Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft ein Stahlbetonbauteil mit zumindest einer Ankerschiene mit
im Wesentlichen C- oder U-förmigem Querschnitt umfassend einen Ankerschienenrücken,
zwei Ankerschienenschenkel und einen zur Außenseite des Stahlbetonbauteils offenen
Ankerschieneninnenraum, und mit zumindest einen und im Wesentlichen orthogonal zum
Ankerschienenrücken der Ankerschiene stehenden und auf oder in dem Ankerschienenrücken
befestigten und von dem Ankerschienenrücken weg weisenden Anker.
Stand der Technik und Hintergrund der Neuerung
[0002] Stahlbetonbauteile oder -elemente, welche Ankerschienen mit Ankern aufweisen, sind
aus der Praxis bekannt. Dabei kann die Verbindung zwischen Ankerschiene und Anker
beispielsweise mittels der Abstreif-Taumelniettechnik, wie in der Literaturstelle
DE 199 07 475 A1 beschrieben, hergestellt sein. Alle anderen fachüblichen Verbindungen zwischen Ankerschiene
und Anker sind im Rahmen der Erfindung einsetzbar, auf die Art der Verbindung kommt
es bei der Erfindung nicht an.
[0003] Bei im wesentlichen plattenförmigen Stahlbetonbauelementen, welche seitliche Kantenbereiche
aufweisen, ist dabei typischerweise nahe dem Kantenbereich eine Ankerschiene angeordnet,
deren Längserstreckung typischerweise (aber nicht notwendigerweise) parallel zum Kantenbereich
verläuft, wobei die Ankerschiene nahe einer der beiden Hauptflächen angeordnet und
der bzw. die Anker in Richtung der gegenüberliegenden Hauptfläche weist. Es versteht
sich, dass desweiteren eine nach üblichen statischen Bemessungsgrundlagen dimensionierte
und angeordnete Bewehrung mit Bewehrungseisen im Rahmen des Stahlbetonbauelements
eingerichtet sein kann. Diese Bewehrung erstreckt sich jedoch nicht bis unmittelbar
in den Kantenbereich, sondern endet in der Regel im unmittelbaren Bereich der Ankerschiene.
[0004] Bei den insofern bekannten Stahlbetonbauelementen zeigt sich in Praxis, dass es bei
großen Querkräften und geringen Kantenabständen nicht gelingt, die Kräfte aus dem
Schienenkörper zu übernehmen und rückwärtig zu verankern bzw. abzuleiten. Die Folge
ist, dass das Stahlbetonbauelement im Kantenbereich bei hohen Querkräften (bezogen
auf die Längserstreckung der Ankerschiene bzw. der Kante des Stahlbetonbauteils) ausbrechen
kann. Dies stört aus offensichtlichen Gründen.
Technisches Problem der Erfindung
[0005] Der Erfindung liegt daher das technische Problem zu Grunde, ein Stahlbetonbauteil
anzugeben, welches eine verbesserte Tragfähigkeit, insbesondere im Kantenbereich und
bei großen auf die Ankerschiene wirkenden Querkräften, aufweist.
Grundzüge der Erfindung und bevorzugte Ausführungsformen
[0006] Zur Lösung dieses technischen Problems lehrt die Erfindung, dass zumindest ein netzförmiges
Armierungselement eingerichtet ist, wobei das netzförmige Armierungselement mit einer
Hauptfläche des netzförmigen Armierungselements im Wesentlichen flächenparallel oder
einem Winkel, gemessen in einer Querschnittsfläche orthogonal zur Längserstreckung
der Ankerschiene, von 5° bis 45° zu dem Ankerschienenrücken angeordnet ist. Einfach
ausgedrückt, das netzförmige Armierungselement ist jedenfalls im Bereich der Ankerschiene
entweder parallel zum Ankerschienenrücken orientiert oder hiergegen abgewinkelt. Das
netzförmige Armierungselement kann dabei entweder vom Ankerschienenrücken beabstandet
sein, oder diesen berühren bzw. hieran anliegen, in Linienkontakt in Längsrichtung
der Ankerschiene oder in Flächenkontakt.
[0007] Grundsätzlich kann die Ankerschiene bzw. können die Ankerschienen an beliebiger Stelle
in dem Stahlbetonbauteil nach Maßgabe der statischen Anforderungen angeordnet sein.
Bei einer unter speziellen Aspekten vorteilhaften Variante ist die Ankerschien in
einem Kantenbereich des Stahlbetonbauelements angeordnet, wobei die Ankerschiene im
Wesentlichen parallel zur Längserstreckung des Kantenbereichs verläuft.
