(19)
(11) EP 3 115 698 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.01.2017  Patentblatt  2017/02

(21) Anmeldenummer: 16177904.6

(22) Anmeldetag:  05.07.2016
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F24C 7/08(2006.01)
H05B 3/74(2006.01)
C09K 11/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(30) Priorität: 09.07.2015 DE 102015212916

(71) Anmelder: E.G.O. Elektro-Gerätebau GmbH
75038 Oberderdingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Baier, Martin
    76275 Ettlingen (DE)
  • Ose, Dr. Lutz
    75447 Sternenfels (DE)
  • Thimm, Dr. Wolfgang
    76137 Karlsruhe (DE)
  • Wittenhagen, Wolfgang
    75015 Bretten (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Ruff, Wilhelm, Beier, Dauster & Partner mbB 
Kronenstraße 30
70174 Stuttgart
70174 Stuttgart (DE)

   


(54) KOCHFELD


(57) Ein Kochfeld (11) weist eine Kochfeldplatte (13) und mehrere darunter angeordnete Heizeinrichtungen auf, wobei die Kochfeldplatte (13) so ausgebildet ist, dass sie im für das menschliche Auge sichtbaren Wellenlängenbereich Licht durchlässt. Die Heizeinrichtung weist einen elektrischen Widerstandsheizer (21) auf, der an einem Träger (17) mit Wärmedämmung angeordnet ist. IR-stimulierbares Material (23,23a,23b,23c,23d,23e), insbesondere Material mit Quantendots, ist als Leuchtanzeige (24) bzw. Beleuchtung am Widerstandsheizer (21) und/oder an der Wärmedämmung und/oder an der Kochfeldplatte (13) angeordnet. Das IR-stimulierbare Material (23,23a,23b,23c,23d,23e) ist derart ausgebildet, dass es durch Licht im IR-Wellenlängenbereich angeregt werden kann zur Lichtabgabe für die Leuchtanzeige (24).




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Kochfeld mit einer Kochfeldplatte und mit mindestens einer darunter angeordneten Heizeinrichtung.

[0002] Beispielsweise aus der DE 102011085112 A1 oder der DE 102012204546 A1 sind Anzeigen bzw. Leuchtanzeigen an Kochfeldern bekannt, die nicht einfach nur mit einem Leuchtmittel wie beispielsweise einer sichtbar angeordneten LED arbeiten. Hier werden Materialien mit außergewöhnlichen Eigenschaften verwendet.

AUFGABE und LÖSUNG



[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein eingangs genanntes Kochfeld zu schaffen, mit dem Probleme des Standes der Technik gelöst werden können und es insbesondere möglich ist, eine vorteilhafte Leuchtanzeige an einem Kochfeld zu schaffen.

[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Kochfeld mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte sowie bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der weiteren Ansprüche und werden im Folgenden näher erläutert. Der Wortlaut der Ansprüche wird durch ausdrückliche Bezugnahme zum Inhalt der vorliegenden Anmeldung gemacht.

[0005] Es ist vorgesehen, dass das Kochfeld eine Kochfeldplatte und mindestens eine darunter angeordnete Heizeinrichtung aufweist. Die Kochfeldplatte kann vorteilhaft aus Hartglas oder aus Glaskeramik bestehen, wie dies an sich bekannt ist. Sie kann weitgehend durchsichtig oder rötlich-braun eingefärbt sein. Die Kochfeldplatte ist vorteilhaft so ausgebildet, dass sie in einem für das menschliche Auge sichtbaren Wellenlängenbereich Licht durchlässt, auch wenn dies nur eine geringe Durchlässigkeit ist. Dieser Wellenlängenbereich reicht von etwa 380nm bis 780nm. Die Durchlässigkeit muss nicht für unbedingt für den gesamten für das menschliche Auge sichtbaren Wellenlängenbereich gelten, sondern kann auch für schmale Bereiche bzw. im Wesentlichen einzelne Farben gelten. Im IR-Wellenlängenbereich kann die Kochfeldplatte lichtdurchlässig sein bzw. eine Transmission von mehr als 50% aufweisen, vorteilhaft mehr als 80% oder sogar als 90%. Dies ist vor allem bei einer Verwendung von Strahlungsheizkörpern bzw. allgemein elektrischen Widerstandsheizern, die sehr hohe Temperaturen und somit einen sehr starken IR-Strahlungsanteil aufweisen, von Vorteil.

