[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anlage und ein Verfahren, aufweisend mindestens
eine Krempelanlage zur Herstellung eines Faserflors und in Materiallaufrichtung nachfolgend
mindestens eine Vorrichtung zur Ablage einer Schicht von losen Fasern auf einem Transportband,
wobei die Schicht von losen Fasern auf den Faserflor übergebbar ist. Weiterhin betrifft
die Erfindung einen Schrägsiebformer.
[0002] Bei der Herstellung von nassgelegten Fasern sollen diese oft mit anderen Faserqualitäten
kombiniert werden. Hierzu wird nach dem Stand der Technik (
EP 1929080 B1) dem Schrägsiebformer ein Spunbond oder Krempelvlies zugeführt, das von einem Abwickler,
der in Materialflussrichtung vor dem Schrägsiebformer angeordnet ist, abgewickelt
wird. Dieses Spunbond oder Krempelvlies ist in der Regel vorverfestigt, so dass es
bei der Ablage der nassgelegten Fasern auf dem Vlies und der gemeinsamen weiteren
Bearbeitung nicht zu Komplikationen kommt.
[0003] Weiterhin ist es bekannt, losen Pulp auf ein vorverfestigtes Vlies aufzubringen und
beides miteinander mittels Wasserstrahlen zu verfestigen und zu verbinden.
[0004] Möchte man der Verarbeitungsstation, die lose Fasern, insbesondere Pulp, nass oder
trocken auf einem Transportband ablegt, eine Krempelanlage voran stellen, um mit den
zu produzierenden Fasermischungen flexibler zu sein, ergibt sich das Problem, dass
der aus der Krempelanlage produzierte Faserflor eine zu geringe Festigkeit aufweist,
um als mögliche Trägerschicht für lose gelegte Fasern zu dienen. Ein weiteres Problem
liegt darin, dass der Faserflor eine so geringe Festigkeit aufweisen kann, dass die
Übergabe von einem ersten zu einem zweiten Transportmittel technologisch anspruchsvoll
sein kann, wodurch sich infolge eine Qualitätsminderung und/oder eine geringere Produktionsleistung
ergibt.
[0005] Die Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, eine Vorrichtung zur Verfestigung eines
Faserflores zu schaffen, die geeignet ist, zwischen einer Krempelanlage und einer
nachfolgenden Verarbeitungsstation von losen Fasern angeordnet zu werden.
[0006] Diese Aufgabe wird ausgehend von dem Anspruch 1 und ausgehend von dem Verfahren nach
Anspruch 12 mit den jeweils kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0007] Weiterhin wird die Aufgabe durch den Schrägsiebformer nach Anspruch 16 gelöst.
[0008] Die Anlage, aufweisend mindestens eine Krempelanlage zur Herstellung eines Faserflors
und in Materiallaufrichtung nachfolgend mindestens eine Vorrichtung zur Ablage einer
Schicht von losen Fasern auf einem Transportband, wobei die Schicht von losen Fasern
auf den Faserflor übergebbar sind, schließt die technische Lehre ein, dass im Bereich
der Übergabe der Schicht von losen Fasern auf den Faserflor eine Verfestigungsvorrichtung
angeordnet ist, die geeignet ist, mit einer ersten Kompaktierung und einer ersten
Verfestigung den Faserflor zu verfestigen. Damit wird der Vorteil erreicht, dass der
Faserflor mit einer Vorverfestigung mit den losen Fasern in Kontakt kommt und beide
zusammen mit einer höheren Geschwindigkeit verarbeitet werden können. Weiterhin sind
Qualitätsverluste bei der Ablage von losen Fasern auf dem verfestigten Faserflor vermeidbar.
[0009] Gemäß einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist die Vorrichtung derart ausgebildet,
dass die Verfestigungsvorrichtung eine zweite Kompaktierung und eine zweite Verfestigung
aufweist. Sehr leichte Faserflore können bevorzugt mit der ersten Kompaktierung und
der ersten Verfestigung bearbeitet werden, und dickere Faserflore mit einer höheren
Festigkeit wahlweise mit der zweiten Kompaktierung und der zweiten Verfestigung.
[0010] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die erste Kompaktierung als
ein gebogenes Blech ausgebildet. Es ergibt sich eine sehr platzsparende Lösung, bei
der das gebogene Blech aus einem Kunststoff oder Metall herstellbar ist, dessen einstellbare
Vorspannung bzw. Biegung über die gesamte Breite der Warenbahn eine variierbare Druckkraft
auf den Faserflor ausübt.
