[0001] Die Erfindung betrifft ein Kochfeld mit einer Kochfeldplatte und mit mindestens einer
darunter angeordneten Heizeinrichtung.
[0002] Beispielsweise aus der
DE 102011085112 A1 oder der
DE 102012204546 A1 sind Anzeigen bzw. Leuchtanzeigen an Kochfeldern bekannt, die nicht einfach nur mit
einem Leuchtmittel wie beispielsweise einer sichtbar angeordneten LED arbeiten. Hier
werden Materialien mit außergewöhnlichen Eigenschaften verwendet.
AUFGABE und LÖSUNG
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein eingangs genanntes Kochfeld zu schaffen,
mit dem Probleme des Standes der Technik gelöst werden können und es insbesondere
möglich ist, eine vorteilhafte Leuchtanzeige an einem Kochfeld zu schaffen.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Kochfeld mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte
sowie bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der weiteren Ansprüche
und werden im Folgenden näher erläutert. Der Wortlaut der Ansprüche wird durch ausdrückliche
Bezugnahme zum Inhalt der vorliegenden Anmeldung gemacht.
[0005] Es ist vorgesehen, dass das Kochfeld eine Kochfeldplatte und mindestens eine darunter
angeordnete Heizeinrichtung aufweist. Die Kochfeldplatte kann vorteilhaft aus Hartglas
oder aus Glaskeramik bestehen, wie dies an sich bekannt ist. Sie kann weitgehend durchsichtig
oder rötlich-braun eingefärbt sein. Die Kochfeldplatte ist vorteilhaft so ausgebildet,
dass sie in einem für das menschliche Auge sichtbaren Wellenlängenbereich Licht durchlässt,
auch wenn dies nur eine geringe Durchlässigkeit ist. Dieser Wellenlängenbereich reicht
von etwa 380nm bis 780nm. Die Durchlässigkeit muss nicht für unbedingt für den gesamten
für das menschliche Auge sichtbaren Wellenlängenbereich gelten, sondern kann auch
für schmale Bereiche bzw. im Wesentlichen einzelne Farben gelten. Im IR-Wellenlängenbereich
kann die Kochfeldplatte lichtdurchlässig sein bzw. eine Transmission von mehr als
50% aufweisen, vorteilhaft mehr als 80% oder sogar als 90%. Dies ist vor allem bei
einer Verwendung von Strahlungsheizkörpern bzw. allgemein elektrischen Widerstandsheizern,
die sehr hohe Temperaturen und somit einen sehr starken IR-Strahlungsanteil aufweisen,
von Vorteil.
[0006] Die Heizeinrichtung arbeitet elektrisch und weist bevorzugt einen elektrischen Widerstandsheizer
auf, der an einem Träger mit Wärmedämmung angeordnet ist. Dies kann einerseits ein
sogenannter bandförmiger Widerstandsheizer als Strahlungsheizer sein, wie er beispielsweise
aus der
EP 585831 A1 bekannt ist. Hier liegt der elektrische Widerstandsheizer mit seinem Band frei an
der Atmosphäre, wobei er teilweise an einem Träger mit einer Wärmedämmung angeordnet
ist. Die Wärmedämmung kann vorteilhaft flach bzw. plattenartig oder tellerartig ausgebildet
sein, wobei der Widerstandsheizer bzw. das Widerstandsheizelement darauf aufliegt
unter möglicher Teileinbettung.
[0007] Alternativ kann die Heizeinrichtung einen elektrischen Widerstandsheizer in Form
eines sogenannten Rohrheizkörpers aufweisen, wie er beispielsweise aus der
DE 102009048495 A1 bekannt ist. Dabei liegt das eigentliche Widerstandsheizelement von isolierendem
Material umgeben in einem Metallrohr, das letztlich von dem Widerstandsheizelement
erhitzt bzw. sogar zum Glühen gebracht werden kann und dann ebenfalls als Strahlungsheizer
arbeitet. In einer weiteren Alternative kann ein elektrischer Widerstandsheizer eine
sogenannte Halogenlampe sein, auch als Hellstrahler bekannt, wie sie ebenfalls für
Kochfelder verwendet werden können. Auch die alternativen Widerstandsheizer sind an
Trägern mit Wärmedämmung angeordnet, um die Wärmeabstrahlung nach oben zu einem auf
der Kochfeldplatte darüber aufgesetzten Kochgefäß zu vergrößern bzw. die Energieeffizienz
zu verbessern. Des Weiteren sollte eine Erwärmung des Kochfelds nach unten in ein
Einbaumöbel odgl. nicht zu groß sein.
[0008] Ein IR-stimulierbares Material, welches eine Leuchtanzeige bzw. eine Beleuchtung
bildet, ist so ausgebildet, dass es durch Licht im IR-Wellenlängenbereich angeregt
werden kann und dann Licht abgibt. So kann es als vorgenannte Leuchtanzeige bzw. Beleuchtung
dienen. Dieser Effekt ist eine Fluoreszenz bzw. diese Materialien werden auch Anti-Stokes-Materialien
genannt. Licht im IR-Wellenlängenbereich ist ja durch den vorgenannten Widerstandsheizer
während des Heiz-Betriebs auf alle Fälle vorhanden und üblicherweise auch noch eine
kurze Zeit danach, während eben der Widerstandsheizer beispielsweise nach Ausschalten
noch heiß genug ist bzw. solange er noch nicht zu stark abgekühlt ist. Durch die Verwendung
des IR-stimulierbaren Materials, welches insbesondere Material mit Quantendots sein
kann, kann eine Leuchtanzeige bzw. Beleuchtung erzeugt werden mit anderen Farben als
mit rot bis orange bzw. orange-gelb, wie es übliche glühende Widerstandsheizer emittieren.
Solche IR-stimulierbaren Materialien sind auch aus der
US 4806772 A bekannt, deren Inhalt bzgl. dieser Materialien durch ausdrückliche Bezugnahme zum
Inhalt der vorliegenden Anmeldung gemacht wird.
[0009] Das IR-stimulierbare Material ist dabei am Widerstandsheizer und/oder an der Wärmedämmung
und/oder an der Kochfeldplatte und/oder an einem zusätzlichen Träger angeordnet. Vorteilhaft
befindet sich das IR-stimulierbare Material im unmittelbaren Bereich der starken Bestrahlung
mit Wärmestrahlung durch die Heizeinrichtung bzw. den Widerstandsheizer. Die Anordnung
des IR-stimulierbaren Materials an einem zusätzlichen Träger odgl., der an der Heizeinrichtung
bzw. vor allem an der Wärmedämmung angeordnet sein kann, bedeutet zwar den Aufwand
eines zusätzlichen Teils, der bei Verwendung ohnehin vorhandener Teile des Kochfelds
bzw. der Heizeinrichtung entfällt, ist aber möglich.
[0010] Dieses IR-stimulierbare Material sollte entsprechend temperaturstabil gewählt werden,
so dass eine Langzeittemperaturstabilität für Temperaturen von über 1000°C gegeben
ist. Diese sollten vor allem bei freiliegenden elektrischen Widerstandsheizern, die
im Heiz-Betrieb sichtbar hell glühen, sogar noch höher reichen, beispielsweise bis
1300°C. Vorgenannte Rohrheizkörper werden in der Regel nicht heißer als 1000°C, selbst
wenn sie bereits beginnen zu glühen.
[0011] Ein Vorteil der hohen Temperaturbeständigkeit bzw. Temperaturstabilität der Materialien
ist neben der Verwendung bei hohen Heizleitertemperaturen auch, dass diese Temperaturbeständigkeit
Herstellungsverfahren bei hohen Temperaturen wie z.B. Emaillieren, Gießen, Sintern,
Einbrennen odgl. erst ermöglicht.