[0008] Mit der Erfindung wird generell erreicht, dass die Tragfähigkeit des Stahlbetonbauteils
verbessert wird. Insbesondere werden hohe, auf die Kante des Stahlbetonbauteils bzw.
die Ankerschiene wirkende Querkräfte von dem netzförmigen Armierungselement aufgenommen
und abgeleitet. Durch die netzförmige Ausbildung ist die Armierung mehraxial ausgeführt
und trägt somit zu einer besonders homogenen Lastverteilung bei. Dabei können die
Maschen geflochten, geschweißt oder sonstwie miteinander verbunden sein. Als Maschenform
kommen in Frage: Rautenmasche, Langstegmasche, Sechseckmasche, Rundmasche, Quadratmasche,
Rechteckmasche, oder sonstige Sondermasche. In einer Ausführungsform besitzt eine
Masche, beispielsweise eine Rechteckmasche, ein kurz und eine lange Hauptachse. Dann
kann die Maschenweite in Richtung der kurzen Hauptachse im Bereich des Durchmessers
des Schaftes eines Ankers liegen. "Im Bereich" meint dabei zwischen 50% und 150%,
insbesondere zwischen 90% und 120%, des Schaftdurchmessers. Auch wenn der Anker einen
Ankerkopf aufweist, kann dennoch dieser Ankerkopf durch das netzförmige Armierungselement
gesteckt werden, nämlich durch elastische Aufweitung einer Masche in Richtung der
kurzen Hauptachse. Vorteil einer solchen Variante ist, dass der Anker und somit die
Ankerschiene im der relativen Lage zum netzförmigen Armierungselement jedenfalls in
einer Raumrichtung der Ebene des netzförmigen Armierungselements definiert und/oder
fixiert ist.
[0009] Im Einzelnen bestehen diverse Möglichkeiten der weiteren Ausbildung.
[0010] Typischerweise weist die Ankerschiene eine Mehrzahl von in regelmäßigen (oder auch
unregelmäßigen) und vorgegebenen Abständen, bezogen auf die Längserstreckung der Ankerschiene,
an dem Ankerschienenrücken befestigten Anker auf. Ebenso ist es möglich, dass bei
der Ankerschiene eine Mehrzahl von Queranker angeordnet ist. Die freien Enden der
Ankerschienenschenkel liegen typischerweise, aber nicht notwendigerweise an der Oberfläche
des Stahbetonbauteils, so dass der Ankerschieneninnenraum unmittelbar von außen zugänglich
ist.
[0011] Grundsätzlich kann die Art der Anordnung des netzförmigen Armierungselements bei
der Ankerschiene beliebig erfolgen. Wesentlich ist lediglich eine Fixierung der Position
des netzförmigen Armierungselements relativ zur Ankerschiene bis zur Aushärtung des
Betons. So kann das netzförmige Armierungselement unmittelbar oder über beliebige
Verbindungselemente mit der Ankerschiene verbunden sein, beispielsweise mittels Fixierdrähten.
Aus Gründen der einfachen vor-Ort Herstellung ist es jedoch vorteilhaft, wenn Ankerschiene
und damit verbundene netzförmige Armierungselemente vormontiert sind und bei der Herstellung
des Stahlbetonbauelements lediglich in vorgegebener Position eingesetzt werden müssen.
Insofern umfasst die Erfindung auch eine Ankerschiene mit zumindest einem netzförmigen
Armierungselement, welches fest mit der Ankerschiene verbunden ist, wobei alle vorstehenden
und nachfolgenden Ausführungen analog gelten. Insbesondere dann ist es bevorzugt,
wenn das netzförmige Armierungselement mit der Ankerschiene und/oder dem Anker unmittelbar
verbunden ist, beispielsweise verschweißt ist. Aber auch andere Verbindungen, beispielsweise
mittels separater Verbindungselemente, sind selbstverständlich möglich.
[0012] In Hinblick auf die Anordnung der Ankerschiene und folglich des netzförmigen Armierungselements
zum Kantenbereich des Stahlbetonbauteils ist es bevorzugt, wenn der seitliche Abstand
des netzförmigen Armierungselements zum Kantenbereich des Stahlbetonbauwerks im Bereich
von 0 bis 50 cm, insbesondere 0 bis 25 cm, liegt. Dieser Abstand bezieht sich dabei
auf den Abstand des dem Kantenbereich des Stahlbetonbauteils nächsten Punktes des
netzförmigen Armierungselements zu selbigem Kantenbereich (und bezieht sich ansonsten
beispielsweise auch auf ein folgend beschriebenes Seitenteil des netzförmigen Armierungselements).
