ist in montiertem Zustand in axialer Richtung zwischen dem Halteelement 314 und dem
Endabschluss 315 der Trägerschiene 310 passend gehalten.
[0063] Das Linsenprofil 340 aus einem lichtdurchlässigen Kunststoffmaterial weist eine Lichtaustrittsfläche
343 auf, deren Aussengeometrie der Form der Aussparung 250 im Rohr gemäss Figur 2
angepasst ist, die Fläche ist somit leicht gekrümmt und weist eine im Wesentlichen
rechteckige Form mit abgerundeten Ecken auf. Die Lichtaustrittsfläche 343 umfasst
eingeformte Linsenprofile, die das von den LED-Leuchtelementen abgegebene Licht in
geeigneter Weise fokussieren bzw. verteilen. Auf einer ersten Seite der Lichtaustrittsfläche
343 befindet sich eine zurückgesetzte Fläche 344, in welcher die erwähnte Öffnung
342 angeordnet ist, durch die der obere Schenkel 352b des zweiten Federkontakts 352
hindurchtritt. Auf der gegenüberliegenden Seite der Lichtaustrittsfläche 343 befindet
sich eine weitere zurückgesetzte Fläche 345. Die axiale Länge der Lichtaustrittsfläche
343 beträgt - wie bei der Aussparung 250 - 163 mm. Die mit der Öffnung 342 versehene
zurückgesetzte Fläche 344 weist eine axiale Länge von 9.2 mm auf, die andere zurückgesetzte
Fläche 345 eine axiale Länge von 2 mm.
[0064] Die Seitenflächen des Linsenprofils 340 sind mit Aussparungen 346 versehen, deren
Geometrie den länglichen Vorsprüngen 316 der Trägerschiene 310 entspricht. Durch Zusammenwirken
der Aussparungen 346 mit den Vorsprüngen 316 lässt sich das Linsenprofil 340 mechanisch
sicher an der Trägerschiene 310 befestigen. Gleichzeitig werden die weiteren Elemente
des Leuchtenmoduls 300 zwischen den genannten zwei Komponenten fixiert.
[0065] Das Leuchtenmodul 300 ist in montiertem Zustand in der Figur 3A und weiter in der
Figur 4 dargestellt. Die Figur 4A zeigt einen Querschnitt entlang einer Mittelachse
des Leuchtenmoduls 300, senkrecht zur Lichtaustrittsfläche 343 und zur Hauptfläche
der Trägerschiene 310. Die Figur 4B zeigt denselben Querschnitt in den beiden Endbereichen
des Leuchtenmoduls 300, in vergrössertem Massstab.
[0066] Die Figur 5 zeigt einen Querschnitt durch das Rohr 200 mit eingesetztem Leuchtenmodul
300. Der Federabschnitt 313 ist teilweise komprimiert. Das Leuchtenmodul 300 kontaktiert
das Rohr 200 auf der Unterseite durch die Kontaktfläche 351a des Federkontakts 351
und die untere Fläche des Federabschnitts 312. Auf der Oberseite kontaktiert das Leuchtenmodul
300 das Rohr 200 im Bereich der beiden zurückgesetzten Flächen 344, 345 seitlich der
Lichtaustrittsfläche 343. Diese vier Kontaktstellen halten aufgrund des teilweise
komprimierten Federabschnitts 313 das Leuchtenmodul 300 in einer ersten radialen Richtung
sicher und in klar definierter Position im Rohr 200.
[0067] Die axiale Sicherung sowie die Sicherung in einer zweiten radialen Richtung, senkrecht
zur ersten radialen Richtung, ergibt sich durch die passgenaue Aufnahme der Lichtaustrittsfläche
343 in der Aussparung 250. Der obere Schenkel 352b des zweiten Federkontakts 352 kontaktiert
leitend den Innenmantel des Rohrs 200, der untere Schenkel 351a des ersten Federkontakts
351 kontaktiert leitend den im Rohr 200 geführten Innenleiter 212. Das in das Rohr
200 eingesetzte Leuchtenmodul 300 wird somit zweipolig elektrisch kontaktiert.
[0068] Das Leuchtenmodul 300 kann in das Rohr 200 eingesetzt werden, indem es mit einem
der Enden voran durch die Aussparung in das Rohr 200 eingeführt wird. Durch Zusammendrücken
des entsprechenden Federabschnitts 312, 313 lässt sich das Leuchtenmodul 300 derart
tief in das Rohr 200 bewegen, dass sogar die Lichtaustrittsfläche 343 in einem an
die jeweilige zurückgesetzte Fläche 344, 345 angrenzenden Bereich temporär hinter
die an die Aussparung angrenzende Rohrinnenwand zurücktritt. Das Leuchtenmodul 300
kann dann mit dem entgegengesetzten Ende ebenfalls in das Rohr 200 eingeführt werden.
Anschliessend wird das Leuchtenmodul 300 axial verschoben, bis die Lichtaustrittsfläche
343 passend in der Aussparung aufgenommen ist.
