[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein selbstverriegelndes Fallenschloss, aufweisend
eine Falle, einen Stulp mit einer Fallenöffnung, eine Betätigungsvorrichtung zur Durchführung
einer Bewegung der Falle in einer Durchgriffsrichtung durch die Fallenöffnung und
ein Steuerelement, wobei die Betätigungsvorrichtung mit der Falle und dem Steuerelement
in Wirkverbindung steht und wobei das Steuerelement in zumindest einen ersten und
einen zweiten Steuerzustand bringbar ist.
[0002] Es ist grundsätzlich bekannt, Türen mit selbstverriegelnden Fallenschlössern auszustatten.
Ein Verriegeln einer Tür allein durch einen Schließvorgang der Tür und insbesondere
ohne ein zwingend notwendiges manuelles Betätigen einer Verriegelungsvorrichtung kann
dadurch ermöglicht werden. Derartige selbstverriegelnde Fallenschlösser sind insbesondere
bei Türen vorteilhaft, die auf einer Zugangsseite eine Panikfunktion aufweisen sollen
aber gleichzeitig eine Öffnung der Tür von der anderen Zugangsseite sicher verhindern
sollen. Es wird dabei oftmals ein Steuerelement, aufweisend beispielsweise eine Steuerfalle,
verwendet, um die Selbstverriegelungsfunktion des Fallenschlosses bereitzustellen.
Darüber hinaus ist es üblich, als Falle eines derartigen selbstverriegelnden Fallenschlosses
eine Kreuzfalle einzusetzen. Derartige Kreuzfallen weisen bewegliche Abschnitte auf,
die für ein Verriegeln des Schlosses arretierbar ausgebildet sind. Im nicht arretierten
Zustand ermöglichen diese beweglichen Abschnitte eine Öffnung der Tür, beispielsweise
durch ein Wegklappen des Abschnittes. Im arretierten Zustand bilden diese Abschnitte
Sperrflächen, die insbesondere zum formschlüssigen Eingreifen in eine oder mehrere
entsprechende Fallenaufnahme(n) ausgebildet sind und so eine Verriegelung der Tür
sicherstellen. Ein derartiges selbstverriegelndes Fallenschloss mit einer Kreuzfalle
ist beispielsweise aus der
DE 60 2004 007 517 T2 bekannt.
[0003] Die beweglichen Abschnitte von Kreuzfallen müssen arretiert werden, um ein Verriegeln
des Fallenschlosses sicherzustellen. Bereits dies kann, je nach Größe und Aufbau des
Fallenschlosses, bezüglich der dazu notwendigen Mechanik aufwendig zu realisieren
sein. Insbesondere die beweglichen Abschnitte der Kreuzfalle selbst müssen mehreren
Anforderungen entsprechen, nämlich dass diese zum einen für ein autorisiertes Öffnen
und/oder Schließen des Schlosses beweglich gelagert sein müssen und zum anderen im
arretierten Zustand eben diese Beweglichkeit sicher verhindern müssen. Eine optimale
Erfüllung beider Anforderungen ist oftmals nicht oder nur mit großem Aufwand möglich.
[0004] Es ist somit Aufgabe der Erfindung, die oben beschriebenen Nachteile von selbstverriegelnden
Fallenschlössern zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung,
ein selbstverriegelndes Fallenschloss zu schaffen, bei dem auf kostengünstige und
mechanisch besonders einfache Art und Weise eine Ausführung der Selbstverriegelungsfunktion
des Fallenschlosses bereitgestellt werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein selbstverriegelndes Fallenschloss mit den Merkmalen
des unabhängigen Anspruchs 1. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst durch ein selbstverriegelndes Fallenschloss, aufweisend eine
Falle, einen Stulp mit einer Fallenöffnung, eine Betätigungsvorrichtung zur Durchführung
einer Bewegung der Falle in einer Durchgriffsrichtung durch die Fallenöffnung und
ein Steuerelement, wobei die Betätigungsvorrichtung mit der Falle und dem Steuerelement
in Wirkverbindung steht und wobei das Steuerelement in zumindest einen ersten und
einen zweiten Steuerzustand bringbar ist, wobei die Falle und das Steuerelement als
getrennte Bauelemente des Fallenschlosses ausgebildet sind, wobei der Stulp zumindest
sowohl für das Steuerelement als auch für die Falle jeweils eine Öffnung aufweist
und das Steuerelement als auch die Falle zum Durchgreifen des Stulps an voneinander
beabstandeten Positionen ausgebildet sind. Ein erfindungsgemäßes selbstverriegelndes
Fallenschloss ist dadurch gekennzeichnet, dass die Falle einen Fallenkörper aufweist
und die Falle durch die Betätigungsvorrichtung bei Vorliegen des ersten Steuerzustands
des Steuerelements in eine Normalposition bringbar ist, in welcher der Fallenkörper
eine Normallänge aus dem Stulp hervorragt, und die Falle durch die Betätigungsvorrichtung
bei Vorliegen des zweiten Steuerzustands des Steuerelements in eine Verriegelungsposition
bringbar ist, in welcher der Fallenkörper eine Verriegelungslänge aus dem Stulp hervorragt,
wobei die Verriegelungslänge größer ist als die Normallänge.
[0007] Ein erfindungsgemäßes selbstverriegelndes Fallenschloss weist somit insbesondere
ein Steuerelement auf, das wie bei bekannten selbstverriegelnden Fallenschlössern
den Verriegelungsvorgang auslösen kann. Dabei kann vorgesehen sein, dass beispielsweise
bei Vorliegen eines ersten Steuerzustands des Steuerelements das selbstverriegelnde
Fallenschloss nicht verriegelt ist und bei Vorliegen eines zweiten Steuerzustandes
des Steuerelements das selbstverriegelnde Fallenschloss in einen verriegelten Zustand
bringbar ist. Selbstverständlich weist das erfindungsgemäße selbstverriegelnde Fallenschloss
auch die dazugehörige Mechanik, Elektronik und/oder Elektrik auf, um beim Vorliegen
des zweiten Steuerzustandes den Verriegelungsvorgang durchzuführen. Die Betätigungsvorrichtung
ist dabei ein wesentliches Element dieser Mechanik und steht mit dem Steuerelement
zur Durchführung des Verriegelungsvorgangs in Wirkverbindung. Diese Wirkverbindung
kann dabei fest verbunden aber insbesondere auch lösbar ausgebildet sein. Ein Stulp
bildet einen äußeren Abschluss des selbstverriegelnden Fallenschlosses und weist eine
Fallenöffnung auf, durch die eine Falle des selbstverriegelnden Fallenschlosses in
einer Durchgriffsrichtung bewegbar ist. Dabei ist die Durchgriffsrichtung vorteilhafterweise
senkrecht zum Stulp orientiert, so dass die Falle bei einer Bewegung durch die Fallenöffnung
des Stulps zum formschlüssigen Eingreifen beispielsweise in eine Fallenaufnahme bevorzugt
eines Schlossgegenstücks im Türrahmen ausgebildet ist. Dadurch, dass das Steuerelement
und die Falle zum Durchgreifen des Stulps an voneinander beabstandeten Positionen
ausgebildet sind, kann es auf diese Weise besonders einfach ermöglicht werden, dass
die Position der Tür an zwei unterschiedlichen Positionen detektiert werden kann.
