[0001] Die Erfindung betrifft eine Kapsel mit einem vorzugsweise rotationssymmetrisch ausgebildeten
Kapselkörper gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie ein System umfassend eine
Vorrichtung zur Zubereitung eines flüssigen Lebensmittels und eine derartige Kapsel.
[0002] Derartige Kapseln und Systeme finden heutzutage insbesondere für die Zubereitung
von Kaffee oder Kaffeemischgetränken verbreitet Anwendung. Die Kapsel bildet dabei
insbesondere eine Portionsverpackung für den Transport und die Lagerung einer darin
enthaltenen Substanz. Darüber hinaus spielt die Ausgestaltung der Kapsel eine wichtige
Rolle bei der Zubereitung eines Getränkes mit einer entsprechenden Vorrichtung. Für
die Lagerung der Substanz muss die Kapsel insbesondere bei Kaffeepulver eine aromadichte
Hülle bilden. Darüber hinaus muss die Kapsel die darin enthaltene Substanz vor Feuchtigkeit
und anderen Umwelteinflüssen schützen.
[0003] Bei gattungsgemässen Kapseln erfolgt das Öffnen an der Eintrittsseite üblicherweise
durch Penetration des Bodens beim Einschliessen der Kapsel in eine Perkolationskammer
einer Getränkezubereitungsvorrichtung. An der Austrittsseite bewirkt der sich aufbauende
Innendruck in der Kapsel in der Regel ein Öffnen, sodass die eingespritzte Flüssigkeit
die Substanz durchfliessen kann. Neben zur Penetration vorgesehenen Membranen auf
der Austrittsseite sind auch Membranen bekannt, welche ohne mechanische Einwirkung
ausschliesslich unter Druck aufplatzen.
[0004] Durch die
WO 2014/061046 A1 ist eine gattungsmässig vergleichbare Kapsel bekannt geworden, deren Boden auf der
Innenseite Bereiche mit Penetrationselementen aufweist, die durch Ausüben einer Druckkraft
auf den Kapselboden in Richtung des Kapselinnenraumes verschoben werden können, um
eine Penetration einer den Kapselboden überspannenden Membran zu erzielen.
[0005] Ein Nachteil dieser Lösung besteht darin, dass nach erfolgter Penetration der Membran
die Penetrationselemente die neu geschaffenen Durchflussöffnungen blockieren. Ferner
kann ein versehentliches Penetrieren der Membran nur dadurch verhindert werden, indem
diese vergleichsweise dick ausgelegt ist. Die scharfkantigen Penetrationselemente
sind darüber hinaus nur mit erheblichem Aufwand zu fertigen. Durch die Scharfkantigkeit
der Penetrationselemente resultiert auch eine gewisse Verletzungsgefahr für das mit
der Kapselfertigung betraute Personal sowie für den Endnutzer im Falle eines Öffnens
der Kapsel.
[0006] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Kapsel der eingangs genannten Art zu
schaffen, bei welcher ein Durchlass im Bodenbereich zur Durchleitung einer Flüssigkeit
im Zusammenhang mit einer Getränkeherstellung besser erzeugbar ist. Ausserdem soll
der Durchlass möglichst in einem bezogen auf das Zentrum äusseren Bereich geschaffen
werden und nicht verteilt über die ganze Fläche der Membran sein, wie es im Stand
der Technik beschrieben ist. Dies ermöglicht insbesondere eine Strömungsführung konzentrisch
von aussen nach innen. Die Kapsel soll ferner zuverlässig funktionieren und einfach
in der Anwendung sein. Darüber hinaus soll sie einfach und kostengünstig herstellbar
sein.
[0007] Diese Aufgaben werden durch eine Kapsel gelöst, welche die Merkmale im Anspruch 1
aufweist, sowie durch ein System mit den Merkmalen in Anspruch 15.
[0008] Die Kapsel umfasst einen vorzugsweise rotationssymmetrisch ausgebildeten Kapselkörper
mit einer Seitenwand und einem Boden sowie einen den Kapselkörper abdeckenden Deckel
zur Bildung wenigstens einer Kammer, welche eine Substanz zur Zubereitung eines flüssigen
Lebensmittels enthält. Der Boden ist bezogen auf die Längsmittelachse der Kapsel in
wenigstens einen äusseren Bodenabschnitt und wenigstens einen inneren Bodenabschnitt
unterteilt. Der wenigstens eine äussere Bodenabschnitt und der wenigstens eine innere
Bodenabschnitt sind über zumindest einen Verbindungsabschnitt, insbesondere in Richtung
der Längsmittelachse der Kapsel, beweglich miteinander verbunden. Innerhalb der Kammer
ist über dem Boden eine vorzugsweise undurchlässige Membran angebracht, die mit dem
wenigstens einen äusseren Bodenabschnitt verbunden ist. Durch Verschieben des wenigstens
einen inneren Bodenabschnittes in Richtung der Kammer ist ein Durchlass in der Membran
zur Durchleitung einer Flüssigkeit erzeugbar. Der wenigstens eine bewegliche Bodenabschnitt
bildet eine Auflagefläche für die Membran.
[0009] Durch eine derartige Ausgestaltung der Kapsel ist die Erzeugung eines Durchlasses
in ihrem Bodenbereich bei der Zubereitung eines flüssigen Lebensmittels erheblich
verbessert. So müssen nicht zwingend Penetrationselemente vorhanden sein, die einen
durch Penetration der Membran gebildeten Durchlass potentiell blockieren. Da der bewegliche
Bodenabschnitt eine Auflagefläche für die Membran bildet, kann diese mit geringer
Dicke ausgestaltet sein. Dadurch, dass ein Verzicht auf Penetrationselemente ermöglicht
wird, kann auch die Sicherheit der Kapsel, sei es während deren Produktion oder der
Anwendung, erheblich erhöht werden. Darüber hinaus wird die Gefahr einer versehentlichen
Erzeugung eines Durchlasses, beispielsweise im Rahmen des Transportes der Kapsel,
erheblich verringert. Der Aufbau einer Reissspannung in der Membran lässt sich wesentlich
besser kontrollieren.
[0010] Bei einer derartigen Kapsel kann der Deckel eine Eintrittsseite und der Boden eine
Austrittsseite zur Durchleitung einer Flüssigkeit durch die Kammer bilden. Darüber
hinaus kann der wenigstens eine innere Bodenabschnitt eine vorzugsweise als Stutzen
ausgeführte Austrittsöffnung aufweisen. Eine derart konfigurierte Kapsel hat den Vorteil,
dass bei der Zubereitung eines flüssigen Lebensmittels dieses nach Verlassen der Kapsel
nicht mehr mit der hierzu verwendeten Vorrichtung in Kontakt kommt, wodurch eine Reinigung
des Systems nach dessen Benutzung entfällt.
[0011] Allerdings kann bei einer erfindungsgemässen Kapsel zur Durchleitung einer Flüssigkeit
durch die Kammer der Deckel auch eine Austrittsseite und der Boden eine Eintrittsseite
bilden. In diesem Fall kann der wenigstens eine innere Bodenabschnitt eine vorzugsweise
als Stutzen ausgeführte Eintrittsöffnung aufweisen. Ähnlich konfigurierte Kapseln
sind heutzutage weit verbreitet. Sie haben insbesondere den Vorteil, dass der den
Kapselkörper abdeckende Deckel bei Verwendung der Kapsel in Kombination mit einer
Getränkeherstellungsvorrichtung mit einer dazu angepassten Filterplatte auch die Funktion
eines Filterelementes erfüllen kann.
[0012] Ganz allgemein kann bei den hier beschriebenen Kapseln die Auflagefläche für die
Membran am wenigstens einen inneren Bodenabschnitt als Stützstruktur, insbesondere
in Form von offenen oder geschlossenen Ringen, ausgeführt sein. Eine derartige Stützstruktur
kann zwei Funktionen erfüllen. Einerseits dient sie der Unterstützung der den Kapselboden
abdeckenden Membran, wodurch diese vergleichsweise dünn ausgestaltet sein kann. Andererseits
können die Stützstrukturen für Flüssigkeiten, welche die Membran passiert haben, als
eine Art Labyrinth dienen, welche die Flüssigkeiten zu durchlaufen haben. Dies kann
der besseren Durchmischung eines Getränkeproduktes dienen. Ausserdem kann dadurch,
insbesondere bei milchhaltigen Getränken, auch ein Aufschäumen des Getränkeproduktes
erzielt werden.
[0013] Bei erfindungsgemässen Kapseln kann die Membran zusätzlich mit dem wenigstens einen
inneren Bodenabschnitt verbunden sein. Dies hat den Vorteil, dass ein bei der Bildung
eines Durchflusses abgetrennter Teil der Membran mit dem Kapselboden verbunden bleibt
und den eigentlichen Getränkeherstellungsprozess dadurch nicht stören kann. Im fixierten
Bereich kann sich die Membran ausserdem nicht dehnen, was den Aufbau einer Reissspannung
begünstigt.
[0014] Die Membran kann darüber hinaus Sollbruchlinien aufweisen. Derartige Sollbruchlinien
dienen dazu, die Bildung eines Durchlasses in der Membran mit genau definierter Grösse
und Proportionen zu gewährleisten.
[0015] Der wenigstens eine äussere Bodenabschnitt und der wenigstens eine innere Bodenabschnitt
können über Bereiche mit reduzierter Wandstärke, insbesondere über Filmscharniere,
mit dem zumindest einen Verbindungsabschnitt verbunden sein. Diese Art der Verbindung
ermöglicht es, die Kapsel einstückig durch ein Spritzguss- oder Tiefziehverfahren
zu fertigen.
[0016] Der wenigstens eine innere Bodenabschnitt und der wenigstens eine äussere Bodenabschnitt
können über zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun oder zehn Verbindungsabschnitte
miteinander verbunden sein. Dadurch kann die Kapsel der jeweiligen Anwendung angepasst
werden. Darüber hinaus kann durch die Anzahl der Verbindungselemente die Kraft beeinflusst
werden, welche benötigt wird, um den wenigstens einen inneren Bodenabschnitt in Richtung
der Kammer zu verschieben.
[0017] Bei einer derartigen Ausführung können die Verbindungsabschnitte ebenfalls über Bereiche
mit reduzierter Wandstärke, insbesondere über Filmscharniere, miteinander verbunden
sein. Auch dies ermöglicht eine sehr rationelle einstückige Fertigung der Kapsel durch
ein Spritzguss- oder Tiefziehverfahren.
[0018] Die Bereiche mit reduzierter Wandstärke können eine Stärke von weniger als 0.7 mm,
vorzugsweise weniger als 0.5 mm, bevorzugterweise weniger als 0.3 mm aufweisen. Derartige
Stärken gewährleisten bei üblicherweise für eine derartige Kapsel verwendeten Materialien
eine gute Reissfestigkeit. Die zum Bewegen des inneren Bodenabschnittes benötigte
Kraft bleibt allerdings dennoch in einem akzeptablen Bereich.
[0019] Die Verbindungsabschnitte können ringförmig oder ringsegmentförmig ausgeführt sein.
Entsprechend ist die Symmetrie der Kapsel wahlweise auch in den Verbindungsabschnitten
gewahrt, was eine gleichmässige symmetrische Krafteinwirkung bei der Bewegung ermöglicht.
[0020] Eine erfindungsgemässe Kapsel kann im Übergangsbereich zwischen Seitenwand und Boden
Versteifungsrippen aufweisen. Derartige Versteifungsrippen dienen dazu, Kräfte, die
beim Verschieben des wenigstens einen inneren Bodenabschnittes Richtung der Kammer
auf den wenigstens einen äusseren Bodenabschnitt wirken, möglichst wirkungsvoll auf
die Seitenwand weiterzuleiten.
[0021] Die vorliegende Erfindung betrifft darüber hinaus ein System umfassend eine Vorrichtung
zur Zubereitung eines flüssigen Lebensmittels und eine oben beschriebene Kapsel.
[0022] Bei einem derartigen System kann die Vorrichtung eine Perkolationskammer zur Aufnahme
der Kapsel umfassen, wobei durch Verschliessen der Perkolationskammer mit eingelegter
Kapsel durch Verschieben des wenigstens einen inneren Bodenabschnittes in Richtung
der Kammer ein Durchfluss in der Membran erzeugbar ist. Hierzu können die Bauhöhen
der Kapsel und der Perkolationskammer derart gewählt sein, dass durch Verschliessen
der Perkolationskammer mit eingelegter Kapsel eine Druckkraft auf den wenigstens einen
inneren Bodenabschnitt ausübbar ist, derart, dass durch Verschieben des wenigstens
einen inneren Bodenabschnittes der Kapsel in Richtung der Kammer ein Durchfluss in
der Membran erzeugbar ist. Eine derartige Ausführung hat den Vorteil, dass beim Einlegen
der Kapsel in die Perkolationskammer und Verschliessen derselben automatisch ein Durchlass
in der Membran zur Herstellung eines Getränkeproduktes unmittelbar vor diesem Vorgang
gebildet wird.
[0023] Weitere Vorteile und Einzelmerkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele und aus den Zeichnungen.
[0024] Es zeigen schematisch:
- Figur 1:
- Prinzipiendarstellung einer erfindungsgemässen Kapsel, eingelegt in eine auf sie abgestimmte
Perkolationskammer, jedoch vor dem Verschliessen derselben;
- Figur 2:
- Kapsel in der Perkolationskammer gemäss Figur 1, jedoch nach dem Verschliessen derselben;
- Figur 3:
- Schnittbild einer erfindungsgemässen Kapsel beim Einlegen in eine auf sie abgestimmte
Perkolationskammer;
- Figur 4:
- Schnittbild der Kapsel gemäss Figur 3, eingelegt in eine Perkolationskammer, die verschlossen
ist;
- Figur 5:
- Schnittbild eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemässen Kapsel;
- Figur 6:
- Teilvergrösserung des Schnittbildes gemäss Figur 6;
- Figur 7:
- Teilvergrösserung eines Schnittbildes eines alternativen Ausführungsbeispiels einer
erfindungsgemässen Kapsel;
- Figur 8:
- Draufsicht auf eine erfindungsgemässe Kapsel gemäss dem Schnittbild von Figur 5;
- Figur 9:
- Perspektivische Darstellung einer erfindungsgemässen Kapsel von aussen;
- Figur 10:
- perspektivische Darstellung einer erfindungsgemässen Kapsel von innen.
[0025] Wie aus Figur 1 hervorgeht, umfasst eine erfindungsgemässe Kapsel 1 im Allgemeinen
einen Kapselkörper 2 mit einer Seitenwand 3 und einem Boden 4. Der Kapselkörper 2
ist mit einem Deckel 5 abgedeckt, sodass die abgebildete Kapsel eine Kammer 6 bildet.
Der Kapselboden 4 ist in einen äusseren Bodenabschnitt 7 und einen inneren Bodenabschnitt
8 unterteilt. Die beiden Bodenabschnitte 7 und 8 sind mit einem Verbindungsabschnitt
9 gegenseitig miteinander verbunden. Über dem Boden 4 ist eine undurchlässige Membran
10 angebracht, welche fest mit dem äusseren Bodenabschnitt 7 verbunden ist. Bei der
dargestellten Kapsel weist der Boden einen Auslauf 12 auf, welcher in Form eines Stutzens
ausgeführt ist. Ferner geht aus der Figur hervor, dass eine derartige Kapsel und eine
zum Einsatz in Kombination mit derselben ausgerichtete Perkolationskammer 13 in Bezug
auf ihre Form weitgehend aneinander angepasst sind. Mit dem Deckel 14 kann die Perkolationskammer
13 verschlossen werden. In der gezeigten Darstellung sind die Kapsel 1 und die Perkolationskammer
13 in Bezug auf ihre Höhenmasse derart ausgelegt, dass beim Schliessen der Perkolationskammer
13 mit dem Deckel 14 eine Kraft vom Boden 15 der Perkolationskammer auf den inneren
Bodenabschnitt 8 der Kapsel ausgeübt wird, wodurch sich der innere Bodenabschnitt
8 in Richtung der Kammer 6 verschiebt.
[0026] Figur 2 zeigt die Kapsel 1 in der Perkolationskammer 13 gemäss Figur 1, allerdings
nach Verschliessen der Perkolationskammer 13 mit dem Deckel 14. Es ist zu erkennen,
dass der innere Bodenabschnitt 8 massgeblich in Richtung der Kammer 6 verschoben wurde.
Jedoch sind der innere Bodenabschnitt 8 und der äussere Bodenabschnitt 7 nach wie
vor über den Verbindungsabschnitt 9 miteinander verbunden. In der Membran 10 hat sich
ein kreisrunder Durchlass 17 gebildet, wodurch eine die Kammer 6 durchlaufende Flüssigkeit
zur Auslauföffnung 12 fliessen kann.
[0027] Figur 3 zeigt ein konkretes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Kapsel 1,
wobei nachfolgend nur noch die wesentlichen Elemente beschrieben werden. Es ist zu
erkennen, dass die zur Verwendung mit der Kapsel 1 vorgesehene Perkolationskammer
13 eine Innenkontur aufweist, welche auf die Aussenkontur der Kapsel 1 abgestimmt
ist. Bei der dargestellten Kapsel 1 ist der äussere Bodenabschnitt 7, mit welchem
die Membran 10 verbunden ist, selbst über ein Filmscharnier 11" am festen Teil 16
des Kapselbodens 4 angebracht. Auch der Verbindungsabschnitt 9 ist über Filmscharniere
11 und 11' mit dem äusseren Bodenabschnitt 7 und dem inneren Bodenabschnitt 8 verbunden.
[0028] Figur 4 zeigt die Kapsel 1 gemäss Figur 3, eingelegt in die Perkolationskammer 13,
wobei diese mit dem Deckel 14 verschlossen ist. Es ist zu erkennen, dass der innere
Bodenabschnitt 8 in Richtung der Kammer 6 verschoben ist. Die Membran 10 weist daher
einen Durchlass 17 für die die Kammer durchströmende Flüssigkeit auf.
[0029] Figur 5 zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Kapsel
1. Bei dieser Kapsel 1 sind im Übergangsbereich zwischen dem Kapselboden 4 und der
Seitenwand 3 Verstärkungsrippen 18 angebracht. Diese Verstärkungsrippen 18 dienen
dazu, die bei der Bildung eines Durchlasses in der Membran 10 auftretenden Kräfte
auf den Kapselboden 4 effizienter auf die Seitenwand 3 zu verteilen.
[0030] Figur 6 zeigt eine Teilvergrösserung der Kapsel gemäss Figur 5. In der besagten Darstellung
sind der äussere Bodenabschnitt 7 der innere Bodenabschnitt 8 und der Verbindungsabschnitt
9 deutlicher zu erkennen. Ebenso erkennt man die Bereiche 11, 11' und 11" mit reduzierter
Wandstärke, die in diesem Fall als Filmscharniere ausgebildet sind.
[0031] Figur 7 zeigt einen der Figur 6 entsprechenden Teilschnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemässen Kapsel. In diesem Fall ist der Verbindungsabschnitt 9 zwischen
äusserem Bodenabschnitt 7 und innerem Bodenabschnitt 8 in der Art eines Faltenbalges
ausgeführt.
[0032] Figur 8 zeigt eine Draufsicht auf eine erfindungsgemässe Kapsel 1 gemäss Figur 5.
Auch hier sind die Verstärkungsrippen 18 im Übergangsbereich zwischen dem Boden 4
und der Seitenwand 3 deutlich zu erkennen. Zudem ist der Figur entnehmen, dass die
Auflagefläche für die Membran teilweise in Form von Ringsegmenten 19, 19' und 19"
ausgeführt ist. Allerdings ist ein Teil der Auflagefläche auch in Form eines zentralen
Bereiches 20 ausgeführt. Wie zudem aus der besagten Abbildung hervorgeht, ist der
Kapselkörper dieses Ausführungsbeispiels rotationssymmetrisch.
[0033] Durch Figur 9 werden weitere Teilaspekte in Bezug auf die Aussenseite einer erfindungsgemässen
Kapsel 1 deutlich. So ist die Austrittsöffnung 12 in Form eines Stutzens gut zu erkennen.
Zur Stabilisierung diese Stutzens sind auch auf der Aussenseite Verstärkungsrippen
21 angebracht.
[0034] Figur 10 zeigt eine der Figur 9 entsprechende Abbildung, die jedoch weitere Details
in Bezug auf das Innere der Kapsel 1 besser verdeutlicht. Neben den Verstärkungsrippen
18 sind die Stützstrukturen 19, 19', 19" und 20 deutlich zu erkennen.
1. Kapsel (1) umfassend einen vorzugsweise rotationssymmetrisch ausgebildeten Kapselkörper
(2) mit einer Seitenwand (3) und einem Boden (4) sowie mit einem den Kapselkörper
(2) abdeckenden Deckel (5) zur Bildung wenigstens einer Kammer (6), welche eine Substanz
zur Zubereitung eines flüssigen Lebensmittels enthält, wobei der Boden (4) bezogen
auf die Längsmittelachse der Kapsel (1) in wenigstens einen äusseren Bodenabschnitt
(7) und in wenigstens einen inneren Bodenabschnitt (8) unterteilt ist und der wenigstens
eine äussere Bodenabschnitt (7) und der wenigstens eine innere Bodenabschnitt (8)
über zumindest einen Verbindungsabschnitt (9), insbesondre in Richtung der Längsmittelachse
der Kapsel (1), beweglich miteinander verbunden sind, wobei innerhalb der Kammer (6)
über dem Boden (4) eine vorzugsweise undurchlässige Membran (10) angebracht ist, die
mit dem wenigstens einen äusseren Bodenabschnitt (7) verbunden ist, wobei durch Verschieben
des wenigstens einen inneren Bodenabschnittes (8) in Richtung der Kammer (6) ein Durchlass
in der Membran (10) zur Durchleitung einer Flüssigkeit erzeugbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine innere Bodenabschnitt (8) eine Auflagefläche für die Membran
(10) bildet.
2. Kapsel (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Durchleitung einer Flüssigkeit durch die Kammer (6) der Deckel (5) eine Eintrittsseite
und der Boden (4) eine Austrittsseite bildet.
3. Kapsel (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine innere Bodenabschnitt (8) eine vorzugsweise als Stutzen ausgeführte
Austrittsöffnung (12) aufweist.
4. Kapsel (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Durchleitung einer Flüssigkeit durch die Kammer (6) der Deckel (5) eine Austrittsseite
und der Boden (4) eine Eintrittsseite bildet.
5. Kapsel (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine innere Bodenabschnitt (8) eine vorzugsweise als Stutzen ausgeführte
Eintrittsöffnung aufweist.
6. Kapsel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagefläche für die Membran (10) am wenigstens einen inneren Bodenabschnitt
(8) als Stützstruktur, insbesondere in Form von offenen oder geschlossenen Ringen,
ausgeführt ist.
7. Kapsel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Membran (10) zusätzlich mit dem wenigstens einen inneren Bodenabschnitt (8) verbunden
ist.
8. Kapsel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Membran (10) Sollbruchlinien aufweist.
9. Kapsel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine äussere Bodenabschnitt (7) und der wenigstens eine innere Bodenabschnitt
(8) über Bereiche (11, 11') mit reduzierter Wandstärke, insbesondere über Filmscharniere,
mit dem zumindest einen Verbindungsabschnitt (9) verbunden sind.
10. Kapsel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine innere Bodenabschnitt (7) und der wenigstens eine äussere Bodenabschnitt
(8) über zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun oder zehn Verbindungsabschnitte
(9) miteinander verbunden sind.
11. Kapsel (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsabschnitte (9) über Bereiche mit reduzierter Wandstärke, insbesondere
über Filmscharniere, miteinander verbunden sind.
12. Kapsel (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Bereiche (11, 11') mit reduzierter Wandstärke, eine Stärke von weniger als 0.7
mm, vorzugsweise weniger als 0.5 mm, bevorzugterweise weniger als 0.3 mm aufweisen.
13. Kapsel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsabschnitte (9) ringförmig oder ringsegmentförmig ausgeführt sind.
14. Kapsel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Kapsel (1) im Übergangsbereich zwischen Seitenwand (3) und Boden (4) Versteifungsrippen
aufweist.
15. System umfassend eine Vorrichtung zur Zubereitung eines flüssigen Lebensmittels und
eine Kapsel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14.
16. System nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Perkolationskammer (13) zur Aufnahme der Kapsel (1) umfasst,
wobei durch Verschliessen der Perkolationskammer (13) mit eingelegter Kapsel (1) durch
Verschieben des wenigstens einen inneren Bodenabschnittes (8) in Richtung der Kammer
(6) ein Durchlass in der Membran (10) erzeugbar ist.
17. System nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Bauhöhen der Kapsel (1) und der Perkolationskammer (13) derart gewählt sind,
dass durch Verschiessen der Perkolationskammer (13) mit eingelegter Kapsel (1) eine
Druckkraft auf den inneren Bodenabschnitt (8) ausübbar ist, derart, dass durch Verschieben
des wenigstens einen inneren Bodenabschnittes (8) der Kapsel (1) in Richtung der Kammer
(6) ein Durchlass in der Membran (10) erzeugbar ist.