[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schützen eines Fahrzeugs vor einem Angriff
durch einen von einer Laserquelle ausgehenden Laserstrahl.
[0002] Mit Hochenergielasern lassen sich sehr hohe Leistungen über mehrere Kilometer und
über eine längere Zeitdauer übertragen. Mit solchen Leistungen können empfindliche
Teile von Fahrzeugen innerhalb von einigen Sekunden so schwer beschädigt oder zerstört
werden, dass die Funktionsfähigkeit der Fahrzeuge gefährdet ist. So können beispielsweise
Luftfahrzeuge vom Boden aus angegriffen werden, wobei insbesondere langsam fliegende
Verkehrsflugzeuge mit verhältnismäßig geringer Manövrierfähigkeit besonders gefährdet
sind.
[0003] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein wirkungsvolles Verfahren
zum Schützen eines Fahrzeugs vor einem Angriff durch einen Laserstrahl anzugeben.
[0004] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, bei dem
erfindungsgemäß ein Lenkflugkörper vom Fahrzeug aus startet, ein Sensor des Lenkflugkörpers
den Laserstrahl abtastet, insbesondere von außen abtastet, und der Lenkflugkörper
geleitet vom Laserstrahl auf die Laserquelle zufliegt. Der Flugkörper kann das Fahrzeug
abschatten und/oder die Laserquelle anfliegen und bekämpfen. Dies geschieht zweckmäßigerweise
so zügig, dass die am Fahrzeug deponierte Laserenergie noch nicht zu bedrohlichen
Schäden geführt hat. Ein schneller Schutz kann durch das Starten des Flugkörpers vom
Fahrzeug aus erreicht werden, da dann der Flugkörper bereits vor Ort ist und zur Abschattung
in den Laserstrahl eintauchen und/oder zur Bekämpfung der Laserquelle zügig auf diese
zufliegen kann. Insbesondere im letzteren Fall ist der Flugkörper zweckmäßigerweise
mit einem Raketenmotor ausgerüstet. Der Lenkflugkörper kann bei einem Anflug auf die
Laserquelle diese mittels eines Wirkteils mechanisch zerstören, beispielsweise durch
eine kegelförmig nach vorne gerichtete Splitterladung.
[0005] Der Lenkflugkörper nutzt den Laserstrahl als Leitstrahl zum Ansteuern der Laserquelle.
Die Lenkung bzw. Navigation des Lenkflugkörpers geschieht insofern unter Verwendung
von Sensordaten, die aus einem Abtasten des Laserstrahls gewonnen wurden. Insbesondere
wird der Laserstrahl als solches erkannt, und der Lenkflugkörper steuert auf das untere
Ende des Laserstrahls zu. Alternativ oder zusätzlich kann ein Parameter des Laserstrahls,
beispielsweise eine Streulichtstärke, zur Navigation verwendet werden, beispielsweise
indem die gemessene Streulichtstärke beim Anflug konstant gehalten oder nach einem
vorgegebenen Schema verarbeitet wird.
[0006] Das Verfahren ist besonders geeignet zum Einsatz gegen eine Hochenergielaserquelle
beziehungsweise einen Hochenergielaserstrahl. Ebenfalls vorteilhaft ist eine Abwehr
eines Störlasers. Der Lenkflugkörper umfasst zumindest einen für Laserstrahlung sensitiven
Sensor, der die Laserstrahlung des Laserstrahls detektiert. Hierfür ist der Sensor
zweckmäßigerweise in einem Strahlungsspektrum sensitiv, das üblicherweise für Hochenergielaser
oder Störlaser verwendet wird. Um die Erkennung von Streustrahlung zu vereinfachen,
kann das Spektrum, in dem der Sensor sensitiv ist, auf ein Band um eine Laserwellenlänge
beschränkt werden, die üblicherweise für Hochenergielaser verwendet wird. Beispielsweise
liegt das Band maximal ± 100 nm um die Wellenlänge von 3800 nm herum. Außerdem erkennt
der Sensor zweckmäßigerweise für Laserstrahlung typische Charakteristiken, wie beispielsweise
das Vorliegen von kohärenter Strahlung. Weiter ist es vorteilhaft, wenn der Sensor
mittels bildverarbeitender Methoden einen Laserstrahl als solchen in der Umgebung
erkennt, beispielsweise anhand von Streustrahlung. Hierfür ist der Sensor vorteilhafterweise
ein Bildsensor mit beispielsweise einem Matrixdetektor.
[0007] Das Fahrzeug ist vorzugsweise ein Luftfahrzeug, und kann Starrflügler oder ein Drehflügler,
wie ein Hubschrauber sein. Die Erfindung ist jedoch auch zum Schützen eines Landfahrzeugs
oder eines Wasserfahrzeugs vorteilhaft anwendbar. Das Fahrzeug kann ein bemanntes
oder unbemanntes Fahrzeug sein.
[0008] Es kann eine Steuereinheit mit einer oder mehreren Recheneinheiten umfassen, die
im Fahrzeug an einer Stelle oder über das Fahrzeug verteilt sein können. Die Steuereinheit
erkennt zweckmäßigerweise den Laserstrahl als solchen und leitet einen Start des Flugkörpers
in Abhängigkeit vom Erkennungsergebnis ein. Ist ein Laserstrahl als solcher erkannt
und ist er zudem als bedrohlich für das Fahrzeug eingestuft, so wird der Flugkörper
vom Fahrzeug aus gestartet. Wird ein Laserstrahl nicht als solcher erkannt oder als
nicht bedrohlich klassifiziert, unterbleibt das Starten des Flugkörpers zweckmäßigerweise.
[0009] Der Lenkflugkörper ist zweckmäßigerweise ein unbemannter Lenkflugkörper insbesondere
mit einem Raketenmotor. Ebenfalls möglich ist ein Lenkflugkörper ohne einen eigenen
Motor, beispielsweise in Form eines Lenkgeschosses. Der Lenkflugkörper umfasst zweckmäßigerweise
eine Steuereinheit, die den Lenkflugkörper zur Laserquelle hin lenkt.
[0010] Der Lenkflugkörper fliegt zur Laserquelle hin und nutzt hier den Laserstrahl zweckmäßigerweise
als Leitstrahl zum Ansteuern der Laserquelle. Generell stehen hierfür mehrere Möglichkeiten
zur Verfügung.
[0011] In einer ersten Möglichkeit nimmt ein Sensor des Fahrzeugs oder ein Sensor des Flugkörpers
ein Bild des Laserstrahls auf. Mittels bildverarbeitender Methoden kann hieraus der
Standort der Laserquelle des Laserstrahls ermittelt werden. Beispielsweise wird aus
dem Bild eine gerade Linie des Laserstrahls in der Umgebung bestimmt und ein definiertes
Ende des Laserstrahls beziehungsweise der Linie wird bestimmt. Dies kann durch eine
Steuereinheit des Fahrzeugs oder eine Steuereinheit des Lenkflugkörpers geschehen.
Dieses Ende kann als Ort der Laserquelle bestimmt bzw. definiert werden, und der Lenkflugkörper
kann diese Position ansteuern. Aus weiteren Parametern, beispielsweise, dass das Ende
ein unteres Ende ist oder das Ende ein abruptes Ende ist, wohingegen der Laserstrahl
in die andere Richtung kontinuierlich schwächer wird, kann davon ausgegangen werden,
dass die Laserquelle an diesem Strahlende angeordnet ist. Entsprechend kann dieser
Ort für die Lenkung des Lenkflugkörpers verwendet werden, der das Ende des Laserstrahls
beziehungsweise den Ort anfliegt. Der Ort der Laserquelle kann vom Fahrzeug aus ermittelt
und dem Lenkflugkörper übergeben werden. Der Ort kann alternativ oder zusätzlich vom
Lenkflugkörper ermittelt werden.
[0012] Diese erstere Möglichkeit ist besonders geeignet zum Einweisen des Lenkflugkörpers
in einer ersten Flugphase zur Laserquelle hin. Hierfür nimmt in einer vorteilhaften
Ausführungsform der Erfindung ein Sensor des Fahrzeugs oder ein Sensor des Flugkörpers
ein Bild des Laserstrahls auf. Aus dem Bild kann eine gerade Linie des Laserstrahls
in der Umgebung bestimmt werden. Insbesondere wird ein definiertes Ende des Laserstrahls
beziehungsweise der Linie bestimmt. Entsprechend kann der Lenkflugkörper das Ende
des Laserstrahls anfliegen.
[0013] In einer zweiten Möglichkeit wird die Stärke von aus der Laserquelle in direkter
Linie zum Flugkörper emittierte Strahlung als Messgröße aufgenommen. Ein Sensor wird
auf die Laserquelle gerichtet und nimmt die von der Laserquelle in direkter Linie
auf den Sensor geworfene Laserstrahlung auf. Durch Beugung und Streuung in der Laserquelle
wird der Laserstrahl zu einem geringen Teil aufgeweitet, wobei die detektierte Laserintensität
mit zunehmender Nähe zum Laserstrahl, also mit abnehmendem Winkel zur Raumrichtung
des Laserstrahls, zunimmt. Ein Ansteigen der gemessenen Intensität der Laserstrahlung
ist daher ein Zeichen für eine Annäherung an den Laserstrahl. Diese Methode erfordert
eine Vorwärtssensorik, die den Nachteil aufweist, dass sie vom Laserstrahl direkt
getroffen und zerstört werden kann. Ein Eintauchen in den Laserstrahl sollte daher
vermieden werden.
[0014] Eine dritte Möglichkeit basiert auf der Messung von gestreuter Laserstrahlung. Die
Laserstrahlung wird an der Luft, an Partikeln und/oder an einem Gegenstand teilweise
räumlich gestreut, sodass der Laserstrahl in der Landschaft sichtbar ist. Diese Intensität
der Streustrahlung kann gemessen werden und nimmt mit abnehmender Entfernung zum Laserstrahl
zu. Die Intensität kann als Steuergröße zur Lenkung des Lenkflugkörpers verwendet
werden. Diese Methode hat den Vorteil, dass an der Umgebungsluft gestreute Laserstrahlung
mit einer Seitwärtssensorik oder Rückwärtssensorik detektierbar ist, die beide nach
vorne hin geschützt werden können und dann nach vorne blind sind. Unter einer Seitwärtssensorik
wird im Folgenden eine ausschließlich in eine Seitenrichtung relativ zur Längsachse
des Flugkörpers gerichtete Sensorik verstanden, die also nicht in Flugrichtung ausgerichtet
ist, und eine Rückwärtssensorik ist genau entgegen der Flugrichtung des Lenkflugkörpers
gerichtet, in der Regel auch in Seitenrichtung, jedoch ebenfalls nicht nach vorne.
[0015] Zur Messung von in der Luft gestreuter Laserstrahlung erfasst ein nach vorne blinder
Sensor in einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung den Laserstrahl
aus einer Seitenansicht. Eine Steuerung des Lenkflugkörpers geschieht zweckmäßigerweise
anhand der derart aufgenommenen Sensorergebnisse, beispielsweise anhand einer Strahlungsstärke.
[0016] Der Lenkflugkörper kann eine Vorwärtssensorik aufweisen, also einen oder mehrere
Sensoren, deren Blickrichtung nach vorne, also in Flugrichtung des Lenkflugkörpers
gerichtet ist oder richtbar ist. Ein angeflogenes Objekt kann sensorisch abgetastet
werden und ein erfasstes Ziel kann exakt angeflogen werden. Der Sensor kann ein Schwerpunktsensor
sein, der ein strahlendes Objekt hinsichtlich seiner Ausrichtung relativ zur Längsachse
des Lenkflugkörpers erkennt, das Objekt jedoch nicht in einem Bild auflöst. Aus einem
Schwerpunktsensor können Lenksignale besonders einfach generiert werden. Ebenfalls
möglich ist ein Bildsensor, also ein zweidimensional auflösender Sensor, beispielsweise
mit einem Matrixdetektor. Mit diesem kann das erfasste Objekt bildlich aufgelöst und
nicht nur hinsichtlich seiner Lage sondern auch hinsichtlich seiner Geometrie bestimmt
werden.
[0017] Eine Vorwärtssensorik ist durch einen direkt in die Sensorik einfallenden Laserstrahl
besonders verwundbar. Um sensorische Eigenschaften auch bei direktem Treffer des Flugkörpers
durch den Laserstrahl zu erhalten, weist der Lenkflugkörper vorteilhafterweise eine
Seitwärtssensorik und/oder eine Rückwärtssensorik auf. Bei einem nach vorne blinden
Sensor, der also nicht in Flugrichtung beziehungsweise in Richtung der Längsachse
des Lenkflugkörpers nach vorne gerichtet werden kann, kann keine von vorne auf den
Lenkflugkörper treffende Laserstrahlung den Sensor auf direktem Wege erreichen. Er
ist hierdurch vor von vorne einfallender Laserstrahlung zumindest weitgehend geschützt.
Ebenfalls möglich ist eine nach vorne abblendbare Vorwärtssensorik, die beispielsweise
durch ein Abblendmittel abdeckbar oder aus der Vorwärtsrichtung heraus verschwenkbar
ist, sodass sie durch das Verschwenken nach vorne hin geschützt ist.
[0018] Besonders vorteilhaft umfasst der Lenkflugkörper eine Vorwärtssensorik und eine zusätzliche
Seitwärts- und/oder Rückwärtssensorik. Auf diese Weise kann nicht nur ein großer Umraum
um den Lenkflugkörper sensorisch überwacht werden, sondern die Sensoren können nacheinander
verwendet werden, sodass einer der Sensoren erst dann sensorisch verwendet wird, wenn
der andere Sensor ausgeschaltet oder zerstört ist.
[0019] Vorteilhafterweise umfasst der Lenkflugkörper einen ersten Sensor an einem Lenkflugkörperkopf
und einen zweiten Sensor an einem Rumpfbereich des Lenkflugkörpers. Unter "an" ist
hierbei auch "in" zu verstehen. Der Sensor am Lenkflugkörperkopf ist zweckmäßigerweise
Teil einer Vorwärtssensorik und der zweite Sensorteil einer Seitwärts- oder Rückwärtssensorik.
Vorteilhaft ist es auch, wenn der zweite Sensor im Rumpfbereich ebenfalls Teil einer
Vorwärtssensorik ist, da dann beide Sensoren beispielsweise nacheinander für die Vorwärtsdetektion
eingesetzt werden können. So kann beispielsweise zunächst der Rumpfsensor Laserstrahlung
detektieren, wohingegen der Kopfsensor abgeschattet ist. Wird der Rumpfsensor durch
einen Lasertreffer zerstört, so kann der Kopfsensor nach vorne aktiviert werden, sodass
der Weiterflug auch sensorisch steuerbar ist. Ebenfalls möglich und vorteilhaft ist
es, wenn der Kopfsensor erst im Endgame nach vorne aktiviert wird, wenn also eine
besonders genaue Richtungssteuerung zur treffsicheren Lenkung des Lenkflugkörpers
ins Ziel notwendig ist. Vor dem Endgame, das durch eine vorbestimmte Strecke bis zum
Ziel festgelegt sein kann, beispielsweise 500 m bis zum Ziel, ist zweckmäßigerweise
nur ein Rumpfsensor aktiv, sodass eine Beschädigung des Kopfsensors durch einen Lasertreffer
verhindert wird. Der Rumpfsensor kann beispielsweise an einer Finne des Lenkflugkörpers
positioniert sein.
[0020] Weiter ist es vorteilhaft, wenn der Lenkflugkörper zwei hintereinander angeordnete
Sensoren in einem Lenkflugkörperkopf aufweist. Es kann zunächst der vordere Sensor
Laserstrahlung detektieren, und nach einem Defekt des vorderen Sensors kann der hintere
Sensor aktiviert werden. Hierfür wird der vordere Sensor beispielsweise zur Seite
bewegt, sodass der Blick des hinteren Sensors nach vorne frei wird, oder der vordere
Sensor wird mit einem Kopfelement abgeworfen, sodass der Blick des zweiten Sensors
nach vorne frei wird. Die beiden Sensoren müssen hierbei nicht genau in Flugrichtung
hintereinander angeordnet sein. Es ist ausreichend, wenn der vordere Sensor weiter
vorne und der hintere weiter hinten ist als der vordere Sensor.
[0021] Ein guter Schutz eines Sensors gegen einfallende Laserstrahlung kann außerdem erreicht
werden, wenn der Sensor während einer Flugphase innerhalb des Lenkflugkörpers angeordnet
ist und während des Flugs in eine Sichtposition ausgefahren wird, insbesondere durch
eine Außenhülle des Lenkflugkörpers ausgefahren wird, sodass also hierdurch das Sichtprofil
des Lenkflugkörpers von vorne vergrößert wird. Der Sensor kann an einer Finne, an
einer Halterung, an einer Klappe oder dergleichen befestigt sein, die aus dem Rumpf
oder dem Kopf des Lenkflugkörpers ausfährt.
[0022] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird ein Sensor des
Lenkflugkörpers durch eine Abdeckung aus einem Sichtzustand in einen blinden beziehungsweise
abgedeckten Zustand gebracht. Droht Gefahr durch einen einfallenden Laserstrahl, kann
der Sensor hierdurch geschützt werden. Zweckmäßigerweise geschieht das Abdecken in
Abhängigkeit von der Entfernung des Laserstrahls zum Lenkflugkörper. Wird der Laserstrahl
beispielsweise in Richtung zum Lenkflugkörper geschwenkt, und dies wird frühzeitig
erkannt, so kann der Sensor abgedeckt und hierdurch geschützt werden. Die Entfernung
kann als absolute Entfernung oder als relative Entfernung bestimmt werden, beispielsweise
durch das Ansteigen einer Streustrahlungsintensität auf beziehungsweise über einen
vorbestimmten Wert. Steigt beispielsweise die Streustrahlungsintensität innerhalb
von weniger als 500 ms auf mehr als das Doppelte an, kann dies als Annäherung des
Laserstrahls an den Lenkflugkörper bewertet und der Sensor abgedeckt werden.
[0023] Die Schwenkung eines Laserstrahls auf den Lenkflugkörper kann extrem schnell erfolgen.
Es besteht hierdurch die Gefahr, dass der Laserstrahl einen Sensor trifft, bevor der
Sensor abgedeckt ist. Ein besonders schneller Schutz des Sensors kann erreicht werden,
wenn die Abdeckung einen insbesondere intensitätsabhängigen Filter und eine mechanische
Abdeckung aufweist. Der Filter hat den Vorteil, dass er besonders schnell aktivierbar
ist, jedoch gegen starke einfallende Laserstrahlung nicht ausreichend schützt. Der
Schutz kann jedoch groß genug sein, um die Überlebenszeit des Sensors für eine solche
Zeitdauer zu gewährleisten, in der die mechanische Abdeckung schließt. Auf diese Weise
wird der Sensor zuerst durch den Filter und dann durch die schließende mechanische
Abdeckung geschützt. Insofern ist es vorteilhaft, dass zur Abblendung erst der Filter
einer Abschattung des Sensors erzeugt und danach die Abdeckung in den Detektionsbereich
des Sensors bewegt wird.
[0024] Um die Lenkung eines Weiterflugs zu erleichtern, ist es vorteilhaft, wenn die Sensoreinheit
während des Flugs bei abgedecktem Sensor blinzelt. Dies kann geschehen, indem die
Abdeckung den Detektionsbereich des Sensors teilweise oder zumindest indirekt frei
gibt. Dies kann durch teilweises Öffnen der Abdeckung erfolgen, sodass ein Teilsichtbereich
nach vorne frei wird. Oder die Öffnung lässt zwar keinen Sichtbereich nach vorne zu,
einfallende Laserstrahlung wird jedoch indirekt zum Sensor gelenkt, sodass aus dieser
bestimmt werden kann, ob der Laser noch auf den Lenkflugkörper gerichtet ist. Eine
besonders sichere Möglichkeit besteht darin, dass ein nach vorne abgedeckter Blinzelsensor
auf eine Abdeckung einfallende Energie misst, beispielsweise durch eine Temperaturveränderung
der Abdeckung, und daraus eine direkte Bestrahlung durch den Laserstrahl erfasst bzw.
darauf geschlossen wird.
[0025] Eine Verteidigungsmöglichkeit des Lasersystems besteht darin, dass ein anfliegender
Lenkflugkörper erkannt und der Laser abgeschaltet wird. Der Lenkflugkörper verliert
seine Zielführung und fliegt gegebenenfalls am Lasersystem vorbei. Eine einmal aktivierte
Laserquelle stellt jedoch auch nach Abschalten des Laserstrahls eine Wärmequelle dar,
die durch einen Infrarotsensor detektiert werden kann. Eine nachfolgende Navigation
kann insofern dadurch unterstützt werden, dass der Lenkflugkörper bei abgeschaltetem
Laserstrahl eine Wärmequelle der Laserquelle detektiert. Um eine Verwechslung der
Ziele zumindest weitgehend zu vermeiden, ist es außerdem vorteilhaft, wenn das Muster
der Wärmequelle mit Daten einer Datenbank verglichen wird, sodass die Wärmequelle
als Laserquelle identifiziert wird. Bei erfolgreichem Vergleich kann der Lenkflugkörper
die Wärmequelle anfliegen. Der Vergleich ist dann erfolgreich, wenn das Muster der
Wärmequelle mit den Daten in vorgegebenem Maße übereinstimmt.
[0026] Ebenfalls dem Schutz des Lenkflugkörpers beziehungsweise dessen Sensorik ist es zuträglich,
wenn der Lenkflugkörper einen Abstand vom Laserstrahl hält, der zumindest einen vorbestimmten
Sicherheitsabstand beträgt, und in minimal diesem Abstand an dem Laserstrahl entlang
fliegt. Der Sicherheitsabstand wird hierbei zweckmäßigerweise stets überschritten,
so lange, bis der Lenkflugkörper einen vorbestimmten Abstand zur Laserquelle erreicht
hat und diese nun direkt ansteuern kann. Der Sicherheitsabstand kann von vorne herein
und absolut vorbestimmt sein oder von Parametern abhängen, zum Beispiel einer Laserstärke,
und während des Flugs bestimmt werden.
[0027] Zum Abblenden eines Sensors oder zum Steuern von Ausweichbewegungen ist es vorteilhaft,
wenn eine Entfernung oder eine Veränderung der Entfernung vom Lenkflugkörper zum Laserstrahl
erkannt wird. Die Stärke der detektierten Streustrahlung kann als Maß für die Entfernung
verwendet werden. Insofern kann der Lenkflugkörper eine Annäherung des Laserstrahls
aus einem Ansteigen der detektierten Strahlungsstärke erkennen. Generell kann eine
Strahlungsintensität mit der Entfernung zum Laserstrahl oder genauer: zu dessen Längsachse,
korreliert werden. Beispielsweise wird eine Streustrahlungsflanke erkannt, bei der
die Strahlungsstärke stark ansteigt. Hieraus kann bestimmt werden, dass sich der Lenkflugkörper
in der Nähe zur Symmetrieachse des Laserstrahls bewegt.
[0028] Zum Schutz des Lenkflugkörpers beziehungsweise dessen Sensorik ist es vorteilhaft,
wenn der Lenkflugkörper dem Laserstrahl ausweicht. Nähert sich dieser beispielsweise
dem Lenkflugkörper näher als ein Sicherheitsabstand an, so kann eine Ausweichsteuerung
begonnen werden. Hierbei wird zweckmäßigerweise auch bestimmt, aus welcher Richtung
sich der Laserstrahl dem Lenkflugkörper annähert. Die Ausweichbewegung wird zweckmäßigerweise
in Abhängigkeit von der Annäherungsrichtung durchgeführt.
[0029] Auch mit einem hochagilen Lenkflugkörper kann nicht die Agilität eines Laserstrahls
im Raum erreicht werden. Eine Flucht vor dem Laserstrahl kann begünstigt werden, wenn
eine Ausweichrichtung des Lenkflugkörpers abhängig von der Entfernung und/oder der
Annäherungsgeschwindigkeit des Laserstrahls zum Lenkflugkörper ist. So ist es beispielsweise
sinnvoll, dass der Lenkflugkörper bei einer schnellen Annäherung, also bei einer Annäherungsgeschwindigkeit
oberhalb eines Grenzwerts, quer zur Annäherungsrichtung ausweicht. Dies muss vom Lasersystem
erst erkannt werden, bevor der Laser nachgeführt werden kann. Bei einer langsamen
Annäherung kann es hingegen sinnvoll sein, dass der Lenkflugkörper durch den Laserstrahl
hindurchtaucht. Er lenkt hierbei zweckmäßigerweise zum Laserstrahl hin, sodass eine
Verweilzeit im Laserstrahl verkürzt wird.
[0030] Um unnötige Ausweichmanöver zu vermeiden, ist es vorteilhaft, dass ein Beginnen eines
Ausweichflugs abhängig von der Bewegung des Laserstrahls gemacht wird. So kann die
Laserquelle bei ruhigem Laserstrahl direkt angeflogen werden, ohne dass ein Ausweichmanöver
die Ankunft bei der Laserquelle verzögert.
[0031] Während Lenkbewegungen des Lenkflugkörpers einer gewissen Trägheit unterworfen sind,
kann ein Laserstrahl mit vernachlässigbarer Trägheit des Lasersystems im Raum hin-
und hergeschwenkt werden. Allerdings muss zum Nachführen des Laserstrahls eine Ausweichbewegung
des Lenkflugkörpers bildhaft erfasst und die Nachführbewegung errechnet werden. Hieraus
resultiert ein gewisser Zeitverzug von der Lenkbewegung bis zum Nachführen des Laserstrahls.
Dieser Zeitverzug kann groß gehalten werden, wenn der Lenkflugkörper in einer erratischen
Flugbahn relativ zur Ausrichtung des Laserstrahls fliegt. Eine erratische Flugbahn
kann zufällige Lenkbewegungen aufweisen, die also unter Verwendung eines Zufallsgenerators
durchgeführt werden, und die zweckmäßigerweise frei von gängigen geometrischen Mustern
sind. Anstelle oder zusätzlich zur erratischen Flugbahn ist eine Helixbahn um den
Laserstrahl vorteilhaft. Die Helixbahn - gegebenenfalls durch den erratischen Flug
verzerrt beziehungsweise verzittert - erfordert komplexe Schwenkbewegungen des Laserstrahls
relativ zur durchgeführten Lenkbewegung des Lenkflugkörpers.
[0032] Je nach Strahlkraft und rechnerischen Fähigkeiten des Lasersystems ist es vorteilhaft,
wenn dieses mit mehreren Lenkflugkörpern angegriffen wird. Diese werden zweckmäßigerweise
alle vom gleichen Fahrzeug gestartet und fliegen die Laserquelle an. Um einen möglichst
konzertierten Angriff zu erreichen, ist es vorteilhaft, wenn der Lenkflugkörper Daten
mit weiteren, die Laserquelle anfliegenden Lenkflugkörpern austauscht. So kann beispielsweise
die Position der Laserquelle und/oder eine Anflugrichtung auf die Laserquelle ausgetauscht
werden. Auf diese Weise kann ein Raumwinkelabstand aus Sicht der Laserquelle zwischen
den Lenkflugkörpern vergrößert werden, sodass ein Ausrichten des Laserstrahls auf
die Flugkörper erschwert wird.
[0033] Ein zuverlässiges Eintreffen des Lenkflugkörpers an der Laserquelle kann begünstigt
werden, wenn die Laserquelle durch einen Strahler angestrahlt wird. Der Lenkflugkörper
kann die Anstrahlstelle an der Laserquelle oder in der Umgebung der Laserquelle erkennen,
und der Lenkflugkörper kann sich in seinem Flug an der Anstrahlstelle orientieren.
Eine Möglichkeit ist beispielsweise ein semiaktives Laserverfahren, auch SAL-Verfahren
genannt. Der Strahler kann im Fahrzeug angeordnet sein, das den Lenkflugkörper hierdurch
führt. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass der Strahler in einem Lenkflugkörper
angeordnet ist, der beispielsweise hinter einem anderen Lenkflugkörper angeordnet
ist, dessen sensorische Fähigkeiten beispielsweise anders oder geringer sind. Beispielsweise
wird die Laserquelle von einem Lenkflugkörper angestrahlt, und ein oder mehrere andere
Lenkflugkörper orientieren sich an der Anstrahlstelle.
[0034] Die Erfindung ist außerdem gerichtet auf einen Lenkflugkörper mit einem Lenksystem
und einem Sensor zum Detektieren von Laserstrahlung eines Laserstrahls. Um ein Fahrzeug
wirkungsvoll vor einem Angriff durch einen Laserstrahl zu schützen, umfasst der Lenkflugkörper
erfindungsgemäß eine Steuereinheit, die dazu vorbereitet ist, den Lenkflugkörper unter
Nutzung des Laserstrahls als Leitstrahl auf die Laserquelle hin zu lenken.
[0035] Die bisher gegebene Beschreibung vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung enthält
zahlreiche Merkmale, die in einigen abhängigen Ansprüchen zu mehreren zusammengefasst
wiedergegeben sind. Diese Merkmale können jedoch zweckmäßigerweise auch einzeln betrachtet
und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammengefasst werden, insbesondere bei
Rückbezügen von Ansprüchen, sodass ein einzelnes Merkmal eines abhängigen Anspruchs
mit einem einzelnen, mehreren oder allen Merkmalen eines anderen abhängigen Anspruchs
kombinierbar ist. Außerdem sind diese Merkmale jeweils einzeln und in beliebiger geeigneter
Kombination sowohl mit dem erfindungsgemäßen Verfahren als auch mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung gemäß den unabhängigen Ansprüchen kombinierbar. So sind Verfahrensmerkmale
auch als Eigenschaften der entsprechenden Vorrichtungseinheit gegenständlich formuliert
zu sehen und funktionale Vorrichtungsmerkmale auch als entsprechende Verfahrensmerkmale.
[0036] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie
die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
in Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die im Zusammenhang
mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Die Ausführungsbeispiele dienen der Erläuterung
der Erfindung und beschränken die Erfindung nicht auf die darin angegebene Kombination
von Merkmalen, auch nicht in Bezug auf funktionale Merkmale. Außerdem können dazu
geeignete Merkmale eines jeden Ausführungsbeispiels auch explizit isoliert betrachtet,
aus einem Ausführungsbeispiel entfernt, in ein anderes Ausführungsbeispiel zu dessen
Ergänzung eingebracht und/oder mit einem beliebigen der Ansprüche kombiniert werden.
[0037] Es zeigen:
- FIG 1
- ein Luftfahrzeug mit Lenkflugkörpern zur Verteidigung gegen einen Angriff durch ein
Lasersystem,
- FIG 2
- einen der Lenkflugkörper mit mehreren Sensoren zum Detektieren von Laserstrahlung,
- FIG 3
- eine Verteidigung des Fahrzeugs durch einen Lenkflugkörper,
- FIG 4
- ein Diagramm der Intensität der von einem Sensor des Lenkflugkörpers gemessenen Laserstrahlung
in Abhängigkeit von der Entfernung des Flugkörpers vom Laserstrahl,
- FIG 5
- eine konzertierte Verteidigung des Fahrzeugs durch mehrere Lenkflugkörper und
- FIG 6
- einen Revolversensor des Lenkflugkörpers.
[0038] FIG 1 zeigt ein Fahrzeug 2 in Form eines Luftfahrzeugs, das in diesem Beispiel als
Verkehrsflugzeug zum Transport von Passagieren oder Luftfracht ausgeführt ist. In
einer Landschaft 4, über die das Fahrzeug 2 fliegt, ist ein Lasersystem 6 positioniert,
das in dem in FIG 1 dargestellten Moment einen Laserstrahl 8, der durch eine Laserquelle
10 erzeugt wird, in den Himmel richtet. Das Lasersystem 6 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel
am Boden platziert und unbeweglich. Es ist jedoch auch möglich, dass das Lasersystem
6 beweglich ist und beispielsweise in einem Luftfahrzeug montiert ist. Alle im Folgenden
beschriebenen und auf die Laserquelle 10 bezogenen Details sind dann entsprechend
auf die Beweglichkeit bzw. Höhe über dem Boden anzupassen.
[0039] Das Lasersystem 6 ist ein Hochenergielasersystem, das den Laserstrahl 8 vorwiegend
im infraroten Spektralbereich aussendet, beispielsweise bei 3,8 µm, wobei der Laserstrahl
8 über eine Distanz von mehreren Kilometern genügend Energie transportiert, um empfindliche
Teile des Luftfahrzeugs zu zerstören und hierdurch dessen Flugfähigkeit akut zu gefährden.
Das Lasersystem 6 dient zum Bekämpfen von Luftfahrzeugen und weist eine Steuereinheit
auf, die den Laserstrahl 8 auf das Fahrzeug 2 schwenkt und den Laserstrahl 8 automatisiert
der Bewegung des Luftfahrzeugs 2 nachführt. In der Steuereinheit ist eine lasersensitive
Stelle des Fahrzeugs 2 hinterlegt, auf die der Laserstrahl 8 mittels bildverarbeitender
Methoden automatisch gerichtet wird, um die im Lasersystem 6 bildhaft hinterlegte
Stelle des Luftfahrzeugs 2 über einen Zeitraum von einigen Sekunden zu bestrahlen
und hierdurch zu zerstören.
[0040] Anstelle des Hochenergielasersystems 6 kann ein Designatorlasersystem bzw. Markierlasersystem
bekämpft oder gestört werden, das das Fahrzeug 2 anleuchtet, um einen Lenkflugkörper
in das Fahrzeug 2 zu steuern. Durch eine Abschattung des Fahrzeugs 2 und/oder eine
Zerstörung der Laserquelle 10 kann diese Markierung gestört werden, so dass der angreifende
Lenkflugkörper das Fahrzeug 2 nicht finden kann. Die folgende Beschreibung bezieht
sich auf ein stationäres Hochenergielasersystem 6, ohne dass damit eine Einschränkung
auf dieses System verbunden wäre.
[0041] Zum Schützen des Fahrzeugs 2 weist dieses zumindest einen Lenkflugkörper 12 auf,
wobei in FIG 1 zur Erläuterung mehrere Lenkflugkörper 12 dargestellt sind. Des Weiteren
weist das Luftfahrzeug ein Sensorsystem 14 mit einer Mehrzahl von Sensoren 16 auf,
die jeweils mit einer Steuereinheit 18 signaltechnisch verbunden sind. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel ist das Luftfahrzeug mit fünf Sensoren 16 ausgestattet, einer
in der hinteren Hälfte des Rumpfs, einer in der vorderen Hälfte des Rumpfs, je einer
an einem Flügel des Luftfahrzeugs und einem nach oben gerichteten Sensor 16 an der
oberen Hälfte des Rumpfs des Luftfahrzeugs.
[0042] Zum Schutz des Luftfahrzeugs überwachen die Sensoren 16 des Sensorsystems 14 aktiv
den Luftraum nach Laserstrahlung. Die Sensoren 16 umfassen jeweils einen Bildsensor
hinter einer 180°-Optik, sodass die Szenerie einer Halbkugel des Umraums auf ein lasersensitives
Element abgebildet wird. Hierdurch kann ein Bild des Laserstrahls 8 in der Umgebung
aufgenommen werden, und hieraus können weitere Informationen zum Laserstrahl 8 ermittelt
werden, wie Geometrie, Lage und Intensität des Laserstrahls. Aus der Geometrie erkennt
die Steuereinheit 18 des Sensorsystems 14 insbesondere mittels bildverarbeitender
Methoden den Laserstrahl 8 als solchen. Als geometrische Merkmale können verwendet
werden, dass der Laserstrahl 8 als gerader Strich in der Landschaft gesehen wird.
Außerdem weist er ein scharf begrenztes Ende an der Laserquelle 10 auf. An seinem
anderen Ende wird der Laserstrahl jedoch - sofern er nicht auf einen Gegenstand trifft
- immer schwächer, wie in FIG 1 dargestellt ist, sodass ein definiertes Ende nicht
ohne weiteres ermittelbar ist. Auch dieses Merkmal des oberen Abschwächens der Laserstrahlung
kann zur Lasererkennung genutzt werden.
[0043] Aus den geometrischen Daten des Laserstrahls 8 sowie dessen Spektrum und Strahlungsintensität
klassifiziert die Steuereinheit 18 den Laserstrahl 8 zunächst in die drei Stufen harmlos,
potentiell gefährlich und gefährlich. Bei einer Klassifikation in die Stufe harmlos
wird der Laserstrahl 8 weiter beobachtet, jedoch wird die Laserquelle 10 nicht bekämpft.
Bei einer Klassifikation in eine der beiden anderen Stufen wird eine Abschattung und/oder
Bekämpfung vorbereitet. Hierzu wird ein Kanister 20, der zumindest einen der Flugkörper
12 beherbergt, in die Richtung der Laserquelle 10 verschwenkt. Diese Verschwenkbarkeit
ist in FIG 1 durch den gekrümmten Doppelpfeil am Kanister 20 angedeutet. Bei einer
Klassifizierung in die höchste der Bedrohungsklassen wird die Bekämpfung eingeleitet.
Hierzu ist beispielsweise eine Freigabe eines Bedieners des Luftfahrzeugs 2, beispielsweise
eines Piloten, notwendig. Diese wurde jedoch bereits vorab gegeben, beispielsweise
weil bekannt ist, dass das Luftfahrzeug durch eine potentiell gefährliche Region fliegt.
[0044] Für eine Bekämpfung der Laserquelle 10 ist es vorteilhaft, wenn die Position der
Laserquelle 10 bekannt ist. Diese ermittelt die Steuereinheit 18 beispielsweise aus
der Geometrie des Laserstrahls 8. So kann an der Stelle des abrupten Endes des Laserstrahls
8 die Laserquelle 10 vermutet werden. Außerdem kann dem Laserstrahl 8 eine Richtung
gegeben werden, zumindest eine grobe Richtung oben und unten, wobei die Laserquelle
10 nur an einem unteren Ende des Laserstrahls 8 positioniert ist. Auf diese Weise
kann eine Richtung der Laserquelle 10 relativ zum Luftfahrzeug 2 ermittelt werden.
Aus der Richtung und einer Flughöhe des Luftfahrzeugs und zweckmäßigerweise einer
Topografie der überflogenen Landschaft, kann auch die Entfernung zwischen Luftfahrzeug
und Laserquelle 10 bestimmt werden, insbesondere werden die absoluten geografischen
Koordinaten der Laserquelle 10 bestimmt. Die Erkennung des Laserstrahls 8 erfolgt
insofern durch eine Aufnahme des Laserstrahls 8 von der Seite, wobei aus dem Laserstrahl
8 an der Atmosphäre gestreute Laserstrahlung aufgenommen wird.
[0045] Für den Fall, dass der Laserstrahl 8 bereits auf das Luftfahrzeug 2 gerichtet ist
und somit das undefinierte obere Ende nicht mehr als solches zu erkennen ist und der
Laserstrahl 8 sowohl oben als auch unten ein abruptes Ende aufweist, kann die Ermittlung
der Position der Laserquelle 10 durch einen anderen der Sensoren 16 des Sensorsystems
14 vorgenommen werden, beispielsweise durch einen Sensor 16 an einem Flügel des Luftfahrzeugs
2. Dieser erkennt den Laserstrahl 8 an sich und beide abrupte Enden, wobei die Steuereinheit
18 das untere abrupte Ende des Laserstrahls 8 als Standort der Laserquelle 10 auswählt.
Ebenfalls möglich ist eine Positionsbestimmung der Laserquelle 10 mittels Triangulation.
Sobald drei oder mehr Sensoren 16 den Laserstrahl 8 erkannt und dessen unteres abruptes
Ende bestimmt haben, kann neben der Richtung der Laserquelle 10 auch deren Entfernung
durch die bekannte Ausrichtung der Sensoren 16 am Luftfahrzeug 2 zueinander bestimmt
werden.
[0046] Zum Schutz des Luftfahrzeugs wird nun zumindest ein Lenkflugkörper 12 vom Luftfahrzeug
gestartet. Die Steuerung des Starts übernimmt die Steuereinheit 18 des Sensorsystems
14, die auch ein Teil einer zentralen Fahrzeugsteuerung des Fahrzeugs 2 sein kann.
[0047] FIG 2 zeigt einen der Lenkflugkörper 12, die in dem Kanister 20 im Fahrzeug 2 gelagert
sind. Der Lenkflugkörper 12 weist Lenkflügel 22 auf, die von Aktuatoren 24 zum Lenken
des Lenkflugkörpers 12 bewegt werden. Die Steuerung der Aktuatoren 24 erfolgt durch
eine Steuereinheit 26 des Lenkflugkörpers 12. Angetrieben wird der Lenkflugkörper
12 durch einen Raketenmotor 28, insbesondere einen Festbrennstoffmotor, der hinter
einem Wirkteil 30 angeordnet ist, der eine Sprengladung und einen Splitterteil aufweist,
der bei einem Sprengen der Sprengladung kegelförmig nach vorne geschleudert wird.
Die Zündung des Wirkteils 30 kann durch einen Aufschlagzünder oder einen Annäherungszünder
erfolgen, der im Flugkörperkopf angeordnet ist.
[0048] Im Flugkörperkopf ist ein Sensor 32 angeordnet, der ein bildgebender Infrarotsensor
ist. Der Sensor 32 umfasst eine Optik 34 und einen Detektor 36 in Form eines Matrixdetektors.
Weiter ist ein Filter 38 zum Abschatten des Detektors 36 vorhanden. Der Detektor 36
ist auf einer nicht dargestellten Kühleinheit angeordnet und signaltechnisch mit der
Steuereinheit 26 verbunden. Zum weiteren Schutz des Sensors 32 ist in dessen Detektionsbereich
eine Abdeckung 40 angeordnet, die zwei zueinander bewegliche Schalenelemente umfasst,
die federgetrieben gegeneinander bewegt werden. Sie verdecken den Detektionsbereich
des Sensors 32 im geschlossenen Zustand vollständig und schirmen den Sensor 32 vor
einfallender Laserstrahlung so weit ab, dass der Sensor 32 bei direkt vom Laserstrahl
8 beleuchteten Zustand über einen Zeitraum von zumindest 10 Sekunden hinter der Abdeckung
40 funktionsfähig bleibt. FIG 2 zeigt die beiden Elemente der Abdeckung 40 auch in
geöffneter Position, die punktiert dargestellt ist. Der Detektionsbereich beziehungsweise
das Gesichtsfeld des Sensors 32 führt durch die beiden geöffneten Elemente hindurch,
sodass ein Bild der vor dem Lenkflugkörper 12 liegenden Szenerie gemacht werden kann.
[0049] Der Filter 38 ist ein intensitätsabhängiger Filter, der selbsttätig in Abhängigkeit
von der Intensität der einfallenden Laserstrahlung undurchlässig wird. Übersteigt
die Intensität einen Grenzwert, so wird der Filter 38 selbstständig undurchlässig
und schützt hierdurch den dahinterliegenden Detektor 36 sehr schnell. Außerdem sendet
der Filter 38 ein Signal an die Steuereinheit 26, die daraufhin unverzüglich die Abdeckung
40 schließt und so auch einen zusätzlichen mechanischen Schutz des Sensors 32 bewirkt.
[0050] Zusätzlich oder alternativ zum Sensor 32 umfasst der Lenkflugkörper einen oder mehrere
der nachfolgend beschriebenen Sensoren 42, 44, 46, 48. Der Sensor 42 ist am Rumpf
des Lenkflugkörpers 12 und insbesondere an einer Finne befestigt. Das Gesichtsfeld
des Sensors 42 zeigt nach vorne, sodass es sich um eine Vorwärtssensorik handelt.
Der Sensor 42 ist kein bildgebender Sensor, sondern misst die Intensität der einfallenden
Laserstrahlung und ist auf ein Frequenzband von 50 nm um die Laserwellenlänge von
3,8 µm beschränkt. Liegt die Laserquelle 10 im Gesichtsfeld des Sensors 42, so wird
die Intensität des einfallenden Laserlichts und damit ein Winkelabstand des Lenkflugkörpers
12 von der Ausrichtung des Laserstrahls 8 gemessen. Bei sich verstärkender Intensität
nähert sich der Lenkflugkörper 12 an den Laserstrahl 8 an und umgekehrt. Die Intensität
wird als Sensorsignal an die Steuereinheit 26 gegeben, die hieraus Lenksignale zum
Lenken des Lenkflugkörpers 12 generiert.
[0051] Der Sensor 44 ist ein Blitzersensor, der einen Erhitzungsverlauf misst. Trifft der
Laserstrahl 8 den Lenkflugkörper 12 voll, so wird der Sensor 42 zerstört. Der Sensor
44 ist jedoch dazu ausgelegt, für einen Zeitraum von zumindest 30 Sekunden der direkten
Laserbestrahlung standzuhalten und den Verlauf einer Erhitzung eines vorderen Teils
des Sensors 44 zu messen. Verlässt der Lenkflugkörper 12 den Laserstrahl 8, so wird
auch die entsprechende Abkühlung des Sensors 44 sehr schnell erfasst, sodass das Verlassen
des Laserstrahls 8 von der Steuereinheit 26 als solches erfasst werden kann. Die Abdeckung
40 kann beispielsweise geöffnet und der sensorische Blick nach vorne wieder aufgenommen
werden.
[0052] Der Sensor 46 ist ein weiterer optionaler Sensor, der dem Sensor 42 gleicht. Allerdings
ist der Sensor 46 nicht fest zum Flugkörperrumpf montiert, sondern an einer Finne
50 aus dem Rumpf herausfahrbar. In FIG 2 ist die eingefahrene Stellung des Sensors
46 durchgezogen und die ausgefahrene Stellung gestrichelt dargestellt. Der Sensor
46 wird ausgefahren, wenn beispielsweise der Sensor 42 zerstört ist. Der Sensor 46
wird alternativ oder zusätzlich nur dann ausgefahren, wenn der Sensor 44 die Abwesenheit
des Laserstrahls 8 angibt.
[0053] Der Sensor 48 ist eine Seitwärtssensorik, also nach vorne blind, deren Gesichtsfeld
mit zwei gestrichelten Linien dargestellt ist. Der Sensor 48 sitzt in einer Vertiefung
52 des Rumpfs des Lenkflugkörpers 12 und ist nach vorne hin abgeschattet. Der Sensor
48 bleibt auch dann funktionsfähig, wenn der Laserstrahl 8 den Lenkflugkörper 12 über
einen Zeitraum von maximal 60 Sekunden von vorne trifft. Der Sensor 48 misst die Intensität
der in der Luft gestreuten Laserstrahlung des Laserstrahls 8. Je näher der Laserstrahl
8 an den Lenkflugkörper 12 heranrückt, desto größer ist die gemessene Intensität,
analog zu den Sensoren 42, 46. Wie bei den beiden vorgenannten Sensoren werden die
Signale des Sensors 48 zur Lenkung des Lenkflugkörpers von der Steuereinheit 26 verarbeitet.
[0054] FIG 3 zeigt einen Flug des Lenkflugkörpers 12 zum Schützen des Fahrzeugs 2, die einzeln
oder in Kombination durchgeführt werden können. In einem ersten Ausführungsbeispiel
wird ein Flugkörper 12 in Form einer Lenkrakete gestartet. Dieser Flugkörper 12 wird
aus dem Kanister 20 gestartet, beispielsweise durch einen Abwurf, einen Abschuss und/oder
einen Start eines Raketenmötors des Flugkörpers 12. Da der Flugkörper 12 durch die
Ausrichtung des Kanisters 20 auf die Laserquelle 10 bereits zur Laserquelle 10 hin
ausgerichtet ist, können Umwege vermieden und der Flugkörper 12 in direkter Linie
zur Laserquelle 10 gestartet werden. Alternativ zur Lenkrakete können auch andere
Lenkflugkörper zum Einsatz kommen, beispielsweise lenkbare Geschosse. Auch diesen
ist eine Steuereinheit 26 zur Steuerung des gelenkten Flugs und ein Lenksystem 22,
24 zur Durchführung der Lenkung zueigen.
[0055] Die Steuerung des Flugkörpers 12 kann selbstständig durch die Steuereinheit 26 des
Flugkörpers 12 erfolgen. Ebenso ist es möglich, dass die Steuerung durch die Steuereinheit
18 des Fahrzeugs 2 erfolgt, entweder zusätzlich oder selbstständig durch die Vorgabe
entsprechender Kommandos an die Steuereinheit 26 des Flugkörpers 12. Auf diese Weise
wird der Flugkörper 12 an oder in die Laserquelle 10 gesteuert, sodass diese zerstört
wird. Kurz bevor der Flugkörper 12 die Laserquelle 10 erreicht, kann der Wirkteil
30 gezündet werden, der eine Splitterladung kegelförmig nach vorne schleudert und
die Laserquelle 10 hierdurch zerstört.
[0056] Der Flug des Flugkörpers 12 wird zweckmäßigerweise durch den Laserstrahl 8 geführt.
Hierzu kann dieser durch das Sensorsystem 14 des Luftfahrzeugs weiter beobachtet werden,
und im Flugkörper 12 können entsprechende Steuersignale gegeben werden. Alternativ
oder zusätzlich ist es möglich, dass der Flugkörper 12 den Laserstrahl 8 selbstständig
als Flugführung verwendet und in Abhängigkeit von dessen Ausrichtung im Raum seinen
eigenen Flug lenkt. Der Flugkörper 12 fliegt somit geführt vom Laserstrahl 8 selbständig
in die Laserquelle 10. Hierbei wird der Flug am Laserstrahl 8 entlang beziehungsweise
in einem zweckmäßigerweise vorbestimmten Abstandsband am Laserstrahl 8 entlang geführt.
[0057] Insbesondere bei einer selbstständigen Steuerung des Flugkörpers 12 zur Laserquelle
10 ist die Übergabe einer Zielanweisung von der Steuereinheit 18 an die Steuereinheit
26 vorteilhaft. Hierdurch kann zumindest eine Grobnavigation im ersten Teil des Anflugs
erheblich erleichtert werden.
[0058] Mehrere Verfahren zum Schützen des Fahrzeugs 2 sind im Folgenden anhand der FIG 3
bis 5 erläutert. Nach dem Erkennen des Laserstrahls 8 und der Lokalisierung der Laserquelle
10 durch das Sensorsystem 14 des Fahrzeugs 2 und der Klassifizierung des Laserstrahls
8 als bedrohlich wird der Flugkörper 12 aus dem Kanister 20 in Richtung zur Laserquelle
10 hin gestartet. Vor, während oder nach dem Start erfolgt eine Zielübergabe, beziehungsweise
Einweisung des Fahrzeugs 2 an den Lenkflugkörper 12. Die Steuereinheit 18 übergibt
sowohl die Koordinaten des Ziels als auch die Lage und Ausrichtung des Laserstrahls
8 an die Steuereinheit 26 des Lenkflugkörpers 12 mittels drahtloser Datenübertragung.
Die Koordinaten sind hierbei absolute, geostationäre Koordinaten, wobei die Koordinatenfehler
bei der Angabe der Position der Laserquelle 10 recht groß sein können, da diese vom
Fahrzeug 2 nicht an sich erkannt werden konnten. Anhand dieser Grobeinweisung fliegt
der Lenkflugkörper 12 zum Laserstrahl 8 hin, dessen Lage und Ausrichtung ihm grob
bekannt ist.
[0059] Während des Anflugs wird die einfallende Strahlung in der Wellenlänge des Laserstrahls
8 vom Sensor 42 überwacht. Je näher der Lenkflugkörper 12 an den Laserstrahl 8 heranrückt,
desto größer wird die erkannte Strahlungsintensität.
[0060] FIG 4 zeigt ein idealisiertes Strahlungsdiagramm, bei dem die Strahlungsintensität
I über die Entfernung ϕ zum Laserstrahl 8, die in Winkelgraden angegeben ist, aufgetragen
ist. Der Winkel bezieht sich auf den Winkel zwischen dem Laserstrahl 8 und einer geraden
Linie von der Laserquelle 10 zum Lenkflugkörper 12, beziehungsweise dessen Sensor
42. Ein Winkel von 0° bedeutet hierbei, dass der Lenkflugkörper 12 innerhalb des Laserstrahls
8 fliegt, beziehungsweise direkt von ihm getroffen ist. Die Intensität I der auf den
Sensor 42 einfallenden Laserstrahlung ist dann extrem hoch wie durch die Asymptote
der in FIG 4 wiedergegebenen Intensitätsfunktion angedeutet ist.
[0061] Aufgetragen sind weiterhin drei Entfernungen d
1, d
2, d
3, die für die Steuerung des Flugkörpers 12 relevant sind, sowie ein Abstandsband beziehungsweise
Flugband D. Fliegt der Flugkörper 12 näher als der Abstand d
3 am Laserstrahl 12, so hat dies eine Zerstörung des offenen Sensors 32, insbesondere
auch des Sensors 42, innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne, beispielsweise 500 ms,
zur Folge. Bei Unterschreiten des Abstands d
2 blendet der Filter 38 ab und die Abdeckung 40 schließt. Die Entfernung d
1 ist der Sicherheitsabstand, außerhalb dessen der Flugkörper 2 seinen regulären Flugabstand
zum Laserstrahl 8 hat. Das Abstandsband D zeigt den Korridor um den Laserstrahl 8
an, in dem sich der Lenkflugkörper 12 bei regulärem Flug und unter Leitung des Laserstrahls
8 aufhält. Das Abstandsband D und insbesondere die Abstände d
i werden aus dem gemessenen Verlauf der Strahlungsintensität I durch die Steuereinheit
26 berechnet.
[0062] Das Verhalten der Intensität I über die Flugzeit wird vom Sensor 42 in Verbindung
mit der Steuereinheit 26 überwacht, und der Lenkflugkörper 12 steuert den Laserstrahl
8 so lange an, bis er innerhalb des Flugbands D ist. Ist das Flugband D erreicht,
so umfliegt der Lenkflugkörper 12 den Laserstrahl in einer Helixbahn 54, die in FIG
3 angedeutet ist. In Abhängigkeit von der Bewegung des Laserstrahls 8 durch den Raum,
beziehungsweise von dessen Verschwenkgeschwindigkeit, steuert die Steuereinheit 26
eine erratische Flugbahn additiv auf die Helixbahn, sodass ein Beleuchten des Lenkflugkörpers
12 durch den Laserstrahl 8 deutlich erschwert wird. Wird der Laserstrahl 8 jedoch
nur der Bewegung des Fahrzeugs 2 nachgeführt so kann diese erratische Bahn unterbleiben.
Anstelle der Helixbahn kann eine Bahn zum Laserstrahl 8 gewählt werden, die zumindest
im Wesentlichen parallel zum Laserstrahl 8 verläuft und zur Laserabwehr zusätzlich
erratische Bahnkomponenten aufweisen kann. Hierbei kann der Abstand zum Laserstrahl
8 zwischen einer ersten Annäherungsphase und dem abschließenden Endgame zumindest
im Wesentlichen konstant bleiben. Oder die Bahn nähert sich kontinuierlich dem Laserstrahl
8 an, beispielsweise so, dass der Winkel zwischen Bahn und Laserstrahl 8 - aus Sicht
der Laserquelle 8 - konstant bleibt, so dass der Lenkflugkörper in gerader Linie auf
diese zufliegt.
[0063] Erreicht der Lenkflugkörper 12 das Endgame 56, das vor einem vorbestimmten Abstand
zur Laserquelle 10 an beginnt, beispielsweise in einem Abstand von 300 Metern, so
wird die Helixbahn 54 beendet und ein direkter Anflug auf die Laserquelle 10 gesteuert.
Alternativ zum vorbestimmten Abstand kann eine erfolgreiche Zielerfassung durch den
Sensor 32 verwendet werden. Dieser öffnet, beziehungsweise beginnt seine Detektion,
wenn der Lenkflugkörper 12 ein vorbestimmtes Flugstadium erreicht hat, dessen Beginn
ein Abstand zur Laserquelle 10, eine Position relativ zur Laserquelle 10 oder eine
andere Größe markieren kann, die beispielsweise vom Fahrzeug 2 vorgegeben ist. Ist
beispielsweise deutlich, dass die Laserquelle 10 sehr zügig durch den Lenkflugkörper
12 erkennbar sein müsste, da sie kaum getarnt oder verdeckt ist, so kann dieser Flugstatus
sehr zügig erreicht werden. Erkennt das Fahrzeug 2 beziehungsweise dessen Sensorsystem
14 jedoch, dass die Laserquelle 10 schwer zu erkennen ist, beispielsweise weil sie
durch eine Geländeerhebung noch verdeckt ist und der Laserstrahl das Fahrzeug 2 zwar
noch nicht trifft, allerdings schon erkannt werden kann, wie in FIG 1 angedeutet ist,
so wird dieser Flugstatus erst später vom Fahrzeug 2 gesetzt.
