[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bearbeiten eines frei zugänglichen Wandbereiches
eines in einer Spanneinrichtung drehfest eingespannten Rohres.
[0002] Derartige Vorrichtungen sind im Stand der Technik grundsätzlich bekannt, z. B. aus
dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 297 20 321 U1. Diese Gebrauchsmusterschrift offenbart eine Vorrichtung zum Umformen eines Rohrendes
mit einer Spanneinrichtung zum kraftschlüssigen Halten des Rohres mittels Druckspannung.
Die Spanneinrichtung weist über einen Umfang verteilt konische Spannkeile auf, die
in einer konischen Bohrung einer Spannhülse gleitbar geführt sind. Die Spannkeile
sind mit Spannbacken ausgerüstet, denen am Bereich eines vergleichsweise größeren
Durchmessers der Spannhülse ein Umformwerkzeug zugeordnet ist. Hydraulische Kraftmittel
dienen zur Ausführung einer Relativbewegung zwischen dem Umformwerkzeug und der Spanneinrichtung.
[0003] Weiterhin ist aus der nicht vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung mit dem
Aktenzeichen
10 2014 210 957.4 eine Vorrichtung zum Einbringen einer sickenähnlichen Einformung in einen frei zugänglichen
Wandbereich eines in einer Spanneinrichtung drehfest eingespannten Rohres bekannt.
Die Vorrichtung weist eine drehbar gelagerte Antriebswelle mit einem der Spanneinrichtung
zugewandten Ende auf, wobei die Antriebswelle derart ausgerichtet ist, dass ihre Längsachse
mit der Rohrachse des eingespannten Rohres fluchtet. Die Vorrichtung weist weiterhin
eine erste Antriebseinrichtung auf zum Drehantreiben der Antriebswelle. Weiterhin
weist die bekannte Vorrichtung einen Werkzeugkopf auf, der an dem der Spanneinrichtung
zugewandten freien Ende der Antriebswelle drehfest montiert ist. An dem Werkzeugkopf
ist eine Halteeinrichtung angebracht für ein Umformwerkzeug, beispielsweise einen
Innenrollierdorn, zum Umformen des Rohres. An der dem Werkzeugkopf abgewandten Stirnseite
der Halteeinrichtung ist mindestens eine radial verlagerbare Stützrollenhalteeinrichtung
zum Halten einer frei drehbaren Stützrolle angeordnet. Die Stützrolle dient zum Abrollen
auf der Außenseite des frei zugänglichen Wandbereiches des Rohres. Typischerweise
sind drei der Stützrollenhalteeinrichtungen vorgesehen, die sich alle radial erstrecken
und jeweils um einen Winkel von 120 ° in Umfangsrichtung versetzt zueinander angeordnet
sind. Diese Anordnung bewirkt, dass der frei zugängliche Wandbereich des Rohres durch
die Stützrollen, die während des Betriebs der Vorrichtung auf der Außenseite des frei
zugänglichen Wandbereiches des Rohres abrollen, während seiner Bearbeitung durch das
Umformwerkzeug abgestützt wird.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine bekannte Vorrichtung zum Bearbeiten
eines Rohres dahingehend weiterzubilden, dass die Anlage der Stützrollen an der Außenseite
des frei zugänglichen Wandbereiches des Rohres weiter verbessert wird.
[0005] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1 gelöst. Dieser ist
dadurch gekennzeichnet, dass die Stützrollenhalteeinrichtung in radialer Richtung
zweigeteilt ist in einen inneren Teil zum Halten der Stützrolle und einen äußeren
Teil, und dass zwischen dem inneren Teil und dem äußeren Teil eine Druckfeder vorgesehen
ist zum Vorspannen des inneren Teils gegen den äußeren Teil auf einen maximalen Abstand.
[0006] Die erfindungsgemäß vorgesehene Druckfeder bewirkt vorteilhafterweise, dass der innere
Teil der Stützrollenhalteeinrichtung, und damit auch die Stützrolle, abgestützt gegen
den äußeren Teil, stets mit einer durch die Druckfeder generierten Vorspannkraft gegen
die Außenseite des Rohres gedrückt wird. Vorteilhafterweise gewährleistet die Vorspannung
eine Anlage der Stützrolle an der Außenseite des Rohres auch dann, wenn die Außenseite
des Rohres nicht ganz rund ausgebildet ist oder wenn die Stützrollenhalteeinrichtung
nicht ganz symmetrisch, d. h. nicht ganz koaxial zu der Außenseite des Rohres umläuft.
[0007] Gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind der innere und der äußere
Teil der Stützrollenhalteeinrichtung über eine Schraube miteinander verbunden. Die
Schraube ist zwar von radial innen nach radial außen in den äußeren Teil der Stützrollenhalteeinrichtung
fest eingeschraubt, allerdings wird der innere Teil der Stützrollenhalteeinrichtung
auch bei angezogener Schraube nicht gegen den äußeren Teil gepresst. Vielmehr ist
der Schaft der Schraube so lang ausgebildet, dass in radialer Richtung ein Spiel zwischen
dem inneren und äußeren Teil verbleibt. Der Schaft der Schraube dient zum Führen des
inneren Teils in radialer Richtung. Der innere Teil ist auf dem Schaft - im Rahmen
des Spiels - frei verschieblich bewegbar. Nach radial innen dient der Kopf der Schraube
als Anschlag bzw. Wegbegrenzung für den inneren Teil. Nach radial außen dient der
obere Teil der Stützrollenhalteeinrichtung als Anschlag bzw. Wegbegrenzung für den
inneren Teil.
[0008] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel sind die Bohrungen für die Schraube in dem
inneren und / oder dem äußeren Teil der Stützrollenhalteeinrichtung lokal, d. h. abschnittsweise
aufgeweitet zur Aufnahme der Druckfeder koaxial zu der Schraube. Die lokalen Aufweitungen
der Bohrung erstrecken sich in radialer Richtung nur so weit, dass die Druckfeder
immer unter Spannung steht, um die gewünschte Vorspannung zwischen dem äußeren und
dem inneren Teil der Stützrollenhalteeinrichtung zu gewährleisten.
[0009] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ein becherförmiger konischer Führungskopf vorgesehen, welcher koaxial und drehfest
aber axial verschiebbar an der Antriebswelle gelagert und zu der Spanneinrichtung
hin geöffnet ist. Der äußere Teil der Stützrollenhalteeinrichtung weist an seiner
radialen Außenseite eine Gleitfläche mit mindestens einem konischen Abschnitt auf
zum Entlanggleiten an der Innenseite der Wandung des konischen Führungskopfes. Aufgrund
der konischen Ausbildung des Führungskopfes bewirkt seine axiale Verschiebung die
Ausbildung einer Kraftkomponente in radialer Richtung auf die Stützrollenhalteeinrichtung.
Das gilt insbesondere dann, wenn die Stützrollenhalteeinrichtung mit der Gleitfläche
an ihrem äußeren Teil gegen die Innenseite der Wandung des Führungskopfes radial angestellt
und vorgespannt ist. Dazu dient die bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehene
weitere Druckfeder, die sich mit ihrem einen Ende an einem Anschlag an der Halteeinrichtung
und mit ihrem anderen Ende an einem Anschlag an dem äußeren Teil der Stützrollenhalteeinrichtung
abstützt bzw. zwischen diesen Anschlägen unter Vorspannung eingespannt ist.
[0010] Die Stützrolle ist an der der Längsachse der Vorrichtung zugewandten Seite des inneren
Teils der Stützrollenhalteeinrichtung achsparallel zu der Antriebswelle frei drehbar
gelagert. Die frei drehbare Lagerung ermöglicht ein Abrollen der Stützrolle auf der
Wandung des freien Endes des umzuformenden Rohres, wenn sich die Vorrichtung zum Bearbeiten
bzw. Umformen des Rohres um ihre Längsachse dreht. Durch das Vorsehen der freien Drehbarkeit
der Stützrolle werden Reibkräfte und Reibungsverluste minimiert.
[0011] Vorteilhafterweise wird der äußere Teil der Stützrollenhalteeinrichtung beim Entlanggleiten
an der inneren Wandung des Führungskopfes in axialer Richtung geführt. Zu diesem Zweck
weist die Wandung des Führungskopfes an ihrer Innenseite in mindestens einem Umfangswinkelbereich
eine sich in axialer Richtung erstreckende Führungsfläche mit mindestens einem konischen
Abschnitt auf.
[0012] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Umformwerkzeugs und der Stützrolle sind
Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0013] Der Beschreibung sind drei Figuren beigefügt, wobei
- Figur 1
- einen Längsschnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung bei geöffneter Stützrollenhalteeinrichtung;
- Figur 2
- einen Längsschnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung bei geschlossener Stützrollenhalteeinrichtung;
und
- Figur 3
- einen Querschnitt bzw. eine stirnseitige Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung
zeigt.
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die genannten Figuren in Form
von Ausführungsbeispielen detailliert beschrieben. In allen Figuren sind gleiche technische
Elemente mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
[0015] Figur 1 zeigt einen Längsschnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung 100. Die
Vorrichtung dient zum Bearbeiten eines freien Endes, genauer gesagt eines frei zugänglichen
Wandbereiches eines in einer Spanneinrichtung 110 drehfest eingespannten Rohres 200.
Die Längsachse des Rohres ist in der Figur 1 mit dem Bezugszeichen R bezeichnet.
[0016] Die Vorrichtung selber umfasst eine drehbar gelagerte Antriebswelle 120, welche mit
ihrer Längsachse L so ausgerichtet ist, dass sie zu der Rohrachse R fluchtet. Die
Antriebswelle wird mit Hilfe einer Antriebseinrichtung 130 drehangetrieben. An ihrem
der Spanneinrichtung 130 zugewandten Ende ist an der Antriebswelle ein Werkzeugkopf
150 drehfest montiert. An der freien, der Spanneinrichtung zugewandten Stirnseite
des Werkzeugkopfes trägt dieser eine Halteeinrichtung 180 für ein Umformwerkzeug zum
Umformen des Rohres. Bei dem Umformwerkzeug handelt es sich vorzugsweise um einen
Innenrollierdorn zum stirnseitigen Einführen in das Rohr 200 und zum Einbringen einer
gewünschten Einformung in die Wandung des Rohres. Dafür weist der Innenrollierdorn
eine entsprechende Profilierung an seiner Außenseite auf.
[0017] An der dem Werkzeugkopf 150 abgewandten Stirnseite der Halteeinrichtung 180 ist mindestens
eine Stützrollenhalteeinrichtung 160 radial verlagerbar angeordnet. Die Stützrollenhalteeinrichtung
160 dient zum Halten einer frei drehbaren Stützrolle 162 zum Abstützen des frei zugänglichen
Wandbereiches des eingespannten Rohres 200 während seiner Bearbeitung bzw. Umformung
durch den Innenrollierdorn. Die erfindungsgemäße Vorrichtung rotiert dabei um das
freie Ende des Rohres herum, und die Stützrolle rollt dabei auf der Außenseite des
frei zugänglichen Wandbereiches des Rohres 200 ab.
[0018] Um die Anstellung bzw. das Anliegen der Stützrolle an der Außenseite des Rohres 200
zu verbessern, ist die Stützrollenhalteeinrichtung 160 erfindungsgemäß in radialer
Richtung zweigeteilt, nämlich in einen radial weiter innen liegenden Teil 160-2 zum
Halten der Stützrolle 162 und einen radial weiter außen liegenden Teil 160-1. Die
beiden Teile sind vorzugsweise über eine Schraube - unter Wahrung eines vorbestimmten
Spieles - miteinander verbunden.
[0019] Konkret ist die Schraubenverbindung wie folgt ausgestaltet:
[0020] Zunächst weist der innere Teil 160-2 der Stützrollenhalteeinrichtung eine Bohrung
in radialer Richtung auf. Die Schraube 166, die mit einem Schraubenkopf und einem
Schaft ausgestattet ist, ist von radial innen nach radial außen durch die Bohrung
des inneren Teils hindurchgesteckt. Dabei ist der Innendurchmesser der Bohrung kleiner
als der Außendurchmesser des Schraubenkopfes ausgebildet, so dass der Schraubenkopf
als Anschlag für den inneren Teil bei einer Bewegung in Richtung der Längsachse L
der Vorrichtung 100 dient. Weiterhin ist der Innendurchmesser der Bohrung in dem inneren
Teil geringfügig größer als der Außendurchmesser des Schaftes der Schraube, so dass
der innere Teil 160-2 der Stützrollenhalteeinrichtung 160 auf dem Schaft der Schraube
frei verschiebbar gelagert ist.
[0021] Mit ihrem dem Schraubenkopf gegenüber liegenden Ende ist die Schraube 166 von radial
innen nach radial außen in den äußeren Teil 160-1 der Stützrollenhalteeinrichtung
- unter Wahrung des besagten Spiels zumindest in unbelastetem Zustand - eingeschraubt.
Die Bohrung in dem inneren Teil 160-1 und / oder die weitere Bohrung in dem äußeren
Teil 160-1 sind vorzugsweise über eine Teillänge bzw. einen Teilbereich des Schaftes
der Schraube erweitert zur Aufnahme einer Druckfeder 190 zwischen dem inneren und
dem äußeren Teil der Stützrollenhalteeinrichtung. Diese Druckfeder 190 dient zum Vorspannen
des inneren Teils gegen den äußeren Teil auf einen maximalen Abstand 169, d. h. auf
ein maximales Spiel, wobei der innere Teil gegen den Schraubenkopf anschlägt. Diese
Vorspannung des inneren Teils bietet in Verbindung mit dem besagten Spiel den Vorteil,
dass bei Rotation der Vorrichtung um das Rohr 200 ein Anliegen der Stützrolle 162
an der Außenseite des Rohres auch dann gewährleistet ist, wenn die Längsachse L der
Vorrichtung nicht genau mit der Rohrachse R fluchtet oder wenn das Rohr nicht exakt
rotationssymmetrisch ausgebildet ist. In diesen Fällen können Unsymmetrien bei der
Rotation auftreten, die durch die besagte Vorspannung in Verbindung mit dem Spiel
kompensiert werden können. Anders ausgedrückt: Auch bei Vorhandensein der besagten
Unsymmetrien gewährleistet die Druckfeder aufgrund der von ihr generierten Vorspannung
stets ein Anliegen der Stützrolle an der Außenseite des Rohres 200.
[0022] Die erfindungsgemäße Vorrichtung 100 weist einen becherförmigen konischen Führungskopf
140 auf, welcher koaxial und drehfest, aber axial verschiebbar an der Antriebswelle
120 gelagert ist. Der Führungskopf 140 ist zu der Spanneinrichtung 110 hin geöffnet.
Der äußere Teil 160 der Stützrollenhalteeinrichtung 160 weist an seiner radialen Außenseite
eine Gleitfläche 164 mit mindestens einem konischen Abschnitt 165 auf, wobei die Konizität
vorzugsweise komplementär zu der Konizität der Wand 142 des Führungskopfes 140 ausgebildet
ist. Mittels seiner Gleitfläche 164 gleitet der äußere Teil 160-1 der Stützrollenhalteeinrichtung
160 an der Innenseite der Wandung 142 des konischen Führungskopfes 140 entlang.
[0023] Dies erfolgt insbesondere dann, wenn der Führungskopf 140 axial verschoben wird,
wobei dann aufgrund der Konizität der Wandung 142 und der Gleitfläche 164 eine radiale
Kraft auf die Stützrollenhalteeinrichtung 160, genauer gesagt auf deren äußeren Teil
160-1 ausgeübt wird. Weil der Führungskopf 140 zu der Spanneinrichtung 110 hin konisch
geöffnet ist, bewirkt die besagte radiale Kraft bei einer Bewegung des Führungskopfes
140 auf die Spanneinrichtung 110 hin, dass die Stützrollenhalteeinrichtung 160 nach
radial innen verlagert wird. Bei Bearbeitung eines eingespannten Rohres wird deshalb
der Führungskopf 140 derart axial verschoben, dass sich die Stützrollenhalteeinrichtung
160 derart radial nach innen verschiebt, dass die Stützrolle 162 - unter Beibehaltung
des Spieles zwischen ihrem inneren und äußeren Teil - an der Wandung des Rohres 210
anliegt; dies ist in Figur 2 dargestellt.
[0024] Um stets eine Anstellung und einen Vorspannen der Stützrollenhalteeinrichtung mit
der Gleitfläche 164 gegen die Innenseite der Wandung 142 des Führungskopfes 140 zu
gewährleisten, ist eine weitere Druckfeder 154 vorgesehen. Diese Druckfeder 154 ist
zwischen einem Anschlag an der Halteeinrichtung 180 und einem Anschlag 168 an dem
äußeren Teil 160-1 der Stützrollenhalteeinrichtung unter der gewünschten Vorspannung
eingespannt. Sie bewirkt ein Drücken des äußeren Teiles 160-1 und damit der gesamten
Stützrollenhalteinrichtung 160 nach radial außen gegen die innere Wandung 142 des
Führungskopfes 140.
[0025] Figur 3 zeigt einen Querschnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung, d. h. eine
Draufsicht auf die der Spanneinrichtung 110 zugewandten Stirnseite. Zu erkennen sind
insbesondere drei Stützrollenhalteeinrichtungen 160, welche jeweils in radialer Richtung
in den inneren Teil 160-2 und den äußeren Teil 160-1 unterteilt sind. Zwischen den
Teilen ist ein Abstand 169 zu erkennen, welcher das besagte Spiel repräsentiert. Die
drei Stützrollenhalteinrichtungen sind jeweils radial ausgerichtet und in Umfangsrichtung
jeweils um 120 ° versetzt angeordnet. Es ist zu erkennen, dass die Stützrollen 162
den Außendurchmesser des Rohres 200 kontaktieren und auf diesem abrollen, wenn sich
die Vorrichtung um das Rohr 200 dreht. In den Umfangswinkelbereichen α2 sind an der
Innenseite der Wandung 142 des Führungskopfes 140 Führungsflächen 146 ausgebildet,
welche sich in axialer Richtung erstrecken. Die Führungsflächen 146 dienen zum geführten
Entlanggleiten der Stützrollenhalteeinrichtungen 160, insbesondere deren äußerer Teile
160-1, in axialer Richtung bei einer Verschiebung des Führungskopfes 140.
[0026] Die Stützrolle weist an ihrem Umfang vorzugsweise eine Profilierung auf, welche komplementär
zu der gewünschten Einformung in dem frei zugänglichen Wandbereich des Rohres 200
ausgebildet ist.
Bezugszeichenliste
[0027]
- 100
- Vorrichtung
- 110
- Spanneinrichtung
- 120
- Antriebswelle
- 130
- Antriebseinrichtung (für Antriebswelle)
- 140
- Führungskopf
- 142
- Wandung
- 146
- Führungsfläche
- 146-1
- konischer Abschnitt der Führungsfläche
- 150
- Werkzeugkopf
- 154
- weitere Druckfeder
- 160
- Stützrollenhalteeinrichtung
- 160-1
- radial äußerer Teil der Stützrollenhalteeinrichtung
- 160-2
- radial innerer Teil der Stützrollenhalteeinrichtung
- 161
- Profilierung an der Stützrolle
- 162
- Stützrolle
- 164
- Gleitfläche der Stützrollenhalteeinrichtung
- 165
- konischer Abschnitt der Gleitfläche der Stützrollenhalteeinrichtung
- 166
- Schraube
- 168
- Anschlag für Schraube an äußerem Teil der Stützrollenhalteeinrichtung
- 169
- Abstand, Spiel
- 180
- Halteeinrichtung für Innenrollierdorn
- 182
- Anschlag der Halteeinrichtung
- 190
- Druckfeder
- 200
- Rohr
- 210
- Einformung
- L
- Längsachse des Rohres
- R
- Rotationsachse der Antriebswelle
- α2
- Umfangswinkelbereich
1. Vorrichtung (100) zum Bearbeiten eines freien Endes eines in einer Spanneinrichtung
(110) drehfest eingespannten Rohres (200), wobei die Vorrichtung aufweist:
eine drehbar gelagerte Antriebswelle (120) mit einem der Spanneinrichtung (110) zugewandten
Ende, wobei die Antriebswelle derart ausgerichtet ist, dass ihre Längsachse (L) mit
der Rohrachse (R) des eingespannten Rohres fluchtet;
eine Antriebseinrichtung (130) zum Drehantreiben der Antriebswelle (120);
einen an dem der Spanneinrichtung (130) zugewandten Ende der Antriebswelle (120) drehfest
montierten Werkzeugkopf (150) mit einer Halteeinrichtung (180) für ein Umformwerkzeug
zum Umformen des Rohes; und
mindestens eine an der dem Werkzeugkopf abgewandten Stirnseite der Halteeinrichtung
(180) radial verlagerbar angeordnete Stützrollenhalteeinrichtung (160) zum Halten
einer frei drehbaren Stützrolle (162) zum Abrollen auf der Außenseite des freien Endes
des Rohres (200),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stützrollenhalteeinrichtung (160) in radialer Richtung zweigeteilt ist in einen
inneren Teil (160-2) zum Halten der Stützrolle und einen äußeren Teil (160-1); und
dass zwischen dem inneren und dem äußeren Teil eine Druckfeder (190) vorgesehen ist zum
Vorspannen des inneren Teils gegen den äußeren Teil auf einen maximalen Abstand (169).
2. Vorrichtung (100) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der innere Teil (160-2) der Stützrollenhalteeinrichtung (160) eine Bohrung in radialer
Richtung aufweist;
dass eine Schraube (166) mit einem Schaft und einem Schraubenkopf von radial innen nach
radial außen durch die Bohrung hindurch gesteckt ist; wobei der Innendurchmesser der
Bohrung kleiner ist als der Außendurchmesser des Schraubenkopfes; und wobei der innere
Teil (160-2) auf dem Schaft der Schraube frei verschiebbar gelagert ist; und
dass die Schraube (166) derart in eine weitere Bohrung an der dem inneren Teil zugewandten
Seite des äußeren Teiles der Stützrollenhalteeinrichtung (160) eingeschraubt ist,
dass zwischen dem inneren und dem äußeren Teil der Stützrollenhalteeinrichtung (160)
- zumindest in unbelastetem Zustand - ein Spiel (169) in radialer Richtung verbleibt.
3. Vorrichtung (100) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bohrungen für die Schraube in dem inneren und/oder dem äußeren Teil (160-2, 160-1)
der Stützrollenhalteeinrichtung (160) lokal aufgeweitet sind zur Aufnahme der Druckfeder
(190) koaxial zu dem Schaft der Schraube (166).
4. Vorrichtung (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein becherförmiger konischer Führungskopf (140) vorgesehen ist, welcher koaxial und
drehfest, aber axial verschiebbar an der Antriebswelle (120) gelagert und zu der Spanneinrichtung
(110) hin geöffnet ist;
wobei der äußere Teil (160-1) der Stützrollenhalteeinrichtung (160) an seiner radialen
Außenseite eine Gleitfläche (164) mit mindestens einem konischen Abschnitt (165) aufweist
zum Entlanggleiten an der Innenseite der Wandung (142) des konischen Führungskopfes
(140).
5. Vorrichtung (100) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine weitere Druckfeder (154) vorgesehen ist zum radialen Anstellen und Vorspannen
der Stützrollenhalteeinrichtung (160) mit der Gleitfläche (164) an ihrem äußeren Teil
(160-1) gegen die Innenseite der Wandung (142) des Führungskopfes, wobei die weitere
Druckfeder (154) mit ihrem einen Ende an einem Anschlag (182) der Halteeinrichtung
(180) und mit ihrem anderen Ende an einem Anschlag (168) an dem äußeren Teil (160-1)
der Stützrollenhalteeinrichtung (180) abgestützt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wandung (142) des Führungskopfes an ihrer Innenseite in mindestens einem Umfangswinkelbereich
(α2) eine sich in axialer Richtung (R) erstreckende Führungsfläche (146) mit mindestens
einem konischen Abschnitt (146-1) aufweist zum Entlanggleiten der Stützrollenhalteeinrichtung
mit ihrer Gleitfläche (164).
7. Vorrichtung (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stützrolle (162) an dem inneren Teil (160-2) der Stützrollenhalterung (160) mit
ihrer Rollenachse parallel zu der Längsachse (L) der Antriebswelle (120) frei drehbar
gelagert ist.
8. Vorrichtung (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei dem Umformwerkzeug um einen Innenrollierdorn mit einer Profilierung an
seiner Außenseite handelt zum stirnseitigen Einführen und Einbringen einer gewünschten
Einformung in dem Wandbereich des freien Endes des Rohres (200).
9. Vorrichtung (100) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stützrolle (162) an ihrem Umfang eine Profilierung (161) aufweist, welche komplementär
zu der gewünschten Einformung (210) ausgebildet ist.