[0069] Zum Entfernen wird das Leuchtenmodul 300 gegen die Kraft der Federabschnitte 312,
313 leicht nach innen gedrückt, bis es in eine Richtung axial verschoben werden kann.
Wiederum tritt die Lichtaustrittsfläche 343 in einem an die jeweilige zurückgesetzte
Fläche 344, 345 angrenzenden Bereich temporär hinter die an die Aussparung angrenzende
Rohrinnenwand zurück. Das jeweils andere Ende des Leuchtenmoduls 300 wird dann aufgrund
der Federkraft des entsprechenden Federabschnitts 312, 313 nach aussen gedrückt, so
dass das Leuchtenmodul 300 erfasst und entnommen werden kann.
[0070] Die Figur 6 zeigt ein Schrägbild eines Verbrauchermoduls mit zwei Steckdosen. Die
Geometrie des Verbrauchermoduls 410 entspricht im Wesentlichen derjenigen des Leuchtenmoduls
300, wie es im Zusammenhang mit den Figuren 2-5 beschrieben wurde. Im mittleren Abschnitt
der oberen Fläche (entsprechend der Lichtaustrittsfläche des Leuchtenmoduls) sind
zwei Steckdosen 411.1, 411.2 gemäss USB-Standard angeordnet. Sie werden über die erwähnten
Kontakte vom Rohr mit Strom versorgt und dieser wird durch entsprechende, im Gehäuse
des Verbrauchermoduls 410 aufgenommene elektronische Elemente umgewandelt, so dass
an den zwei Steckdosen 411.1, 411.2 ein Stromanschluss gemäss USB-Standard zur Verfügung
gestellt wird. Über die USB-Steckdosen lassen sich Geräte mit Strom versorgen oder
aufladen. Auch eine Datenübertragung über die USB-Steckdosen ist grundsätzlich möglich.
[0071] Die Figur 7 zeigt ein Schrägbild eines Einsetzmoduls mit Schaltelementen. Wiederum
entspricht die Geometrie des Einsetzmoduls 420 im Wesentlichen derjenigen des Leuchtenmoduls
300, wie es im Zusammenhang mit den Figuren 2-5 beschrieben wurde. Im mittleren Abschnitt
der oberen Fläche (entsprechend der Lichtaustrittsfläche des Leuchtenmoduls) sind
Bedienelemente ausgebildet, namentlich drei Sensortasten 421.1, 421.2, 421.3. Mit
der ersten Sensortaste 421.1 lässt sich ein Verbraucher, z. B. eine Leuchte ein- und
ausschalten. Mit den beiden weiteren Sensortasten 421.2, 421.3 lässt sich ein Parameter
des Verbrauchers, z. B. eine Helligkeit der Leuchte, erhöhen oder erniedrigen. Der
Verbraucher kann in demselben Einsetzmodul untergebracht sein. Ist dies nicht der
Fall, werden die Steuerimpulse in an sich bekannter Weise über die Stromversorgungsleitung
an das entsprechende Verbrauchermodul übertragen, indem sie der Leitung aufmoduliert
werden (Powerline Communication, PLC). Die entsprechende Elektronik ist im Einsetzmodul
und im Verbrauchermodul enthalten.
[0072] Auf analoge Weise können eine Reihe von Steuer- und Verbrauchermodulen sowie weitere
Module wie z. B. Sensormodule miteinander kommunizieren. Jedes Modul ist durch eine
eindeutige Nummer identifiziert. Die Zuordnung der Module kann paarweise erfolgen,
es sind aber auch komplexere Beziehungen realisierbar. Die Zuordnung erfolgt mit Hilfe
eines externen Steuergeräts oder durch ein "Pairing"-Verfahren, das sich ausschliesslich
durch Bedienung der Module initiieren lässt.
[0073] Ein im Rahmen des erfindungsgemässen Systems verwendbares Einsetzmodul kann ganz
unterschiedliche Steuerelemente umfassen. Im einfachsten Fall ist nur ein Steuerelement
vorhanden, in komplexeren Fällen können eine Reihe von Steuerelementen vorgesehen
sein. Der nicht von den Steuerelementen benutzte Teil des mittleren Abschnitts der
oberen Fläche, also derjenigen Fläche, welche durch die Aussparung sichtbar ist, kann
mit einer der Rohraussenseite entsprechenden Beschichtung versehen sein, so dass von
aussen primär die Steuerelemente sichtbar sind.
[0074] Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Verbraucher- und Einsetzmodule beschränkt.
So kann ein Leuchtenmodul auch eine oder mehrere Spot-Lichtquellen mit einer ausgezeichneten
Beleuchtungsrichtung aufweisen. Die Spots können verstellbar sein. Ebenfalls sind
Module denkbar, bei welchen die Lichtquelle am freien Ende eines beweglichen, im montierten
Zustand des Moduls aus dem Rohr herausragenden Element, z. B. eines Schwanenhalses,
angeordnet ist.
