Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Bearbeitungsmaschine zum Bearbeiten
von Werkstücken, die bevorzugt zumindest teilweise aus Holz, Holzwerkstoffen oder
dergleichen bestehen.
Stand der Technik
[0002] Oben genannte Bearbeitungsmaschinen weisen häufig neben verschiedensten spanenden
Bearbeitungsfunktionen, wie z.B. Fräsen, Bohren Sägen, auch Sonderfunktionen, wie
z.B. das Beschichten des Werkstücks mit Beschichtungsmaterial, insbesondere das Anbringen
von Kantenbandmaterial an Werkstückschmalflächen, auf. Dadurch ist es möglich, auf
einer Bearbeitungsmaschine bei hoher Automatisierung mehrere unterschiedliche Arbeitsvorgänge
an einem Werkstück auszuführen.
[0003] Bei bekannten Bearbeitungsmaschinen der genannten Art ist die Bedienung der Aggregate,
z.B. der Kantenbandbevorratung in einem Kantenbandmagazin, und der Kantenbandzuführung
zum Beschichtungsprozess auf der Bearbeitungsmaschinenrückseite angeordnet. Daher
muss zur Bestückung der Kantenbandbevorratung der Sicherheitsbereich der Maschine
durch einen Bediener betreten werden.
[0004] Aus der
EP 1777048 B1 ist eine Bearbeitungsmaschine bekannt, bei der eine Beschichtungseinrichtung und
ein 5-Achsbearbeitungskopf an einem Kreuzschlittensystem angeordnet sind. Dies ermöglicht
jedoch nicht den schnellen Wechsel von Kantenbandmaterial, da eine Vorbestückung des
Kantenbandes in die Beschichtungseinrichtung nicht möglich ist. Nachteilig ist hierbei
ebenfalls, dass die Beschichtungseinrichtung stets in der Nähe der Bearbeitung mitgeführt
wird und damit dem Staub, der aus der Bearbeitung resultiert, ausgesetzt ist.
Darstellung der Erfindung
[0005] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Bearbeitungsmaschine der genannten
Art zur Verfügung zu stellen, die neben einer Bearbeitung auch Sonderfunktionen, insbesondere
eine Beschichtung mit Katenbandmaterial flexibel mit kurzen Nebenzeiten ermöglicht
und einen geringen Bauraum beansprucht.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Bearbeitungsmaschine mit den Merkmalen
von Patentanspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben.
[0007] Erfindungsgemäß weist eine Bearbeitungsmaschine zum Bearbeiten von Werkstücken, die
bevorzugt zumindest teilweise aus Holz, Holzwerkstoffen oder dergleichen bestehen,
mindestens eine Bearbeitungseinheit zum Bearbeiten des Werkstücks auf. Die Bearbeitungseinheit
ist beispielsweise als Mehrachsbearbeitungskopf ausgeführt, der unterschiedliche Bearbeitungstechniken,
wie z.B., Fräsen, Sägen oder Bohren flexibel ausführen kann. Dazu ist der Bearbeitungseinheit
bevorzugt ein Werkzeugmagazin zugeordnet, das ein automatisches Einwechseln von unterschiedlichen
Werkzeugen in Abhängigkeit der gewünschten Bearbeitung ermöglicht. Es können mehrere
Bearbeitungseinheiten vorgesehen sein, die dann gleichzeitig bearbeiten können oder
ein Rüsten einer Bearbeitungseinheit erlauben, während die andere Bearbeitungseinheit
bearbeitet. Dadurch kann die Durchsatzleistung erhöht werden, da Hauptzeiten parallelisiert
werden bzw. Stillstandszeiten minimiert werden.
[0008] Ferner weist die Bearbeitungsmaschine mindestens eine Beschichtungseinheit zum Beschichten
des Werkstücks mit Beschichtungsmaterial, die mindestens ein zugeordnetes Beschichtungsmaterialmagazin
zum Bereitstellen von Beschichtungsmaterial für den Beschichtungsvorgang aufweist,
auf. Als Beschichtungsmaterial kommt beispielsweise Kantenbandmaterial zum Einsatz,
das mittels der Beschichtungseinheit z.B. auf Werkstückschmalflächen aufgebracht wird.
Das Beschichtungsmaterial, insbesondere Kantenbandmaterial, wird im Beschichtungsmaterialmagazin
beispielsweise aufgewickelt als rollenförmige Wickel gespeichert. Im Beschichtungsmaterialmagazin
kann Platz für mehrere Wickel vorgesehen werden, von denen nacheinander oder parallel
Beschichtungsmaterial abgewickelt und dem Beschichtungsvorgang zugeführt wird.
[0009] Beim Beschichten wird das Beschichtungsmaterial auf das Werkstück aufgebracht und
beispielsweise unter Wärmezufuhr an das Werkstück angedrückt. Gegebenenfalls wird
vor dem Aufbringen des Beschichtungsmaterials auf das Werkstück ein Klebstoff bzw.
Leim auf das Werkstück oder Beschichtungsmaterial oder auf beide aufgebracht. Es gibt
jedoch auch selbstklebendes Beschichtungsmaterial, bei dessen Einsatz dies dann nicht
erforderlich ist. Das Beschichtungsmaterialmagazin ist in der Bearbeitungsmaschine
bevorzugt zwischen einer Wechselposition und einer Arbeitsposition verfahrbar, so
dass dessen Zugänglichkeit für einen Bediener in der Wechselposition für einen Wechsel
von Beschichtungsmaterial besonders gut ist.
[0010] Die Bearbeitungsmaschine weist ferner eine balkenförmige Führungsanordnung auf, entlang
der die Bearbeitungseinheit und die Beschichtungseinheit, bevorzugt unabhängig voneinander,
verfahrbar an der Führungsanordnung angeordnet sind. Dadurch, dass die Bearbeitungseinheit
und die Beschichtungseinheit an einer Führungsanordnung angeordnet sind und daher
für beide nur eine Führungsanordnung vorgesehen werden braucht, kann die Bearbeitungsmaschine
technisch einfach und damit kostengünstig realisiert werden. Ferner ist so ein besonders
kompakter Aufbau der Bearbeitungsmaschine möglich. Die Führungsanordnung ist beispielsweise
als Auslegerkonstruktion oder in Portalbauweise realisiert. Die Portalbauweise ist
dabei im Allgemeinen steifer realisierbar, während die Auslegerkonstruktion mehr räumliche
Freiheiten lässt. Ferner sind die Bearbeitungseinheit und die Beschichtungseinheit
bevorzugt unabhängig voneinander verfahrbar und können dadurch zeitlich und räumlich
flexibel betrieben werden.
[0011] Die Beschichtungseinheit ist erfindungsgemäß derart auf eine Bedienseite der Bearbeitungsmaschine
verfahrbar, dass das Beschichtungsmaterialmagazin mit Beschichtungsmaterial durch
einen Bediener beschickt werden kann. Durch die Möglichkeit der Beschickung des Beschichtungsmaterialmagazins
von der Bedienseite kann dieses vom Bediener zugeführt werden, ohne dass dabei die
Sicherheitseinrichtungen, die insbesondere den Arbeitsraum der Beschichtungseinheit
im Betrieb von einem Eingreifen des Bedieners abschirmen, geöffnet werden müssen.
Dadurch wird ermöglicht, dass das Bearbeitungsprogramm der Maschine durch einen Wechsel
des Beschichtungsmaterials nicht unterbrochen werden muss, sondern weiterläuft. Auch
ergibt sich eine wesentliche Verbesserung der Bedienerfreundlichkeit der Bearbeitungsmaschine.
Ferner wird dadurch, dass beim Wechsel von Beschichtungsmaterial die Sicherheitseinrichtungen
nicht entriegelt werden müssen, bzw. keine Zustandsabfrage quittiert werden muss,
der Wechsel schneller durchführbar. Darüber hinaus wird durch den gewählten Aufbau
erreicht, dass Werkzeugwechsel und die Beschickung mit Beschichtungsmaterial, z.B.
Kantenmaterial, unabhängig voneinander sind. Dies ermöglicht den Betrieb von Bearbeitungseinheit
und Beschichtungseinheit im schnellen Wechsel.
[0012] Gemäß einem Aspekt weist die Bearbeitungsmaschine einen Bearbeitungstisch zum Spannen
der Werkstücke auf. Dabei sind die Werkstücke beispielsweise von der Bedienseite auf
den Bearbeitungstisch auflegbar.
[0013] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Bearbeitungsmaschine sind die Beschichtungseinheit
und die Bearbeitungseinheit auf einer Seite der balkenförmigen Führungsanordnung angeordnet,
wobei die Beschichtungseinheit auf der Bedienseite vorgesehen ist. Dadurch kann der
Bediener einfach auf die Beschichtungseinheit zugreifen, um diese zu konfigurieren,
zu justieren, zu warten oder mit Beschichtungsmaterial zu versorgen.
[0014] Der Werkzeugwechsler ist dabei bevorzugt auf der anderen Maschinenseite, also der
Seite, die nicht die Bedienseite ist, angeordnet. Damit ist eine Zugänglichkeit der
Beschichtungseinheit für den Bediener gegeben, ohne dass dieser die dem Werkzeugwechsler
zugeordneten Sicherheitseinrichtungen öffnen muss. Damit wird eine wesentliche Verbesserung
der Bedienerfreundlichkeit erreicht. Durch den einseitigen Aufbau wird ferner die
Maschinenbettlänge reduziert, was im Hinblick auf eine Platzoptimierung vorteilhaft
ist. Maschinen mit und ohne Verleimtechnik können auf der gleichen Grundmaschine aufgebaut
und somit die Varianten der Grundmaschine reduziert werden.
[0015] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Bearbeitungsmaschine wenigstens einen
Sensor an der Bedienseite auf, der eingerichtet ist, in einem vorbestimmten Bereich
eindringende Gegenstände zu erfassen. Dadurch kann z.B. erfasst werden, wenn der Bediener
zu nahe an die Maschine herantritt oder gar versehentlich in den Arbeitsbereich der
Beschichtungseinheit eingreift oder ein anderer Gegenstand hineingerät. Der Bediener
kann dann z.B. durch ein optisches oder akustisches Signal gewarnt werden.
[0016] Es ist auch möglich die Beschichtungseinheit dann zu stoppen. Auf dieser Weise kann
die Sicherheit beim Betrieb der Bearbeitungsmaschine erhöht werden. Gemäß einer weiteren
Ausführungsform der Bearbeitungsmaschine ist das Beschichtungsmaterialmagazin als
Kassettenmagazin oder Beschichtungsmaterialzuführung ausgeführt, das eingerichtet
ist, eine oder mehrere Beschichtungsmaterialkassetten aufzunehmen. Das Beschichtungsmaterial,
insbesondere Kantenbandmaterial, wird darin beispielsweise aufgewickelt und als rollenförmiger
Wickel gespeichert. Verbreitet werden die Wickel in Kassetten angeordnet, so dass
diese eine erhöhte Stabilität und Handhabbarkeit aufweisen. Die Kassetten weisen beispielsweise
eine Achse auf, auf die das Kantenbandmaterial aufgewickelt ist.
[0017] Ferner ist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass das Beschichtungsmaterialmagazin
eingerichtet ist, mindestens eine Beschichtungsmaterialkassette in einer gegenüber
der Horizontalen geneigten Stellung aufzunehmen. Hierdurch ergibt sich ein geringer
Platzbedarf bzw. lassen sich auch größere Beschichtungsmaterialkassetten einlegen.
[0018] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist ein Werkzeugwechsler an der der Bedienseite
gegenüberliegenden Rückseite der Bearbeitungsmaschine angeordnet. Der Werkzeugwechsler
ermöglicht es, bevorzugt automatisiert, unterschiedliche Bearbeitungswerkzeuge in
die Bearbeitungseinheit einzuwechseln. Die hierzu erforderliche bewegliche Mechanik
und zugeordnete Sicherheitstechnik ist somit gegenüber und damit nicht an der Bedienseite
der Bearbeitungsmaschine angeordnet. Dadurch ergibt sich für den Bediener ein unbeeinträchtigter
Zugang zur Beschichtungseinheit.
[0019] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Führungsanordnung durch einen Ausleger
oder ein Portal gebildet. Die Ausbildung der Führungsanordnung als Ausleger, der ein
freies Ende aufweist und mit dem anderen Ende an einer Säule angebracht ist, bietet
eine besonders flexible räumliche Anordnung. Der Platz unter dem freien Ende kann
für die Anordnung von Aggregaten genutzt werden. Die Portalbauweise ist besonders
steif oder bei vorgegebener Steifigkeit mit geringem Gewicht realisierbar. Bevorzugt
ist das freie Ende der Führungsanordnung an der Bedienseite angeordnet. Dadurch ergibt
sich für den Bediener ein freier Durchgriff unter den Ausleger.
[0020] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die balkenförmige Führungsanordnung verfahrbar
angeordnet. Dies ermöglicht eine Verfahrbarkeit der Bearbeitungseinheit und der Beschichtungseinheit
zusätzlich zu deren Verfahrbarkeit entlang der Führungsanordnung. Bevorzugt ist die
balkenförmige Führungsanordnung in einer Richtung verfahrbar, die orthogonal zu der
Verfahrbarkeit entlang der Führungsanordnung ausgerichtet ist, so dass sich zwei Bewegungsfreiheitsgrade
in einer Ebene ergeben.
[0021] Gemäß einer Ausführungsform ist das Beschichtungsmaterialmagazin automatisiert oder
manuell entnehmbar. Dies erlaubt eine Bestückung des Beschichtungsmaterialmagazins
mit Beschichtungsmaterial außerhalb der Bearbeitungsmaschine. Die Kantenbandmaterialien
werden im Beschichtungsmaterialmagazin beispielsweise als rollenförmige Wickel gespeichert.
Verbreitet werden die Wickel in Kassetten angeordnet, so dass diese eine erhöhte Stabilität
und Handhabbarkeit aufweisen. Die Kassetten weisen beispielsweise eine Achse auf,
auf die das Kantenbandmaterial aufgewickelt ist. Das Beschichtungsmaterialmagazin
kann dabei z.B. mit mehreren Wickeln von Kantenbandmaterial als Beschichtungsmaterial
bestückt werden, während gleichzeitig die Beschichtungseinheit mit Beschichtungsmaterial
aus einem in die Bearbeitungsmaschine eingesetzten Beschichtungsmaterialmagazin versorgt
wird. Die Stillstandszeiten des Beschichtungsmaterialmagazins können dadurch verringert
werden.
[0022] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist eine Sicherheitsverkleidung zum Abschließen
der Bearbeitungseinheit und bevorzugt auch der Beschichtungseinheit zur Umgebung der
Bearbeitungsmaschine vorgesehen, die an der Bedienseite geöffnet werden kann. Bevorzugt
ist ein Kontaktsensor an der Bearbeitungsmaschine angeordnet, der die Schließstellung
der Sicherheitsverkleidung erfasst. Die Sicherheitsverkleidung erlaubt einen Schutz
gegen ein unbeabsichtigtes Eingreifen des Bedieners beispielsweise in die Beschichtungseinheit.
[0023] Gemäß einer Ausführungsform weist die Sicherheitsverkleidung eine Öffnung zum Zuführen
von Beschichtungsmaterial auf, so dass auch in der Schließstellung der Sicherheitsverkleidung
die äußere Zuführung von Beschichtungsmaterial ermöglicht ist. Dadurch kann die Zuführung
von insbesondere bandförmigen Beschichtungsmaterial weiter flexibilisiert werden.