[0013] Der Begriff des netzförmigen Armierungselementes umfasst auch Stabgitter. In Hinblick
auf die einsetzbaren Werkstoffe können für Ankerschiene, Anker und netzförmiges Armierungselement
unabhängig voneinander gleiche oder verschiedene Werkstoffe eingesetzt werden. Im
Falle hoher Korrosionsschutzanforderungen kann es sich beispielsweise empfehlen, wenn
verzinkter Stahl oder auch Edelstahl für die genannten Bauteile eingesetzt wird. Insbesondere
können die Hauptfläche und oder die Seitenflächen des netzförmigen Armierungselements
(siehe unten) als Metallnetz, insbesondere Rippenstreckmetallnetz, ausgebildet sein.
Ebenfalls einsetzbar sind Strecknetze oder Streckgitter aus Kunststoff, insbesondere
Kunststoff mit Faser- oder Gewebeverstärkung. Ebenso kommen Textilnetze bzw. -gitter
in Frage, beispielsweise gewoben oder geflochten, beispielsweise aus Metall, Kunststoff,
Glasfaser oder Kohlefaser.
[0014] Die Hauptfläche des netzförmigen Armierungselements kann sich in Längsrichtung der
Ankerschiene zumindest über die Länge der Ankerschiene erstrecken, vorzugsweise sich
um jeweils zumindest 5%, insbesondere zumindest 10%, vorzugsweise zumindest 20%, der
Länge der Ankerschiene über jedes Ende der Ankerschiene hinaus erstrecken. Die Erstreckung
in besagter Richtung kann auch maximal 500%, insbesondere maximal 200%, beispielsweise
maximal 100%, oder maximal 50%, oder maximal 5%, der Länge der Ankerschiene über jedes
Ende der Ankerschiene hinaus erstrecken.
[0015] Die Hauptfläche des netzförmigen Armierungselements kann sich in Querrichtung der
Ankerschiene zumindest über die Breite der Ankerschiene erstrecken, vorzugsweise sich
um jeweils zumindest 5%, insbesondere zumindest 10%, vorzugsweise zumindest 20%, höchstvorzugsweise
zumindest 50% oder 100 %, der Breite der Ankerschiene über jede Seite der Ankerschiene
hinaus erstrecken. Die Erstreckung in besagter Richtung kann auch maximal 1000%, insbesondere
maximal 500%, beispielsweise maximal 100% oder maximal 50%, der Breite der Ankerschiene
über jede Seite der Ankerschiene hinaus erstrecken. Dabei kann die Erstreckung auf
den beiden Seiten symmetrisch oder asymmetrisch sein. Im asymmetrischen Fall kann
die Erstreckung auf einer Seite das 1,1 bis 100-fache, insbesondere das 1,5 bis 10-fache,
der Erstreckung auf der gegenüberliegenden Seite sein.
[0016] Die Hauptfläche des netzförmigen Armierungselelements kann im Wesentlichen plan sein
(abgesehen von der Struktur aufgrund der Netzbildung) oder eine Struktur aufweisen,
beispielsweise eine Wellenstruktur.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das netzförmige Armierungselement neben
der Hauptfläche zumindest eine Seitenfläche, welche gegenüber der Hauptfläche um 10°
bis 170°, insbesondere um 30° bis 150°, vorzugsweise um 70° bis 110°, höchstvorzugsweise
um 80° bis 100°, abgewinkelt und an einer im Wesentlichen parallel zur Längserstreckung
der Ankerschiene verlaufenden Kante der Hauptfläche angeordnet, insbesondere abgewinkelt
oder abgekantet, ist und im Wesentlichen in Richtung des Ankers weist. Das netzförmige
Armierungselement kann aber auch zwei Seitenflächen umfassen, welche gegenüber der
Hauptfläche jeweils, gleich oder verschieden, um 10° bis 170°, insbesondere um 30°
bis 150°, vorzugsweise um 70° bis 110°, höchstvorzugsweise um 80° bis 100°, abgewinkelt
und an jeweils einer im Wesentlichen parallel zur Längserstreckung der Ankerschiene
verlaufenden Kanten der Hauptfläche angeordnet, insbesondere abgewinkelt oder abgekantet,
sind und im Wesentlichen in Richtung des Ankers weisen. In beiden Fällen ist vorzugsweise
eine Seitenfläche zwischen der Ankerschiene und der Kante des Stahlbetonbauteils angeordnet
bzw. der Kante des Stahlbetonbauteils zugewandt. Die Seitenflächen des Armierungselements
können eine Tiefe aufweisen, gemessen von der Hauptfläche, welche kleiner, gleich,
oder größer als die Länge der Anker ist.
