(19)
(11) EP 3 118 407 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.01.2017  Patentblatt  2017/03

(21) Anmeldenummer: 16179141.3

(22) Anmeldetag:  13.07.2016
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E06B 3/70(2006.01)
E06B 3/36(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(30) Priorität: 14.07.2015 DE 102015213194

(71) Anmelder: Köhnlein GmbH
74597 Stimpfach (DE)

(72) Erfinder:
  • Köhnlein, Tobias
    74597 Stimpfach (DE)
  • Bender, Hermann
    91555 Feuchtwangen (DE)

(74) Vertreter: Dr. Weitzel & Partner 
Patent- und Rechtsanwälte mbB Friedenstrasse 10
89522 Heidenheim
89522 Heidenheim (DE)

   


(54) TÜR ZUM EINBAU IN EINE MAUERNISCHE


(57) Die Erfindung betrifft eine Nischentür zum Einbauen in eine Mauernische, umfassend die folgenden Merkmale:
- wenigstens ein Türblatt;
- eine Zarge mit einem das Türblatt tragenden vertikalen Zargenteil;
- ein Türblatt und ein Zargenteil miteinander verbindendes Scharnier;
- das Türblatt weist eine scharniernahe Schmalseite und eine dem Türgriff nahe Schmalseite auf;
- das Türblatt ist aus mehreren Platten aufgebaut, die miteinander verpresst sind;
- die scharnierbandnahe Schmalseite weist eine Aussparung auf, die sich über die Türblattlänge erstreckt, die zum Scharnier hin offen ist und die einen türlangen Streifen stehen lässt;
- die Aussparung des Türblattes ist aus zwei ebenen Flächen gebildet;
- das vertikale Zargenteil weist ebenfalls einen Ausschnitt auf, der der Kontur des Ausschnittes des Türblattes entspricht, sodass bei geschlossenem Türblatt die Flächen beziehungsweise der Aussparung unter Belassen von Spalten einander zugewandt sind;
- die Aussparung aus dem Türblatt ist durch Fräsen gebildet.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft das Gebiet der Türen. Sie betrifft insbesondere eine Tür, die in eine Mauernische eingebaut ist. In geöffnetem Zustand befindet sich das Türblatt vollständig innerhalb der Mauernische. Solche Nischentüren werden insbesondere in öffentlichen, meist repräsentativen Räumen eingebaut, beispielsweise in Museen, Gemäldegalerien, Parlamenten. Türen dieser Art haben meist große Abmessungen.

[0002] Eine solche Nischentür ist während der Dauer der Zugänglichkeit durch die Öffentlichkeit geöffnet. Dies bedeutet, dass sich das Türblatt in der Mauernische befindet. Sobald das Gebäude geschlossen wird, werden die Türen aus Gründen des Brandschutzes geschlossen, zum Beispiel während der Nachtstunden.

[0003] Türen dieser Art müssen besondere Anforderungen erfüllen, insbesondere bei Verwendung im öffentlichen Raum. Die Abmessungen solcher Türen sind sehr groß, desgleichen die Gewichte. Das Türblatt kann 200 und mehr Kilo wiegen. Die Anforderungen an die Ästhetik sind besonders hoch. In geöffnetem Zustand sollen Spalte zwischen dem Türblatt und den angrenzenden Bauteilen, wie dem Mauerwerk oder der Türzarge, möglichst wenig oder gar nicht in Erscheinung treten. Man legt Wert darauf, dass die große, sichtbare Fläche des Türblattes einen harmonischen Eindruck macht und nicht durch Fugen gestört wird.

[0004] Die Sicherheit ist von größter Bedeutung. So muss sichergestellt sein, dass sich Personen nicht verletzen können, beispielsweise spielende Kinder durch Eingreifen in Fugen zwischen dem Türblatt und der Umgebung, ganz besonders beim Auf- und Zumachen der Tür. Die Tür soll einfach im Aufbau und daher kostengünstig in der Herstellung sein. Die Konstruktion von Tür und Zarge soll derart gestaltet sein, dass die verfügbare lichte Weite der Mauernische optimal genutzt werden kann.

[0005] Diese verschiedenen Teilaufgaben werden durch eine Tür gemäß den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst.

[0006] Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert. Darin ist im Einzelnen Folgendes dargestellt:
Figur 1
zeigt in einer Draufsicht eine Nischentür, die in eine Mauernische eingebaut und geöffnet ist.
Figur 2
zeigt in Draufsicht eine zweiflüglige Tür mit zwei Türblättern, zwei Zargen und zwei Mauernischen.
Figur 3
zeigt den Gegenstand von Figur 2 in Aufrissansicht.


[0007] In Figur 1 erkennt man im Einzelnen Folgendes: Die darin gezeigte Tür umfasst als wesentliche Teile ein Türblatt 1, eine Türzarge 2 sowie ein Scharnier 3. Die Tür ist in eine Mauernische 4 eingebaut. Die Mauernische ist umschlossen von drei Wänden, nämlich einer Rückwand 4.1, einer Seitenwand 4.2 und einer weiteren Seitenwand 4.3. Wie man sieht, befindet sich die gesamte Tür mit Türblatt 1 und Türzarge 2 innerhalb der Mauernische 4. Die Tür umfasst nur ein einziges Türblatt. Das Türblatt ist in zwei Stellungen gezeigt, nämlich in Offenstellung mit ausgezogenen Linien und in Schließstellung mit gestrichelten Linien. In der Offenstellung gibt das Türblatt einen Durchgang frei - siehe den Doppelpfeil.

[0008] Türblatt 1 und Türzarge 2 sind erfindungsgemäß in der folgenden Weise gestaltet:

Das Türblatt 1 weist im Bereich seiner scharniernahen Schmalseite eine Aussparung auf. Diese ist begrenzt durch eine erste Fläche 1.1 sowie durch eine zweite Fläche 1.2. Die erste Fläche 1.1 der Aussparung verläuft senkrecht zu den beiden Sichtflächen 1.3 und 1.4 des Türblattes 1. Die zweite Fläche 1.2 der Aussparung verläuft parallel zu den beiden Sichtflächen 1.3, 1.4 des Türblattes. Die genannte Aussparung ist zum Scharnier 3 hin offen. Im Bereich der vorderen Sichtfläche 1.3 verbleibt noch ein türlanger Streifen 1.5.

Die Türzarge 2 weist ebenfalls eine Aussparung auf, begrenzt durch Flächen 2.1 und 2.2. Die Aussparung der Türzarge ist derart konturiert, dass bei einem Verschwenken des Türblattes 1 in seine Schließstellung - gestrichelt dargestellt - zwischen den Begrenzungsflächen 1.1 und 1.2 des Türblattes und den Begrenzungsflächen 2.1, 2.2 der Türzarge 2 nur ein schmaler Spalt verbleibt. Der türlange Streifen 1.5 des Türblattes 1 legt sich in geschlossenem Zustand der Tür in die genannte Aussparung, womit der Raum der Nische zwischen den Seitenwänden 4.2 und 4.3 optimal ausgenutzt wird.



[0009] Die in Figur 1 rechte Seitenwand 4.3 ist mit einer Leiste 4.3.1 versehen. Das freie Ende des türlangen Streifens 1.5 wird beim Aufklappen des Türblattes an der genannten Leiste 4.3.1 der Seitenwand 4.3 entlanggeführt. Die beiden Bauteile, nämlich Leiste 4.3.1 und türlanger Streifen 1.5, sind derart gestaltet, dass in geschlossenem Zustand des Türblattes nur eine ganz schmale Fuge verbleibt, die beim Draufsehen auf die vordere Sichtfläche 1.3 des Türblattes 1 nicht in Erscheinung tritt.

[0010] Auch in geschlossenem Zustand des Türblattes 1 bilden dessen hintere Sichtfläche 1.4 und die nischennahe Fläche der Türzarge 2 den Eindruck einer einheitlichen geschlossenen Fläche.

[0011] Auf welche Weise das Scharnier 3 an das Türblatt 1 und die Türzarge 2 angeschlossen ist, erkennt man aus Figur 1 sehr gut.

[0012] Während Figur 1 nur eine einflüglige Tür zeigt, zeigen die Figuren 2 und 3 eine zweiflügelige Tür. Die beiden Türblätter 1, 1 befinden sich in geöffnetem Zustand wiederum in Mauernischen - nicht gezeigt.

[0013] Die Figuren 2 und 3 zeigen eine zweiflügelige Nischentür, geschlossen dargestellt mit ausgezogenen Linien, und geöffnet dargestellt mit gestrichelten Linien.

Bezugszeichenliste



[0014] 
1
Türblatt
1.1
Begrenzungsfläche der Aussparung
1.2
Begrenzungsfläche der Aussparung
1.3
vordere Sichtfläche des Türblattes
1.4
hintere Sichtfläche des Türblattes
1.5
türlanger Streifen
2
Türzarge
2.1
Begrenzungsfläche der Aussparung
2.2
Begrenzungsfläche der Aussparung
3
Scharnier
4
Nische
4.1
Rückwand der Nische
4.2
Seitenwand der Nische
4.3
Seitenwand der Nische
4.3.1
Leiste, zum Beispiel Passleiste



Ansprüche

1. Nischentür zum Einbauen in eine Mauernische (4), umfassend die folgenden Merkmale:

1.1 wenigstens ein Türblatt (1);

1.2 eine Zarge (2) mit einem das Türblatt tragenden vertikalen Zargenteil (2);

1.3 ein Türblatt (1) und ein Zargenteil (2) miteinander verbindendes Scharnier (3);

1.4 das Türblatt (1) weist eine scharniernahe Schmalseite und eine dem Türgriff nahe Schmalseite auf;

1.5 das Türblatt (1) ist aus mehreren Platten aufgebaut, die miteinander verpresst sind;

1.6 die scharnierbandnahe Schmalseite weist eine Aussparung auf, die sich über die Türblattlänge erstreckt, die zum Scharnier (3) hin offen ist und die einen türlangen Streifen (1.5) stehen lässt;

1.7 die Aussparung des Türblattes (1) ist aus zwei ebenen Flächen (1.1, 1.2) gebildet;

1.8 das vertikale Zargenteil (2) weist ebenfalls einen Ausschnitt auf, der der Kontur des Ausschnittes des Türblattes (1) entspricht, sodass bei geschlossenem Türblatt (1) die Flächen (1.1, 2.1) beziehungsweise (1.2, 2.2) der Aussparung unter Belassen von Spalten einander zugewandt sind;

1.9 die Aussparung aus dem Türblatt (1) ist durch Fräsen gebildet.


 
2. Nischentür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass diese eine Doppelflügeltür ist.
 
3. Nischentür nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Begrenzungsflächen 1.1 und 1.2 des Türblattes 1 ebene Flächen sind.
 
4. Nischentür nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Begrenzungsflächen 2.1, 2.2 der Türzarge ebene Flächen sind.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht