[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schrumpfvorrichtung gemäß den Merkmalen des
Oberbegriffes des Anspruchs 1.
[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schrumpfvorrichtung, beispielsweise einen
Schrumpftunnel, zum Aufschrumpfen von Verpackungsmaterial um Artikel oder Artikelzusammenstellungen,
beispielsweise zum Aufschrumpfen von Umverpackungen aus Schrumpffolie. Das Verpackungsmaterial
wird im Allgemeinen als Folienzuschnitt mittels eines Einschlagsystems um den Artikel
oder die Artikelzusammenstellung herum gewickelt. Innerhalb der Schrumpfvorrichtung
wird in der Regel über seitliche Schachtwände Schrumpfmedium, insbesondere Heißluft
o.ä. auf die mit Verpackungsmaterial umhüllten Artikel oder Artikelzusammenstellungen
aufgedüst. Dadurch wird das Verpackungsmaterial auf den Artikel oder die Artikelzusammenstellung
aufgeschrumpft, umschließt diese eng und fixiert die Artikel einer Artikelzusammenstellung
auf diese Weise.
[0003] Die Artikel oder Artikelzusammenstellungen werden über ein Endlosfördermittel umfassend
ein Obertrum und ein Untertrum, beispielsweise einen Mattenkettenförderer o.ä., durch
die Schrumpfvorrichtung bewegt. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass auch Schrumpfmedium
von unten her durch das Obertrum des Endlosfördermittels auf die Unterseite der Artikel
oder Artikelzusammenstellungen einwirkt.
[0004] Um die Bewegung des Endlosfördermittels innerhalb der Schrumpfvorrichtung zu unterstützen,
sind in der Regel unterhalb der Förderfläche unterstützende Gleitleisten angeordnet,
auf denen das Obertrum des Endlosfördermittels aufliegt und sich in Transportrichtung
bewegt. Um die Bewegung des Endlosfördermittels möglichst wenig zu stören, weisen
diese Gleitleisten wenig Reibung zum Endlosfördermittel auf. Herkömmlicherweise werden
Gleitleisten aus gepresstem Graphit verwendet. Gepresstes Graphit ist zum einen sehr
hitzebeständig, so dass es gut für die Verwendung im Inneren der Schrumpfvorrichtung
geeignet ist, in dem in der Regel hohe Temperaturen vorherrschen. Weiterhin weist
gepresstes Graphit gute Gleiteigenschaften auf, insbesondere besteht eine geringe
Reibung zwischen den Graphitleisten und dem aufliegenden Bereich des Endlosfördermittels.
[0005] Problematisch ist hierbei, dass im Bereich der Graphitleisten kein Schrumpfmedium
von unten her auf die Artikel oder Artikelzusammenstellungen einwirken kann. Aus diesem
Grund sind die stützenden Gleitleisten sehr schmal ausgebildet, um möglichst wenig
des von unten auf die Artikel bzw. Artikelzusammenstellungen gerichteten Schrumpfmediums
abzuschirmen, insbesondere sind die Gleitleisten derart schmal ausgestaltet, dass
sie zwischen zwei parallelen Düsenreihen einer unterhalb des Obertrums angeordneten
Verteilvorrichtung für Schrumpfmedium angeordnet werden können.
[0006] Beispielsweise werden in einem Schrumpftunnel fünfzehn Graphitleisten in drei Parallelreihen
angeordnet, die jeweils in ein C- Profil eingeschoben werden. Hierbei ist problematisch,
dass Graphit sehr spröde ist. Dies schränkt die Möglichkeiten der Gestaltung der Graphitleisten
sehr ein.