[0018] Die Hauptfläche und/oder die Seitenflächen des netzförmigen Armierungselements können
eine Maschenfläche im Bereich von 5 bis 1000 cm
2, insbesondere von 10 bis 100 cm
2, vorzugsweise von 20 bis 50 cm
2, aufweisen. Die Maschenfläche ist dabei durch die frei durchgreifbare Fläche zwischen
den das netzförmige Armierungselement bildenden strukturellen Elementen definiert,
die sogenannte freie Fläche. Die freie Fläche kann dabei im Verhältnis zur Gesamtfläche
des netzförmigen Armierungselements im Bereich von 30% bis 98%, insbesondere 40% bis
90%, beispielsweise 55 bis 80%, liegen.
[0019] Die strukurelle Elemente des netzförmigen Armierungselements (Gitterelemente) können
(teilweise) parallel zur Längserstreckung der Ankerschiene orientiert sein, oder hierzu
abgewinkelt, beispielsweise können quadratische oder rechteckige Maschen so orientiert
sein, dass die Längserstreckung der Ankerschiene parallel zu einer Diagonalen der
Maschen verläuft. Selbstverständlich sind auch alle Winkel zwischen parallel und diagonal
möglich.
[0020] Zweckmäßig ist es, wenn eine zur Ankerschiene im Wesentlichen parallel verlaufende
Kante oder Ecke der Hauptfläche des netzförmigen Armierungselements im Wesentlichen
parallel zu einer Kante des Stahlbetonbauteils und hierzu vorzugsweise beabstandet
verläuft.
[0021] Schließlich betrifft die Erfindung ein Stahlbetonbauwerk mit einem erfindungsgemäßen
Stahlbetonbauteil.
[0022] Im Folgenden wird die Neuerung anhand von lediglich Ausführungsformen darstellenden
Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- einen ersten Querschnitt eines erfindungsgemäßen Stahlbetonbauteils nahe dem Kantenbereich,
und
- Figur 2:
- eine Aufsicht auf den Querschnitt entlang A-A in Figur 1,
- Figur 3:
- eine Variante der Kombination Ankerschiene und netzförmiges Bewehrungselelement, und
- Figur 4:
- eine Aufsicht auf den Querschnitt entlang A-A in Figur 2
[0023] In der Figur 1 erkennt man Stahlbetonbauteil 1 mit einer Ankerschiene 3 mit im Wesentlichen
C-förmigem Querschnitt umfassend einen Ankerschienenrücken 4, zwei Ankerschienenschenkel
5a, 5b und einen zur Außenseite des Stahlbetonbauteils 1 offenen Ankerschieneninnenraum
6.
[0024] Weiterhin sind orthogonal zum Ankerschienenrücken 4 der Ankerschiene 3 stehende und
auf dem Ankerschienenrücken 4 befestigte und von dem Ankerschienenrücken weg weisenden
Anker 7 eingerichtet. Schließlich erkennt man ein netzförmiges Armierungselement 8.
Das netzförmige Armierungselement 8 ist mit einer Hauptfläche 9 des netzförmigen Armierungselements
8 im Wesentlichen flächenparallel zu dem Ankerschienenrücken 4 und hieran anschließend
angeordnet. Der Ankerschieneninnenraum 6 ist zu einer Außenfläche des Stahlbetonbauteils
1 offen ist.
[0025] Insbesondere der Figur 2 ist entnehmbar, dass sich die Hauptfläche 9 des netzförmigen
Armierungselements 8 in Längsrichtung der Ankerschiene 3 um jeweils zumindest 5%,
insbesondere zumindest 10%, vorzugsweise zumindest 20%, der Länge der Ankerschiene
3 über jedes Ende der Ankerschiene 3 hinaus erstreckt. Desweiteren erstreckt sich
die Hauptfläche 9 des netzförmigen Armierungselements 8 in Querrichtung der Ankerschiene
3 um jeweils zumindest 5%, insbesondere zumindest 10%, vorzugsweise zumindest 20%,
höchstvorzugsweise zumindest 50% oder 100 %, der Breite der Ankerschiene 3 über jede
Seite der Ankerschiene 3 hinaus.