[0011] Insbesondere kann aber vorgesehen sein, dass die Verfestigungsvorrichtung in die
Anlage zur Ablage der Schicht von losen Fasern integriert ist. Damit kann die Krempelanlage
direkt an die Anlagenkomponente zur Herstellung und Ablage einer Schicht von losen
Fasern angebunden werden, was den Platzbedarf vermindert.
[0012] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Anlage zur Ablage einer Schicht von losen Fasern ein endloses Transportband
aufweist, bei dem eine Umlenkwalze derart angeordnet ist, dass diese als zweite Kompaktierung
verwendbar ist. Damit muss nur noch eine erste und zweite Verfestigung mit jeweils
einem Düsenbalken und eine erste Kompaktierung integriert werden.
[0013] Mit Vorteil ist die Vorrichtung derart ausgestaltet, dass die Umlenkwalze verfahrbar
bzw. einstellbar ausgebildet ist. Damit kann die Höhe der Kompaktierung der Schicht
von losen Fasern gleichzeitig mit dem Faserflor eingestellt werden. Weiterhin kann
durch ein Anheben der Umlenkwalze das Einführen des Faserflors erleichtert werden,
oder die Gesamtanlage so betrieben werden, dass für bestimmte Vliesqualitäten keine
losen Fasern verwendet werden.
[0014] Vorteilhafterweise erfolgt im Bereich der Umlenkwalze die Übergabe der Schicht von
losen Fasern auf den Faserflor. Der Faserflor hat durch die erste Kompaktierung und
die erste Verfestigung, die in Materialflussrichtung vor der Umlenkwalze angeordnet
sind, eine ausreichende Festigkeit, um die Anlage mit hoher Produktivität betreiben
zu können.
[0015] Dadurch, dass die zweite Verfestigung in Materialflussrichtung nach der Umlenkwalze
angeordnet ist, kann mit einem höheren Druck der Faserflor mit der Schicht von losen
Fasern verbunden werden.
[0016] Mit Vorteil ist die Anlage zur Ablage einer Schicht von losen Fasern als Schrägsiebformer
ausgebildet, mit dem nass gelegte lose Fasern mit dem Faserflor verbunden werden.
Die Vorverfestigung des Faserflors ergibt für die Ablage der nass gelegten Fasern
eine höhere Stabilität, wodurch mit einer höheren Geschwindigkeit die Gesamtanlage
betrieben werden kann.
[0017] Das Verfahren zur Herstellung eines mehrlagigen Vlieses, bei dem auf einen Faserflor
eine Schicht aus losen Fasern aufbringbar ist und vor einer nachfolgenden Verarbeitung
in einer Verfestigungsstation verfestigbar ist, ist dadurch gekennzeichnet, dass der
Faserflor mittels einer ersten Kompaktierung und einer ersten Verfestigung verfestigbar
ist, bevor die Schicht aus losen Fasern aufbringbar ist. Damit wird der Vorteil erreicht,
dass der Faserflor mit einer Vorverfestigung mit den losen Fasern in Kontakt kommt
und beide zusammen mit einer höheren Geschwindigkeit verarbeitet werden können. Weiterhin
sind Qualitätsverluste bei der Ablage von losen Fasern auf dem verfestigten Faserflor
vermeidbar.
[0018] Mit Vorteil ist das Verfahren derart ausgestaltet, dass der Faserflor mittels einer
zweiten Kompaktierung und einer zweiten Verfestigung wahlweise oder ergänzend verfestigbar
ist. Damit kann die Fahrweise der Verfestigungsvorrichtung an das in der Krempelanlage
erzeugte Faserflor und deren Festigkeit angepasst werden.
[0019] Vorteilhafterweise erfolgt die erste Verfestigung des Faserflors mit einem Düsenbalken,
der mit einem Druck von 15 - 40 bar arbeitet.
Die zweite Verfestigung erfolgt ebenfalls mit einem Düsenbalken, der mit einem Druck
von 15 - 80 bar arbeitet.
[0020] Der erfindungsgemäße Schrägsiebformer zur Herstellung und Ablage einer Schicht von
nassgelegten losen Fasern auf einem Formiersieb, bei dem die Schicht von Fasern mit
der Oberseite auf einem Faserflor ablegbar ist, wobei der Faserflor unverfestigt von
einer Krempelanlage auf ein Transportband des Schrägsiebformers übergeben wird, ist
dadurch gekennzeichnet, dass vor der Übergabe der Schicht von Fasern auf den Faserflor
eine erste Kompaktierung und eine erste Verfestigung des Faserflors erfolgt. Die Verfestigungsvorrichtung
ist damit in den Schrägsiebformer integriert, was das gesamte Anlagenlayout verkürzt
und es ermöglicht, mit einer höheren Geschwindigkeit zu produzieren.
[0021] Vorteilhafterweise erfolgt nach der ersten Kompaktierung und ersten Verfestigung
des Faserflors eine zweite Kompaktierung und eine zweite Verfestigung des Faserflors
mit der Schicht von Fasern. Die Verfestigung des Faserflors mit der Schicht von losen
Fasern kann damit stufenweise erfolgen, wodurch das Gesamtprodukt mit einer höheren
Festigkeit verarbeitet werden kann.
[0022] In bevorzugter Ausführungsform erfolgt die zweite Kompaktierung durch eine verstellbare
Umlenkwalze, mit der das Formiersieb umgelenkt wird. Die Kompaktierung erfolgt damit
an der Übergabestelle, an der die losen Fasern auf den Faserflor übergeben werden.
Die erste Kompaktierung und Verfestigung vor der Umlenkwalze erhöhen die Festigkeit
des Faserflores zur Übernahme der losen Fasern als Trägerschicht, und die nachfolgende
zweite Verfestigung nach der der Umlenkwalze verbindet beide Faserschichten miteinander.
[0023] Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren
näher dargestellt. Es zeigt:
- Fig. 1
- ein Layout einer Faserverarbeitungsvorrichtung mit einer Krempelanlage und einem Schrägsiebformer;
- Fig. 2
- eine erste Ausführungsform einer Vorrichtung zur Verfestigung eines Faserflores von
einer Krempelanlage an eine weitere Verarbeitungsstation;
- Fig. 3
- eine zweite Ausführungsform einer Vorrichtung zur Verfestigung eines Faserflores von
einer Krempelanlage an eine weitere Verarbeitungsstation;
- Fig. 4
- eine dritte Ausführungsform einer Vorrichtung zur Verfestigung eines Faserflores von
einer Krempelanlage an eine weitere Verarbeitungsstation, beispielsweise einen Schrägsiebformer;
- Fig. 5
- eine vierte Ausführungsform einer Vorrichtung zur Verfestigung eines Faserflores von
einer Krempelanlage an eine weitere Verarbeitungsstation, beispielsweise einen Schrägsiebformer.
[0024] In Figur 1 ist ein Teil einer Anlage 1 zur Herstellung eines Faservlieses mit einer
bekannte Krempelanlage 20 dargestellt, die eine Einlaufseite 21 für Faserflocken und
eine oder mehrere Auslaufseiten 23 für Faserflor 30 aufweist. Vor der Einlaufseite
21 der Krempelanlage 20 ist ein Speiser 10 angeordnet, z.B. ein Rüttelschachtspeiser,
mit dem die Faserflocken auf ein Transportband 11 ablegt werden. Alternativ zum Rüttelschachtspeiser
kann die Krempelanlage 20 auch mit einem Krempelspeiser mit integrierter Vliesdickenmessung
ausgestattet sein, bei dem über die Vliesdickenmessung das Gewicht ermittelt wird.
[0025] In der Krempelanlage 20 werden die Faserflocken an der Einlaufseite 21 der Anlage
zugeführt und über nicht näher bezeichnete Elemente wie Einzugswalzen, Vortrommel
und Übertragungseinheit bis zum Tambour 22 geleitet, so dass die Faserflocken bis
zur Einzelfaser aufgelöst und ausgerichtet werden. Während des Transportvorganges
der Faserflocken halten Wender- und Arbeiterwalzen die Fasern auf der Vortrommel bzw.
auf dem Tambour 22, so dass sich ein Faserflor 30 bildet, der nach dem Tambour 22
von einer Abnehmerwalze in Richtung Auslaufseite 23 transportiert wird. An die Abnehmerwalzen
schließen sich eine oder mehrere Stauchwalzen an, sowie ein Abzugsaggregat in Form
eines umlaufenden Transportbandes 24, das gegebenenfalls mit einer oder mehreren Übergabewalzen
ausgestattet sein kann. Die in Figur 1 dargestellte Krempelanlage 20 ist mit einem
unteren und einem oberen Abzugsaggregat 24, 25 ausgestattet und kann damit zwei getrennte
Lagen Faserflor 30 erzeugen. Es ist natürlich auch möglich, die Krempelanlage 20 mit
nur einem Abzugsaggregat auszustatten.
[0026] In der Verfestigungsvorrichtung 40 wird der Faserflor 30 verfestigt und auf ein Transportband
55 eines Schrägsiebformers 50 übergeben. Die Funktionsweise der Verfestigungsvorrichtung
40 wird anhand der Figuren 2 bis 5 beschrieben.
[0027] Die Verfestigungsvorrichtung 40 kann als separate und eigenständige Anlagenkomponente
zwischen der Krempelanlage 20 und dem Schrägsiebformer 50 angeordnet sein. Dies wird
anhand der Figuren 2 und 3 beschrieben. Alternativ kann die Integration der Verfestigungsvorrichtung
40 in den Bereich der Umlenkwalze 54 in die nachfolgende Faserverarbeitungsanlage
erfolgen, was mit den Figuren 4 und 5 am Beispiel eines Schrägsiebformers 50 beschrieben
wird. Die Verfestigungsvorrichtung 40 könnte aber auch in jede andere Anlagenkomponente
integrierbar sein, mit der lose Fasern auf einem Transportelement abgelegt werden.
[0028] Die Übergabe des Faserflors 30 von der Auslaufseite 23 der Krempelanlage 20 zur Verfestigungsvorrichtung
40 und/oder weiter in den Schrägsiebformer 50 kann in freier Übergabe von Band zu
Band 47 erfolgen. Alternativ kann eine Saugwalze, ein Übergabeband oder eine Übergabewalze
verwendet werden.
[0029] Der Schrägsiebformer 50 weist einen Stoffauflauf 51 auf, mit dem eine Schicht von
losen Fasern nass auf einem Formierband 53 abgelegt werden kann. Unterhalb des Stoffauflaufes
51 sind eine oder mehrere Saugzonen 52 angeordnet, mit denen das Wasser abgezogen
werden kann. Die Fasern liegen damit lose auf dem Formierband 53 auf und werden bis
zu einer Umlenkwalze 54, die eine Übergabestelle bildet, transportiert, an der die
Schicht von losen Fasern mit der Oberseite, also kopfüber, auf einem unterhalb des
Formierbandes 53 angeordneten Transportband 55 ablegbar sind. Da auf diesem Transportband
55 schon der Faserflor 30 von der Krempelanlage 20 aufliegen kann, erfolgt auf dem
Transportband 55 eine Übergabe der losen Fasern kopfüber auf dem Faserflor 30.
[0030] In Materialflussrichtung nach dem Schrägsiebformer 50 ist eine weitere Verfestigungsstation
60 angeordnet, die aus mindestens einem Wasserbalken mit zugehöriger Absaugung besteht
und mit Hochdruckwasserstrahlen mit 40 - 250 bar den Faserflor mit den lose gelegten
Fasern verbindet.
[0031] Die Elemente der Verfestigungsvorrichtung 40 orientieren sich alle entlang einer
Einfahrlinie 41, die in Materialflussrichtung (Pfeil) die Auslaufseite 23 der Krempelanlage
20 mit dem Transportband 55 des Schrägsiebformers 50 verbindet. In dieser Verfestigungsvorrichtung
40 wird der Faserflor 30 für die Übergabe an den Schrägsiebformer 50 vorverfestigt.
[0032] In einer ersten Ausführungsform nach der Figur 2 wird der Faserflor 30 von einer
Auslaufseite 23 der Krempelanlage 20 über ein Transportband 47 zu dem Transportband
55 des Schrägsiebformers 50 geführt. Eine Kompaktierung 42 drückt den Faserflor 30
auf das Transportband 47 und verdichtet den Faserflor 30. Aufgrund der Materialflussrichtung
erfolgt mit der Kompaktierung des Faserflors 30 gleichzeitig eine Ausrichtung der
Fasern zumindest an einer Oberfläche des Faserflores 30. Die Kompaktierung 42 kann
als sehr platzsparende Lösung durch ein gebogenes Blech aus Kunststoff oder Metall
erfolgen, dessen einstellbare Vorspannung bzw. Biegung über die gesamte Breite der
Warenbahn eine variierbare Druckkraft auf den Faserflor 30 ausübt. Es ist auch eine
stehende oder drehbare Walze möglich, die mit Eigengewicht, Vorspannung oder einer
weiteren Anpresskraft auf den Faserflor 30 einwirkt. Eine nachfolgende Verfestigung
43, beispielsweise in Form eines Düsenbalkens 43a und einer gegenüberliegenden Absaugung
43b verwirbelt die Fasern untereinander, so dass der Faserflor 30 eine höhere Festigkeit
aufweist. Der Düsenbalken 43a arbeitet bevorzugt mit einem geringen Druck von 15 -
40 bar, um den Faserflor 30 nicht zu zerstören. Vorzugsweise ist die Kompaktierung
42 im Bereich der Auslaufseite 23 der Krempel 20 vor der ersten Verfestigung 43 angeordnet,
um mit einer Mindestfestigkeit des Faserflors 30 in den Düsenbalken 43a einzulaufen.
Eine in Materialflussrichtung nachfolgend angeordnete einstellbare Walze 44 drückt
den Faserflor 30 aus der Einfahrlinie 41 - in diesem Fall nach unten - und verdichtet
den Faserflor 30 weiter. Eine weitere nachfolgend angeordnete zweite Verfestigung
45 ist in diesem Ausführungsbeispiel nicht in Betrieb, kann aber jederzeit dazu geschaltet
werden. Nach der zweiten Verfestigung 45 ist eine Auflage 46 angeordnet, der eine
nicht dargestellte Übergabe auf das Transportband 55 des Schrägsiebformers 50 folgt.
Dadurch, dass die Walze 44 den Faserflor 30 aus der Einfahrlinie 41 drückt, ergibt
sich zumindest an den Auflagepunkten der Auflage 46 und der Absaugung 43b eine Kontaktstelle
mit dem Faserflor 30 bzw. dem Transportband 47. Um dies möglichst schonend zu gestalten
und den Faserflor 30 nicht zu beschädigen, weisen die Auflage 46 und die Absaugung
43b an den Kontaktstellen mit dem Faserflor 30 eine Rundung 46a, 43c bzw. Abschrägung
auf. Vorteilhafterweise ist die Walze 44 in die Einfahrlinie 41 herein oder heraus
fahrbar gestaltet, also durch beispielsweise ein vertikales Verfahren oder Verschwenken.
Durch die Umlenkung des Faserflors 30 an der Rundung 43c, durch die Walze 44 und durch
die Rundung 46a erfolgt jeweils eine weitere leichte Kompaktierung des Faserflors
30.
[0033] In dem Ausführungsbeispiel der Figur 3 wird der Faserflor 30 durch zwei Walzen 48,
49 gestützt, wobei eine Kompaktierung 42 mit einer der Walzen 48 oder 49 zusammenwirken
kann. Hier ergibt die Kombination aus einem über die gesamte Breite der Warenbahn
vorgespannten Blech aus Kunststoff oder Metall, dessen einstellbare Vorspannung bzw.
Biegung über die gesamte Breite der Warenbahn eine variierbare Druckkraft auf den
Faserflor 30 ausübt, mit einer Walze 48 oder 49 eine sehr platzsparende Lösung. In
diesem Ausführungsbeispiel ist die Verfestigung 43 außer Betrieb gesetzt, da der Faserflor
30 durch die Umlenkung der verfahrbaren Walze 44 noch einmal kompaktiert wird, und
erst anschließend mittels Düsenbalken 45a und Absaugung 45b verfestigt wird. Der Düsenbalken
45a arbeitet bevorzugt mit einem geringen Druck von 15 - 40 bar, um den Faserflor
nicht zu zerstören. Auch hier weist die nachfolgende Auflage 46 eine Rundung 46a auf,
um den Faserflor 30 nicht zu beschädigen. Durch die Verfahrbarkeit von der Walze 44
und der Verfestigung 45 in oder aus der Ausfahrlinie heraus kann einerseits das Einlegen
oder Übergeben des Faserflores von der Krempelanlage 20 zum Schrägsiebformer leichter
gestaltet werden, und gleichzeitig die Größe der Kompaktierung beeinflusst werden.
[0034] Beide Ausführungsformen haben den Vorteil, dass der Faserflor 30 mit einer Vorverfestigung
mit der Schicht von losen Fasern (Pulp oder den nassgelegten Fasern des Schrägsiebformers)
in Kontakt kommt und zusammen weiter verarbeitet wird, wodurch die Verarbeitungsgeschwindigkeit
erhöht werden kann oder sehr leichte Faserflore ohne Qualitätsverlust verarbeitbar
sind. Die Fahrweise der Verfestigungsvorrichtung 40 nach Figur 2 ist insbesondere
für sehr leichte Faserflore mit geringer Festigkeit geeignet. Die Fahrweise der Verfestigungsvorrichtung
nach Figur 3 kann für Faserflore mit höherer Festigkeit geeigneter sein. Allen Ausführungsformen
gemeinsam ist, dass sowohl die Kompaktierungen 42, 44, 54 wie auch die Verfestigungen
43, 45 jeweils separat ein- bzw. ausschaltbar oder ausfahrbar angeordnet sind.
[0035] In einer dritten Ausführungsform nach der Figur 4 wird der Faserflor 30 von einer
Auslaufseite 23 der Krempelanlage 20 zu dem Transportband 55 des Schrägsiebformers
50 geführt. Dieses Transportband 55 wird im Bereich der Walze 56 umgelenkt und bewegt
sich in Materialflussrichtung mit dem Faserflor 30 (Pfeil) auf die Umlenkwalze 54
zu. Eine Kompaktierung 42 drückt den Faserflor 30 auf das Transportband 55 und verdichtet
den Faserflor 30. Aufgrund der Materialflussrichtung erfolgt mit der Kompaktierung
des Faserflors 30 gleichzeitig eine Ausrichtung der Fasern zumindest an einer Oberfläche
des Faserflores 30. Die Kompaktierung 42 kann als sehr platzsparende Lösung durch
ein gebogenes Blech aus Kunststoff oder Metall erfolgen, dessen einstellbare Vorspannung
bzw. Biegung über die gesamte Breite der Warenbahn eine variierbare Druckkraft auf
den Faserflor ausübt. Es ist auch eine stehende oder drehbare Walze möglich, die mit
Eigengewicht, Vorspannung oder einer weiteren Anpresskraft auf den Faserflor einwirkt.
Eine nachfolgende Verfestigung 43, beispielsweise in Form eines Düsenbalkens 43a und
einer gegenüberliegenden Absaugung 43b verwirbelt die Fasern untereinander, so dass
der Faserflor 30 eine höhere Festigkeit aufweist. Der Düsenbalken arbeitet bevorzugt
mit einem geringen Druck von 15 - 40 bar, um den Faserflor nicht zu zerstören. Vorzugsweise
ist die Kompaktierung 42 im Bereich der Auslaufseite 23 der Krempel 20 vor der ersten
Verfestigung 43 angeordnet, um mit einer Mindestfestigkeit des Faserflors in den Düsenbalken
43a einzulaufen.
[0036] Eine in Materialflussrichtung nachfolgend angeordnete einstellbare Umlenkwalze 54
lenkt das Formiersieb 53 um, auf dem die Schicht von lose gelegten Fasern, die aus
einer Pulpanlage oder dem hier dargestellten Schrägsiebformer 50 kommen, abgelegt
werden. In diesem Ausführungsbeispiel erfolgt die Übergabe der Schicht von losen Fasern
kopfüber auf dem Faserflor 30, wobei die Umlenkwalze 54 den Faserflor 30 gleichzeitig
aus der Einfahrlinie - in diesem Fall nach unten drückt - und dabei den Faserflor
30 und die losen Fasern kompaktiert. Eine weitere nachfolgend angeordnete zweite Verfestigung
45 ist in diesem Ausführungsbeispiel nicht in Betrieb, kann aber jederzeit dazu geschaltet
werden. Nach der zweiten Verfestigung 45 ist eine Auflage 46 angeordnet, die das Transportband
55 abstützt und führt. Dadurch, dass die Walze 54 den Faserflor 30 aus der Einfahrlinie
41 drückt, ergibt sich zumindest an den Auflagepunkten der Auflage 46 und der Absaugung
43b eine Kontaktstelle mit dem Faserflor 30 und den aufgelegten losen Fasern. Um dies
möglichst schonend zu gestalten und den Faserflor 30 nicht zu beschädigen, weisen
die Auflage 46 und die Absaugung 43b an den Kontaktstellen mit dem Faserflor 30 eine
Rundung 46a, 43c bzw. Abschrägung auf. Durch die Umlenkung des Faserflors 30 an der
Rundung 43c, durch die Walze 54 und durch die Rundung 46a erfolgt jeweils eine weitere
leichte Kompaktierung der Faserverbindung.