[0007] Eine Anordnung von Auflage- bzw. Gleitleisten unterhalb eines Mattenkettenförderers
ist beispielsweise in Figur 16 der Offenlegungsschrift
US 20040231301 A1 dargestellt. Insbesondere ist in diesem Fall unterhalb des Obertrums des Mattenkettenförderers
eine Luftkammer angeordnet, die auf ihrer Oberseite Düsenreihen aufweist, durch die
Heißluft nach oben zum Mattenkettenförderer geleitet wird. Die Auflage- bzw. Gleitleisten
sind jeweils derart schmal ausgestaltet, dass sie zwischen zwei parallelen Düsenreihen
angeordnet werden können. In Abhängigkeit von der Anordnung der Düsen ist eine große
Anzahl von Auflage- bzw. Gleitleisten notwendig, um eine ausreichend stabile Auflage
für den Mattenkettenförderer zu bilden.
[0008] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die oben genannten Nachteile des Stands
der Technik zu beseitigen und insbesondere die Auflagefläche für das Endlosfördermittel
zu vergrößern.
[0009] Die obige Aufgabe wird durch eine Schrumpfvorrichtung gelöst, die die Merkmale in
dem Patentanspruch 1 umfasst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden durch die
Unteransprüche beschrieben.
[0010] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schrumpfvorrichtung für die Verarbeitung von
mit Verpackungsmaterial, insbesondere Schrumpffolie, umhüllten Artikeln bzw. Artikelzusammenstellungen.
Diese werden im Folgenden als Vor- Produkte bezeichnet. Durch die Behandlung der Vor-
Produkte mit Schrumpfmedium wird ein Produkt erzeugt, bei dem sich das Verpackungsmaterial
an die äußere Form der Artikel bzw. Artikelzusammenstellungen anpasst und diese miteinander
verbindet.
[0011] Die Schrumpfvorrichtung umfasst ein Gehäuse und weist eine Mehrzahl von Verteilvorrichtungen
für Schrumpfmedium auf. Beispielsweise handelt es sich bei den Verteilvorrichtungen
um seitlich eine Transportbahn begrenzende Schachtwände, über die die Vor- Produkte
mit einem Schrumpfmedium zur Bildung der Produkte beaufschlagt werden. Beispielsweise
weisen die Schachtwände Düsenöffnungen auf, über die das Schrumpfmedium, beispielsweise
heiße Luft, in Richtung der Vor- Produkte in den Innenraum der Schrumpfvorrichtung
gelangt. Für den Transport der mit Verpackungsmaterial umhüllten Vor- Produkte und
innerhalb der Schrumpfvorrichtung gebildeten Produkte durch die Schrumpfvorrichtung
hindurch findet ein Endlosfördermittel umfassend ein Obertrum und ein Untertrum Verwendung.
Das Endlosfördermittel ist zumindest im Bereich des Obertrums für Schrumpfmedium durchlässig.
[0012] Das Obertrum ist auf mindestens einer Gleitleiste geführt, um eine stabile Transportfläche
für die Vor- Produkte und Produkte zu bilden.
[0013] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist das Obertrum auf einer Mehrzahl von
in mindestens zwei Parallelreihen angeordneten Gleitleisten geführt, um eine stabile
Transportfläche für die Vor- Produkte und Produkte zu bilden.
[0014] Unterhalb der mindestens einen Gleitleiste ist eine Verteilvorrichtung für Schrumpfmedium
zwischen dem Obertrum und dem Untertrum des Endlosfördermittels angeordnet. Beispielsweise
ist die Verteilvorrichtung ein Schacht, der sich parallel zum Obertrum entlang der
Transportbahn bzw. Förderfläche erstreckt. Zumindest die Oberseite der Verteilvorrichtung
weist Düsenöffnungen für Schrumpfmedium auf, das durch das Obertrum in den Innenraum
der Schrumpfvorrichtung und insbesondere auf die Unterseite der Vor- Produkte und
Produkte gelangt.
[0015] Die Zufuhr von Schrumpfmedium von unten her kann über die gesamte Förderfläche des
Obertrums gleichmäßig erfolgen. Es ist jedoch auch möglich, durch die gezielte Einstellung
und Regulierung einzelner Düsenöffnungen oder beispielsweise vermittels seitlich verschiebbarer
und / oder parallel zur Förderrichtung verschiebbarer Blendenelemente o.ä. die Zufuhr
von Schrumpfmittel auf bestimmte Bereiche des Obertrums einzugrenzen. Insbesondere
kann eine spezielle Einstellung in Abhängigkeit von dem jeweiligen Produkt erfolgen,
um die Energiezufuhr auf die wesentlichen Bereiche einzugrenzen und somit den Energiebedarf
zu minimieren.