[0006] Die Heizeinrichtung arbeitet elektrisch und weist bevorzugt einen elektrischen Widerstandsheizer auf, der an einem Träger mit Wärmedämmung angeordnet ist. Dies kann einerseits ein sogenannter bandförmiger Widerstandsheizer als Strahlungsheizer sein, wie er beispielsweise aus der EP 585831 A1 bekannt ist. Hier liegt der elektrische Widerstandsheizer mit seinem Band frei an der Atmosphäre, wobei er teilweise an einem Träger mit einer Wärmedämmung angeordnet ist. Die Wärmedämmung kann vorteilhaft flach bzw. plattenartig oder tellerartig ausgebildet sein, wobei der Widerstandsheizer bzw. das Widerstandsheizelement darauf aufliegt unter möglicher Teileinbettung.

[0007] Alternativ kann die Heizeinrichtung einen elektrischen Widerstandsheizer in Form eines sogenannten Rohrheizkörpers aufweisen, wie er beispielsweise aus der DE 102009048495 A1 bekannt ist. Dabei liegt das eigentliche Widerstandsheizelement von isolierendem Material umgeben in einem Metallrohr, das letztlich von dem Widerstandsheizelement erhitzt bzw. sogar zum Glühen gebracht werden kann und dann ebenfalls als Strahlungsheizer arbeitet. In einer weiteren Alternative kann ein elektrischer Widerstandsheizer eine sogenannte Halogenlampe sein, auch als Hellstrahler bekannt, wie sie ebenfalls für Kochfelder verwendet werden können. Auch die alternativen Widerstandsheizer sind an Trägern mit Wärmedämmung angeordnet, um die Wärmeabstrahlung nach oben zu einem auf der Kochfeldplatte darüber aufgesetzten Kochgefäß zu vergrößern bzw. die Energieeffizienz zu verbessern. Des Weiteren sollte eine Erwärmung des Kochfelds nach unten in ein Einbaumöbel odgl. nicht zu groß sein.

[0008] Ein IR-stimulierbares Material, welches eine Leuchtanzeige bzw. eine Beleuchtung bildet, ist so ausgebildet, dass es durch Licht im IR-Wellenlängenbereich angeregt werden kann und dann Licht abgibt. So kann es als vorgenannte Leuchtanzeige bzw. Beleuchtung dienen. Dieser Effekt ist eine Fluoreszenz bzw. diese Materialien werden auch Anti-Stokes-Materialien genannt. Licht im IR-Wellenlängenbereich ist ja durch den vorgenannten Widerstandsheizer während des Heiz-Betriebs auf alle Fälle vorhanden und üblicherweise auch noch eine kurze Zeit danach, während eben der Widerstandsheizer beispielsweise nach Ausschalten noch heiß genug ist bzw. solange er noch nicht zu stark abgekühlt ist. Durch die Verwendung des IR-stimulierbaren Materials, welches insbesondere Material mit Quantendots sein kann, kann eine Leuchtanzeige bzw. Beleuchtung erzeugt werden mit anderen Farben als mit rot bis orange bzw. orange-gelb, wie es übliche glühende Widerstandsheizer emittieren. Solche IR-stimulierbaren Materialien sind auch aus der US 4806772 A bekannt, deren Inhalt bzgl. dieser Materialien durch ausdrückliche Bezugnahme zum Inhalt der vorliegenden Anmeldung gemacht wird.

[0009] Das IR-stimulierbare Material ist dabei am Widerstandsheizer und/oder an der Wärmedämmung und/oder an der Kochfeldplatte und/oder an einem zusätzlichen Träger angeordnet. Vorteilhaft befindet sich das IR-stimulierbare Material im unmittelbaren Bereich der starken Bestrahlung mit Wärmestrahlung durch die Heizeinrichtung bzw. den Widerstandsheizer. Die Anordnung des IR-stimulierbaren Materials an einem zusätzlichen Träger odgl., der an der Heizeinrichtung bzw. vor allem an der Wärmedämmung angeordnet sein kann, bedeutet zwar den Aufwand eines zusätzlichen Teils, der bei Verwendung ohnehin vorhandener Teile des Kochfelds bzw. der Heizeinrichtung entfällt, ist aber möglich.

[0010] Dieses IR-stimulierbare Material sollte entsprechend temperaturstabil gewählt werden, so dass eine Langzeittemperaturstabilität für Temperaturen von über 1000°C gegeben ist. Diese sollten vor allem bei freiliegenden elektrischen Widerstandsheizern, die im Heiz-Betrieb sichtbar hell glühen, sogar noch höher reichen, beispielsweise bis 1300°C. Vorgenannte Rohrheizkörper werden in der Regel nicht heißer als 1000°C, selbst wenn sie bereits beginnen zu glühen.

[0011] Ein Vorteil der hohen Temperaturbeständigkeit bzw. Temperaturstabilität der Materialien ist neben der Verwendung bei hohen Heizleitertemperaturen auch, dass diese Temperaturbeständigkeit Herstellungsverfahren bei hohen Temperaturen wie z.B. Emaillieren, Gießen, Sintern, Einbrennen odgl. erst ermöglicht.

[0012] Das IR-stimulierbare Material kann allgemein Selten-Erd-dotiert sein. Vorteilhaft kann es Erbium enthalten bzw. mit Erbium dotiert sein. Dies kann besonders vorteilhaft Er3+ sein. Das IR-stimulierbare Material ist bevorzugt Material mit sogenannten Quantendots oder Quantenrods. Derartige Materialien, auch Anti-Stokes-Materialien genannt, strahlen eben bei Anregung durch IR-Strahlung bzw. Wärme sichtbares Licht ab. Durch die Größe der Bestandteile des Materials, insbesondere der Quantendots, kann in gewissen Grenzen die Wellenlänge des emittierten Lichts beeinflusst werden. So kann beispielsweise durch Quantendots von der Firma CAN aus Hamburg unter dem Produktnamen CANdots Series X Grün eine Spitze des von dem Material mit den Quantendots emittierten Lichts im Wellenlängenbereich zwischen 510nm und 560nm erreicht werden. In einem anderen Wellenlängenbereich zwischen 640nm und 690nm kann eine weitere Emissionsspitze gegeben sein.

[0013] Das IR-stimulierbare Material kann als von oben durch die Kochfeldplatte hindurch erkennbare Leuchtanzeige vorgesehen sein, vorteilhaft im Bereich bzw. Heizbereich der mindestens einen Heizeinrichtung. In einer Ausgestaltung der Erfindung ist es möglich, dass das IR-stimulierbare Material zumindest teilweise direkt über der Heizeinrichtung an der Kochfeldplatte angeordnet ist, vorzugsweise an der Unterseite der Kochfeldplatte. Eine Anbringung an der Oberseite der Kochfeldplatte wäre zwar auch möglich, hier ist aber die mechanische Beanspruchung im täglichen Gebrauch beim Kochen auf Dauer zu groß für die Widerstandsfähigkeit dieser IR-stimulierbaren Materialien bzw. von Quantendots. Deswegen wird es als vorteilhaft angesehen, wenn das IR-stimulierbare Material an der Unterseite der Kochfeldplatte angeordnet ist bzw. auf die Unterseite der Kochfeldplatte aufgebracht ist. Dabei ist es vorteilhaft als Beschichtung an der Kochfeldplatte aufgebracht. Es sollte aber gleichzeitig noch weitgehend oder sogar vollständig durchlässig sein für die IR-Wärmestrahlung des Widerstandsheizelements nach außen.