[0037] Vorteilhafterweise ist die Walze 54 in die Einfahrlinie 41 herein oder heraus fahrbar
gestaltet, also durch beispielsweise ein vertikales Verfahren oder Verschwenken. Da
der Schrägsiebformer und die Krempelanlage Teil einer Gesamtanlage sind, die weitere
oder alternative Verfahrensschritte zur Verarbeitung von losen Fasern oder von einem
Krempelvlies vorsehen, kann durch das Hochschwenken der Umlenkwalze 54 die Gesamtanlage
auch ohne den Schrägsiebformer betrieben werden. Beispielsweise kann ein Krempelvlies
ohne die Schicht von lose gelegte Fasern aus dem Schrägsiebformer in Verbindung mit
einem nachfolgend weiteren zuführbaren Vlies, Stapelfasern, Endlosfasern, Spunbond
oder kardiertem Vlies zur Herstellung von mehrschichtigen Vliesen verarbeitet werden.
[0038] In dem Ausführungsbeispiel der Figur 5 wird der Faserflor 30 durch zwei Walzen 48,
49 gestützt, wobei eine Kompaktierung 42 mit einer der Walzen 48 oder 49 zusammenwirken
kann. Hier ergibt die Kombination aus einem über die gesamte Breite der Warenbahn
vorgespannten Blech aus Kunststoff oder Metall, dessen einstellbare Vorspannung bzw.
Biegung über die gesamte Breite der Warenbahn eine variierbare Druckkraft auf den
Faserflor ausübt, mit einer Walze 48 oder 49 eine sehr platzsparende Lösung. In diesem
Ausführungsbeispiel ist die Verfestigung 43 außer Betrieb gesetzt, da der Faserflor
30 durch die Umlenkung der verfahrbaren Umlenkwalze 54 noch einmal kompaktiert wird,
und erst anschließend mittels Düsenbalken 45a und Absaugung 45b verfestigt wird. Dieser
Düsenbalken 45a arbeitet bevorzugt mit einem mittleren Druck von 15 - 80 bar, um die
losen Fasern auf dem Faserflor 30 nicht wegzuspülen. Durch die Umlenkwalze 54, mittels
der die lose gelegten Fasern durch das Formiersieb 55 über Kopf auf dem Faservlies
30 abgelegt werden, werden gleichzeitig die losen Fasern mit dem Faservlies 30 kompaktiert.
Erst nachfolgend findet die Verfestigung durch den Düsenbalken 45a statt.
[0039] Auch hier weist die nachfolgende Auflage 46 zur Führung und Abstützung des Transportbandes
55 eine Rundung 46a auf, um den Faserflor 30 nicht zu beschädigen. Durch die Verfahrbarkeit
von der Walze 54 und der Verfestigung 45 in oder aus der Ausfahrlinie heraus kann
einerseits das Einlegen oder Übergeben des Faserflores 30 von der Krempelanlage 20
in den Schrägsiebformer 50 leichter gestaltet werden, und gleichzeitig die Größe der
Kompaktierung beeinflusst werden.
[0040] Diese Ausführungsformen haben den Vorteil, dass der Faserflor 30 wahlweise mit oder
ohne Vorverfestigung mit den losen Fasern (Pulp oder den nassgelegten Fasern des Schrägsiebformers)
in Kontakt kommen kann und bei einer Vorverfestigung die Verarbeitungsgeschwindigkeit
erhöht werden kann, oder alternativ sehr leichte Faserflore verarbeitet werden können.
Ein weiterer Vorteil dieser Ausführungsformen ist die mögliche Integrierbarkeit der
Verfestigungsvorrichtung 40 in den Schrägsiebformer 50, wobei die verfahrbare/verschwenkbare
Anordnung der Umlenkwalze 54 einerseits die Gesamtanlage flexibel macht, andererseits
damit eine Kompaktierung von Faserflor 30 und losen Fasern möglich und einstellbar
ist.
[0041] Allen Ausführungsformen ist gemeinsam, dass sowohl die erste und zweite Kompaktierung
wie auch die erste und zweite Verfestigung variabel ein- und ausschaltbar sind, je
nach Anlagenkonfiguration.
Bezugszeichen
[0042]
- 1
- Anlage
- 10
- Speiser
- 11
- Transportband
- 20
- Krempelanlage
- 21
- Einlaufseite
- 22
- Tambour
- 23
- Auslaufseite
- 24
- Transportband
- 25
- Transportband
- 30
- Faserflor
- 40
- Verfestigungsvorrichtung
- 41
- Einfahrlinie
- 42
- Kompaktierung
- 43
- Verfestigung
- 43a
- Düsenbalken
- 43b
- Absaugung
- 43c
- Rundung
- 44
- Walze
- 45
- Verfestigung
- 45a
- Düsenbalken
- 45b
- Absaugung
- 46
- Auflage
- 46a
- Rundung
- 47
- Transportband
- 48
- Walze
- 49
- Walze
- 50
- Schrägsiebformer
- 51
- Stoffauflauf
- 52
- Saugzonen
- 53
- Formierband
- 54
- Umlenkwalze
- 55
- Transportband
- 56
- Walze
- 60
- Verfestigungsstation
1. Anlage, aufweisend mindestens eine Krempelanlage (20) zur Herstellung eines Faserflors
und in Materiallaufrichtung nachfolgend mindestens eine Vorrichtung zur Ablage einer
Schicht von losen Fasern auf einem Transportband, wobei die Schicht von losen Fasern
auf den Faserflor (30) übergebbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Übergabe der Schicht von losen Fasern auf den Faserflor (30) eine
Verfestigungsvorrichtung (40) angeordnet ist, die geeignet ist, mit einer ersten Kompaktierung
(42) und einer ersten Verfestigung (43) den Faserflor (30) zu verfestigen.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verfestigungsvorrichtung (40) eine zweite Kompaktierung (44, 54) und eine zweite
Verfestigung (45) aufweist.
3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in der Verfestigungsvorrichtung (40) der Faserflor (30) wahlweise mit der ersten
Kompaktierung (42) und der ersten Verfestigung (43) und/oder mit der zweiten Kompaktierung
(44, 54) und der zweiten Verfestigung (45) verfestigbar ist.
4. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Kompaktierung (42) als ein gebogenes Blech ausgebildet ist.
5. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verfestigungsvorrichtung (40) in die Anlage zur Ablage der Schicht von losen
Fasern integriert ist.
6. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlage zur Ablage einer Schicht von losen Fasern ein endloses Transportband aufweist,
bei dem eine Umlenkwalze (54) derart angeordnet ist, dass diese als zweite Kompaktierung
verwendbar ist.
7. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkwalze (54) verfahrbar bzw. einstellbar ausgebildet ist.
8. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Umlenkwalze (54) die Übergabe der Schicht von losen Fasern auf den
Faserflor (30) erfolgt.
9. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Kompaktierung (42) und die erste Verfestigung (43) in Materialflussrichtung
vor der Umlenkwalze (54) angeordnet sind.
10. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Verfestigung (45) in Materialflussrichtung nach der Umlenkwalze (54) angeordnet
ist.
11. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlage zur Ablage einer Schicht von losen Fasern als Schrägsiebformer ausgebildet
ist.
12. Verfahren zur Herstellung eines mehrlagigen Vlieses, bei dem auf einen Faserflor (30)
eine Schicht aus losen Fasern aufbringbar ist und vor einer nachfolgenden Verarbeitung
in einer Verfestigungsstation (60) verfestigbar ist, ist dadurch gekennzeichnet, dass der Faserflor (30) mittels einer ersten Kompaktierung (42) und einer ersten Verfestigung
(43) verfestigbar ist, bevor die Schicht aus losen Fasern aufbringbar ist.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Faserflor (30) mittels einer zweiten Kompaktierung und einer zweiten Verfestigung
(45) wahlweise oder ergänzend verfestigbar ist.
14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Verfestigung des Faserflors (30) mit einem Düsenbalken (43) erfolgt, der
mit einem Druck von 15 - 40 bar arbeitet.
15. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Verfestigung mit einem Düsenbalken (45) erfolgt, der mit einem Druck von
15 - 80 bar erfolgt.
16. Schrägsiebformer zur Herstellung und Ablage einer Schicht von nassgelegten losen Fasern
auf einem Formiersieb (53), bei dem die Schicht von Fasern mit der Oberseite auf einem
Faserflor (30) ablegbar ist, wobei der Faserflor (30) unverfestigt von einer Krempelanlage
(20) auf ein Transportband (55) des Schrägsiebformers (50) übergeben wird, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Übergabe der Schicht von Fasern auf den Faserflor eine erste Kompaktierung
und eine erste Verfestigung des Faserflors erfolgt.
17. Schrägsiebformer nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass nach der ersten Kompaktierung und ersten Verfestigung des Faserflors eine zweite
Kompaktierung und eine zweite Verfestigung des Faserflors mit der Schicht von Fasern
erfolgen können.
18. Schrägsiebformer nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Kompaktierung durch eine verstellbare Umlenkwalze (54) erfolgt, mit der
das Formiersieb (53) umgelenkt wird.