[0016] Um eine bessere, insbesondere gleichmäßigere, Abstützung der Transportbahn bzw. Förderfläche
zu erzielen und somit eine besonders gleichmäßige Förderfläche zu erreichen, kann
es vorteilhaft sein, die mindestens eine Gleitleiste verhältnismäßig breit auszugestalten.
Um trotzdem eine ausreichende Durchströmung des Obertrums mit Schrumpfmedium von unten
her zu erreichen, weist die mindestens eine Gleitleiste, die eine Auflage für das
Obertrum bildet, Durchtrittsöffnungen auf, durch die das Schrumpfmedium durchtreten
kann. Dadurch kann auch im Bereich der Auflage des Obertrums auf die mindestens eine
Gleitleiste jeweils Schrumpfmedium auf die Unterseite der Vor- Produkte und Produkte
gelangen, wodurch eine Verbesserung der Produktqualität erzielt werden kann.
[0017] Vorzugsweise sind die Durchtrittsöffnungen orthogonal zur Auflagefläche der mindestens
einen Gleitleiste für das Endlosfördermittel bzw. orthogonal zu der durch das Obertrum
gebildeten Förderfläche ausgerichtet. Gemäß einer alternativen Ausführungsform können
die Durchtrittsöffnungen jedoch auch in einem von 90° abweichenden Winkel zur Auflagefläche
der mindestens einen Gleitleiste für das Endlosfördermittel angeordnet sein.
[0018] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die Düsenöffnungen in einem regelmäßigen
Muster angeordnet. Insbesondere sind die Durchtrittsöffnungen regelmäßig entlang der
gesamten Länge und über die gesamte Breite der mindestens einen Gleitleiste angeordnet,
so dass über die gesamte Transportbahn im Bereich der mindestens einen Gleitleiste
eine gleichmäßige Durchströmung des Obertrums mit Schrumpfmedium erzielt wird.
[0019] Gemäß einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Muster, in dem die Durchtrittsöffnungen
der mindestens einen Gleitleiste angeordnet sind, mit dem Muster der Düsenöffnungen
der unterhalb der mindestens einen Gleitleiste angeordneten Verteilvorrichtung korrespondiert.
Vorzugsweise wird die mindestens eine Gleitleiste derart angeordnet, dass Durchtrittsöffnungen
der mindestens einen Gleitleiste jeweils fluchtend zu Düsenöffnungen der Verteilvorrichtung
angeordnet sind.
[0020] Vorzugsweise besteht die mindestens eine Gleitleiste aus Graphit oder einem hitzebeständigen
Kunststoff. Beispielsweise eignen sich Polyetheretherketon (PEEK), Polyaryletherketone
(PAEK), oder Polyimid (PI), da diese Kunststoffe hitzebeständig sind und zudem gute
Gleiteigenschaften aufweisen.
[0021] Die Durchtrittsöffnungen weisen vorzugsweise einen kreisrunden oder einen langlochförmigen
Querschnitt auf. Kreisrunde Querschnitte werden durch Durchbohren der mindestens einen
Gleitleiste an entsprechenden Positionen erzeugt.
[0022] Die Ausbildung der Durchtrittsöffnungen ist unter anderem von dem für die mindestens
eine Gleitleiste verwendeten Material abhängig. Bei der Verwendung von Graphit ist
die Verwendung von runden Löchern auf Grund der thermischen Dehnung und der Sprödigkeit
des Materials schwierig. Daher werden bei Graphitleisten vorzugsweise Langlöcher verwendet.
