[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Behandeln, insbesondere zum Kühlen, von
Schüttgut mit einem Gas.
[0002] Um Schüttgut mit Gas zu behandeln, ist es bekannt, ein Schüttgutbett kontinuierlich
über einen Rost zu fördern. Das Gas tritt dabei durch den Rost und strömt anschließend
durch das Schüttgutbett. Eine entsprechende Behandlung von Schüttgut mit Gas findet
sich bspw. häufig beim Kühlen von Zementklinker mit Luft.
[0003] Zur Förderung des Schüttguts über den Rost sind sogenannte Schubroste bekannt, die
aus einander überlappenden Reihen von in Förderrichtung abwechselnd feststehenden
sowie in Förderrichtung vor- und zurückbewegten Rostplatten bestehen. Ein entsprechender
Kühler ist in
DE-A-37 34 043 beschrieben.
[0004] Auch sind im Stand der Technik sog. Schubbodenkühler bekannt, bei denen der Rost
aus mehreren in Förderrichtung langgestreckten Planken besteht, die gleichzeitig in
Förderrichtung vor und anschließend ungleichzeitig wieder zurück bewegt werden. Die
Planken laufen dabei auf an einem Stahlunterbau angeordneten Rollen. Auch können am
Stahlunterbau - und somit unterhalb des Rostes - Luftleitbleche oder Luftkammern vorgesehen
sein, mit denen sich die Durchströmung des Rostes bzw. des darauf liegenden Schüttguts
über die Breite und/oder Länge des Kühlers unterschiedlich ausgestalten lässt. Beispiele
für entsprechende Kühler finden sich u.a. in
DK-A-1999/1403,
US-A-2,240,590 oder
DE-A-196 51 741.
[0005] Bei beiden vorgenannten Kühlerbauarten ist grundsätzlich ein Gehäuse vorgesehen,
mit dem der oberhalb des Rostes befindliche Raum von der Umgebung abgetrennt wird.
Dadurch kann das durch das Schüttgutbett strömende Gas aufgefangen und einer weiteren
Verwendung zugeführt werden. Im Falle eines Kühlers für heißen Zementklinker kann
die entsprechend aufgefangene erhitzte Kühlluft bspw. für den vorgeschalteten Ofen,
zur Vorwärmung des Rohmaterials und/oder zur Stromerzeugung genutzt werden.
[0006] Die den Raum oberhalb des Rostes begrenzenden Oberteile von Schüttgutkühlern bestehen
regelmäßig aus einer Stahlhülle, an deren Innenseite eine Mauerung oder eine sonstige
feuerfeste Schicht aufgebracht ist. Eine entsprechende Schutzschicht ist notwendig,
um die Stahlhülle vor Verschleiß zu schützen.
[0007] Bei einem vollständigen Kühlerneubau kann das Oberteil zu dem Rost und dem darunterliegenden
Unterbau entsprechend dimensioniert errichtet werden. Da ein entsprechender vollständiger
Kühlerneubau kostenintensiv ist, wird häufig in Erwägung gezogen, Teile - insbesondere
das Oberteil - eines alten, bereits bestehenden Schüttgutkühlers zu erhalten und mit
einem neuen Rost sowie ggf. neuem Rostunterbau auszustatten. Aufgrund verbesserter
Verschleißeigenschaften sollen dabei häufig Schubrostkühler zu Schubbodenkühlern umgebaut
werden.
[0008] Aufgrund fertigungstechnischer Vorgaben und zur Vermeidung kostenintensiver Einzelanfertigungen
weisen die Planken eines Schubbodenkühlers jedoch regelmäßig (zumindest herstellereigene)
standardisierte Maße, insbesondere eine standardisierte Breite auf. Auch der Stahlunterbau
ist an diese standardisierte Plankenbreite angepasst, wodurch ein kostengünstiges
modulares Unterbausystem ermöglicht wird.
[0009] Soll nun ein bestehendes Schüttgutkühler-Oberteil mit einem neuen Schubbodenkühler
ausgestattet werden, besteht häufig das Problem, dass die Innenbreite des Oberteils
nicht einem ganzzahligen Vielfachen der Standardbreite von Planken entspricht. Zur
Lösung dieses Problems kann gemäß dem Stand der Technik ein Schubbodenkühler mit an
das bestehende Oberteil angepasster Plankenbreite hergestellt werden, was jedoch einer
kostenintensiven Einzelanfertigung entspricht. Alternativ ist bekannt, die Innenbreite
des Oberteils durch das Anbringen zusätzlicher Mauerung oder einer sonstigen feuerfesten
Schicht derart zu verkleinern, dass dieses Maß einem Vielfachen einer Standardbreite
für Planken entspricht. Eine entsprechende Lösung ist jedoch aufwendig und führt darüber
hinaus zu einer gegenüber dem ursprünglichen Schubrostkühler verringerten Rostfläche
des neuen Schubbodenkühlers.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Behandeln, insbesondere
zum Kühlen, von Schüttgut mit einem Gas zu schaffen, bei der die aus dem Stand der
Technik bekannten Nachteile - insbesondere im Zusammenhang mit der Umrüstung eines
Schubrostkühlers zu einem Schubbodenkühler - nicht mehr oder nur noch in vermindertem
Umfang auftreten.
[0011] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung gemäß dem Hauptanspruch. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0012] Demnach betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Behandeln, insbesondere Kühlen,
von Schüttgut mit einem Gas, die einen von einem Rostunterraum zur Oberseite gasdurchströmbaren,
eine Schicht des Schüttguts von einem Aufgabeende in einer Förderrichtung zu einem
Abgabeende fördernden Rost aufweist, wobei der Rost mehrere nebeneinander angeordnete
Reihen von jeweils wenigstens einer in Förderrichtung langgestreckter und in Förderrichtung
wechselnd vor- und zurückbewegbaren Planke aufweist, deren Antrieb derart gesteuert
ist, dass der Vorhub der wenigstens jeweils einen Planke zweier benachbarter Reihen
gleichzeitig stattfindet, während der Rückhub der wenigstens jeweils einen Planke
zweier benachbarter Reihen ungleichzeitig erfolgt, wobei der Rost in Förderrichtung
an wenigstens einer Seite zur Vergrößerung der Rostbreite jeweils eine Reihe aus wenigstens
einem stationären Passstück umfasst, wobei das wenigstens eine Passstück vom Rostunterraum
zur Oberseite hin gasdurchströmbar ist.
[0013] Durch die erfindungsgemäß vorgesehene Reihe aus wenigstens einem Passstück an einer
oder - vorzugsweise - an beiden Seiten des Rostes kann der Rost auch eine nicht dem
Vielfachen der Breite der Reihen aus Planken entsprechenden Breite aufweisen. In der
Folge können beliebige bereits bestehende Schüttgutkühler-Oberteile mit einem Schubbodenkühler
ausgestattet werden, ohne dass dafür Einzelanfertigungen von Planken oder bauliche
Maßnahmen zur Veränderung der Innenbreite eines Schüttgutkühler-Oberteils erforderlich
wären. Da das erfindungsgemäß vorgesehene wenigstens eine Passstück darüber hinaus
stationär ist - sich anders als die Planken also nicht vor- und zurückbewegt - kann
auch auf einen standardisierten Rostunterbau zurückgegriffen werden, der an Planken
mit standardisierter Breite angepasst ist. Auch hier können kostenintensive Einzelanfertigungen
also vermieden werden. Der Begriff "standardisiert" ist in Zusammenhang mit der Erfindung
dabei weit zu verstehen. So ist der Begriff nicht auf von nationalen oder internationalen
Organisationen erarbeitete Standards beschränkt, sondern umfasst bspw. auch herstellereigene
und somit ggf. herstellerindividuelle Standardabmessungen von Bauteilen usw.
[0014] Das vorgesehene Passstück ist erfindungsgemäß von der Unterseite hin zu seiner Oberseite
gasdurchlässig, kann also ausgehend vom Rostunterraum von Gas - bspw. Kühlluft - durchströmt
werden. Die Oberseite des Passstücks kann dazu - ggf. analog zur Oberseite der Planken
- mit einer Vielzahl an Gasdurchtrittsöffnungen versehen sein. Mit "Rostunterraum"
ist der Bereich unterhalb des Rostes, also unterhalb der Planken und des wenigstens
einen Passstücks bezeichnet.
