Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Fersenautomaten für eine Skibindung, insbesondere eine
Tourenskibindung, mit einem Basiselement zur Montage des Fersenautomaten auf der Oberseite
eines Skis und einem am Basiselement in Skilängsrichtung bewegbar gelagerten Fersenhalter
mit wenigstens einem Haltemittel zum Halten eines Skischuhs in einem Fersenbereich
des Skischuhs. Dieser Fersenautomat weist eine Abfahrtskonfiguration auf, in welcher
das wenigstens eine Haltemittel mit dem Fersenbereich eines in der Skibindung gehaltenen
Skischuhs derart zusammenwirken kann, dass der Skischuh in einer abgesenkten Position
arretiert ist. Weiter weist der Fersenautomat wenigstens eine Aufstiegskonfiguration
auf, in welcher der Fersenbereich eines in der Skibindung gehaltenen Skischuhs vom
wenigstens einen Haltemittel freigegeben ist. Beim Verstellen des Fersenautomaten
von der Abfahrtskonfiguration in die wenigstens eine Aufstiegskonfiguration und zurück
wird der Fersenhalter relativ zum Basiselement in Skilängsrichtung bewegt.
Stand der Technik
[0002] Hinsichtlich ihrer Funktion können Skibindungen in Abfahrtsskibindungen, Tourenskibindungen,
Langlaufbindungen sowie Telemarkbindungen unterteilt werden. Abfahrtsskibindungen
werden nur zum Abfahren und Skifahren an Skiliften verwendet. Demgegenüber werden
Tourenskibindungen zusätzlich auch zum Gehen auf Skiern, insbesondere zum Aufsteigen
mit Hilfe von an den Skiern befestigten Steigfellen, verwendet. Langlaufbindungen
hingegen werden zum Langlaufen und Telemarkbindungen zum Skifahren mit der Telemark-Technik
verwendet. Von diesen Skibindungen haben Abfahrtsskibindungen bloss eine zuverlässige
Fixierung des Skischuhs auf dem Ski in einer sogenannten Abfahrtskonfiguration zu
gewährleisten, während Langlauf- sowie Telemarkbindungen in der Regel den Skischuh
bloss um eine in Skiquerrichtung ausgerichtete Achse schwenkbar zu halten haben. Demgegenüber
müssen Tourenskibindungen sowohl eine Abfahrtskonfiguration aufweisen als auch zum
Aufsteigen zusätzlich von der Abfahrtskonfiguration in eine Aufstiegskonfiguration
gebracht werden können, in welcher der Skischuh wie bei Langlauf- und Telemarkbindungen
um eine in Skiquerrichtung ausgerichtete Achse verschwenkbar und im Fersenbereich
vom Ski abhebbar ist, um zum Gehen eine Gelenkbewegung zwischen dem Skischuh und dem
Ski zu ermöglichen.
[0003] Falls bei einer Langlauf- oder Telemarkbindung zusätzlich eine Abfahrtskonfiguration
gewünscht ist, so besteht bei einer solchen Skibindung wie bei Tourenskibindungen
die Anforderung, dass die Skibindung sowohl in eine Abfahrtskonfiguration als auch
in eine der Aufstiegskonfiguration entsprechende Konfiguration gebracht werden können
muss, in welcher der Skischuh um eine in Skiquerrichtung ausgerichtete Achse schwenkbar
gehalten ist.
[0004] Für die Beschreibung von Skibindungssystemen wird als Referenzsystem oft ein (fiktiver)
Ski verwendet, wobei angenommen wird, dass die Bindung auf diesem Ski montiert sei.
Diese Gewohnheit wird im vorliegenden Text übernommen. So bedeutet der Begriff "Skilängsrichtung"
entlang der Ausrichtung der Längsachse des Skis. Ähnlich bedeutet "skiparallel" für
ein längliches Objekt entlang der Längsachse des Skis ausgerichtet. Für ein flächiges
Objekt hingegen bedeutet der Begriff "skiparallel" parallel zur Gleitfläche des Skis
ausgerichtet. Weiter ist mit dem Begriff "Skiquerrichtung" eine Richtung quer zur
Skilängsrichtung gemeint, welche aber nicht genau rechtwinklig zur Längsachse des
Skis orientiert sein muss. Ihre Ausrichtung kann auch etwas von einem rechten Winkel
abweichen. Der Begriff "Skimitte" wiederum bedeutet in Skiquerrichtung gesehen eine
Mitte des Skis, während der Begriff "skifest" nicht beweglich gegenüber dem Ski bedeutet.
Zudem ist zu beachten, dass auch einige Begriffe, welche das Wort "Ski" nicht enthalten,
auf das Referenzsystem des (fiktiven) Skis Bezug nehmen. So beziehen sich die Begriffe
"vorne", "hinten", "oben", "unten" sowie "seitlich" auf "vorne", "hinten", "oben",
"unten" sowie "seitlich" des Skis. Genauso beziehen sich auch Begriffe wie "horizontal"
und "vertikal" auf den Ski, wobei "horizontal" in einer skiparallelen Ebene liegend
und "vertikal" senkrecht zu dieser Ebene ausgerichtet bedeutet.
[0005] Tourenskibindungen ihrerseits sind in zwei Typen unterteilbar. Der erste Typ setzt
auf Skischuhe mit steifen Sohlen. Bei diesen Tourenskibindungen ist der Skischuh in
seinem Zehenbereich in einem skifest montierten Frontautomaten schwenkbar gelagert.
Der Fersenautomat dieser Tourenskibindungen ist in einem an eine Skischuhsohlenlänge
angepassten Abstand vom Frontautomaten am Ski angebracht und arretiert in der Abfahrtskonfiguration
den Skischuh im Fersenbereich. In der Aufstiegskonfiguration ist die Ferse des Skischuhs
vom Fersenautomaten hingegen freigegeben, wodurch der Skischuh vom Ski abgehoben und
um die Lagerung am Frontautomaten verschwenkt werden kann. Ein repräsentatives Mitglied
dieses Typs von Tourenskibindungen ist beispielsweise in der
EP 0 199 098 A2 (Bartel Fritz) beschrieben. Der zweite Typ Tourenskibindungen hingegen umfasst einen Skischuhträger,
an welchem der Skischuh durch Bindungsbacken gehalten ist. Dabei ist in der Aufstiegskonfiguration
der Skischuhträger mit dem darin gehaltenen Skischuh gegenüber dem Ski verschwenkbar.
In der Abfahrtskonfiguration aber ist der Skischuhträger in einer im Wesentlichen
skiparalleien Ausrichtung arretiert, wodurch auch der am Skischuhträger gehaltene
Skischuh am Ski entsprechend fixiert ist. Ein repräsentatives Mitglied dieses Typs
von Tourenskibindungen ist beispielsweise in der
EP 1 679 099 B1 (Fritschi AG - Swiss Bindings) beschrieben. Als Variation dazu besteht auch die Möglichkeit,
dass die Tourenskibindung einen am Ski angeordneten Fersenautomaten umfasst, welcher
eine Sicherheitsauslösung in Vorwärtsrichtung ermöglicht. Dieser Fersenautomat arretiert
in der Abfahrtskonfiguration den Skischuh in seinem Fersenbereich, wodurch auch der
Skischuhträger in einer im Wesentlichen skiparallelen Ausrichtung arretiert ist. In
der Aufstiegskonfiguration hingegen ist die Ferse des Skischuhs vom Fersenautomaten
freigegeben und der Skischuh kann zusammen mit dem Skischuhträger gegenüber dem Ski
verschwenkt werden, während der Fersenautomat am Ski verbleibt.
[0006] Sowohl bei Fersenautomaten von Tourenskibindungen des ersten Typs als auch bei am
Ski angeordneten Fersenautomaten von Tourenskibindungen des zweiten Typs besteht die
Möglichkeit, dass der Fersenautomat einen Fersenhalter umfasst, welcher an einem skifest
angeordneten Basiselement in Skilängsrichtung verschiebbar gelagert ist. Dadurch kann
sich der Fersenhalter in der Aufstiegskonfiguration in einer hinteren Position befinden,
in welcher er von der Ferse des Skischuhs wegbewegt ist und der Fersenbereich des
Skischuhs freigegeben ist. In der Abfahrtskonfiguration hingegen kann sich der Fersenhalter
durch seine Verschiebbarkeit im Vergleich zur Aufstiegskonfiguration weiter vorne
am Ski befinden und mit dem Fersenbereich des Skischuhs zusammenwirken. Durch dieses
Zusammenwirken kann der Skischuh in seinem Fersenbereich arretiert werden. Beispiele
zu solchen Fersenautomaten sind in der
WO 2012/024809 A1 (Fritschi AG - Swiss Bindings), der
WO 2009/105866 A1 (Genuine Guide Gear Inc.) und der
EP 2 705 883 A1 (Fritschi AG - Swiss Bindings) beschrieben.
[0007] Der in der
WO 2012/024809 A1 beschriebene Fersenautomat umfasst ein skifestes Basiselement und einen darauf in
Skilängsrichtung verschiebbar gelagerten Fersenhalter. Weiter umfasst dieser Fersenautomat
einen Stellhebel, mit welchem der Fersenhalter in Skilängsrichtung bewegt werden kann.
In einer ersten Ausführungsform ist hierzu der Stellhebel um eine Schwenkachse schwenkbar
am Fersenhalter und über eine Kulissenführung am Basiselement gelagert. Diese Ausführungsform
hat jedoch den Nachteil, dass die Kulissenführung leicht mit Schnee und Eis verstopft
und somit blockiert werden kann. Demgegenüber ist in einer zweiten Ausführungsform
der Stellhebel um eine Schwenkachse schwenkbar am Basiselement gelagert und stösst
mit einem unterhalb der Schwenkachse angeordneten Element nach hinten gegen einen
am Fersenhalter angeordneten Anschlag. Zudem wird der Fersenhalter durch eine Feder
nach vorne gedrückt. Wenn daher der Stellhebel nach oben gezogen wird, drückt das
unterhalb der Schwenkachse angeordnete Element des Stellhebels gegen den Anschlag
am Fersenhalter, wodurch der Fersenhalter nach hinten bewegt wird. Wenn der Stellhebel
hingegen nach unten geschwenkt wird, so gibt das Element des Stellhebels Platz vor
dem am Fersenhalter angeordneten Anschlag frei, wodurch der Fersenhalter durch die
Feder nach vorne bewegt werden kann. Diese Konstruktion führt jedoch dazu, dass der
Stellhebel zur Überführung des Fersenautomaten in die Aufstiegskonfiguration gegen
die von der Feder bewirkte Kraft hochgezogen werden muss. Da die Federkraft gross
ist, wird entsprechend auch viel Kraft benötigt, um den Stellhebel hochziehen zu können.