Die Langlöcher werden beispielsweise durch Einfräsen in die mindestens eine Graphit-
Gleitleiste eingebracht. Bei Gleitleisten aus einem der oben genannten Kunststoffe
können die Durchtrittsöffnungen dagegen problemlos einen kreisrunden Durchmesser aufweisen
und durch einfaches Bohren von (runden) Löchern hergestellt werden.
[0023] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform können die Durchtrittsöffnungen, insbesondere
die runden Löcher oder Langlöcher, an der dem Obertrum benachbarten Oberseite und
/ oder der der Verteilvorrichtung benachbarten Unterseite jeweils Fasen enthalten,
um eine bessere Vorverteilung des Schrumpfmediums im Bereich der mindestens einen
Gleitleiste zu erzielen.
[0024] Die Düsenöffnungen der Verteilvorrichtung sind vorzugsweise in parallelen Düsenreihen
angeordnet. Insbesondere sind die Düsenreihen parallel zur Transportrichtung der Vor-
Produkte oder Produkte auf dem Obertrum des Endlosfördermittels ausgerichtet. Zwischen
benachbarten, parallelen Düsenreihen ist jeweils ein erster Abstand ausgebildet. Die
mindestens eine Gleitleiste ist parallel zu den Düsenreihen angeordnet und kann eine
Breite aufweisen, die größer ist als der erste Abstand zwischen benachbarten Düsenreihen.
Das heißt insbesondere, dass die mindestens eine Gleitleiste nicht zwischen benachbarten
Düsenreihen angeordnet werden kann. Da die mindestens eine Gleitleiste jedoch die
bereits beschriebenen Durchtrittsöffnungen aufweist, gelangt trotzdem Schrumpfmedium
zumindest weitgehend ungehindert durch das Obertrum des Endlosfördermittels hindurch
an die Unterseite der Vor- Produkte bzw. Produkte. Insbesondere wenn die Durchtrittsöffnungen
vorzugsweise fluchtend zu Düsenöffnungen angeordnet sind, gelangt das Schrumpfmedium
besser und gleichmäßiger an die Unterseite der Vor- Produkte bzw. Produkte.
[0025] Die mindestens eine Gleitleiste muss bei Bedarf, beispielsweise bei Verschleiß, ausgetauscht
werden können. Vorzugsweise ist die mindestens eine Gleitleiste an mindestens einem
C- Profilelement angeordnet und befestigt, das sich unterhalb des Obertrums des Endlosfördermittels
parallel zu den Düsenreihen der Verteilvorrichtung erstrecken. Damit das mindestens
eine C- Profilelement nicht die Strömung des Schrumpfmediums durch die Gleitleisten
und durch das Obertrum des Endlosfördermittels hindurch auf die Unterseite der Vor-
Produkte bzw. Produkte stören, hat das mindestens eine C- Profilelement gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform Luftkanäle ausgebildet, die sich orthogonal zu einer Förderebene
des Obertrums erstrecken. Vorzugsweise sind der Luftkanal / die Luftkanäle des C-
Profilelementes und zumindest ein Teil der Durchtrittsöffnungen der Gleitleisten derart
angeordnet, dass diese nach Montage der Gleitleiste am C- Profilelement zumindest
teilweise fluchten. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Luftkanäle der C- Profileelemente
fluchtend zu Düsenöffnungen der Verteilvorrichtung und zu Durchtrittsöffnungen der
Gleitleisten angeordnet sind.
[0026] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist eine einzige Gleitleiste vorgesehen,
die im Wesentlichen dieselbe Breite wie das Obertrum aufweist und sich über die gesamte
Länge des Obertrums erstreckt. Hierbei kann beispielsweise eine Befestigung der Gleitleiste
innerhalb der Schrumpfvorrichtung an den seitlichen Kanten der Gleitleiste parallel
zur Förderrichtung des Obertrums vorgesehen sein, insbesondere in einem Bereich, in
dem keine Produkte gefördert werden, da diese in der Regel im mittleren Bereich des
Obertrums und nicht in den seitlichen Randbereichen positioniert werden.