[0015] Indem erfindungsgemäß im Bereich des wenigstens einen Passstücks eine gegenüber den
Planken des Rostes vergleichbare Gasdurchströmung ermöglicht wird, kann auf dem wenigstens
einen Passstück aufliegendes Schüttgut effektiv vom Gas durchströmt - und so bspw.
gekühlt - werden. Gegenüber einem Schubbodenkühler ohne Passtücke - für den bspw.
das Innenmaß eines Schüttgutkühler-Oberteils verkleinert wurde - ist die effektive
Rostkühlerfläche somit also größer.
[0016] Im Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung bildet sich in der Schüttgutschicht
oberhalb des wenigstens einen Passstücks anliegend an die den Rost seitlich begrenzenden
stationären Wand außerdem ein keilförmiger Bereich, in dem das Schüttgut praktisch
stationär verbleibt. Dieser keilförmige Bereich bietet so einen autogenen Verschleißschutz
für die Wand, da ein unmittelbarer Kontakt zwischen Wand und sich bewegendem Schüttgut
vermieden wird.
[0017] In der Regel umfasst eine Passstück-Reihe mehrere in Förderrichtung hintereinander
angeordnete Passstücke, wobei die einzelnen Passstücke baugleich ausgeführt sein können.
Gleiches gilt für Planken-Reihen, bei denen mehrere in Förderrichtung hintereinander
angeordnete, vorzugsweise baugleiche Planken vorgesehen sein können. Die Planken verschiedener
Reihen aus Planken sind untereinander vorzugsweise ebenfalls baugleich. Dadurch lässt
sich die Anzahl unterschiedlicher Bauelemente für eine erfindungsgemäße Vorrichtung
deutlich reduzieren, was die Herstellung vereinfacht und vergünstigt.
[0018] Um den Anteil des auf dem wenigstens einen Passstück aufliegenden und ggf. stationär
verbleibenden Schüttguts bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung möglichst gering zu
halten, ist bevorzugt, dass eine Reihe aus wenigstens einem Passstück eine geringere
Breite als eine beliebige Reihe aus wenigstens einer Planke aufweist. Insbesondere
kann die Breite einer Reihe aus wenigstens einem Passstück kleiner als 70%, vorzugsweise
kleiner als 50%, weiter vorzugsweise kleiner als 30% der Breite einer Reihe aus wenigstens
einer Planke sein. Das erfindungsgemäß vorgesehene wenigstens eine Passstück ist gegenüber
einer Planke also schmaler.
[0019] Bei dem wenigstens einen Passstück kann es sich um eine für ein bestimmtes bereits
bestehendes Schüttgutkühler-Oberteil angefertigte Einzelanfertigung handeln. Indem
ansonsten bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung aber auf standardisierte Planken und
einen daran angepassten standardisierten Unterbau zurückgegriffen werden kann, ist
eine erfindungsgemäße Vorrichtung gegenüber einem Schubbodenkühler, der als Ganzes
eine Einzelanfertigung darstellt (bspw. durch eine besondere Plankenbreite), dennoch
kostengünstiger.
[0020] Es ist weiterhin bevorzugt, wenn die Vorrichtung einen, den Rost quer zur Förderrichtung
überspannenden Oberbau aufweist und das wenigstens eine Passstück fest an dem Oberbau
befestigt ist. Bei dem Oberbau kann es sich insbesondere um ein ggf. bereits bestehendes
Schüttgutkühler-Oberteil handeln. Auch bildet der Oberbau regelmäßig die den Rost
seitlich begrenzenden Wände. Indem das wenigstens eine Passstück unmittelbar am Oberbau
befestigt ist, ist das Passstück stationär angeordnet, ohne dass es zusätzlicher Befestigungsvorrichtungen
bedarf. Insbesondere muss also der für die Planken vorgesehene Rostunterbau nicht
für die Aufnahme und Befestigung von Passstücken ausgebildet sein. Vielmehr kann auf
einen standardmäßigen, bspw. modular aufgebauten Rostunterbau zurückgegriffen werden,
da das erfindungsgemäß zusätzlich vorgesehene wenigstens eine Passstück gesondert
davon befestigt werden kann.
[0021] Zwischen der Reihe aus wenigstens einem stationären Passstück und der dazu benachbarten
Reihe aus Planken ist vorzugsweise eine Abdichtvorrichtung vorgesehen. Mit einer entsprechenden
Abdichtvorrichtung kann vermieden werden, dass Schüttgut durch den für die Relativbewegung
zwischen Passstück und der benachbarten Planke erforderlichen Spalt in den Rostunterraum
gelangt.
[0022] Es ist besonders bevorzugt, wenn die Abdichteinrichtung eine an der zur Planke benachbarten
Seite wenigstens eines Passstücks eine gegenüber der Oberseite des Passstücks zurückversetzte
Längsrinne umfasst, in die eine langgestreckte Leiste der benachbarten Planke eingreift.
Durch eine solche, vergleichsweise einfache und somit ausfallsichere Konstruktion
kann die gewünschte Abdichtung erreicht werden. Die Leiste an der vorbeschriebenen
Planke kann vorzugsweise in Form einer Winkelleiste ausgebildet sein, wobei ein Schenkel
der Winkelleiste dann wenigstens einen Teil der Oberseite der Planke, auf der das
Schüttgut aufliegt, bilden kann. Indem der mit der Schüttgutschicht unmittelbar in
Kontakt kommende Teil der Abdichtvorrichtung an der Planke angeordnet und somit zusammen
mit dieser bewegt wird, wird durch eine entsprechende Abdichtvorrichtung der stationäre
Bereich am Rand des Rostes praktisch nicht über die Oberseite des wenigstens einen
Passstücks hinaus vergrößert.
[0023] Die Abdichtvorrichtung ist vorzugsweise belüftbar. Das bedeutet, dass Gas vom Rostunterraum
durch die Abdichtvorrichtung zur Oberseite des Rosts hin strömen kann. Durch eine
entsprechende Gasströmung kann das Eindringen von Schüttgut in die Abdichtvorrichtung
und ein evtl. Rest an Rostdurchfall vermindert werden.
[0024] Es ist bevorzugt, wenn die Oberseite des wenigstens einen Passstücks wenigstens eine
guthaltende Vertiefung aufweist. Im Falle einer Kühlung des Schüttguts kann sich in
einer solchen Vertiefung bereits abgekühltes Gut sammeln und so den unmittelbaren
Kontakt des Passstücks mit noch heißem Schüttgut verhindern. In anderen Worten kann
so ein autogener Verschleißschutz für das wenigstens eine Passstück erreicht werden.
[0025] Die Erfindung wird nun anhand vorteilhafter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf
die beigefügten Zeichnungen beispielhaft beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Behandeln
von Schüttgut mit Gas;
- Figur 2:
- eine schematische Draufsicht des Rostes der Vorrichtung aus Figur 1;
- Figur 3:
- einen Schnitt durch die Vorrichtung gemäß Figur 1;
- Figur 4:
- eine Detailvergrößerung der Figur 3; und
- Figur 5:
- eine schematische dreidimensionale Darstellung des Details aus Figur 4.
[0026] In Figur 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zum
Behandeln von Schüttgut mit Gas dargestellt. Bei dieser Vorrichtung 1 handelt es sich
um einen Schüttgutkühler, bei dem aus einem Ofen 90 kommender, heißer Zementklinker
mit Kühlluft gekühlt wird. Figur 3 zeigt den Schnitt A-A aus Figur 1.
[0027] Der aus dem Ofen 90 kommende Zementklinker bzw. das Schüttgut fällt durch einen Aufgabeschacht
2 zunächst auf einen Aufgabeabschnitt 3 der Vorrichtung 1 und gelangt aufgrund der
geneigten Anordnung des Aufgabeabschnitts 3 von dort auf einen Rost 4. Der Rost 4
wird vom Rostunterraum 5 her belüftet, d.h. Kühlluft strömt vom Rostunterraum 5 durch
den Rost 4 und darauf liegendem Schüttgut, bevor sie - nunmehr durch das heiße Schüttgut
erhitzt - durch am Oberbau 6 der Vorrichtung 1 angeordnete Luftauslässe 6' abgeführt
und ggf. weiterer Nutzung (Stromerzeugung, als Vorwärme, etc.) zugeführt wird. Wie
in Figur 3 zu erkennen ist, überspannt der Oberbau 6 den Rost 4 quer zur Förderrichtung
80.
[0028] Das zu kühlende Schüttgut wird durch den Rost 4 vom Aufgabeabschnitt 3 in Förderrichtung
(angedeutet mit Pfeil 80) zum Ausgabeende 7 der Vorrichtung gefördert und von dort
über Förderbänder 91 abtransportiert. Wie nachfolgend anhand von Figur 2 näher erläutert,
ist der Rost 4 dazu als Schubboden ausgeführt.
[0029] In Figur 2 ist eine schematische und vereinfachte Draufsicht auf den Aufgabeabschnitt
3 und den Rost 4 der Vorrichtung 1 aus Figur 1 gezeigt. Der Aufgabeabschnitt 3 umfasst
eine Vielzahl von statisch angeordneten Kacheln 8, über die das darauf fallende Schüttgut
zum Rost 4 hin rutscht. Der Rost 4 umfasst eine Vielzahl an nebeneinander angeordneten
Reihen 10, die jeweils mehrere in Förderrichtung hintereinander angeordnete langestreckte
Planken 11 umfassen. Die Planken 11 sind gasdurchströmbar. In anderen Worten sind
die Planken 11 also derart ausgestaltet, dass Kühlluft vom Rostunterraum 5 durch die
Planken 11 in das auf den Planken 11 aufliegende Schüttgut strömen kann. Die Planken
11 weisen hierzu auf ihrer, das Schüttgut tragenden Oberseite Gasdurchtrittsöffnungen
auf, die aus Gründen der Übersichtlichkeit in Figur 2 jedoch nicht dargestellt sind.
Im Rostunterraum 5 ist ein Unterbau 9 vorgesehen, auf dem die Reihen 10 aus Planken
11 gelagert sind. Der Rostunterraum 5 kann in Längsrichtung (also parallel zur Förderrichtung
80) und/oder in Querrichtung in Kammern unterteilt sein, um über die Länge und/oder
Breite unterschiedliche Belüftungszonen zu schaffen.
[0030] Die Reihen 10 aus Planken 11 sind jeweils in Förderrichtung 80 vor- und zurückbewegbar,
wobei die Planken 11 einer Reihe 10 derart miteinander verbunden sind, dass sie zusammen
bewegt werden. Der (nicht dargestellte) Antrieb der Reihen 10 aus Planken 11 wird
derart gesteuert, dass der Vorhub der Planken 11 zweier benachbarter Reihen 10 gleichzeitig
stattfindet, während der Rückhub der Planken 11 zweier benachbarter Reihen 10 ungleichzeitig
erfolgt. Durch dieses Bewegungsschema wird eine Förderung des Schüttguts in Förderrichtung
80 nach dem Schubbodenprinzip erreicht. Wie in dem Schema gemäß Figur 2 unmittelbar
ersichtlich, umfasst der Rost 4 ausschließlich Planken 11 in drei unterschiedlichen
Dimensionen, wobei jedoch die Breite quer zur Förderrichtung 80 aller Planken 11 identisch
ist. Durch die Verwendung entsprechend standardisierter Planken 11 lässt sich der
entsprechende Bereich des Rostes 4 kostengünstig herstellen, auch weil auf einen standardisierten
Unterbau 9 sowie Antrieb zurückgegriffen werden kann.
[0031] Zu beiden Seiten der Reihen 10 aus Planken 11 ist jeweils eine Reihe 12 aus Passstücken
13 vorgesehen, wobei die Breite der Passstücke 13 quer zur Förderrichtung 80 geringer
ist als die halbe Breite der Planken 11. Die Passstücke 13 sind stationär und somit
anders als die Planken 11 insbesondere nicht in Förderrichtung vor- und zurückbewegbar.
Ähnlich wie die Planken 11 sind die Passstücke 13 aber vom Rostunterraum 5 zur Oberseite
hin gasdurchströmbar. Hierfür können die Passstücke 13 an ihrer Oberseite Gasdurchtrittsöffnungen
aufweisen, die aus Gründen der Übersichtlichkeit in Figur 2 jedoch nicht dargestellt
sind.
[0032] In Figur 4 ist der Bereich um eine Reihe 12 von Passtücken 13 aus Figur 3 im Detail
dargestellt. Wie in Figur 4 zu erkennen, ist das Passstück 13 der Reihe 12 - wie auch
alle anderen Passstücke dieser Reihe 12 - fest an dem Oberbau 6 befestigt. Dadurch
sind die Passstücke 13 zum einen stationär befestigt, zum anderen ist eine Anpassung
des Unterbaus 9 zur Befestigung von Passstücken 13 daran nicht erforderlich, sodass
auf einen standardisierten Unterbau 9 zurückgegriffen werden kann.
[0033] Zwischen der Reihe 12 aus Passstücken 13 und der dazu benachbarten Reihe 10 aus Planken
11 ist eine Abdichteinrichtung 14 vorgesehen. Die Abdichteinrichtung 14 umfasst an
der zur Planke 11 benachbarten Seite des Passstücks 13 eine gegenüber der Oberseite
des Passstücks 13 zurückversetzte Längsrinne 15, in die eine ebenfalls langestreckte
Winkelleiste 16 der benachbarten Planke 11 eingreift (vgl. auch Figur 5). Durch den
so entstehenden Labyrinthspalt kann Luft vom Rostunterraum 5 zur Belüftung der Abdichteinrichtung
14 strömen, wodurch das Eindringen von Schüttgut in die Abdichteinrichtung 14 vermindert
werden kann.
[0034] In Figur 5 ist schematisch ein Abschnitt des Rosts 4 im Bereich eines Passstücks
13 der Reihe 12 in einer dreidimensionalen Ansicht dargestellt. Das Passstück 13 weist,
wie dargestellt, zwei Vertiefungen 17 auf, in denen Schüttgut gehalten werden kann,
um dann einen autogenen Verschleißschutz zu erhalten. Am Boden der Vertiefungen sind
die bereits erwähnten Gasdurchtrittsöffnungen 18 angeordnet.
[0035] Ebenfalls in Figur 5 zu erkennen ist, dass auch die Planken 11 entsprechende Vertiefungen
19 aufweisen, auf deren Boden die Gasdurchtrittsöffnungen 20 angeordnet sind.
1. Vorrichtung (1) zum Behandeln, insbesondere Kühlen, von Schüttgut mit einem Gas, die
einen von einem Rostunterraum (5) zur Oberseite gasdurchströmbaren, eine Schicht des
Schüttguts von einem Aufgabeende (3) in einer Förderrichtung (80) zu einem Abgabeende
(7) fördernden Rost (4) aufweist, wobei der Rost (4) mehrere nebeneinander angeordnete
Reihen (10) von jeweils wenigstens einer in Förderrichtung (80) langgestreckter und
in Förderrichtung (80) wechselnd vor- und zurückbewegbarer Planke (11) aufweist, deren
Antrieb derart gesteuert ist, dass der Vorhub der wenigstens jeweils einen Planke
(11) zweier benachbarter Reihen (10) gleichzeitig stattfindet, während der Rückhub
der wenigstens jeweils einen Planke (11) zweier benachbarter Reihen (10) ungleichzeitig
erfolgt,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rost (4) in Förderrichtung (80) an wenigstens einer Seite zur Vergrößerung der
Rostbreite eine Reihe (12) aus wenigstens einem stationären Passstück (13) umfasst,
wobei das wenigstens eine Passstück (13) vom Rostunterraum (5) zur Oberseite hin gasdurchströmbar
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Reihe (12) aus wenigstens einem Passstück (13) eine geringere Breite als eine
Reihe (10) aus wenigstens einer Planke (11) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Breite einer Reihe (12) aus wenigstens einem Passstück (13) kleiner als 70%, vorzugsweise
kleiner als 50%, weiter vorzugsweise kleiner als 30% der Breite einer Reihe (10) aus
wenigstens einer Planke (11) ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung (1) einen, den Rost (4) quer zur Förderrichtung (80) überspannenden
Oberbau (6) aufweist und das wenigstens eine Passstück (13) fest an dem Oberbau (6)
befestigt ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen der Reihe (12) aus wenigstens einem stationären Passstück (13) und der dazu
benachbarten Reihe (10) aus Planken (11) eine Abdichteinrichtung (14) vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Abdichteinrichtung (14) an der zur Planke (11) benachbarten Seite wenigstens eines
Passstücks (13) eine gegenüber der Oberseite des Passstücks (13) zurückversetzte Längsrinne
(15) umfasst, in die eine langgestreckte Leiste (16) der benachbarten Planke (11)
eingreift, wobei die langgestreckte Leiste (17) vorzugsweise eine Winkelleiste ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Abdichteinrichtung (14) belüftbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Oberseite des wenigstens einen Passstücks (13) wenigstens eine guthaltende Vertiefung
(17) aufweist.