Es ist so möglich, dass auch Beschichtungsmaterial von großen Wickeln, die keinen
Platz im Beschichtungsmaterialmagazin finden, der Beschichtung zugeführt wird.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0024]
- Fig. 1
- zeigt eine schematische Draufsicht eines Ausschnitts einer erfindungsgemäßen Bearbeitungsmaschine
gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel; und
- Fig. 2
- zeigt eine schematische perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Bearbeitungsmaschine
gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel.
Ausführliche Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
[0025] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Figuren der Zeichnungen näher erläutert. In den Figuren bezeichnen
dieselben Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche Komponenten, soweit nichts Gegenteiliges
angegeben ist.
[0026] Fig. 1 zeigt eine schematische Draufsicht eines Ausschnitts einer erfindungsgemäßen
Bearbeitungsmaschine 1 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel. Ein Werkstück 2 ist
rechteckig dargestellt und für eine Bearbeitung durch die Bearbeitungsmaschine 1 vorgesehen.
Die Bearbeitungsmaschine 1 weist eine Bearbeitungseinheit 3 auf, die bei diesem Ausführungsbeispiel
als Mehrachskopf für eine spanende Bearbeitung des Werkstücks 2 ausgeführt ist.
[0027] Ferner ist eine Beschichtungseinheit 6 zum Beschichten des Werkstücks 2 mit Beschichtungsmaterial
7 an der Bearbeitungsmaschine 1 vorgesehen. Als Beschichtungsmaterial 7 wird bei diesem
Ausführungsbeispiel Kantenbandmaterial 7 verwendet. Die Beschichtungseinheit 6 weist
mindestens ein ihr zugeordnetes Beschichtungsmaterialmagazin 8 zum Bereitstellen von
Beschichtungsmaterial 7 für den Beschichtungsvorgang auf. In diesem Beschichtungsmaterialmagazin
8 wird bei diesem Ausführungsbeispiel das Beschichtungsmaterial 7 rollenförmig aufgewickelt
als sogenannte Wickel gespeichert.
[0028] Die Bearbeitungsmaschine 1 weist eine balkenförmige Führungsanordnung 10 auf, entlang
der die Bearbeitungseinheit 3 und die Beschichtungseinheit 6 unabhängig voneinander
verfahrbar sind. Durch die unabhängige Verfahrbarkeit können die Bearbeitungseinheit
3 und die Beschichtungseinheit 6 parallel zueinander operieren. Beispielsweise kann
die Beschichtungseinheit 6 in eine Stellung verfahren werden, in der neues Kantenbandmaterial
7 im
[0029] Beschichtungsmaterialmagazin 8 durch einen Bediener nachgefüllt wird, während gleichzeitig
die Bearbeitungseinheit 3 eine Bearbeitung durchführt. Dadurch können die Maschinenstillstandszeiten
verringert werden.
[0030] Die Führungsanordnung 10 ist bei diesem Ausführungsbeispiel durch ein Portal 10 gebildet.
Das Portal 10 weist an jedem Ende 17 eine Säule 18 auf. Die die balkenförmige Führungsanordnung
kann jedoch auch als Ausleger ausgestaltet sein, bei welchem ein Ende frei ist, so
dass darunter durchgegriffen werden kann, ohne dass dies durch eine Säule verhindert
wird. Ein freies Ende eines Auslegers erlaubt es beispielsweise, Werkstücke darunter
in den Arbeitsbereich der Bearbeitungsmaschine zu schieben.
[0031] Die Beschichtungseinheit 6 ist derart auf eine Bedienseite 20 der Bearbeitungsmaschine
1 verfahrbar, dass das Beschichtungsmaterialmagazin 8 durch einen Bediener mit Beschichtungsmaterial
7 beschickt werden kann. Dabei können beispielsweise eine oder mehrere Beschichtungsmaterialkassetten
9 aufgenommen werden, von denen eine oder mehrere auch in einer gegenüber der Horizontalen
geneigten Stellung angeordnet werden können.
[0032] Bei diesem Ausführungsbeispiel sind die Beschichtungseinheit 6 und die Bearbeitungseinheit
3 auf einer Seite 11 der balkenförmigen Führungsanordnung 10 angeordnet. Dabei ist
die Beschichtungseinheit 6 auf der Bedienseite 20 vorgesehen. Hierdurch wird eine
einfache Beschickung der Beschichtungseinheit 6 mit Beschichtungsmaterial 7 durch
einen Bediener ermöglicht. An einer der Bedienseite 20 gegenüber liegenden Rückseite
24 der Bearbeitungsmaschine 1, an der beispielsweise ein Werkzeugmagazin angeordnet
ist, muss der Bediener hierzu nicht operieren, was den Beschichtungsmaterialwechsel
erleichtert und Unterbrechungen des Bearbeitungsprogramms verhindert oder minimiert.
[0033] Fig. 2 zeigt eine schematische perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Bearbeitungsmaschine 1 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel. Ein Maschinenbett
30 ist vorgesehen, an dem Werkstücktische bzw. Konsolen 40 zur Aufnahme und Befestigung
des Werkstücks 2 angeordnet ist. Das Maschinenbett 30 trägt ferner die Säulen 18,
an denen die Führungsanordnung 10 angebracht ist. An der Bedienungsseite 20, die wie
in Figur 1 mit einem Pfeil gekennzeichnet ist, ist ein Beschichtungsmaterialmagazin
8 mit als Wickel angeordnetem Beschichtungsmaterial 7 vorgesehen.
[0034] Das Beschichtungsmaterial 7 lässt sich bei diesem Ausführungsbeispiel hinter einer
schließbaren Sicherheitsverkleidung 26 abgeschlossen anordnen. Dadurch kann ein unbeabsichtigtes
Eingreifen eines Bedieners in den Bereich des Beschichtungsmaterialmagazins 8 verhindert
werden. Auch andere Gegenstände können nicht versehentlich dort hin geraten und das
Beschichtungsmaterialmagazin 8 blockieren. Zusätzlich wird bei diesem Ausführungsbeispiel
die Bedienseite 20 durch einen Sensor 21 überwacht. Der Sensor 21 erfasst das Eindringen
von Gegenständen oder auch Körperteilen des Bedieners in den Bereich der Bedienseite.
Erkennt der Sensor 21 beispielsweise das Eindringen eines Körperteils in den Bereich
22, kann das Beschichtungsmaterialmagazin 8 stillgesetzt werden, um eine Beeinträchtigung
zu vermeiden.
[0035] Bei diesem Ausführungsbeispiel ist ferner noch eine Öffnung 27 in der Sicherheitsverkleidung
26 vorgesehen, die es erlaubt auch bei geschlossener Sicherheitsverkleidung 26 Beschichtungsmaterial
7, beispielsweise Kantenband, der Beschichtungseinheit 6 von außen zuzuführen. Dadurch
wird der Einsatz der Bearbeitungsmaschine 1 weiter flexibilisiert.
[0036] Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele vorliegend
beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Weise
modifizierbar.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 1
- Bearbeitungsmaschine
- 2
- Werkstück
- 3
- Bearbeitungseinheit
- 6
- Beschichtungseinheit
- 7
- Beschichtungsmaterial
- 8
- Beschichtungsmaterialmagazin
- 9
- Beschichtungsmaterialkassetten
- 10
- Führungsanordnung
- 11
- Seite der Führungsanordnung mit Bearbeitungs- und Beschichtungseinheit
- 12
- Werkzeugwechsler
- 18
- Säule
- 20
- Bedienseite
- 21
- Sensor
- 24
- Rückseite
- 26
- Sicherheitsverkleidung
- 27
- Öffnung
- 30
- Maschinenbett
- 40
- Werkstücktisch
1. Bearbeitungsmaschine (1) zum Bearbeiten von Werkstücken (2), die bevorzugt zumindest
teilweise aus Holz, Holzwerkstoffen oder dergleichen bestehen, mit
mindestens einer Bearbeitungseinheit (3) zum Bearbeiten des Werkstücks, und
mindestens einer Beschichtungseinheit (6) zum Beschichten des Werkstücks (2) mit Beschichtungsmaterial
(7), die mindestens ein zugeordnetes Beschichtungsmaterialmagazin (8) zum Bereitstellen
von Beschichtungsmaterial (7) für den Beschichtungsvorgang aufweist;
wobei die Bearbeitungsmaschine (1) eine balkenförmige Führungsanordnung (10) aufweist,
entlang der die Bearbeitungseinheit (3) und die Beschichtungseinheit (6) verfahrbar
an der Führungsanordnung (10) angeordnet sind;
und wobei die Beschichtungseinheit (6) derart zu einer Bedienseite (20) der Bearbeitungsmaschine
(1) verfahrbar ist, dass das Beschichtungsmaterialmagazin (8) durch einen Bediener
mit Beschichtungsmaterial (7) beschickt werden kann.
2. Bearbeitungsmaschine (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Beschichtungseinheit (6) und die Bearbeitungseinheit (3) auf einer Seite (11)
der balkenförmigen Führungsanordnung (10) angeordnet sind, wobei die Beschichtungseinheit
(6) auf der Bedienseite (20) vorgesehen ist.
3. Bearbeitungsmaschine (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bearbeitungsmaschine (1) wenigstens einen Sensor (21) an der Bedienseite (20)
aufweist, der eingerichtet ist, in einem vorbestimmten Bereich (22) eindringende Gegenstände
zu erfassen.
4. Bearbeitungsmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Beschichtungsmaterialmagazin (8) als Kassettenmagazin oder Beschichtungsmaterialzuführung
ausgeführt ist, das eingerichtet ist, eine oder mehrere Beschichtungsmaterialkassetten
(9) aufzunehmen.
5. Bearbeitungsmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Beschichtungsmaterialmagazin (8) eingerichtet ist, mindestens eine Beschichtungsmaterialkassette
(9) in einer gegenüber der Horizontalen geneigten Stellung aufzunehmen.
6. Bearbeitungsmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Werkzeugwechsler (12) an der der Bedienseite (20) gegenüberliegenden Rückseite
(24) der Bearbeitungsmaschine (1) angeordnet ist.
7. Bearbeitungsmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungsanordnung (10) durch einen Ausleger ein Portal (10) gebildet ist.
8. Bearbeitungsmaschine (1) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein freies Ende der Führungsanordnung (10) auf der Bedienseite (20) angeordnet ist.
9. Bearbeitungsmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungsanordnung (10) verfahrbar angeordnet ist.
10. Bearbeitungsmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bearbeitungseinheit (3) und die Beschichtungseinheit (6) unabhängig voneinander
verfahrbar sind.
11. Bearbeitungsmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Beschichtungsmaterialmagazin (8) automatisiert oder manuell entnehmbar ist.
12. Bearbeitungsmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Beschichtungsmaterial (7) im Beschichtungsmaterialmagazin (8) in Form von mindestens
einem Wickel angeordnet ist.
13. Bearbeitungsmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Sicherheitsverkleidung (26) zum Abschließen der Bearbeitungseinheit (3) und/oder
der Beschichtungseinheit (6) zur Umgebung der Bearbeitungsmaschine (1) vorgesehen
ist, die an der Bedienseite (20) geöffnet werden kann.
14. Bearbeitungsmaschine (1) nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Kontaktsensor (23) an der Bearbeitungsmaschine angeordnet ist, der die Schließstellung
der Sicherheitsverkleidung (26) erfasst.
15. Bearbeitungsmaschine (1) nach Anspruch 12 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sicherheitsverkleidung (26) eine Öffnung (27) zum Zuführen von Beschichtungsmaterial
(7) aufweist, so dass auch in deren Schließstellung die äußere Zuführung von Beschichtungsmaterial
(7) ermöglicht ist.