[0027] Durch die optimierte Führung des Schrumpfmediums durch das Endlosfördermittel hindurch
auf die Unterseite der Artikel bzw. Artikelzusammenstellungen kann ein optimales Schrumpfergebnis
im unteren Bereich der Artikel bzw. Artikelzusammenstellungen erzielt werden, was
wiederum zu einer erhöhten Stabilität des Endproduktes führt.
[0028] Da die mindestens eine Gleitleiste breiter ausgestaltet werden kann, insbesondere
da die mindestens eine Gleitleiste sich in der Breite über mehrere Düsenreihen der
Verteilvorrichtung erstrecken kann, erhöht sich die Auflagefläche für das Obertrum
des Endlosfördermittels, was wiederum zu einer verbesserten, insbesondere stabileren,
Förderebene für die Vor- Produkte bzw. Produkte führt. Aufgrund der Möglichkeit der
breiteren Ausgestaltung der mindestens einen Gleitleiste ist auch die Ausführung und
Anordnung der Durchtrittsöffnungen gegenüber schmaleren Gleitleisten einfacher und
insbesondere kostengünstiger möglich.
[0029] Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der
beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente
zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen,
da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert
im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
Figur 1 zeigt eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Schrumpfvorrichtung
von oben.
Figur 2 zeigt eine schematische seitliche Ansicht einer erfindungsgemäßen Schrumpfvorrichtung.
Figuren 3 und 4 zeigen unterschiedliche Ausführungsformen von Gleitleisten von oben.
Figur 5 zeigt eine Schnittdarstellung durch eine Gleitleiste in seitlicher Darstellung.
Figur 6 zeigt eine Befestigung einer Gleitleiste.
[0030] Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden identische Bezugszeichen
verwendet. Ferner werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren
dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die
dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße
Vorrichtung oder das erfindungsgemäße Verfahren ausgestaltet sein können und stellen
keine abschließende Begrenzung dar.
[0031] Figur 1 zeigt eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Schrumpfvorrichtung
1 von oben und Figur 2 zeigt eine schematische seitliche Ansicht der Schrumpfvorrichtung
1. Diese wird insbesondere zum Aufschrumpfen von flächigem Verpackungsmaterial 12
auf Artikel 10 oder Artikelzusammenstellungen verwendet. Die mit dem Verpackungsmaterial
12 umhüllten Artikel 10 oder Artikelzusammenstellungen werden im Folgenden auch als
Vor- Produkt 14 bezeichnet.
[0032] Die Schrumpfvorrichtung 1 umfasst in der Regel ein weitgehend geschlossenes Gehäuse
100 mit einer Eintrittsöffnung 101 für die Vor- Produkte 14 und einer Austrittsöffnung
102 für die fertigen Produkte 15. Die Vor- Produkte 14 werden in einer Transportrichtung
TR auf einem ersten Transportmittel 105 der Schrumpfvorrichtung 1 zugeführt und treten
über die Eintrittsöffnung 101 in den durch das Gehäuse 100 umschlossenen Innenraum
103 der Schrumpfvorrichtung 1 ein. In dem Innenraum 103 der Schrumpfvorrichtung 1
werden die Vor- Produkte 14 über ein weiteres Endlosfördermittel 2 in Transportrichtung
TR zur Austrittsöffnung 102 bewegt und dabei allumfassend mit einem Schrumpfmedium
S beaufschlagt. Beispielsweise wird heiße Luft o.ä. von den Seiten und / oder von
oben und / oder von unten her auf die Vor- Produkte 14 geleitet. Dadurch wird das
Verpackungsmaterial 12 eng um die Artikel 10 oder Artikelzusammenstellungen herum
aufgeschrumpft und das gewünschte Produkt 15 gebildet. Dieses wird über die Austrittsöffnung
102 aus der Schrumpfvorrichtung 1 entfernt und anschließend über ein zweites Transportmittel
106 weiteren Verarbeitungsvorrichtungen (nicht dargestellt) zugeführt.
[0033] Das Endlosfördermittel 2 weist ein Obertrum 3 und ein Untertrum 4 auf. Vorzugsweise
werden die Vor- Produkte 14 auch von unten her mit Schrumpfmedium Su beaufschlagt.
Aus diesem Grund ist das Endlosfördermittel 2 zumindest im Bereich des Obertrums 3
für Schrumpfmedium S, Su durchlässig. Das Schrumpfmedium S, Su wird beispielsweise
durch ein Gebläse o.ä. erzeugt und über eine zwischen dem Obertrum 3 und dem Untertrum
4 angeordneten Verteilvorrichtung 6 auf die Unterseite der VorProdukte 14 geleitet.
Die Verteilvorrichtung 6 weist beispielsweise auf ihrer zum Obertrum 3 benachbarten
Oberseite Düsenöffnungen 7 auf, über die das Schrumpfmedium Su, insbesondere heiße
Luft o.ä. von unten her auf die Unterseite der Vor- Produkte 14 aufgedüst wird.
[0034] Das Obertrum 3 bildet die Förderebene FE für die Vor- Produkte 14 bzw. für die fertigen
Produkte 15. Um die Förderebene FE zu stabilisieren, wird das Obertrum 3 vorzugsweise
auf in mindestens zwei Parallelreihen angeordneten Gleitleisten 50 geführt. Die Verteilvorrichtung
6 für das Schrumpfmedium S ist unterhalb der Gleitleisten 50 angeordnet. Damit die
Gleitleisten 50 die Zufuhr von Schrumpfmedium Su auf die Unterseite der Vor- Produkte
14 nicht stören, müssen diese herkömmlicherweise sehr schmal ausgestaltet sein und
jeweils zwischen Reihen 9 von Düsenöffnungen 7 (vgl. Figur 6) der Verteilvorrichtung
6 angeordnet werden. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Gleitleisten 50 Durchtrittsöffnungen
52 für das Schrumpfmedium Su aufweisen.
[0035] Figuren 3 und 4 zeigen unterschiedliche Ausführungsformen von Gleitleisten 50 von
oben, insbesondere zeigen die Figuren unterschiedliche Ausführungsformen von Durchtrittsöffnungen
52.
[0036] Die in Figur 2 dargestellte Verteilvorrichtung 6 für Schrumpfmedium Su weist auf
der dem Obertrum 3 zugewandten Oberseite Düsenöffnungen 7 auf, durch die das Schrumpfmedium
Su weitgehend senkrecht durch das Obertrum 3 auf die Unterseite der Vor- Produkte
14 und / oder Produkte 15 geleitet wird. Die Düsenöffnungen 7 sind vorzugsweise in
einem regelmäßigen Muster, insbesondere in Düsenreihen o.ä. angeordnet. Die Durchtrittsöffnungen
52 der Gleitleisten 50 sind vorzugsweise in einem korrespondierenden regelmäßigen
Muster ausgebildet. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform werden die Gleitleisten
50 unterhalb des Obertrums 4 (vergleiche Figur 2) derart angeordnet und ausgerichtet,
dass die Durchtrittsöffnungen 52 der Gleitleisten 50 jeweils mit Düsenöffnungen 7
der Verteilvorrichtung 6 fluchten.
[0037] Die Gleitleisten 50 bestehen aus einem hitzebeständigen und gleitfähigen Material,
beispielsweise aus Graphit oder einem hitzebeständigen Kunststoff. Die Durchtrittsöffnungen
52a können gemäß dem Ausführungsbeispiel eine Gleitleiste 50a in Figur 3 einen kreisrunden
Querschnitt oder gemäß dem Ausführungsbeispiel eine Gleitleiste 50b in Figur 4 einen
Querschnitt in Form eines Langlochs aufweisen. Dies ist unter anderem von der Art
des verwendeten Materials abhängig. Bei Gleitleisten 50 aus Graphit ist die Verwendung
von Durchtrittsöffnungen 52b in Form eines Langlochs aufgrund der Sprödigkeit des
Materials zu bevorzugen.
[0038] Durch die Ausgestaltung mit Durchtrittsöffnungen 52 können die Gleitleisten 50 nunmehr
breiter ausgestaltet werden und sind in ihrer Breite B
50 nicht mehr auf den Abstand A zwischen Düsenreihen 9 der Verteilvorrichtung 6 (vgl.
auch Figur 6) beschränkt. Insbesondere können die Gleitleisten 50 nunmehr eine Breite
B
50 aufweisen, die sich über mehrere benachbarte Düsenreihen 9 der Verteilvorrichtung
6 erstreckt.
[0039] Figur 5 zeigt eine Schnittdarstellung durch eine Gleitleiste 50 in seitlicher Darstellung,
insbesondere Schnittdarstellung A-A durch eine Gleitleiste 50a gemäß Figur 3. Die
Durchtrittsöffnung 52a weist an der dem Obertrum 3 benachbarten Oberseite der Gleitleiste
50a eine Fase 54 auf (vgl. auch Figur 2). Dies bewirkt eine verbesserte Verteilung
des Schrumpfmediums Su in Richtung der Unterseite der Vor- Produkte 14 bzw. Produkte
15.
[0040] Figur 6 zeigt eine Befestigung einer Gleitleiste 50 an einem C- Profilelement 60.
Die C- Profilelemente 60 erstrecken sich unterhalb des Obertrums 3 parallel zu den
in Düsenreihen 9 angeordneten Düsenöffnungen 7 der Verteilvorrichtung 6. Vorzugsweise
haben die C- Profilelemente 60 Luftkanäle 62 ausgebildet. Diese erstrecken sich insbesondere
orthogonal zu einer durch das Obertrum 3 gebildeten Förderebene FE und bewirken, dass
auch im Bereich der Befestigung der Gleitleisten 50 Schrumpfmedium Su durch die Gleitleisten
50 und somit durch insbesondere durch das Obertrum 3 hindurch gelangen kann.
[0041] Besonders bevorzugt sind dabei die Luftkanäle 62 der C- Profileelemente 60 fluchtend
zu Düsenöffnungen 7 der Verteilvorrichtung 6 und fluchten zu Durchtrittsöffnungen
52 der Gleitleisten 50 angeordnet.
[0042] Figur 6 zeigt besonders deutlich, dass aufgrund der Durchtrittsöffnungen 52 der Gleitleisten
50 nunmehr auch Gleitleisten 50 verwendet werden können, die eine Breite B
50 aufweisen, der ein Vielfaches des Abstands A zwischen den Düsenreihen 9 der Verteilvorrichtung
6 beträgt. Die dargestellte Gleitleiste 50 weist beispielsweise eine Breite B
50 auf, die sich über drei benachbarte Düsenreihen 9 der Verteilvorrichtung 6 erstreckt.
[0043] Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben.
Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der
Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche
zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 1
- Schrumpfvorrichtung
- 2
- Endlosfördermittel
- 3
- Obertrum
- 4
- Untertrum
- 6
- Verteilvorrichtung
- 7
- Düsenöffnung
- 9
- Düsenreihe / Reihe
- 10
- Artikel
- 12
- Verpackungsmaterial
- 14
- Vor- Produkt
- 15
- Produkt
- 50
- Gleitleiste
- 52
- Durchtrittsöffnung
- 54
- Fase
- 60
- C- Profilelement
- 62
- Luftkanal
- 100
- Gehäuse
- 101
- Eintrittsöffnung
- 102
- Austrittsöffnung
- 103
- Innenraum
- 105
- erstes Transportmittel
- 106
- zweites Transportmittel
- A
- Abstand
- B50
- Breite der Gleitleiste
- FE
- Förderebene
- S / Su
- Schrumpfmedium
- TR
- Transportrichtung
1. Schrumpfvorrichtung (1) zum Aufschrumpfen von flächigem Verpackungsmaterial (12) auf
Artikel (10) oder Artikelzusammenstellungen
mit einem für Schrumpfmedium (S) durchlässigen Endlosfördermittel (2) umfassend ein
Obertrum (3) und ein Untertrum (4);
wobei das Obertrum (3) auf mindestens einer Gleitleiste (50) geführt ist;
wobei zwischen dem Obertrum (3) und dem Untertrum (4) unterhalb der mindestens einen
Gleitleiste (50) eine Verteilvorrichtung (6) für Schrumpfmedium (S) angeordnet ist,
wobei zumindest die Oberseite der Verteilvorrichtung (6) Düsenöffnungen (7) für das
Schrumpfmedium (S) aufweist,
wobei die mindestens eine Gleitleiste (50) Durchtrittsöffnungen (52) für das Schrumpfmedium
(S) aufweisen.