[0026] Der Figur 1 wiederum ist entnehmbar, dass das netzförmige Armierungselement 8 zwei
Seitenflächen 10 umfasst, welche gegenüber der Hauptfläche 9 jeweils um 80° bis 100°,
insbesondere ca. 90°, abgewinkelt und an jeweils einer im Wesentlichen parallel zur
Längserstreckung der Ankerschiene 3 verlaufenden Kanten der Hauptfläche 9 angeordnet,
insbesondere abgewinkelt oder abgekantet, sind und im Wesentlichen in Richtung des
Ankers 7 weisen. Die Seitenflächen 10 des Armierungselements 8 weisen eine Tiefe,
gemessen von der Hauptfläche 9, auf, welche kleiner als die Länge der Anker 7 ist.
[0027] Die Hauptfläche 9 und oder die Seitenflächen 10 des netzförmigen Armierungselements
8 sind einstückig als Metallnetz, insbesondere Rippenstreckmetallnetz, ausgebildet,
wobei die Seitenflächen 10 mittels Abkantungen gebildet sind. Die Hauptfläche 9 und
die Seitenflächen 10 des netzförmigen Armierungselements weisen eine Maschenfläche
im Bereich von 20 bis 50 cm
2 auf.
[0028] Die zur Ankerschiene 3 im Wesentlichen parallel verlaufende Kante oder Ecke der Hauptfläche
9 bzw. die Seitenflächen 10 des netzförmigen Armierungselements 8 verlaufen im Wesentlichen
parallel zu einer Kante 11 des Stahlbetonbauteils 1 und hierzu beabstandet.
[0029] In der Figur 1 ist weiterhin ein in der Ankerschiene befestigtes Bauteil 11 dargestellt.
Mit der Erfindung wird sicher gestellt, dass das Stahlbetonbauteil 1 besser eine auf
das Bauteil 11 und/oder auf die Ankerschiene 3 wirkende Querkraft F aufzunehmen vermag
und folglich ein Ausbruch des Betonbauteils 1 zur Kante 12 des Betonbauteils 1 hin
bzw. verhindert werden kann. Eine solche potentielle und somit verhindert Bruchlinie
B ist in der Figur 1 angedeutet.
[0030] Die Variante der Figuren 3 und 4 unterscheidet sich von jener der Figuren 1 und 2
im Wesentlichen dadurch, dass das netzförmige Bewehrungselement 8 ein Stabgitter ist
und keine Seitenflächen 10 aufweist (welche selbstverständlich aber auch eingerichtet
sein können).
[0031] Generell und unabhängig von den Ausführungsbeispielen ist es möglich, dass das netzförmige
Bewehrungelement 8 und der Ankerschienerücken 4 und/oder die Anker 7 sich berühren
und/oder miteinander verbunden sind, kraft-, form-, oder stoffschlüssig (beispielsweise
Clip- oder Steckverbinder, oder durch Schweissheftung).
[0032] In der Figur 3b ist ersichtlich, dass Gitterstäbe im Bereich der Anker 7 optional,
aber nicht zwingend, durchtrennt sein können, so dass die Anker 7 im Bereich dieser
Durchtrennungen angeordnet werden können. Die Ankerschiene 3 kann (muss aber nicht)
an Gitterstäben befestigt sein, beispielsweise durch Heftschweissung, kraftschlüssige
Schweisverbindung, mittel lösbaren Verbindungen, wie Drahtverbindung oder Clipverbindung.
1. Stahlbetonbauteil (1)
mit zumindest einer in Beton eingebetteten Ankerschiene (3) mit im Wesentlichen C-
oder U-förmigem Querschnitt, umfassend einen Ankerschienenrücken (4), zwei Ankerschienenschenkel
(5a, 5b) und einen zur Außenseite des Stahlbetonbauteils (1) offenen Ankerschieneninnenraum
(6),
mit zumindest einem und im Wesentlichen orthogonal zum Ankerschienenrücken (4) der
Ankerschiene (3) stehenden und auf oder in dem Ankerschienenrücken befestigten und
von dem Ankerschienenrücken weg weisenden Anker (7), und
mit zumindest einem netzförmigen Armierungselement (8),
wobei das netzförmige Armierungselement (8) mit einer Hauptfläche (9) des netzförmigen
Armierungselements (8) im Wesentlichen flächenparallel oder einem Winkel, gemessen
in einer Querschnittsfläche orthogonal zur Längserstreckung der Ankerschiene (3),
von 5° bis 45° zu dem Ankerschienenrücken (4) angeordnet und in den Beton eingebettet
ist.
