[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schützen eines Fahrzeugs vor einem Angriff
durch einen von einer Laserquelle ausgehenden Laserstrahl.
[0002] Mit Hochenergielasern lassen sich sehr hohe Leistungen über mehrere Kilometer und
über eine längere Zeitdauer übertragen. Mit solchen Leistungen können empfindliche
Teile von Fahrzeugen innerhalb von einigen Sekunden so schwer beschädigt oder zerstört
werden, dass die Funktionsfähigkeit der Fahrzeuge gefährdet ist. So können beispielsweise
Luftfahrzeuge vom Boden aus angegriffen werden, wobei insbesondere langsam fliegende
Verkehrsflugzeuge mit verhältnismäßig geringer Manövrierfähigkeit besonders gefährdet
sind.
[0003] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein wirkungsvolles Verfahren
zum Schützen eines Fahrzeugs vor einem Angriff durch einen Laserstrahl anzugeben.
[0004] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, bei dem
erfindungsgemäß ein Sensor die Laserstrahlung des Laserstrahls detektiert, ein Lenkflugkörper
in den Laserstrahl hinein fliegt, im Laserstrahl auf die Laserquelle zufliegt und
hierbei das Fahrzeug vor dem Laserstrahl abschattet. Der Flugkörper kann die Laserquelle
anfliegen und bekämpfen und während des Anflugs auf die Laserquelle das Fahrzeug abschatten.
Dies geschieht zweckmäßigerweise so zügig, dass die am Fahrzeug deponierte Laserenergie
noch nicht zu bedrohlichen Schäden geführt hat. Ein schneller Schutz kann durch ein
Starten des Flugkörpers vom Fahrzeug aus erreicht werden, da dann der Lenkflugkörper
bereits vor Ort ist und zur Abschattung in den Laserstrahl eintauchen und zur Bekämpfung
der Laserquelle zügig auf diese zufliegen kann. Hierzu ist der Lenkflugkörper zweckmäßigerweise
mit einem Raketenmotor ausgerüstet. Der Lenkflugkörper kann bei einem Anflug auf die
Laserquelle diese mittels eines Wirkteils mechanisch zerstören, beispielsweise durch
eine kegelförmig nach vorne gerichtete Splitterladung.
[0005] Der Lenkflugkörper nutzt den Laserstrahl als Leitstrahl zum Ansteuern der Laserquelle.
Die Lenkung bzw. Navigation des Lenkflugkörpers geschieht insofern unter Verwendung
von Sensordaten, die aus einem Abtasten des Laserstrahls gewonnen wurden. Es kann
ein Parameter des Laserstrahls, beispielsweise eine Streulichtstärke, zur Navigation
verwendet werden, beispielsweise indem die gemessene Streulichtstärke beim Anflug
konstant gehalten oder nach einem vorgegebenen Schema verarbeitet wird.
[0006] Der Lenkflugkörper fliegt zweckmäßigerweise im Laserstrahl und wird hierbei so gesteuert,
dass er im Laserstrahl bleibt, sodass hierdurch das Fahrzeug während dieses Flugs
zumindest teilweise vom Laserstrahl abgeschattet bleibt. Der Lenkflugkörper kann hierfür
zumindest im Wesentlichen parallel zum Laserstrahl fliegen, worunter auch ein Pendeln
im Laserstrahl verstanden werden kann, sodass der Laserstrahl zumindest teilweise
auf den Lenkflugkörper gerichtet bleibt. Als auf den Lenkflugkörper gerichteter Laserstrahl
kann ein den Lenkflugkörper treffender Laserstrahlkern verstanden werden, dessen Leistung
pro Querschnittsfläche zumindest beispielsweise 30% der Maximalleistung pro Querschnittsfläche
beträgt, wobei die Maximalleistung pro Querschnittsfläche am Ort des Lenkflugkörpers
zu sehen ist, da die Leistung pro Querschnittsfläche mit wachsender Entfernung zur
Laserquelle abnimmt.
[0007] Das Verfahren ist besonders geeignet zum Einsatz gegen eine Hochenergielaserquelle
beziehungsweise einen Hochenergielaserstrahl. Ebenfalls vorteilhaft ist eine Abwehr
eines Störlasers. Hierfür ist der Sensor zweckmäßigerweise in einem Strahlungsspektrum
sensitiv, das üblicherweise für Hochenergielaser oder Störlaser verwendet wird. Um
die Erkennung von Streustrahlung zu vereinfachen, kann das Spektrum, in dem der Sensor
sensitiv ist, auf ein Band um eine Laserwellenlänge beschränkt werden, die üblicherweise
für Hochenergielaser verwendet wird. Beispielsweise liegt das Band maximal ± 100 nm
um die Wellenlänge von 3800 nm herum. Außerdem erkennt der Sensor zweckmäßigerweise
für Laserstrahlung typische Charakteristiken, wie beispielsweise das Vorliegen von
kohärenter Strahlung. Weiter ist es vorteilhaft, wenn mittels bildverarbeitender Methoden
eine Laserquelle als solche erkannt wird, beispielsweise anhand eines Bilds des Laserstrahls
in der Luft oder anhand von Restwärmestrahlung bei ausgeschalteter Laserquelle. Hierfür
ist vorteilhafterweise ein Bildsensor vorhanden, beispielsweise mit einem Matrixdetektor.
[0008] Das Fahrzeug ist vorzugsweise ein Luftfahrzeug, und kann Starrflügler oder ein Drehflügler,
wie ein Hubschrauber sein. Die Erfindung ist jedoch auch zum Schützen eines Landfahrzeugs
oder eines Wasserfahrzeugs vorteilhaft anwendbar. Das Fahrzeug kann ein bemanntes
oder unbemanntes Fahrzeug sein.
[0009] Eine Steuereinheit des Fahrzeugs kann eine oder mehrere Recheneinheiten aufweisen,
die im Fahrzeug an einer Stelle oder über das Fahrzeug verteilt angeordnet sein können.
Die Steuereinheit erkennt den Laserstrahl zweckmäßigerweise als solchen und leitet
einen Start des Flugkörpers in Abhängigkeit vom Erkennungsergebnis ein. Ist ein Laserstrahl
als solcher erkannt und ist er zudem als bedrohlich für das Fahrzeug eingestuft, so
wird der Flugkörper vom Fahrzeug aus gestartet. Wird ein Laserstrahl nicht als solcher
erkannt oder als nicht bedrohlich klassifiziert, unterbleibt das Starten des Flugkörpers
zweckmäßigerweise.
[0010] Der Lenkflugkörper ist zweckmäßigerweise ein unbemannter Lenkflugkörper insbesondere
mit einem Raketenmotor. Ebenfalls möglich ist ein Lenkflugkörper ohne einen eigenen
Motor, beispielsweise in Form eines Lenkgeschosses. Der Lenkflugkörper umfasst zweckmäßigerweise
eine Steuereinheit, die den Lenkflugkörper zur Laserquelle hin lenkt.
[0011] Der Lenkflugkörper fliegt zur Laserquelle hin und nutzt hier den Laserstrahl zweckmäßigerweise
als Leitstrahl zum Ansteuern der Laserquelle. Generell stehen hierfür mehrere Möglichkeiten
zur Verfügung.
[0012] In einer ersten Möglichkeit nimmt ein Sensor des Fahrzeugs oder ein Sensor des Flugkörpers
ein Bild des Laserstrahls auf. Mittels bildverarbeitender Methoden kann hieraus der
Standort der Laserquelle des Laserstrahls ermittelt werden. Beispielsweise wird aus
dem Bild eine gerade Linie des Laserstrahls in der Umgebung bestimmt und ein definiertes
Ende des Laserstrahls beziehungsweise der Linie wird bestimmt. Dies kann durch eine
Steuereinheit des Fahrzeugs oder eine Steuereinheit des Lenkflugkörpers geschehen.
Dieses Ende kann als Ort der Laserquelle bestimmt bzw. definiert werden, und der Lenkflugkörper
kann diese Position ansteuern. Aus weiteren Parametern, beispielsweise, dass das Ende
ein unteres Ende ist oder das Ende ein abruptes Ende ist, wohingegen der Laserstrahl
in die andere Richtung kontinuierlich schwächer wird, kann davon ausgegangen werden,
dass die Laserquelle an diesem Strahlende angeordnet ist. Entsprechend kann dieser
Ort für die Lenkung des Lenkflugkörpers verwendet werden, der das Ende des Laserstrahls
beziehungsweise den Ort anfliegt. Der Ort der Laserquelle kann vom Fahrzeug aus ermittelt
und dem Lenkflugkörper übergeben werden. Der Ort kann alternativ oder zusätzlich vom
Lenkflugkörper ermittelt werden.
[0013] In einer zweiten Möglichkeit wird die Stärke von aus der Laserquelle in direkter
Linie zum Flugkörper emittierte Strahlung als Messgröße aufgenommen. Ein Sensor wird
auf die Laserquelle gerichtet und nimmt die von der Laserquelle in direkter Linie
auf den Sensor geworfene Laserstrahlung auf. Durch Beugung und Streuung in der Laserquelle
wird der Laserstrahl zu einem geringen Teil aufgeweitet, wobei die detektierte Laserintensität
mit zunehmender Nähe zum Laserstrahl, also mit abnehmendem Winkel zur Raumrichtung
des Laserstrahls, zunimmt. Ein Ansteigen der gemessenen Intensität der Laserstrahlung
ist daher ein Zeichen für eine Annäherung an den Laserstrahl. Diese Methode erfordert
eine Vorwärtssensorik, die den Nachteil aufweist, dass sie vom Laserstrahl direkt
getroffen und zerstört werden kann. Ein Eintauchen in den Laserstrahl sollte daher
vermieden werden.
[0014] Dieser Nachteil kann durch eine dritte Möglichkeit umgangen werden, die auf der Messung
in der Luft gestreuter Laserstrahlung beruht. Die Laserstrahlung wird auf ihrem Weg
durch die Luft zu einem geringen Teil räumlich gestreut, sodass der Laserstrahl als
Linie in der Landschaft sichtbar ist. Diese Intensität der Streustrahlung kann gemessen
werden und nimmt mit abnehmender Entfernung zum Laserstrahl zu. Die Intensität kann
als Steuergröße zur Lenkung des Lenkflugkörpers verwendet werden. Diese Methode hat
den Vorteil, dass an der Umgebungsluft gestreute Laserstrahlung mit einer Seitwärtssensorik
oder Rückwärtssensorik detektierbar ist, die beide nach vorne hin geschützt werden
können. Unter einer Seitwärtssensorik wird im Folgenden eine ausschließlich in eine
Seitenrichtung relativ zur Längsachse des Flugkörpers gerichtete Sensorik verstanden,
die also nicht in Flugrichtung ausgerichtet ist, und eine Rückwärtssensorik ist genau
entgegen der Flugrichtung des Lenkflugkörpers gerichtet, in der Regel auch in Seitenrichtung,
jedoch ebenfalls nicht nach vorne.
[0015] Die Messung der Streustrahlung hat den weiteren Vorteil, dass sie sowohl von außerhalb
des Laserstrahls als auch von innerhalb des Laserstrahls erfolgen kann und in beiden
Fällen jeweils zur Lenkung des Lenkflugkörpers geeignet ist.
[0016] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung detektiert daher ein nach vorne
blinder bzw. gegen den Laserstrahl abgeschatteter Sensor des Sensorsystems an der
Umgebungsluft gestreute Laserstrahlung. Der Sensor ist zweckmäßigerweise Teil einer
Seitwärtssensorik und/oder Rückwärtssensorik, sodass er nach vorne hin verdeckt ist.
Hierzu umfasst der Lenkflugkörper zweckmäßigerweise ein Abschattungselement, beispielsweise
eine Rumpfvorsprung, das den Sensor gegen von vorne auftreffende Laserstrahlung abschattet.
Diese Abschattung besteht zweckmäßigerweise auch bei einem aktiv detektierenden Sensor,
sodass es sich also nicht um beispielsweise Klappen handelt, die beim Aktivieren des
Sensors geöffnet werden, sodass der Sensor ein freies Gesichtsfeld erhält.
[0017] Eine vorteilhafte Möglichkeit einer solchen Abschattung besteht darin, dass das Abschattungselement
eine Vertiefung im Außengehäuse des Lenkflugkörpers umfasst, und der Sensor in dieser
Vertiefung angeordnet ist. Der Sensor kann nach hinten oder zur Seite ausgerichtet
sein und verbleibt bei einem von vorne auf den Lenkflugkörper gerichteten Laserstrahl
im Schatten der Vertiefung. Das Abschattungselement ist zweckmäßigerweise so ausgeführt,
dass der gesamte optische Eingang des Sensors nach vorne hin abgeschattet ist.
[0018] Der Lenkflugkörper fliegt zweckmäßigerweise innerhalb des Laserstrahls parallel zum
Laserstrahl auf die Laserquelle zu. Er erzeugt hierbei einen Abschattungseffekt, der
das Fahrzeug vor der Laserstrahlung zumindest teilweise schützt. Unter einem Fliegen
im Laserstrahl kann hierbei verstanden werden, dass der Laserstrahl den Lenkflugkörper
trifft, während der Lenkflugkörper parallel zum Laserstrahl fliegt.
[0019] Um den Lenkflugkörper im Laserstrahl zu halten, ist es sinnvoll, wenn die Sensorik
nicht nur eine Stärke der Laserstrahlung erkennt, sondern auch die Relativposition
des Lenkflugkörpers relativ zur zentralen Achse des Laserstrahls. Dies kann in einer
einfachen und vorteilhaften Weise erreicht werden mit mehreren über den Umfang eines
Außengehäuses des Lenkflugkörpers verteilt angeordneten Sensoren, die während des
Flugs Laserstrahl detektieren. Die Sensoren können auf einfache Weise so angeordnet
werden, dass ein im Laserstrahl symmetrisch zentrierter Flug, also in der Mitte des
Laserstrahls, zu gleichen Sensorsignalen der Sensoren führt, die Sensorsignale die
Symmetrie der Position also wiedergeben. Wandert die Symmetrieachse des Laserstrahls
jedoch in Richtung zu einem der Sensoren, so wird dessen Signal im Vergleich zu dem
Signal der anderen Sensoren stärker, sodass erkannt werden kann, dass der Lenkflugkörper,
also dessen Längsachse, außerhalb der Laserachse fliegt und auch, in welcher Richtung
die Flugkörperachse relativ zur Laserachse liegt. Entsprechend wird der Flug des Lenkflugkörpers
vorteilhafterweise so gesteuert, dass die detektierte Laserstrahlung bei allen Sensoren
gleich ist. Je nach Bauart des Lenkflugkörpers und dessen Sensorik kann es ebenso
vorteilhaft sein, wenn die von den Sensoren detektierten Laserstrahlungsstärken nicht
zueinander gleich sind, sondern in einem vorbestimmten Verhältnis zueinander stehen.
[0020] Einfach auswertbare Sensorsignale können erreicht werden, wenn das Sensorsystem zumindest
drei über den Umfang des Außengehäuses verteilt angeordnete Sensoren aufweist, die
beispielsweise schräg nach hinten ausgerichtet sind. Durch die Anordnung von vier
jeweils 90° über den Umfang verteilte Sensoren kann ein Rechts- und Linksflug, beziehungsweise
ein Flug nach oben und unten, noch leichter gesteuert werden.
[0021] Um in der Luft gestreute Laserstrahlung besonders zuverlässig zur Navigation des
Lenkflugkörpers verwenden zu können, ist es vorteilhaft, wenn ein Detektionsraumwinkelbereich
des Sensors gegenstandsfrei ist. Es befindet sich mithin kein Element des Lenkflugkörpers
in diesem Bereich, also im Gesichtsfeld des Sensors. Eine durch eine Reflexion verursachte
Verfälschung des Messergebnisses kann hierdurch vermieden werden.
[0022] Eine weitere Möglichkeit zum Steuern des Lenkflugkörpers in den Laserstrahl hinein,
beziehungsweise zum Halten des Lenkflugkörpers im Laserstrahl, besteht darin, dass
der Sensor auf eine äußere Streufläche gerichtet ist, die beispielsweise bei einem
von vorne auf den Lenkflugkörper strahlendem Laserstrahl von diesem beleuchtet wird.
Der Sensor kann hierdurch die Anwesenheit des Laserstrahls an dieser Streufläche erkennen.
[0023] Vorteilhafterweise umfasst der Lenkflugkörper ein Außengehäuse mit einer äußeren
Streufläche, die zumindest zwei, insbesondere vier tangential zueinander versetzte
Bereiche aufweist. Aus der Beleuchtung dieser Bereiche kann die Relativposition des
Lenkflugköpers zur Laserstrahlachse in einfacher Weise und sehr schnell erkannt werden.
Vorteilhafterweise ist eine Steuerung des Lenkflugkörpers davon abhängig, welcher
der Bereiche vom Laserstrahl getroffen wird. Auch die Stärke, mit der mehrere Bereiche
der Streufläche vom Laserstrahl getroffen werden, kann zur Steuerung des Lenkflugkörpers
verwendet werden, insbesondere für eine Quantität der Lenkung, also eine Stärke eines
Ausschlags eines Lenkruders des Lenkflugkörpers. Die Streuintensität der Bereiche
der Streufläche kann als Eingangsgröße einer Flugregelung verwendet werden. Regelungsziel
kann hierbei eine vorbestimmte, insbesondere gleichstarke Streuung der Bereiche der
Streufläche sein. Hierdurch kann der Lenkflugkörper mittig im Laserstrahl gehalten
werden.
[0024] Die Bereiche der Streufläche können in zwei unterschiedliche Arten von Bereichen
unterschieden werden, nämlich zwischen solchen Bereichen, die bei exakt vor vorne
auf den Lenkflugkörper einstrahlendem Laserstrahl beleuchtet werden, und solchen Bereichen,
die bei dieser parallelen Ausrichtung des Laserstrahls zur Lenkflugkörperachse nicht
beleuchtet werden. Während mittels der ersten Bereiche eine seitliche Vorsetzung des
Lenkflugkörpers zur Laserachse erfasst werden kann, kann mittels der zweiten Bereiche
eine Winkelstellung der Lenkflugkörperachse zur Laserachse ermittelt werden. Hierfür
sind die zweiten Bereiche zweckmäßigerweise so abgeschattet, beziehungsweise angeordnet,
dass zumindest einer der Bereiche bei zur Laserachse angewinkelter Flugkörperachse
vom Laserstrahl beleuchtet wird. Aus der Stärke der Beleuchtung des entsprechenden
Bereichs kann zusätzlich zweckmäßigerweise die Winkelgröße bestimmt werden. Durchfliegt
der Lenkflugkörper beispielsweise den Laserstrahl schräg, so kann die Winkelstellung
des Flugkörpers zum Laserstrahl gemessen werden.
[0025] Allgemein gefasst kann anhand einer Rückstreuintensität der Bereiche vorteilhafterweise
einer Ausrichtung des Lenkflugkörpers zum Laserstrahl bestimmt werden, und zwar eine
Versetzung und/oder Winkelstellung der Flugkörperachse zur Laserstrahlachse.
[0026] Eine quantitative Winkelbestimmung der Flugkörperachse zum Laserstrahl kann dadurch
in einfacher Weise erreicht werden, wenn der Lenkflugkörper in einem Außengehäuse
eine äußere Streufläche aufweist, die zumindest zwei radial zueinander versetzte Bereiche
umfasst. Je größer der Winkel ist, desto tiefer reicht die auftreffende Laserstrahlung
radial in die Streufläche hinein, sodass das Auftreffen des Laserstrahls in einem
radial inneren Bereich einen größeren Winkel anzeigt, als das Auftreffen des Laserstrahls
ausschließlich auf einem äußeren Bereich. Zweckmäßigerweise ist die Steuerung des
Lenkflugkörpers davon abgängig, welcher der Bereiche vom Laserstrahl getroffen wird.
[0027] Eine besonders schnelle Steuerung des Lenkflugkörpers anhand der Bereiche kann dadurch
erreicht werden, wenn für jeden der Bereiche zumindest ein Sensor vorhanden ist, der
auf diesen Bereich ausgerichtet ist, und dessen Blick vorteilhafterweise auf alle
anderen Bereiche versperrt ist. Hierdurch können besonders einfache und schnelle Sensoren
verwendet werden, sodass ein einfach auswertbares Messergebnis sehr schnell vorliegt.
[0028] Der Schutz des Fahrzeugs durch den Lenkflugkörper kann auf zwei Arten erreicht werden:
der Abschattung des Fahrzeugs durch den im Laserstrahl fliegenden Lenkflugkörper und
die Zerstörung der Laserquelle durch den anfliegenden Lenkflugkörper. Der Abschattungsschutz
kann noch vergrößert werden, wenn während des Flugs auf die Laserquelle ein Ausfahrelement
das Außengehäuse überragend ausgefahren wird, sodass eine Abschattungsfläche des Lenkflugkörpers
vergrößert wird. Die Abschattungsfläche bezieht sich hierbei auf die Silhouette des
Lenkflugkörpers in einer Draufsicht von vorne. Zur Störung und möglichen Zerstörung
der Laserquelle ist es außerdem vorteilhaft, wenn das Ausfahrelement nach vorne hin
mit einer reflektiven Schicht versehen ist, insbesondere mit einer retroreflektiven
Schicht, sodass das Ausfahrelement die auftreffende Laserstrahlung entgegen der Laserstrahlrichtung
reflektiert. Das Ausfahrelement kann ein zu den Flügeln zusätzliches, bewegliches
Element sein, ein Kragen oder dergleichen.
[0029] Eine Abschattungsfläche des Lenkflugkörpers kann in erheblicher Weise vergrößert
werden, wenn der Lenkflugkörper während des Flugs auf die Laserquelle Material wolkenförmig
ausstößt. Dadurch dass der Lenkflugkörper parallel zum Laserstrahl fliegt, liegt auch
der ausgestoßene Materialzylinder, beziehungsweise Materialkegel, parallel zur Laserausrichtung,
sodass der Laser diesen auf gesamter Länge durchstoßen muss. Das Material kann Rauch
aus einem Triebwerk, beziehungsweise einem Raketenmotor des Lenkflugkörpers sein,
dem zum Treibmittel ein Rauchbildner zugesetzt ist. Besonders vorteilhaft kommt das
Material aus einer zusätzlich zu einer Triebwerksöffnung vorhandenen Düse. Triebwerksschub
und Rauchausstoß können hierbei unabhängig voneinander gesteuert werden.
[0030] Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass das Material vom Kopf des Lenkflugkörpers
durch die auftreffende Laserstrahlung aus einer Ablationsschicht abgetragen wird.
Die Rauchbildung ist dann automatisch auf solche Zeiträumer beschränkt, in denen der
Laserstrahl der Lenkflugkörper trifft. Das Material wird hierbei besonders sparsam
verwendet. Zur Störung, beziehungsweise Zerstörung der Laserquelle ist es außerdem
vorteilhaft, wenn das Material Flitter zur Reflektion von Laserstrahlung enthält.