2. Schrumpfvorrichtung (1) nach Anspruch 1, wobei das Obertrum (3) auf in mindestens
zwei Parallelreihen angeordneten Gleitleisten (5) geführt ist.
3. Schrumpfvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Düsenöffnungen (7) in einem
regelmäßigen Muster, insbesondere in Düsenreihen (9), angeordnet sind und wobei die
Durchtrittsöffnungen (52) der mindestens einen Gleitleisten (50) in einem korrespondierenden
regelmäßigen Muster angeordnet sind.
4. Schrumpfvorrichtung (1) nach Anspruch 3, wobei die Durchtrittsöffnungen (52) der mindestens
einen Gleitleiste (50) jeweils fluchtend zu Düsenöffnungen (7) der Verteilvorrichtung
(6) angeordnet sind.
5. Schrumpfvorrichtung (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei die mindestens
eine Gleitleiste (50) aus Graphit oder einem hitzebeständigen Kunststoff besteht.
6. Schrumpfvorrichtung (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei die Durchtrittsöffnungen
(52) einen kreisrunden oder einen langlochförmigen Querschnitt aufweisen.
7. Schrumpfvorrichtung (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei die Durchtrittsöffnungen
(52) an der der Verteilvorrichtung (6) benachbarten Unterseite und / oder an der dem
Obertrum (3) benachbarten Oberseite der mindestens einen Gleitleiste (50) eine Fase
(54) aufweisen.
8. Schrumpfvorrichtung (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei die Düsenöffnungen
(7) der Verteilvorrichtung (6) in parallelen Düsenreihen (9) angeordnet sind, wobei
die Düsenreihen (9) parallel zur Transportrichtung (TR) der mit Verpackungsmaterial
(12) umhüllten Artikel (10) bzw. Artikelzusammenstellungen auf dem Obertrum (3) des
Endlosfördermittels (2) ausgerichtet sind, und wobei zwischen benachbarten, parallelen
Düsenreihen (9) jeweils ein erster Abstand (A) ausgebildet ist, wobei die mindestens
eine Gleitleiste (50) parallel zu den Düsenreihen (9) angeordnet ist und wobei die
mindestens eine Gleitleiste (50) jeweils eine Breite (B50) aufweist, die größer ist als der erste Abstand (A) zwischen benachbarten Düsenreihen
(9).
9. Schrumpfvorrichtung (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei die mindestens
eine Gleitleiste (50) an mindestens einem C- Profilelement (60) angeordnet ist, wobei
sich das mindestens eine C- Profilelement (60) unterhalb des Obertrums (4) parallel
zu den in Dü
senreihen (9) angeordneten Düsenöffnungen (7) der Verteilvorrichtung (6) erstreckt,
wobei das mindestens eine C- Profilelemente (60) Luftkanäle (62) ausgebildet hat,
die sich orthogonal zu einer durch das Obertrum (3) gebildeten Förderebene (FE) erstrecken.
10. Schrumpfvorrichtung (1) nach Anspruch 9, wobei die Luftkanäle (62) der C-Profileelemente
(60) fluchtend zu Düsenöffnungen (7) der Verteilvorrichtung (6) und zu Durchtrittsöffnungen
(52) der mindestens einen Gleitleiste (50) angeordnet sind.