2. Stahlbetonbauteil (1) nach Anspruch 1, wobei sich die Hauptfläche (9) des netzförmigen
Armierungselements (8) in Längsrichtung der Ankerschiene (3) zumindest über die Länge
der Ankerschiene (3) erstreckt, vorzugsweise sich um jeweils zumindest 5%, insbesondere
zumindest 10%, vorzugsweise zumindest 20%, der Länge der Ankerschiene (3) über jedes
Ende der Ankerschiene (3) hinaus erstreckt.
3. Stahlbetonbauteil (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei sich die Hauptfläche (9) des netzförmigen
Armierungselements (8) in Querrichtung der Ankerschiene (3) zumindest über die Breite
der Ankerschiene (3) erstreckt, vorzugsweise sich um jeweils zumindest 5%, insbesondere
zumindest 10%, vorzugsweise zumindest 20%, höchstvorzugsweise zumindest 50% oder 100
%, der Breite der Ankerschiene (3) über jede Seite der Ankerschiene (3) hinaus erstreckt.
4. Stahlbetonbauteil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei an der Ankerschiene
(3) zumindest 2, oder zumindest 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, oder mehr Anker (7) in regelmäßigen
oder unregelmäßigen Abständen in Längsrichtung der Ankerschiene (3) befestigt sind.
5. Stahlbetonbauteil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das netzförmige Armierungselement
(8) zumindest eine Seitenfläche (10) umfasst, welche gegenüber der Hauptfläche (9)
um 10° bis 170°, insbesondere um 30° bis 150°, vorzugsweise um 70° bis 110°, höchstvorzugsweise
um 80° bis 100°, abgewinkelt und an einer im Wesentlichen parallel zur Längserstreckung
der Ankerschiene (3) verlaufenden Kante der Hauptfläche (9) angeordnet, insbesondere
abgewinkelt oder abgekantet, ist und im Wesentlichen in Richtung des Ankers (7) weist.
6. Stahlbetonbauteil (1) nach Anspruch 5, wobei das netzförmige Armierungselement (8)
zwei Seitenflächen (10) umfasst, welche gegenüber der Hauptfläche (9) jeweils, gleich
oder verschieden, um 10° bis 170°, insbesondere um 30° bis 150°, vorzugsweise um 70°
bis 110°, höchstvorzugsweise um 80° bis 100°, abgewinkelt und an jeweils einer im
Wesentlichen parallel zur Längserstreckung der Ankerschiene (3) verlaufenden Kanten
der Hauptfläche (9) angeordnet, insbesondere abgewinkelt oder abgekantet, sind und
im Wesentlichen in Richtung des Ankers (7) weisen.
7. Stahlbetonbauteil (1) nach Anspruch 5 oder 6, wobei die Seitenflächen (10) des Armierungselements
(8) eine Tiefe, gemessen von der Hauptfläche (9), aufweisen, welche kleiner, gleich,
oder größer als die Länge der Anker (7) aufweisen.
8. Stahlbetonbauteil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Hauptfläche (9)
des netzförmigen Armierungselements (8) den Ankerschienenrücken (3) der Ankerschiene
(3) außenseitig berührt, insbesondere mit dem Ankerschienenrücken stoff- oder kraftschlüssig
verbunden ist.
9. Stahlbetonbauteil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Hauptfläche (9)
und oder die Seitenflächen (10) des netzförmigen Armierungselements (8) als Metallnetz,
insbesondere Rippenstreckmetallnetz, ausgebildet ist.
10. Stahlbetonbauteil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Hauptfläche (9)
und oder die Seitenflächen (10) des netzförmigen Armierungselements eine Maschenfläche
im Bereich von 5 bis 1000 cm2, insbesondere von 10 bis 100 cm2, vorzugsweise von 20 bis 50 cm2, aufweisen.
11. Stahlbetonbauteil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei eine zur Ankerschiene
(3) im Wesentlichen parallel verlaufende Kante oder Ecke der Hauptfläche (9) des netzförmigen
Armierungselements (8) im Wesentlichen parallel zu einer Kante des Stahlbetonbauteils
(1) und hierzu vorzugsweise beabstandet verläuft.
12. Stahlbetonbauwerk, enthaltend ein Stahlbetonbauteil (1) nach einem der Ansprüche 1
bis 11.