[0014] In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung kann das IR-stimulierbare Material integraler Bestandteil der Kochfeldplatte sein bzw. dem Material der Kochfeldplatte beigemischt sein. Hier bildet das IR-stimulierbare Material also keine Beschichtung, sondern ist in das Material der Kochfeldplatte eingebaut. Des Weiteren ist es möglich, das IR-stimulierbare Material derart in das Material der Kochfeldplatte einzumischen, dass bestimmte Formen oder Symbole gebildet werden, insbesondere abgestimmt auf die spätere Anordnung der Heizeinrichtung an dem Kochfeld. So können aufwändige Beschichtungsverfahren entfallen.

[0015] In einer weiteren alternativen Ausgestaltung der Erfindung kann das IR-stimulierbare Material an der Heizeinrichtung vorgesehen sein, vorteilhaft direkt daran. Dabei kann es beispielsweise direkt an der vorgenannten Wärmedämmung oder an dem vorgenannten Träger vorgesehen sein, da dadurch die Eigenschaften bzgl. der Wärmeerzeugung und Wärmeabstrahlung am Widerstandsheizer geringer sind. Die Temperatur an einem freiliegenden Widerstandsheizer ist auch mit den vorgenannten 1000°C bis 1100°C sehr hoch und somit thermisch sehr anspruchsvoll sowohl für das IR-stimulierbare Material als auch für den Betrieb der Heizeinrichtung. An der Wärmedämmung kann das IR-stimulierbare Material einerseits als Beschichtung aufgebracht sein, beispielsweise an den von außen bzw. von oben gut erkennbaren Flächen oder Bereichen der Wärmedämmung. Eine solche Wärmedämmung kann beispielsweise ausgebildet sein entsprechend der EP 750444 A, wie sie für Strahlungsheizeinrichtungen häufig verwendet wird. Für flächige und nicht allzu feine bzw. detaillierte Beschichtungen eignet sich diese Oberfläche diese Wärmedämmung.

[0016] Das IR-stimulierbare Material kann andererseits auch in das Material der Wärmedämmung eingemischt werden, beispielsweise die Quantendots direkt, und somit kann eine integrale Herstellung erfolgen, beispielsweise als Verpressen. Dann ist jedoch der Bedarf an solchem IRstimulierbaren Material sehr hoch für den relativ geringen Anteil, der dann später an von oben sichtbaren Oberflächen vorgesehen ist.

[0017] Bevorzugt können bestimmte, nach oben gerichtete bzw. von oben besonders gut erkennbare Flächen der Wärmedämmung mit dem IR-stimulierbaren Material versehen sein. Dies kann beispielsweise ein um den Widerstandsheizer umlaufender Randbereich des Trägers bzw. der Wärmedämmung sein, alternativ ein freier Mittelbereich.

[0018] In nochmals weiterer alternativer Ausgestaltung der Erfindung kann das IR-stimulierbare Material auch direkt an der Heizeinrichtung vorgesehen sein, und zwar direkt an dem Widerstandsheizer. Dies bietet sich vor allem dann an, wenn der Widerstandsheizer ein vorgenannter Rohrheizkörper ist, dessen Oberfläche bzw. Außenhülle, üblicherweise ein Metallrohr, Temperaturen von weniger als 1000 °C erreicht, also weniger heiß ist als ein vorgenannter freiliegender Widerstandsheizer eines Strahlungsheizkörpers.

[0019] Allgemein wird es als vorteilhaft angesehen, wenn solche Bereiche mit IR-stimulierbarem Material versehen bzw. beschichtet sind, die von oben gut erkennbar sind. So braucht beispielsweise bei einem Widerstandsheizer nach Art eines Rohrheizkörpers keine vollumfängliche Beschichtung des Rohrheizkörpers vorgesehen zu werden, eine Beschichtung an der Oberseite mit IR-stimulierbarem Material reicht aus.

[0020] Das IR-stimulierbare Material kann alternativ an einem an der Heizeinrichtung angebrachten Träger angebracht sein entsprechend dem vorgenannten zusätzlichen Träger, der vorteilhaft aus Metall, Glas oder Glaskeramik bestehen kann. Der Träger kann zwischen der Heizeinrichtung und der Kochfeldplatte angeordnet sein. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann der Träger zwischen der Heizeinrichtung und der Kochfeldplatte als Lichtleiter oder Lichtkanal ausgebildet sein.