Beispielsweise bei einer Ausgestaltung mit einer Steuerfalle als Teil des Steuerelements
kann diese an einer von der Fallenöffnung beabstandeten Position zum Durchgreifen
des Stulps angeordnet sein. Ein gegenseitiges Behindern oder auch nur Beeinflussen
der Falle und des Steuerelements kann dadurch besonders einfach vermieden werden.
Sowohl das Steuerelement als auch die Falle sind durch die Schlossmechanik geradlinig
geführt, wodurch die Bewegungsrichtung des Steuerelementes und der Falle senkrecht
zum Stulp orientiert sind. Der Stulp weist zumindest sowohl für das Steuerelement
als auch für die Falle jeweils eine Öffnung auf, wobei das Steuerelement bei einer
Bewegung geradlinig durch eine erste Öffnung des Stulps geführt ist und die Falle
bei einer Bewegung geradlinig durch eine weitere Öffnung, der Fallenöffnung geführt
ist.
[0008] Die erste Öffnung zum Durchgreifen des Steuerelementes und die Fallenöffnung zum
Durchgreifen der Falle sind im Stulp an voneinander beabstandeten Positionen ausgebildet.
[0009] Erfindungsgemäß weist die Falle des erfindungsgemäßen selbstverriegelnden Fallenschlosses
einen Fallenkörper auf. Dabei ist die Falle durch die Betätigungsvorrichtung bei Vorliegen
des ersten Steuerzustands des Steuerelements in eine Normalposition bringbar, in welchem
der Fallenkörper eine Normallänge aus dem Stulp hervorragt. Der erste Steuerzustand
liegt dabei bevorzugt bei geöffneter Tür vor, in der eine Verriegelung des Fallenschlosses
nicht nötig ist bzw. sogar hinderlich sein könnte. Insbesondere kann dabei vorgesehen
sein, dass der Fallenkörper in dieser Normalposition vollständig oder zumindest im
Wesentlichen vollständig in das Innere des Fallenschlosses zurückschiebbar ausgebildet
ist. Dadurch kann beispielsweise ermöglicht werden, dass bei einer Bewegung der Tür
von einer geöffneten in eine geschlossene Position der Fallenkörper der Falle beispielsweise
von einem Schlossgegenstück in das Innere des Fallenschlosses gedrückt wird, und so
der Schließvorgang der Tür durch die Falle in ihrer Normalposition nicht behindert
wird.
[0010] Der zweite Steuerzustand des Steuerelements liegt bevorzugt bei geschlossener Tür
vor. In diesem Zustand der Tür soll das selbstverriegelnde Fallenschloss bevorzugt
den Verriegelungsvorgang durchführen. Erfindungswesentlich ist vorgesehen, dass die
Falle durch die Betätigungsvorrichtung bei Vorliegen dieses zweiten Steuerzustands
in eine Verriegelungsposition bringbar ist, in welchem der Fallenkörper eine Verriegelungslänge
aus dem Stulp hervorragt. Die Verriegelungslänge ist dabei größer ist als die Normallänge.
Der Fallenkörper ragt somit in der Verriegelungsposition der Falle weiter aus dem
Fallenschloss hervor als in der Normalstellung. Dadurch kann erreicht werden, dass
durch einen Eingriff des Fallenkörpers beispielsweise in eine entsprechende Fallenaufnahme
eines Schlossgegenstücks im Türrahmen ein Formschluss gebildet wird. Dieser Formschluss
kann dabei bevorzugt derart stabil ausgebildet sein, dass er durch eine einfache Bewegung
der Tür in deren Öffnungsrichtung, die im Normalfall senkrecht oder zumindest im Wesentlichen
senkrecht zu diesem Formschluss erfolgt, nicht oder nur sehr schwer und/oder einhergehend
mit einer Beschädigung, insbesondere einer Zerstörung, des Fallenkörpers überwunden
werden kann. Dadurch, dass dieses Vorschließen des Fallenkörpers von einem Hervorragen
über die Normallänge in ein Hervorragen über die Verriegelungslänge automatisch erfolgt,
sobald der zweite Steuerungszustand des Steuerelements vorliegt, kann eine selbstverriegelnde
Funktion des Fallenschlosses bereitgestellt werden. Insbesondere kann dadurch beispielsweise
bei einem einfachen Zufallen der Tür der erste Steuerungszustand so lange vorliegen,
so lange die Tür geöffnet ist. In dem Moment, in dem die Tür geschlossen ist, wechselt
das Steuerelement vom ersten Steuerungszustand in den zweiten Steuerungszustand und
die Falle wird in ihre Verriegelungsposition gebracht, in der der Fallenkörper weiter
aus dem Fallenschloss hervorragt. Insgesamt kann durch ein erfindungsgemäßes selbstverriegelndes
Fallenschloss ein mechanisch besonders einfaches, wartungsarmes und dennoch sicheres
Fallenschloss zum automatischen Verriegeln einer Tür bereitgestellt werden.
[0011] Bei einem erfindungsgemäßen selbstverriegelnden Fallenschloss kann ferner vorgesehen
sein, dass die Betätigungsrichtung derart ausgebildet ist, dass durch sie bei Vorliegen
des zweiten Steuerzustands des Steuerelements die Falle erst dann in ihre Verriegelungsposition
bringbar ist, wenn die Falle zuvor aus einer Position, in der die Falle nicht oder
zumindest im Wesentlichen nicht aus dem Stulp hervorragt, in ihre Normalposition gebracht
ist. Ein selbstverriegelndes Fallenschloss soll insbesondere nur dann verriegeln,
wenn eine mit dem selbstverriegelnden Fallenschloss ausgestattete Tür geschlossen
wird, beispielsweise wenn die Tür ins Schloss fällt. Ein Auslösen eines Selbstverriegelungvorgangs
bei geöffneter Tür allein durch ein Vorliegen des zweiten Steuerzustands des Steuerelements,
bei einem als Steuerfalle ausgebildeten Steuerelement wäre dies beispielsweise ein
Einschieben der Steuerfalle in den Stulp, ist dagegen oftmals ein unerwünschtes oder
sogar fehlerhaftes Verhalten eines selbstverriegelnden Fallenschlosses. Durch die
Ausgestaltung der Betätigungsvorrichtung derart, dass zum Ausführen des Verriegelungsvorgangs
nicht nur ein zweiter Steuerzustand des Steuerelements, sondern zusätzlich eine vorausgegangene
Bewegung der Falle vorliegen muss, bei der die Falle aus einer Position, in der die
Falle nicht oder zumindest im Wesentlichen nicht aus dem Stulp hervorragt, in ihre
Normalposition bewegt wurde, kann eine derartige fehlerhafte Ausführung eines Verriegelungsvorganges
besonders einfach verhindert werden. Ein derartiges Bewegen der Falle geschieht beispielsweise
automatisch bei einem Zufallen der Tür, wobei die Falle durch ein Schließblech, auch
Schlossgegenstück genannt, in das Innere des Fallenschlosses zurückgedrückt wird und
dann bei geschlossener Tür wieder in eine Schließblechlochung eintaucht, beispielsweise
bewegt durch eine Fallenfeder. Durch das Vorsehen von zwei Tastschritten, bereitgestellt
durch das Steuerelement und die Falle, kann eine Ablaufsteuerung eines Verriegelungsvorgangs
somit besonders sicher gestaltet werden.
