[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Rasierer und ein Verfahren zum Herstellen
eines Rasierers.
[0002] Unter der Rasur im Sinne der vorliegenden Erfindung ist das Schneiden der Haare auf
der Haut bis kurz über der obersten Hautschicht mit mindestens einer Klinge zu verstehen.
Das Haar wird dabei nicht entfernt, sondern nur gekürzt.
[0003] Bekannte Rasierer umfassen ein längliches Griffteil, welches mit einem Klingenkopf
verbunden ist. Der Griffteil liegt bei bestimmungsgemäßen Gebrauch in der Hand des
Anwenders, um den Klingenkopf über die Haut des Anwenders gleiten zu lassen.
[0004] Solche Rasierer werden üblicherweise zur Nassrasur verwendet, allerdings ist es auch
möglich, dass ein Rasierer im Sinne der vorliegenden Anmeldung auch eine Energieversorgung
(z.B. Batterie oder Akku) aufweist, die eine Vibration im Klingenkopf verursacht,
um einen Massageeffekt zu bewirken und/oder die Gründlichkeit der Rasur zu erhöhen.
[0005] Es gibt diese Rasierer als Einwegartikeln, mit festinstallierten oder austauschbaren
Klingenköpfen und verschiedenste Klingenkopfvariationen mit unterschiedlichen Anzahlen
von Rasierklingen.
[0006] DE 29503575 U beschreibt einen Griffteil für einen Rasierapparat, das an einem Ende mit einer Aufnahmeeinrichtung
für eine Halterung mit darin angeordneten Klingen versehen ist. Das Griffteil ist
dabei als Blattfeder gestaltet.
[0007] DE2851457A1 beschreibt einen Einsatz für einen Rasierapparat mit einer Klingenauflage, einer
Rasierklinge und einer Kappe, wobei ein integrales festes und wasserlösliches Rasierhilfsmittel
vorgesehen ist.
[0008] DE20216827U1 beschreibt ein zweiteiliges Rasierset zur manuellen Nassrasur bestehend aus einem
Rasierer mit Griff und einem Rasierpinsel. Der hohle Teleskopgriff kann abwechselnd
sowohl den Rasierpinsel als auch den Scherkopf mit Rasierklingenblock in seinem Inneren
aufnehmen und verbergen, wobei dem Benutzer beim Einseifen sowie beim Rasieren jeweils
derselbe Teleskopgriff als Handgriff dient.
[0009] US2008072431A1 beschreibt eine Rasiervorrichtung mit mehreren parallelen Klingen mit einem flachen
Teil und gekrümmten Endabschnitten zum Rasieren von gekrümmten Bereichen eines Körpers.
[0010] US5903978A1 beschreibt einen gekrümmten Rasierergriff.
[0011] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, einen verbesserten Rasierer bereitzustellen.
[0012] In einem Aspekt bezieht sich die Erfindung auf einen Rasierer mit einem Griff mit
einem Griffteil und einem Kopfteil zur Aufnahme eines Klingenkopfes, und dem Klingenkopf,
wobei der Klingenkopf als Bürstenkopf und/oder Pinselkopf mit Borsten ausgestaltet
ist, wobei mindestens eine der Borsten eine Rasierklinge aufweist.
[0013] Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, dass ein Rasierer angenehmer und für die Rasur
zuverlässig zu verwenden ist, der borstenartige Rasierklingen aufweist. Die Borsten
passen sich besonders flexibel eventuellen Hautunebenheiten oder -krümmungen an und
ermöglichen so eine besonders gründliche Rasur selbst in schwer zugänglichen Hautbereichen.
Die Borsten gleiten sanft über die Haut, was die Rasur für den Anwender besonders
angenehm macht. Eine gründliche und angenehme Rasur ohne großen Kraftaufwand für den
Anwender wird ermöglicht.
[0014] Der als Bürstenkopf/Pinselkopf ausgestaltete Klingenkopf weist einen Grundkörper
aus beispielsweise Kunststoff auf, dessen Vorderseite (diejenige Seite, die dem Kopfteil
abgewandt ist) den Bürstenrücken/Pinselzwinge bildet, an welchem der Borstenbesatz
der mindestens einen Borste mit mindestens einer Rasierklinge angeordnet ist.
[0015] Die Borsten können unterschiedliche Längen, Breiten, Querschnittsformen etc. aufweisen
und auch aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Auch können einige der Borsten
keine Rasierklinge, sondern nur einen Balsamstreifen aufweisen, um die Haut des Anwenders
während der Rasur zu pflegen. Auch können einige der Borsten keine Rasierklinge, sondern
nur eine Spezialklinge aufweisen. Es kann aber auch bevorzugt sein, dass eine oder
mehrere Borsten sowohl eine (oder mehrere Rasierklingen) als auch eine (oder mehrere)
Spezialklinge und/oder einen (oder mehrere) Balsamstreifen aufweisen.
[0016] Ein erfindungsgemäßer Rasierer ermöglicht vorteilhafterweise eine Rasur wie ein Bürstenstrich.
Bevorzugt weist der Klingenkopf mehrere, relativ kleine Klingen auf, die an Borsten
angeordnet und so gegeneinander flexibel beweglich sind. Eine sensitive Rasur wird
erfindungsgemäß ermöglicht, da die Klingen enger und direkter auf der Haut aufliegen,
was speziell an Knien und Knöcheln für eine verbesserte Gründlichkeit der Rasur sorgt.
Eine extrem sensitive Rasur wird ermöglicht, bei der nur geringer Druck auf den Klingenkopf
nötig ist. Die Rasierklingen der Borsten passen sich "wie von selbst" an die Hautoberfläche
des Anwenders an.
[0017] Der erfindungsgemäße Rasierer weist in besonders bevorzugten Ausführungsformen einen
Klingenkopf mit Rasierklingenborsten auf, die in einer Reihe nebeneinander angeordnet
sind. Die einzelnen Rasierklingen sind an gegeneinander flexibel beweglichen, elastischen
Borsten (auch als "Lamellen" bezeichnet) angebracht. Die Borsten sind an einem flachen
Klingenkopf, der als Art Bürstenkopf fungiert, verankert, welcher wechselbar ausgestaltet
ist. Die Rasierklingenborsten bestehen aus beispielsweise aus handelsüblichem elastischem
Material und bestechen durch ihre Größe und flexible Anwendung, die an einen Bürstenstrich
erinnert. Die Flexibilität und Sanftheit der Rasur kann durch elastische Lamellen
aus einem thermoplastischen Elastomer gewährleistet sein. Vorteilhafterweise liegen
die Klingen so enger und direkter auf der Haut und für die Rasur ist daher ein geringerer
Druck auf den Rasierer erforderlich.
[0018] Die Flexibilität und Sanftheit der Rasur wird erfindungsgemäß durch geringeren Druck
auf den Rasierer und die flexiblen Rasierklingen gewährleistet. Die Rasur ist so ergonomisch
ansprechend und reduziert das Risiko von Schnittverletzungen.
[0019] In einer Ausführungsform weisen die Borsten eine oder eine Vielzahl von Rasierklinge(n)
auf. Jede der Borsten kann eine oder mehrere Rasierklingen aufweisen. Bevorzugt ist/sind
die Rasierklinge(n) im Wesentlichen rechtwinklig zu der Längsachse der Borste(n) angeordnet.
Die Rasierklinge(n) ist/sind an einer Unterseite der Borste(n) angeordnet, welche
bei bestimmungsgemäßem Gebrauch des Rasierers über die Haut des Anwenders gleitet,
um die Rasur aufzuführen. Es kann aber auch bevorzugt sein, dass nur eine oder einige
einer Vielzahl von Borsten eine oder mehrere Rasierklingen aufweist. Durch die erfindungsgemäße
Anordnung von Rasierklinge(n) an Borste(n) wird eine besonders sanfte und gründliche
Rasur ermöglicht, da sich die Borsten den Unebenheiten der Hautoberfläche besonders
geschmeidig anpassen. Weist ein Rasierer beispielsweise eine Vielzahl von Borsten
mit einer Vielzahl von Rasierklingen auf, können sich diese besonders flexibel an
eine Hautebenheit (zum Beispiel der Fußknöchel oder das Knie) anlegen, um mit nur
einer oder wenigen Bewegungen des Rasierers über diesen Hautbereich diesen zu rasieren.
[0020] In einer Ausführungsform weist mindestens eine der Borsten eine Spezialklinge(n)
und/oder einen Balsamstreifen aufweist. Jede der Borsten kann eine oder mehrere Spezialklinge(n)
und/oder Balsamstreifen aufweisen. Bevorzugt ist/sind die Spezialklinge(n) und/oder
Balsamstreifen im Wesentlichen rechtwinklig zu der Längsachse der Borste(n) angeordnet.
Die eine oder mehrere Spezialklinge(n) und/oder Balsamstreifen ist/sind an einer Unterseite
der Borste(n) angeordnet, welche bei bestimmungsgemäßem Gebrauch des Rasierers über
die Haut des Anwenders gleitet, um die Rasur und/oder Pflege der Haut aufzuführen.
Durch die erfindungsgemäße Anordnung von ein oder mehreren Spezialklinge(n) und/oder
Balsamstreifen an Borste(n) wird eine besonders sanfte und gründliche Rasur und Pflege
ermöglicht, da sich die Borsten den Unebenheiten der Hautoberfläche besonders geschmeidig
anpassen. Weist ein Rasierer beispielsweise eine Vielzahl von Borsten mit einer Vielzahl
von ein oder mehreren Spezialklinge(n) und/oder Balsamstreifen auf, können sich diese
besonders flexibel an eine Hautebenheit (zum Beispiel der Fußknöchel oder das Knie)
anlegen, um mit nur einer oder wenigen Bewegungen des Rasierers über diesen Hautbereich
diesen zu rasieren und dabei gleichzeitig zu pflegen.
[0021] Vorteilhaft kann der Rasierer um eine oder mehrere Spezialklingen ergänzt sein. Bevorzugt
weist der Klingenkopf also unterschiedliche Klingenarten auf, was eine verbesserte,
präzisere Rasur in unterschiedlichen Hautbereichen des Anwenders ermöglicht. So können
beispielsweise die Rasierklinge(n) des Klingenkopfes für eine großflächige Rasur geeignet
sein, welche durch die Verwendung einer oder mehreren kleineren, auf einer oder mehreren
Borsten angeordneten Spezialklinge(n), verfeinert werden kann. Je nach Bedarf können
unterschiedliche Klingenköpfe mit unterschiedlichen Spezialklingen auf dem Rasierer
angeordnet werden, wodurch sich die Flexibilität in der Anwendung vorteilhaft erhöht.
[0022] Ein Balsamstreifen im Sinne der vorliegenden Anmeldung kann ein Streifen sein, welcher
beispielsweise eine Rasierseife, eine Feuchtigkeitspflege, ein hautberuhigendes Pflegeprodukt,
ein Öl oder dergleichen aufweist. Bevorzugt ist der Balsamstreifen entlang der Längsachse
einer Borste, benachbart zu der mindestens einen Rasierklinge und/oder der mindestens
eine Spezialrasierklinge auf der Borste angeordnet. Vorteilhaft wird erreicht, dass
die Haut nicht nur rasiert, sondern auch mit dem Balsamstreifen behandelt und gepflegt
wird.
[0023] In einer Ausführungsform ist die Rasierklinge (und/oder Spezialklinge) als Einkerbung
und/oder Schnitt in der Borstenoberfläche ausgebildet. Bevorzugt ist die mindestens
eine Rasierklinge an der mindestens einen Borste ausgebildet, indem die Borste einen
Einschnitt auf der Borstenunterseite aufweist, welcher bei bestimmungsgemäßem Gebrauch
des Rasierers auf der zu rasierenden Haut des Benutzers aufliegt. Der Einschnitt ist
im Wesentlichen rechtwinklig zu der Längsachse der Borste ausgeführt. Der Einschnitt
kann als keilförmige Kerbe ausgebildet sein, welche in Richtung der Borstenspitze
spitz zuläuft. Bei einer solchen Ausführungsform wird die Einkerbung erst als Rasierklinge
aktiviert, wenn die Borste auf der Hautoberfläche aufliegt und sich unter dem Auflagedruck
auslenkt, was zu einer Krümmung der Borste und damit Spreizung der Kerbe führt. Die
Borstenoberfläche auf der Borstenunterseite weist somit eine im Wesentlichen glatte
Oberfläche im unbenutzten Zustand auf, wodurch vorteilhaft Schnittverletzungen oder
Beschädigungen der und durch die Borsten verhindert werden können. Erst wenn die Borste
bei bestimmungsgemäßem Gebrauch gekrümmt wird, wird die Rasierklinge der Einkerbung
freigegeben, um die Raser zu ermöglichen.
[0024] In einer Ausführungsform weisen die Borsten ein elastisches Material auf. Die Borsten
können aus demselben Material gefertigt sein, oder es kann bevorzugt zu, dass die
am Klingenkopf außen angeordneten Borsten aus einem Material mit geringerer Elastizität
gebildet sind, als die dazwischen angeordneten Borsten. Vorteilhaft wird so ermöglicht,
dass die Hautunebenheit eines Knies oder Knöchelns besonders gut durch die darüberstreichenden
Borsten mit unterschiedlicher Elastizität bzw. Festigkeit abgebildet werden können.
[0025] In einer Ausführungsform sind die Borsten nebeneinander und parallel zueinander am
Kopfteil angeordnet. Bevorzugt ist der Klingenkopf als Flachpinselkopf ausgebildet.
Bevorzugt ist eine Reihe von Borsten nebeneinander an dem Klingenkopf (bevorzugt im
Wesentlichen entlang der Querachse) angeordnet. Es kann bevorzugt sein, dass die Borsten
parallel zueinander oder als Fächer angeordnet sind. Je nach Verwendung für unterschiedliche
Körperbereiche des Anwenders können Klingenköpfe mit unterschiedlicher Borstenausgestaltung
und -anordnung an dem Kopfteil angeordnet werden.
[0026] In einer Ausführungsform ist der Klingenkopf konkav entlang der Querachse des Rasierers
geformt. Vorteilhaft wird erreicht, dass der Klingenkopf eine Krümmung aufweist, die
spiegelbildlich im Wesentlichen einer Krümmung der Hautoberfläche des Anwenders entspricht.
Es kann bevorzugt sein, dass Klingenköpfe mit unterschiedlichen Krümmungsradien (welche
für unterschiedliche Bereiche der Hautoberfläche des Anwenders angepasst sind), an
dem Rasierer angeordnet werden können. Die Unterseite des Klingenkopfes und damit
der an diesem angeordneten Borsten können bei gekrümmter Ausgestaltung des Klingenkopfes
besonders gut die bei bestimmungsgemäßem Gebrauch des Rasierers auf der Haut des Anwenders
entlang gleiten. Die Borsten sind also in einer bevorzugten Ausführungsform entlang
einer gekrümmten Linie oder Reihe (vorderes Ende des Klingenkopfes) angeordnet, so
dass sie sich besonders gut der gekrümmten Hautoberfläche des Anwenders anpassen.
In einer Ausführungsform ist Borstenreihe wenigstens teilweise konkav gekrümmt ausgebildet.
In einer bevorzugten Ausführungsform kann auch der Kopfteil des Griffes konkav entlang
der Querachse des Rasierers ausgebildet sein.
[0027] In einer Ausführungsform der Griff konvex entlang der Längsachse des Rasierers geformt
ist. Ferner kann bevorzugt sein, dass der Griff in einer leicht gebogenen Form beschrieben
ist und aus festem, schlagfähigen Material (z.B. ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol))
besteht. Ein konvex gekrümmter Griff lässt sich ergonomisch angenehmer und auch für
die Rasur zuverlässiger zu verwenden, da der aus einem im Wesentlichen der konkav
gewölbten Handinnenfläche angepasste Griff bzw. Griffteil eine besonders ergonomische
Handhabung ermöglicht.
[0028] In einer Ausführungsform weist der Kopfteil eine Ausnehmung auf, in welcher der Klingenkopf
lösbar angeordnet ist. Bevorzugt erfolgt die Verbindung zwischen Klingenkopf und Kopfteil
über einen simplen Klickmechanismus (Ausnehmung an Kopfteil und in diese eingreifender
Vorsprung am Klingenkopf oder Ausnehmung am Klingenkopf und in diese eingreifender
Vorsprung am Kopfteil), welches einen besonders einfachen Klingenkopftausch ermöglicht.
Bevorzugt ist der Klingenkopf lösbar mit dem Kopfteil mittels der Ausnehmung verbunden.
In einer Ausführungsform ist der Klingenkopf mittels Halteelemente in der Ausnehmung
fixiert, beispielsweise mittels Rastelementen verrastet. Indem die Fixierung des Klingenkopfes
nur mittels Formschluss oder einfacher Halteelemente in der Ausnehmung bewirkt wird,
kann vorteilhaft eine ebene Oberfläche des Rasierers bereitgestellt werden, was die
Handhabung verbessert und eine angenehme Rasur ermöglicht.
[0029] In einer Ausführungsform weist der Griffteil mindestens ein Griffelement zum rutschsicheren
Halten des Griffs durch den Anwender auf. In einer Ausführungsform weist die Oberseite
des Griffteils Griffelemente zum rutschsicheren Halten des Griffs durch den Anwender
auf. Vorteilhaft kann die Handhabung des Rasierers und dessen Halt in der Hand des
Anwenders weiter verbessert werden, indem Griffelemente (auch als "Grippelemente"
bezeichnet) wie zum Beispiel aufgeraute Bereiche, eine Riffelung, eine Klebefläche,
Bereiche eines rutschfesten Materials auf der Oberseite (oder aber auch in einer optionalen
konkaven Wölbung der Unterseite) und/oder konkave/konvexe Wölbungen vorgesehen sind.
Vorteilhaft liegt so der Griff besonders gut in der Hand, eine besonders sichere Handhabung
des Rasierers wird ermöglicht und ein "Wegrutschen" des Rasierers wird verhindert.
[0030] Der erfindungsgemäße Rasierer eignet sich aufgrund seiner flexiblen Einsatzmöglichkeiten
vorteilhafterweise zur Teil- oder Ganzkörperrasur und insbesondere zur Rasur unter
Dusche.
[0031] In einem weiteren Aspekt bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Herstellen
eines Rasierers der vorliegenden Erfindung, mit den Schritten: Vorsehen eines Griffs
mit einem Griffteil und einem Kopfteil zur Aufnahme eines Klingenkopfes, und Anordnen
des Klingenkopfes an dem Kopfteil, wobei der Klingenkopf als Bürstenkopf und/oder
Pinselkopf mit Borsten ausgestaltet ist, wobei mindestens eine der Borsten eine Rasierklinge
aufweist.
[0032] In einem weiteren (zweiten) Aspekt bezieht sich die Erfindung auf einen Rasierer
mit einem Griff mit einem Griffteil und einem flexibel biegsamen Kopfteil, und einem
in den Kopfteil formschlüssig integriertem Klingenkopf, wobei der Klingenkopf als
Bürstenkopf und/oder Pinselkopf mit einer einzigen Borste ausgestaltet ist, die mindestens
eine Rasierklinge aufweist.
[0033] Vorteilhaft ist der Rasierer dieses zweiten Aspektes besonders einfach bedienbar,
da er nur eine einzige Borste aufweist. Ferner ist er sehr klein und daher gut für
den Transport geeignet. Auch können besonders unebene oder schlecht zugängliche Körperbereiche
mit diesem Rasierer, der als Art Feder ausgebildet ist, besonders gründlich rasiert
werden.
[0034] In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Klingenkopf und/oder die Borste einen
oder mehrere Druckpunkte auf, die dem Anwender optisch signalisieren, ob und/oder
wie viel Druck zwischen der Borste und der Haut des Anwenders bei bestimmungsgemäßen
Gebrauch des Rasierers anliegt. Vorteilhaft kann der Anwender so besonders gut erkennen,
ob der zu rasierende Hautbereich mit zur Rasur ausreichendem Druck beaufschlagt ist.
[0035] In einer bevorzugten Ausführungsform sind Kopfteil und Griffteil einstückig ausgebildet.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Klingenkopf nicht lösbar in
dem Kopfteil angeordnet. In einer weiteren Ausführungsform weist der Rasierer einen
Schiebeelement (bevorzugt einen Schiebestift) auf, welcher ausgestaltet ist, um die
flexible Biegsamkeit (mögliche Krümmung bei Auslenkung) des Kopfteils zu verändern.
[0036] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Klingenkopf ein oder mehrere Klingen,
deren Schneidkanten eine Ebene bilden. Vorteilhafterweise liegt die Schneidkantenebene
der Klinge(n) in einer Ebene mit der Hautauflagenseite des Kopfteils ausgebildet.
Die Hautauflagenseite ist bei bestimmungsgemäßem Gebrauch des Rasierers die Unterseite
des Kopfteils. Der Klingenkopf liegt im Wesentlichen in der Ebene der Unterseite,
um eine glatte Unterseite des Rasierers zu ermöglichen, die besonders angenehm über
die Haut gleitet. So wird auch erreicht, dass keine Klingenkanten oder Befestigungselemente
(da der Klingen- , kopf formschlüssig in den Kopfteil integriert ist) herausstehen,
die beim Rasieren störend wirken könnten. Ferner bietet die im Wesentlichen flache
Auflagefläche der Unterseite des Kopfteils auf der Haut Sicherheit, um zu verhindern,
dass der Klingenkopf auf der Haut verkantet und dieser verletzt.
[0037] In einem weiteren Aspekt bezieht sich die Erfindung auf ein Rasiererset mit: einem
Rasierer nach einem der oben genannten Aspekte (bevorzugt dem zweiten Aspekt) der
vorliegenden Erfindung, und einer Halterung zum formschlüssigen Aufnehmen zumindest
eines Teils des Rasierers.
[0038] Die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen können beliebig miteinander und mit
den vorstehend beschriebenen Aspekten kombiniert werden, um erfindungsgemäße Vorteile
zu erreichen. Im Folgenden werden bevorzugte Kombinationen von Ausführungsformen beispielhaft
beschrieben, wobei:
- Figuren 1a bis 1d
- eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Rasierers zeigen;
- Figuren 2a und 2b
- Detailansichten der Ausführungsform der Figur 1 zeigen;
- Figur 3
- die Lösbarkeit des Klingenkopfes von dem Kopfteil der Ausführungs-form der Figur 1
zeigt;
- Figuren 4a und 4b
- eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Rasierers zeigen;
- Figuren 5a bis 5c
- eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Rasierers zeigen;
- Figuren 6a bis 6c
- eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Rasierers gemäß dem zweiten Aspekt zeigen;
- Figur 7
- eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Rasierersets zeigt;
- Figuren 8a bis 8c
- eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Rasierers gemäß dem zweiten Aspekt
zeigen; und
- Figuren 9a bis 9c
- eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Rasierers gemäß dem zweiten Aspekt
zeigen.
[0039] Figuren 1 a und 1c zeigen einen Rasierer 1 von oben, und Figuren 1b und 1d von unten.
Figuren 2a und 2b zeigen Detailansichten des Klingenkopfes 20. Figur 3 Illustriert
den Vorgang eines Klingenkopfwechsels.
[0040] Der Rasierer 1 weist einen Griff 10 mit einem Griffteil 11 und einem Kopfteil 12
auf. Der Kopfteil 12 weist wiederum den Klingenkopf 20 auf, welcher mit mindestens
einer Rasierklinge 21 an mindestens einer Borste 29 ausgestattet ist. In den in Figuren
1 bis 5 gezeigten Ausführungsformen weist der Klingenkopf 20 eine Vielzahl von Borsten
29 mit einer Vielzahl von Rasierklingen 21 auf.
[0041] Der Klingenkopf 20 ist in einer Ausnehmung angeordnet, welche sich am vorderen Ende
des Kopfteiles 12 befindet. Der Klingenkopf 20 ist in der Ausnehmung vorteilhaft mittels
Halteelementen verrastet und kann von diesen gelöst werden, um einen neuen Klingenkopf
20 einzusetzen, wenn die Rasierklingen 21 beispielsweise stumpf geworden sind oder
ein Klingenkopf 20 mit andersartigen Borsten 29 verwendet werden soll.
[0042] Der Griff 10 kann Griffelemente (nicht dargestellt) aufweisen, welche ein rutschsicheres
Halten des Griffs durch den Anwender ermöglichen. Der Klingenkopf 20 bzw. die Borsten
29 können Balsamstreifen (nicht dargestellt) mit Emulsionen und pflegenden Ölen und/oder
Spezialklingen (nicht dargestellt) aufweisen.
[0043] In Figuren 1 und 2a ist gezeigt, dass der Griff 10 entlang der Längsachse des Rasierers
1 konvex und der Klingenkopf 20 entlang der Querachse des Rasierers 1 konkav geformt
ist. Die Borsten 29 sind aus einem elastischen Material und nebeneinander und im Wesentlichen
parallel zueinander am Kopfteil 20 angeordnet.
[0044] In Figur 2b ist exemplarisch gezeigt, wie mehrere Rasierklingen 21 in der Borste
29 als Kerben geformt sind. Die Borste 29 ist am Klingenkopf 20 verankert und aus
einem elastischen Material gebildet, was in Figur 2b durch den Pfeil angedeutet ist.
Wird die Borste 29 ausgelenkt, indem sie auf der Haut des Anwenders aufliegt und über
diese gleitet, werden die Rasierklingen 21 auf gespreizt, indem die Borste 29 gekrümmt
wird, und damit aktiviert. Wird die Borste 29 entlastet, indem sie von der Haut entfernt
wird, nimmt die Borste 29 ihre ursprüngliche Form an und die Kerbe schließt sich wieder,
so dass die Rasierklinge 21 deaktiviert wird.
[0045] Figuren 4 und 5 illustrieren weitere Ausführungsformen des Rasierers 1. Soweit die
Merkmale der weiteren Ausführungsformen mit denen der zuvor beschriebenen Ausführungsformen
übereinstimmen, wird auf die vorstehend beschriebenen Merkmale verwiesen.
[0046] Die Ausführungsform der Figur 3 unterscheidet sich von der Ausführungsform der Figur
1 im Wesentlichen in der Ausgestaltung der Borsten 29, welche in Figur 3 breiter als
in Figur 1 ausgestaltet sind. Der Kopfteil 12 der Figur 3 entspricht im Wesentlichen
dem der Figur 1, was die Austauschbarkeit der Klingenköpfe 20 illustriert. Je nach
Bedarf kann es also vorteilhaft sein, einen Klingenkopf 20 mit breiten Borsten 29
(Figur 3) für relativ flache Hautpartien des Anwenders und einen Klingenkopf 20 mit
schmalen Borsten 29 (Figur 1) für relativ unebene Hautpartien des Anwenders zu verwenden.
[0047] Die Ausführungsform der Figur 4 unterscheidet sich von den Ausführungsformen der
Figuren 1 und 3 im Wesentlichen in der Form des Griffes 10 und der Anordnung der Rasierklingen
21. Die Rasierklingen 21 sind bei der Ausführungsform der Figur 4 an der Borstenspitze
angeordnet, wohingegen sie bei den Ausführungsformen der den Figuren 1 und 3 in einem
Spitzenbereich (vordere Hälfte, vorderes Drittel der Borste 29), aber nicht an der
Spitze angeordnet sind.
[0048] Die Ausführungsformen der Figuren 1 bis 5 weisen also gegeneinander (insbesondere
nebeneinander) flexibel beweglichen Rasierklingen 21 auf, wobei die Rasierklingen
21 an Borsten 29 in einer Reihe nebeneinander angeordnet sind. Es können auf jeder
Borste 29 (elastische Lamelle) einzelne Rasierklingen 21 wiederum gegeneinander (hintereinander)
beweglich angebracht sein. Die Lamellen 29 sind einem flachen Klingenkopf bzw. Bürstenkopf
20 verankert, welcher gleichzeitig die Wechseleinheit für den Rasierer 1 darstellt.
[0049] Die Rasierklingen 29 können als handelsübliche Klingen in der Borste 29 verankert
oder als Kerbe in der Borstenoberfläche ausgebildet sein. Die Rasierklingen 29 bestechen
insbesondere durch ihre Größe und flexible Anwendung, die an einen Bürstenstrich erinnert.
Die Flexibilität und Sanftheit der Rasur wird zudem durch die elastischen Lamellen
29 aus thermoplastischem Elastomer gewährleistet. Die Rasierklingen 21 liegen so vorteilhafterweise
enger und direkter auf der Haut. Für die Rasur ist daher ein geringerer Druck auf
den Rasierer 1 erforderlich. Eine Rasur mit dem Rasierer 1 ist ergonomisch ansprechend
und schützt vor Schnittverletzungen
[0050] Der Griff 10 ist ergonomisch, in einer leicht gebogenen Form beschrieben und besteht
aus festem, schlagfähigen Material (z.B. ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol)) und kann
zudem mit Grippelementen wie aufgerauten Zonen, Riffelung und rutschfesten Materialien
verkleidet sein.
[0051] Figuren 6 bis 9 illustrieren Ausführungsformen des zweiten Aspektes der vorliegenden
Erfindung.
[0052] Figur 6a zeigt einen Rasierer 1 von unter, Figur 6b von oben und Figur 6c bei bestimmungsgemäßem
Gebrauch auf der Haut des Anwenders.
[0053] Der Rasierer 1 weist einen Griff 10 mit einem Griffteil 11 und einem flexibel biegsamen
Kopfteil 12 und einen in den Kopfteil 12 formschlüssig integriertem Klingenkopf 20
auf. Der Klingenkopf 20 ist als Bürstenkopf und/oder Pinselkopf mit einer einzigen
Borste 20, 29 ausgestaltet, die mindestens eine Rasierklinge 21 aufweist.
[0054] Neben den Rasierklingen 21 sind Balsamstreifen 24, 25 angeordnet, die bei jedem Bürstenstrich
bzw. Federstrich des Rasierers 1 über die Haut des Anwenders diese pflegen. Der Klingenkopf
20 weist mehrere Klingen 21 auf, deren Schneidkanten im Wesentlichen eine Ebene mit
der Unterseite des Kopfteils 12 (Hautauflagenseite) bilden.
[0055] Kopfteil 12 und Griffteil 11 einstückig ausgebildet und der Kopfteil 12 ist breiter
als der Griffteil 11 ausgeführt. Der Klingenkopf 20 nicht lösbar in dem Kopfteil 12
angeordnet.
[0056] Figur 7 zeigt ein Rasiererset mit einem Rasierer 1 der Figur 6, und einer Halterung
30 zum formschlüssigen Aufnehmen des Griffs 10 oder Griffteils 11 des Rasierers 1.
[0057] In Figur 8 ist ein Rasierer 1 illustriert, dessen Klingenkopf 20 mehrere Druckpunkte
33 aufweist, die dem Anwender optisch signalisieren, ob und/oder wie viel Druck zwischen
der dem Klingenkopf 20 und der Haut des Anwenders bei bestimmungsgemäßen Gebrauch
des Rasierers 1 anliegt. Die Druckpunkte 33 können beispielsweise Drucksensoren oder
Temperatursensoren aufweisen.
[0058] Beispielsweise können Piezoelemente in den Druckpunkten integriert sein, die je nach
Druck dann optische oder elektrische Signale abgeben.
[0059] In Figur 9 ist ein Rasierer 1 illustriert, welcher an dem Klingenkopf 20 eine Vielzahl
von Rasierklingen 21, einen Balsamstreifen 25 und eine Spezialklinge 23 aufweist.
Die an der Spitze angeordnete Spezialklinge 23 kann für die Feinrasur oder die Rasur
von besonders unebenen Hautpartien verwendet werden kann.
[0060] Der Rasierer 1 der Figuren 9b und 9c weist zusätzlich einen Schiebestift 13 auf,
welcher ausgestaltet ist, um die flexible Biegsamkeit (mögliche Krümmung bei Auslenkung)
des Kopfteils 20 zu verändern. So kann der Kopfteil 20 in Figur 9b eine relative große
Auslenkung ausführen, wohingegen der Schiebestift 13 in Figur 9c die Auslenkung des
Kopfteils 20 blockiert bzw. erschwert.
[0061] Der Schiebestift ist vorteilhaft aus unterschiedlich elastischem Material als das
Griffmaterial um eine Veränderung der Auslenkung zu erzielen.
Bezugszeichenliste
[0062]
- 1
- Rasierer
- 10
- Griff
- 11
- Griffteil
- 12
- Kopfteil
- 13
- Schiebestift
- 20
- Klingenkopf
- 21
- Rasierklingen
- 22
- Ausnehmung
- 23
- Spezialklinge(n)
- 24
- Balsamstreifen
- 25
- Balsamstreifen
- 29
- Borsten
- 30
- Halterung
- 33
- Drucksensoren