[0021] In vorteilhafter Ausbildung der Erfindung kann ein Material mit zwei verschiedenen Quantendots bzw. zwei verschiedenen Arten von Quantendots vorgesehen werden, welche für die Darstellung von zwei unterschiedlichen Farben bei Betrieb als Leuchtanzeige ausgebildet sind. Die zwei unterschiedlichen Farben entstehen dann durch unterschiedliche Beaufschlagung mit unterschiedlichen Temperaturen. So ist nicht nur allgemein eine durch IR- bzw. Wärmestrahlung ausgelöste Leuchtanzeige bzw. Beleuchtung an einem Kochfeld möglich, sondern auch noch eine je nach Temperatur farblich unterschiedliche Leuchtanzeige. Dies ist beispielsweise für Restwärme-Heizanzeigen an einem Kochfeld von Vorteil.

[0022] In Ausgestaltung der Erfindung kann in einem Schichtaufbau thermochromes Material über dem IR-stimulierbaren Material vorgesehen sein. Hier kann ein Schichtaufbau gewählt werden, der an der Kochfeldplatte bzw. an ihrer Unterseite oder unter der Kochfeldplatte vorgesehen sein sollte. Dabei wird es als vorteilhaft angesehen, wenn die Ausdehnung des thermochromen Materials in etwa genauso groß ist wie diejenige des IR-stimulierbaren Materials darunter, zumindest sollte es die gleiche flächenmäßige Überdeckung aufweisen. Alternativ können auch bestimmte Bereiche überdeckt und bestimmte Bereiche freigelassen werden, so dass bei Überschreiten einer bestimmten Temperatur für dieses thermochrome Material ein darunterliegendes IR-stimulierbares Material erst sichtbar wird, wenn das thermochrome Material seinen Farbwechsel hat.

[0023] Zur Herstellung einer Beschichtung mit dem IR-stimulierbaren Material bzw. mit Quantendots kann ein Ausgangsmaterial, häufig ein Pulver, in einer Dispersion verarbeitet sein. Dieses wiederum kann einem Dispersionsmaterial wie einer Farbe oder sonstigem Trägermaterial beigemischt sein. Dies kann dann wiederum auf gewünschte Art und Weise eingemischt oder aufgebracht werden.

[0024] Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich alleine oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird. Die Unterteilung der Anmeldung in einzelne Abschnitte und Zwischen-Überschriften beschränken die unter diesen gemachten Aussagen nicht in ihrer Allgemeingültigkeit.

KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN



[0025] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt und werden im Folgenden näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1
einen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Kochfeld mit Strahlungsheizkörper, an dem auf unterschiedliche Arten IR-stimulierbare bzw. Quantendot-Beschichtungen aufgebracht sind,
Fig. 2
einen Schnitt durch einen Rohrheizkörper als alternative Heizeinrichtung,
Fig. 3
eine Schemadarstellung einer mehrschichtigen Beschichtung mit einer thermochromen Beschichtung über einer Quantendot-Beschichtung,
Fig. 4
eine Draufsicht auf das Kochfeld entsprechend Fig. 1 mit strichliertem Strahlungsheizkörper und punktiertem Leuchtring einer leuchtenden Quantendot-Beschichtung und
Fig. 5
ein Strahlungsspektrum von Quantendots mit zwei hauptsächlichen Wellenlängenbe-reichen der Abstrahlung.

DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE



[0026] In der Fig. 1 ist im Schnitt ein erfindungsgemäßes Kochfeld 11 dargestellt, das weitgehend auf übliche Art und Weise ausgebildet ist. Es weist eine Kochfeldplatte 13 auf, vorteilhaft aus Glaskeramik wie beispielsweise KeraVision der Firma EuroKera oder Hightrans der Firma SCHOTT. An einer Unterseite 14 der Kochfeldplatte 13 ist ein Strahlungsheizkörper 16 angedrückt, wie dies üblich ist. Das Kochfeld kann mehrere solche Strahlungsheizkörper aufweisen.

[0027] Der Strahlungsheizkörper 16 ist weitgehend gemäß dem eingangs genannten Stand der Technik aufgebaut und weist einen teller- oder plattenartigen Träger 17 aus einem Wärmedämm-Material auf. Er weist außen angesetzt oder angeformt einen umlaufenden Trägerrand 18 auf. Unter Umständen kann der Träger 17 aus dem Wärmedämm-Material auch in einer Art Blechteller gehalten sein, was für die Erfindung aber keine Rolle spielt. Zwischen Trägerrand 18 und Träger 17 kann eine schräge Randkehle 19 vorgesehen sein. Auf dem Träger 17 ist stehend ein Widerstandsheizer 21 angeordnet. Er weist die Form eines aufrechtstehenden Flachbands auf und verläuft spiralig oder mäanderförmig auf dem Träger 17.

[0028] Eine Beschichtung mit IR-stimulierbarem Material, hier mit Material mit Quantendots, kann auf unterschiedliche Art und Weise an dem Strahlungsheizkörper 16 bzw. dem Träger 17 oder dem Trägerrand 18 angeordnet werden. Eine erste Möglichkeit ist eine Quantendot-Beschichtung 23a auf der Oberseite des Trägerrands 18. Sie kann ganz umlaufend sein oder einzelne Punkte, Bereiche, Symbole odgl. bilden. Da diese Quantendot-Beschichtung 23a direkt an die Unterseite 14 der Kochfeldplatte 13 angedrückt wird, ist ihre Sichtbarkeit von oben sehr gut. Gleichzeitig wird sie aber möglicherweise nur in geringem Maß von der IR-Strahlung des Widerstandsheizers 21 des Strahlungsheizkörpers 16 erreicht. Ein solches IR-stimulierbares Material kann entweder eingangs Quantendots mit Erbium-Dotierung aufweisen oder entsprechend der vorgenannten US 4806772 A ausgebildet sein.

[0029] Eine weitere IR-stimulierbare Quantendot-Beschichtung 23b ist an der nach innen weisenden Seite des Trägerrands 18 vorgesehen. Sie kann auch ganz oder weitgehend umlaufend als eine Art Ring ausgebildet sein, alternativ als einzelne Punkte odgl., wie zuvor für die Quantendot-Beschichtung 23a ausgeführt worden ist. Die Sichtbarkeit der Quantendot-Beschichtung 23b an den Seiten des Trägerrands 18 von oben ist zwar weniger gut, dafür kann sie aber sehr gut von der IR-Strahlung des Widerstandsheizers 21 angestrahlt werden.

[0030] Eine weitere IR-stimulierbare Quantendot-Beschichtung 23c ist auf die Randkehle 19 angebracht, die extra zu diesem Zweck vorgesehen ist. Diese Quantendot-Beschichtung 23c ist sowohl recht gut von oben zu erkennen als auch gut von der IR-Strahlung des Widerstandsheizers 21 anstrahlbar. Auch hier kann eine Beschichtung in unterschiedlichen Formen erfolgen, als langer oder sogar durchgehender Streifen, alternativ als einzelne Punkte, Symbole odgl..

[0031] Gemäß einer weiteren Möglichkeit kann eine IR-stimulierbare Quantendot-Beschichtung 23d auf den Träger 17 bzw. dessen Oberseite aufgebracht werden, beispielsweise mittig, aber auch am Randbereich. Hier ist zwar unter Umständen nicht besonders viel Fläche verfügbar, sowohl Sichtbarkeit als auch Anstrahlbarkeit sind jedoch sehr gut.

[0032] Eine nochmals weitere Möglichkeit einer IR-stimulierbaren Beschichtung ist eine Quantendot-Beschichtung 23e an der Unterseite 14 der Kochfeldplatte 13. Sie weist den Vorteil auf, dass sie sowohl sehr gut von oben sichtbar ist als auch sehr gut von der IR-Strahlung des Widerstandsheizers 21 anstrahlbar ist. Allerdings weist sie den Nachteil auf, dass sie nicht an dem Strahlungsheizkörper 16 selbst angebracht ist, sondern eben an der Kochfeldplatte 13. Sie muss also in komplett anderen Arbeitsschritten aufgebracht werden.

[0033] Alternativ zu einer Beschichtung ist jeweils auch ein Bekleben mit einer Folie, einer Glasplatte oder einem sonstigen geeigneten Träger möglich, auf dem eine Quantendot-Beschichtung 23 aufgebracht ist.

[0034] In Fig. 2 ist eine alternative Heizeinrichtung dargestellt, wie sie für einen Backofen oder auch für ein Kochfeld verwendet werden könnte. Ein Rohrheizkörper 116 weist ein metallisches Rohr auf, in dem ein Heizdraht 121 verläuft. Zusätzlich ist das Rohr mit pulverartigem oder körnigem Isoliermaterial gefüllt. Ein solcher Rohrheizkörper 116 kann auf eingangs genannte Art und Weise ausgebildet sein und den vorgenannten Widerstandsheizer bilden.

[0035] Oben auf dem Rohrheizkörper 116 ist eine IR-stimulierbare Quantendot-Beschichtung 123 aufgebracht. Sie kann im Wesentlichen die obere Hälfte bedecken, beispielsweise aber auch nur ein oberes Drittel oder oberes Viertel, welches eben möglichst gut von oben zu sehen bzw. zu erkennen ist. Zwar können auch die Widerstandsheizer 21 des Strahlungsheizkörpers 16 der Fig. 1 direkt mit einer Quantendot-Beschichtung versehen werden. Deren hohe Temperaturen im Heiz-Betrieb von etwa 1100°C machen eine Beschichtung jedoch schwierig. Außerdem könnte der Wirkungsgrad negativ beeinträchtigt werden.

[0036] In der Fig. 3 ist schematisch ein Schichtaufbau dargestellt mit einer IR-stimulierbaren Quantendot-Beschichtung 23, auf der eine thermochrome Beschichtung 25 angeordnet ist. Wie zuvor beschrieben worden ist, kann die thermochrome Beschichtung 25 bei einer bestimmten Temperatur ihre Farbe ändern oder sogar durchsichtig werden. So ist bei dieser Temperatur die Sichtbarkeit einer darunterliegenden Quantendot-Beschichtung 23 gegeben oder eben nicht mehr gegeben. Des Weiteren kann durch die thermochrome Beschichtung 25 eventuell ein Farbwechsel erfolgen. Anhand der Fig. 3 ist es auch leicht vorstellbar, wie ein Schichtaufbau mit noch mehr Schichten erfolgen könnte, beispielsweise auch mehrere IR-stimulierbare Quantendot-Beschichtungen übereinander.

[0037] In der Fig. 4 ist eine Draufsicht auf das Kochfeld 11 aus der Fig. 1 mit Leuchten einer IR-stimulierbaren Quantendot-Beschichtung 23c als Leuchtanzeige 24 in Form eines umlaufenden, punktiert dargestellten leuchtenden Rings. Diese Leuchtanzeige 24 ist durch die Kochfeldplatte 13 hindurch erkennbar und kann beispielsweise eine Betriebsanzeige oder Heißanzeige für den Strahlungsheizkörper 16 bzw. dessen Heiz-Betrieb darstellen.

[0038] In der Fig. 5 ist ein Abstrahlspektrum einer IR-stimulierbaren Quantendot-Beschichtung bzw. von Material mit Quantendots dargestellt. Es handelt sich um Quantendots der Firma CAN in Hamburg mit der Bezeichnung CANdots Series X Grün. Diese Quantendots bestehen aus sogenannten "Core" particles aus NaYF4:Yb, Er. Dies ist die untere Kurve mit den sehr geringen Ausschlägen bei etwa 540nm sowie 650nm. Sie sind durch IR-Strahlung anregbar zum Leuchten.

[0039] Des Weiteren ist die obere Kurve für Quantendots aus sogenannten "Core/Shell" particles dargestellt. Diese bestehen aus NaYF4:Yb, Er/NaYF4. Die Maxima dieser Emission bzw. Strahlung sind weitaus höher, liegen aber im Prinzip bei etwa derselben Wellenlänge vor. Die entstehende Farbe ist dann eben grün. Eine Bestrahlung der jeweiligen IR-stimulierbaren Materialien mit Quantendots erfolgt durch nahes IR-Licht mit einer Wellenlänge von 980nm, beispielsweise wie es im Spektrum des Strahlungsheizkörpers 16 bzw. des Widerstandsheizers 21 im Heiz-Betrieb enthalten ist.


Ansprüche

1. Kochfeld mit einer Kochfeldplatte und mit mindestens einer darunter angeordneten Heizeinrichtung, gekennzeichnet durch:

- das Kochfeld weist eine Kochfeldplatte auf, die so ausgebildet ist, dass sie im für das menschliche Auge sichtbaren Wellenlängenbereich Licht durchlässt,

- die Heizeinrichtung weist einen elektrischen Widerstandsheizer und einen Träger mit Wärmedämmung auf, wobei der elektrisch Widerstandsheizer an dem Träger mit Wärmedämmung angeordnet ist,

- IR-stimulierbares Material als Leuchtanzeige bzw. Beleuchtung, das derart ausgebildet ist, dass es durch Licht im IR-Wellenlängenbereich anregbar ist zur Lichtabgabe,

- das IR-stimulierbare Material ist am Widerstandsheizer und/oder an der Wärmedämmung und/oder an der Kochfeldplatte und/oder an einem zusätzlichen Träger angeordnet.


 
2. Kochfeld nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das IR-stimulierbare Material eine Langzeittemperaturstabilität bei Temperaturen von über 1000°C bis 1300°C aufweist.
 
3. Kochfeld nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das IR-stimulierbare Material Erbium enthält bzw. mit Erbium dotiert ist, vorzugsweise Er3+.
 
4. Kochfeld nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das IR-stimulierbare Material Quantendots sind bzw. dass es Quantendots aufweist.
 
5. Kochfeld nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das IR-stimulierbare Material als Leuchtanzeige im Bereich bzw. Heizbereich der mindestens einen Heizeinrichtung vorgesehen ist.
 
6. Kochfeld nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das IR-stimulierbare Material zumindest teilweise direkt über der Heizeinrichtung an der Kochfeldplatte angeordnet ist, vorzugsweise an der Unterseite der Kochfeldplatte, wobei insbesondere das IR-stimulierbare Material als Beschichtung unlösbar an der Kochfeldplatte aufgebracht ist.
 
7. Kochfeld nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das IR-stimulierbare Material integraler Bestandteil der Kochfeldplatte ist bzw. dem Material der Kochfeldplatte beigemischt ist.
 
8. Kochfeld nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das IR-stimulierbare Material direkt an der Heizeinrichtung vorgesehen ist, vorzugsweise an der Wärmedämmung, wobei insbesondere das IR-stimulierbare Material als Beschichtung an der Wärmedämmung aufgebracht ist.
 
9. Kochfeld nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das IR-stimulierbare Material direkt an der Heizeinrichtung vorgesehen ist, vorzugsweise direkt an dem Widerstandsheizer, wobei insbesondere das IR-stimulierbare Material als Beschichtung an dem Widerstandsheizer aufgebracht ist.
 
10. Kochfeld nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das IR-stimulierbare Material an einem an der Heizeinrichtung angebrachten Träger aus Metall, Glas oder Glaskeramik zwischen der Heizeinrichtung und der Kochfeldplatte angebracht ist, wobei vorzugsweise der Träger zwischen der Heizeinrichtung und der Kochfeldplatte als Lichtleiter ausgebildet ist.
 
11. Kochfeld nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass IR-stimulierbares Material für die Darstellung von zwei unterschiedlichen Farben bei Betrieb als Leuchtanzeige ausgebildet ist, wobei die zwei unterschiedlichen Farben durch unterschiedliche Beaufschlagung mit unterschiedlichen Temperaturen entstehen.
 
12. Kochfeld nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Schichtaufbau thermochromes Material über dem IR-stimulierbaren Material vorgesehen ist, insbesondere an der Kochfeldplatte oder unter der Kochfeldplatte, vorzugsweise mit gleicher flächenmäßiger Überdeckung.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente