[0001] Die Erfindung betrifft das Gebiet der Türen. Sie betrifft insbesondere eine Tür,
die in eine Mauernische eingebaut ist. In geöffnetem Zustand befindet sich das Türblatt
vollständig innerhalb der Mauernische. Solche Nischentüren werden insbesondere in
öffentlichen, meist repräsentativen Räumen eingebaut, beispielsweise in Museen, Gemäldegalerien,
Parlamenten. Türen dieser Art haben meist große Abmessungen.
[0002] Eine solche Nischentür ist während der Dauer der Zugänglichkeit durch die Öffentlichkeit
geöffnet. Dies bedeutet, dass sich das Türblatt in der Mauernische befindet. Sobald
das Gebäude geschlossen wird, werden die Türen aus Gründen des Brandschutzes geschlossen,
zum Beispiel während der Nachtstunden.
[0003] Türen dieser Art müssen besondere Anforderungen erfüllen, insbesondere bei Verwendung
im öffentlichen Raum. Die Abmessungen solcher Türen sind sehr groß, desgleichen die
Gewichte. Das Türblatt kann 200 und mehr Kilo wiegen. Die Anforderungen an die Ästhetik
sind besonders hoch. In geöffnetem Zustand sollen Spalte zwischen dem Türblatt und
den angrenzenden Bauteilen, wie dem Mauerwerk oder der Türzarge, möglichst wenig oder
gar nicht in Erscheinung treten. Man legt Wert darauf, dass die große, sichtbare Fläche
des Türblattes einen harmonischen Eindruck macht und nicht durch Fugen gestört wird.
[0004] Die Sicherheit ist von größter Bedeutung. So muss sichergestellt sein, dass sich
Personen nicht verletzen können, beispielsweise spielende Kinder durch Eingreifen
in Fugen zwischen dem Türblatt und der Umgebung, ganz besonders beim Auf- und Zumachen
der Tür. Die Tür soll einfach im Aufbau und daher kostengünstig in der Herstellung
sein. Die Konstruktion von Tür und Zarge soll derart gestaltet sein, dass die verfügbare
lichte Weite der Mauernische optimal genutzt werden kann.
[0005] Diese verschiedenen Teilaufgaben werden durch eine Tür gemäß den Merkmalen von Anspruch
1 gelöst.
[0006] Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert. Darin ist im Einzelnen Folgendes
dargestellt:
- Figur 1
- zeigt in einer Draufsicht eine Nischentür, die in eine Mauernische eingebaut und geöffnet
ist.
- Figur 2
- zeigt in Draufsicht eine zweiflüglige Tür mit zwei Türblättern, zwei Zargen und zwei
Mauernischen.
- Figur 3
- zeigt den Gegenstand von Figur 2 in Aufrissansicht.
[0007] In Figur 1 erkennt man im Einzelnen Folgendes: Die darin gezeigte Tür umfasst als
wesentliche Teile ein Türblatt 1, eine Türzarge 2 sowie ein Scharnier 3. Die Tür ist
in eine Mauernische 4 eingebaut. Die Mauernische ist umschlossen von drei Wänden,
nämlich einer Rückwand 4.1, einer Seitenwand 4.2 und einer weiteren Seitenwand 4.3.
Wie man sieht, befindet sich die gesamte Tür mit Türblatt 1 und Türzarge 2 innerhalb
der Mauernische 4. Die Tür umfasst nur ein einziges Türblatt. Das Türblatt ist in
zwei Stellungen gezeigt, nämlich in Offenstellung mit ausgezogenen Linien und in Schließstellung
mit gestrichelten Linien. In der Offenstellung gibt das Türblatt einen Durchgang frei
- siehe den Doppelpfeil.
[0008] Türblatt 1 und Türzarge 2 sind erfindungsgemäß in der folgenden Weise gestaltet:
Das Türblatt 1 weist im Bereich seiner scharniernahen Schmalseite eine Aussparung
auf. Diese ist begrenzt durch eine erste Fläche 1.1 sowie durch eine zweite Fläche
1.2. Die erste Fläche 1.1 der Aussparung verläuft senkrecht zu den beiden Sichtflächen
1.3 und 1.4 des Türblattes 1. Die zweite Fläche 1.2 der Aussparung verläuft parallel
zu den beiden Sichtflächen 1.3, 1.4 des Türblattes. Die genannte Aussparung ist zum
Scharnier 3 hin offen. Im Bereich der vorderen Sichtfläche 1.3 verbleibt noch ein
türlanger Streifen 1.5.
Die Türzarge 2 weist ebenfalls eine Aussparung auf, begrenzt durch Flächen 2.1 und
2.2. Die Aussparung der Türzarge ist derart konturiert, dass bei einem Verschwenken
des Türblattes 1 in seine Schließstellung - gestrichelt dargestellt - zwischen den
Begrenzungsflächen 1.1 und 1.2 des Türblattes und den Begrenzungsflächen 2.1, 2.2
der Türzarge 2 nur ein schmaler Spalt verbleibt. Der türlange Streifen 1.5 des Türblattes
1 legt sich in geschlossenem Zustand der Tür in die genannte Aussparung, womit der
Raum der Nische zwischen den Seitenwänden 4.2 und 4.3 optimal ausgenutzt wird.
[0009] Die in Figur 1 rechte Seitenwand 4.3 ist mit einer Leiste 4.3.1 versehen. Das freie
Ende des türlangen Streifens 1.5 wird beim Aufklappen des Türblattes an der genannten
Leiste 4.3.1 der Seitenwand 4.3 entlanggeführt. Die beiden Bauteile, nämlich Leiste
4.3.1 und türlanger Streifen 1.5, sind derart gestaltet, dass in geschlossenem Zustand
des Türblattes nur eine ganz schmale Fuge verbleibt, die beim Draufsehen auf die vordere
Sichtfläche 1.3 des Türblattes 1 nicht in Erscheinung tritt.
[0010] Auch in geschlossenem Zustand des Türblattes 1 bilden dessen hintere Sichtfläche
1.4 und die nischennahe Fläche der Türzarge 2 den Eindruck einer einheitlichen geschlossenen
Fläche.
[0011] Auf welche Weise das Scharnier 3 an das Türblatt 1 und die Türzarge 2 angeschlossen
ist, erkennt man aus Figur 1 sehr gut.
[0012] Während Figur 1 nur eine einflüglige Tür zeigt, zeigen die Figuren 2 und 3 eine zweiflügelige
Tür. Die beiden Türblätter 1, 1 befinden sich in geöffnetem Zustand wiederum in Mauernischen
- nicht gezeigt.
[0013] Die Figuren 2 und 3 zeigen eine zweiflügelige Nischentür, geschlossen dargestellt
mit ausgezogenen Linien, und geöffnet dargestellt mit gestrichelten Linien.
Bezugszeichenliste
[0014]
- 1
- Türblatt
- 1.1
- Begrenzungsfläche der Aussparung
- 1.2
- Begrenzungsfläche der Aussparung
- 1.3
- vordere Sichtfläche des Türblattes
- 1.4
- hintere Sichtfläche des Türblattes
- 1.5
- türlanger Streifen
- 2
- Türzarge
- 2.1
- Begrenzungsfläche der Aussparung
- 2.2
- Begrenzungsfläche der Aussparung
- 3
- Scharnier
- 4
- Nische
- 4.1
- Rückwand der Nische
- 4.2
- Seitenwand der Nische
- 4.3
- Seitenwand der Nische
- 4.3.1
- Leiste, zum Beispiel Passleiste
1. Nischentür zum Einbauen in eine Mauernische (4), umfassend die folgenden Merkmale:
1.1 wenigstens ein Türblatt (1);
1.2 eine Zarge (2) mit einem das Türblatt tragenden vertikalen Zargenteil (2);
1.3 ein Türblatt (1) und ein Zargenteil (2) miteinander verbindendes Scharnier (3);
1.4 das Türblatt (1) weist eine scharniernahe Schmalseite und eine dem Türgriff nahe
Schmalseite auf;
1.5 das Türblatt (1) ist aus mehreren Platten aufgebaut, die miteinander verpresst
sind;
1.6 die scharnierbandnahe Schmalseite weist eine Aussparung auf, die sich über die
Türblattlänge erstreckt, die zum Scharnier (3) hin offen ist und die einen türlangen
Streifen (1.5) stehen lässt;
1.7 die Aussparung des Türblattes (1) ist aus zwei ebenen Flächen (1.1, 1.2) gebildet;
1.8 das vertikale Zargenteil (2) weist ebenfalls einen Ausschnitt auf, der der Kontur
des Ausschnittes des Türblattes (1) entspricht, sodass bei geschlossenem Türblatt
(1) die Flächen (1.1, 2.1) beziehungsweise (1.2, 2.2) der Aussparung unter Belassen
von Spalten einander zugewandt sind;
1.9 die Aussparung aus dem Türblatt (1) ist durch Fräsen gebildet.
2. Nischentür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass diese eine Doppelflügeltür ist.
3. Nischentür nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Begrenzungsflächen 1.1 und 1.2 des Türblattes 1 ebene Flächen sind.
4. Nischentür nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Begrenzungsflächen 2.1, 2.2 der Türzarge ebene Flächen sind.