[0031] Wenn sich der Lenkflugkörper nicht exakt in der Mitte des Laserstrahls aufhält, sondern
seitlich versetzt zum Laserstrahl fliegt, ist es vorteilhaft, wenn auch das Material
nur in die Richtung zum Laserstrahl oder zumindest überwiegend in diese Richtung ausgestoßen
wird. Hierfür ist es vorteilhaft, wenn das Material aus mehreren Düsen ausgestoßen
wird, und eine Steuereinheit den Materialausstoß aus den einzelnen Düsen in Abhängigkeit
der Lage des Lenkflugkörpers zum Laserstrahl steuert. Auf diese Weise kann das Material
gezielt in Richtung zum Laserstrahl gelenkt und dieser gezielt getrübt werden.
[0032] Laseroptiken- und Laserstrahlerzeuger sind in der Regel sehr empfindlich gegen Einfallen
der Laserstrahlung. Eine Reflexion des Laserstrahls kann daher zur Zerstörung der
Laserquelle führen, sodass das Fahrzeug auch hierdurch geschützt werden kann. Eine
Möglichkeit zur Reflexion des Laserstrahls besteht darin, dass Laserstrahlung von
einem Element des Lenkflugkörpers reflektiert wird, insbesondere durch einen Retro-Reflektor.
Der Reflektor kann an der Spitze des Lenkflugkörpers und/oder unter einem Dom des
Lenkflugkörpers abgeordnet sein. Liegt der Reflektor hinter einem Dom, so sollten
Verdampfungsgase, die bei einer Zerstörung des Reflektors entstehen, aus einem Innenraum
hinter dem Dom durch Öffnungen nach außen geführt werden, also in einen Umgebungsbereich
des Lenkflugkörpers. Der Lenkflugkörper umfasst insofern zweckmäßigerweise einen Dom
mit einem dahinter angeordneten Raum, der über Öffnungen mit der Umgebung des Lenkflugkörpers
für einen Druckausgleich verbunden ist. In diesem Raum kann ein Reflexionselement
und/oder eine Ablationsschicht angeordnet sein.
[0033] Die Erfindung ist außerdem gerichtet auf einen Lenkflugkörper mit einem Außengehäuse,
einer Spitze, einem Lenksystem und einem in die Umgebung gerichteten Sensor.
[0034] Um einen wirkungsvollen Schutz eines Fahrzeugs vor einem Angriff durch einen Laserstrahl
zu erreichen, ist der Sensor erfindungsgemäß zur Detektion von Laserstrahlung eines
Laserstrahls ausgeführt, und der Lenkflugkörper ist weiter erfindungsgemäß mit einer
Steuereinheit ausgerüstet, die dazu vorbereitet ist, unter Verwendung der Daten des
Sensorsystems das Lenksystem so anzusteuern, dass die Spitze des Lenkflugkörpers im
Laserstrahl verbleibend auf die Laserquelle zusteuert.
[0035] Vorteilhafterweise umfasst der Lenkflugkörper einen Wirkteil mit einer Detonationsladung.
Die Detonationsladung kann Splittermaterial enthalten, wobei die Detonationsladung
und Splittermaterial zweckmäßigerweise so zueinander angeordnet sind, dass das Splittermaterial
bei einer Detonation der Detonationsladung in einem Kegel nach vorne geschleudert
wird. Die Zündung der Detonationsladung kann durch einen Aufschlagzünder oder einen
Annäherungszünder erfolgen, der im Flugkörperkopf angeordnet ist.
[0036] Die bisher gegebene Beschreibung vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung enthält
zahlreiche Merkmale, die in einigen abhängigen Ansprüchen zu mehreren zusammengefasst
wiedergegeben sind. Diese Merkmale können jedoch zweckmäßigerweise auch einzeln betrachtet
und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammengefasst werden, insbesondere bei
Rückbezügen von Ansprüchen, sodass ein einzelnes Merkmal eines abhängigen Anspruchs
mit einem einzelnen, mehreren oder allen Merkmalen eines anderen abhängigen Anspruchs
kombinierbar ist. Außerdem sind diese Merkmale jeweils einzeln und in beliebiger geeigneter
Kombination sowohl mit dem erfindungsgemäßen Verfahren als auch mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung gemäß den unabhängigen Ansprüchen kombinierbar. So sind Verfahrensmerkmale
auch als Eigenschaften der entsprechenden Vorrichtungseinheit gegenständlich formuliert
zu sehen und funktionale Vorrichtungsmerkmale auch als entsprechende Verfahrensmerkmale.
[0037] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie
die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
in Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die im Zusammenhang
mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Die Ausführungsbeispiele dienen der Erläuterung
der Erfindung und beschränken die Erfindung nicht auf die darin angegebene Kombination
von Merkmalen, auch nicht in Bezug auf funktionale Merkmale. Außerdem können dazu
geeignete Merkmale eines jeden Ausführungsbeispiels auch explizit isoliert betrachtet,
aus einem Ausführungsbeispiel entfernt, in ein anderes Ausführungsbeispiel zu dessen
Ergänzung eingebracht und/oder mit einem beliebigen der Ansprüche kombiniert werden.
[0038] Es zeigen:
- FIG 1
- ein Luftfahrzeug mit Lenkflugkörpern zur Verteidigung gegen einen Angriff durch ein
Lasersystem,
- FIG 2
- einen der Lenkflugkörper mit mehreren Sensoren zum Detektieren von Laserstrahlung,
- FIG 3
- eine Verteidigung des Fahrzeugs durch einen Lenkflugkörper und
- FIG 4
- den Lenkflugkörper aus FIG 2 in einem Querschnitt.
[0039] FIG 1 zeigt ein Fahrzeug 2 in Form eines Luftfahrzeugs, das in diesem Beispiel als
Verkehrsflugzeug zum Transport von Passagieren oder Luftfracht ausgeführt ist. In
einer Landschaft 4, über die das Fahrzeug 2 fliegt, ist ein Lasersystem 6 positioniert,
das in dem in FIG 1 dargestellten Moment einen Laserstrahl 8, der durch eine Laserquelle
10 erzeugt wird, in den Himmel richtet. Das Lasersystem 6 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel
am Boden platziert und unbeweglich. Es ist jedoch auch möglich, dass das Lasersystem
6 beweglich ist und beispielsweise in einem Luftfahrzeug montiert ist. Alle im Folgenden
beschriebenen und auf die Laserquelle 10 bezogenen Details sind dann entsprechend
auf die Beweglichkeit bzw. Höhe über dem Boden anzupassen.
[0040] Das Lasersystem 6 ist ein Hochenergielasersystem, das den Laserstrahl 8 vorwiegend
im infraroten Spektralbereich aussendet, beispielsweise bei 3,8 µm, wobei der Laserstrahl
8 über eine Distanz von mehreren Kilometern genügend Energie transportiert, um empfindliche
Teile des Luftfahrzeugs zu zerstören und hierdurch dessen Flugfähigkeit akut zu gefährden.
Das Lasersystem 6 dient zum Bekämpfen von Luftfahrzeugen und weist eine Steuereinheit
auf, die den Laserstrahl 8 auf das Fahrzeug 2 schwenkt und den Laserstrahl 8 automatisiert
der Bewegung des Luftfahrzeugs 2 nachführt. In der Steuereinheit ist eine lasersensitive
Stelle des Fahrzeugs 2 hinterlegt, auf die der Laserstrahl 8 mittels bildverarbeitender
Methoden automatisch gerichtet wird, um die im Lasersystem 6 bildhaft hinterlegte
Stelle des Luftfahrzeugs 2 über einen Zeitraum von einigen Sekunden zu bestrahlen
und hierdurch zu zerstören.
[0041] Anstelle des Hochenergielasersystems 6 kann ein Designatorlasersystem bzw. Markierlasersystem
bekämpft oder gestört werden, das das Fahrzeug 2 anleuchtet, um einen Lenkflugkörper
in das Fahrzeug 2 zu steuern. Durch eine Abschattung des Fahrzeugs 2 und/oder eine
Zerstörung der Laserquelle 10 kann diese Markierung gestört werden, so dass der angreifende
Lenkflugkörper das Fahrzeug 2 nicht finden kann. Die folgende Beschreibung bezieht
sich auf ein stationäres Hochenergielasersystem 6, ohne dass damit eine Einschränkung
auf dieses System verbunden wäre.
[0042] Zum Schützen des Fahrzeugs 2 weist dieses zumindest einen Flugkörper 12 auf, wobei
in FIG 1 zur Erläuterung mehrere Flugkörper 12 dargestellt sind. Des Weiteren weist
das Luftfahrzeug ein Sensorsystem 14 mit einer Mehrzahl von Sensoren 16 auf, die jeweils
mit einer Steuereinheit 18 signaltechnisch verbunden sind. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
ist das Luftfahrzeug mit fünf Sensoren 16 ausgestattet, einer in der hinteren Hälfte
des Rumpfs, einer in der vorderen Hälfte des Rumpfs, je einer an einem Flügel des
Luftfahrzeugs und einem nach oben gerichteten Sensor 16 an der oberen Hälfte des Rumpfs
des Luftfahrzeugs.
[0043] Zum Schutz des Luftfahrzeugs überwachen die Sensoren 16 des Sensorsystems 14 aktiv
den Luftraum nach Laserstrahlung. Die Sensoren 16 umfassen jeweils eubeb Bildsensor
hinter einer 180°-Optik, sodass die Szenerie einer Halbkugel des Umraums auf ein lasersensitives
Element abgebildet wird. Hierdurch kann ein Bild des Laserstrahls 8 in der Umgebung
aufgenommen werden, und hieraus können weitere Informationen zum Laserstrahl 8 ermittelt
werden, wie Geometrie, Lage und Intensität des Laserstrahls. Aus der Geometrie erkennt
die Steuereinheit 18 des Sensorsystems 14 insbesondere mittels bildverarbeitender
Methoden den Laserstrahl 8 als solchen. Als geometrische Merkmale können verwendet
werden, dass der Laserstrahl 8 als gerader Strich in der Landschaft gesehen wird.
Außerdem weist er ein scharf begrenztes Ende an der Laserquelle 10 auf. An seinem
anderen Ende wird der Laserstrahl jedoch - sofern er nicht auf einen Gegenstand trifft
- immer schwächer, wie in FIG 1 dargestellt ist, sodass ein definiertes Ende nicht
ohne weiteres ermittelbar ist. Auch dieses Merkmal des oberen Abschwächens der Laserstrahlung
kann zur Lasererkennung genutzt werden.
[0044] Aus den geometrischen Daten des Laserstrahls 8 sowie dessen Spektrum und Strahlungsintensität
klassifiziert die Steuereinheit 18 den Laserstrahl 8 zunächst in die drei Stufen harmlos,
potentiell gefährlich und gefährlich. Bei einer Klassifikation in die Stufe harmlos
wird der Laserstrahl 8 weiter beobachtet, jedoch wird die Laserquelle 10 nicht bekämpft.
Bei einer Klassifikation in eine der beiden anderen Stufen wird eine Abschattung und/oder
Bekämpfung vorbereitet. Hierzu wird ein Kanister 20, der zumindest einen der Flugkörper
12 beherbergt, in die Richtung der Laserquelle 10 verschwenkt. Diese Verschwenkbarkeit
ist in FIG 1 durch den gekrümmten Doppelpfeil am Kanister 20 angedeutet. Bei einer
Klassifizierung in die höchste der Bedrohungsklassen wird die Bekämpfung eingeleitet.
Hierzu ist beispielsweise eine Freigabe eines Bedieners des Luftfahrzeugs 2, beispielsweise
eines Piloten, notwendig. Diese wurde jedoch bereits vorab gegeben, beispielsweise
weil bekannt ist, dass das Luftfahrzeug durch eine potentiell gefährliche Region fliegt.
[0045] Für eine Bekämpfung der Laserquelle 10 ist es vorteilhaft, wenn die Position der
Laserquelle 10 bekannt ist. Diese ermittelt die Steuereinheit 18 beispielsweise aus
der Geometrie des Laserstrahls 8. So kann an der Stelle des abrupten Endes des Laserstrahls
8 die Laserquelle 10 vermutet werden. Außerdem kann dem Laserstrahl 8 eine Richtung
gegeben werden, zumindest eine grobe Richtung oben und unten, wobei die Laserquelle
10 nur an einem unteren Ende des Laserstrahls 8 positioniert ist. Auf diese Weise
kann eine Richtung der Laserquelle 10 relativ zum Luftfahrzeug 2 ermittelt werden.
Aus der Richtung und einer Flughöhe des Luftfahrzeugs und zweckmäßigerweise einer
Topografie der überflogenen Landschaft 4, kann auch die Entfernung zwischen Luftfahrzeug
und Laserquelle 10 bestimmt werden, insbesondere werden die absoluten geografischen
Koordinaten der Laserquelle 10 bestimmt. Die Erkennung des Laserstrahls 8 erfolgt
insofern durch eine Aufnahme des Laserstrahls 8 von der Seite, wobei aus dem Laserstrahl
8 an der Atmosphäre gestreute Laserstrahlung aufgenommen wird.
[0046] Für den Fall, dass der Laserstrahl 8 bereits auf das Luftfahrzeug 2 gerichtet ist
und somit das undefinierte obere Ende nicht mehr als solches zu erkennen ist und der
Laserstrahl 8 sowohl oben als auch unten ein abruptes Ende aufweist, kann die Ermittlung
der Position der Laserquelle 10 durch einen anderen der Sensoren 16 des Sensorsystems
14 vorgenommen werden, beispielsweise durch einen Sensor 16 an einem Flügel des Luftfahrzeugs
2. Dieser erkennt den Laserstrahl 8 an sich und beide abrupte Enden, wobei die Steuereinheit
18 das untere abrupte Ende des Laserstrahls 8 als Standort der Laserquelle 10 auswählt.
Ebenfalls möglich ist eine Positionsbestimmung der Laserquelle 10 mittels Triangulation.
Sobald drei oder mehr Sensoren 16 den Laserstrahl 8 erkannt und dessen unteres abruptes
Ende bestimmt haben, kann neben der Richtung der Laserquelle 10 auch deren Entfernung
durch die bekannte Ausrichtung der Sensoren 16 am Luftfahrzeug 2 zueinander bestimmt
werden.
[0047] Zum Schutz des Luftfahrzeugs wird nun zumindest ein Flugkörper 12 vom Luftfahrzeug
gestartet. Die Steuerung des Starts übernimmt die Steuereinheit 18 des Sensorsystems
14, die auch ein Teil einer zentralen Fahrzeugsteuerung des Fahrzeugs 2 sein kann.
[0048] FIG 2 zeigt einen der Lenkflugkörper 12, die in dem Kanister 20 im Fahrzeug 2 gelagert
sind. Der Lenkflugkörper 12 weist Lenkflügel 22 auf, die von Aktuatoren 24 zum Lenken
des Lenkflugkörpers 12 bewegt werden. Die Steuerung der Aktuatoren 24 erfolgt durch
eine Steuereinheit 26 des Lenkflugkörpers 12. Angetrieben wird der Lenkflugkörper
12 durch einen Raketenmotor 28, insbesondere einen Festbrennstoffmotor, der hinter
einem Wirkteil 30 angeordnet ist, der eine Sprengladung und einen Splitterteil aufweist,
der bei einem Sprengen der Sprengladung kegelförmig nach vorne geschleudert wird.
Die Zündung des Wirkteils 30 erfolgt durch einen Annäherungszünder, der im Flugkörperkopf
angeordnet ist.
[0049] Im Flugkörperkopf ist ein Sensor 32 angeordnet, der ein bildgebender Infrarotsensor
ist. Der Sensor 32 umfasst eine Optik 34 und einen Matrixdetektor 36. Ein Filter 38
dient zum Abschatten des Detektors 36. Der Detektor 36 ist auf einer nicht dargestellten
Kühleinheit angeordnet und signaltechnisch mit der Steuereinheit 26 verbunden. Zum
weiteren Schutz des Sensors 32 ist in dessen Detektionsbereich eine Abdeckung 40 angeordnet,
die zwei zueinander bewegliche Schalenelemente umfasst, die federgetrieben gegeneinander
bewegt werden. Sie verdecken den Detektionsbereich des Sensors 32 im geschlossenen
Zustand vollständig und schirmen den Sensor 32 vor einfallender Laserstrahlung so
weit ab, dass der Sensor 32 bei direkt vom Laserstrahl 8 beleuchteten Zustand über
einen Zeitraum von zumindest 10 Sekunden hinter der Abdeckung 40 funktionsfähig bleibt.
FIG 2 zeigt die beiden Elemente der Abdeckung 40 auch in geöffneter Position, die
punktiert dargestellt ist. Der Detektionsbereich beziehungsweise das Gesichtsfeld
des Sensors 32 führt durch die beiden geöffneten Elemente hindurch, sodass ein Bild
der vor dem Lenkflugkörper 12 liegenden Szenerie gemacht werden kann.
[0050] Der Filter 38 ist ein intensitätsabhängiger Filter, der selbsttätig in Abhängigkeit
von der Intensität der einfallenden Laserstrahlung abschattet. Übersteigt die Intensität
einen Grenzwert, so wird der Filter 38 selbstständig undurchlässig und schützt hierdurch
den dahinterliegenden Detektor 36 sehr schnell. Außerdem sendet der Filter 38 ein
Signal an die Steuereinheit 26, die daraufhin unverzüglich die Abdeckung 40 schließt
und so auch einen zusätzlichen mechanischen Schutz des Sensors 32 bewirkt.
[0051] Zusätzlich oder alternativ zum Sensor 32 umfasst der Lenkflugkörper einen oder mehrere
der nachfolgend beschriebenen Sensoren 42, 44, 46, 48, die in FIG 2 und FIG 4 schematisch
dargestellt sind.
[0052] Zunächst enthält der Lenkflugkörper 12 vier Sensoren 42, die über den Umfang des
Lenkflugkörpers 12 in einem Abstand von jeweils 90° zueinander angeordnet sind. In
FIG 2 sind der Übersichtlichkeit halber nur zwei dieser Sensoren 42 dargestellt. Die
Sensoren 42 dienen dazu, den Laserstrahl 8 zu finden und in den Laserstrahl 8 hineinzusteuern.
Die Sensoren 42 bilden eine Seitwärtssensorik mit einem Gesichtsfeld zur Seite des
Lenkflugkörpers 12, das durch gepunktete Linien angedeutet ist. Innerhalb des Gesichtsfelds
liegen keine Elemente des Lenkflugkörpers 12, sodass die Sensoren 42 lediglich in
der den Laserstrahl 8 umgebenden Luft gestreute Laserstrahlung sensieren. Die Intensität
der derart sensierten Laserstrahlung ist ein Maß für die Entfernung des Lenkflugkörpers
12 vom Laserstrahl 8. Durch die tangentiale Anordnung der vier Sensoren 42 am Umfang
des Lenkflugkörpers 12 kann zudem die Richtung bestimmt werden, in dem sich der Laserstrahl
relativ zum Lenkflugkörper 12 befindet.
[0053] Entsprechend der Sensorsignale des Sensors 42 veranlasst die Steuereinheit 26 den
Flug des Lenkflugkörpers 12 zum Laserstrahl 8 hin. Die Richtung ergibt sich aus einer
Kombination der Richtung derjenigen Sensoren 42, die das stärkste Streulichtsignal
der Laserstrahlung empfangen.
[0054] Sobald der Lenkflugkörper 12 in den Laserstrahl 8 eintaucht und somit vom Laserstrahl
8 direkt getroffen wird, wird eine Feinsteuerung anhand der Sensoren 44, 46 und/oder
48 vorgenommen, die gemeinsam oder nur einzeln im Lenkflugkörper 12 vorhanden sind.
Die Sensoren 44 bilden - wie die Sensoren 42, 46 und 48 - eine Gruppe einer Mehrzahl
von Sensoren, im gezeigten Ausführungsbeispiel vier Sensoren, die im Umfang des Lenkflugkörpers
12 gleichmäßig tangential voneinander beabstandet an der Außenhülle des Lenkflugkörpers
12 angeordnet sind. Im gezeigten Ausführungsbeispiel hat eine Sensorgruppe vier Sensoren
42, 44, 46, 48, die tangential 90° voneinander beabstandet sind. Sämtliche Sensoren
42, 44, 46, 48 sind in einer oder mehreren Vertiefungen 50 in der Außenhülle des Lenkflugkörpers
12 angeordnet und sind somit nach vorne abgeschattet. Ein von vorne auf den Lenkflugkörper
12 auftreffender Laserstrahl 8 kann somit die Sensoren 42 - 48 nicht erreichen. Auch
bei einer Verkippung von bis 30° der Flugkörperachse zur Achse des Laserstrahls 8
bleiben die Sensoren 42 - 48 vom Laserstrahl 8 abgeschattet.
[0055] Die Sensoren 44 haben ein Gesichtsfeld 52, das in FIG 2 durch gestrichelte Linien
und in FIG 4 durch jeweils einen gestrichelt angedeuteten Bereich realisiert wird.
Ein Gesichtsfeld eines Sensors 44 ist auf eine Vorderkante einer Finne 54 des Lenkflugkörpers
12 gerichtet, wobei jeder der Sensoren 44 auf eine andere Finne 54 gerichtet ist.
Auf die Darstellung der Flügel 22 wurde in FIG 4 der Übersichtlichkeit halber verzichtet.
Wird die Vorderkante der Finne 54 vom Laserstrahl 8 getroffen, so wird dies vom entsprechenden
Sensor 44 erkannt, sodass der Versatz des Laserstrahls 8 relativ zum Lenkflugkörper
12 bestimmt werden kann. Durch eine quantitative Messung der Sensoren 44 wird außerdem
gemessen, wie weit die Finne 54 in den Laserstrahl 8 eintaucht, sodass neben der Richtung
des Versatzes auch die Größe des Versatzes des Laserstrahls 8 zum Lenkflugkörper 12
erkannt werden kann.
[0056] Der Flug des Lenkflugkörpers 12 wird so gesteuert, dass er möglichst tief in den
Laserstrahl 8 taucht, also insbesondere mittig im Laserstrahl 8 liegt. Der Lenkflugkörper
12 fliegt hierbei parallel zum Laserstrahl 8 in diesem zur Laserquelle 10 hin. Hierdurch
wird das Fahrzeug 2 durch den Flugkörper 12 vom Laserstrahl 8 abgeschattet und somit
geschützt.
[0057] Durch die auf die Finnen 54 gerichteten Gesichtsfelder 52 der Sensoren 44 kann der
Lenkflugkörper zentriert im Laserstrahl 8 gehalten werden. Dies geschieht, indem die
Sensorsignale der Sensoren 44 als Regeleingang zur Lenkregelung des Lenkflugkörpers
12 verwendet werden. Als Lenkziel sollen die Signale der Sensoren 44 gleich sein,
sodass also alle Finnen 54 gleich stark beleuchtet werden. Dies ist ein Zeichen für
einen mittigen beziehungsweise zentrierten Flug des Lenkflugkörpers 12 im Laserstrahl
8.
[0058] Durch Querwind, Lenkfehler, Verschwenkungsbewegungen des Laserstrahls 8 und dergleichen
wird die Flugkörperachse während des Flugs immer wieder zur Achse des Laserstrahls
8 verkippen. Eine solche Verkippung ist durch die Beleuchtung der Finnen 54 nicht
unmittelbar zu erkennen. Zur Erkennung einer solchen Verkippung dienen die Sensoren
46. Jeder der Sensoren 46 weist ein Gesichtsfeld 56 auf, das in FIG 4 durch einen
gestrichelten Rechteckbereich angedeutet ist. Das Gesichtsfeld 56 ist auf eine Schräge
58 in der Außenwandung des Lenkflugkörpers 12 gerichtet, die in zwei Bereiche 60,
62 aufgeteilt ist. Hierbei ist der innere Bereich 60 mit einer anderen Oberfläche
versehen als der äußere Bereich 62. Die Oberflächen unterscheiden sich beispielsweise
durch eine Rauigkeit und/oder eine Beschichtung, wie eine Farbe und/oder eine Streuschicht.
Während die Gesichtsfelder 56 der Sensoren 46 auf den äußeren Bereich 62 gerichtet
sind, sind die Gesichtsfelder 64 der Sensoren 48 auf den inneren Bereich 60 der Schräge
58 gerichtet. Bei dem in FIG 4 gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Bereiche 60,
62 mit unterschiedlichen Farben beschichtet, und die Sensoren 46, 48 sind nur in einem
schmalen Spektralfenster der Farbe ihres Gesichtsfelds 56, 64 sensitiv.
[0059] Ist nun der Lenkflugkörper 12 zum Laserstrahl 8 verkippt und wird von diesem getroffen,
so wird der Laserstrahl 8 zumindest den äußeren Bereich 62 direkt beleuchten. Dies
wird durch die Sensoren 46 erkannt. Aus der tangentialen Anordnung zueinander kann
die Richtung bestimmt werden, in der die Flugkörperachse zum Laserstrahl 8 beziehungsweise
dessen Achse verkippt ist. Außerdem steigt die Verkippung mit wachsender Intensität
des Sensorsignals der betreffenden Sensoren 46 an.
[0060] Bei noch weiter steigender Verkippung trifft der Laserstrahl 8 den inneren Bereich
60 der Schräge 58, wodurch die Sensoren 48 ein entsprechendes Signal ausgeben. Wiederum
steigt die Verkippung mit wachsendem Sensorsignal an. Aus den Signalen der Sensoren
46, 48 kann mithin die Richtung der Verkippung und die Stärke der Verkippung der Flugkörperachse
zur Ausrichtung des Laserstrahls 8 bestimmt werden. Die Lenkung beziehungsweise die
Lenkflügel 22 werden unter Verwendung der Sensorsignale angesteuert und die Verkippung
wird hierdurch reduziert, insbesondere bis ein Parallelflug des Lenkflugkörpers 12
zum Laserstrahl 8 erreicht wird.
[0061] Der Schutz der Abschattung des Fahrzeugs 2 vor dem Laserstrahl 8 durch den Lenkflugkörper
12 wird durch den Ausstoß von Material 66 aus vier Düsen 68 verstärkt. Auch diese
sind tangential über den Umfang der Außenhülle des Lenkflugkörpers 12 verteilt und
am hinteren Ende des Lenkflugkörpers 12 angeordnet, wie in FIG 2 dargestellt ist.
Als Material 66 wird Rauch mit Flitterpartikeln ausgestoßen, die einen retro-reflektiven
Effekt verursachen. Auf Partikel treffende Laserstrahlung wird in 180° umgekehrte
Richtung zurück zur Laserquelle 10 gespiegelt, sodass ein nicht unerheblicher Energieeintrag
in die Laserquelle 10 erfolgt. Hierdurch kann diese gestört oder sogar zerstört werden.
Die Düsen 68 werden von der Steuereinheit 26 entsprechend der Lage des Lenkflugkörpers
12 zum Laserstrahl 8 angesteuert. Befindet sich der Laserstrahl 8 versetzt zum Lenkflugkörper
12, so wird nur Material 66 zu der Seite ausgeblasen, an der der Laserstrahl 8 relativ
zum Lenkflugkörper 12 ist. Bei dem in FIG 4 gezeigten Flugmoment wird das Material
66 nur aus der rechten oberen Düse 68 ausgeblasen, da sich der Laserstrahl in diesem
Moment in der Ansicht aus FIG 4 rechts oberhalb des Lenkflugkörpers 12 befindet. Hierdurch
kann eine Abschattung auch dann gewährleistet werden, wenn der Lenkflugkörper 12 durch
Lenkfehler oder eine Verschwenkung des Laserstrahls 8 den Laserstrahl 8 verlässt.
Dies ist in FIG 3 angedeutet, bei der sich rechts am Flugkörper 12 vorbeigeleitete
Laserstrahlung 70 in der Wolke aus Material 66 verliert.
[0062] Alternativ oder zusätzlich zu den Düsen 68 kann der Lenkflugkörper 12 an seiner Vorderseite
Ablationsmaterial 72 tragen. Trifft der Laserstrahl 8 auf das Ablationsmaterial 72,
so verbrennt dieses beziehungsweise löst sich in Rauch auf. Der Rauch hat den gleichen
Effekt wie das Material 66 und kann auch mit Flittermaterial versehen sein, das in
das Ablationsmaterial 72 eingearbeitet ist.
[0063] Als einen weiteren Angriff auf die Laserquelle 10 kann der vordere Teil des Lenkflugkörpers
12 mit einer Reflexionsschicht versehen sein, die beispielsweise auf die Ablationsschicht
72, auf einen Dom 74 oder eine andere nach vorne weisende Stelle des Lenkflugkörpers
12 aufgebracht ist. Diese zweckmäßigerweise retroreflektierende Schicht wirft das
Laserlicht in entgegengesetzte Richtung und somit auf die Laserquelle 10 zurück zur
Störung oder Zerstörung dieser. Bei direktem Auftreffen des Laserstrahls 8 auf die
Reflexionsschicht wird diese zwar sehr schnell zerstört, reflektiert das Laserlicht
jedoch für einige 10 bis 100 ms, sodass der Lenkflugkörper 12 beim ersten Treffer
durch den Laserstrahl 8 stark zurückblitzt. Die Ablationsschicht 72 ist zweckmäßigerweise
alternativ zum Sensor 32 vorhanden, um diesem das Bildfeld nach vorn nicht zu versperren.
[0064] Zur Ablationsschicht 72 alternativ kann Ablationsmaterial und/oder eine Reflexionsschicht
unterhalb des Doms 74 des Lenkflugkörpers 12 angeordnet sein, beispielsweise auf der
Außenseite der Abdeckung 40. In diesem Fall können Ablationsmaterial 72 auf der Abdeckung
40 und der Sensor 32 miteinander kombiniert werden. Ein Verdampfen des Ablationsmaterials
72 unterhalb des Doms 74 würde jedoch zu einem erhöhten Innendruck innerhalb des Flugkörpers
12 führen. Zur Abführung des Überdrucks enthält der Flugkörper 12 daher Öffnungen
76, aus denen der entstehende Rauch abgeführt wird.
[0065] Um eine Bekämpfung durch den Lenkflugkörper 12 zu stören oder zu vermeiden, kann
es sein, dass das Lasersystem 6 die Laserquelle 10 ausschaltet, sodass der Laserstrahl
8 verschwindet. Eine Leitung des Fluges des Lenkflugkörpers 12 entlang des Laserstrahls
8 ist nun nicht mehr möglich. Dieses Ausschalten wird jedoch durch die Sensoren 42
- 48 erkannt. Die Abdeckung 40 öffnet und gewährt dem Sensor 32 einen Blick nach vorne.
Der Sensor 32 sucht nach Wärmequellen in seinem Gesichtsfeld. Aufgefundene Wärmequellen
werden mit in einer Datenbank gespeicherten Daten, insbesondere Bildern von bekannten
Wärmequellen, verglichen. Hierbei wird die Zeitdauer, die seit dem Abschalten des
Laserstrahls 8 vergangen ist, berücksichtigt. Kann das Bild einer vom Sensor 32 erkannten
Wärmequelle einem hinterlegten Bild einer Laserquelle 10 zugeordnet werden, so wird
die Lage der Wärmequelle als neues Ziel aufgenommen, und der Lenkflugkörper 12 steuert
die Wärmequelle zu deren Zerstörung an.
[0066] Um einer Zerstörung des Sensors 32 zuvorzukommen, öffnet die Abdeckung 40 nur für
einen kurzen Zeitraum und schließt dann wieder zum Schutz des Sensors 32. Eine Öffnungsdauer
von 50 ms reicht hierbei aus, um die Laserquelle 10 zu finden, zu identifizieren und
deren Richtung festzustellen. Der Lenkflugkörper 12 kann nun anhand dieser Daten in
die Laserquelle 10 hineinfliegen. Um eine Zerstörung des Sensors 32 durch ein nur
kurzfristiges Ausschalten der Laserquelle 10 zu vermeiden, öffnet die Abdeckung 40
erst nach einer voreingestellten Weile nach Abschalten der Laserquelle 10. Diese voreingestellte
Zeit kann von Lenkflugkörper 12 zu Lenkflugkörper 12 verschieden sein, damit das Lasersystem
6 die Öffnungszeit nach Abschalten der Laserquelle 10 nicht kennt. Nach Ablaufen der
Wartezeit öffnet die Abdeckung 40 für die voreingestellte Zeit, beispielsweise 50
ms und schließt wieder. Der Sensor 32 ist gegen ein Wiederaufflammen des Laserstrahls
8 geschützt.
[0067] Ein Aktivieren des Sensors 32 ist auch möglich, wenn der Laserstrahl 8 ausreichend
weit vom Flugkörper 12 entfernt ist, beispielsweise weil der Laserstrahl 8 weit verschwenkt
wurde. Auch hierdurch kann die Laserquelle 10 direkt erfasst und somit leichter angesteuert
werden. Der Abstand des Lenkflugkörpers 12 zum Laserstrahl 8 wird durch die Sensoren
42 abgeschätzt, und die Steuereinheit 26 öffnet die Abdeckung 40 in Abhängigkeit vom
Sensorsignal.
Bezugszeichenliste
[0068]
- 2
- Fahrzeug
- 4
- Landschaft
- 6
- Lasersystem
- 8
- Laserstrahl
- 10
- Laserquelle
- 12
- Lenkflugkörper
- 14
- Sensorsystem
- 16
- Sensor
- 18
- Steuereinheit
- 20
- Kanister
- 22
- Lenkflügel
- 24
- Aktuator
- 26
- Steuereinheit
- 28
- Raketenmotor
- 30
- Wirkteil
- 32
- Sensor
- 34
- Optik
- 36
- Matrixdetektor
- 38
- Filter
- 40
- Abdeckung
- 42
- Sensor
- 44
- Sensor
- 46
- Sensor
- 48
- Sensor
- 50
- Vertiefung
- 52
- Gesichtsfeld
- 54
- Finne
- 56
- Gesichtsfeld
- 58
- Schräge
- 60
- Bereich
- 62
- Bereich
- 64
- Gesichtsfeld
- 66
- Material
- 68
- Düse
- 70
- Laserstrahlung
- 72
- Ablationsmaterial
- 74
- Dom
- 76
- Öffnung
1. Verfahren zum Schützen eines Fahrzeugs (2) vor einem Angriff durch einen von einer
Laserquelle (10) ausgehenden Laserstrahl (8), bei dem ein Sensor (16, 42, 44, 46,
48) die Laserstrahlung des Laserstrahls (8) detektiert, ein Lenkflugkörper (12) in
den Laserstrahl (8) hinein fliegt, im Laserstrahl (8) auf die Laserquelle (10) zufliegt
und hierbei das Fahrzeug (2) vor dem Laserstrahl (8) abschattet.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein gegen den Laserstrahl (8) abgeschatteter Sensor (16, 42, 44, 46, 48) an der Umgebungsluft
gestreute Laserstrahlung detektiert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere über den Umfang eines Außengehäuses des Lenkflugkörpers (12) verteilt angeordnete
Sensoren (42, 44, 46, 48) Laserstrahlung detektieren und der Flug des Lenkflugkörpers
(12) so gesteuert wird, dass die detektierte Laserstrahlung bei allen Sensoren (42,
44, 46, 48) gleich ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Lenkflugkörper (12) ein Außengehäuse mit einer äußeren Streufläche (58) aufweist,
die zumindest zwei tangential zueinander versetzte Bereiche (52, 60, 62) umfasst,
und der Flug des Lenkflugkörpers (12) in Abhängigkeit davon gesteuert wird, welcher
der Bereiche (52, 60, 62) vom Laserstrahl (8) getroffen wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Lenkflugkörper (12) ein Außengehäuse mit einer äußeren Streufläche (58) aufweist,
die zumindest zwei radial zueinander versetzte Bereiche (52, 60, 62) aufweist und
eine Steuerung des Lenkflugkörpers (12) davon abhängig ist, welcher der Bereiche (52,
60, 62) vom Laserstrahl (8) getroffen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass anhand einer Rückstreuintensität der Bereiche (52, 60, 62) eine Ausrichtung des Lenkflugkörpers
(12) zum Laserstrahl (8) bestimmt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass für jeden der Bereiche (52, 60, 62) zumindest ein Sensor (44, 46, 48) vorhanden ist,
der auf diesen Bereich (52, 60, 62) ausgerichtet ist und dessen Blick auf den anderen
Bereich (60, 62, 52) versperrt ist.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Lenkflugkörper (12) während des Flugs auf die Laserquelle (10) Material (66)
wolkenförmig ausstößt, sodass hierdurch eine Abschattungsfläche vergrößert wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Material (66) aus mehreren Düsen (68) ausgestoßen wird, und eine Steuereinheit
(26) den Materialausstoß aus den einzelnen Düsen (68) in Abhängigkeit der Lage des
Lenkflugkörpers (12) zum Laserstrahl (8) steuert.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Laserstrahlung von einem unter einem Dom (74) des Lenkflugkörpers (12) angeordneten
Reflektor reflektiert wird.
11. Lenkflugkörper (12) mit einem Außengehäuse, einer Spitze, einem Lenksystem (22, 24),
einem Sensor (42, 44, 46, 48) zur Detektion von Laserstrahlung eines Laserstrahls
(8) und einer Steuereinheit (26), die dazu vorbereitet ist, unter Verwendung der Daten
des Sensors das Lenksystem (22, 24) so anzusteuern, dass die Spitze im Laserstrahl
verbleibend auf die Laserquelle (8) zu steuert.
12. Lenkflugkörper nach Anspruch 11,
gekennzeichnet,
durch ein Abschattungselement, das den aktiv detektierenden Sensor (42, 44, 46, 48) gegen
von vorne auftreffende Laserstrahlung abschattet, wobei das Abschattungselement insbesondere
eine Vertiefung (50) im Außengehäuse umfasst, in der der Sensor (42, 44, 46, 48) angeordnet
und nach hinten ausgerichtet ist.
13. Lenkflugkörper nach einem der Ansprüche 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Sensorsystem (14) zumindest drei über den Umfang des Außengehäuses des Lenkflugkörpers
(12) verteilt angeordnete und schräg nach hinten ausgerichtete Sensoren (42, 44, 46,
48) aufweist.
14. Lenkflugkörper nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Detektionsraumwinkelbereich des Sensors gegenstandsfrei ist und/oder ein Detektionsraumwinkelbereich
eines Sensors (44, 46, 48) der Sensoreinheit auf eine Streufläche (54, 58) gerichtet
ist.
15. Lenkflugkörper nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
gekennzeichnet,
durch einen Dom (74) mit einem dahinter angeordneten Raum, der über Öffnungen (76) mit
der Umgebung des Lenkflugkörpers (12) zu einem Druckausgleich verbunden ist.
16. Lenkflugkörper nach einem der Ansprüche 11 bis 15,
gekennzeichnet,
durch einen Wirkteil (30) mit einer Detonationsladung und Splittermaterial, die so zueinander
angeordnet sind, dass das Splittermaterial bei einer Detonation der Detonationsladung
in einem Kegel nach vorne geschleudert wird.