[0064] Zum entsprechenden Zeitpunkt oder beim Erreichen der entsprechenden Position öffnet
die Abdeckung 40, und der Sensor 32 hat freie Sicht auf die Laserquelle 10. Die Position
der Laserquelle 10 wird als absolute Position oder als Relativposition relativ zum
Lenkflugkörper 12 bestimmt und die Steuereinheit 26 bestimmt, wann das Endgame 56
beginnt. Erreicht der Lenkflugkörper 12 einen Sprengabstand von einigen Metern zur
Laserquelle 10, so wird der Wirkteil 30 gezündet und die Sprengladung in Form einer
kegelförmigen Splitterladung zur Laserquelle 10 geschleudert, und diese wird hierdurch
zerstört.
[0065] Ein Anflug des Lenkflugkörpers 12 auf das Lasersystem 6 kann durch das Lasersystem
6 selbst erkannt werden, und das Lasersystem 6 kann Abwehrmaßnahmen steuern. Beispielsweise
wird der Laserstrahl 8 direkt auf den Lenkflugkörper 12 gerichtet zur Zerstörung von
steuerungsrelevanten Einheiten des Lenkflugkörpers 12. Wird beispielsweise durch eine
solche Laserabwehr der Sensor 42 zerstört, so bewacht der Sensor 44 die Beleuchtung
des Lenkflugkörpers 12 durch den Laserstrahl 8. Durch eine gewisse Trägheit des Sensors
44 gibt dieser die Sensorik des Lenkflugkörpers 12 erst wieder frei, wenn der Lenkflugkörper
12, beziehungsweise der Sensor 44 eine Weile nicht vom Laserstrahl 8 beleuchtet wurde.
Hierdurch kann eine Sensorfreigabe durch ein kurzzeitiges Austreten und wieder Eintreten
des Lenkflugkörpers 12 in den Laserstrahl 8 vermieden werden.
[0066] Gibt der Sensor 44 die Sensorik frei, so fährt die Finne 50 mit dem Sensor 46 aus
und übernimmt die Überwachungsaufgabe des zerstörten Sensors 42. Im Übrigen kann das
Verfahren wie oben beschrieben weitergeführt werden.
[0067] Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass zusätzlich oder alternativ zum Sensor
46 der Sensor 48 Streustrahlung aus dem Laserstrahl 8 überwacht. Auch diese verhält
sich in ihrer Intensität analog zum Intensitätsverlauf aus FIG 4, sodass auch aus
der Streustrahlungsintensität der Abstand des Lenkflugkörpers 12 zum Laserstrahl 8
bestimmt werden kann. Wird beispielsweise der Sensor 48 anstelle des Sensors 42 eingesetzt,
so ist die Gefahr der Zerstörung des Sensors 48 durch den Laserstrahl 8 geringer,
und auf den Sensor 46 kann verzichtet werden. Im Übrigen kann das Verfahren wie oben
beschrieben verlaufen.
[0068] Trifft der Laserstrahl 8 die offene Vorwärtssensorik 32, so steigt die eingestrahlte
Intensität stark an, und der intensitätsabhängige Filter 38 schließt beziehungsweise
wird undurchsichtig. Der Filter 38 hält jedoch eine direkte Bestrahlung durch den
Laserstrahl 8 nur wenige Millisekunden aus. Daher wird gleichzeitig die Abdeckung
40 betätigt, die federgezogen ihre beiden Deckel aus der gestrichelten offenen Position
in die durchgezogene geschlossene Position zieht und damit den Sensor 32 abdeckt.
Der Sensor 44 kann ein Blinzeln beginnen und ein Öffnen der Abdeckung 40 wie oben
beschrieben bei ausreichend langer Nichtbestrahlung des Lenkflugkörpers 12 durch den
Laserstrahl 8 freigeben.
[0069] Der Lenkflugkörper 12 verwendet den Laserstrahl 8 als Leitstrahl zur Ansteuerung
der Laserquelle 10. Eine adäquate Verteidigung der Laserquelle 10 kann entsprechend
darin bestehen, dass der Laserstrahl 8 schnell verschwenkt wird und damit der dem
Laserstrahl 8 folgende Lenkflugkörper 12 in die Irre geschickt wird. Um dies zu vermeiden,
hängt eine Verfolgung des Laserstrahls 8 durch den Lenkflugkörper 12 von dessen Verschwenkgeschwindigkeit
und/oder von dessen Ausrichtung relativ zum Fahrzeug 2 ab. Außerdem hängt das Nachverfolgen
von der aktuellen Position des Lenkflugkörpers 12 relativ zur Laserquelle 10 ab. Befindet
sich der Lenkflugkörper 12 bereits im Endgame 56, so fliegt er die Laserquelle 10
unabhängig von einer Verschwenkbewegung des Laserstrahls 8 an. Ist der Lenkflugkörper
12 noch vor dem Endgame 56, verbleibt er zweckmäßigerweise in einem Flugkegel, dessen
Spitze in der Laserquelle 10 liegt und in dessen Volumen das Fahrzeug 2 positioniert
ist, insbesondere an dessen Symmetrieachse. Die Größe des Kegels kann vorher bestimmt
sein oder vom Fahrzeug 2 oder vom Lenkflugkörper 12 während des Flugs des Lenkflugskörpers
12 bestimmt werden. Verschwenkt der Laserstrahl 8 nur innerhalb des Flugkegels, so
folgt der Lenkflugkörper 12 dem Laserstrahl 8, um sich von ihm führen zu lassen. Verschwenkt
der Laserstrahl 8 jedoch aus dem Flugkegel heraus, so folgt der Lenkflugkörper 12
dem Laserstrahl 8 nicht und verbleibt innerhalb des Flugkegels.
[0070] Ebenfalls möglich ist eine Sensorunterstützung des Lenkflugkörpers 12 durch Sensoren
16 des Fahrzeugs 2. Erkennt das Sensorsystem 14, dass der Laserstrahl 8 zur Täuschung
des Lenkflugkörpers 12 verschwenkt wird, so kann die Steuereinheit 18 in den Flug
des Lenkflugkörpers 12 korrigierend einngreifen und diesen wieder in Richtung zur
Laserquelle 10 einschwenken, beispielsweise in den Flugkegel bringen. Ein solches
Erkennen kann beispielsweise dadurch geschehen, dass der Laserstrahl 8 eine vorgegebene
Entfernung zu einer geraden Linie, die zwischen Fahrzeug 2 und Laserquelle 10 gedacht
ist, überschreitet.
[0071] Um ein direktes Treffen des Lenkflugkörpers 12 durch den Laserstrahl 8 zu vermeiden,
kann dieser einem sich nähernden Laserstrahl 8 ausweichen. Unterschreitet der Abstand
des Laserstrahls 8 zum Lenkflugkörper 12 den Abstand d
1, so startet der Lenkflugkörper 12 ein Ausweichmanöver. Geschieht eine Laserannäherung
langsam, beispielsweise durch ein Mitschwenken des Laserstrahls 8 mit der Bewegung
des Fahrzeugs 2, so wird die Bewegung des Lenkflugkörpers 12 mit der Bewegung des
Laserstrahls 8 mitgeführt, sodass der Lenkflugkörper 2 innerhalb des Flugbands D verbleibt.
Überschreitet die Annäherung eine vorbestimmte Geschwindigkeit, so weicht der Lenkflugkörper
12 quer zur Annäherungsrichtung des Laserstrahls 8 relativ zum Lenkflugkörper 12 aus.
Die Einstrahlintensität der Laserstrahlung wird überwacht, sodass die Abdeckung 40
geschlossen und/oder die Finne 50 eingefahren wird, wenn der Abstand d
2 unterschritten wird. In Abhängigkeit von der Annäherungsgeschwindigkeit kann es auch
sinnvoll sein, dass der Lenkflugkörper 12 durch den Laserstrahl 8 hindurch taucht.
Auch hierfür werden die Sensoren 32, 46 wie oben beschrieben geschützt.
[0072] Eine weitere Verteidigungsmöglichkeit des Lasersystems 6 besteht in dem Ausschalten
der Laserquelle 10, sodass der Laserstrahl 8 verschwindet. Dies kann durch ein abruptes
Abfallen der Intensität I durch die Sensorik des Lenkflugkörpers 12 erkannt werden.
Die Abdeckung 40 wird - soweit nicht bereits geschehen - geöffnet und der Sensor 32
sucht nach Wärmequellen in seinem Gesichtsfeld. Aufgefundene Wärmequellen werden mit
in einer Datenbank speicherten Daten, insbesondere Bildern von bekannten Wärmequellen,
verglichen. Hierbei wird die Zeitdauer, die seit dem Abschalten des Laserstrahls 8
vergangen ist, berücksichtigt. Kann das Bild einer Wärmequelle einem hinterlegten
Bild einer Laserquelle 10 zugeordnet werden, so wird die Lage der Wärmequelle als
neues Ziel aufgenommen und der Lenkflugkörper 12 steuert die Wärmequelle zu deren
Zerstörung an.
[0073] Eine weitere Möglichkeit zur Verteidigung des Fahrzeugs 2 gegen einen Laserstrahl
8 wird anhand von FIG 5 erläutert. Mehrere Lenkflugkörper 12 werden aus dem Kanister
20 gestartet und greifen die Laserquelle 10 konzertiert an. Sie betreiben hierbei
einen Datenaustausch untereinander, sodass Informationen zur eigenen Position und
der Position der Laserquelle 10 und des Laserstrahls 8 untereinander ausgetauscht
werden. So kann beispielsweise ein vorderer Lenkflugkörper 12 die erkannte Position
der Laserquelle 10 einem hinteren Flugkörper mitteilen. Außerdem wird anhand der eigenen
und der Position der anderen Lenkflugkörper 12 eine Anflugrichtung der Lenkflugkörper
12 so gesteuert, dass diese von unterschiedlichen Richtungen die Laserquelle 10 ansteuern.
Beispielsweise fliegt einer der Lenkflugkörper 12 eine Helixbahn 54, ein zweiter Lenkflugkörper
12 fliegt mit einem größeren Abstand d eine erratische Bahn und ein weiterer Lenkflugkörper
12 fliegt in einem sehr großen Abstand zum Laserstrahl 8 die Laserquelle 10 an.
[0074] Mit oder ohne Schwarm von Lenkflugkörpern 12 ist die Beleuchtung der Laserquelle
10 durch ein semiaktives System möglich und sinnvoll. Ein solches SAL-Verfahren kann
durch einen Laser des Fahrzeugs 2 erfolgen, der die Laserquelle 10 mit einer Anstrahlstelle
markiert, die von dem oder den Flugkörpern 12 angesteuert wird. Ebenfalls möglich
ist es, dass einer der Flugkörper 12 ein SAL-System aufweist und während seines Anflugs,
zweckmäßigerweise aus größerem Abstand von dem Laserstrahl 8, die Laserquelle 10 mit
einer Anstrahlstelle markiert. Die übrigen Lenkflugkörper 12 steuern nun diese Anstrahlstelle
an. Eine Leitung durch den Laserstrahl 8 kann hierbei unterbleiben. Bei dem in FIG
5 gezeigten Ausführungsbeispiel ist der vorfliegende Lenkflugkörper 12 vom Laserstrahl
8 getroffen und dessen Sensorik ist weitgehend zerstört. Dieser Lenkflugkörper 12
fliegt nun blind weiter entsprechend der letzten ermittelten Positionsangaben der
Laserquelle 10 und der eigenen Flugrichtung. Der dahinterliegende Lenkflugkörper 12
versucht in einem großen Abstand d zum Laserstrahl 8 zu verbleiben und führt entsprechende
Ausweichbewegungen bei einem Angriff durch den Laserstrahl 8 aus. Er folgt einer Markierung
der Laserquelle 10 durch eine Anstrahlstelle, die vom zuhinterst fliegenden Lenkflugkörper
12 durch einen Markierlaser erzeugt wird. Die Position der Laserquelle 10 wurde hierbei
vom zuvorderst fliegenden Lenkflugkörper 12 erkannt und an die anderen Lenkflugkörper
12 weitergegeben, sodass der Markierflugkörper diese Position zur Ausrichtung seines
Markierlasers verwendet.
[0075] FIG 6 zeigt in einem weiteren Ausführungsbeispiel einen der Sensoren 42, 46 des Flugkörpers
12 in einer alternativen Ausführung. Der Sensor 42, 46 umfasst sechs Sensorköpfe 58,
von denen fünf durch ein Abdeckelement 60, beispielsweise eine Metallplatte, abgedeckt
sind. Einer der Sensorköpfe 58 liegt hinter einer Öffnung 62 des Abdeckelements 60,
ist somit in die Umgebung ausgerichtet und kann in die Umgebung schauen und Laserstrahlung
detektieren.
[0076] Die Sensorköpfe 58 sind um eine gemeinsame Achse verschwenkbar, wie in FIG 6 durch
den gekrümmten Pfeil angedeutet ist. Ist der im Moment aktive Sensorkopf 58 zerstört,
kann der Revolver um 60° weitergedreht werden, sodass der nächste Sensorkopf 58 hinter
der Öffnung 62 zu liegen kommt und die Detektierung aufnehmen kann.
[0077] In der Mitte und ebenfalls hinter dem Abdeckelement 60 angeordnet ist der Sensor
44, der die Aufgabe hat, zu erkennen, wenn ein Hochenergielaserstrahl 8 auf den Sensor
42, 46 gerichtet ist.
Bezugszeichenliste
[0078]
- 2
- Fahrzeug
- 4
- Landschaft
- 6
- Lasersystem
- 8
- Laserstrahl
- 10
- Laserquelle
- 12
- Lenkflugkörper
- 14
- Sensorsystem
- 16
- Sensor
- 18
- Steuereinheit
- 20
- Kanister
- 22
- Lenkflügel
- 24
- Aktuator
- 26
- Steuereinheit
- 28
- Raketenmotor
- 30
- Wirkteil
- 32
- Sensor
- 34
- Optik
- 36
- Matrixdetektor
- 38
- Filter
- 40
- Abdeckung
- 42
- Sensor
- 44
- Sensor
- 46
- Sensor
- 48
- Sensor
- 50
- Finne
- 52
- Vertiefung
- 54
- Helixbahn
- 56
- Endgame
- 58
- Sensorkopf
- 60
- Abdeckelement
- 62
- Öffnung
- D
- Flugband
- di
- Abstand
- ϕ
- Winkel zum Laserstrahl
1. Verfahren zum Schützen eines Fahrzeugs (2) vor einem Angriff durch einen von einer
Laserquelle (10) ausgehenden Laserstrahl (8), bei dem ein Lenkflugkörper (12) vom
Fahrzeug (2) aus startet, ein Sensor (42, 44, 46, 48) des Lenkflugkörpers (12) den
Laserstrahl (8) abtastet und der Lenkflugkörper (12) geleitet vom Laserstrahl (8)
auf die Laserquelle (10) zufliegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Sensor (32, 16) ein Bild des Laserstrahls (8) aufnimmt, aus dem Bild eine gerade
Linie des Laserstrahls (8) in der Umgebung und ein definiertes Ende des Laserstrahls
(8) bestimmt wird und der Lenkflugkörper (12) das Ende des Laserstrahls (8) anfliegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein nach vorne blinder Sensor (48) des Lenkflugkörpers (12) den Laserstrahl (8) aus
einer Seitenansicht erfasst.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Lenkflugkörper (12) einen ersten Sensor (32, 46, 48) an einem Lenkflugkörperkopf
und einen zweiten Sensor (42) an einem Rumpfbereich des Lenkflugkörpers (12) aufweist,
wobei zunächst der zweite Sensor (48) Laserstrahlung detektiert und nach einem Defekt
des zweiten Sensors (48) der erste Sensor (32,46, 48) mit der Detektion von Laserstrahlung
beginnt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Lenkflugkörper zwei hintereinander angeordnete Sensoren in einem Lenkflugkörperkopf
aufweist und zunächst der vordere Sensor Laserstrahlung detektiert und nach einem
Defekt des vorderen Sensors dieser mit einem Kopfelement abgeworfen wird und dann
der hintere Sensor Laserstrahlung detektiert.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Sensor (46) des Lenkflugkörpers (12) während des Flugs des Lenkflugkörpers (12)
aus dem Rumpf des Lenkflugkörpers (12) ausgefahren wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Sensor (32, 46) des Lenkflugkörpers (12) durch eine Abdeckung (40) aus einem
Sichtzustand in einen abgedeckten Zustand gebracht wird und das Abdecken in Abhängigkeit
von der Entfernung des Laserstrahls (8) zum Lenkflugkörper (12) erfolgt, wobei
die Abdeckung (40) insbesondere einen intensitätsabhängigen Filter (38) und eine mechanische
Abdeckung (40) aufweist, wobei zur Abdeckung erst der Filter (38) eine Abschattung
eines Sensors (32) bewirkt und danach die mechanische Abdeckung (40) in den Detektionsbereich
des Sensors (32) bewegt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Lenkflugkörper (12) während des Flugs bei abgeblendetem Sensor (32, 46) blinzelt,
indem ein Sensor (44) eine direkte Bestrahlung durch den Laserstrahl (8) sensiert
und ein Abschwenken des Laserstrahls (8) vom Lenkflugkörper (12) erkennt.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Lenkflugkörper (12) bei abgeschaltetem Laserstrahl (8) eine Wärmequelle der Laserquelle
(10) detektiert, das Muster der Wärmequelle mit Daten einer Datenbank vergleicht und
die Wärmequelle bei erfolgreichem Vergleich anfliegt.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Lenkflugkörper (12) in mindestens einem vorbestimmten Sicherheitsabstand (d1) vom Laserstrahl (8) an dem Laserstrahl (8) entlang fliegt.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Lenkflugkörper (12) eine Annäherung des Laserstrahls (8) aus einem Ansteigen
einer detektierten Strahlungsstärke erkennt.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Lenkflugkörper (12) dem Laserstrahl (8) ausweicht wenn dieser sich dem Lenkflugkörper
(12) näher als einen Sicherheitsabstand (d1) annähert, wobei die Ausweichrichtung des Lenkflugkörpers (12) insbesondere abhängig
von der Entfernung und der Annäherungsgeschwindigkeit des Laserstrahls (8) zum Lenkflugkörper
(12) ist und/oder wobei
ein Beginnen eines Ausweichflugs insbesondere abhängig von der Bewegung des Laserstrahls
(12) gemacht wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Lenkflugköper (12) in einer erratischen Flugbahn relativ zur Ausrichtung des
Laserstrahls (8) fliegt.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Lenkflugkörper (12) Daten mit weiteren, die Laserquelle (10) anfliegenden Lenkflugkörpern
(12) austauscht.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Laserquelle (10) durch einen Strahler angestrahlt wird, ein Sensor (32) die Anstrahlstelle
an der Laserquelle (10) erkennt und der Lenkflugkörper (12) sich in seinem Flug an
der Anstrahlstelle orientiert.
16. Lenkflugkörper (12) mit einem Lenksystem (22, 24) und einem Sensor (42, 44, 46, 48)
zum Detektieren von Laserstrahlung eines Laserstrahls (8) und einer Steuereinheit
(26), die dazu vorbereitet ist, den Lenkflugkörper (12) unter Nutzung des Laserstrahls
(8) als Leitstrahl auf eine Laserquelle (10) des Laserstrahls (8) hin zu lenken.