[0008] Im Vergleich zu diesen beiden Ausführungsformen umfassen die in der
WO 2009/105866 A1 und der
EP 2 705 883 A1 beschriebenen Fersenautomaten zwar ebenfalls ein skifestes Basiselement und einen
am Basiselement in Skilängsrichtung verschiebbar gelagerten Fersenhalter. Zwischen
dem Fersenhalter und dem Basiselement sind jedoch jeweils zwei schwenkbar miteinander
verbundene Hebelelemente angeordnet. Ein erstes dieser Hebelelemente ist am Fersenhalter
schwenkbar gelagert, während ein zweites der Hebelelemente schwenkbar am Basiselement
gelagert ist. Um den Fersenhalter in Skilängsrichtung gegenüber dem Basiselement verschieben
zu können, ist jeweils eines der beiden Hebelelemente zugleich als Stellhebel ausgebildet.
Damit sind die oben erwähnten Nachteile der in der
WO 2012/024809 A1 beschriebenen Ausführungsformen behoben.
[0009] Die Fersenautomaten gemäss der
WO 2012/024809 A1, der
WO 2009/105866 A1 und der
EP 2 705 883 A1 haben weiter den Nachteil, däss beim Verschieben des Fersenhalters in Skilängsrichtung
nach hinten die an der Verschiebung des Fersenhalters beteiligten Elemente des Fersenautomaten
je immer in eine erste Richtung bewegt werden und dass diese Elemente beim Verschieben
des Fersenhalters in Skilängsrichtung nach vorne je immer in eine zweite, der ersten
Richtung entgegengesetzte Richtung bewegt werden. Eine Verschiebung des Fersenhalters
sowohl in Skilängsrichtung nach hinten als auch nach vorne bei einer Bewegung eines
oder mehrerer der an der Verschiebung beteiligten Elemente in eine gleiche Richtung
ist hingegen nicht möglich. Dies führt dazu, dass die möglichen Anordnungen und Ausrichtungen
der Elemente in den verschiedenen Konfigurationen, in welche ein solcher Fersenautomat
verstellt werden kann, limitiert sind. Zudem sind auch die Bewegungsabläufe, welche
von den Elementen beim Verstellen zwischen zwei Konfigurationen durchlaufen werden
können, limitiert. Entsprechend ist es schwierig, bei einem solchen Fersenautomaten
Elemente mit Doppelfunktionen zu versehen. Dies hat zur Folge, dass ein solcher Fersenautomat
je nach Funktionalität weitere Elemente aufweisen muss, wodurch er nicht so kompakt
konstruiert werden kann. Zudem hat dies zur Folge, dass ein solcher Fersenautomat
aufgrund der weiteren Elemente komplizierter zu bedienen ist.
Darstellung der Erfindung
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es, einen dem eingangs genannten technischen Gebiet zugehörenden
Fersenautomaten zu schaffen, welcher kompakt konstruiert ist und einfach zu bedienen
ist.
[0011] Die Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 definiert. Gemäss der
Erfindung umfasst der Fersenautomat eine Steuereinheit, welche ein erstes Endelement,
ein Mittelelement, ein zweites Endelement sowie ein Hebelelement umfasst. Dabei ist
das Mittelelement um eine erste Schwenkachse schwenkbar am ersten Endelement und um
eine zweite Schwenkachse schwenkbar am zweiten Endelement gelagert, während das Hebelelement
schwenkbar am ersten Endelement gelagert ist. Zudem sind entweder das erste Endelement
und das zweite Endelement beide um unterschiedliche Achsen schwenkbar am Fersenhalter
oder einem mit dem Fersenhalter in Skilängsrichtung mitbewegbaren Element gelagert,
während das Hebelelement schwenkbar am Basiselement gelagert ist, oder das erste Endelement
und das zweite Endelement sind beide um unterschiedliche Achsen schwenkbar am Basiselement
gelagert, während das Hebelelement schwenkbar am Fersenhalter oder einem mit dem Fersenhalter
in Skilängsrichtung mitbewegbaren Element gelagert ist. Dabei ist unerheblich, ob
die erste Schwenkachse, die zweite Schwenkachse sowie die Achsen geometrische oder
physische Achsen sind.
[0012] Für diese Lösung ist zudem unerheblich, ob das Basiselement einstückig oder mehrstückig
ausgebildet ist. Falls das Basiselement mehrstückig ausgebildet ist, kann es beispielsweise
wie in der
WO 2012/024809 A1 und der
EP 2 705 883 A1 beschrieben ein Befestigungselement sowie ein Zwischenelement umfassen. Dabei kann
das Befestigungselement auf der Oberseite eines Skis befestigbar sein, während das
Zwischenelement in Skilängsrichtung gesehen in unterschiedlichen Positionen am Befestigungselement
arretierbar ist. Wenn der Fersenhalter in diesem Fall beim Verstellen des Fersenautomaten
von der Abfahrtskonfiguration in die wenigstens eine Aufstiegskonfiguration und zurück
gegenüber dem Zwischenelement in Skilängsrichtung bewegbar gelagert ist, kann der
Abstand des Fersenhalters von einem auf demselben Ski angeordneten Frontautomaten
auf einfache Art und Weise eingestellt werden, indem das Zwischenelement entsprechend
in Skilängsrichtung gesehen relativ zum Befestigungselement positioniert wird. Dadurch
kann eine den Fersenautomaten umfassende Skibindung auf einfache Art und Weise an
unterschiedlich grosse Skischuhe angepasst werden.
[0013] Weiter ist für die erfindungsgemässe Lösung unerheblich, wie das wenigstens eine
Haltemittel des Fersenhalters ausgebildet ist. So kann der Fersenautomat beispielsweise
wie in der
WO 2012/024809 A1 oder der
EP 2 705 883 A1 beschrieben als Haltemittel zwei nach vorne zeigende Stifte aufweisen, welche zum
Halten des Fersenbereichs des Skischuhs in entsprechende Ausnehmungen in der Ferse
des Skischuhs eingreifen können. Genauso kann der Fersenautomat aber beispielsweise
auch einen Backen als Haltemittel aufweisen, welcher den Fersenbereich des Skischuhs
zumindest oben und seitlich etwas nach vorne reichend umgreifen kann, um den Fersenbereich
des Skischuhs zu halten. Das wenigstens eine Haltemittel kann aber auch anders ausgebildet
sein.
[0014] Auch ist für die erfindungsgemässe Lösung unerheblich, wie der Fersenhalter in Skilängsrichtung
bewegbar am Basiselement gelagert ist. So kann der Fersenautomat beispielsweise einen
am Basiselement in Skilängsrichtung verschiebbar gelagerten Schlitten aufweisen, mit
welchem der Fersenhalter in Skilängsrichtung bewegbar ist. Der Fersenautomat kann
aber beispielsweise auch einen mit Rollen versehenen, am Basiselement in Skilängsrichtung
bewegbar gelagerten Wagen aufweisen, mit welchem der Fersenhalter in Skilängsrichtung
bewegbar ist. Der Fersenhalter kann aber beispielsweise auch durch eine Hebelanordnung
oder durch eine andere Einrichtung in Skilängsrichtung bewegbar am Basiselement gelagert
sein.
[0015] Unabhängig davon, wie der Fersenhalter in Skilängsrichtung bewegbar am Basiselement
gelagert ist, sind gemäss der erfindungsgemässen Lösung entweder das erste Endelement
und das zweite Endelement beide um unterschiedliche Achsen schwenkbar am Fersenhalter
oder einem mit dem Fersenhalter in Skilängsrichtung mitbewegbaren Element gelagert,
während das Hebelelement schwenkbar am Basiselement gelagert ist, oder das erste Endelement
und das zweite Endelement sind beide um unterschiedliche Achsen schwenkbar am Basiselement
gelagert, während das Hebelelement schwenkbar am Fersenhalter oder einem mit dem Fersenhalter
in Skilängsrichtung mitbewegbaren Element gelagert ist. Im ersten Fall, wenn das erste
Endelement und das zweite Endelement beide um unterschiedliche Achsen schwenkbar am
Fersenhalter oder einem mit dem Fersenhalter in Skilängsrichtung mitbewegbaren Element
gelagert sind, kann das erste Endelement auch um eine Achse schwenkbar am Fersenhalter
gelagert sein, während das zweite Endelement um eine Achse schwenkbar am mit dem Fersenhalter
in Skilängsrichtung mitbewegbaren Element gelagert ist. Genauso kann das erste Endelement
aber auch um eine Achse schwenkbar am mit dem Fersenhalter mitbewegbaren Element gelagert
sein, während das zweite Endelement um eine Achse schwenkbar am Fersenhalter gelagert
ist.
[0016] Unabhängig davon, ob das erste Endelement und das zweite Endelement beide um unterschiedliche
Achsen schwenkbar am Fersenhalter oder am mit dem Fersenhalter mitbewegbaren Element
gelagert sind oder ob das Hebelelement schwenkbar am Fersenhalter oder am mit dem
Fersenhalter mitbewegbaren Element gelagert ist, kann es sich beim mit dem Fersenhalter
in Skilängsrichtung mitbewegbaren Element beispielsweise um eine Vorrichtung handeln,
mit welcher der Fersenhalter in Skilängsrichtung bewegbar am Basiselement gelagert
ist. Deshalb kann das mit dem Fersenhalter in Skilängsrichtung mitbewegbare Element
beispielsweise der allenfalls vorhandene Schlitten, der allenfalls vorhandene Wagen,
die allenfalls vorhandene Hebelanordnung oder die allenfalls vorhandene andere Einrichtung
sein. Genauso kann das mit dem Fersenhalter mitbewegbare Element aber auch ein Element
einer solchen Vorrichtung oder ein weiteres Element sein, welches mit dem Fersenhalter
in Skilängsrichtung mitbewegbar ist.
[0017] Die erfindungsgemässe Lösung bewirkt, dass bei einer Bewegung des Fersenhalters in
Skilängsrichtung nach vorne das erste Endelement und das Hebelelement je in eine erste
Richtung bewegt werden und bei einer Bewegung des Fersenhalters in Skilängsrichtung
nach hinten je in eine der jeweiligen ersten Richtung entgegengesetzte zweite Richtung
bewegt werden. Dabei können das Mittelelement und das zweite Endelement aber sowohl
bei einer Bewegung des Fersenhalters in Skilängsrichtung nach vorne als auch bei einer
Bewegung des Fersenhalters in Skilängsrichtung nach hinten in je eine erste Richtung
oder aber auch in eine zweite, der ersten Richtung entgegengesetzte Richtung bewegt
werden. Zudem kann der Fersenhalter durch eine Bewegung des Mittelelements oder des
zweiten Endelements in ihre jeweilige erste Richtung oder ihre jeweilige zweite Richtung
zuerst in Skilängsrichtung nach hinten und danach in Skilängsrichtung nach vorne oder
zuerst in Skilängsrichtung nach vorne und danach in Skilängsrichtung nach hinten bewegt
werden. In diesem Zusammenhang bezieht sich eine Richtung, in welche ein Objekt oder
Element bewegt werden kann, auf eine Richtung, in welche das Objekt oder Element ausgehend
von einer bestimmten Position bewegt werden kann. Wenn ein Objekt oder Element beispielsweise
entlang einer geraden Linie verschiebbar gelagert ist, so kann es ausgehend von einer
bestimmten Position entweder in eine erste Richtung oder in eine der ersten Richtung
entgegengesetzte, zweite Richtung bewegt werden. Wenn das Objekt oder Element hingegen
beispielsweise entlang einer gekrümmten Linie verschiebbar oder um eine geometrische
oder physische Achse schwenkbar gelagert ist, so kann das Objekt oder Element ausgehend
von der bestimmten Position in eine erste Richtung bewegt werden. Diese erste Richtung
ist entlang einer an der bestimmten Position des Objekts oder Elements an den Bewegungsweg
des Objekts oder Elements angelegten Tangente ausgerichtet. Ausgehend von der bestimmten
Position kann das Objekt oder Element aber auch in eine der ersten Richtung entgegengesetzte,
zweite Richtung bewegt werden. Diese zweite Richtung ist ebenfalls entlang der an
der bestimmten Position des Objekts oder Elements an den Bewegungsweg des Objekts
oder Elements angelegten Tangente ausgerichtet. Nur ist sie der ersten Richtung entgegengesetzt.
Aufgrund der Krümmung des Bewegungswegs hängt daher die Ausrichtung der ersten Richtung
und der zweiten Richtung von der Position des Objekts oder Elements auf dem Bewegungsweg
ab. Entsprechend ändert sich die Ausrichtung der ersten Richtung und der zweiten Richtung
im Raum, wenn das Objekt oder Element entlang dem Bewegungsweg bewegt wird.
[0018] Das durch die erfindungsgemässe Lösung bewirkte Bewegungsverhalten der Elemente des
Fersenautomaten hat den Vorteil, dass mehr Möglichkeiten für die Anordnungen und
[0019] Ausrichtungen der Elemente des Fersenautomaten in den verschiedenen Konfigurationen
bestehen, in welche der Fersenautomat verstellt werden kann. Zudem können die Elemente
beim Verstellen zwischen zwei Konfigurationen auch komplexere Bewegungsabläufe durchlaufen.
Dadurch können die Elemente des Fersenautomaten leichter mit Doppelfunktionen versehen
werden, sodass weniger zusätzliche Elemente vorgesehen sein müssen, um weitere Funktionalitäten
zu ermöglichen. Entsprechend kann der Fersenautomat einfacher kompakt und leicht bedienbar
konstruiert werden.
[0020] Vorzugsweise umfasst der Fersenautomat eine Schwenkvorrichtung, durch welche das
Hebelelement um eine geometrische oder physische Achse relativ zum ersten Endelement
schwenkbar am ersten Endelement gelagert ist, wobei diese geometrische oder physische
Achse anders als die Achse positioniert oder ausgerichtet ist, um welche das erste
Endelement schwenkbar am Basiselement, am Fersenhalter oder einem mit dem Fersenhalter
in Skilängsrichtung mitbewegbaren Element gelagert ist. Unabhängig von der konkreten
Ausbildung der Schwenkvorrichtung hat dies den Vorteil, dass die geometrische oder
physische Achse der Schwenkvorrichtung zusammen mit dem ersten Endelement bewegt wird,
wenn das erste Endelement gegenüber dem Basiselement, dem Fersenhalter oder dem mit
dem Fersenhalter in Skilängsrichtung mitbewegbaren Element geschwenkt wird. Daher
kann eine Bewegung des ersten Endelements auf das Hebelelement übertragen werden,
während eine Bewegung des Hebelelements auf das erste Endelement übertragen werden
kann.
[0021] Alternativ dazu besteht aber auch die Möglichkeit, dass der Fersenautomat keine solche
Schwenkvorrichtung umfasst oder dass die geometrische oder physische Achse, um welche
das Hebelelement aufgrund der Schwenkvorrichtung relativ zum ersten Endelement schwenkbar
am ersten Endelement gelagert ist, koaxial zur Achse ausgerichtet ist, um welche das
erste Endelement schwenkbar am Basiselement, am Fersenhalter oder einem mit dem Fersenhalter
in Skilängsrichtung mitbewegbaren Element gelagert ist.
[0022] In einer ersten vorteilhaften Variante umfasst der Fersenautomat einen am Basiselement
in Skilängsrichtung verschiebbar gelagerten Schlitten, mit welchem der Fersenhalter
in Skilängsrichtung bewegbar ist. In einer zweiten vorteilhaften Variante hingegen
umfasst der Fersenautomat einen mit Rollen versehenen Wagen, welcher in Skilängsrichtung
bewegbar am Basiselement gelagert ist, mit welchem der Fersenhalter in Skilängsrichtung
bewegbar ist. Beide Varianten haben den Vorteil, dass der Fersenautomat optimal kontrolliert
in Skilängsrichtung bewegbar am Basiselement gelagert ist. Der Schlitten hat zudem
den Vorteil, dass die Lagerung des Fersenhalters am Basiselement kostengünstig und
auf einfache Art und Weise robust konstruiert werden kann. Der Wagen hat hingegen
den Vorteil, dass der Reibungswiderstand bei einer Bewegung des Fersenhalters relativ
zum Basiselement reduziert ist, was die Handhabung des Fersenautomaten vereinfacht.
Diese Vorteile werden unabhängig davon erreicht, ob der Fersenhalter fest mit dem
Schlitten oder Wagen verbunden ist, ob der Schlitten oder Wagen in den Fersenhalter
integriert ist, oder ob der Fersenhalter bewegbar am Schlitten oder Wagen gelagert
ist. Letzterer Fall kann beispielsweise zutreffen, wenn der Fersenhalter um eine vertikale
Achse schwenkbar am Schlitten oder Wagen gelagert ist und ausgehend von einer zentralen
Ausrichtung gegen eine einstellbare Federkraft auf beide Seiten schwenkbar ist, um
eine seitliche Sicherheitsauslösung zu ermöglichen.
[0023] Alternativ zu den genannten Varianten besteht aber auch die Möglichkeit, dass der
Fersenhalter andersartig in Skilängsrichtung relativ zum Basiselement bewegbar am
Basiselement gelagert ist. So kann der Fersenhalter beispielsweise durch eine Hebelanordnung
in Skilängsrichtung relativ zum Basiselement bewegbar am Basiselement gelagert sein.
[0024] Bevorzugt umfasst der Fersenautomat ein Stellelement zum Verstellen des Fersenautomaten
von der Abfahrtskonfiguration in die wenigstens eine Aufstiegskonfiguration, von der
wenigstens einen Aufstiegskonfiguration in die Abfahrtskonfiguration oder von der
Abfahrtskonfiguration in die wenigstens eine Aufstiegskonfiguration und zurück. Dies
hat den Vorteil, dass der Fersenautomat auf einfache Art und Weise von einer Konfiguration
in eine andere Konfiguration verstellt werden kann. Entsprechend wird dadurch die
Handhabung des Fersenautomaten vereinfacht.
[0025] Alternativ dazu besteht aber auch die Möglichkeit, dass der Fersenautomat kein solches
Stellelement umfasst.
[0026] Falls der Fersenautomat ein Stellelement umfasst, so ist das Stellelement vorzugsweise
am ersten Endelement, am Mittelelement oder am zweiten Endelement befestigt oder bildet
das erste Endelement, das Mittelelement oder das zweite Endelement. Dies hat den Vorteil,
dass der Fersenautomat auf einfache Art und Weise durch eine Bewegung des Stellelements
von einer seiner Konfigurationen in eine andere seiner Konfigurationen verstellt werden
kann.
[0027] Besonders bevorzugt ist das Stellelement am Mittelelement oder am zweiten Endelement
befestigt oder bildet das Mittelelement oder das zweite Endelement. Dies hat zusätzlich
den Vorteil, dass der Fersenhalter durch eine Bewegung des Stellelements in eine Richtung
sowohl in Skilängsrichtung nach hinten als auch in Skilängsrichtung nach vorne bewegt
werden kann. Dadurch können beim Verstellen des Fersenautomaten von einer Konfiguration
in eine andere Konfiguration durch eine einfache Bewegung des Stellelements auch komplexe
Verstellvorgänge bedient werden.
[0028] Ganz besonders bevorzugt ist das Stellelement am zweiten Endelement befestigt oder
bildet das zweite Endelement. Dies führt dazu, dass das Stellelement schwenkbar am
Basiselement gelagert oder aber um eine Achse schwenkbar am Fersenhalter oder einem
mit dem Fersenhalter in Skilängsrichtung mitbewegbaren Element gelagert ist. Daher
wird das Stellelement beim Verstellen des Fersenautomaten mit einer Schwenkbewegung
mit allenfalls gleichzeitiger Verschiebung entlang eines einfach zu bedienenden Verstellwegs
bewegt. Entsprechend hat dies den Vorteil, dass das Stellelement besonders einfach
betätigt werden kann.
[0029] Alternativ dazu besteht aber auch die Möglichkeit, dass das Stellelement an einem
anderen Element des Fersenautomaten befestigt ist oder dass das Stellelement durch
ein anderes Element des Fersenautomaten gebildet ist.
[0030] Vorteilhafterweise dient das Stellelement in einer der wenigstens einen Aufstiegskonfiguration
des Fersenautomaten als Steighilfe. Dabei stützt das als Steighilfe dienende Stellelement
in dieser wenigstens einen Aufstiegskonfiguration die Ferse des Skischuhs in einem
bestimmten Abstand oberhalb des Skis ab, sodass der Skischuh beim Gehen weniger weit
zum Ski hin abgesenkt werden kann als ohne Steighilfe. Dies erleichtert dem Skifahrer
den Aufstieg in steilem Gelände. Die Verwendung des Stellelements als Steighilfe hat
den Vorteil, dass der Fersenautomat eine Steighilfefunktion aufweist, ohne dass hierzu
eine vom Stellelement separate Steighilfe benötigt wird. Entsprechend kann der Fersenautomat
einfacher zu bedienen und kompakter konstruiert werden und dennoch die Funktion einer
Steighilfe anbieten. Für diesen Vorteil ist unerheblich, ob das als Steighilfe dienende
Stellelement in nur eine Steigstufe oder in mehrere, verschiedene Steigstufen verstellbar
ist, in welchen das Stellelement die Ferse des Skischuhs je in einem anderen Abstand
oberhalb des Skis abstützt. Dennoch besteht aber auch die Möglichkeit, dass der Fersenautomat
zusätzlich zum als Steighilfe dienenden Stellelement auch noch eine oder mehrere weitere,
vom Stellelement separate Steighilfen mit jeweils einer oder mehreren Steigstufen
umfasst, mit welchen die Ferse des Skischuhs je in einem anderen Abstand oberhalb
des Skis abgestützt werden kann.