[0012] Das IR-stimulierbare Material kann allgemein Selten-Erd-dotiert sein. Vorteilhaft
kann es Erbium enthalten bzw. mit Erbium dotiert sein. Dies kann besonders vorteilhaft
Er
3+ sein. Das IR-stimulierbare Material ist bevorzugt Material mit sogenannten Quantendots
oder Quantenrods. Derartige Materialien, auch Anti-Stokes-Materialien genannt, strahlen
eben bei Anregung durch IR-Strahlung bzw. Wärme sichtbares Licht ab. Durch die Größe
der Bestandteile des Materials, insbesondere der Quantendots, kann in gewissen Grenzen
die Wellenlänge des emittierten Lichts beeinflusst werden. So kann beispielsweise
durch Quantendots von der Firma CAN aus Hamburg unter dem Produktnamen CANdots Series
X Grün eine Spitze des von dem Material mit den Quantendots emittierten Lichts im
Wellenlängenbereich zwischen 510nm und 560nm erreicht werden. In einem anderen Wellenlängenbereich
zwischen 640nm und 690nm kann eine weitere Emissionsspitze gegeben sein.
[0013] Das IR-stimulierbare Material kann als von oben durch die Kochfeldplatte hindurch
erkennbare Leuchtanzeige vorgesehen sein, vorteilhaft im Bereich bzw. Heizbereich
der mindestens einen Heizeinrichtung. In einer Ausgestaltung der Erfindung ist es
möglich, dass das IR-stimulierbare Material zumindest teilweise direkt über der Heizeinrichtung
an der Kochfeldplatte angeordnet ist, vorzugsweise an der Unterseite der Kochfeldplatte.
Eine Anbringung an der Oberseite der Kochfeldplatte wäre zwar auch möglich, hier ist
aber die mechanische Beanspruchung im täglichen Gebrauch beim Kochen auf Dauer zu
groß für die Widerstandsfähigkeit dieser IR-stimulierbaren Materialien bzw. von Quantendots.
Deswegen wird es als vorteilhaft angesehen, wenn das IR-stimulierbare Material an
der Unterseite der Kochfeldplatte angeordnet ist bzw. auf die Unterseite der Kochfeldplatte
aufgebracht ist. Dabei ist es vorteilhaft als Beschichtung an der Kochfeldplatte aufgebracht.
Es sollte aber gleichzeitig noch weitgehend oder sogar vollständig durchlässig sein
für die IR-Wärmestrahlung des Widerstandsheizelements nach außen.
[0014] In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung kann das IR-stimulierbare Material
integraler Bestandteil der Kochfeldplatte sein bzw. dem Material der Kochfeldplatte
beigemischt sein. Hier bildet das IR-stimulierbare Material also keine Beschichtung,
sondern ist in das Material der Kochfeldplatte eingebaut. Des Weiteren ist es möglich,
das IR-stimulierbare Material derart in das Material der Kochfeldplatte einzumischen,
dass bestimmte Formen oder Symbole gebildet werden, insbesondere abgestimmt auf die
spätere Anordnung der Heizeinrichtung an dem Kochfeld. So können aufwändige Beschichtungsverfahren
entfallen.
[0015] In einer weiteren alternativen Ausgestaltung der Erfindung kann das IR-stimulierbare
Material an der Heizeinrichtung vorgesehen sein, vorteilhaft direkt daran. Dabei kann
es beispielsweise direkt an der vorgenannten Wärmedämmung oder an dem vorgenannten
Träger vorgesehen sein, da dadurch die Eigenschaften bzgl. der Wärmeerzeugung und
Wärmeabstrahlung am Widerstandsheizer geringer sind. Die Temperatur an einem freiliegenden
Widerstandsheizer ist auch mit den vorgenannten 1000°C bis 1100°C sehr hoch und somit
thermisch sehr anspruchsvoll sowohl für das IR-stimulierbare Material als auch für
den Betrieb der Heizeinrichtung. An der Wärmedämmung kann das IR-stimulierbare Material
einerseits als Beschichtung aufgebracht sein, beispielsweise an den von außen bzw.
von oben gut erkennbaren Flächen oder Bereichen der Wärmedämmung. Eine solche Wärmedämmung
kann beispielsweise ausgebildet sein entsprechend der
EP 750444 A, wie sie für Strahlungsheizeinrichtungen häufig verwendet wird. Für flächige und
nicht allzu feine bzw. detaillierte Beschichtungen eignet sich diese Oberfläche diese
Wärmedämmung.