[0075] Die Lichtquellen können derart ausgebildet sein, dass ihre Farbe bzw. Farbtemperatur
regelbar ist. Dasselbe gilt für die Helligkeit. Die Module können Lichtsensoren umfassen,
um beispielsweise das Licht beim Unterschreiten einer gewissen Umgebungshelligkeit
automatisch einzuschalten. Analog können Näherungs-, Bewegungs- oder Anwesenheitssensoren
eingesetzt werden. Weiter kann mittels eines Sensors ein Zustand eines Elements des
Möbelsystems, z. B. einer Türe oder Klappe, überwacht werden. So kann ein Öffnungssensor
eingesetzt werden, welcher mit Hilfe einer Infrarot-LED und eines Photo-Transistors
zur Erfassung von reflektiertem Licht, feststellt, ob die Klappe oder Türe geöffnet
oder geschlossen ist. Anhand des Ergebnisses kann beispielsweise eine Lichtquelle
automatisch ein- bzw. ausgeschaltet werden.
[0076] Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Erfindung ein Verbrauchermodul schafft,
welches einfach und zuverlässig im Rohr der dreidimensionalen tragenden Rohrstruktur
gehalten und kontaktiert werden kann.
1. Verbrauchermodul zum Einsetzen in ein Rohr einer dreidimensionalen tragenden Rohrstruktur
eines Möbelsystems, wobei das Verbrauchermodul ein längliches Gehäuse umfasst und
wobei an einer Aussenseite des Gehäuses zwei Kontaktelemente für die elektrische Kontaktierung
des Verbrauchermoduls angeordnet sind, die unterschiedliche Polaritäten aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktelemente derart angeordnet sind, dass sie in eingesetztem Zustand des
Verbrauchermoduls zwei im Innern des Rohrs angeordnete Köntakflächen unterschiedlicher
Polarität in im Wesentlicher radialer Richtung kontaktieren.
2. Verbrauchermodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse einen in Längsrichtung mittleren Bereich mit mindestens einem vorspringenden
Element sowie in Längsrichtung äussere Bereiche aufweist, wobei das Verbrauchermodul
derart in ein mit einer länglichen Aussparung versehenes Rohr der Rohrstruktur einsetzbar
ist, dass das mindestens eine vorspringende Element mit einem Rand der Aussparung
zusammenwirkt und die äusseren Bereiche in an die Aussparung angrenzenden Bereichen
an einem Innenmantel des Rohrs anliegen.
3. Verbrauchermodul nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes der Kontaktelemente in einem der äusseren Bereiche in einer ersten Umfangsposition
angeordnet ist.
4. Verbrauchermodul nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweites der Kontaktelemente an einer zweiten Umfangsposition angeordnet ist,
welche mit der ersten Umfangsposition einen Winkel von mindestens 60°, bevorzugt mindestens
90°, besonders bevorzugt mindestens 135°, einschliesst.
5. Verbrauchermodul nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eines der Kontaktelemente federnd ausgebildet ist.
6. Verbrauchermodul nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Leuchtelement umfasst.
7. Verbrauchermodul nach einem der Ansprüche 2 bis 4 und nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Lichtaustrittsfläche des Leuchtelements im mittleren Bereich des Gehäuses angeordnet
ist.
8. Möbelsystem mit einer dreidimensionalen tragenden Rohrstruktur, umfassend
a) eine Mehrzahl von Rohren, wobei zumindest eines der Rohre zwei im Innern des Rohrs
angeordnete Kontakflächen unterschiedlicher Polarität aufweist;
b) eine Mehrzahl von dreidimensionalen Knotenelemente zur mechanischen Befestigung
von zwei oder mehreren Rohren aneinander;
c) mindestens ein Verbrauchermodul nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zum Einsetzen
in das zumindest eine Rohr.
9. Möbelsystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine der Rohre zwei entlang des Rohrs verlaufende, voneinander isolierte
Stromleiter zur Stromführung einer ersten Polarität und einer zweiten Polarität entlang
des Rohrs aufweist.
10. Möbelsystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei voneinander isolierten Stromleiter zur Stromführung in dem zumindest einen
Rohr koaxial zueinander angeordnet sind.
11. Möbelsystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Rohr ein strukturelles Rohreleiment aus einem leitenden Material
umfasst, welches zur Führung der ersten Polarität dient, und einen isoliert im strukturellen
Röhrelement aufgenommenen Innenleiter zur Führung der zweiten Polarität.
12. Möbelsystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenleiter durch eine in das Rohr eingeschobene leitende und einseitig isolierte
Folie gebildet ist.
13. Möbelsystem nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Rohr eine längliche Aussparung aufweist, und dass das mindestens
eine Verbrauchermodul derart ausgebildet ist, dass es durch die längliche Aussparung
in das zumindest eine Rohr einsetzbar ist.
14. Möbelsystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes der Kontaktelemente des mindestens einen Verbrauchermoduls bei eingesetztem
Verbrauchermodul in einem an die Aussparung angrenzenden Bereich des Verbrauchermoduls
angeordnet ist.
15. Möbelsystem nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweites der Kontaktelemente des mindestens einen Verbrauchermoduls bei eingesetztem
Verbrauchermodul in einem in Bezug auf die Aussparung rückseitigen Bereich des Verbrauchermoduls
angeordnet ist.