[0031] Als Alternative dazu besteht aber auch die Möglichkeit, dass das Stellelement in
keiner der wenigstens einen Aufstiegskonfigurationen des Fersenautomaten als Steighilfe
dient. Auch in einer solchen Alternative kann der Fersenautomat eine oder mehrere
vom Stellelement separate Steighilfen aufweisen.
[0032] Unabhängig davon, ob das Stellelement in einer der wenigstens einen Aufstiegskonfiguration
des Fersenautomaten als Steighilfe dient oder nicht, ist das Stellelement bevorzugt
ein Stellhebel. Dies hat den Vorteil, dass das Stellelement einfach zu bedienen ist.
[0033] Alternativ dazu besteht aber auch die Möglichkeit, dass das Stellelement andersartig
ausgebildet ist. So kann das Stellelement beispielsweise als Stellrad oder als verstellbarer
Riegel ausgebildet sein.
[0034] Vorteilhafterweise befindet sich der Fersenhalter in einer ersten der wenigstens
einen Aufstiegskonfiguration des Fersenautomaten in einer Position weiter hinten als
in der Abfahrtskonfiguration des Fersenautomaten. Dies hat den Vorteil, dass in dieser
ersten der wenigstens einen Aufstiegskonfiguration des Fersenautomaten der Fersenbereich
des in der Skibindung gehaltenen Skischuhs auf einfache Art und Weise vom Haltemittel
freigegeben ist und zum Ski hin abgesenkt werden kann, ohne dabei vom Haltemittel
in der abgesenkten Position arretiert zu werden.
[0035] Alternativ dazu besteht aber auch die Möglichkeit, dass sich der Fersenhalter in
jeder der wenigstens einen Aufstiegskonfiguration des Fersenautomaten in einer gleichen
Position wie in der Abfahrtskonfiguration des Fersenautomaten oder in einer Position
weiter vorne als in der Abfahrtskonfiguration befindet.
[0036] Falls sich der Fersenhalter in einer ersten der wenigstens einen Aufstiegskonfiguration
des Fersenautomaten in einer Position weiter hinten als in der Abfahrtskonfiguration
des Fersenautomaten befindet, so weist der Fersenautomat bevorzugt wenigstens zwei
Aufstiegskonfigurationen auf. Zudem befindet sich der Fersenhalter in einer zweiten
der wenigstens zwei Aufstiegskonfigurationen bevorzugt in einer Position weiter vorne
als in der ersten der wenigstens zwei Aufstiegskonfigurationen. Dies hat den Vorteil,
dass sich der Fersenhalter und die allenfalls vorhandenen, mit dem Fersenhalter in
Skilängsrichtung relativ zum Basiselement mitbewegbaren Elemente in der zweiten der
wenigstens zwei Aufstiegskonfigurationen weiter vorne als in der ersten der wenigstens
zwei Aufstiegskonfigurationen befinden. Dadurch kann der Fersenautomat auf einfache
Art und Weise derart konstruiert werden, dass der Fersenhalter oder eines oder mehrere
der mit dem Fersenhalter mitbewegten Elemente in der zweiten der wenigstens zwei Aufstiegskonfigurationen
als Steighilfe eingesetzt werden können, indem sie in der zweiten der wenigstens zwei
Aufstiegskonfigurationen nach vorne unter die Ferse des in der Skibindung gehaltenen
Skischuhs bewegt sind.
[0037] Falls der Fersenautomat zudem ein Stellelement oder einen Stellhebel umfasst, so
dient vorzugsweise das Stellelement bzw. der Stellhebel in der zweiten der wenigstens
zwei Aufstiegskonfigurationen als Steighilfe. Dabei ist unerheblich, ob das Stellelement
oder der Stellhebel auch in der ersten der wenigstens zwei Aufstiegskonfigurationen
in einer allenfalls vorhandenen anderen Steigstufe als Steighilfe dient oder nicht.
In einer Variante dazu besteht auch die Möglichkeit, dass das Stellelement oder der
Stellhebel nur in der ersten der wenigstens zwei Aufstiegskonfigurationen als Steighilfe
dient, während in der zweiten der wenigstens zwei Aufstiegskonfiguration entweder
keine Steighilfe zum Einsatz kommt oder aber der Fersenhalter oder ein anderes Element
des Fersenautomaten als Steighilfe dient. In einer weiteren Variante hingegen dient
das Stellelement oder der Stellhebel weder in der ersten noch in der zweiten der wenigstens
zwei Aufstiegskonfigurationen als Steighilfe.
[0038] Alternativ zu diesen Varianten besteht auch die Möglichkeit, dass sich der Fersenhalter
in den anderen der wenigstens zwei Aufstiegskonfigurationen als der ersten der wenigstens
zwei Aufstiegskonfigurationen in einer gleichen Position wie in der ersten der wenigstens
zwei Aufstiegskonfigurationen oder in einer Position weiter hinten als in der ersten
der wenigstens zwei Aufstiegskonfigurationen befindet. Zudem besteht auch die Möglichkeit,
dass der Fersenhalter nicht wenigstens zwei, sondern nur eine Aufstiegskonfiguration
aufweist.
[0039] Falls der Fersenautomat ein Stellelement umfasst und wenigstens zwei Aufstiegskonfigurationen
aufweist, wobei sich der Fersenhalter der ersten der wenigstens zwei Aufstiegskonfigurationen
weiter hinten als in der Abfahrtskonfiguration und in der zweiten der wenigstens zwei
Aufstiegskonfigurationen weiter vorne als in der ersten der wenigstens zwei Aufstiegskonfigurationen
befindet, so ist der Fersenautomat vorzugsweise durch eine Bewegung des Stellelements
in eine Richtung ausgehend von einer der drei Konfigurationen Abfahrtskonfiguration,
erste der wenigstens zwei Aufstiegskonfigurationen und zweite der wenigstens zwei
Aufstiegskonfigurationen in die anderen beiden der drei Konfigurationen verstellbar.
In diesem Zusammenhang bezieht sich die Richtung, in welche das Stellelement bewegt
werden kann, auf eine Richtung, in welche das Stellelement ausgehend von einer bestimmten
Position bewegt werden kann. Falls das Stellelement entlang einer geraden oder gekrümmten
Linie verschiebbar oder um eine geometrische oder physische Achse schwenkbar gelagert
ist, so ist diese Richtung entlang einer an der bestimmten Position des Stellelements
an den Bewegungsweg des Stellelements angelegten Tangente ausgerichtet. Entsprechend
kann sich die Ausrichtung der Richtung im Raum ändern, wenn das Stellelement beim
Verstellen des Fersenautomaten entlang dem Bewegungsweg bewegt wird.
[0040] Dass der Fersenautomat durch Betätigung des Stellelements derart zwischen den Konfigurationen
verstellt werden kann, hat den Vorteil, dass der Fersenautomat einfach zu bedienen
ist. Besonders einfach zu bedienen ist der Fersenautomat jedoch, wenn er durch eine
Bewegung des Stellelements in eine erste Richtung ausgehend von der Abfahrtskonfiguration
zuerst in die erste der wenigstens zwei Aufstiegskonfigurationen und danach in die
zweite der wenigstens zwei Aufstiegskonfigurationen verstellbar ist und wenn er durch
eine Bewegung des Stellelements in eine der ersten Richtung entgegengesetzte, zweite
Richtung ausgehend von der zweiten der wenigstens zwei Aufstiegskonfigurationen zuerst
in die erste der wenigstens zwei Aufstiegskonfigurationen und danach in die Abfahrtskonfiguration
verstellbar ist. Dabei sind die erste Richtung und die zweite Richtung beide entlang
der an der bestimmten Position des Stellelements an den Bewegungsweg des Stellelements
angelegten Tangente ausgerichtet, wobei die zweite Richtung aber der ersten Richtung
entgegen gerichtet ist.
[0041] Als Variante dazu besteht aber auch die Möglichkeit, dass der Fersenautomat durch
eine Bewegung des Stellelements in die erste oder zweite Richtung in einer anderen
Reihenfolge zwischen den Konfigurationen verstellbar ist. Zudem besteht auch die Möglichkeit,
dass der Fersenautomat durch eine Bewegung des Stellelements in eine Richtung ausgehend
von jeder der drei Konfigurationen Abfahrtskonfiguration, erste der wenigstens zwei
Aufstiegskonfigurationen und zweite der wenigstens zwei Aufstiegskonfigurationen nur
in eine andere der drei Konfigurationen verstellbar ist.
[0042] Vorteilhafterweise ist das Hebelelement um die erste Schwenkachse schwenkbar am ersten
Endelement gelagert. Unabhängig davon, ob die erste Schwenkachse eine geometrische
oder eine physische Schwenkachse ist, hat dies den Vorteil, dass die Mechanik des
Fersenautomaten mit weniger Elementen und somit kostengünstiger und kompakter konstruiert
werden kann, weil auch das Mittelelement um die erste Schwenkachse schwenkbar am ersten
Endelement gelagert ist.
[0043] In einer bevorzugten Variante dazu ist das Hebelelement um eine dritte Schwenkachse
schwenkbar am ersten Endelement gelagert. Unabhängig davon, ob es sich bei der dritten
Schwenkachse um eine geometrische oder eine physische Schwenkachse handelt, hat dies
den Vorteil, dass dadurch weitere kinematische Konfigurationen ermöglicht werden.
[0044] Alternativ dazu besteht aber auch die Möglichkeit, dass das Hebelelement andersartig
schwenkbar am ersten Endelement gelagert ist.
[0045] Falls das Hebelelement um eine dritte Schwenkachse schwenkbar am ersten Endelement
gelagert ist, so ist das erste Endelement vorzugsweise ein zweiarmiger Kipphebel,
an dessen ersten Arm die erste Schwenkachse angeordnet ist und an dessen zweiten Arm
die dritte Schwenkachse angeordnet ist, wobei der Kipphebel um eine zwischen dem ersten
Arm und dem zweiten Arm angeordnete Achse schwenkbar am Basiselement, am Fersenhalter
oder einem mit dem Fersenhalter in Skilängsrichtung mitbewegbaren Element gelagert
ist. Dies hat den Vorteil, dass weitere kinematische Konfigurationen ermöglicht werden,
weil durch den Kipphebel eine Bewegung der ersten Schwenkachse in eine umgekehrte
Bewegung der zweiten Schwenkachse transferiert wird.
[0046] Alternativ dazu besteht aber auch die Möglichkeit, dass das erste Endelement kein
solcher zweiarmiger Kipphebel ist.
[0047] Bevorzugt umfasst eine Skibindung einen erfindungsgemässen Fersenautomaten.
[0048] Vorzugsweise ist diese Skibindung eine Tourenskibindung. Dabei ist unerheblich, um
welchen der eingangs genannten zwei Typen von Tourenskibindung es sich handelt.
[0049] Alternativ dazu besteht aber auch die Möglichkeit, dass eine Skibindung mit dem Fersenautomaten
nicht eine Tourenskibindung, sondern eine andere Art Skibindung ist.
[0050] Bevorzugt umfasst ein Ski eine Skibindung mit einem erfindungsgemässen Fersenautomaten.
[0051] Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben
sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0052] Die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels verwendeten Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Seitenansicht eines ersten erfindungsgemässen
Fersenautomaten in einer Abfahrtskonfiguration,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer Seitenansicht des ersten erfindungsgemässen Fersenautomaten
in einer ersten Aufstiegskonfiguration,
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung einer Seitenansicht des ersten erfindungsgemässen Fersenautomaten
in einer zweiten Aufstiegskonfiguration,
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung einer Seitenansicht eines zweiten erfindungsgemässen
Fersenautomaten in der Abfahrtskonfiguration,
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung einer Seitenansicht des zweiten erfindungsgemässen Fersenautomaten
in der ersten Aufstiegskonfiguration,
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung einer Seitenansicht des zweiten erfindungsgemässen Fersenautomaten
in der zweiten Aufstiegskonfiguration,
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung einer Seitenansicht eines dritten erfindungsgemässen
Fersenautomaten in der Abfahrtskonfiguration,
- Fig. 8
- eine schematische Darstellung einer Seitenansicht des dritten erfindungsgemässen Fersenautomaten
in der ersten Aufstiegskonfiguration und
- Fig. 9
- eine schematische Darstellung einer Seitenansicht des dritten erfindungsgemässen Fersenautomaten
in der zweiten Aufstiegskonfiguration,
[0053] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0054] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Seitenansicht eines erfindungsgemässen
Fersenautomaten 1 in einer Abfahrtskonfiguration. In dieser Darstellung sind die Elemente
des Fersenautomaten 1 schematisch vereinfacht gezeigt. Um die Funktionsweise des Fersenautomaten
1 zu illustrieren, sind zudem einzelne Elemente transparent dargestellt. Ebenfalls
zur Illustration der Funktionsweise des Fersenautomaten 1 ist zusätzlich der Fersenbereich
eines im Fersenautomaten 1 gehaltenen Skischuhs 50 mit einer punktierten Linie angedeutet.
Dieser Skischuh 50 ist mit seinem Zehenbereich in einem hier nicht gezeigten Frontautomaten
gehalten, welcher zur gleichen Tourenskibindung wie der Fersenautomat 1 gehört und
welcher in einem der Grösse des Skischuhs 50 entsprechenden Abstand vor dem Fersenautomaten
1 angeordnet ist.
[0055] Der Fersenautomat 1 ist in der Figur 1 derart ausgerichtet, dass links in der Darstellung
beim Fersenautomaten 1 vorne entspricht, während rechts in der Darstellung beim Fersenautomaten
1 hinten entspricht. Oben und unten in der Darstellung entsprechen auch beim Fersenautomaten
1 oben und unten.
[0056] Der Fersenautomat 1 umfasst ein Basiselement 2, welches in der Figur 1 gestrichelt
dargestellt ist. Dieses Basiselement 2 ist auf der Oberfläche eines hier nicht gezeigten
Skis befestigbar. Für diese Befestigung kann das Basiselement 2 beispielsweise wie
bei Fersenautomaten von Skibindungen allgemein üblich mittels Schrauben auf dem Ski
festschraubbar ausgebildet sein. Weiter umfasst der Fersenautomat 1 einen Fersenhalter
3, dessen Umriss in der Figur 1 gestrichpunktet dargestellt ist, wobei der Körper
des Fersenhalters 3 transparent dargestellt ist, damit auch Elemente im Innern des
Fersenhalters 3 zu erkennen sind. Nicht detaillierter dargestellt ist, dass der Fersenhalter
3 einen Schlitten umfasst, mit welchem er in Skilängsrichtung verschiebbar auf dem
Basiselement 2 gelagert ist. Solche Schlitten sind grundsätzlich bekannt. Beispiele
dafür sind in der
WO 2012/024809 A1 (Fritschi AG - Swiss Bindings), der
WO 2009/105866 A1 (Genuine Guide Gear Inc.) und der
EP 2 705 883 A1 (Fritschi AG - Swiss Bindings) beschrieben.
[0057] Um den Fersenhalter 3 in Skilängsrichtung gesehen relativ zum Basiselement 2 zu positionieren,
weist der Fersenautomat 1 eine Steuereinheit 4 auf. Diese Steuereinheit 4 umfasst
ein erstes Endelement 5, ein Mittelelement 6, ein zweites Endelement 7 sowie ein Hebelelement
8. Sowohl das erste Endelement 5 als auch das zweite Endelement 7 sind schwenkbar
am Fersenhalter 3 gelagert. Das erste Endelement 5 ist jedoch um eine erste Achse
9 schwenkbar am Fersenhalter 3 gelagert, während das zweite Endelement 7 um zweite
Achse 10 schwenkbar am Fersenhalter 3 gelagert ist. Zwar ist sowohl die erste Achse
9 als auch die zweite Achse 10 horizontal in Skiquerrichtung ausgerichtet. Die zweite
Achse 10 ist jedoch im Wesentlichen vertikal oberhalb der ersten Achse 9 am Fersenhalter
3 angeordnet.
[0058] Zwischen dem ersten Endelement 5 und dem zweiten Endelement 7 ist das Mittelelement
6 angeordnet, indem es um eine erste Schwenkachse 11 schwenkbar am ersten Endelement
5 und um eine zweite Schwenkachse 12 schwenkbar am zweiten Endelement 7 gelagert ist.
Dabei sind sowohl die erste Schwenkachse 11 als auch die zweite Schwenkachse 12 horizontal
in Skiquerrichtung ausgerichtet. Wenn somit das zweite Endelement 7 um die zweite
Achse 10 geschwenkt wird, wird das Mittelelement 6 mit der am zweiten Endelement 7
angeordneten zweiten Schenkachse 12 mitbewegt. Dabei wird über die erste Schwenkachse
11 die Bewegung des Mittelelements 6 auf das erste Endelement 5 übertragen, sodass
das erste Endelement 5 um die erste Achse 9 geschwenkt wird. Um eine solche Bewegung
kontrolliert steuern zu können, ist ein freies Ende des zweiten Hebelelements 7 als
Stellelement bzw. als Stellhebel 15 ausgebildet, welcher vom Benutzer des Fersenautomaten
1 betätigt werden kann.
[0059] Das erste Endelement 5 der Steuereinheit 4 ist als zweiarmiger Kipphebel ausgebildet.
Es ist in seinem mittleren Bereich um die erste Achse 9 schwenkbar am Fersenhalter
3 gelagert und weist beidseitig der ersten Achse 9 je einen Arm auf. Am ersten dieser
beiden Arme ist die erste Schwenkachse 11 angeordnet, um welche das Mittelelement
6 schwenkbar am ersten Endelement 5 gelagert ist. Am zweiten der beiden Arme des ersten
Endelements 5 hingegen ist das Hebelelement 8 um eine horizontal in Skiquerrichtung
ausgerichtete dritte Schwenkachse 13 schwenkbar gelagert. Das Hebelelement 8 ist zudem
um eine dritte Achse 14 schwenkbar am Basiselement 2 gelagert. Diese dritte Achse
14 ist im hinteren Bereich des Basiselements 2 angeordnet und ebenfalls horizontal
in Skiquerrichtung ausgerichtet. Damit ist der Fersenhalter 3 über das erste Endelement
5 und das Hebelelement 8 mit dem Basiselement 2 verbunden. Dabei hängt ein Abstand
zwischen der am Fersenhalter 3 angeordneten ersten Achse 9 und der am Basiselement
2 angeordneten dritten Achse 14 von der Ausrichtung des ersten Endelements 5 und des
Hebelelements 8 ab. Entsprechend kann mittels Ausrichtung des ersten Endelements 5
und des Hebelelements 8 der Fersenhalter 3 in Skilängsrichtung gesehen relativ zum
Basiselement 2 positioniert werden.
[0060] Wie bereits erwähnt, ist der Fersenautomat 1 in der Figur 1 in der Abfahrtskonfiguration
gezeigt. In dieser Abfahrtskonfiguration ist das Hebelelement 8 ausgehend von der
dritten Achse 14 im Wesentlichen horizontal nach vorne ausgerichtet. Daher befindet
sich die dritte Schwenkachse 13, um welche das Hebelelement 8 schwenkbar mit dem zweiten
Arm des ersten Endelements 5 verbunden ist, vor der dritten Achse 14. Zudem ist in
der Abfahrtskonfiguration der zweite Arm des ersten Endelements 5 ausgehend von der
ersten Achse 9 im Wesentlichen horizontal nach hinten ausgerichtet, sodass sich die
erste Achse 9 vor der dritten Schwenkachse 13 befindet. Dadurch sind die dritte Achse
14, die dritte Schwenkachse 13 und die erste Achse 9 im Wesentlichen in einer horizontal
ausgerichteten Linie hintereinander angeordnet. Dies führt dazu, dass sich der Fersenhalter
3 in der Abfahrtskonfiguration in einer vorderen Position relativ zum Basiselement
2 befindet. In dieser Position wirkt wenigstens ein Haltemittel 16 des Fersenhalters
3 mit dem Fersenbereich des Skischuhs 50 zusammen und arretiert den Skischuh 50 in
einer abgesenkten Position. Dabei kann das Haltemittel 16 auf verschiedene Arten ausgebildet
sein. Beispielsweise kann es sich um zwei Haltemittel handeln. So können die beiden
Haltemittel beispielsweise wie in der
WO 2012/024809 A1 (Fritschi AG - Swiss Bindings) oder der
WO 2009/105866 A1 (Genuine Guide Gear Inc.) beschrieben zwei nach vorne zeigende Stifte sein, welche
in Ausnehmungen in der Ferse des Skischuhs 50 eingreifen können. Das Haltemittel 16
kann aber beispielsweise auch ein Backen sein, welcher den Fersenbereich des Skischuhs
50 wie in der
EP 1 679 099 B1 (Fritschi AG - Swiss Bindings) beschrieben oben und seitlich etwas noch vorne reichend
umgreifen kann, um den Skischuh 50 in der abgesenkten Position zu arretieren. Andere
Ausführungsformen des Haltemittels 16 sind aber auch möglich.
[0061] Wie bereits erwähnt, ist das erste Endelement 5 als Kipphebel ausgebildet. Dabei
sind die beiden Arme des Kipphebels in einem Winkel von etwa 135° zueinander ausgerichtet.
Dies führt dazu, dass der erste Arm des ersten Endelements 5 in der Abfahrtskonfiguration
des Fersenautomaten 1 ausgehend von der ersten Achse 9 schräg nach vorne oben ausgerichtet
ist. Am vorderen Ende des ersten Arms des ersten Endelements 5 ist das Mittelelement
6 um die erste Schwenkachse 11 schwenkbar gelagert und zeigt in der Abfahrtskonfiguration
ausgehend von der ersten Schwenkachse 11 nach oben. Dabei befindet sich die zweite
Schwenkachse 12 am oberen Ende des Mittelelements 6. Ausgehend von der zweiten Schwenkachse
12 ist das zweite Endelement 7 nach hinten ausgerichtet, sodass sich die zweite Achse
10 hinter der zweiten Schwenkachse 12 befindet und sodass das als Stellhebel 15 ausgebildete
freie Ende des zweiten Endelements 7 ausgehend von der zweiten Achse 10 nach hinten
zeigt.
[0062] Wenn der Stellhebel 15 ausgehend von seiner nach hinten gerichteten Stellung in der
Abfahrtskonfiguration des Fersenautomaten 1 um die zweite Achse 10 nach vorne oben
geschwenkt wird, wird die zweite Schenkachse 12 nach unten geschwenkt. Dadurch wird
das Mittelelement 6 nach unten gedrückt, wodurch auch die erste Schwenkachse 11 zusammen
mit dem ersten Arm des ersten Endelements 5 nach unten gedrückt wird. Dies führt dazu,
dass das erste Endelement 5 um die erste Achse 9 geschwenkt wird, sodass der zweite
Arm des ersten Endelements 5 zusammen mit der dritten Schwenkachse 13 nach oben bewegt
wird. Dadurch wird auch das Hebelelement 8 nach oben geschwenkt, sodass sich der Abstand
zwischen der ersten Achse 9 und der dritten Achse 14 verringert und der Fersenhalter
3 gegenüber dem Basiselement 2 nach hinten verschoben wird.
[0063] Während der Schwenkbewegung des freien Endes des Stellhebels 15 nach oben wird dieser
Bewegungsverlauf fortgeführt, bis sich das Mittelelement 6 in Verlängerung des Stellhebels
15 unterhalb des Stellhebels 15 befindet und die zweite Achse 10, die zweite Schwenkachse
12 und die erste Schwenkachse 11 auf einer Linie angeordnet sind. In dieser Stellung
befindet sich der Fersenautomat 1 in einer ersten Aufstiegskonfiguration.
[0064] Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung einer Seitenansicht des Fersenautomaten
1 in der ersten Aufstiegskonfiguration. Wie bereits in Figur 1 sind auch hier die
Elemente des Fersenautomaten 1 schematisch vereinfacht gezeigt. Zudem ist auch hier
der Fersenhalter 3 transparent dargestellt, damit die Steuereinheit 4 zu erkennen
ist. Um zu illustrieren, wie weit der Fersenhalter 3 in der ersten Aufstiegskonfiguration
gegenüber dem Basiselement 2 nach hinten bewegt ist, ist zudem auch in der Figur 2
der Fersenbereich des Skischuhs 50 mit einer punktierten Linie angedeutet. Da der
Skischuh 50 auch hier in seinem Zehenbereich im nicht gezeigten Frontautomaten gehalten
ist, befindet er sich in einer gleichen Position relativ zum skifesten Basiselement
2 wie in der Figur 1. Dadurch ist zu erkennen, wie weit der Fersenhalter 3 im Vergleich
zur Abfahrtskonfiguration nach hinten bewegt ist.
[0065] Da der Fersenhalter 3 in der ersten Aufstiegskonfiguration gegenüber dem Fersenbereich
des in der Skibindung gehaltenen Skischuhs 50 nach hinten bewegt ist, ist der Fersenbereich
des Skischuhs 50 vom Haltemittel 16 freigegeben. Dadurch kann der Skischuh 50 mit
seiner Ferse vom Fersenautomaten 1 weg nach oben abgehoben werden. Wenn daher der
Skischuh 50 in seinem Zehenbereich um eine horizontal in Skiquerrichtung ausgerichtete
Achse schwenkbar in einem Frontautomaten gelagert ist, wird in der ersten Aufstiegskonfiguration
des Fersenautomaten 1 eine Gehfunktion ermöglicht, in welcher der Fersenbereich des
Skischuhs 50 wiederholt vom Fersenautomaten 1 nach oben abgehoben und wieder zum Fersenautomaten
1 hin abgesenkt werden kann. Dabei kann der Skischuh 50 jeweils bis auf einen vor
dem Haltemittel 16 liegenden Bereich des Fersenhalters 16 abgestützt werden.
[0066] Ausgehend von der ersten Aufstiegskonfiguration kann der Fersenautomat 1 wieder zurück
in die Abfahrtskonfiguration verstellt werden, indem der Stellhebel 15 zurück nach
hinten geschwenkt wird. Der Stellhebel 15 kann aber auch weiter nach vorne geschwenkt
werden, wodurch der Fersenautomat 1 in eine zweite Aufstiegskonfiguration verstellt
wird. Bei einer solchen Bewegung des Stellhebels 15 nach vorne wird die zweite Schwenkachse
12 nach hinten bewegt, wodurch auch das obere Ende des Mittelelements 6 nach hinten
bewegt wird. Dadurch wird der erste Arm des ersten Endelements 5 zusammen mit der
ersten Schwenkachse 11 nach oben gezogen. Dies führt dazu, dass der zweite Arm des
ersten Endelements 5 mit der dritten Schwenkachse 13 nach unten bewegt wird, bis die
erste Achse 9, die dritte Schwenkachse 13 und die dritte Achse 14 wie in der Abfahrtskonfiguration
des Fersenautomaten 1 im Wesentlichen in einer Linie angeordnet sind. Daher befindet
sich der Fersenhalter 3 in der zweiten Aufstiegskonfiguration in Skilängsrichtung
gesehen wie in der Abfahrtskonfiguration relativ zum Basiselement 2 gesehen in einer
vorderen Position. Im Unterschied zur Abfahrtskonfiguration zeigt der Stellhebel 15
in der zweiten Aufstiegskonfiguration aber nach vorne und befindet sich mit seinem
oberen Rand gerade oberhalb des Haltemittels, 16. Daher kann der Fersenbereich des
Skischuhs 50 in der zweiten Aufstiegskonfiguration des Fersenautomaten 1 nicht in
der abgesenkten Position arretiert werden. Vielmehr ist der Fersenbereich des Skischuhs
50 auch in der zweiten Aufstiegskonfiguration vom Haltemittel 16 freigegeben, sodass
der Skischuh 50 mit seiner Ferse vom Fersenautomaten 1 weg nach oben abgehoben werden
kann. Wenn dabei der Skischuh 50 in seinem Zehenbereich durch den Frontautomaten um
eine horizontal in Skiquerrichtung ausgerichtete Achse schwenkbar gelagert ist, wird
deshalb auch in der zweiten Aufstiegskonfiguration des Fersenautomaten 1 eine Gehfunktion
ermöglicht, in welcher der Fersenbereich des Skischuhs 50 wiederholt vom Fersenautomaten
1 nach oben abgehoben und wieder zum Fersenautomaten 1 hin abgesenkt werden kann.
Dabei kann der Skischuh 50 aber jeweils weniger weit als in der ersten Aufstiegskonfiguration
zum Ski hin abgesenkt werden, weil die Ferse des Skischuhs durch den Stellhebel 15
weiter oberhalb des Skis abgestützt wird. Damit dient der Stellhebel 15 in der zweiten
Aufstiegskonfiguration als Steighilfe. Dies hat den Vorteil, dass für den Skifahrer
in steilem Gelände der Aufstieg erleichtert wird, weil die Ferse des Skischuhs 50
weniger weit zum Ski hin abgesenkt werden kann.
[0067] Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung einer Seitenansicht des Fersenautomaten
1 in der zweiten Aufstiegskonfiguration. Wie bereits in den Figuren 1 und 2 sind auch
hier die Elemente des Fersenautomaten 1 schematisch vereinfacht gezeigt. Zudem ist
auch hier der Fersenhalter 3 transparent dargestellt, damit die Steuereinheit 4 zu
erkennen ist. Um zu illustrieren, wie der Stellhebel 15 in der zweiten Aufstiegskonfiguration
als Steighilfe dient, ist der Fersenbereich des Skischuhs 50 in der Figur 3 in einer
auf dem Stellhebel 15 abgestützten Position angedeutet. Dabei ist der Skischuh 50
auch in der Figur 3 in seinem Zehenbereich im nicht gezeigten Frontautomaten gehalten,
sodass er sich in einer gleichen Position relativ zum skifesten Basiselement 2 wie
in den Figuren 1 und 2 befindet.
[0068] Aus den Figuren 1 bis 3 geht somit hervor, dass der Fersenautomat 1 ausgehend von
der Abfahrtskonfiguration durch ein nach vorne Schwenken des Stellhebels 15 zuerst
in die erste Aufstiegskonfiguration und danach in die zweite Aufstiegskonfiguration
verstellt werden kann. Genauso kann der Fersenautomat 1 aber auch ausgehend von der
zweiten Aufstiegskonfiguration durch ein nach hinten Schwenken des Stellhebels 15
zuerst in die erste Aufstiegskonfiguration und danach in die Abfahrtskonfiguration
verstellt werden. Bei diesem Verstellen rastet wenigstens ein Element der Steuereinheit
4 in jeder der Abfahrtskonfiguration, ersten Aufstiegskonfiguration und zweiten Aufstiegskonfiguration
jeweils in eine Rastposition ein, damit der Fersenautomat 1 nicht unbeabsichtigt aus
der jeweiligen Konfiguration verstellt werden kann. Um dies zu ermöglichen, können
beispielsweise am Fersenhalter 3 eine oder mehrere Rastmulden vorgesehen sein, in
welche das einrastende Element der Steuereinheit 4 einrasten kann.
[0069] Wie aus den Figuren 1 und 3 ersichtlich, befindet sich die dritte Schwenkachse 13
in der Abfahrtskonfiguration und in der zweiten Aufstiegskonfiguration ganz wenig
unterhalb einer Verbindungslinie zwischen der ersten Achse 9 und der dritten Achse
14. Zudem weist der zweite Arm des ersten Endelements 5 oder das Hebelelement 8 einen
Anschlag auf, welcher verhindert, dass das erste Endelement 5 und das Hebelelement
8 mit der dritten Schwenkachse 13 ausgehend von ihrer Position in der Abfahrtskonfiguration
und in der zweiten Aufstiegskonfiguration weiter nach unten geschwenkt werden können.
Dadurch wird auch bei einer von vorne nach hinten gerichteten Krafteinwirkung auf
den Fersenhalter 3 ein unbeabsichtigtes Verschieben des Fersenhalters 3 nach hinten
verhindert. Entsprechend kann in der Abfahrtskonfiguration der Fersenbereich des Skischuhs
50 optimal und sicher in der abgesenkten Position arretiert werden, ohne dass der
Fersenhalter 3 mit dem Haltemittel 16 unbeabsichtigt nach hinten verschoben werden
könnte.
[0070] Die Figuren 4, 5 und 6 zeigen je eine schematische Darstellung einer Seitenansicht
eines zweiten erfindungsgemässen Fersenautomaten 101. Wie bereits in den Figuren 1,
2 und 3 sind auch die Elemente des zweiten Fersenautomaten 101 schematisch vereinfacht
gezeigt. Zudem ist auch hier der Fersenhalter 103 transparent dargestellt, damit die
Steuereinheit 104 des zweiten Fersenautomaten 101 zu erkennen ist.
[0071] Analog zu den Figuren 1, 2 und 3 ist der zweite Fersenautomat 101 in der Figur 4
in der Abfahrtskonfiguration, in der Figur 5 in der ersten Aufstiegskonfiguration
und in der Figur 6 in der zweiten Aufstiegskonfiguration gezeigt. Dabei sind die gezeigten
Elemente des zweiten Fersenautomaten 101, welche entsprechende Elemente des ersten
Fersenautomaten 1 aufweisen, mit einer Nummer versehen, welche um 100 höher als beim
in den Figuren 1, 2 und 3 dargestellten ersten Fersenautomaten 1 ist.
[0072] Im Unterschied zum ersten erfindungsgemässen Fersenautomaten 1 umfasst die Steuereinheit
104 des zweiten erfindungsgemässen Fersenautomaten 101 ein anderes erstes Endelement
117. Dieses erste Endelement 117 ist nicht als Kipphebel ausgebildet, sondern umfasst
ausgehend von der ersten Achse 109 nur einen Arm. An diesem Arm ist das Mittelelement
106 um eine erste Schwenkachse 118 schwenkbar gelagert. Im Gegensatz zum ersten Fersenautomaten
1 ist beim in den Figuren 4 bis 6 gezeigten zweiten Fersenautomaten 101 auch das Hebelelement
108 um diese erste Schwenkachse 118 schwenkbar am ersten Endelement 117 gelagert.
Damit weist der zweite Fersenautomat 101 eine etwas andere Geometrie als der erste
Fersenautomat 1 auf. Zwar sind auch beim zweiten Fersenautomaten 101 in der Abfahrtskonfiguration
und in der zweiten Aufstiegskonfiguration das erste Endelement 117 und das Hebelelement
108 im Wesentlichen horizontal ausgerichtet, sodass sich die erste Achse 109, die
erste Schwenkachse 118 und die dritte Achse 114 beinahe auf einer Linie befinden.
Im Gegensatz zum ersten Fersenautomaten 1 befindet sich die erste Schwenkachse 118
beim zweiten Fersenautomaten 101 in der Abfahrtskonfiguration und der zweiten Aufstiegskonfiguration
aber nicht ein wenig unterhalb, sondern ein wenig oberhalb der Verbindungslinie zwischen
der ersten Achse 109 der dritten Achse 114. Zudem verhindert der am ersten Endelement
117 oder Hebelelement 108 angeordnete Anschlag nicht eine Weiterbewegung des ersten
Endelements 117 und des Hebelelements 108 nach unten, sondern nach oben. Ausserdem
ist beim zweiten Fersenautomaten 101 die erste Schwenkachse 118 in der ersten Aufstiegskonfiguration
nicht nach oben, sondern nach unten bewegt, sodass der Abstand zwischen der ersten
Achse 109 und der dritten Achse 114 reduziert ist und der Fersenhalter 103 in Skilängsrichtung
gesehen relativ zum Basiselement 102 nach hinten bewegt ist. Ansonsten funktioniert
die Betätigung der Steuereinheit 104 mittels des Stellhebels 115 aber analog wie beim
ersten Fersenautomaten 1.
[0073] Die Figuren 7, 8 und 9 zeigen je eine schematische Darstellung einer Seitenansicht
eines dritten erfindungsgemässen Fersenautomaten 201. Wie bereits in den Figuren 1,
2 und 3 sowie 4, 5 und 6 sind auch die Elemente des dritten Fersenautomaten 201 schematisch
vereinfacht gezeigt. Zudem ist auch hier der Fersenhalter 203 transparent dargestellt,
damit die Steuereinheit 204 des dritten Fersenautomaten 201 zu erkennen ist.
[0074] Analog zu den vorhergehenden Figuren ist der dritte Fersenautomat 201 in der Figur
7 in der Abfahrtskonfiguration, in der Figur 8 in der ersten Aufstiegskonfiguration
und in der Figur 9 in der zweiten Aufstiegskonfiguration gezeigt. Dabei sind die gezeigten
Elemente des dritten Fersenautomaten 201, welche entsprechende Elemente des zweiten
Fersenautomaten 101 aufweisen, mit einer Nummer versehen, welche um 100 höher als
beim in den Figuren 4, 5 und 6 dargestellten zweiten Fersenautomat 101 ist.
[0075] Im Gegensatz zum ersten und zum zweiten Fersenautomäten 1, 101 sind beim dritten
Fersenautomaten 201 das erste Endelement 217 und das zweite Endelement 207 nicht je
um eine Achse schwenkbar am Fersenhalter 203, sondern je um eine erste bzw. zweite
Achse 219, 220 schwenkbar am Basiselement 202 gelagert. Zudem ist das Hebelelement
208 nicht schwenkbar am Basiselement 202, sondern um die dritte Achse 221 schwenkbar
am Fersenhalter 203 gelagert. Dabei ist das Hebelelement 208 in Skilängsrichtung gesehen
vor dem ersten Endelement 217 angeordnet. Ansonsten entspricht die Geometrie im Wesentlichen
der Geometrie des zweiten Fersenautomaten 101. Zudem funktioniert die Betätigung der
Steuereinheit 204 mittels des Stellhebels 215 analog wie beim ersten und beim zweiten
Fersenautomaten 1, 101.
[0076] Die Erfindung ist nicht auf die oben beschriebenen drei Fersenautomaten 1, 101, 201
beschränkt. Beispielsweise kann ein erfindungsgemässer Fersenautomat auch wie der
erste oben beschriebene Fersenautomat 1 ein als Kipphebel ausgebildetes erstes Endelement
aufweisen, wobei aber das erste Endelement nicht um eine erste Achse schwenkbar am
Fersenhalter, sondern wie beim dritten Fersenautomaten 201 um eine erste Achse schwenkbar
am Basiselement gelagert ist. In diesem Fall ist auch das zweite Endelement nicht
um eine zweite Achse schwenkbar am Fersenhalter, sondern wie beim dritten Fersenautomaten
201 um eine zweite Achse schwenkbar am Basiselement gelagert. Zudem ist das Hebelelement
nicht um eine dritte Achse schwenkbar am Basiselement, sondern um eine dritte Achse
schwenkbar am Fersenhalter gelagert.
[0077] Abgesehen von dieser Variante besteht auch die Möglichkeit, dass die Elemente der
Steuereinheit anders geformt sind. Zudem kann die Steuereinheit anstelle des Stellhebels
auch ein andersartig geformtes Stellelement umfassen. Auch besteht die Möglichkeit,
dass das Stellelement bzw. der Stellhebel als vom zweiten Endelement separates Element
ausgebildet ist und fest mit dem zweiten Endelement verbunden oder verbindbar ausgebildet
ist. Weiter besteht die Möglichkeit, dass das Stellelement bzw. der Stellhebel nicht
mit dem zweiten Endelement fest verbunden oder mit dem zweiten Endelement einstückig
ausgebildet ist, sondern beispielsweise mit dem Mittelelement, dem ersten Endelement
oder dem Hebelelement fest verbunden oder mit dem Mittelelement, dem ersten Endelement
oder dem Hebelelement einstückig ausgebildet ist.
[0078] Unabhängig von diesen Varianten besteht die Möglichkeit, dass der Stellhebel oder
das Stellelement nicht nur als Steighilfe mit einer Steigstufe dient, sondern dass
der Stellhebel oder das Stellelement noch eine zweite oder mehr als zwei Steigstufen
anbietet, mit welchen der Skischuh in unterschiedlichem Abstand vom Ski abgestützt
werden kann. Dabei kann der Stellhebel beispielsweise zusätzlich einen Abstützelement
umfassen, welches eine erste und eine zweite Stellung aufweist. Wenn sich das Abstützelement
in der ersten Stellung befindet, kann der Stellhebel weiter zum Ski hin abgesenkt
werden, als wenn sich das Abstützelement in der zweiten Stellung befindet, weil das
Abstützelement in der zweiten Stellung den Stellhebel am restlichen Fersenhalter abstützt.
Dadurch kann der Stellhebel in eine erste, tiefere Steigstufe gebracht werden, wenn
sich das Abstützelement in der ersten Stellung befindet. Zudem kann der Stellhebel
in eine zweite, höhere Steigstufe gebracht werden, wenn sich das Abstützelement in
der zweiten Stellung befindet. Um dies zu erreichen, kann das Abstützelement beispielsweise
als Schieber oder als Kippelement oder Kipphebel ausgebildet sein. Das Abstützelement
kann aber auch anders ausgebildet sein. Weiter besteht auch die Möglichkeit, dass
der Stellhebel oder das Stellelement bereits in der ersten Aufstiegskonfiguration
als Steighilfe dient oder dass der Stellhebel oder das Stellelement weder in der ersten
noch in der zweiten Aufstiegskonfiguration als Steighilfe dient. Unabhängig davon
besteht auch die Möglichkeit, dass der Fersenautomat noch eine oder mehrere weitere,
vom Stellhebel oder Stellelement separate Steighilfen aufweist.
[0079] Unabhängig von der Ausbildung der Steuereinheit besteht die Möglichkeit, dass der
Fersenautomat eine Sicherheitsauslösung ermöglicht oder dass er keine Sicherheitsauslösung
ermöglicht. Falls er eine Sicherheitsauslösung ermöglicht, kann er eine Sicherheitsauslösung
in Vorwärtsrichtung, eine seitliche Sicherheitsauslösung oder sowohl eine Sicherheitsauslösung
in Vorwärtsrichtung als auch eine seitliche Sicherheitsauslösung ermöglichen.
[0080] Es ist nicht erforderlich, dass der Fersenhalter einen Schlitten umfasst. Beispielsweise
kann der Fersenhalter auch bewegbar auf dem Schlitten gelagert sein. Dies kann insbesondere
der Fall sein, wenn der Fersenautomat eine seitliche Sicherheitsauslösung ermöglicht
und der Fersenhalter beispielsweise um eine vertikale Achse schwenkbar auf dem Schlitten
gelagert ist. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass der Fersenautomat anstelle
des Schlittens einen mit Rollen versehenen Wagen umfasst, welcher in Skilängsrichtung
bewegbar am Basiselement gelagert ist. Anstelle des Wagens kann der Fersenhalter aber
auch mittels einer anderen Vorrichtung wie beispielsweise einer Hebelanordnung in
Skilängsrichtung bewegbar am Basiselement gelagert sein.
[0081] Falls das Hebelelement schwenkbar am Basiselement gelagert ist, können in einer Variante
das erste Endelement und das zweite Endelement je um eine Achse schwenkbar am Schlitten,
am Wagen oder an einem anderen mit dem Fersenhalter in Skilängsrichtung mitbewegbaren
Element schwenkbar gelagert sein. Falls das erste Endelement und das zweite Endelement
hingegen je um eine Achse schwenkbar am Basiselement gelagert sind, kann in einer
Variante das Hebelelement auch um eine Achse schwenkbar am Schlitten, am Wagen oder
an einem anderen mit dem Fersenhalter in Skilängsrichtung mitbewegbaren Element schwenkbar
gelagert sein.
[0082] Unabhängig von diesen Möglichkeiten kann das Basiselement einstückig oder mehrstückig
ausgebildet sein. Beispielsweise kann das Basiselement ein auf dem Ski befestigbares
Befestigungselement sowie ein Zwischenelement umfassen, welches in Skilängsrichtung
gesehen in unterschiedlichen Positionen am Befestigungselement arretierbar ist. Wenn
der Fersenhalter in diesem Fall beim Verstellen des Fersenautomaten von der Abfahrtskonfiguration
in die wenigstens eine Aufstiegskonfiguration und zurück gegenüber dem Zwischenelement
in Skilängsrichtung bewegbar gelagert ist, kann der Abstand des Fersenhalters von
einem auf demselben Ski angeordneten Frontautomaten auf einfache Art und Weise eingestellt
werden, indem das Zwischenelement entsprechend in Skilängsrichtung gesehen relativ
zum Befestigungselement positioniert wird.
[0083] Zusammenfassend ist festzustellen, dass ein Fersenautomat geschaffen wird, welcher
kompakt konstruiert ist und einfach zu bedienen ist.
1. Fersenautomat (1, 101, 201) für eine Skibindung, insbesondere eine Tourenskibindung,
mit einem Basiselement (2, 102, 202) zur Montage des Fersenautomaten (1, 101, 201)
auf der Oberseite eines Skis und einem am Basiselement (2, 102, 202) in Skilängsrichtung
bewegbar gelagerten Fersenhalter (3, 103, 203) mit wenigstens einem Haltemittel (16,
116, 216) zum Halten eines Skischuhs (50) in einem Fersenbereich des Skischuhs (50),
wobei
a) der Fersenautomat (1, 101, 201) eine Abfahrtskonfiguration aufweist, in welcher
das wenigstens eine Haltemittel (16, 116, 216) mit dem Fersenbereich eines in der
Skibindung gehaltenen Skischuhs (50) derart zusammenwirken kann, dass der Skischuh
(50) in einer abgesenkten Position arretiert ist, und
b) der Fersenautomat (1, 101, 201) wenigstens eine Aufstiegskonfiguration aufweist,
in welcher der Fersenbereich eines in der Skibindung gehaltenen Skischuhs (50) vom
wenigstens einen Haltemittel (16, 116, 216) freigegeben ist,
wobei der Fersenhalter (3, 103, 203) beim Verstellen des Fersenautomaten (1, 101,
201) von der Abfahrtskonfiguration in die wenigstens eine Aufstiegskonfiguration und
zurück relativ zum Basiselement (2, 102, 202) in Skilängsrichtung bewegt wird,
gekennzeichnet durch eine Steuereinheit (4, 104, 204), welche ein erstes Endelement (5, 117, 217), ein
Mittelelement (6, 106, 206), ein zweites Endelement (7, 107, 207) sowie ein Hebelelement
(8, 108, 208) umfasst, wobei das Mittelelement (6, 106, 206) um eine erste Schwenkachse
(11, 118, 218) schwenkbar am ersten Endelement (5, 117, 217) und um eine zweite Schwenkachse
(12, 112, 212) schwenkbar am zweiten Endelement (7, 107, 207) gelagert ist, wobei
das Hebelelement (8, 108, 208) schwenkbar am ersten Endelement (5, 117, 217) gelagert
ist und wobei entweder das erste Endelement (5, 117) und das zweite Endelement (7,
107) beide um unterschiedliche Achsen (9, 10, 109, 110) schwenkbar am Fersenhalter
(3, 103) oder einem mit dem Fersenhalter (3, 103) in Skilängsrichtung mitbewegbaren
Element gelagert sind, während das Hebelelement (8, 108) schwenkbar am Basiselement
(2, 102) gelagert ist, oder das erste Endelement (217) und das zweite Endelement (207)
beide um unterschiedliche Achsen (219, 220) schwenkbar am Basiselement (202) gelagert
sind, während das Hebelelement (208) schwenkbar am Fersenhalter (203) oder einem mit
dem Fersenhalter (203) in Skilängsrichtung mitbewegbaren Element gelagert ist.
2. Fersenautomat (1, 101, 201) nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen am Basiselement (2, 102, 202) in Skilängsrichtung verschiebbar gelagerten Schlitten,
mit welchem der Fersenhalter (3, 103, 203) in Skilängsrichtung bewegbar ist.
3. Fersenautomat (1, 101, 201) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Fersenautomat (1, 101, 201) ein Stellelement (15, 115, 215) zum Verstellen des
Fersenautomaten (1, 101, 201) von der Abfahrtskonfiguration in die wenigstens eine
Aufstiegskonfiguration, von der wenigstens einen Aufstiegskonfiguration in die Abfahrtskonfiguration
oder von der Abfahrtskonfiguration in die wenigstens eine Aufstiegskonfiguration und
zurück umfasst.
4. Fersenautomat (1, 101, 201) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellelement (15, 115, 215) am ersten Endelement (5, 117, 217), am Mittelelement
(6, 106, 206) oder am zweiten Endelement (7, 107, 207) befestigt ist oder dass das
Stellelement (15, 115, 215) das erste Endelement (5, 117, 217), das Mittelelement
(6, 106, 206) oder das zweite Endelement (7, 107, 207) bildet.
5. Fersenautomat (1, 101, 201) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellelement (15, 115, 215) am Mittelelement (6, 106, 206) oder am zweiten Endelement
(7, 107, 207) befestigt ist oder dass das Stellelement (15, 115, 215) das Mittelelement
(6, 106, 206) oder das zweite Endelement (7, 107, 207) bildet.
6. Fersenautomat (1, 101, 201) nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellelement (15, 115, 215) in einer der wenigstens einen Aufstiegskonfiguration
des Fersenautomaten (1, 101, 201) als Steighilfe dient.
7. Fersenautomat (1, 101, 201) nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellelement (15, 115, 215) ein Stellhebel ist.
8. Fersenautomat (1, 101, 201) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Fersenhalter (3, 103, 203) in einer ersten der wenigstens einen Aufstiegskonfiguration
des Fersenautomaten (1, 101, 201) in einer Position weiter hinten als in der Abfahrtskonfiguration
des Fersenautomaten (1, 101, 201) befindet.
9. Fersenautomat (1, 101, 201) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Fersenautomat (1, 101, 201) wenigstens zwei Aufstiegskonfigurationen aufweist
und sich der Fersenhalter (3, 103, 203) in einer zweiten der wenigstens zwei Aufstiegskonfigurationen
in einer Position weiter vorne als in der ersten der wenigstens zwei Aufstiegskonfigurationen
befindet.
10. Fersenautomat (1, 101, 201) nach Anspruch 9 sowie einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Fersenautomat (1, 101, 201) durch eine Bewegung des Stellelements (15, 115, 215)
in eine Richtung ausgehend von einer der drei Konfigurationen Abfahrtskonfiguration,
erste der wenigstens zwei Aufstiegskonfigurationen und zweite der wenigstens zwei
Aufstiegskonfigurationen in die anderen beiden der drei Konfigurationen verstellbar
ist.
11. Fersenautomat (101, 201) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Hebelelement (108, 208) um die erste Schwenkachse (118,218) schwenkbar am ersten
Endelement (117, 217) gelagert ist.
12. Fersenautomat (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Hebelelement (8) um eine dritte Schwenkachse (13) schwenkbar am ersten Endelement
(5) gelagert ist.
13. Fersenautomat (1) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Endelement (5) ein zweiarmiger Kipphebel ist, an dessen ersten Arm die
erste Schwenkachse (11) angeordnet ist und an dessen zweiten Arm die dritte Schwenkachse
(13) angeordnet ist, wobei der Kipphebel um eine zwischen dem ersten Arm und dem zweiten
Arm angeordnete Achse (9) schwenkbar am Basiselement, am Fersenhalter (3) oder einem
mit dem Fersenhalter (3) in Skilängsrichtung mitbewegbaren Element gelagert ist.
14. Skibindung mit einem Fersenautomaten (1, 101, 201) nach einem der Ansprüche 1 bis
13.
15. Ski mit einer Skibindung nach Anspruch 14.