[0012] Das Schließblech ist in einem Türrahmen angeordnet wobei das Schließblech nicht Bestandteil
des Schlosses ist. Dennoch kann das Schließblech mit dem Schloss und somit mit der
Schlossmechanik zusammenwirken, derart, dass bei einer in Schließrichtung beweglichen
Tür sowohl die Falle als auch das Steuerelement, welche federbelastet aus dem Schlossgehäuse
herausragen, annähernd gleichzeitig gegen das Schließblech stoßen und somit einen
Kontakt mit dem Schließblech bilden. Durch diesen Kontakt werden die Falle als auch
das Steuerelement gegen wirkende Federkräfte in das Schlossgehäuse befördert. Diese
durch das Schließblech bedingte annähernd gleichzeitige Bewegung der Falle als auch
des Steuerelements in das Schlossgehäuse ist ein erster Tastschritt der Schlossmechanik
gebildet. Im Schließblech ist eine Öffnung angeordnet, in die die Falle federunterstützend
eindringt, sobald die Tür im Wesentlichen seine Schließposition erreicht hat. Durch
diese Bewegung, bei der die Falle in die Öffnung des Schließblechs eindringt, ist
ein zweiter Tastschritt der Schlossmechanik gebildet. Das Schließblech bewirkt, dass
das Steuerelement bei geschlossener Tür in der Position gehalten ist, bei der sich
das Steuerelement im Wesentlichen in dem Schlossgehäuse befindet. Die beiden unabhängigen
Tastschritte können beim Schließvorgang der Tür innerhalb der Schlossmechanik eine
gesicherte Ablaufsicherung bewirken, welche durch die Reihenfolge der Tastschritte,
bei der erst der erste Tastschritt und anschließend der zweite Tastschritt erfolgt,
gewährleistet ist.
[0013] Auch kann ein erfindungsgemäßes selbstverriegelndes Fallenschloss dahingehend ausgebildet
sein, dass das Steuerelement unabhängig von einer Position der Falle in den zumindest
einen ersten und den zweiten Steuerzustand bringbar ist. Durch eine derartige Unabhängigkeit
des Zustands des Steuerelements von einer Position der Falle kann eine besonders eindeutige
Einstellbarkeit der Steuerzustände ermöglicht werden. Fehlerhafte Einstellungen der
Steuerzustände können so besser vermieden werden.
[0014] Ferner kann bei einem erfindungsgemäßen selbstverriegelnden Fallenschloss vorgesehen
sein, dass die Falle in ihrer Verriegelungsposition gesperrt ist. Dadurch kann sichergestellt
werden, dass die Falle, insbesondere der Fallenkörper der Falle, in der Verriegelungsposition
auch durch eine Kraft, die parallel oder zumindest im Wesentlichen parallel zur Durchgriffsrichtung
am Fallenkörper angreift, nicht in das Innere des Fallenschlosses zurückgeschoben
werden kann. Ein unautorisiertes Öffnen der Tür durch eine derartige Krafteinwirkung
kann somit sicher verhindert werden. Eine besonders sichere Verriegelung einer Tür
durch ein erfindungsgemäßes selbstverriegelndes Fallenschloss kann dadurch sichergestellt
werden.
[0015] Auch kann ein erfindungsgemäßes selbstverriegelndes Fallenschloss dahingehend ausgebildet
sein, dass das selbstverriegelnde Fallenschloss eine Aktuatorvorrichtung aufweist,
wobei die Aktuatorvorrichtung derart mit der Betätigungsvorrichtung in Wirkverbindung
steht, dass durch die Aktuatorvorrichtung über die Betätigungsvorrichtung die Falle,
insbesondere jederzeit, in eine Öffnungsposition bringbar ist, in welchem der Fallenkörper
nicht oder zumindest im Wesentlichen nicht aus dem Stulp hervorragt. Durch ein Betätigen
der Aktuatorvorrichtung ist dadurch ein Öffnen der Tür, insbesondere jederzeit, ermöglicht,
da dadurch der Formschluss, der durch den Fallenkörper in der Verriegelungsposition
der Falle beispielsweise mit einer entsprechenden Fallenaufnahme eines Schlossgegenstücks
gebildet wird, aufgehoben wird. Eine derartige Aktuatorvorrichtung kann dabei beispielsweise
einen Türdrücker oder eine Panikstange aufweisen. Durch eine Aktuatorvorrichtung kann
sichergestellt werden, dass eine mit einem erfindungsgemäßen selbstverriegelnden Fallenschloss
ausgestattete Tür in einer Zugangsrichtung zu jederzeit geöffnet werden kann. Der
Einsatz eines erfindungsgemäßen Fallenschlosses als Panikschloss kann dadurch ermöglicht
werden.
[0016] Auch kann ein erfindungsgemäßes selbstverriegelndes Fallenschloss besonders bevorzugt
dadurch gekennzeichnet sein, dass der Fallenkörper als starrer, besonders bevorzugt
als einstückiger, Fallenkörper ausgebildet ist. Eine aufwendige Verriegelung beweglicher
Abschnitte, wie es beispielsweise bei einer Kreuzfalle oder bei einer Integration
des Steuerelements in den Fallenkörper zum Erreichen einer Verriegelung nötig ist,
kann dadurch vermieden werden. Ein erfindungsgemäßes selbstverriegelndes Fallenschloss
kann somit mechanisch einfacher ausgebildet sein, wodurch es wartungsfreundlicher
und darüber hinaus langlebiger ist.
[0017] Ferner kann bei einem erfindungsgemäßen selbstverriegelnden Fallenschloss vorgesehen
sein, dass der Fallenkörper in Durchgriffsrichtung im Wesentlichen über die Normallänge
an einem Ende eine Freilauffläche aufweist, wobei in der Normalposition der Falle
die Freilauffläche aus dem Stulp hervorragt. Eine derartige Freilauffläche kann dabei
bevorzugt in Bezug auf die Durchgriffsrichtung und/oder eine Öffnungsrichtung geneigt
ausgebildet sein. Dadurch kann es ermöglicht werden, dass beispielsweise bei einem
Schließvorgang der Tür allein durch die Kraft, die beim Auftreffen beispielsweise
auf ein Schlossgegenstück am Türrahmen auf die Freilauffläche wirkt, der Fallenkörper
in das Innere des Fallenschlosses zurückgeschoben wird. Eine zusätzliche mechanische
und/oder elektrische Ansteuerung des Fallenkörpers ist dazu nicht erforderlich. Ein
erfindungsgemäßes selbstverriegelndes Fallenschloss kann somit noch einfacher ausgestaltet
werden.
[0018] Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung eines erfindungsgemäßen selbstverriegelnden
Fallenschlosses kann ferner vorgesehen sein, dass die Freilauffläche dachartig, insbesondere
symmetrisch dachartig, ausgebildet ist. Dadurch können die bereits beschriebenen Vorteile
einer Freilauffläche unabhängig von einer Öffnungsrichtung bereitgestellt werden.
Dies hat beispielsweise den Vorteil, dass für Türen mit linken bzw. rechten Anschlag
dasselbe Fallenschloss verwendet werden kann. Auch ein Öffnen der Tür ist dadurch
vereinfacht, da bereits mit einer Falle in ihrer Normalposition ein Aufziehen der
Tür ein Zurückschieben des Fallenkörpers durch ein Einwirken auf die Freilauffläche
bewirkt.
[0019] Auch kann ein erfindungsgemäßes selbstverriegelndes Fallenschloss dahingehend weiterentwickelt
sein, dass die dachartige Freilauffläche einen Mittelsteg aufweist. Seitliche Kräfte
können dadurch durch den Fallenkörper besser aufgenommen werden. Eine stabilere Ausfertigung
eines Fallenkörpers kann dadurch bereitgestellt werden.
[0020] Darüber hinaus kann in einer weiteren, besonders bevorzugten Ausgestaltungsform eines
erfindungsgemäßen selbstverriegelnden Fallenschlosses vorgesehen sein, dass der Fallenkörper
zumindest eine Sperrfläche aufweist, die der zumindest einen Freilauffläche in Durchgriffsrichtung
benachbart angeordnet ist, wobei in der Verriegelungsposition der Falle die Freilauffläche
und die zumindest eine Sperrfläche aus dem Stulp hervorragen. Bevorzugt ist die komplette
Sperrfläche im Inneren des Fallenschlosses angeordnet, so lange sich die Falle in
ihrer Normalposition und/oder in ihrer Öffnungsposition befindet. Dadurch ist die
zumindest eine Sperrfläche in der Normalposition der Falle im Inneren des Fallenschlosses
und in der Verriegelungsposition außerhalb des Fallenschlosses angeordnet. Insbesondere
kann die Sperrfläche dabei derart ausgebildet sein, dass durch diese, oder zumindest
im Wesentlichen durch diese, in der Verriegelungsposition der Falle der zur Verriegelung
der Tür nötige Formschluss beispielsweise mit einer entsprechenden Fallenaufnahme
in einem Schlossgegenstück gebildet wird. Ein besonders ausgeprägter Formschluss und
damit eine besonders sichere Verriegelung einer Tür mit einem erfindungsgemäßen selbstverriegelnden
Fallenschloss kann dadurch erreicht werden.
[0021] Auch kann ein erfindungsgemäßes selbstverriegelndes Fallenschloss dahingehend weiterentwickelt
sein, dass die zumindest eine Sperrfläche gegenüber der Durchgriffsrichtung geneigt
angeordnet ist. Diese Neigung ist dabei bevorzugt ähnlich zur Neigung der Freilauffläche,
jedoch im Unterschied zu dieser deutlich weniger ausgeprägt. Insbesondere kann eine
Neigung von weniger als 15°, bevorzugt weniger als 5°, gegenüber der Durchgriffsrichtung
vorgesehen sein. Diese geringe Neigung hat den Vorteil, dass zum einen trotz der Neigung
eine sichere Verriegelung durch den gebildeten Formschluss ermöglicht ist. Gleichzeitig
kann zum anderen in Fällen, in denen Druck auf die geschlossene Tür und dadurch auch
auf die Sperrfläche ausgeübt wird, ein sicheres Öffnen des Schlosses und damit der
Tür bei Betätigung der Aktuatorvorrichtung dennoch zu jederzeit sichergestellt werden.
Ein Verkanten des Fallenkörpers beispielsweise in einer Fallenaufnahme eines Schlossgegenstücks,
das zu einer Blockierung der Fallenschlosses durch eine Verhinderung einer Bewegung
der Falle in ihre Öffnungsposition führen könnte, kann dadurch sicher verhindert werden.
Ein derartiges erfindungsgemäßes selbstverriegelndes Fallenschloss kann somit auch
als Panikschloss eingesetzt werden.
[0022] Ferner kann bei einem erfindungsgemäßen selbstverriegelnden Fallenschloss vorgesehen
sein, dass das Steuerelement eine Steuerfalle aufweist. Eine Steuerfalle stellt dabei
eine besonders einfache Möglichkeit dar, den Öffnungszustand der Tür zu detektieren.
Ist die Tür geöffnet und die Falle damit in ihrer Normalposition, so kann beispielsweise
neben dem Fallenkörper auch die Steuerfalle aus dem Stulp des Fallenschlosses hervorragen.
Im geschlossenen Zustand jedoch kann zwar die Falle, insbesondere der Fallenkörper,
bevorzugt durch ein Vorhandensein einer Fallenaufnahme, bevorzugt in einem Schlossgegenstück
im Türrahmen, in seine Verriegelungsposition gebracht werden, in der der Fallenkörper
über eine Verriegelungslänge aus dem Stulp hervorragt, die Steuerfalle wird jedoch
bevorzugt beispielsweise durch das Schlossgegenstück blockiert. Aus diesen unterschiedlichen
Zuständen kann das Steuerelement seinen ersten und seinen zweiten Steuerzustand bilden,
die eine eindeutige Ansteuerung der Falle ermöglichen.
[0023] Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung eines erfindungsgemäßen selbstverriegelnden
Fallenschlosses kann ferner vorgesehen sein, dass die Steuerfalle einen beweglich
gelagerten Steuerfallenkopf aufweist. Dadurch kann es ermöglicht werden, dass die
Steuerfalle sowohl durch eine Kontaktierung mit einem Schließblech einer Rechts- als
auch einer Linkstür angefahren und in ihren zweiten Steuerzustand gebracht werden
kann. Ein richtungsunabhängiger Einsatz des erfindungsgemäßen selbstverriegelnden
Fallenschlosses kann dadurch, insbesondere in Kombination mit einer dachartigen Ausgestaltung
der Freilauffläche des Fallenkörpers, ermöglicht werden.
[0024] Darüber hinaus kann ein erfindungsgemäßes selbstverriegelndes Fallenschloss dahingehend
ausgebildet sein, dass die Betätigungsvorrichtung einen Schieber mit einer Führungskulisse
und die Falle einen Führungszapfen aufweisen, wobei zur Herstellung der Wirkverbindung
der Führungszapfen in die Führungskulisse eingreift. Ein derartiger Schieber stellt
dabei ein mechanisches Bauteil dar, durch das besonders einfach eine Bewegung der
Falle, insbesondere des Fallenkörpers, in die Verriegelungs-, die Normal- bzw. die
Öffnungsposition der Falle erzeugt werden kann. Selbstverständlich kann dabei der
Schieber zum Beispiel auch federbelastet sein. Darüber hinaus stellt auch das Zusammenwirken
des Führungszapfens der Falle, der bevorzugt am Fallenkörper angeordnet sein kann,
und der Führungskulisse des Schiebers eine einfache, aber auch besonders sichere Art
und Weise dar, eine Wirkverbindung zwischen diesen Bauteilen des erfindungsgemäßen
Fallenschlosses herzustellen. Dabei kann durch die Form der Führungskulisse eine fest
verbundene aber insbesondere auch eine lösbar ausgebildete Wirkverbindung geschaffen
werden. Eine besonders breite Einsetzbarkeit eines erfindungsgemäßen selbstverriegelnden
Fallenschlosses kann dadurch ermöglicht werden.
[0025] In einer bevorzugten Weiterentwicklung eines erfindungsgemäßen selbstverriegelnden
Fallenschlosses kann ferner vorgesehen sein, dass die Führungskulisse eine offene
und/oder eine zwangsgeführte Führungsbahn für den Führungszapfen aufweist. Dabei kann
die Führungsbahn selbstverständlich auch nur abschnittsweise offen oder zwangsgeführt
sein. Eine offene Führungsbahn unterscheidet sich von einer zwangsgeführten Führungsbahn
insbesondere dadurch, dass eine Bewegung der Falle durch eine Krafteinwirkung von
außen bei einer offenen Führungsbahn die Wirkverbindung zwischen dem Führungszapfen
und der Führungskulisse aufhebt. Der Fallenkörper kann somit beispielsweise durch
eine geeignete äußere Krafteinwirkung in das Innere des Fallenschlosses zurückgeschoben
werden. Im Gegensatz dazu bedingt eine zwangsgeführte Führungsbahn, dass eine Bewegung
des Fallenkörpers immer mit einer Bewegung des Schiebers verbunden ist und umgekehrt.
Beispielsweise bereits durch eine geeignete Blockierung des Schiebers kann dadurch
insbesondere eine Bewegung des Fallenkörpers sicher unterbunden werden. Für eine Vielzahl
von Einsatzmöglichkeiten kann somit durch die Wahl der geeigneten Führungsbahn ein
besonders gut an die Anforderungen angepasstes erfindungsgemäßes selbstverriegelndes
Fallenschloss bereitgestellt werden. Dabei kann selbstverständlich vorgesehen sein,
dass die Führungskulisse sowohl Abschnitte mit einer offenen Führungsbahn als auch
Abschnitte mit einer zwangsgeführten Führungsbahn aufweist. Insbesondere kann die
Führungsbahn auch eine Sperrung der Falle in ihrer Verriegelungsposition bewirken.
Die Vorteile einer derartigen Sperrung wurden oben bereits beschrieben. Dadurch ergeben
sich im Wesentlichen vier Kombinationen:
- Zwangsgeführte Führungsbahn mit nicht gesperrter Fall in ihrer Verriegelungsposition
- Zwangsgeführte Führungsbahn mit gesperrter Fall in ihrer Verriegelungsposition
- Offene Führungsbahn mit nicht gesperrter Fall in ihrer Verriegelungsposition
- Offene Führungsbahn mit gesperrter Fall in ihrer Verriegelungsposition
Dadurch kann durch die Wahl der geeigneten Führungsbahn für eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten
somit ein selbstverriegelndes Fallenschloss bereitgestellt werden, dass besonders
gut an die Anforderungen anpassbar ist.
In einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltungsform kann ein erfindungsgemäßes
selbstverriegelndes Fallenschloss dahingehend ausgebildet sein, dass die Betätigungsvorrichtung
mit zumindest einer weiteren Falle und/oder einem Riegel in Wirkverbindung steht,
wobei die Betätigungsvorrichtung zum Betätigen der zumindest einen weiteren Falle
und/oder des Riegels ausgebildet ist. Dabei kann bevorzugt vorgesehen sein, dass die
zumindest eine weitere Falle oder der weitere Riegel derart bewegt wird, dass er zusätzlich
zum Fallenkörper aus dem Stulp herausragen kann, insbesondere wenn sich die Falle
in ihrer Verriegelungsposition befindet. Auf diese Weise ist es möglich, eine Verriegelung
der Tür an zwei Punkten zu schaffen, wodurch ein unautorisiertes Öffnen der Tür nochmals
deutlich erschwert werden kann. Selbstverständlich kann dabei bevorzugt vorgesehen
sein, dass die zumindest eine weitere Falle und/oder der weitere Riegel derart mit
der Betätigungsvorrichtung in Wirkverbindung steht, dass ein Zurückziehen der zumindest
eine weiteren Falle und/oder des weiteren Riegels dann erfolgt, wenn die Falle durch
die Betätigungsvorrichtung in ihre Normal-und/oder Öffnungsposition gebracht wird.
Die Funktionalität des erfindungsgemäßen Fallenschlosses kann somit zu jederzeit sichergestellt
werden.
[0026] Ein erfindungsgemäßes selbstverriegelndes Fallenschloss sowie dessen weiterbildenden
Vorteile werden nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen schematisch:
- Fig. 1a
- ein erfindungsgemäßes Fallenschloss mit einer Falle in ihrer Öffnungsposition,
- Fig. 1b
- ein erfindungsgemäßes Fallenschloss mit einer Falle in ihrer Normalposition,
- Fig. 1c
- ein erfindungsgemäßes Fallenschloss während eines Schließvorgangs,
- Fig. 1d
- ein erfindungsgemäßes Fallenschloss mit einer Falle in ihrer Verriegelungsposition,
- Fig. 2
- ein erfindungsgemäßer Fallenkörper,
- Fig. 3a
- ein erster Steuerzustand eines Steuerelements und
- Fig. 3b
- ein zweiter Steuerzustand eines Steuerelements.
[0027] Elemente mit gleicher Funktion und Wirkungsweise sind in den Fig. 1 bis 3b jeweils
mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0028] In den Fig. 1a, b, c und d wird ein erfindungsgemäßes selbstverriegelndes Fallenschloss
1 in verschiedenen Betätigungszuständen gezeigt, die im Folgenden gemeinsam beschrieben
werden. Dabei zeigt Fig. 1 a das Fallenschloss 1 mit seiner Falle 10 in ihrer Öffnungsposition
19, Fig. 1 b in ihrer Normalposition 17 und Fig. 1d in ihrer Verriegelungsposition
18. Die Fig. 1c zeigt die Falle 10 in einer Zwischenposition während eines Schließvorgangs
einer mit dem erfindungsgemäßen Fallenschloss 1 ausgestatteten Tür. Ein erfindungsgemäßes
selbstverriegelndes Fallenschloss 1 weist dabei ein Gehäuse 7 auf, in dem die Bauteile
des Fallenschlosses 1 angeordnet sind. Insbesondere ist ein Seitenteil des Gehäuses
7 durch einen Stulp 20 gebildet, wobei der Stulp eine Fallenöffnung 21 aufweist, durch
die ein Fallenkörper 11 der Falle 10 in Durchgriffsrichtung 22 bewegt werden kann.
In Fig. 1a ist eine Aktuatorvorrichtung 2 des Fallenschlosses 1 gegen eine Aktuatorfeder
5 betätigt. Die Aktuatorvorrichtung 2 steht dabei mit einem Schieber 31 einer Betätigungsvorrichtung
30 in Wirkverbindung. Der Schieber 31 weist eine Führungskulisse 32 mit einer Führungsbahn
33 auf, die ihrerseits mit einem Führungszapfen 13, der am Fallenkörper 11 angeordnet
ist, in Wirkverbindung steht. Durch die Betätigung der Aktuatorvorrichtung 2 im Uhrzeigersinn
wird der Schieber 31 gegen die Kraft einer Schieberfeder 34 nach oben bewegt, wodurch
automatisch der Fallenkörper 11 gegen die Kraft einer Fallenfeder 6 ins Innere des
Fallenschlosses 1 zurückgezogen wird. Dies stellt die Öffnungsposition 19 der Falle
10 dar, in der der Fallenkörper 11 nicht oder wie gezeigt nur unwesentlich aus dem
Stulp 20 hervorragt. Ferner weist das erfindungsgemäße Fallenschloss 1 in der abgebildeten
Ausgestaltungsform einen zusätzlichen Riegel 3 auf. Der Schieber 31 weist dafür eine
Riegelkulisse 35 auf, die mit einem Riegelzapfen 4 des Riegels 3 in Wirkverbindung
steht. Durch diese Wirkverbindung wird der Riegel 3 vollständig in das Innere des
Fallenschlosses 1 zurückgezogen, wenn sich die Falle 10 in ihrer Öffnungsposition
19 befindet. Darüber hinaus weist das erfindungsgemäße Fallenschloss 1 ein Steuerelement
40 auf, das wiederum eine Steuerfalle 43 aufweist und sich in Fig. 1a in seinem ersten
Steuerzustand 41 befindet. Dieser ist daran erkennbar, dass die Steuerfalle 43, mit
einer Kraft beaufschlagt durch eine Steuerfallenfeder 46, durch den Stulp 20 herausragt.
[0029] Fig. 1b zeigt die Falle 10 nun in ihrem Normalzustand 17. Die Aktuatorvorrichtung
2 ist nicht mehr betätigt und im Vergleich zu Fig. 1a gegen den Uhrzeigersinn gedreht.
Die Wirkverbindung zwischen der Aktuatorvorrichtung 2 und dem Schieber 31 der Betätigungsvorrichtung
30 ist getrennt. Das Steuerelement 40 befindet sich weiterhin in seinem ersten Steuerzustand
41. Dadurch wird der Schieber 31 in einer Position gehalten, in der der Führungszapfen
13 durch die Führungsbahn 33 in seiner Bewegung, die durch die Fallenfeder 6 in Durchgriffsrichtung
22 erfolgen würde, blockiert ist. Dies ist insbesondere darin begründet, dass die
Falle 10 lediglich eine lineare, horizontale Bewegung ausführen kann. Eine derartige
Bewegung ist jedoch durch ein formschlüssiges Kontaktieren des Führungszapfens 13
und der Führungsbahn 33 blockiert. Der Fallenkörper 11 ragt in dieser Stellung nur
über eine Normallänge 23 aus dem Stulp 20 hervor. Am Ende 12 des Fallenkörpers 11
ist eine, insbesondere dachförmige, Freilauffläche 14 vorgesehen, an die sich, ebenfalls
bevorzugt auf beiden Seiten, eine Sperrfläche 16 anschließt. Dadurch, dass der Fallenkörper
11 in dieser Stellung nur über eine Normallänge 23 aus dem Stulp 20 hervorragt, ist
außerhalb des Inneren des Fallenschlosses 1 nur die Freilauffläche 12 des Fallenkörpers
11 angeordnet. Diese ist jedoch derart ausgebildet, dass sie bei einer Kraft, die
auf sie in einer Öffnungsrichtung einer Tür und damit senkrecht zur Durchgriffsrichtung
22 wirkt, durch den Stulp 20 in das Gehäuse 7 des Fallenschlosses zurückschiebbar
ist. Um diese Bewegung zu ermöglichen, ist die Führungsbahn 33 in diesem Abschnitt
als offene Führungsbahn 33 ausgebildet, so dass der Führungszapfen 13 sich beim Zurückschieben
des Fallenkörpers 11 von der Führungsbahn 33 lösen kann.
[0030] Ein derartiger Vorgang ist in Fig. 1c gezeigt, die das erfindungsgemäße Fallenschloss
1 in dem Moment zeigt, in dem die Schließbewegung einer entsprechenden Tür abgeschlossen
ist. Dies ist insbesondere dadurch sichtbar, dass das Steuerelement 40 sich bereits
in seiner zweiten Steuerposition 42 befindet. In dieser zweiten Steuerposition 42
ist in der abgebildeten Ausgestaltungsform die Steuerfalle 43 des Steuerelements 40
im Wesentlichen ins Innere des Fallenschlosses gedrückt, insbesondere beispielsweise
durch ein Schlossgegenstück am Türrahmen (nicht mit abgebildet). Die im Bezug zu Fig.
1b beschriebene Blockade einer Bewegung des Schiebers 31 der Betätigungsvorrichtung
30 ist dadurch aufgehoben. Der Schieber 31 ist somit, insbesondere getrieben durch
die Schieberfeder 34, zur Ausführung einer vertikalen Bewegung freigegeben. Dies ist
beispielsweise dadurch sichtbar, dass der Schieber in Fig. 1c, angetrieben durch die
Schieberfeder 34, sich bereits ein wenig nach unten bewegt hat. Der Führungszapfen
13 wird dadurch durch die Führungsbahn 33 nicht mehr blockiert, wodurch der Fallenkörper
11 der Falle 10, getrieben durch die Fallenfeder 6, in einer horizontalen Bewegung
durch die Fallenöffnung 21 durch den Stulp 20 bewegt werden kann.
[0031] Die durch diesen Wegfall der Blockade mögliche Bewegung ist in Fig. 1d gezeigt. Der
Schieber 31 ist in seine maximal mögliche Position nach unten bewegt. Dadurch kann
der Fallenkörper 11 durch die Kraft der Fallenfeder 6 derart weit durch den Stulp
20 hindurchbewegt werden, dass er nun über eine Verriegelungslänge 24 aus dem Stulp
20 hervorragt. Insbesondere kommen dadurch die Sperrflächen 16 beispielsweise mit
einer entsprechenden Fallenaufnahme eines Schlossgegenstücks (nicht mit abgebildet)
in einen formschlüssigen Eingriff. Ein unautorisiertes Öffnen einer Tür, die mit einem
erfindungsgemäßen Fallenschloss 1 ausgerüstet ist, kann dadurch sicher vermieden werden.
Gleichzeitig wird in der dargestellten Ausgestaltungsform durch die Wirkverbindung
der Betätigungsvorrichtung 30 mit dem zusätzlichen Riegel 3, insbesondere dargestellt
durch die Riegelkulisse 35 und den Riegelzapfen 4, der Riegel 3 ebenfalls durch den
Stulp 20 hindurchbewegt. Eine zusätzliche Sicherung einer Tür kann dadurch erreicht
werden.
[0032] Insgesamt kann somit durch die Erfindung ein selbstverriegelndes Fallenschloss 1
bereitgestellt werden, das zum einen einfach aufgebaut ist und zum anderen jedoch
ein sicheres Verschließen einer Tür, insbesondere einer Paniktür ermöglicht. Insbesondere
kann ein erfindungsgemäßes Fallenschloss 1 bevorzugt einen starren Fallenkörper 11
aufweisen, der an einem Ende 12 eine Freilauffläche 14 und daran anschließend eine
Sperrfläche 16 aufweist und der zum Verriegeln einer Tür automatisch von einer Normallänge
23, in der nur die Freilauffläche 12 aus dem Stulp 20 hervorragt, in eine Verriegelungslänge
24, in der zusätzlich die Sperrfläche 16 aus dem Stulp 20 hervorragt, vorgeschlossen
wird.
[0033] Fig. 2 zeigt eine mögliche Ausgestaltungsform eines Fallenkörpers 11 einer erfindungsgemäßen
Falle 10. Insbesondere ist deutlich sichtbar, dass an einem Ende 12 des Fallenkörpers
11, hier symmetrisch dachartig ausgebildete, Freilaufflächen 14 angeordnet sind. Diese
Freilaufflächen 14 sind dabei derartig ausgebildet, dass bei einer Kraft auf die Freilaufflächen
14 der Fallenkörper 11 in das Innere des Fallenschlosses 1 (nicht mit abgebildet)
zurückgedrückt wird. Im Anschluss an die Freilaufflächen 14 sind, wiederum auf beiden
Seiten, Sperrflächen 16 angeordnet. Diese Sperrflächen 16 bilden im vorgeschlossenen
Zustand einen Formschluss mit beispielsweise einer entsprechenden Fallenaufnahme eines
Schlossgegenstücks am Türrahmen (nicht mit abgebildet) und verschließen dadurch die
Tür. Auch die Sperrflächen 16 weisen eine, wenn auch im Vergleich zu den Freilaufflächen
14 deutlich geringere, Neigung gegenüber der Längserstreckung des Fallenkörpers 11
auf. Dies hat insbesondere den Vorteil, dass, auch wenn eine Kraft in etwa senkrecht
auf eine Sperrfläche 16 wirkt, diese trotzdem jederzeit sicher bewegt werden kann,
insbesondere um den Fallenkörper 11 zum Öffnen der Tür in das Fallenschloss 1 zurückzuziehen.
Ein Einsatz eines erfindungsgemäßen Fallenschlosses 1 als Panikschloss ist dadurch
ermöglicht.
[0034] In den Fig. 3a und 3b ist eine Möglichkeit der Realisierung des Steuerelements 40
gezeigt, wie sie in der in den Fig. 1a, b, c, d abgebildeten Ausgestaltungsform eines
erfindungsgemäßen Fallenschlosses 1 verwendet wird. Dabei ist das Steuerelement 40
in Fig. 3a in seinem ersten Steuerzustand 41 und in Fig. 3b in seinem zweiten Steuerzustand
42 abgebildet. Die Steuerfalle 43 des Steuerelements 40 wird dabei mit der Kraft einer
Steuerfallenfeder 46 beaufschlagt. Gleichzeitig steht die Steuerfalle 43 mit einem
Steuerzapfen 44 in Wirkverbindung, der durch eine Steuerzapfenfeder 47 gegen die Steuerfalle
43 gedrückt wird. Bei einer Bewegung der Steuerfalle 43, wie sie bei einem Übergang
des Steuerelements 40 von seinem ersten Steuerzustand 41 in seinen zweiten Steuerzustand
42 auftritt, folgt daher der Steuerzapfen 44 der abgebildeten Kontur 48 der Steuerfalle
43. Gleichzeitig ist der Steuerzapfen 44 zum formschlüssigen Eingreifen in eine Steueraufnahme
45 im zusätzlichen Riegel 3 ausgebildet. Dieser Riegel 3 steht über seinen Riegelzapfen
4 mit der Betätigungsvorrichtung 30 des Fallenschlosses 1 (nicht mit abgebildet) in
Wirkverbindung, siehe Fig. 1a, b, c, d. Im ersten Steuerzustand 41, der in Fig. 3a
abgebildet ist, greift der Steuerzapfen 44 in die Steueraufnahme 45 ein. Eine Bewegung
des Riegels 3 und damit folglich des Schiebers 31 der Betätigungsvorrichtung 30 ist
dadurch blockiert. Die Falle 10 bleibt in ihrer Normalposition 17, wobei insbesondere
nur die Freilauffläche 14 des Fallenkörpers 11 aus dem Stulp hervorragt. In Fig. 3b
ist der zweite Steuerzustand 42 des Steuerelements 40 gezeigt, in der insbesondere
die Steuerfalle 43 durch den Stulp 20 ins Innere des Fallenschlosses 1 gedrückt ist.
Der Steuerzapfen 44 gibt nun durch seine Bewegung, die getrieben durch Steuerzapfenfeder
47 der Kontur 48 folgt, die Steueraufnahme 45 im Riegel 3 frei, so dass dieser durch
den Stulp 20 bewegbar ist. Dadurch wird eine Bewegung des Schiebers 31 der Betätigungsvorrichtung
30 ermöglicht, wodurch automatisch auch der Fallenkörper 11 bis zur Verriegelungslänge
24 durch den Stulp 20 bewegbar ist.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Selbstverriegelndes Fallenschloss
- 2
- Aktuatorvorrichtung
- 3
- Riegel
- 4
- Riegelzapfen
- 5
- Aktuatorfeder
- 6
- Fallenfeder
- 7
- Gehäuse
- 10
- Falle
- 11
- Fallenkörper
- 12
- Ende
- 13
- Führungszapfen
- 14
- Freilauffläche
- 15
- Mittelsteg
- 16
- Sperrfläche
- 17
- Normalposition
- 18
- Verriegelungsposition
- 19
- Öffnungsposition
- 20
- Stulp
- 21
- Fallenöffnung
- 22
- Durchgrififsrichtung
- 23
- Normallänge
- 24
- Verriegelungslänge
- 30
- Betätigungsvorrichtung
- 31
- Schieber
- 32
- Führungskulisse
- 33
- Führungsbahn
- 34
- Schieberfeder
- 35
- Riegelkulisse
- 40
- Steuerelement
- 41
- Erster Steuerzustand
- 42
- Zweiter Steuerzustand
- 43
- Steuerfalle
- 44
- Steuerzapfen
- 45
- Steueraufnahme
- 46
- Steuerfallenfeder
- 47
- Steuerzapfenfeder
1. Selbstverriegelndes Fallenschloss (1), aufweisend eine Falle (10), einen Stulp (20)
mit einer Fallenöffnung (21), eine Betätigungsvorrichtung (30) zur Durchführung einer
Bewegung der Falle (10) in einer Durchgriffsrichtung (22) durch die Fallenöffnung
(21) und ein Steuerelement (40), wobei die Betätigungsvorrichtung (30) mit der Falle
(10) und dem Steuerelement (40) in Wirkverbindung steht und wobei das Steuerelement
(40) in zumindest einen ersten (41) und einen zweiten Steuerzustand (42) bringbar
ist, wobei die Falle (10) und das Steuerelement (40) als getrennte Bauelemente des
Fallenschlosses (1) ausgebildet sind, wobei der Stulp (20) zumindest sowohl für das
Steuerelement (40) als auch für die Falle (10) jeweils eine Öffnung aufweist und das
Steuerelement (40) als auch die Falle (10) zum Durchgreifen des Stulps (20) an voneinander
beabstandeten Positionen ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Falle (10) einen Fallenkörper (11) aufweist und die Falle (10) durch die Betätigungsvorrichtung
(30) bei Vorliegen des ersten Steuerzustands (41) des Steuerelements (40) in eine
Normalposition (17) bringbar ist, in welcher der Fallenkörper (11) eine Normallänge
(23) aus dem Stulp (20) hervorragt, und die Falle (10) durch die Betätigungsvorrichtung
(30) bei Vorliegen des zweiten Steuerzustands (42) des Steuerelements (40) in eine
Verriegelungsposition (18) bringbar ist, in welcher der Fallenkörper (11) eine Verriegelungslänge
(24) aus dem Stulp (20) hervorragt, wobei die Verriegelungslänge (24) größer ist als
die Normallänge (23).
2. Selbstverriegelndes Fallenschloss (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsvorrichtung (30) derart ausgebildet ist, dass durch sie bei Vorliegen
des zweiten Steuerzustands (42) des Steuerelements (40) die Falle (10) erst dann in
ihre Verriegelungsposition (18) bringbar ist, wenn die Falle (10) zuvor aus einer
Position, in der die Falle (10) nicht oder zumindest im Wesentlichen nicht aus dem
Stulp (20) hervorragt, in ihre Normalposition (17) gebracht ist.
3. Selbstverriegelndes Fallenschloss (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerelement (40) unabhängig von einer Position der Falle (10) in den zumindest
einen ersten (41) und den zweiten Steuerzustand (42) bringbar ist.
4. Selbstverriegelndes Fallenschloss (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Falle (10) in ihrer Verriegelungsposition (18) gesperrt ist.
5. Selbstverriegelndes Fallenschloss (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das selbstverriegelnde Fallenschloss (1) eine Aktuatorvorrichtung (2) aufweist, wobei
die Aktuatorvorrichtung (2) derart mit der Betätigungsvorrichtung (30) in Wirkverbindung
steht, dass durch die Aktuatorvorrichtung (2) über die Betätigungsvorrichtung (30)
die Falle (10), insbesondere jederzeit, in eine Öffnungsposition (19) bringbar ist,
in welchem der Fallenkörper (11) nicht oder zumindest im Wesentlichen nicht aus dem
Stulp (20) hervorragt.
6. Selbstverriegelndes Fallenschloss (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fallenkörper (11) als starrer, besonders bevorzugt als einstückiger, Fallenkörper
(11) ausgebildet ist.
7. Selbstverriegelndes Fallenschloss (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fallenkörper (11) in Durchgriffsrichtung (22) im Wesentlichen über die Normallänge
(23) an einem Ende (12) eine Freilauffläche (14) aufweist, wobei in der Normalposition
(17) der Falle (10) die Freilauffläche (14) aus dem Stulp (20) hervorragt.
8. Selbstverriegelndes Fallenschloss (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Freilauffläche (14) dachartig, insbesondere symmetrisch dachartig, ausgebildet
ist.
9. Selbstverriegelndes Fallenschloss (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die dachartige Freilauffläche (14) einen Mittelsteg (15) aufweist.
10. Selbstverriegelndes Fallenschloss (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche 8 bis
10, dadurch gekennzeichnet, dass der Fallenkörper (11) zumindest eine Sperrfläche (16) aufweist, die der zumindest
einen Freilauffläche (14) in Durchgriffsrichtung (22) benachbart angeordnet ist, wobei
in der Verriegelungsposition (18) der Falle (10) die Freilauffläche (14) und die zumindest
eine Sperrfläche (16) aus dem Stulp (20) hervorragen.
11. Selbstverriegelndes Fallenschloss (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Sperrfläche (16) gegenüber der Durchgriffsrichtung (22) geneigt
angeordnet ist.
12. Selbstverriegelndes Fallenschloss (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerelement (40) eine Steuerfalle (43) aufweist.
13. Selbstverriegelndes Fallenschloss (1) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerfalle (43) einen beweglich gelagerten Steuerfallenkopf aufweist.
14. Selbstverriegelndes Fallenschloss (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsvorrichtung (30) einen Schieber (31) mit einer Führungskulisse (32)
und die Falle (10) einen Führungszapfen (13) aufweisen, wobei zur Herstellung der
Wirkverbindung der Führungszapfen (13) in die Führungskulisse (32) eingreift.
15. Selbstverriegelndes Fallenschloss (1) nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungskulisse (32) eine offene und/oder eine zwangsgeführte Führungsbahn (33)
für den Führungszapfen (13) aufweist.
16. Selbstverriegelndes Fallenschloss (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsvorrichtung (30) mit zumindest einer weiteren Falle und/oder einem
Riegel (3) in Wirkverbindung steht, wobei die Betätigungsvorrichtung (30) zum Betätigen
der zumindest einen weiteren Falle und/oder des Riegels (3) ausgebildet ist.