(19)
(11) EP 3 115 224 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.01.2017  Patentblatt  2017/02

(21) Anmeldenummer: 16172190.7

(22) Anmeldetag:  31.05.2016
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B42F 7/04(2006.01)
B42F 7/02(2006.01)
B42F 11/04(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(30) Priorität: 25.06.2015 CH 9192015

(71) Anmelder: Elco AG
5200 Brugg (CH)

(72) Erfinder:
  • Waegli, Lukas
    8953 Dietikon (CH)
  • Harbeke, Christian
    8006 Zürich (CH)

(74) Vertreter: Troesch Scheidegger Werner AG 
Schwäntenmos 14
8126 Zumikon
8126 Zumikon (CH)

   


(54) SCHREIBMAPPE


(57) Die Erfindung betrifft eine Schreibmappe (10) mit einem Grundkörper (12), welcher ein Bodenteil (14) und wenigstens zwei über das Bodenteil (14) gegenüberliegend angeordnete Seitenlaschen (16',16") umfasst, welche jeweils über einen biegsamen Gelenkabschnitt (20',20") am Bodenteil (14) verschwenkbar angelenkt sind, und einem Deckelteil (18). Das Deckelteil (18) kommt auf dem Bodenteil (14) zum Aufliegen und ist im umgeklappten Zustand von beiden Seitenlaschen (16',16") wenigstens abschnittsweise zwischen dem Bodenteil (14) und den Seitenlaschen (16',16") zwischengesetzt und ist mittels einer zwischen dem Deckelteil (18) und den Seitenlaschen (16',16") angelegten Magnetkraft an den Seitenlaschen (16',16") gehalten. Das Deckelteil (18) ist im umgeklappten Zustand von nur einer der Seitenlaschen (16'; 16") über deren biegsamen Gelenkabschnitt (20'; 20") in Relation zum Bodenteil (14) beidseitig verschwenkbar.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schreibmappe gemäss Anspruch 1.

[0002] Es sind Schreibmappen bekannt, welche an einer Längsseite klappbar ausgeführt sind und ein derartiges Ausmass haben, dass zumindest ein Schreibblock, beispielsweise ein DIN A4, DIN A5, usw. Schreibblock oder ein Schreibblock weiterer Formate, aufgenommen werden kann. Zumeist ist die aufklappbare Fläche im Innern mit Fächern zur Aufnahme von Schreibutensilien versehen, beispielsweise Kugelschreiber, Bleistifte, Lineal, Radiergummi, usw. Im aufgeklappten Zustand können somit die Schreibutensilien leicht entnommen werden. Zugleich liegt der Schreibblock frei und kann einfach beschrieben werden. Sobald die Schreibarbeit erledigt ist, wird der Schreibblock wieder zugeklappt und nimmt somit ein handliches Format zum Transport an. Ausserdem sind der Schreibblock und die Schreibutensilien geschützt.

[0003] Es sind Schreibmappen bekannt, deren aufklappbare Teile mittels Einrasten von Druckknöpfen mit dem Grundkörper verschlossen werden. Ferner ist bekannt, dass übereinanderliegende Bahnen eines Reissverschlusses miteinander verzahnt werden und somit die aufklappbaren Teile der Schreibmappe umfänglich verschlossen werden. Diese bekannten Verschlussmechanismen erlauben, dass die Schreibmappe zum Transport zuverlässig verschlossen bleibt. Zusätzlich wird verhindert, dass der Inhalt der Schreibmappe, z.B. der Schreibblock, die Schreibutensilien usw., aus der Schreibmappe herausfällt.