[0016] Das IR-stimulierbare Material kann andererseits auch in das Material der Wärmedämmung
eingemischt werden, beispielsweise die Quantendots direkt, und somit kann eine integrale
Herstellung erfolgen, beispielsweise als Verpressen. Dann ist jedoch der Bedarf an
solchem IRstimulierbaren Material sehr hoch für den relativ geringen Anteil, der dann
später an von oben sichtbaren Oberflächen vorgesehen ist.
[0017] Bevorzugt können bestimmte, nach oben gerichtete bzw. von oben besonders gut erkennbare
Flächen der Wärmedämmung mit dem IR-stimulierbaren Material versehen sein. Dies kann
beispielsweise ein um den Widerstandsheizer umlaufender Randbereich des Trägers bzw.
der Wärmedämmung sein, alternativ ein freier Mittelbereich.
[0018] In nochmals weiterer alternativer Ausgestaltung der Erfindung kann das IR-stimulierbare
Material auch direkt an der Heizeinrichtung vorgesehen sein, und zwar direkt an dem
Widerstandsheizer. Dies bietet sich vor allem dann an, wenn der Widerstandsheizer
ein vorgenannter Rohrheizkörper ist, dessen Oberfläche bzw. Außenhülle, üblicherweise
ein Metallrohr, Temperaturen von weniger als 1000 °C erreicht, also weniger heiß ist
als ein vorgenannter freiliegender Widerstandsheizer eines Strahlungsheizkörpers.
[0019] Allgemein wird es als vorteilhaft angesehen, wenn solche Bereiche mit IR-stimulierbarem
Material versehen bzw. beschichtet sind, die von oben gut erkennbar sind. So braucht
beispielsweise bei einem Widerstandsheizer nach Art eines Rohrheizkörpers keine vollumfängliche
Beschichtung des Rohrheizkörpers vorgesehen zu werden, eine Beschichtung an der Oberseite
mit IR-stimulierbarem Material reicht aus.
[0020] Das IR-stimulierbare Material kann alternativ an einem an der Heizeinrichtung angebrachten
Träger angebracht sein entsprechend dem vorgenannten zusätzlichen Träger, der vorteilhaft
aus Metall, Glas oder Glaskeramik bestehen kann. Der Träger kann zwischen der Heizeinrichtung
und der Kochfeldplatte angeordnet sein. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann
der Träger zwischen der Heizeinrichtung und der Kochfeldplatte als Lichtleiter oder
Lichtkanal ausgebildet sein.
[0021] In vorteilhafter Ausbildung der Erfindung kann ein Material mit zwei verschiedenen
Quantendots bzw. zwei verschiedenen Arten von Quantendots vorgesehen werden, welche
für die Darstellung von zwei unterschiedlichen Farben bei Betrieb als Leuchtanzeige
ausgebildet sind. Die zwei unterschiedlichen Farben entstehen dann durch unterschiedliche
Beaufschlagung mit unterschiedlichen Temperaturen. So ist nicht nur allgemein eine
durch IR- bzw. Wärmestrahlung ausgelöste Leuchtanzeige bzw. Beleuchtung an einem Kochfeld
möglich, sondern auch noch eine je nach Temperatur farblich unterschiedliche Leuchtanzeige.
Dies ist beispielsweise für Restwärme-Heizanzeigen an einem Kochfeld von Vorteil.
[0022] In Ausgestaltung der Erfindung kann in einem Schichtaufbau thermochromes Material
über dem IR-stimulierbaren Material vorgesehen sein. Hier kann ein Schichtaufbau gewählt
werden, der an der Kochfeldplatte bzw. an ihrer Unterseite oder unter der Kochfeldplatte
vorgesehen sein sollte. Dabei wird es als vorteilhaft angesehen, wenn die Ausdehnung
des thermochromen Materials in etwa genauso groß ist wie diejenige des IR-stimulierbaren
Materials darunter, zumindest sollte es die gleiche flächenmäßige Überdeckung aufweisen.
Alternativ können auch bestimmte Bereiche überdeckt und bestimmte Bereiche freigelassen
werden, so dass bei Überschreiten einer bestimmten Temperatur für dieses thermochrome
Material ein darunterliegendes IR-stimulierbares Material erst sichtbar wird, wenn
das thermochrome Material seinen Farbwechsel hat.
[0023] Zur Herstellung einer Beschichtung mit dem IR-stimulierbaren Material bzw. mit Quantendots
kann ein Ausgangsmaterial, häufig ein Pulver, in einer Dispersion verarbeitet sein.
Dieses wiederum kann einem Dispersionsmaterial wie einer Farbe oder sonstigem Trägermaterial
beigemischt sein. Dies kann dann wiederum auf gewünschte Art und Weise eingemischt
oder aufgebracht werden.
[0024] Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung
und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich alleine
oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung
und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige
Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird. Die Unterteilung
der Anmeldung in einzelne Abschnitte und Zwischen-Überschriften beschränken die unter
diesen gemachten Aussagen nicht in ihrer Allgemeingültigkeit.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0025] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt
und werden im Folgenden näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- einen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Kochfeld mit Strahlungsheizkörper, an dem
auf unterschiedliche Arten IR-stimulierbare bzw. Quantendot-Beschichtungen aufgebracht
sind,
- Fig. 2
- einen Schnitt durch einen Rohrheizkörper als alternative Heizeinrichtung,
- Fig. 3
- eine Schemadarstellung einer mehrschichtigen Beschichtung mit einer thermochromen
Beschichtung über einer Quantendot-Beschichtung,
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf das Kochfeld entsprechend Fig. 1 mit strichliertem Strahlungsheizkörper
und punktiertem Leuchtring einer leuchtenden Quantendot-Beschichtung und
- Fig. 5
- ein Strahlungsspektrum von Quantendots mit zwei hauptsächlichen Wellenlängenbe-reichen
der Abstrahlung.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
[0026] In der Fig. 1 ist im Schnitt ein erfindungsgemäßes Kochfeld 11 dargestellt, das weitgehend
auf übliche Art und Weise ausgebildet ist. Es weist eine Kochfeldplatte 13 auf, vorteilhaft
aus Glaskeramik wie beispielsweise KeraVision der Firma EuroKera oder Hightrans der
Firma SCHOTT. An einer Unterseite 14 der Kochfeldplatte 13 ist ein Strahlungsheizkörper
16 angedrückt, wie dies üblich ist. Das Kochfeld kann mehrere solche Strahlungsheizkörper
aufweisen.
[0027] Der Strahlungsheizkörper 16 ist weitgehend gemäß dem eingangs genannten Stand der
Technik aufgebaut und weist einen teller- oder plattenartigen Träger 17 aus einem
Wärmedämm-Material auf. Er weist außen angesetzt oder angeformt einen umlaufenden
Trägerrand 18 auf. Unter Umständen kann der Träger 17 aus dem Wärmedämm-Material auch
in einer Art Blechteller gehalten sein, was für die Erfindung aber keine Rolle spielt.
Zwischen Trägerrand 18 und Träger 17 kann eine schräge Randkehle 19 vorgesehen sein.
Auf dem Träger 17 ist stehend ein Widerstandsheizer 21 angeordnet. Er weist die Form
eines aufrechtstehenden Flachbands auf und verläuft spiralig oder mäanderförmig auf
dem Träger 17.
[0028] Eine Beschichtung mit IR-stimulierbarem Material, hier mit Material mit Quantendots,
kann auf unterschiedliche Art und Weise an dem Strahlungsheizkörper 16 bzw. dem Träger
17 oder dem Trägerrand 18 angeordnet werden. Eine erste Möglichkeit ist eine Quantendot-Beschichtung
23a auf der Oberseite des Trägerrands 18. Sie kann ganz umlaufend sein oder einzelne
Punkte, Bereiche, Symbole odgl. bilden. Da diese Quantendot-Beschichtung 23a direkt
an die Unterseite 14 der Kochfeldplatte 13 angedrückt wird, ist ihre Sichtbarkeit
von oben sehr gut. Gleichzeitig wird sie aber möglicherweise nur in geringem Maß von
der IR-Strahlung des Widerstandsheizers 21 des Strahlungsheizkörpers 16 erreicht.
Ein solches IR-stimulierbares Material kann entweder eingangs Quantendots mit Erbium-Dotierung
aufweisen oder entsprechend der vorgenannten
US 4806772 A ausgebildet sein.
[0029] Eine weitere IR-stimulierbare Quantendot-Beschichtung 23b ist an der nach innen weisenden
Seite des Trägerrands 18 vorgesehen. Sie kann auch ganz oder weitgehend umlaufend
als eine Art Ring ausgebildet sein, alternativ als einzelne Punkte odgl., wie zuvor
für die Quantendot-Beschichtung 23a ausgeführt worden ist. Die Sichtbarkeit der Quantendot-Beschichtung
23b an den Seiten des Trägerrands 18 von oben ist zwar weniger gut, dafür kann sie
aber sehr gut von der IR-Strahlung des Widerstandsheizers 21 angestrahlt werden.
[0030] Eine weitere IR-stimulierbare Quantendot-Beschichtung 23c ist auf die Randkehle 19
angebracht, die extra zu diesem Zweck vorgesehen ist. Diese Quantendot-Beschichtung
23c ist sowohl recht gut von oben zu erkennen als auch gut von der IR-Strahlung des
Widerstandsheizers 21 anstrahlbar. Auch hier kann eine Beschichtung in unterschiedlichen
Formen erfolgen, als langer oder sogar durchgehender Streifen, alternativ als einzelne
Punkte, Symbole odgl..
[0031] Gemäß einer weiteren Möglichkeit kann eine IR-stimulierbare Quantendot-Beschichtung
23d auf den Träger 17 bzw. dessen Oberseite aufgebracht werden, beispielsweise mittig,
aber auch am Randbereich. Hier ist zwar unter Umständen nicht besonders viel Fläche
verfügbar, sowohl Sichtbarkeit als auch Anstrahlbarkeit sind jedoch sehr gut.
[0032] Eine nochmals weitere Möglichkeit einer IR-stimulierbaren Beschichtung ist eine Quantendot-Beschichtung
23e an der Unterseite 14 der Kochfeldplatte 13. Sie weist den Vorteil auf, dass sie
sowohl sehr gut von oben sichtbar ist als auch sehr gut von der IR-Strahlung des Widerstandsheizers
21 anstrahlbar ist. Allerdings weist sie den Nachteil auf, dass sie nicht an dem Strahlungsheizkörper
16 selbst angebracht ist, sondern eben an der Kochfeldplatte 13. Sie muss also in
komplett anderen Arbeitsschritten aufgebracht werden.
[0033] Alternativ zu einer Beschichtung ist jeweils auch ein Bekleben mit einer Folie, einer
Glasplatte oder einem sonstigen geeigneten Träger möglich, auf dem eine Quantendot-Beschichtung
23 aufgebracht ist.
[0034] In Fig. 2 ist eine alternative Heizeinrichtung dargestellt, wie sie für einen Backofen
oder auch für ein Kochfeld verwendet werden könnte. Ein Rohrheizkörper 116 weist ein
metallisches Rohr auf, in dem ein Heizdraht 121 verläuft. Zusätzlich ist das Rohr
mit pulverartigem oder körnigem Isoliermaterial gefüllt. Ein solcher Rohrheizkörper
116 kann auf eingangs genannte Art und Weise ausgebildet sein und den vorgenannten
Widerstandsheizer bilden.
[0035] Oben auf dem Rohrheizkörper 116 ist eine IR-stimulierbare Quantendot-Beschichtung
123 aufgebracht. Sie kann im Wesentlichen die obere Hälfte bedecken, beispielsweise
aber auch nur ein oberes Drittel oder oberes Viertel, welches eben möglichst gut von
oben zu sehen bzw. zu erkennen ist. Zwar können auch die Widerstandsheizer 21 des
Strahlungsheizkörpers 16 der Fig. 1 direkt mit einer Quantendot-Beschichtung versehen
werden. Deren hohe Temperaturen im Heiz-Betrieb von etwa 1100°C machen eine Beschichtung
jedoch schwierig. Außerdem könnte der Wirkungsgrad negativ beeinträchtigt werden.
[0036] In der Fig. 3 ist schematisch ein Schichtaufbau dargestellt mit einer IR-stimulierbaren
Quantendot-Beschichtung 23, auf der eine thermochrome Beschichtung 25 angeordnet ist.
Wie zuvor beschrieben worden ist, kann die thermochrome Beschichtung 25 bei einer
bestimmten Temperatur ihre Farbe ändern oder sogar durchsichtig werden. So ist bei
dieser Temperatur die Sichtbarkeit einer darunterliegenden Quantendot-Beschichtung
23 gegeben oder eben nicht mehr gegeben. Des Weiteren kann durch die thermochrome
Beschichtung 25 eventuell ein Farbwechsel erfolgen. Anhand der Fig. 3 ist es auch
leicht vorstellbar, wie ein Schichtaufbau mit noch mehr Schichten erfolgen könnte,
beispielsweise auch mehrere IR-stimulierbare Quantendot-Beschichtungen übereinander.
[0037] In der Fig. 4 ist eine Draufsicht auf das Kochfeld 11 aus der Fig. 1 mit Leuchten
einer IR-stimulierbaren Quantendot-Beschichtung 23c als Leuchtanzeige 24 in Form eines
umlaufenden, punktiert dargestellten leuchtenden Rings. Diese Leuchtanzeige 24 ist
durch die Kochfeldplatte 13 hindurch erkennbar und kann beispielsweise eine Betriebsanzeige
oder Heißanzeige für den Strahlungsheizkörper 16 bzw. dessen Heiz-Betrieb darstellen.
[0038] In der Fig. 5 ist ein Abstrahlspektrum einer IR-stimulierbaren Quantendot-Beschichtung
bzw. von Material mit Quantendots dargestellt. Es handelt sich um Quantendots der
Firma CAN in Hamburg mit der Bezeichnung CANdots Series X Grün. Diese Quantendots
bestehen aus sogenannten "Core" particles aus NaYF
4:Yb, Er. Dies ist die untere Kurve mit den sehr geringen Ausschlägen bei etwa 540nm
sowie 650nm. Sie sind durch IR-Strahlung anregbar zum Leuchten.
[0039] Des Weiteren ist die obere Kurve für Quantendots aus sogenannten "Core/Shell" particles
dargestellt. Diese bestehen aus NaYF
4:Yb, Er/NaYF
4. Die Maxima dieser Emission bzw. Strahlung sind weitaus höher, liegen aber im Prinzip
bei etwa derselben Wellenlänge vor. Die entstehende Farbe ist dann eben grün. Eine
Bestrahlung der jeweiligen IR-stimulierbaren Materialien mit Quantendots erfolgt durch
nahes IR-Licht mit einer Wellenlänge von 980nm, beispielsweise wie es im Spektrum
des Strahlungsheizkörpers 16 bzw. des Widerstandsheizers 21 im Heiz-Betrieb enthalten
ist.
1. Kochfeld mit einer Kochfeldplatte und mit mindestens einer darunter angeordneten Heizeinrichtung,
gekennzeichnet durch:
- das Kochfeld weist eine Kochfeldplatte auf, die so ausgebildet ist, dass sie im
für das menschliche Auge sichtbaren Wellenlängenbereich Licht durchlässt,
- die Heizeinrichtung weist einen elektrischen Widerstandsheizer und einen Träger
mit Wärmedämmung auf, wobei der elektrisch Widerstandsheizer an dem Träger mit Wärmedämmung
angeordnet ist,
- IR-stimulierbares Material als Leuchtanzeige bzw. Beleuchtung, das derart ausgebildet
ist, dass es durch Licht im IR-Wellenlängenbereich anregbar ist zur Lichtabgabe,
- das IR-stimulierbare Material ist am Widerstandsheizer und/oder an der Wärmedämmung
und/oder an der Kochfeldplatte und/oder an einem zusätzlichen Träger angeordnet.
2. Kochfeld nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das IR-stimulierbare Material eine Langzeittemperaturstabilität bei Temperaturen
von über 1000°C bis 1300°C aufweist.
3. Kochfeld nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das IR-stimulierbare Material Erbium enthält bzw. mit Erbium dotiert ist, vorzugsweise
Er3+.
4. Kochfeld nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das IR-stimulierbare Material Quantendots sind bzw. dass es Quantendots aufweist.
5. Kochfeld nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das IR-stimulierbare Material als Leuchtanzeige im Bereich bzw. Heizbereich der mindestens
einen Heizeinrichtung vorgesehen ist.
6. Kochfeld nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das IR-stimulierbare Material zumindest teilweise direkt über der Heizeinrichtung
an der Kochfeldplatte angeordnet ist, vorzugsweise an der Unterseite der Kochfeldplatte,
wobei insbesondere das IR-stimulierbare Material als Beschichtung unlösbar an der
Kochfeldplatte aufgebracht ist.
7. Kochfeld nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das IR-stimulierbare Material integraler Bestandteil der Kochfeldplatte ist bzw.
dem Material der Kochfeldplatte beigemischt ist.
8. Kochfeld nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das IR-stimulierbare Material direkt an der Heizeinrichtung vorgesehen ist, vorzugsweise
an der Wärmedämmung, wobei insbesondere das IR-stimulierbare Material als Beschichtung
an der Wärmedämmung aufgebracht ist.
9. Kochfeld nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das IR-stimulierbare Material direkt an der Heizeinrichtung vorgesehen ist, vorzugsweise
direkt an dem Widerstandsheizer, wobei insbesondere das IR-stimulierbare Material
als Beschichtung an dem Widerstandsheizer aufgebracht ist.
10. Kochfeld nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das IR-stimulierbare Material an einem an der Heizeinrichtung angebrachten Träger
aus Metall, Glas oder Glaskeramik zwischen der Heizeinrichtung und der Kochfeldplatte
angebracht ist, wobei vorzugsweise der Träger zwischen der Heizeinrichtung und der
Kochfeldplatte als Lichtleiter ausgebildet ist.
11. Kochfeld nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass IR-stimulierbares Material für die Darstellung von zwei unterschiedlichen Farben
bei Betrieb als Leuchtanzeige ausgebildet ist, wobei die zwei unterschiedlichen Farben
durch unterschiedliche Beaufschlagung mit unterschiedlichen Temperaturen entstehen.
12. Kochfeld nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Schichtaufbau thermochromes Material über dem IR-stimulierbaren Material
vorgesehen ist, insbesondere an der Kochfeldplatte oder unter der Kochfeldplatte,
vorzugsweise mit gleicher flächenmäßiger Überdeckung.