[0001] Die Erfindung beschreibt Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitsmerkmals auf
einem tragbaren Datenträger.
[0002] Aus dem Stand der Technik ist ein sogenannter Dye-Sublimation-Prozess bekannt. Hierbei
handelt es sich um einen Druckprozess, welcher Hitze verwendet, um eine zu druckende
Information auf z.B. Plastik, Papier oder Gewebe zu übertragen. Der Prozess wird beispielsweise
eingesetzt, um tragbare Datenträger, wie z.B. Chipkarten, Kreditkarten, Bankkarten,
Sozialversicherungsausweise, Personalausweise, SIM-Karten, etc. zu personalisieren.
Dazu wird beispielsweise ein seitenverkehrtes Bild auf ein Transferpapier gedruckt,
um es anschließend z.B. auf ein Gewebe zu übertragen. Alternativ ist auch ein direkter
Druck z.B. auf ein Gewebe möglich.
[0003] Ferner beschreibt
EP 0 071162 A2 ein Verfahren zur Herstellung von Sicherheitsmerkmalen auf tragbaren Datenträgern,
wobei ein Farbmittel auf den Datenträger gedruckt wird.
[0004] Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren erfolgt eine Personalisierung
eines Datenträgers als letzter Schritt in einem Fertigungsprozess von z.B. Karten
und Ausweissystemen. Dazu wird eine Farbe auf einer Oberfläche des Datenträgers aufgetragen.
[0005] Nachteilig an den bekannten Verfahren des Stands der Technik ist, dass damit keine
Sicherheitsmerkmale mit einem dreidimensionalen optischen Effekt, wie sie z.B. von
optischen Kippbildern bekannt sind, auf einem Datenträger erzeugt werden können.
[0006] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung eine Lösung für die oben genannten Probleme
zur Verfügung zu stellen.
[0007] Die Aufgabe der Erfindung wird durch den unabhängigen Anspruch gelöst. Vorteilhafte
Ausführungen sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
[0008] Zur Lösung der Aufgabe offenbart die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines
Sicherheitsmerkmals auf einem tragbaren Datenträger, wobei das Sicherheitsmerkmal
einen dreidimensionalen optischen Effekt beim Betrachten aufweist, welches sich dadurch
auszeichnet, dass zuerst mindestens ein erster Farbstoff auf mindestens eine äußerste
Folie des herzustellenden Datenträgers gedruckt wird, wobei durch ein anschließendes
Laminieren der äußersten Folie mit mindestens einer weiteren Folie, um den Datenträger
herzustellen, der erste Farbstoff verdampft wird und in den Datenträger eindringt
und somit das Sicherheitsmerkmal mit einem dreidimensionalen optischen Effekt bildet.
Der Vorteil der Erfindung ist, dass durch das Eindringen des mindestens einen ersten
Farbstoffs in zumindest einen Teil des Datenträgers bzw. dessen Folienschichten ein
dreidimensionaler, optischer Effekt beim Betrachten erzeugt wird, welcher ferner eine
Passergenauigkeit von 100% zwischen mindestens zwei verschiedenen Farbstoffen aufweist.
[0009] Ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist, dass der erste Farbstoff
mit mindestens einem zweiten Farbstoff vermischt wird, wobei der zweite Farbstoff
nicht in den Datenträger eindringt. Vorteilhaft ist, dass der zweite Farbstoff auf
der Oberfläche des Datenträgers nach der Laminierung bleibt und damit einen guten
Kontrast zum ersten Farbstoff bildet, welcher in den Datenträger eindringt.
[0010] Ein weiteres vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist, dass mindestens
ein dritter Farbstoff mit dem ersten und/ oder zweiten Farbstoff vermischt wird, wobei
der dritte Farbstoff durch das Laminieren des Datenträgers verdampft wird und in den
Datenträger eindringt, wobei der dritte Farbstoff eine andere Eindringtiefe und/ oder
Eindringgeschwindigkeit als der erste Farbstoff aufweist. Vorteilhaft ist, dass durch
die unterschiedlichen Eindringtiefen und Eindringgeschwindigkeiten des ersten und
dritten Farbstoffs verlaufsabhängige Farbvariationen erzeugt werden können. Die verlaufsabhängigen
Farbvariationen entstehen, indem sich der erste und der dritte Farbstoff beim Laminieren
entmischen. Wenn beispielsweise der erste und der dritte Farbstoff in einen lichtdurchlässigen
Bereich des Datenträgers eindringen, dann können als zusätzlicher Effekt unterschiedliche
Farben bei einer Betrachtung von Vorder- und Rückseite des Datenträgers erkannt werden,
so ist z.B. bei Auflicht gelb und blau zu erkennen und bei Durchlicht grün.
[0011] Ein weiteres vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist, dass die Eindringtiefe
und Eindringgeschwindigkeit des ersten und des dritten Farbstoffs abhängen von einer
Temperatur und einem Druck, welche beim Laminieren des Datenträgers eingesetzt werden,
und von einer zeitlichen Dauer des Laminierens und von einer verwendeten Farbstoffmenge.
Vorteilhaft ist, dass über verschiedene Möglichkeiten, wie Temperatur, Druck, zeitliche
Dauer der Laminierung und Farbstoffmenge bestimmt werden kann, wie z.B. ein gewünschter
Kontrast zwischen verschiedenen Farbstoffen des Sicherheitsmerkmals erzeugt werden
kann. Desweiteren können z.B. so auch eine Farbintensität eingestellt werden.
[0012] Ein weiteres vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist, dass mindestens
ein beim Laminieren verwendetes Laminierblech mindestens eine Richtung vorgibt, in
welcher Richtung der erste und/ oder der dritte Farbstoff in den Datenträger eindringen.
So ist es z.B. möglich, dass durch eine Oberflächenform des Laminierblechs unterschiedliche
oder gleiche Richtungen bestimmt werden. Dies führt z.B. zu Flächen einer Farbe oder
einer Mischung aus verschiedenen Farben. Ferner können damit z.B. auch Muster, Bilder,
Strukturen, Designs, Symbole, Zeichen, Zahlen oder Buchstaben erzeugt werden.
[0013] Ein weiteres vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist, dass als erster
und/ oder zweiter und/ oder dritter Farbstoff ein fluoreszierender Farbstoff verwendet
wird. Vorteilhaft ist, dass durch einen fluoreszierenden Farbstoff ein zusätzlicher
optischer Leuchteffekt erzeugt werden kann.
[0014] Ein weiteres vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist, dass zum Drucken
der erste und/ oder der zweite und/ oder der dritte Farbstoff mit einem Bindemittel
vermischt werden. Vorteilhaft ist, dass das Bindemittel eine Verwendung von Farbstoffen
ermöglicht, die sonst nur für den sogenannten Thermotransferdruck eingesetzt werden
können.
[0015] Ein weiteres vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist, dass zum Drucken
ein Siebdruckverfahren verwendet wird. Alternativ ist jedes andere geeignete Verfahren
möglich.
[0016] Im Folgenden werden vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben.
Figur 1 zeigt einen Querschnitt durch einen Aufbau eines Datenträgers, der nocht nicht
laminiert ist.
Figur 2 zeigt einen Querschnitt durch einen Aufbau eines Datenträgers, der laminiert
ist.
[0017] In Figur 1 ist ein Querschnitt eines beispielhaften kartenförmigen Datenträgers 2
dargestellt, welcher noch nicht laminiert ist. Der Datenträger 2 umfasst, in seinem
Inneren zwei innere Folien 4, wobei alternativ auch nur eine Folie 4 oder auch mehr
als zwei innere Folien 4 vorhanden sein können. Mindestens eine der inneren Folien
4 kann lichtdurchlässig und/ oder lichtundurchlässig sein. Auf den Außenseiten des
Datenträgers ist jeweils eine Overlayfolie 6, 8 angeordnet. Die Overlayfolie 6, 8
kann ebenfalls lichtdurchlässig und/ oder lichtundurchlässig sein. Ferner können auf
mindestens einer Overlayfolie 6, 8 z.B. Personalisierungsinformationen, wie z.B. ein
Name eines Benutzers, dessen Foto, Adresse, Geburtsdatum, Versicherungsnummer und
gegebenenfalls weitere Informationen angeordnet sein. Ferner kann in dem Datenträger
2 ein Chipmodul mit einer kontaktgebundenen und/ oder kontaktlosen Schnittstelle integriert
sein. Auf einer Overlayfolie 6, 8 ist eine erfindungsgemäße Farbe 10 aufgedruckt,
welche mindestens einen ersten Farbstoff umfasst, welcher bei der Laminierung der
Folien 4, 6, 8 in den Datenträger 2 bzw. in die Folien 4, 6, 8 eindringt. Die Farbe
10 umfasst mindestens einen ersten Farbstoff, welcher in den Datenträger 2 bzw. in
die Folien 4, 6, 8 eindringt und mindestens einen Farbstoff, der nicht in den Datenträger
bzw. die Folien 4, 6, 8 eindringt. Ferner besteht die Möglichkeit, dass die Farbe
mindestens einen dritten Farbstoff umfasst, der ebenfalls in den Datenträger 2 bzw.
in die Folien 4, 6, 8 eindringt. Der erste und der dritte Farbstoff unterscheiden
sich durch unterschiedliche Eindringtiefen und Eindringgeschwindigkeiten in den Datenträger
2 bzw. in die Folien 4, 6, 8. Damit können z.B. verlaufsabhängige Farbvariationen
hergestellt werden, da sich z.B. der erste und der dritte Farbstoff beim Laminieren
entmischen und dann unterschiedlich schnell und tief in den Datenträger 2 bzw. in
die Folien 4, 6, 8 eindringen.
[0018] Figur 2 zeigt einen Querschnitt des Datenträgers 2 nach dem Laminieren. Mittels der
Wärme des Laminierens ist die Farbe 10 hier beispielsweise nur in die Overlayfolie
6 eingedrungen und hat ein Sicherheitsmerkmal 12 mit einem dreidimensionalen optischen
Effekt gebildet. Es ist jedoch auch möglich, dass die Farbe 10 die Folien 4 und auch
die Folie 8 durchdringt. Wie tief die Farbe 10 in den Datenträger 2 bzw. in die Folien
4,6,8 eindringt, hängt immer ab von dem gewünschten Ergebnis eines zu erzielenden
Sicherheitsmerkmals 12 mit einem dreidimensionalen optischen Effekt. Die Eindringtiefe
wird beispielsweise beim Laminieren bestimmt durch die Temperatur und den Druck beim
Laminieren, die zeitliche Dauer des Laminierens und von der verwendeten Farbstoffmenge.
Bezugszeichenliste
[0019]
- 2
- kartenförmiger Datenträger
- 4
- innere Folie
- 6
- Overlayfolie
- 8
- Overlayfolie
- 10
- Farbe, die mindestens einen Farbstoff umfasst, der in den Datenträger durch die Laminierung
eindringt
- 12
- Sicherheitsmerkmal mit einem dreidimensionalen optischen Effekt, welches durch Eindringen
der Farbe in den Datenträger beim Laminieren gebildet wird
1. Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitsmerkmals (12) auf einem tragbaren Datenträger
(2),
wobei das Sicherheitsmerkmal (12) einen dreidimensionalen optischen Effekt beim Betrachten
aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
zuerst mindestens ein erster Farbstoff auf mindestens eine äußerste Folie (6, 8) des
herzustellenden Datenträgers (2) gedruckt wird,
wobei durch ein anschließendes Laminieren der äußersten Folie (6,8) mit mindestens
einer weiteren Folie (4), um den Datenträger (2) herzustellen, der erste Farbstoff
verdampft wird und in den Datenträger (2) eindringt und somit das Sicherheitsmerkmal
(12) mit einem dreidimensionalen optischen Effekt bildet.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Farbstoff mit mindestens einem zweiten Farbstoff vermischt wird,
wobei der zweite Farbstoff nicht in den Datenträger (2) eindringt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein dritter Farbstoff mit dem ersten und/ oder zweiten Farbstoff vermischt
wird,
wobei der dritte Farbstoff durch das Laminieren des Datenträgers (2) verdampft wird
und in den Datenträger (2) eindringt,
wobei der dritte Farbstoff eine andere Eindringtiefe und/ oder Eindringgeschwindigkeit
als der erste Farbstoff aufweist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Eindringtiefe und Eindringgeschwindigkeit des ersten und des dritten Farbstoffs
abhängen von
einer Temperatur und einem Druck, welche beim Laminieren des Datenträgers (2) eingesetzt
werden, und von
einer zeitlichen Dauer des Laminierens und von einer verwendeten Farbstoffmenge.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein beim Laminieren verwendetes Laminierblech mindestens eine Richtung
vorgibt, in welcher Richtung der erste und/ oder der dritte Farbstoff in den Datenträger
(2) eindringen.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als erster und/ oder zweiter und/ oder dritter Farbstoff ein fluoreszierender Farbstoff
verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gerkennzeichnet, dass zum
Drucken der erste und/ oder der zweite und/ oder der dritte Farbstoff mit einem Bindemittel
vermischt werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Drucken ein Siebdruckverfahren verwendet wird.