[0004] Wie zuvor erwähnt, ist der aufklappbare Teil einer Schreibmappe aus dem Stand der Technik an einer Seite, welche zumeist die Längsseite ist, am Grundkörper angelenkt. Unter der Annahme, dass der Grundkörper auf einer ebenen Unterlage aufliegt, z.B. die Fläche eines Schreibtisches, ist der aufklappbare Teil zumeist an der linken Längsseite hiervon angelenkt. Unter dieser Annahme befindet sich der Verschlussmechanismus, beispielsweise der Druckknopf-Verschluss, auf der gegenüberliegenden Seite, nämlich an der rechten Längsseite. Diese Anordnung gestattet ein einfaches Öffnen der Schreibmappe - dies gilt allerdings nur für Rechtshänder. Die zuvor genannte Anordnung hat sich durchgesetzt, da in der Bevölkerung der Anteil von Rechtshändern gegenüber den Linkshändern überwiegt. Mit anderen Worten, wird das Öffnen der Schreibmappe für den überwiegenden Anteil der Bevölkerung, nämlich für Rechtshänder, vereinfacht. Hinsichtlich der zuvor beschriebenen Anordnung besteht für Rechtshänder ein Vorteil darin, dass der geöffnete aufklappbare Teil in Relation zum Schreibblock auf der linken Seite auf der Tischoberfläche zum Aufliegen kommt und somit die Tischoberfläche auf der rechten Seite in Relation zum Schreibblock frei bleibt. Somit eröffnet sich für den Rechtshänder ein einfaches Beschreiben des Schreibblocks, da sein Unterarm beim Schreiben frei auf der Tischplatte zur Auflage kommt. Hierbei besteht für den Rechtshänder vorteilhafterweise kein Unterschied ob er einen einzelnen, freiliegenden Schreibblock oder den in der Schreibmappe aufgenommenen Schreibblock beschriftet, da sein rechter Unterarm in beiden Fällen frei auf der Tischplatte aufliegen kann.

[0005] Im Gegensatz hierzu sind jedoch dem Linkshänder Bürden auferlegt, da sein Unterarm auf der Innenseite des aufgeklappten Klappenteils aufliegen muss, welches unbequem ist. Da diese Innenseite des Klappenteils zudem meist mit Schreibutensilien bestückt ist, kommt sein linker Unterarm nicht auf einer glatten Fläche zur Auflage sondern ruht auf allerlei Schreibutensilien, welches nicht nur unbequem ist sondern auch hinderlich beim Schreiben. Im Falle des zuvor beschriebenen Reissverschlusses als Verschlussmechanismus kommt der linke Unterarm zudem mit den zumeist spitzen Verzahnungen der Reissverschlussbahn des Klappenteils in Kontakt, was insbesondere bei längerer Schreibaktivität Schmerzen bereiten kann. Weiter nachteilhaft können Kleidungsstücke des Linkshänders, z.B. der Stoff eines Oberhemdes oder eines Pullovers, während der Schreibaktivität mit den Verzahnungen der Reissverschlussbahn des Klappenteils in Eingriff gelangen. Hierdurch kann der Stoff beschädigt werden oder gar reissen.

[0006] Ein weiterer Nachteil einer Schreibmappe aus dem Stand der Technik besteht darin, dass diese bei beengten Platzverhältnissen bzw. Auflageflächen, z.B. eine kleine Schreibtischplatte, eine kleine Auflagefläche, usw., nur schwer zu benutzen ist, da die Schreibmappe im aufgeklappten Zustand eine grosse Fläche einnimmt. Insbesondere bei Auflageflächen mit einer nur geringen Breite ist die Benutzung einer Schreibmappe aus dem Stand der Technik häufig sehr unbequem oder gar nicht möglich.

[0007] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schreibmappe anzugeben, welche die vorstehend genannten Nachteile löst.

[0008] Diese Aufgabe wird durch eine Schreibmappe nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsvarianten sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

[0009] Die Schreibmappe gemäss der vorliegenden Erfindung umfasst einen Grundkörper, welcher ein Bodenteil und wenigstens zwei über das Bodenteil gegenüberliegend angeordnete Seitenlaschen umfasst, welche jeweils über einen biegsamen Gelenkabschnitt am Bodenteil verschwenkbar angelenkt sind, und ein Deckelteil, wobei das Deckelteil auf dem Bodenteil zum Aufliegen kommt und im umgeklappten Zustand von beiden Seitenlaschen wenigstens abschnittsweise zwischen dem Bodenteil und den Seitenlaschen zwischengesetzt und mittels einer zwischen dem Deckelteil und den Seitenlaschen angelegten Magnetkraft an den Seitenlaschen gehalten ist, und im umgeklappten Zustand von nur einer der Seitenlaschen über deren biegsamen Gelenkabschnitt in Relation zum Bodenteil beidseitig verschwenkbar ist. Damit ist erstmals eine Schreibmappe geschaffen, die nicht nur für Rechtshänder sondern auch für Linkshändern angenehm in der Benutzung ist. Die Schreibmappe wird verschlossen, indem das Deckelteil auf das Bodenteil aufgelegt wird. Anschliessend werden die am Bodenteil beidseitig angelenkten Seitenlaschen zugeklappt, sodass Flächen davon auf der Oberfläche von dem Deckelteil zum Aufliegen kommen. Überlappte Abschnitte der Seitenlaschen und des Deckelteils sind mit Elementen zum Anlegen einer Magnetkraft versehen, durch welche Magnetkraft das Deckelteil und die Seitenlaschen magnetisch angezogen werden und hierdurch mühelos entnehmbar verbunden sind. Somit ist das Deckelteil im verschlossenen Modus zuverlässig in Relation zum Grundkörper fixiert und bilden das Deckelteil und der Grundkörper eine einheitliche Form. Hierdurch ist ein einfacher Transport gewährleistet, wird der Schreibblock zuverlässig geschützt und wird zudem verhindert, dass möglicherweise in der Schreibmappe umfasster Inhalt herausfallen wird. Zum Öffnen kann der Rechtshänder wie gewohnt die rechtsseitig angelenkte Seitenlasche öffnen, indem er zwischen der Seitenlasche und dem Deckelteil eine Zugkraft anlegt, welche die magnetische Anziehungskraft überwiegt. Sobald die Seitenlasche aufgeklappt ist kommt sie flach mit der Auflagefläche der Schreibmappe, beispielsweise eine Schreibtischoberfläche, in Anlage. In diesem Zustand ergreift der Rechtshänder den freigelegten rechten Längskantenabschnitt von dem Deckelteil, hebt diesen Abschnitt an und klappt somit das Deckelteil über den biegsamen Gelenkabschnitt von der linken Seitenlasche auf. Somit eröffnet sich die Innenfläche des Deckelteils auf der linken Seite in Relation zum ebenso aufgedeckten Schreibblock. Hierdurch kann der Rechtshänder, wie gewohnt, einfach seine Schreibtätigkeit aufnehmen, indem sein rechter Unterarm lediglich auf der flachen Tischfläche aufruht.

[0010] Im Gegensatz zum Stand der Technik sind diese Vorteile auch dem Linkshänder eröffnet. Auf zuvor nie dagewesene Weise kann nun auch der Linkshänder einfach die linksseitig am Bodenteil angelenkte Seitenlasche öffnen, indem er die Magnetkraft überwindet, mit welcher diese Seitenlasche und das Deckelteil am linksseitigen Abschnitt zueinander angezogen werden. Sobald der linksseitige Längskantenabschnitt des Deckelteils geöffnet ist, kann der Linkshänder diesen Abschnitt einfach mit seiner linken Hand anheben und hierbei das Deckelteil über den biegsamen Gelenkabschnitt der rechtsseitigen (verschlossenen) Seitenlasche aufklappen. Die Innenfläche des aufgeklappten Deckelteils eröffnet sich nun auf der rechten Seite in Relation zum Schreibblock. Sobald der Linkshänder mit dem Schreiben beginnt, kann nunmehr vorteilhafterweise sein linker Unterarm auf der weiterhin freiliegenden flachen Tischoberfläche aufliegen. Im Gegensatz zum Stand der Technik muss sein linker Unterarm nicht auf der zumeist mit Schreibutensilien bestückten Innenfläche des Deckelteils aufliegen. Somit ist die Benutzung der erfindungsgemässen Schreibmappe einfach und bequem, und zwar sowohl für Rechtshänder als auch für Linkshänder.

[0011] Weiter vorteilhaft kann das Deckelteil auch komplett vom Grundkörper getrennt werden. Dieses Merkmal ist besonders vorteilhaft bei beengten Platzverhältnissen zum Auflegen der Schreibmappe, bzw. wenn der Benutzer wenig Platz zum Schreiben hat. Das entnommene Deckelteil kann in einem Beispiel auf dem Boden abgestellt werden oder in eine Tasche gesteckt werden. In einem weiteren Beispiel kann das Deckelteil unterhalb vom Grundkörper direkt auf die Schreibfläche platziert werden. In einem weiteren Beispiel können zusätzlich die Seitenlaschen umgeklappt werden, so dass sie abschnittsweise ebenfalls unterhalb vom Bodenteil aufliegen. In einem weiteren Beispiel können die Seitenlaschen in diesem Fall mit dem direkt auf der Schreibfläche aufliegenden Deckelteil verbunden werden, z.B. über die Magnetkraft. In diesem Fall belegt die Schreibmappe insgesamt lediglich die Fläche des Bodenteils und ist daher auch bei beengten Platzverhältnissen einfach zu benutzen.

[0012] Vorzugsweise ist die Magnetkraft zwischen dem Deckelteil und den Seitenlaschen durch magnetische Anziehungskraft zwischen wenigstens einer paarweisen Anordnung aus einem Permanentmagneten und einem weiteren Permanentmagneten und/oder einem Permanentmagneten und einem ferromagnetischen Material angelegt. Hierdurch werden das Deckelteil und die Seitenlaschen einfach mittels magnetischer Anziehungskraft miteinander verbunden. In einem Beispiel kann eine Seitenlasche mit einem Permanentmagneten bestückt sein und kann an korrespondierender (überlappender) Position ebenso das Deckelteil mit einem Permanentmagneten bestückt sein. Hierbei ist zu beachten, dass beide paarweisen Permanentmagnete derart ausgerichtet werden sollten, dass sie sich gegenseitig magnetisch anziehen.

[0013] Vorzugsweise sind die Permanentmagneten und/oder die ferromagnetischen Materialien an dem Deckelteil und den Seitenlaschen angebracht und/oder hierin eingetragen. Die Permanentmagnete sind hierbei beispielsweise flach bzw. plättchenförmig ausgestaltet, um somit z.B. einfach in das jeweilige Material flach eingetragen zu werden. Die zuvor beschriebene Kombination (Paar) aus zwei Permanentmagneten kann von einem Paar auf mehrere Paare erhöht werden, um somit insgesamt die magnetische Anziehungskraft zwischen dem Deckelteil und der jeweiligen Seitenlasche zu erhöhen. Alternativ kann entweder das Deckelteil oder die Seitenlasche mit den flachen Permanentmagneten bestückt sein und kann das andere Teil mit den flachen ferromagnetischen Materialien bestückt sein. Das ferromagnetische Material umfasst beispielsweise ein flaches Plättchen aus Eisen, Nickel oder ein weiteres Material mit ferromagnetischen Eigenschaften. In einem weiteren Beispiel können das Deckelteil und die Seitenlaschen an jeweils überlappenden Abschnitten mit einem flachen Bandmagneten bestückt sein, wobei auch hierbei beachtet werden sollte, dass die jeweiligen Polarisationsrichtungen derart ausgerichtet sein sollten, dass eine magnetische Anziehungskraft resultiert. Als Gegenpart zu dem flachen Bandmagneten kann auch auf ein Bandmaterial mit ferromagnetischen Eigenschaften zurückgegriffen werden.

[0014] Vorzugsweise umfassen das Bodenteil und das Deckelteil ein im Wesentlichen unelastisches Trägermaterial. Somit sind das Bodenteil und das Deckelteil im Wesentlichen starr, wodurch die Handhabung der Schreibmappe insgesamt vereinfacht wird, beispielsweise beim Transport. Weiter vorteilhaft wird verhindert, dass die Papierseiten des Schreibblocks durch Biegung oder Torsion beschädigt bzw. zerknittert werden.

[0015] Vorzugsweise umfassen die Seitenlaschen wenigstens abschnittsweise ein im Wesentlichen unelastisches Trägermaterial. In einem bevorzugten Beispiel ist jener Abschnitt der Seitenlaschen mit dem unelastischen Trägermaterial versehen, welcher im zugeklappten Zustand mit der Oberfläche des Deckelteils in direkter Auflage kommt. Hierdurch können die Seitenlaschen durch den Benutzer einfach und zuverlässig aufgeklappt und vom Deckelteil abgehoben werden. Die Handhabung ist vereinfacht.

[0016] Vorzugsweise sind die Permanentmagneten und/oder die ferromagnetischen Materialien in Aussparungen des unelastischen Trägermaterials eingebracht. Hierdurch können die Permanentmagnete und/oder die ferromagnetischen Materialien zuverlässig gehalten werden und sind zudem von aussen nicht sichtbar. Hierdurch kann die Gesamterscheinung von der Schreibmappe insgesamt hohen ästhetischen Ansprüchen genügen, indem z.B. Überstände oder Vorsprünge vermieden werden. Die einheitliche und formschöne Form der Schreibmappe wird hierdurch nicht gestört.

[0017] Vorzugsweise umfassen der Grundkörper und das Deckelteil zusätzlich eine Stoffschicht und ein Hüllenmaterial, zwischen welchen das unelastische Trägermaterial zwischengesetzt ist. Hierdurch ist das unelastische Trägermaterial beidseitig durch ansehnliche Materialien bedeckt. Das unelastische Trägermaterial umfasst beispielsweise ein Material aus Epoxid. In einem weiteren Beispiel kann Fiberglas verwendet werden. Beispielsweise kann die Aussenseite des Grundkörpers durch das Hüllenmaterial, z.B. Leder, bespannt sein, während die Innenseite mit der Stoffschicht bespannt ist. Das äussere Hüllenmaterial aus Leder kann somit die Schreibmappe gegen äussere Einwirkungen schützen. Ebenso wird die Griffigkeit erhöht, sodass die Schreibmappe durch den Benutzer einfach und angenehm zu tragen ist. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Schreibmappe zuverlässig auf der Tischoberfläche aufliegt und selbst bei Schreibaktivitäten des Benutzers nicht verrutschen wird.

[0018] Vorzugsweise umfassen der Grundkörper und das Deckelteil zusätzlich ein Kaschiermaterial, welches zwischen dem unelastischen Trägermaterial und dem Hüllenmaterial zwischengesetzt ist. Das zwischengesetzte Kaschiermaterial verleiht der Schreibmappe eine Stofffülle und angenehme Griffigkeit.

[0019] Vorzugsweise umfasst das Deckelteil wenigstens ein Aufnahmefach zur Aufnahme von Utensilien. Hierbei sind die Aufnahmefächer, bezogen auf den verschlossenen Zustand der Schreibmappe, an der Innenfläche des Deckelteils vorgesehen und dienen beispielsweise zur Aufnahme von Schreibutensilien, Visitenkarten, einem Mobiltelefon, usw. Die aufgenommenen Inhalte sind zuverlässig gegen äussere Einwirkungen geschützt und gehen nicht verloren. Die Schreibmappe wirkt hierdurch sehr aufgeräumt.

[0020] Vorzugsweise sind das Bodenteil und das Deckelteil im Wesentlichen langgestreckt und haben gleiche Ausmasse. Beispielsweise ist das Ausmass des Bodenteils derart gewählt, dass problemlos ein Schreibblock, beispielsweise mit einem Format der Norm DIN A5, DIN A4, usw., oder ein Schreibblock weiterer Formate, aufgenommen werden kann.

[0021] Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die vorstehenden Ausführungsvarianten beliebig kombinierbar sind. Lediglich diejenigen Kombinationen von Ausführungsvarianten sind ausgeschlossen, die durch die Kombination zu Widersprüchen führen würden.

[0022] Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen weiter erläutert. Dabei zeigen:
Figur 1:
eine Draufsicht auf eine verschlossene Schreibmappe;
Figur 2a:
eine Draufsicht auf eine geöffnete Schreibmappe, welche nach links geöffnet ist;
Figur 2b:
eine Draufsicht auf eine geöffnete Schreibmappe, welche nach rechts geöffnet ist;
Figur 3:
eine beispielhafte Draufsicht auf die Innenseite von einem Deckelteil; und
Figuren 4a,b
unterschiedliche Schnittansichten des Grundkörpers und Deckelteils.


[0023] Figur 1 zeigt eine Draufsicht auf eine verschlossene Schreibmappe 10, und Figuren 2a,b zeigen jeweils eine Draufsicht auf eine geöffnete Schreibmappe, welche zu unterschiedlichen Seiten (links/rechts) geöffnet ist. Die Schreibmappe 10 umfasst einen Grundkörper 12, welcher ein Bodenteil 14 und hieran seitlich angelenkte Seitenlaschen 16', 16" umfasst. Das Bodenteil 14 und die Seitenlaschen 16', 16" sind einstückig ausgeführt. Die Schreibmappe 10 umfasst ferner ein Deckelteil 18. Das Deckelteil 18 kommt im verschlossenen Zustand der Schreibmappe 10 oberhalb des Bodenteils 14 zur Auflage. Obwohl das Bodenteil 14 und das Deckelteil 18 in der Zeichnung aus Gründen der besseren Darstellung beispielhaft derart gezeigt sind, dass sie unterschiedliche Ausmasse haben, ist bevorzugt, dass das Bodenteil 14 und das Deckelteil 18 identische Ausmasse haben, sodass beide Teile 14, 18 mit zueinander bündig verlaufenden Kanten übereinander aufliegen. Ferner sind die am Bodenteil seitlich angelenkten Seitenlaschen 16', 16" derart zugeklappt, dass sie auf dem Deckelteil 18 flach aufliegen. Zur schwenkbaren bzw. gelenkigen Anlenkung sind die Seitenlaschen 16', 16" über einstückig verbundene, biegsame Gelenkabschnitte 20', 20" am Bodenteil 14 angelenkt. Der Wortlaut "biegsamer Gelenkabschnitt" kann hierbei ebenso umfassen, dass der Gelenkabschnitt verschwenkbar, klappbar, gelenkig, usw. ist und ein Umklappen bzw. Schwenken der jeweiligen Seitenlasche 16', 16" zulässt. Somit können die Seitenlaschen 16', 16" schnell und einfach auf- und zugeklappt werden. Beispielsweise können die Seitenlaschen 16', 16" über die biegsamen Gelenkabschnitte 20', 20" insgesamt um 180° geschwenkt werden. Die Seitenlaschen 16', 16" und das Deckelteil 18 sind mit Mitteln zum Anlegen einer magnetischen Anziehungskraft versehen. Genauer gesagt, sind die Seitenlaschen 16', 16" beispielsweise mit zwei plättchenförmigen Permanentmagneten 22', 22" versehen. Das Deckelteil 18 ist an korrespondierenden Positionen ebenso mit beispielsweise plättchenförmigen Permanentmagneten 24', 24" versehen. Hierbei sind alle Permanentmagnet-Paare 22', 24' und 22", 24" derart angeordnet und ausgerichtet, dass sie sich jeweils paarweise magnetisch anziehen. Anstelle der zuvor beschriebenen paarweisen Anordnung aus jeweils zwei Permanentmagneten, kann auch eine Variante vorgesehen sein, bei welcher die Seitenlaschen mit Permanentmagneten bestückt sind und das Deckelteil an jeweils korrespondierenden Stellen mit Materialien mit ferromagnetischen Eigenschaften bestückt ist. Eine hierzu umgekehrte Anordnung ist selbstverständlich ebenso möglich. Auch diese Varianten gestatten, dass die Seitenlaschen 16', 16" und das Deckelteil 18 magnetisch angezogen werden. In einem Beispiel (nicht gezeigt) kann das Deckelteil 18 komplett vom Grundkörper 12 entnommen werden, direkt auf die Schreibfläche aufgelegt werden und kann der Grundkörper dann mit in Richtung zum Deckelteil 18 umgeklappten Seitenlaschen 16', 16" auf das Deckelteil 18 aufgelegt werden. In diesem Beispiel nimmt das Ausmass der Schreibmappe 10 lediglich das Ausmass vom Bodenteil 14 an. Somit kann die Schreibmappe 10 auch bei sehr beengten Platzverhältnissen, z.B. eine kleine Tischplatte, benutzt werden. Beispielsweise kann die derart ausgeführte Schreibmappe 10 auf dem Schoss bzw. den Knien eines sitzenden Benutzers aufgelegt und benutzt werden.

[0024] Wie zuvor erwähnt, zeigen die Figuren 2a,b die Schreibmappe 10 in einem Zustand mit aufgeklapptem Deckelteil 18. Die dem Benutzer nun freiliegende und zugewandte Fläche des Bodenteils 14 ist beispielsweise mit einem Schreibblock 26 bestückt. Der Schreibblock 26 kann fest (beispielsweise eingeklebt) oder entnehmbar am Bodenteil 14 angebracht sein. In der in Figur 2a gezeigten Variante ist das aufgeklappte Deckelteil 18 weiterhin magnetisch mit der linken Seitenlasche 16' verbunden. Diese Variante ist insbesondere gut geeignet für einen Rechtshänder, da dessen rechter Unterarm beim Beschreiben des Schreibblocks 26 angenehm auf der Tischoberfläche und nicht auf der Innenfläche des Deckelteils aufliegt. Ein weiterer Vorteil für den Rechtshänder besteht darin, dass er die Schreibmappe 10 (in dem in Figur 2a gezeigten Zustand) einfach aufklappen kann, indem er einfach mit seiner rechten Hand die rechte Seitenlasche 16" aufklappt.

[0025] In der in Figur 2b gezeigten Variante ist das aufgeklappte Deckelteil 18 hingegen magnetisch mit der rechten Seitenlasche 16' verbunden. Diese Variante ist insbesondere gut geeignet für einen Linkshänder, da dessen linker Unterarm beim Schreiben nunmehr angenehm auf der Tischoberfläche und nicht auf der Innenfläche des Deckelteils aufliegt. Ein weiterer Vorteil für den Linkshänder besteht darin, dass er die Schreibmappe 10 (in dem in Figur 2b gezeigten Zustand) leicht aufklappen kann, indem er einfach mit seiner linken Hand die linke Seitenlasche 16" aufklappt. Somit ist die Schreibmappe 10 insgesamt sowohl für den Rechtshänder als auch für den Linkshänder einfach und bequem in der Handhabung. Zudem kann die Schreibmappe 10 einfach und bequem auch bei beengten Platzverhältnissen, z.B. wenn nur eine kleine Auflagefläche zur Verfügung steht, benutzt werden.

[0026] Figur 3 zeigt eine beispielhafte Draufsicht auf die Innenseite von dem Deckelteil 18. Das Deckelteil 18 ist mit Aufnahmefächern 28', 28", 28''' bestückt. Das Aufnahmefach 28' kann beispielsweise zur Aufnahme von Schreibutensilien (nicht gezeigt) dienen. In das Aufnahmefach 28" kann beispielsweise ein kleiner Schreibblock eingesetzt werden. Alternativ können hier auch Visitenkarten aufgenommen werden. Das Aufnahmefach 28''' hat ein grösseres Format und kann zum Aufnehmen eines Mobiltelefons (nicht gezeigt) dienen. Wie schematisch durch gestrichelte Linien angezeigt, können Mobiltelefone mit unterschiedlichen Ausmassen eingesetzt werden. Selbstverständlich ist auch eine unterschiedliche Anordnung und Ausgestaltung der Aufnahmefächer möglich.

[0027] Figuren 4a,b zeigen unterschiedliche Schnittansichten durch das Material des Grundkörpers 12 und des zwischengefügten Deckelteils 18.

[0028] In dem in Figur 4a gezeigten Beispiel ist der Grundkörper 12 aus einer Laminierung aus einem äusseren Hüllenmaterial 30 zusammengesetzt, welches beispielsweise Leder umfassen kann. Die Innenfläche des Grundkörpers 12 ist mit einer Stoffschicht 32 bespannt. Zwischen dem Hüllenmaterial 30 und der Stoffschicht 32 ist insbesondere in Abschnitten des Bodenteils 14 und der einen Seitenlasche 16' ein unelastisches Trägermaterial 34 zwischengesetzt. Das unelastische Trägermaterial 34 verleiht dem Bodenteil 14 und der Seitenlasche 16' eine Steifigkeit, um somit ein Verbiegen und/oder eine Torsion der Schreibmappe insgesamt zu verhindern. Das unelastische Trägermaterial 34 kann Epoxid umfassen. Alternativ oder zusätzlich kann das unelastische Trägermaterial 34 ein Fiberglas sein. Der biegsame Gelenkabschnitt 20' ist lediglich abschnittsweise mit durchgehenden, längsgerichteten Trägermaterialien versehen, welche in Querrichtung der Erstreckung von der Schreibmappe (siehe z.B. Figuren 2a,b) unterbrochen sind. Hierdurch wird gewährleistet, dass die Seitenlasche 16' einfach umgeklappt werden kann (z.B. um 180°). Das unelastische Trägermaterial 34 ist in Abschnitten, in welchen die umgeklappte Seitenlasche 16' und das Deckelteil 18 überlappt sind, mit Aussparungen versehen, in welche die Magnete 22', 24' eingelegt sind.

[0029] Figur 4b zeigt einen weiteren Querschnitt durch den Grundkörper 14 und das Deckenteil 18. Zusätzlich zu dem in Figur 4a gezeigten Beispiel ist in diesem Beispiel ein Kaschiermaterial 36 zwischen dem unelastischen Trägermaterial 34 und dem Hüllenmaterial 30 zwischengefügt. Das zwischengefügte Kaschiermaterial 36 verleiht der Schreibmappe 10 insgesamt eine angenehmere Griffigkeit und federt Stösse ab.


Ansprüche

1. Schreibmappe (10), umfassend:

einen Grundkörper (12), welcher ein Bodenteil (14) und wenigstens zwei über das Bodenteil (14) gegenüberliegend angeordnete Seitenlaschen (16',16") umfasst, welche jeweils über einen biegsamen Gelenkabschnitt (20',20") am Bodenteil (14) verschwenkbar angelenkt sind; und

ein Deckelteil (18),

wobei das Deckelteil (18) auf dem Bodenteil (14) zum Aufliegen kommt und im umgeklappten Zustand von beiden Seitenlaschen (16',16") wenigstens abschnittsweise zwischen dem Bodenteil (14) und den Seitenlaschen (16',16") zwischengesetzt und mittels einer zwischen dem Deckelteil (18) und den Seitenlaschen (16',16") angelegten Magnetkraft an den Seitenlaschen (16',16") gehalten ist, und im umgeklappten Zustand von nur einer der Seitenlaschen (16'; 16'') über deren biegsamen Gelenkabschnitt (20'; 20") in Relation zum Bodenteil (14) beidseitig verschwenkbar ist.


 
2. Schreibmappe (10) nach Anspruch 1, wobei die Magnetkraft zwischen dem Deckelteil (18) und den Seitenlaschen (16', 16") durch magnetische Anziehungskraft zwischen wenigstens einer paarweisen Anordnung aus einem Permanentmagneten (22',22"; 24',24") und einem weiteren Permanentmagneten (24',24"; 22',22") und/oder einem Permanentmagneten und einem ferromagnetischen Material angelegt ist.
 
3. Schreibmappe (10) nach Anspruch 2, wobei die Permanentmagneten (22',22",24',24") und/oder die ferromagnetischen Materialien an dem Deckelteil (18) und den Seitenlaschen (16', 16") angebracht und/oder hierin eingebracht sind.
 
4. Schreibmappe (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Bodenteil (14) und das Deckelteil (18) ein im Wesentlichen unelastisches Trägermaterial (34) umfassen.
 
5. Schreibmappe (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Seitenlaschen (16', 16") wenigstens abschnittsweise ein im Wesentlichen unelastisches Trägermaterial (34) umfassen.
 
6. Schreibmappe (10) nach Anspruch 4 oder 5, wobei die Permanentmagnete (22',22",24',24") und/oder die ferromagnetischen Materialien in Aussparungen des unelastischen Trägermaterials (34) eingebracht sind.
 
7. Schreibmappe (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Grundkörper (14) und das Deckelteil (18) zusätzlich eine Stoffschicht (32) und ein Hüllenmaterial (30) umfassen, zwischen welchen das unelastische Trägermaterial (34) zwischengesetzt ist.
 
8. Schreibmappe (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Grundkörper (12) und das Deckelteil (18) zusätzlich ein Kaschiermaterial (36) umfassen, welches zwischen dem unelastischen Trägermaterial (34) und dem Hüllenmaterial (30) zwischengesetzt ist.
 
9. Schreibmappe (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Deckelteil (18) wenigstens ein Aufnahmefach (28'-28"') zur Aufnahme von Utensilien umfasst.
 
10. Schreibmappe (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Bodenteil (14) und das Deckelteil (18) im Wesentlichen langgestreckt sind und gleiche Ausmasse haben.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht