(19)
(11) EP 3 118 799 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.01.2017  Patentblatt  2017/03

(21) Anmeldenummer: 16179862.4

(22) Anmeldetag:  18.07.2016
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
G06Q 30/00(2012.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(30) Priorität: 17.07.2015 DE 102015111659

(71) Anmelder: tarent solutions GmbH
53123 Bonn (DE)

(72) Erfinder:
  • Ebenrett, Kai
    53115 Bonn (DE)
  • Gernhardt, Martin
    53227 Bonn (DE)

(74) Vertreter: RGTH 
Patentanwälte PartGmbB Neuer Wall 10
20354 Hamburg
20354 Hamburg (DE)

   


(54) VERFAHREN UND ANORDNUNG ZUM ÜBERWACHEN UND/ODER STEUERN EINES KAUFVORGANGS IN EINEM LADENGESCHÄFT


(57) In einem Verfahren (500) und einer Anordnung (100) zum Überwachen und/oder Steuern eines Kaufvorgangs in einem Ladengeschäft, durch die ohne Erhöhen der Diebstahlsgefahr oder von Unannehmlichkeiten für Kunden Personal- und/oder Sachkosten gesenkt werden können,
• werden aktuelle Positionsdaten (222), die eine aktuelle Position eines Kunden (405, 407) über der Zeit beinhalten, durch ein vom Kunden mitgeführtes, mobiles Datenperipheriegerät (102) laufend ermittelt,
• werden die ermittelten Positionsdaten laufend an eine zentrale Steuereinheit (104) übertragen,
• wird von der zentralen Steuereinheit wenigstens aus den Positionsdaten eine Steuergröße (327) für eine Steuerung einer Überprüfung tatsächlicher Einkäufe (101) des Kunden bestimmt,
• wird die Steuergröße an wenigstens ein wenigstens einem Angehörigen des Ladengeschäfts verfügbares Datenperipheriegerät (108, 109) übertragen,
• wird durch die Steuergröße eine vom wenigstens einen Angehörigen des Ladengeschäfts vorzunehmende Überprüfung des Kaufvorgangs über das wenigstens eine dem Angehörigen verfügbare Datenperipheriegerät (108, 109) nach Art und/oder Umfang bestimmt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überwachen und/oder Steuern eines Kaufvorgangs in einem Ladengeschäft. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Anordnung zum Durchführen dieses Verfahrens. Ferner betrifft die Erfindung ein von einem Kunden im Ladengeschäft mitzuführendes, mobiles Datenperipheriegerät, eine zentrale Steuereinheit sowie ein wenigstens einem Angehörigen des Ladengeschäfts verfügbares Datenperipheriegerät, die alle zum Gebrauch in einer derartigen Anordnung ausgebildet sind. Schließlich betrifft die Erfindung noch ein Computerprogrammprodukt, eine maschinenlesbare, insbesondere computerlesbare, Datenstruktur und einen maschinenlesbaren, insbesondere computerlesbaren, Datenträger mit Programmteilen zum Ausführen des Verfahrens.

Stand der Technik



[0002] In Handelsunternehmen, insbesondere in Ladengeschäften mit Selbstbedienung im Lebensmittelhandel, werden Kassensysteme und Verfahren zu ihrem Gebrauch verwendet, bei denen ein Einlesen einer Produktkennung, verbreitet in Form eines Strichcodes, an von einem Kunden zum Kauf ausgewählten Produkten und ein Bezahlvorgang durch Kassenpersonal an einer Kasse des Ladengeschäfts durchgeführt wird. Bei derartigen Verfahren ist es in der Regel notwendig, dass der Kunde alle zu kaufenden Produkte auf ein Kassenband legt und der Strichcode einzeln durch das Kassenpersonal eingelesen - d.h. gescannt - wird. Nach Abschluss des Einlesens der Produktkennungen aller von dem Kunden zum Kauf ausgewählten Produkte erfolgt der Bezahlvorgang.

[0003] Dieses Verfahren verursacht dem Handel entsprechende Sachkosten für die Anschaffung der Kassensysteme und Personalkosten für den Einlese- und Bezahlvorgang. Diese Kosten können nicht im gleichen Maßstab flexibel angepasst werden, wie die Anzahl der Kunden über der Zeit, z.B. der Tageszeit bzw. einer Öffnungszeit des Ladengeschäfts, variiert. Beispielsweise können sich während Zeiten starken Kundenandrangs lange Schlangen vor der oder den Kassen bilden, weil nicht genug Personal und/oder Kassen verfügbar sind. Die Bildung dieser Warteschlangen führt zu Unannehmlichkeiten für die Kunden, durch die letztlich Umsatzverluste ausgelöst werden können. Andererseits kann es beispielsweise vorkommen, dass während Zeiten geringen Kundenaufkommens die verfügbaren Kassen nicht ausgenutzt werden, d.h. in diesen Zeiten steht den entsprechenden Sach- und ggf. Personalkosten kein Umsatz gegenüber, so dass sich die Rentabilität des Handelsunternehmens verschlechtert.

[0004] Um der Herausforderung insbesondere der nicht ausreichend variablen Personalkosten zu begegnen, setzen Handelsunternehmen Verfahren ein, bei denen der Kunde die Produktkennungen der zu kaufenden Produkte selbst ins Kassensystem einliest und an einer Selbstbedienungskasse bezahlt. Zwar ergibt sich dabei weiterhin der Nachteil, dass für die Anschaffung des Kassensystems Sachkosten entstehen, die nicht im gleichen Maße flexibel angepasst werden können, wie das Kundenaufkommen zeitlich schwankt, doch lassen sich die Personalkosten für eine Überwachung der Selbstbedienungskassen bei diesen Verfahren besser dem Kundenaufkommen anpassen als bei einem durch Personal bedienten Kassensystem. In der Praxis zeigt sich jedoch eine mit Verringerung der Personalkosten für die Überwachung der Selbstbedienungskassen steigende Diebstahlsgefahr, der auch mit einer im Wesentlichen nur zufälligen, stichprobenartigen Überprüfung der Kunden durch das verfügbare Personal nicht mit der erwünschten Wirksamkeit begegnet werden kann.

[0005] Die US 2015/0051994 A1 offenbart ein Einkaufssystem, welches es Benutzern gestattet, Gegenstände vor einem Einkauf, bspw. online, auszuwählen, wobei eine Einkaufsliste vom System gespeichert wird, wobei das System einen Benutzer an eine Selbstbedienungskasse leitet, wenn der Benutzer einige oder alle Gegenstände nicht im Voraus online bezahlt hat.
Im Stand der Technik gibt es aktuell keine zufriedenstellende technische Lösung für den Bezahlvorgang im stationären Handel, welche für den Endkunden geringe Wartezeiten und für den Einzelhändler geringe Kosten gewährleistet, insbesondere wenn man die Möglichkeiten im Online-Handel gegenüberstellt. Aus dem Stand der Technik bekannte Online-Bezahlverfahren können im stationären Handel in Ladengeschäften mit Selbstbedienung nicht eingesetzt werden, da es keine Sicherheit gibt, dass der Endkunde seine Waren insbesondere vollständig bezahlt. Technologien unter Verwendung von RFID-Sendern und Empfängern sind gerade im Lebensmitteleinzelhandel wegen zu hoher Kosten im Verhältnis zu geringen Margen nicht praktikabel oder wirtschaftlich.

[0006] Bei dem bekannten Verfahren wird nicht sichergestellt, dass ein Warenkorb des Benutzers vollständig bezahlt wird, insbesondere wenn der Benutzer nicht, wie beim bekannten Verfahren vorausgesetzt, sämtliche Gegenstände des Warenkorbs selbsttätig einscannt bzw. registriert. Insbesondere findet kein Abgleich, bzw. keine Überprüfung des tatsächlichen Warenkorbs mit der Einkaufsliste statt.

Darstellung der Erfindung: Aufgabe, Lösung, Vorteile



[0007] Die Erfindung hat die Aufgabe, ein Verfahren und eine Anordnung zum Überwachen und/oder Steuern eines Kaufvorgangs in einem Ladengeschäft zu schaffen, durch die Personal- und/oder Sachkosten gesenkt werden können, ohne die Diebstahlsgefahr oder die Unannehmlichkeiten für die Kunden zu erhöhen.

[0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Überwachen und/oder Steuern eines Kaufvorgangs in einem Ladengeschäft, wobei
  • aktuelle Positionsdaten, die eine aktuelle Position eines Kunden über der Zeit beinhalten, insbesondere eine aktuelle Position innerhalb des Ladengeschäfts, durch ein vom Kunden mitgeführtes, insbesondere im Ladengeschäft mitgeführtes, mobiles Datenperipheriegerät, insbesondere Mobiltelefon, bevorzugt Smartphone, laufend ermittelt werden,
  • die ermittelten Positionsdaten laufend an eine zentrale Steuereinheit übertragen werden, insbesondere abhängig von der aktuellen Position, bevorzugt nur bei einer aktuellen Position innerhalb des Ladengeschäfts,
  • von der zentralen Steuereinheit wenigstens aus den Positionsdaten eine Steuergröße geeignet für eine Steuerung einer Überprüfung tatsächlicher Einkäufe des Kunden bestimmt, insbesondere laufend bestimmt, wird,
  • die Steuergröße an wenigstens ein wenigstens einem Angehörigen des Ladengeschäfts verfügbares Datenperipheriegerät übertragen, insbesondere laufend übertragen, wird,
  • wobei in Abhängigkeit von dem aktuellen Wert der Steuergröße (327) vom Datenperipheriegerät (108, 109) bestimmte Anzeigen bzw. Signale ausgegeben und/oder bestimmte Eingaben gefordert werden, welche geeignet sind, eine vom wenigstens einen Angehörigen des Ladengeschäfts vorzunehmende Überprüfung des Kaufvorgangs nach Art und/oder Umfang zu bestimmen,
  • und wobei ein Freigeben und/oder ein Bestimmen einer Art des Bezahlens, insbesondere ein Bezahlen an einer Kasse mit einer Kreditkarte oder in bar oder elektronisch über das mobile Datenperipheriegerät (102), von der zentralen Steuereinheit (104) und/oder dem wenigstens einen dem Angehörigen des Ladengeschäfts verfügbaren Datenperipheriegerät (108, 109) abhängig von einem aktuellen Wert der Steuergröße (327) erfolgt.


[0009] Dabei umfasst der Kaufvorgang in der im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung verwendeten Bedeutung dieses Begriffs die Schritte
  • Auswählen des Einkaufs, wozu insbesondere ein Aufsuchen, d.h. Betreten, des Ladengeschäfts durch den Kunden und darin der Bereiche, in denen einzukaufende, d.h. zum Kauf ausgewählte bzw. auszuwählende, Produkte bereitliegen, sowie der Vorgang des Auswählens und/oder Entscheidens zum Kauf zählen;
  • Tätigen des Einkaufs, wozu ein Ansichnehmen der zum Kauf ausgewählten Produkte, die damit zum tatsächlichen Einkauf des Kunden werden, sowie bevorzugt ein Verbringen dieses tatsächlichen Einkaufs in einen physischen Warenkorb zählen, d.h. insbesondere ein Entnehmen der zum Kauf ausgewählten Produkte z.B. aus einem Warenregal des Ladengeschäfts und ein Verbringen der Produkte in den Einkaufswagen des Kunden;
  • Bezahlen.


[0010] Alle diese Schritte werden mit dem erfindungsgemäßen Verfahren überwacht und/oder gesteuert.

[0011] Die durch das vom Kunden mitgeführte, insbesondere im Ladengeschäft mitgeführte, mobile Datenperipheriegerät ermittelten Positionsdaten umfassen die jeweils aktuelle Position, d.h. Ortskoordinaten, des vom Kunden mitgeführten, mobilen Datenperipheriegeräts sowie den Zeitpunkt, zu dem diese Position ermittelt, d.h. durch das vom Kunden mitgeführte, mobile Datenperipheriegerät eingenommen wurde. Der Einfachheit halber wird diese Position bzw. werden diese Positionsdaten im Folgenden stets auch als die Positionsdaten des Kunden verstanden, da davon ausgegangen wird, dass der Kunde das mobile Datenperipheriegerät ununterbrochen mitführt. Ist also im Folgenden nur der Begriff Position oder Position des Kunden genannt, ist damit immer die Position des Kunden umschrieben, die als die Position des vom Kunden mitgeführten, insbesondere im Ladengeschäft mitgeführten, mobilen Datenperipheriegeräts, kurz auch als Kundenperipheriegerät bezeichnet, ermittelt wurde, von dem angenommen wird, dass der Kunde es dauerhaft bei sich führt.

[0012] Zur Bestimmung der Position, d.h. Ortskoordinaten, des vom Kunden mitgeführten, mobilen Datenperipheriegeräts sind unterschiedliche Verfahren und Einrichtungen nutzbar, bevorzugt solche, die unter dem Sammelbegriff der Gebäudenavigation an sich bekannt sind. Bevorzugte Beispiele sind die sogenannte Sensoranalyse, die Triangulation, die Multilateration oder die Berechnung der Nähe eines Signaltransmitters. Eine satellitengestützte Ortung, z.B. mit dem sogenannten "Global Positioning System" - kurz: GPS - ist innerhalb von Gebäuden nicht anwendbar und wird daher zum Gebrauch mit dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht bevorzugt.

[0013] Bei der Sensoranalyse handelt es sich um ein Verfahren, das nachstehend im Zusammenhang mit den Ausführungsbeispielen näher beschrieben ist und auf einer Signalstärkemessung von Signalen im Ladengeschäft verteilt aufgestellter Sende-/Empfangsstationen - sogenannten "WLAN Access Points" - eines sogenannten "Wireless Local Area Networks", kurz: WLAN, und/oder Sende-/Empfangseinheiten, die mit der sogenannnten "Bluetooth"-Technik arbeiten und dementsprechend "Bluetooth"-Signale aussenden, beruht. Diese wird zur Erhöhung der Genauigkeit der Positionsbestimmung kombiniert mit einer Auswertung von Sensoren, die im Kundenperipheriegerät vorgesehen sind - insbesondere in vielen Mobiltelefonen, bevorzugt in Smartphones. Dabei handelt es sich vorzugsweise um einen oder mehrere Beschleunigungssensoren, Drehbeschleunigungssensoren und/oder Magnetometer, d.h. elektronische Kompasseinrichtungen.

[0014] Die Triangulation und die Multilateration sind ebenfalls für die Positionsbestimmung in geschlossen Räumen und damit hier insbesondere innerhalb eines Ladengeschäfts anwendbar. Da bei ihnen jedoch signalstörende Objekte, z.B. Wände, Regale und dergleichen, die eine Verfälschung der Positionsbestimmung verursachen können, nicht berücksichtigt werden, ist bei Anwendung dieser Verfahren mit größeren Fehlern zu rechnen, weshalb sie hier weniger bevorzugt werden.

[0015] Die Berechnung der Position auf Grundlage der Nähe bzw. des Vorhandenseins eines Signaltransmitters, auch als "Proximity Approach" bezeichnet, ist die einfachste und meist bevorzugte Lösung. Hierbei wird das Erkennen eines bestimmten Signaltransmitters mit einer bestimmten Signalstärke genutzt. In einem Beispiel wird die Signalstärke von "Bluetooth"-Signalen, die von einem sogenannten iBeacon gesendet werden, d.h. einer bestimmten Form einer an einem Eingang des Ladengeschäfts installierten Funkbake, wie sie in einem diesbezüglichen Eintrag in der Internet-Enzyklopädie "Wikipedia" - vgl. den Internetauftritt "http://de.wikipedia.org/wiki/iBeacon", Eintrag gelesen am 12.06.2015 um 13:24 Uhr - beschrieben ist, vom Kundenperipheriegerät mit einer bestimmten Signalstärke gemessen und identifiziert. Daraus kann geschlossen werden, dass der Kunde eine Position in der Nähe des Eingangs einnimmt bzw. dass er das Ladengeschäft betritt. Die Messtoleranz bei dieser Positionsbestimmung ist allerdings mit mehr als 10 Metern nicht ausreichend für die Überwachung des Bezahlvorgangs. Daher wird bevorzugt auf eine Kombination unterschiedlicher Messverfahren zurückgegriffen.

[0016] Bevorzugt erfolgt die Bestimmung der Kundenposition zusätzlich über eine Sensorik im Kunden- oder Datenperipheriegerät, insbesondere im Mobiltelefon, sowie über die Nutzung von Information bezüglich des Aufbaues des Ladengeschäfts, insbesondere wo sich Regale, Artikel und Wege befinden. Die Nutzung von Information bezüglich des Aufbaues des Ladengeschäfts erfolgt bevorzugt mit einer sogenannten Occupancy-Grid-Map.

[0017] Bei aus dem Stand der Technik bekannten Methoden zur Bestimmung der Kundenposition wird nur eine sehr grobe Genauigkeit von 5 bis 10 Metern oder mehr erzielt. Eine solche Genauigkeit ist zwar ausreichend um dem Kunden standortbasierte Werbung anzuzeigen (über z.B. Local-Based-Push-Notification), aber nicht um ein Checkout-Verfahren, bzw. einen Kaufvorgang abzusichern. Bei dem Verfahren wird durch die Verwendung genauer Positionsdaten, welche bevorzugt eine Positionsbestimmung mit einer Auflösung von weniger als 5 Metern, besonders bevorzugt von weniger als 3 Metern oder weniger als 2 Metern, ermöglichen, sichergestellt, dass ein Kunde die von ihm ausgewählten Waren vollständig bezahlt und/oder dass eine Überprüfung der tatsächlichen Einkäufe des Kunden, insbesondere durch einen Angehörigen des Ladengeschäfts, stattfindet.

[0018] Die laufende Ermittlung der Positionsdaten bedeutet, dass diese in vorbestimmter zeitlicher Abfolge wiederholt ermittelt werden, d.h. in vorbestimmtem Zeitrhythmus, insbesondere periodisch wiederkehrend, wobei die Ermittlung bevorzugt in so kurzen Zeitabständen zwischen den einzelnen Zeitpunkten, zu denen die Positionen bestimmt werden, erfolgt, dass eine lückenlose Verfolgung von Aufenthaltsorten und - zeiten, d.h. Aufenthaltsdauern des Kunden an bestimmten Positionen, unter Berücksichtigung seiner Bewegungsgeschwindigkeit, insbesondere im Ladengeschäft, möglich ist. Diese Aufenthaltsorte und -dauern des Kunden ergeben sich unmittelbar aus der zeitlichen Abfolge von Positionsdaten, d.h. in der Folge, in der sie ermittelt werden.

[0019] Bevorzugt wird die Aufenthaltsdauer des, insbesondere vom Kunden mitgeführten, Datenperipheriegeräts innerhalb mindestens einem eine vorbestimmte Position innerhalb des Ladengeschäfts umgebenden vorbestimmten Bereich gemessen und/oder gespeichert. Die Aufenthaltsdauer ist das Zeitintervall zwischen dem Eintreten des Datenperipheriegeräts in den vorbestimmten Bereich und dem Verlassen des Datenperipheriegeräts des vorbestimmten Bereichs. Ferner kann bevorzugt eine Anzahl der Aufenthalte des Datenperipheriegeräts in dem mindestens einen vorbestimmten Bereich gemessen und aufgezeichnet oder gespeichert werden.

[0020] Als Ladengeschäft ist im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung jede Art von Verkaufs- oder Vertriebseinrichtung umschrieben, in der Produkte zum Verkauf an Kunden für diese zur Einsichtnahme und/oder Auswahl bereitgestellt werden. Insbesondere sind damit derartige Einrichtungen mit Selbstbedienung umschrieben.

[0021] Das Kundenperipheriegerät dient der Ein-/Ausgabe von Daten durch den Kunden. Als derartiges Peripheriegerät dient bevorzugt ein Mobiltelefon, besonders bevorzugt ein sogenanntes Smartphone, das mit einer Einrichtung zur Positionsbestimmung sowie für eine Datenübermittlung ausgestattet ist. Diese Einrichtung ist derart auszugestalten, dass damit die Ermittlung der Position mit Hilfe an sich bekannter Einrichtungen und Verfahren der Innenraumnavigation, d.h. Gebäudenavigation, ermöglicht wird.

[0022] Die ermittelten Positionsdaten werden laufend, d.h. bevorzugt in der vorbestimmten zeitlichen Abfolge wiederholt, in der sie ermittelt werden, d.h. in vorbestimmtem Zeitrhythmus, insbesondere periodisch wiederkehrend, an die auch als Zentralrechner bezeichnete zentrale Steuereinheit übertragen. Diese Übertragung kann insbesondere abhängig von der aktuellen Position vorgenommen werden. Bevorzugt erfolgt die Übertragung nur bei einer aktuellen Position innerhalb des Ladengeschäfts, da sie für das Überwachen und Steuern des Kaufvorgangs nur dort von Bedeutung ist. So kann für die Übertragung erforderlicher Datenverkehr auf ein nötiges Mindestmaß begrenzt werden.

[0023] Der Zentralrechner ermittelt aus den an ihn übertragenen Positionsdaten und ggf. weiteren Daten, die nachfolgend noch beschrieben werden, zu jedem Kunden individuell die auch als Vertrauenswürdigkeitsindex, kurz: V-Index, bezeichnete Steuergröße. Auch die Ermittlung der Steuergröße aus den ermittelten und übertragenen Positionsdaten wird insbesondere laufend, bevorzugt in der vorbestimmten zeitlichen Abfolge wiederholt, in der die Positionsdaten ermittelt und/oder übertragen werden, d.h. im vorbestimmten Zeitrhythmus, insbesondere periodisch wiederkehrend, vorgenommen. Die Steuergröße dient einer Steuerung einer Überprüfung des tatsächlichen Einkaufs des Kunden, d.h. der Gesamtheit des von ihm aktuell ausgewählten und getätigten Einkaufs, also der Gesamtheit der Produkte, die er physisch z.B. in einen Warenkorb oder Einkaufswagen gelegt hat. Diese Gesamtheit wird auch als physischer Warenkorb bezeichnet. Die Steuergröße ist dabei ein Maß für eine aktuelle Vertrauenswürdigkeit des individuellen Kunden, d.h. ein Maß für die Notwendigkeit, bei diesem Kunden eine Überprüfung seines aktuell getätigten, tatsächlichen Einkaufs - seines physischen Warenkorbs - vorzunehmen. Bevorzugt ist dabei die Vertrauenswürdigkeit des Kunden umso größer und damit eine Notwendigkeit einer Überprüfung des tatsächlichen Einkaufs des Kunden umso geringer, je größer die Steuergröße - der V-Index - bemessen ist.

[0024] Ferner kann die Steuereinheit bevorzugt dazu ausgebildet sein, die Steuergröße zu verringern oder zu verkleinern oder zu vergrößern oder zu erhöhen, wenn die Aufenthaltsdauer des Datenperipheriegeräts innerhalb des mindestens einen vorbestimmten Bereichs einen vorbestimmten Schwellwert überschreitet und/oder wenn die Anzahl der Aufenthalte des Datenperipheriegeräts in dem mindestens einen vorbestimmten Bereich eine vorbestimmte Anzahl überschreitet.

[0025] Beispielsweise kann die vom vorbestimmten Bereich umgebene vorbestimmte Position innerhalb des Ladengeschäfts eine Position beziehungsweise ein Standort einer, insbesondere diebstahlsgefährdeten, Ware sein. Die Steuereinheit ist dann bevorzugt dazu ausgebildet, die Steuergröße, insbesondere der Vertrauenswürdigkeitsindex, zu verringern, wenn die Aufenthaltsdauer des, insbesondere vom Kunden mitgeführten, Datenperipheriegeräts und oder die Anzahl der Aufenthalte des Datenperipheriegeräts innerhalb des die vorbestimmte Position umgebenden vorbestimmten Bereichs einen vorbestimmten Schwellwert überschreitet.

[0026] Die Steuergröße wird von der zentralen Steuereinheit - dem Zentralrechner - an wenigstens ein Datenperipheriegerät übertragen, das wenigstens einem Angehörigen des Ladengeschäfts zur Verfügung steht. Bevorzugt erfolgt auch diese Übertragung laufend im vorbeschriebenen Sinn, besonders bevorzugt in demselben Zeitrhythmus wie die Ermittlung der Positionsdaten, so dass dem Angehörigen des Ladengeschäfts stets aktualisierte Daten zur Verfügung gestellt werden. Als Angehöriger des Ladengeschäfts ist hier im weitesten Sinne jede Person zu verstehen, die in einer beliebigen Weise im Dienst und/oder Auftrag eines Inhabers des Ladengeschäfts stehend auf eine beliebige Art mit einer Überprüfung des Kaufvorgangs betraut ist, also außer dem Inhaber bzw. Händler selbst auch jedes Mitglied des Personals, jeder Mitarbeiter, jede Aufsicht, jeder Kassierer, Packer, Sicherheitspersonal, Detektiv oder dergleichen.

[0027] Das wenigstens eine dem wenigstens einen Angehörigen des Ladengeschäfts zur Verfügung stehende Datenperipheriegerät, im Folgenden auch als Händlerperipheriegerät bezeichnet, kann sowohl wie das Kundenperipheriegerät als mobile Einheit ausgebildet sein und wird dann nachfolgend auch als Personalperipheriegerät bezeichnet, oder es ist ortsfest im Ladengeschäft angeordnet, z.B. in einem Kassenbereich des Ladengeschäfts oder in einer, vorzugsweise unmittelbaren, Umgebung dieses Kassenbereichs, einem Aufsichtsraum oder dergleichen, und wird dann nachfolgend auch als Kontrollperipheriegerät bezeichnet. Dieses Händlerperipheriegerät, und zwar sowohl in der Ausgestaltung als Personalperipheriegerät wie auch als Kontrollperipheriegerät, dient der Ein- und/oder Ausgabe von Daten durch bzw. an den Angehörigen des Ladengeschäfts.

[0028] Der vom Zentralrechner an das wenigstens eine Händlerperipheriegerät laufend übertragene aktuelle Wert der Steuergröße steuert dort die vom Angehörigen des Ladengeschäfts über dieses Händlerperipheriegerät vorzunehmende Überprüfung des Kaufvorgangs, indem in Abhängigkeit von diesem aktuellen Wert der Steuergröße vom Händlerperipheriegerät bestimmte Anzeigen bzw. Signale ausgegeben und/oder bestimmte Eingaben gefordert werden, auf die der Angehörige des Ladengeschäfts zu reagieren bzw. die er über dieses Händlerperipheriegerät einzugeben hat, um die Überprüfung durchzuführen und bevorzugt abschließend auch zu bestätigen. Dadurch werden Art und/oder Umfang der Überprüfung gesteuert. So kann durch die Steuergröße als Art der Überprüfung bestimmt werden, ob z.B. der tatsächliche Einkauf des Kunden zu überprüfen ist oder ob das Bezahlen kontrolliert werden soll. Als Umfang der Überprüfung kann z.B. vorgegeben werden, ob der tatsächliche Einkauf nur einer oberflächlichen Sichtkontrolle oder dagegen einer gründlichen, detaillierten Nachkontrolle zu unterziehen ist. Auch kann die Art des Bezahlens vorgegeben werden, z.B. ob der Kunde an einer Kasse mit Kreditkarte oder bar bezahlen muss oder ob er das Bezahlen, d.h. den Bezahlvorgang, elektronisch über sein Kundenperipheriegerät abwickeln kann bzw. darf.

[0029] In vorteilhafter Weise werden die Benutzerdaten, insbesondere die Positionsdaten zur Berechnung des Vertrauenswürdigkeitsindex genutzt. Bevorzugt wird der Kunde bei einem, insbesondere niedrigen, Vertrauenswürdigkeitsindex direkt in ein Checkout-Verfahren, welches der Einzelhändler für diese Höhe des Index vorgesehen hat, geleitet. Das heißt, der Kunde wird in ein Verfahren geleitet, welches der vorgegebenen Art des Bezahlens entspricht. In dem Verfahren ist die Nutzung der Benutzerdaten und insbesondere der Benutzerpositionsdaten beim Checkout bzw. beim Bezahlen ein zentrales Element.

[0030] Zudem wird es vorteilhafterweise möglich, Artikel spontan im Ladengeschäft zu kaufen und als Art des Bezahlens ein sogenanntes Online Payment bzw. ein "Online-Bezahlverfahren" durchzuführen. Das Online-Bezahlverfahren ist nicht nur für vorher ausgesuchte und im Voraus zu bezahlende Produkte möglich. Im Fall eines Spontankaufs ist ein Online-Bezahlverfahren bei einem entsprechenden Vertrauenswürdigkeitsindex immer möglich.

[0031] Mit der Freigabe und/oder der Bestimmung einer Art des Bezahlens von der zentralen Steuereinheit und/oder dem wenigstens einen dem Angehörigen des Ladengeschäfts verfügbaren Datenperipheriegerät abhängig von einem aktuellen Wert der Steuergröße wird vom Zentralrechner und/oder von dem wenigstens einen Händlerperipheriegerät abhängig vom aktuellen Wert des V-Indexes vorteilhaft bestimmt, ob der Kunde z.B. das Ladengeschäft durch den "Self-Checkout-Bereich" ohne Überprüfung seines tatsächlichen Einkaufs nach Bezahlen über sein Kundenperipheriegerät verlassen darf oder - ebenfalls über sein Kundenperipheriegerät - an eine Kasse zum Bezahlen per Kreditkarte oder mit Bargeld navigiert wird, d.h. durch einen entsprechenden, auf dem Kundenperipheriegerät angezeigten Hinweis aufgefordert wird, sich dorthin zu begeben. Wahlweise kann das Anzeigen dieses Hinweises selbsttätig vom Zentralrechner ausgelöst oder durch Eingreifen seitens des Angehörigen des Ladengeschäfts mittels des ihm verfügbaren Datenperipheriegeräts, d.h. durch eine diesbezügliche Eingabe auf diesem Datenperipheriegerät, bewirkt werden.

[0032] Die Erfindung ermöglicht dem Kunden eine einfache, schnelle und komfortable Abwicklung des Kaufvorgangs vollständig im Selbstbedienungsverfahren einschließlich des Bezahlens. Kontrollen seines Kaufvorgangs werden auf ein Minimum beschränkt. Dem Inhaber des Ladengeschäfts bzw. Handelsunternehmen ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren eine wirksame Senkung des Aufwands, insbesondere Personalaufwands, für die Durchführung der Überwachung der Kaufvorgänge seiner Kunden und die Durchführung der Bezahlvorgänge, verbunden mit einer Verminderung oder Eindämmung der Diebstahlsgefahr. Dies wird erreicht durch die Möglichkeit, den aktuellen, für jeden Kunden individuell bestimmten V-Index sehr genau und gezielt dem allgemeinen Diebstahlsrisiko bestimmter Produkte oder Produktgruppen einerseits und einem individuellen Kaufverhalten, d.h. einem individuellen, aktuellen Ablauf des Kaufvorgangs des Kunden andererseits anzupassen, so dass Überwachung und Überprüfung gezielter und effektiver vorgenommen werden können.

[0033] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

[0034] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
  • wird ein vom Kunden getätigter tatsächlicher Einkauf von dem vom Kunden im Ladengeschäft mitgeführten, mobilen Datenperipheriegerät als registrierter Einkauf erfasst und zusätzlich an die zentrale Steuereinheit übertragen,
  • wird die Steuergröße von der zentralen Steuereinheit für eine Steuerung eines Abgleichs des tatsächlichen Einkaufs des Kunden mit dem registrierten Einkauf ermittelt, erfolgt wahlweise diese Ermittlung zusätzlich auf Grundlage des registrierten Einkaufs,
  • wird zusätzlich zur Steuergröße auch der registrierte Einkauf des Kunden an das wenigstens eine dem Angehörigen des Ladengeschäfts verfügbare Datenperipheriegerät übertragen und zum Abgleich des tatsächlichen Einkaufs des Kunden mit dem registrierten Einkauf bereitgestellt.


[0035] Der vom Kunden getätigte, tatsächliche Einkauf, d.h. der physische Warenkorb des Kunden und damit die Produkte, die der Kunde im Ladengeschäft z.B. aus dem Warenregal entnimmt und in seinen Einkaufswagen verbringt, wird vom Kundenperipheriegerät erfasst und durch dieses Erfassen zum registrierten Einkauf, auch als digitaler Warenkorb bezeichnet. Der Kaufvorgang umfasst also hierbei zusätzlich den Vorgang des Registrierens des Einkaufs im digitalen Warenkorb. Dieser registrierte Einkauf wird bei der beschriebenen Ausgestaltung der Erfindung zusätzlich an den Zentralrechner übertragen.

[0036] Im Zentralrechner wird der V-Index, der für die Steuerung der Überprüfung der tatsächlichen Einkäufe des Kunden bestimmt ist, nun speziell im Hinblick darauf ermittelt, dass damit eine Steuerung eines Abgleichs des tatsächlichen Einkaufs - dem physischen Warenkorb - des Kunden mit dem registrierten Einkauf - dem digitalen Warenkorb - ermöglicht und vorgenommen wird. Dieser Abgleich kann nun dadurch unmittelbar auf dem Händlerperipheriegerät, also direkt an der Position des Kunden, vom Angehörigen des Ladengeschäfts durchgeführt werden, dass zusätzlich zum V-index auch der registrierte Einkauf des Kunden an das Händlerperipheriegerät übertragen und zum Abgleich des tatsächlichen Einkaufs des Kunden mit dem registrierten Einkauf bereitgestellt wird.

[0037] Wahlweise erfolgt ferner die Ermittlung der Steuergröße im Zentralrechner auch zusätzlich auf Grundlage des registrierten Einkaufs, d.h. der aktuelle Wert der Steuergröße wird durch die Produkte des registrierten Einkaufs mitbestimmt. Dies kann auf unterschiedliche Art vorgenommen werden. So kann z.B. der aktuelle Wert der Steuergröße erhöht und damit signalisiert werden, dass die Notwendigkeit einer Überprüfung verringert wird, wenn nur Produkte in den registrierten Einkauf gelangt sind, für die z.B. eine nur geringe Diebstahlsgefahr gegeben ist. Andererseits kann z.B. ein aus den Positionsdaten zu dem aktuellen Kaufvorgang ermittelter Aufenthalt des Kunden an einer Position innerhalb des Ladengeschäfts, an der und/oder in deren unmittelbarer Umgebung sich in höherem Maße diebstahlsgefährdete Produkte befinden, bei identischem registriertem Einkauf zu einer merklichen Verringerung der Steuergröße und damit zu einer Signalisierung an den Angehörigen des Ladengeschäfts führen, dass dieser Kunde zu überprüfen ist.

[0038] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass von dem vom Kunden im Ladengeschäft mitgeführten, mobilen Datenperipheriegerät an die zentrale Steuereinheit zusätzlich wahlweise weitere Daten übertragen werden betreffend
  • einen vom Kunden geplanten Einkauf, gespeichert im vom Kunden im Ladengeschäft mitgeführten, mobilen Datenperipheriegerät,
  • eine Kundenkennung zum Identifizieren des Kunden,
  • eine Bezahlung des Einkaufs.


[0039] Diese Daten können einzeln oder in beliebiger Zusammenstellung übertragen werden. Der geplante Einkauf, auch Einkaufsliste genannt, ist eine vom Kunden für den aktuellen Kaufvorgang auf seinem Kundenperipheriegerät erstellte Auflistung auszuwählender Produkte, die ihm den Vorgang des Auswählens erleichtern und beschleunigen soll. Die Auswertung des geplanten Einkaufs, insbesondere eine Abweichung des geplanten Einkaufs gegenüber dem registrierten Einkauf oder eine Abweichung der erfassten Aufenthaltsorte, d.h. Positionen, des Kunden im Ladengeschäft von Orten bzw. Bereichen innerhalb des Ladengeschäfts, an denen und/oder in deren unmittelbarer Umgebung sich die im geplanten Einkauf aufgelisteten Produkte befinden, kann eine Veränderung des aktuellen Wertes der Steuergröße, hier z.B. eine Verringerung dieses Wertes, zur Folge haben.

[0040] Die Übermittlung der - individuellen - Kundenkennung des Kunden an den Zentralrechner dient zur Identifizierung des Kunden, insbesondere bei einem Kunden, der das Ladengeschäft wiederholt aufsucht, und wird eingesetzt für die individuelle Bestimmung des V-Indexes. Außerdem muss auch während des jeweils aktuellen Kaufvorgangs sichergestellt sein, dass alle erfassten und ermittelten Daten dem richtigen Kunden zugeordnet werden. Eine derartige Kundenkennung kann mit vom Kundenperipheriegerät gesendeten Kenndaten, z.B. einer Telefonnummer, gebildet werden. Weitere Möglichkeiten der Ausbildung einer Kundenkennung bestehen darin, dass der Kunde sich z.B. über einen Internetauftritt des Handelsunternehmens anmeldet und registrieren lässt und daraufhin eine spezielle, feste Kundenkennung zugeteilt erhält, oder dass der Kunde über eine eindeutige Gerätekennung seines Kundenperipheriegeräts, insbesondere Mobiltelefons, bevorzugt Smartphones, auch als UDID bezeichnet, identifiziert wird.

[0041] Als die Bezahlung betreffende Daten werden insbesondere Angaben über eine Art der Bezahlung, d.h. ob eine Bezahlung z.B. per Kreditkarte oder über das Kundenperipheriegerät erfolgt, Angaben zum Zahlungsbetrag oder weitere Kenndaten, die zur Abwicklung der Bezahlung benötigt werden, übertragen.

[0042] Eine noch weitere bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass
  • eine Übertragung von die Bezahlung betreffenden Daten von dem vom Kunden im Ladengeschäft mitgeführten, mobilen Datenperipheriegerät an den Zentralrechner abhängig von der aktuellen Position ermöglicht wird oder gesperrt ist, insbesondere, dass die Übertragung nur ermöglicht wird, wenn sich das vom Kunden im Ladengeschäft mitgeführte, mobile Datenperipheriegerät in einem vorgegebenen Bereich des Ladengeschäfts, bevorzugt in einem vorgegebenen Abschnitt eines Ausgangsbereichs des Ladengeschäfts, befindet,
    und/oder
  • die Bezahlung vom Zentralrechner und/oder dem wenigstens einen dem Angehörigen des Ladengeschäfts verfügbaren Datenperipheriegerät abhängig von der aktuellen Position des vom Kunden im Ladengeschäft mitgeführten, mobilen Datenperipheriegeräts ermöglicht wird oder gesperrt ist, insbesondere, dass die Bezahlung nur ermöglicht wird, wenn sich das vom Kunden im Ladengeschäft mitgeführte, mobile Datenperipheriegerät in einem vorgegebenen Bereich des Ladengeschäfts, bevorzugt in einem vorgegebenen Abschnitt eines Ausgangsbereichs des Ladengeschäfts, befindet.


[0043] Mit der Abhängigkeit der Übertragung der die Bezahlung betreffenden Daten vom Kundenperipheriegerät an den Zentralrechner von der aktuellen Position, also wiederum der Position des Kundenperipheriegeräts und damit des Kunden, wird einerseits unnötiger Datenverkehr zwischen Kundenperipheriegerät und Zentralrechner unterdrückt, da insbesondere verhindert werden kann, dass der Kunde den Bezahlvorgang schon auslöst, wenn er sich z.B. noch nicht im Kassenbereich des Ladengeschäfts befindet, sondern vielmehr ausschließlich dort eingeleitet werden kann. Dies dient außer der Sicherheit des Handelsunternehmens auch einer übersichtlichen Gliederung des Ablaufs des Kaufvorgangs für den Kunden. Bei dem vorgegebenen Bereich des Ladengeschäfts, bevorzugt dem vorgegebenen Abschnitt eines Ausgangsbereichs des Ladengeschäfts, kann es sich um den genannten Kassenbereich handeln; dieser Bereich kann aber auch durch einen Teil des Kassenbereichs oder einen zusätzlich zu dem Kassenbereich im Ladengeschäft eingerichteten Bereich gebildet sein. In jedem Fall ist der vorgegebene Abschnitt dazu eingerichtet, dass der Kunde dort die Erfassung seines tatsächlichen Einkaufs für den Bezahlvorgang - sofern dies nicht vorzugsweise bereits in Form der Übermittlung des registrierten Einkaufs an den Zentralrechner erfolgt ist - und den Bezahlvorgang oder nur den Bezahlvorgang im Selbstbedienungsverfahren vornehmen kann. Dieser vorgegebene Abschnitt des Ladengeschäfts wird auch als "Self-Checkout-Bereich" bezeichnet.

[0044] Der "Self-Checkout-Bereich" ist der räumliche Bereich im Ladengeschäft, in dem der Bezahlvorgang ausgelöst werden kann und auch ausgelöst wird. Dieser Bereich kann durch den Inhaber des Ladengeschäfts, d.h. das Handelsunternehmen, beliebig festgelegt werden. In den meisten Fällen wird dies ein eigener, räumlicher Bereich im Ausgangsbereich des Ladengeschäfts sein, über den der Kunde das Ladengeschäft verlassen kann, ohne sich in eine Warteschlange vor einer Kasse einreihen zu müssen. Ebenso ist aber möglich, dass eine normale Kasse (mit oder ohne Personal) eine Zusatzfunktion als "Self-Checkout-Bereich" erhält. Die wesentliche Merkmalsunterscheidung ist, dass in einem "Self-Checkout-Bereich" mehrere Personen gleichzeitig ohne Kommunikation mit einem Angehörigen des Ladengeschäfts, insbesondere einem Kassierer, bezahlen können.

[0045] Wahlweise oder zusätzlich kann auch die Bezahlung, d.h. der Bezahlvorgang selbst, vom Zentralrechner und/oder dem wenigstens einen Händlerperipheriegerät abhängig von der aktuellen Position des Kunden ermöglicht, d.h. freigegeben, oder gesperrt werden. Insbesondere wird die Bezahlung nur ermöglicht, wenn sich das Kundenperipheriegerät in einem vorgegebenen Bereich des Ladengeschäfts, bevorzugt in einem vorgegebenen Abschnitt eines Ausgangsbereichs des Ladengeschäfts, besonders bevorzugt dem "Self-Checkout-Bereich", befindet, so dass für den oder die Angehörigen des Ladengeschäfts eine Überwachung und/oder Überprüfung vereinfacht wird.

[0046] Ferner kann bevorzugt vorgesehen sein, dass ein Kunde durch eine Barriere-Einrichtung, beispielsweise eine Auslass-Schranke und/oder ein Drehkreuz, am Verlassen des Ladengeschäfts gehindert wird, wenn er nicht bezahlt hat. Die Barriere-Einrichtung interagiert dazu bevorzugt mit der zentralen Steuereinheit. Bevorzugt ist die zentrale Steuereinheit ausgebildet, in Abhängigkeit von den aktuellen Positionsdaten und/oder dem Wert der Steuergröße und/oder weiteren an die zentrale Steuereinheit, insbesondere vom von dem Kunden mitgeführten Datenperipheriegerät, übertragenen Daten, wie Daten betreffend einen vom Kunden geplanten Einkauf, eine Kundenkennung zum Identifizieren des Kunden, eine Bezahlung des Einkaufs und/oder Daten betreffend Informationen, ob eine Bezahlung stattgefunden hat, die Barriere-Einrichtung zu schließen oder zu sperren oder umgekehrt zu öffnen oder freizugeben.

[0047] Hierdurch kann vorteilhafterweise sichergestellt werden, dass der Kunde seine ausgewählten Produkte, bzw. die Waren des physischen Warenkorbs, tatsächlich bezahlt. Nach einer bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden vom wenigstens einen dem Angehörigen des Ladengeschäfts verfügbaren Datenperipheriegerät
  • der registrierte Einkauf und/oder
  • der aktuelle Wert der Steuergröße und/oder
  • die aktuelle Position, d.h. die aktuelle Position des Kunden, d.h. des Kundenperipheriegeräts, insbesondere innerhalb des Ladengeschäfts, und/oder
  • eine Information zum Bezahlen
angezeigt. Bevorzugt kann also auf dem Händlerperipheriegerät eine die für den Kunden individuell vorbestimmte Art des Bezahlens, wie sie vorstehend erläutert ist, betreffende Anzeige ausgegeben werden. Die wahlweise oder zusätzlich in beliebiger Kombination durch das Händlerperipheriegerät anzuzeigenden Signale bzw. Daten dienen dazu, dem Angehörigen des Ladengeschäfts den Kaufvorgang des Kunden übersichtlich darzustellen. Insbesondere kann dieser Kaufvorgang auf dem Händlerperipheriegerät in der Form einer Kombination angezeigt werden, die einen Lageplan des Ladengeschäfts, in dem die Position des Kunden markiert ist, und eine Darstellung seines registrierten Einkaufs umfasst.

[0048] Nach einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der registrierte Einkauf durch Einlesen einer Produktkennung des tatsächlichen Einkaufs mittels des Kundenperipheriegeräts erfasst. Bei der Produktkennung handelt es sich bevorzugt um einen Strichcode, wie er standardmäßig an sehr vielen Produkten bzw. deren Verpackungen angebracht, insbesondere aufgedruckt, und z.B. im Lebensmittelhandel Grundlage einer Registrierung von Waren und auch der Bezahlvorgänge ist. Ferner können auch Produktkennungen beliebiger anderer Arten und Ausgestaltungen eingesetzt werden, wie z.B. sogenannte QR-Codes, die wie die Strichcodes an Produkten bzw. deren Verpackungen angebracht, insbesondere aufgedruckt, sind, oder es können über die sogenannte "Near Field Communication", kurz: NFC, funktechnisch auslesbare, elektronische Etiketten vorgesehen sein. Das Kundenperipheriegerät ist entsprechend mit dazu passenden Leseeinrichtungen ausgestattet. Vorteilhaft ist in diesem Zusammenhang, dass bereits viele Mobiltelefone, insbesondere sogenannte "Smartphones", mit Leseeinrichtungen für Strichcodes und/oder QR-Codes und/oder NFC ausgestattet sind und daher für das erfindungsgemäße Verfahren sofort genutzt werden können, vorzugsweise nach Installation eines entsprechenden Anwenderprogramms - einer sogenannten "App". Dies hilft, apparativen Aufwand und Kosten für die Einführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gering zu halten. Der Einsatz solcher Leseeinrichtungen ermöglicht eine einfache, schnelle und fehlersichere Registrierung des tatsächlichen Einkaufs, d.h. des physischen Warenkorbs, zum Erstellen des registrierten Einkaufs, d.h. des digitalen Warenkorbs, mittels des Kundenperipheriegeräts.

[0049] Als eine weitere Form einer Produktkennung kann auch das Produkt selbst dienen, dessen Gestalt - bzw. die Gestalt der Verpackung - über eine Bildaufnahmeeinrichtung, insbesondere Kamera, am Kundenperipheriegerät und eine nachfolgende Bilderkennung erfassbar ist. Mobiltelefone, insbesondere Smartphones, sind bereits heute serienmäßig mit Kameras ausgestattet, so dass eine Nutzung dieser Form der Produktkennung bereits möglich ist; da jedoch für die Bilderkennung eine sehr hohe Bildauflösung der Kamera und eine umfangreiche Signalverarbeitung und Signalauswertung benötigt wird, sind hier Mobiltelefone, insbesondere Smartphones, mit dementsprechend leistungsfähiger Ausstattung zu bevorzugen.

[0050] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden von der zentralen Steuereinheit für die Ermittlung eines aktuellen Wertes der Steuergröße zusätzlich wahlweise folgende weitere Daten einzeln oder in Kombination herangezogen:
  • die Kundenkennung zum Identifizieren des Kunden,
  • Aufenthaltsorte und Aufenthaltsdauern des Kunden, insbesondere innerhalb des Ladengeschäfts, abgeleitet aus den laufenden, aktuellen Positionsdaten,
  • der für den aktuellen Kaufvorgang vom Kunden geplante Einkauf, gespeichert im vom Kunden im Ladengeschäft mitgeführten, mobilen Datenperipheriegerät,
  • eine Gesamtheit aller von allen Kunden bisher an die zentrale Steuereinheit übertragenen geplanten Einkäufe,
  • eine Gesamtheit aller von allen Kunden bisher registrierten Einkäufe,
  • eine Gesamtheit von Ergebnissen der Abgleiche zwischen registrierten und tatsächlichen Einkäufen im Rahmen der Nachkontrollen,
  • Standorte aller Produkte im Ladengeschäft,
  • Diebstahlrisiken der einzelnen Produkte oder Produktgruppen.


[0051] Das Auswerten dieser Daten - einzeln oder in beliebiger Kombination untereinander und mit den bereits voraufgehend genannten Daten - durch den Zentralrechner ermöglicht es, den V-Index sehr präzise und individuell für den einzelnen Kunden und seinen aktuellen Einkauf anzupassen.

[0052] Dabei dient die - individuelle - Kundenkennung des Kunden wie bereits erläutert der Identifizierung des Kunden außer während seines Aufenthalts im Ladengeschäft beim aktuellen Einkauf auch der Wiedererkennung eines Kunden, der das Ladengeschäft wiederholt aufsucht, und wird eingesetzt für die individuelle Bestimmung und Zuordnung des V-Indexes. So kann z.B. der V-Index für einen bisher nicht bekannten Neukunden routinemäßig auf einen vorgebbaren Anfangswert gesetzt werden, der vorzugsweise so niedrig bemessen ist, dass der Neukunde z.B. standardmäßig nachkontrolliert und/oder zum Bezahlen an eine mit Personal besetzte Kasse geleitet wird. Bei einem bereits registrierten Kunden, also einem Stammkunden, durch dessen Verhalten bei voraufgegangenen Kaufvorgängen bereits eine, möglicherweise beträchtliche, Steigerung des Wertes des V-Indexes vorgenommen wurde, wird als Anfangswert des V-Indexes für den aktuellen Einkauf bevorzugt der zuletzt - beim vorangegangenen Kaufvorgang - erreichte Wert des V-Indexes herangezogen.

[0053] Wie bereits vorstehend umrissen, dienen Erfassung und Auswertung des Aufenthaltsorts und der Aufenthaltsdauer des Kunden, d.h. sein Bewegungsprofil im Ladengeschäft, bei seinem aktuellen Einkauf dazu, die Diebstahlsgefahr und damit die Notwendigkeit einer Überprüfung des Kunden und seines tatsächlichen Einkaufs einzustufen. Dieses Bewegungsprofil kann insbesondere verglichen werden mit den Diebstahlrisiken der einzelnen Produkte oder Produktgruppen, wozu außerdem die Standorte aller Produkte im Ladengeschäft, d.h. Verkaufsraum, vom Zentralrechner erfasst sein müssen und entsprechend ausgewertet werden, d.h. es erfolgt eine Verknüpfung der Standorte der Produkte, ihres jeweiligen Diebstahlrisikos und des aktuellen Bewegungsprofils des Kunden. Diese Verknüpfung kann weiterhin mit dem geplanten Einkauf abgeglichen werden, um z.B. Abweichungen des Bewegungsprofils des Kunden bei seinem aktuellen Einkauf von einer für seinen aktuell geplanten Einkauf idealen Route, d.h. einem dafür idealen Bewegungsprofil, insbesondere einer dafür kürzesten Route durch das Ladengeschäft, zu ermitteln. Diese Abweichungen können z.B. dahingehend ausgewertet werden, dass der aktuelle Wert des V-Indexes um einen vorgebbaren Betrag herabgestuft wird.

[0054] Neben diesen Daten, die zur individuellen Bestimmung des aktuellen Wertes des V-Indexes für den individuellen Kunden bei seinem aktuellen Kaufvorgang ausgewertet werden, dienen
  • die Gesamtheit aller von allen Kunden, insbesondere einschließlich des augenblicklichen, d.h. aktuellen, Kunden und seines aktuellen Kaufvorgangs, bisher an die zentrale Steuereinheit übertragenen geplanten Einkäufe,
  • die Gesamtheit aller von allen Kunden, insbesondere einschließlich des augenblicklichen, d.h. aktuellen, Kunden und seines aktuellen Kaufvorgangs, bisher registrierten Einkäufe, d.h. digitalen Warenkörbe, und
  • die Gesamtheit der Ergebnisse der bisher durchgeführten Abgleiche zwischen registrierten und tatsächlichen Einkäufen im Rahmen der Nachkontrollen, ebenfalls für alle Kunden,
bevorzugt auch zum Erstellen einer statistischen Verteilung eines Verhaltens der Gesamtheit aller Kunden. Es kann damit z.B. ein durchschnittliches oder typisches Verhalten, z.B. Bewegungsprofil, eines durchschnittlichen, d.h. normalen, Kunden beim Kauf bestimmter Produkte ermittelt werden. Dieses kann vorteilhaft als Grundlage für eine Bewertung eines aktuellen Kaufvorgangs eines individuellen Kunden herangezogen werden. Beispielsweise könnte so eine typische Aufenthaltsdauer eines durchschnittlichen Kunden beim Kauf eines bestimmten Produkts an einer bestimmten Position im Ladengeschäft ermittelt werden, die dann als Vergleichsgröße der aktuellen Aufenthaltsdauer des individuellen Kunden bei seinem aktuellen Kaufvorgang herangezogen wird. Auch könnte für z.B. einen Stammkunden eine solche statistische Vergleichsgröße individuell aus ausschließlich seinen vergangenen Kaufvorgängen ermittelt werden. Dies ermöglicht die Schaffung einer verlässlichen Bewertungsgrundlage fürjeden individuellen Kunden.

[0055] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden von der zentralen Steuereinheit an das wenigstens eine dem wenigstens einen Angehörigen des Ladengeschäfts verfügbare Datenperipheriegerät zusätzlich wahlweise folgende weitere Daten übertragen:
  • die aktuelle Position,
  • der aktuell geplante Einkauf des Kunden,
  • die Kundenkennung zum Identifizieren des Kunden,
  • ein Bezahlstatus,
  • der aktuelle Wert der Steuergröße.


[0056] Auch diese Daten können wahlweise einzeln oder zu mehreren in einer beliebigen Kombination bzw. Zusammenstellung übertragen werden. Die Position ist dabei wieder die Position des Kunden, d.h. die vom Kundenperipheriegerät laufend ermittelte und an den Zentralrechner übertragene, aktuelle Position. Der Bezahlstatus bezeichnet dabei den augenblicklichen, d.h. aktuellen, Stand des Vorgangs des Bezahlens. Auf diese Weise werden dem Angehörigen des Ladengeschäfts alle Daten verfügbar gemacht, die für die Überprüfung des Kaufvorgangs von Bedeutung sind, d.h. eine Entscheidungsgrundlage für die Steuerung des Ablaufs des Überprüfens bilden, d.h. der Angehörige erhält so ein vollständiges Bild des aktuell zu überprüfenden Kunden.

[0057] Gemäß einer weiter bevorzugten Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der tatsächliche Einkauf durch Einlesen der Produktkennung mittels des wenigstens einen dem wenigstens einen Angehörigen des Ladengeschäfts verfügbaren Datenperipheriegeräts von diesem erfasst. Dabei erfolgt das Einlesen der Produktkennung in derselben Weise, wie dies mit dem Kundenperipheriegerät vorgenommen wird, also durch Abtasten eines Strichcodes, eines QR-Codes oder durch Funkübertragung einer Information aus elektronischen Etiketten per NFC. Dadurch wird der tatsächliche Einkauf, d.h. der physische Warenkorb, des Kunden schnell und zuverlässig durch das Händlerperipheriegerät erfasst. Die sichere Erfassung - auch durch das Kundenperipheriegerät - ist auch deshalb wichtig, weil dabei auftretende Fehler fälschlicherweise als Versuche des Kunden, einen Diebstahl zu begehen, gewertet und damit diesem ungerechtfertigt angelastet werden können. Dies ist in jedem Fall zu vermeiden.

[0058] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden von der zentralen Steuereinheit wenigstens folgende Daten gespeichert:
  • die Kundenkennung wenigstens eines Kunden und/oder
  • ein letztermittelter Wert der Steuergröße dieses wenigstens einen Kunden und/oder
  • die Gesamtheit aller von allen Kunden bisher geplanten Einkäufe und/oder
  • die Gesamtheit aller von allen Kunden bisher registrierten Einkäufe und/oder
  • Ergebnisse der Abgleiche zwischen registrierten und tatsächlichen Einkäufen im Rahmen der Nachkontrollen und/oder
  • Standorte aller Produkte im Ladengeschäft,
  • Diebstahlrisiken der einzelnen Produkte oder Produktgruppen.


[0059] Wie bereits erläutert, dienen diese Daten zum einen der individuellen Behandlung jedes einzelnen Kunden, aber auch dem Erstellen von Statistiken und Erfahrungswerten für die durchschnittliche Abwicklung von Kaufvorgängen im Mittel über eine Vielzahl von Kunden. Damit kann einerseits ein individuelles Kundenprofil, insbesondere für Stammkunden, erstellt und andererseits eine verlässliche Grundlage für die Bewertung des Verhaltens der Kunden im allgemeinen im Ladengeschäft geschaffen werden. Dies wird von der zentralen Steuereinheit auf der Grundlage der vorstehend aufgelisteten, gespeicherten Daten durchgeführt.

[0060] Die oben genannte Aufgabe wird weiterhin gelöst durch eine Anordnung zum Überwachen und/oder Steuern eines Kaufvorgangs in einem Ladengeschäft, umfassend
  • ein von einem Kunden im Ladengeschäft mitzuführendes, mobiles Datenperipheriegerät, insbesondere Mobiltelefon, bevorzugt Smartphone, zum laufenden Ermitteln wenigstens eine aktuelle Position eines Kunden über der Zeit beinhaltender aktueller Positionsdaten, insbesondere innerhalb des Ladengeschäfts,
  • eine zentrale Steuereinheit, an die die ermittelten Positionsdaten laufend, insbesondere abhängig von der aktuellen Position, bevorzugt nur bei einer aktuellen Position innerhalb des Ladengeschäfts, übertragbar sind und die eingerichtet ist zum, insbesondere laufenden, wenigstens aus den Positionsdaten Ermitteln einer Steuergröße für eine Steuerung einer Überprüfung tatsächlicher Einkäufe des Kunden,
  • wenigstens ein wenigstens einem Angehörigen des Ladengeschäfts verfügbares Datenperipheriegerät, an das die Steuergröße von der zentralen Steuereinheit übertragbar ist und das eingerichtet ist zu einem nach Art und/oder Umfang durch die Steuergröße über das wenigstens eine dem Angehörigen des Ladengeschäfts verfügbare Datenperipheriegerät bestimmten Steuern einer vom Angehörigen des Ladengeschäfts vorzunehmenden Überprüfung des Kaufvorgangs.


[0061] Besonders vorteilhaft ist bei dieser Anordnung, dass das vom Kunden im Ladengeschäft mitzuführende, mobile Datenperipheriegerät, also das Kundenperipheriegerät, bevorzugt in der Form eines Mobiltelefons, insbesondere eines "Smartphones", zumindest bei einer überwiegenden Mehrzahl der Kunden bereits vorhanden ist und daher vom Handelsunternehmen, d.h. vom Inhaber des Ladengeschäfts, nicht gesondert beschafft werden muss. Dies spart erhebliche Investitionskosten. Die Kosten für ein auf das Kundenperipheriegerät aufzuspielendes Anwenderprogramm - sogenannte "App" - sind dagegen verschwindend gering. Der Zentralrechner ist in Ladengeschäften mit Kassen, die eine elektronische Erfassung der Einkäufe der Kunden aufweisen, ohnehin vorhanden und muss ebenfalls nur mit einem entsprechenden Programm zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens versehen werden. Besonders bevorzugt bedienen sich Handelsunternehmen, insbesondere solche mit mehreren Ladengeschäften, eines Zentralrechners in einem - zentralen - Rechenzentrum, so dass ein solcher Zentralrechner für mehrere Ladengeschäfte zugleich eingesetzt ist. Auch kann ein Handelsunternehmen anstelle der Beschaffung eines eigenen Zentralrechners Rechenleistung z.B. bei einem externen Rechenzentrum anmieten. Damit werden die für die Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens aufzuwendenden Kosten weiter gesenkt. Somit verbleibt lediglich die Beschaffung eines oder mehrerer Händlerperipheriegeräte sowie einer Einrichtung zur Datenkommunikation zwischen den Kundenperipheriegeräten einerseits und dem Zentralrechner andererseits sowie zwischen diesem und den Händlerperipheriegeräten. Bevorzugt wird für diese Datenkommunikation eine gesicherte, drahtlose Internetverbindung, bevorzugt über ein sogenanntes "Wireless Local Area Network", kurz: WLAN, oder - im Fall der Ausgestaltung der Händlerperipheriegeräte als ortsfest installierte Kontrollperipheriegeräte - auch drahtgebundene Internetverbindung, dann bevorzugt über ein sogenanntes "Local Area Network", kurz: LAN, eingesetzt. Damit sind insgesamt nur ein geringer apparativer Aufwand und somit geringe Kosten verbunden.

[0062] Die oben genannte Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein von einem Kunden im Ladengeschäft mitzuführendes, mobiles Datenperipheriegerät, insbesondere Mobiltelefon, bevorzugt Smartphone, ausgebildet zum Gebrauch in einer Anordnung der vorstehend umschriebenen Art. Wie schon erläutert, ist dieses Kundenperipheriegerät sehr einfach mit einem Mobiltelefon, auf dem ein entsprechendes Programm zum Steuern der vorzunehmenden Verfahrensschritte aufgespielt ist, zu schaffen.

[0063] Die oben genannte Aufgabe wird weiterhin gelöst durch eine zentrale Steuereinheit, ausgebildet zum Gebrauch in einer Anordnung der vorstehend umschriebenen Art. Zudem wird die oben genannte Aufgabe gelöst durch ein wenigstens einem Angehörigen eines Ladengeschäfts verfügbares Datenperipheriegerät, ausgebildet zum Gebrauch in einer Anordnung der vorstehend umschriebenen Art. Dieses Händlerperipheriegerät umfasst bevorzugt eine Anzeigeeinheit, besonders bevorzugt eine Kombination einer Anzeigeeinheit und einer Eingabeeinheit. In der Ausgestaltung als ortsfest installiertes Kontrollperipheriegerät ist das Händlerperipheriegerät vorteilhaft mit einem Berührbildschirm ausgebildet; in der mobilen Ausgestaltung als Personalperipheriegerät kann vorteilhaft ebenfalls ein Mobiltelefon oder dergleichen zum Einsatz kommen.

[0064] Die oben genannte Aufgabe wird auch gelöst durch ein Computerprogrammprodukt, aufweisend Programmteile zum Ausführen eines Verfahrens der vorgenannten Art, durch eine maschinenlesbare, insbesondere computerlesbare, Datenstruktur, erzeugt durch ein solches Verfahren und/oder durch mindestens ein solches Computerprogrammprodukt und durch einen maschinenlesbaren, insbesondere computerlesbaren, Datenträger, auf dem mindestens ein solches Computerprogrammprodukt aufgezeichnet und/oder gespeichert ist und/oder auf dem mindestens eine solche Datenstruktur zum Abruf bereit gehalten ist.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen



[0065] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind im Zusammenhang mit Ausführungsbeispielen, die in der Zeichnung dargestellt sind und nachfolgend näher beschrieben werden, erläutert, wobei übereinstimmende Elemente in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen sind und eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente weggelassen ist. Es zeigen:
Figur 1
eine grob schematische Darstellung eines Beispiels für eine erfindungsgemäße Anordnung, mit der ein Beispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgeführt wird, und für eine dabei durchgeführte Datenübertragung zwischen einzelnen Elementen der erfindungsgemäßen Anordnung,
Figur 2
eine grob schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Teils des erfindungsgemäßen Verfahrens nach Figur 1, mit dem Positionsdaten ermittelt werden,
Figur 3
eine grob schematische, diagrammartige, symbolische Darstellung zur Ermittlung der Steuergröße, d.h. des V-Indexes, innerhalb des Verfahrens gemäß Figur 1,
Figur 4
eine grob schematische, symbolische Darstellung zur Wiedergabe von Daten auf einem Händlerperipheriegerät und zum Freigeben eines Bezahlvorgangs über das Händlerperipheriegerät innerhalb des Verfahrens gemäß Figur 1, und
Figur 5
ein grob schematisches Ablaufdiagramm wesentlicher Schritte des Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens.

Bevorzugte Ausführungsform der Erfindung



[0066] In Figur 1 ist eine grob schematische Darstellung eines Beispiels für eine erfindungsgemäße Anordnung wiedergegeben und mit dem Bezugszeichen 100 bezeichnet. Figur 1 zeigt zu dieser Anordnung 100, mit der ein Beispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgeführt wird, grob schematisch ebenfalls eine dabei durchgeführte Datenübertragung zwischen einzelnen Elementen der erfindungsgemäßen Anordnung 100. Als erstes dieser Elemente der Anordnung 100 sowie des Verfahrens, das mit dieser Anordnung durchgeführt wird, ist ein physischer Warenkorb 101 symbolisch wiedergegeben, der von den tatsächlichen Einkäufen eines individuell hier betrachteten Kunden gebildet ist. Der Kunde führt ein mobiles Kundenperipheriegerät 102 mit sich, mit dem er die Produkte des physischen Warenkorbs 101, d.h. deren Produktkennungen, insbesondere Strichcodes, QR-Codes oder elektronisch über NFC lesbare Codes, einliest, d.h. einscannt, und damit auf dem Kundenperipheriegerät registriert. Durch das Einlesen werden die Produkte des physischen Warenkorbs 101 einem digitalen Warenkorb, dem registrierten Einkauf, auf dem Kundenperipheriegerät 102 hinzugefügt. Der Vorgang des Einlesens und Registrierens ist mit dem Bezugszeichen 103 bezeichnet.

[0067] Vom Kundenperipheriegerät 102 wird ferner laufend, d.h. zu laufend aufeinanderfolgenden Zeitpunkten, die Position des Kunden, d.h. die Position des Kundenperipheriegeräts 102, im Ladengeschäft bestimmt. Beispielsweise erfolgt diese Positionsbestimmung mit Hilfe des Empfangs einer Anzahl von Funksignalen, z.B. denen von iBeacons oder WLAN-Sende-Empfangsvorrichtungen, in Figur 1 mit Blitzsymbolen mit dem Bezugszeichen 117 angedeutet. Zur Positionsbestimmung werden bevorzugt die Signalstärken dieser Funksignale, wie sie am Kundenperipheriegerät aktuell 102 gemessen werden, herangezogen. Positionsdaten, umfassend die laufend bestimmten, aktuellen Positionen des Kunden und die Zeitpunkte, zu denen diese Positionen eingenommen worden sind, werden laufend an einen Zentralrechner 104 des Ladengeschäfts übertragen. Ferner wird der digitale Warenkorb an den Zentralrechner übertragen. Diese Übertragung, in Figur 1 mit dem Bezugszeichen 105 bezeichnet, erfolgt über eine Funkverbindung 106, insbesondere eine drahtlose, gesicherte Internetverbindung 107. Sofern vom Kunden auf dem Kundenperipheriegerät 102 erstellt und dort abgespeichert, wird über die Funkverbindung 106, hier die drahtlose, gesicherte Internetverbindung 107, auch eine Einkaufsliste, umfassend einen für den aktuellen Kaufvorgang vom Kunden geplanten Einkauf, an den Zentralrechner übertragen. Der geplante Einkauf und der digitale Warenkorb, d.h. der registrierte Einkauf, werden zusammen auch als Einkaufsdaten bezeichnet. Außerdem wird - ggf. wahlweise - vom Kundenperipheriegerät 102 noch eine Kundenkennung zum Identifizieren des Kunden auf dem gleichen Wege an den Zentralrechner 104 übertragen.

[0068] Auf Grundlage der übermittelten Einkaufsdaten, Positionsdaten und ggf. der Kundenkennung sowie ggf. weiterer Daten, die im Zentralrechner 104 erstellt werden und/oder gespeichert sind, wozu insbesondere
  • Aufenthaltsorte und Aufenthaltsdauern des Kunden, insbesondere innerhalb des Ladengeschäfts, abgeleitet aus den laufenden, aktuellen Positionsdaten,
  • eine Gesamtheit aller von allen Kunden bisher an den Zentralrechner 104 übertragenen geplanten Einkäufe,
  • eine Gesamtheit aller von allen Kunden bisher registrierten Einkäufe,
  • eine Gesamtheit von Ergebnissen von Abgleichen zwischen registrierten und tatsächlichen Einkäufen im Rahmen in der Vergangenheit bei Kunden vorgenommener Überprüfungen,
  • Standorte aller Produkte im Ladengeschäft sowie
  • Diebstahlrisiken der einzelnen Produkte oder Produktgruppen
zählen, erfolgt im Zentralrechner 104 eine Bestimmung einer auch als V-Index bezeichneten Steuergröße, durch die ein am Schluss des aktuellen Kaufvorgangs vorzunehmender Bezahlvorgang bzw. eine damit verbundene Überprüfung des Kunden und seines tatsächlichen Einkaufs gesteuert wird. Einzelheiten zur Bestimmung des V-Indexes sind nachfolgend im Zusammenhang mit Figur 3 erläutert.

[0069] Die Anordnung 100 umfasst ferner ein oder mehrere, Angehörigen des Ladengeschäfts, also dem Inhaber, dem Personal bzw. den Mitarbeitern usw., verfügbare Datenperipheriegeräte 108, 109, mit dem Sammelbegriff Händlerperipheriegerät bezeichnet. Vorteilhaft sind diese Händlerperipheriegeräte 108, 109 wahlweise mobil ausgebildet und als Personalperipheriegerät 108 bezeichnet, oder sie sind im Ladengeschäft ortsfest angeordnet und dann als Kontrollperipheriegerät 109 bezeichnet. Vergleichbar der Übertragung 105 über die Funkverbindung 106, insbesondere die drahtlose, gesicherte Internetverbindung 107, zwischen dem Kundenperipheriegerät 102 und dem Zentralrechner 104 ist zwischen dem letzteren und dem wenigstens einen Personalperipheriegerät 108 eine Übertragung 110 eingerichtet, die über eine Funkverbindung 112, insbesondere eine drahtlose, gesicherte Internetverbindung 111, vorgenommen wird, wohingegen eine Übertragung 114 zwischen dem Zentralrechner 104 und dem wenigstens einen Kontrollperipheriegerät 109 über eine feste, insbesondere leitungsgebundene bzw. drahtgebundene, gesicherte Internetverbindung 115 erfolgt. Über die Übertragungen 110 und 114 werden den Händlerperipheriegeräten 108, 109 Daten übermittelt, so dass die Angehörigen des Ladengeschäfts auf dem Personalperipheriegerät 108 oder auf dem Kontrollperipheriegerät 109 die aktuelle Position, die Einkaufsdaten, den Bezahlstatus und den berechneten V-Index des Kunden einsehen können.

[0070] Den Angehörigen des Ladengeschäfts wird auf dem Personalperipheriegerät 108 oder auf dem Kontrollperipheriegerät 109 auf der Grundlage des aktuellen Wertes des V-Indexes, der vom Zentralrechner 104 laufend ermittelt und übertragen wird, angezeigt welche Kunden auf welche Art zu überprüfen sind. Vorteilhaft werden dazu je nach aktuellem Wert des V-Indexes unterschiedliche Stufen eines Umfangs, d.h. einer Ausführlichkeit, der Überprüfung vom Zentralrechner 104 vorgegeben und diesbezügliche Steuerbefehle zur Umsetzung mit Hilfe des wenigstens einen Händlerperipheriegeräts 108, 109 an dieses übertragen 110 bzw. 114. Ein Beispiel für eine derartige Abstufung der Überprüfung eines Kunden auf Grundlage des aktuellen Wertes des V-Indexes gibt die nachfolgende Tabelle wieder. Dabei ist beispielhaft angenommen, dass der V-Index Werte zwischen 100% für vollständiges Vertrauen in den Kunden und damit Entfallen jeglicher Überprüfung und 0% für sehr geringes bzw. vollständig fehlendes Vertrauen und damit das Erfordernis einer gründlichen Überprüfung annehmen kann, abhängig vom Verlauf des aktuellen Kaufvorgangs und voraufgegangener Kaufvorgänge. Ob dazu der Angehörige des Ladengeschäfts den physischen Warenkorb des Kunden detailliert, d.h. jedes Produkt des tatsächlichen Einkaufs, prüft oder nur oberflächlich sichtet, kann dabei vom Handelsunternehmen, d.h. dem Inhaber des Ladengeschäfts, frei je nach Wunsch, Erfahrung oder Erfordernis bestimmt werden. Bei einem sehr auffälligen Verhalten des Kunden während des Kaufvorgangs, das zu einem sehr niedrigen, aktuellen Wert des V-Indexes führt, sollte intensiver nachkontrolliert werden als bei einem Kunden mit einem unauffälligen, d.h. unverdächtigen, Verhalten.
Vertrauenswürdigkeitsindex Art und Umfang der Überprüfung
Sehr hoch, z.B. 80 - 100% Keine Überprüfung
Hoch, z.B. 60 - 80% Es ist eine Sichtkontrolle vorzunehmen
Mittel, z.B. 40 - 60% Im Rahmen einer Nachkontrolle sind nur wenige Produkte aus dem physischen Warenkorb stichprobenartig zu scannen, z.B. etwa 10 - 20% des Einkaufs
Niedrig, z.B. 20 - 40% Im Rahmen einer Nachkontrolle sind mehrere Produkte aus dem physischen Warenkorb stichprobenartig zu scannen, z.B. etwa 20 - 40% des Einkaufs
Sehr niedrig, z.B. 0 - 20% Im Rahmen einer Nachkontrolle sind alle Produkte aus dem physischen Warenkorb zu scannen


[0071] In diesem Zusammenhang bedeutet die Durchführung einer Sichtkontrolle, dass nur eine grobe Einschätzung durch den Angehörigen des Ladengeschäfts erfolgt, ob der digitale Warenkorb mit dem tatsächlichen Einkauf, d.h. dem physischen Warenkorb, übereinstimmt. Bei einer Nachkontrolle werden dagegen wenigstens stichprobenartig Produkte aus dem physischen Warenkorb gescannt. Der Vorgang des Scannens und das Abgleichen der gescannten Produkte gegen den digitalen Warenkorb des Kunden erfolgt durch das Händlerperipheriegerät 108, 109, bevorzugt das mobile Personalperipheriegerät 108, unter Heranziehen der vom Zentralrechner 104 ermittelten, vorgehaltenen und übertragenen Daten. Das Scannen der Produkte bzw. Produktkennungen erfolgt, wie beim Kundenperipheriegerät 102, durch Einlesen der Strichcodes, QR-Codes oder elektronisch gespeicherten Codes und ist in Figur 1 für das mobile Personalperipheriegerät 108 mit dem Bezugszeichen 113 sowie für das Kontrollperipheriegerät 109 mit dem Bezugszeichen 116 bezeichnet.

[0072] Die Überprüfung des Kunden und seines aktuellen Einkaufs - ob als Sichtkontrolle oder als Nachkontrolle - kann, da das wenigsten eine Personalperipheriegerät mobil ist. an unterschiedlichen Orten innerhalb des Ladengeschäfts vorgenommen werden, insbesondere in einem Kassenbereich des Ladengeschäfts, bevorzugt unmittelbar an einer Kasse dieses Kassenbereichs, oder auch in besonderen Bereichen oder Einrichtungen des Ladengeschäfts, die für einen Bezahlvorgang durch den Kunden im Selbstbedienungsverfahren eingerichtet sind. Diese besonderen Bereiche oder Einrichtungen des Ladengeschäfts sind z.B. als sogenannte "Self-Checkout-Terminals" oder "Self-Checkout-Bereiche" ausgebildet und bevorzugt in der Nähe eines Ausgangs des Ladengeschäfts, besonders bevorzugt diesem Ausgang unmittelbar voraufgehend, angeordnet. An einem sogenannten "Self-Checkout-Terminal" kann der Kunde z.B., aber nicht ausschließlich, mit einer Kreditkarte bezahlen, oder es kann hier eine sogenannte NFC-Schnittstelle eingerichtet sein, an der der Kunde mittels seines Kundenperipheriegeräts, insbesondere Mobiltelefons, über die sogenannte "Near Field Communication" mit dem Zentralrechner Daten betreffend einen Bezahlvorgang austauscht. Ein sogenannter "Self-Checkout-Bereich" kann bevorzugt ausgebildet sein, um den Bezahlvorgang, d.h. den Austausch der betreffenden Daten mit dem Zentralrechner 104, über die Übertragung 105 vorzunehmen. Ein derartiger Bezahlvorgang im sogenannten "Self-Checkout-Bereich" kann z.B. dadurch gesteuert werden, dass über die aktuellen Positionsdaten ermittelt wird, ob sich der Kunde in dem als sogenannter "Self-Checkout-Bereich" vorgesehenen räumlichen Bereich des Ladengeschäfts befindet. Dann können der Bezahlvorgang und/oder eine Überprüfung auf Grundlage des registrierten Einkaufs des Kunden sowie wenigstens des aktuellen Wertes des V-Indexes eingeleitet und/oder gesteuert werden. Vorteilhaft wird dabei der Kunde durch das Kundenperipheriegerät 102 zu dem für ihn bzw. seinen aktuellen Kaufvorgang anhand der vorstehend aufgelisteten Daten ermittelten Überprüfungs- und/oder Bezahlvorgang und damit auch an denjenigen Ort im Ladengeschäft, an dem dieser vorzunehmen ist, geleitet, bevorzugt durch eine Meldung, z.B. Anzeige oder Sprachausgabe, auf seinem Kundenperipheriegerät 102. Diesem werden entsprechende Daten vom Zentralrechner 104 übermittelt, wozu insbesondere die Übertragung 105 entsprechend ausgestaltet bzw. für einen erforderlichen Zweirichtungs-Datenverkehr erweitert sein kann.

[0073] Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über unterschiedliche Möglichkeiten zur Steuerung und Gestaltung des Überprüfungs- und/oder Bezahlvorgangs, wobei auch auf die Begriffsbestimmungen zu der voraufgehenden Tabelle zurückgegriffen wird:
Aktueller V-Index des Kunden Gestaltung des Überprüfungs- und/oder Bezahlvorgangs / Ausstattung des Ladengeschäfts
Ist ein "Self-Checkout-Bereich" vorhanden?
Ja Nein
Sind genügend Angehörige des Ladengeschäfts für Überprüfung vorhanden?
Ja Nein
Hoch, z.B. 60 - 100% Der Kunde verlässt den Laden über den "Self-Checkout-Bereich" und bezahlt mit dem Kundenperipheriegerät 102 Der Kunde passiert eine nicht besetzte Kasse und bezahlt mit dem Kundenperipheriegerät 102
Mittel, z.B. 40 - 60% Der Kunde verlässt den Laden über den "Self-Checkout-Bereich" und bezahlt mit dem Kundenperipheriegerät 102. Es erfolgt eine einfache Sichtkontrolle Nicht möglich → siehe nächste Spalte Der Kunde passiert eine Kasse, ggf. eine Schnell-Kasse, und bezahlt mit dem Kundenperipheriegerät 102. Es erfolgt eine einfache Sichtkontrolle durch Kassenpersonal
Niedrig, z.B. 0-40% Der Kunde verlässt den Laden über den "Self-Checkout-Bereich" und bezahlt mit dem Kun-denperipheriegerät 102. Es erfolgt eine Nachkontrolle. Nicht möglich → siehe nächste Spalte Kunde passiert eine Kasse, ggf. eine Schnell-Kasse. Es erfolgt eine Nachkontrolle durch Kassenpersonal. Der Kunde bezahlt danach entweder mit dem Kundenperipheriegerät 102 oder mit Bargeld oder Kreditkarte an der Kasse.


[0074] In der weiter unten beschriebenen Figur 5 ist zu diesen Vorgängen noch eine Darstellung in Form eines Flussdiagramms wiedergegeben.

[0075] Die vorstehend erwähnten Bezahlvorgänge des aktuellen Einkaufs des Kunden über eine Kreditkarte oder mit Bargeld, die ebenfalls im Zentralrechner 104 erfasst werden, sind in Figur 1 symbolisch dargestellt und mit den Bezugszeichen 118 bzw. 119 bezeichnet.

[0076] Die Überprüfung, insbesondere in Form der Nachkontrolle, ist positiv, wenn der Angehörige des Ladengeschäfts im physischen Warenkorb kein Produkt gescannt hat, welches nicht bereits vorher durch das Einlesen und Registrieren 103 des physischen Warenkorbs 101 im Kundenperipheriegerät 102 seitens des Kunden dem digitalen Warenkorb hinzugefügt wurde. Mittels der Übertragungen 110 und 114 werden von den Händlerperipheriegeräten 108, 109 an den Zentralrechner 104 Daten betreffend das Ergebnis der Überprüfung des Kunden bzw. seines aktuellen Kaufvorgangs übermittelt. Diese Daten werden bei der weiteren Berechnung des V-Indexes berücksichtigt, wie dies auch in der weiter unten beschriebenen Figur 3 wiedergegeben ist.

[0077] In Figur 2 ist eine grob schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Teils des erfindungsgemäßen Verfahrens nach Figur 1, mit dem Positionsdaten durch das Kundenendgerät 102 ermittelt werden, in einem Flussdiagramm wiedergegeben. Ein Vorteil der Berechnung auf dem Kundenperipheriegerät 102 besteht darin, dass durch Einsatz der im Kundenperipheriegerät 102 ohnehin bereitstehenden Rechenleistung auf Seiten des Ladengeschäfts bzw. des Handelsunternehmens Kosten gespart werden können bzw., nach volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet, bereits vorhandene Ressourcen mit gesteigerter Effizienz genutzt werden.

[0078] Wie vorstehend schon angegeben, wird in dem beschriebenen Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens eine Berechnung der Positionsdaten auf der Grundlage einer Messung von Signalstärken im Ladengeschäft verteilt aufgestellter, Funksignale aussendender Signalquellen vorgenommen. Konkret wird dazu das WLAN-Signal von im Ladengeschäft verteilt aufgestellten Sende-/Empfangsstationen, auch als Signaltransmitter bezeichnet, eines "Wireless Local Area Networks", d.h. Funknetzwerks, kurz: WLAN, und/oder ein von iBeacons gesendetes Bluetooth-Signal genutzt. Jedes dieser Signale von jeder dieser Signalquellen weist an jeder Position im Ladengeschäft eine bestimmte Signalstärke auf, die durch den Abstand dieser Position von der betreffenden Signalquelle sowie durch räumliche Gegebenheiten im Ladengeschäft, insbesondere auch durch Elemente, die der Ausbreitung der Signale Hindernisse in den Weg legen, wie z.B. Wände, bestimmt ist. Alle Signalstärken aller verfügbaren derartigen Signalquellen an allen Positionen im Ladengeschäft bilden eine Signalkarte 201, die in einem Server 200, der bevorzugt durch den Zentralrechner 104 gebildet sein kann, gespeichert ist. Diese Signalkarte 201 bildet gegenüber einer einfachen Triangulation bzw. Multilateration bei der Positionsermittlung den Vorteil höherer Genauigkeit, da bei der einfachen Triangulation bzw. Multilateration zur Positionsermittlung die Abschirmung von Signalstärken durch die räumlichen Gegebenheiten wie z.B. Wände nicht oder nur unzureichend berücksichtigt wird.

[0079] Die Signalkarte 201 enthält hier somit die Bluetooth- und/oder WLAN-Signalstärke von den jeweiligen Sende-/Empfangsstationen und die zugehörige Position, an der die Signalstärke der von den jeweiligen Sende-/Empfangsstationen gesendeten Signale gemessen wurde.

[0080] Für eine Darstellung der Position in einer auf dem Kundenperipheriegerät 102 abzubildenden Karte benötigt das Kundenperipheriegerät 102 bzw. das darauf installierte Rechenprogramm zur Positionsbestimmung weiterhin Angaben darüber, welche Positionen für den Kunden im Ladengeschäft möglich sind. Diese Angaben sind in einer Karte von Positionshypothesen 202 niedergelegt, in der abgespeichert ist, mit welcher Wahrscheinlichkeit sich ein Kunde an welcher Position aufhalten kann.

[0081] Weiterhin wird für die Positionsermittlung ein sogenannter Hüllkörper 203 benutzt. Wie z.B. aus der Internet-Enzyklopädie "Wikipedia" - vgl. den Internetauftritt "http://de.wikipedia.org/wiki/Hüllkörper", Eintrag gelesen am 15.06.2015 um 15:22 Uhr - entnehmbar ist, wird als Hüllkörper in der algorithmischen Geometrie ein einfacher geometrischer Körper bezeichnet, der ein komplexes dreidimensionales Objekt oder einen komplexen Körper umschließt, und der zur Beschleunigung von Algorithmen der algorithmischen Geometrie oder Computergrafik verwendet wird. Mit dem Hüllkörper 203 wird hier eine räumlich-geografische Begrenzung definiert, in der die Gebäudeortung und/oder Gebäudenavigation und damit die Positionsbestimmung stattfinden kann.

[0082] Außerdem wird für die Positionsermittlung und Orientierung der Darstellung der Position auf einer Karte auf dem Kundenperipheriegerät 102 noch ein Nordwinkel 204 herangezogen.

[0083] Alle diese Daten, nämlich
  • die Signalkarte,
  • die Karte der Positionshypothesen,
  • der Hüllkörper und
  • der Nordwinkel
werden vom Kundenperipheriegerät 102 bzw. dem darauf installierten Rechenprogramm zur Positionsbestimmung, hier auch als "mobile Anwendung" bezeichnet und in Figur 2 mit dem Diagrammelement 205 symbolisiert, vom Server 200 heruntergeladen. Der Vorgang der Datenübertagung ist in Figur 2 als Diagrammelement mit dem Bezugszeichen 206 dargestellt.

[0084] Im dargestellten Ausführungsbeispiel der Positionsbestimmung nach Figur 2 wird das WLAN- und/oder Bluetooth-Signal für eine sogenannte globale Positionsbestimmung genutzt, auch als absolute Positionsbestimmung benennbar, bei der die Position in einem durch die Signalkarte vorgegebenen, festen System von Ortskoordinaten bestimmt wird. Diese globale Positionsbestimmung ist in Figur 2 als Diagrammelement mit dem Bezugszeichen 207 dargestellt.

[0085] Zur Erhöhung der Genauigkeit bei der Bestimmung der Position wird außerdem eine relative bzw. lokale Positionsbestimmung 208 vorgenommen. Dabei wird in an sich bekannter Weise auf der Grundlage von Signalen, die aus im Kundenperipheriegerät 102 angeordneten Sensoren, insbesondere wenigstens einem Beschleunigungssensor, wenigstens einem Drehbeschleunigungssensor und wenigstens einem Magnetometer, d.h. Kompass, gewonnen werden, eine Bestimmung einer relativen bzw. lokalen Position nach dem Verfahren der Koppelnavigation, auch als "Dead Reckoning" bezeichnet, vorgenommen.

[0086] Globale Positionsbestimmung 207 und lokale Positionsbestimmung 208 wirken bei der Positionsbestimmung 209 zusammen und sind in der Darstellung der Figur 2 davon umfasst.

[0087] Durch die mobile Anwendung wird im Kundenperipheriegerät 102 fortlaufend das WLAN-Signal und/oder das Bluetooth-Signal gemessen und werden diese Daten der globalen Positionsbestimmung 207 zugeführt 214 und mit der heruntergeladenen Signalkarte 201 verglichen. Dieser Vergleich erfolgt bevorzugt mit Hilfe eines sogenannten "Quadratic-Form-Distanz-Algorithmus" 210. Dabei werden Positionen in der Signalkarte, für die sogenannte "Quadractic-Form-Distanzen" ihre geringsten Werte annehmen, mit Hilfe eines sogenannten "Nearest-Neighbours-Algorithmus" 211 berechnet. Ausreißer in den gemessenen bzw. berechneten Werten werden dabei mit einem Algorithmus mit der Bezeichnung "Outlier Detection", d.h. Ausreißer-Detektion, 212 herausgefiltert. Aus diesem Ergebnis erfolgt mit einem sogenannten Positionsinterpolationsalgorithmus 213 eine lineare gewichtete Interpolation zwischen den Positionen der nächsten Nachbarn. Das Ergebnis dieser vier Algorithmen ist eine globale X- und Y-Position 215 des Kunden im Ladengeschäft. In Figur 2 ist dieser Vorgang von der globalen Positionsbestimmung 207 umfasst dargestellt.

[0088] Zugleich wird in der lokalen Positionsbestimmung 208 eine lokale X- und Y-Position 216 auf der Grundlage von Messwerten ermittelt, die vom Kompass, dem Beschleunigungssensor und dem Drehbeschleunigungssensor aufgenommen werden. Die Zufuhr der Messwerte vom Kompass ist mit dem Bezugszeichen 217 bezeichnet, die Zufuhr der Messwerte vom Beschleunigungs- und Drehbeschleunigungssensor trägt das Bezugszeichen 218. Die lokale X- und Y-Position 216 stellt eine relative Positionsveränderung dar, da dabei ausgehend von einer ermittelten Position Positionsveränderungen wenigstens aus Richtungsangaben und Beschleunigungsangaben ermittelt werden. Bei der lokalen Positionsbestimmung 208 werden im ersten Schritt mit einem Tiefpassfilter 219 hohe Frequenzen gefiltert, um die Daten, insbesondere die Messdaten, zu glätten und damit auch bereits unwahrscheinliche Bewegungsabläufe auszufiltern. Im zweiten Schritt wird eine Positionsveränderung auf Grundlage einer Bewegungsgeschwindigkeit, die aus Messwerten des Kompass und des Beschleunigungssensors gewonnen wird, sowie auf Grundlage einer Bewegungsrichtung, die aus Messwerten des Beschleunigungssensors und des Drehbeschleunigungssensors gewonnen wird, berechnet. Die Positionsveränderung wird dabei insbesondere durch die vorstehend schon genannte Koppelnavigation 220 - auch als "Dead Reckoning" bezeichnet, bestimmt.

[0089] Um die lokale Position bzw. relative Positionsveränderung mit der globalen Position zu verbinden, wird ein als Partikelfilter 221 bezeichnetes Verfahren genutzt. Hierbei werden verschieden Hypothesen darüber gebildet, an welcher Position sich der Kunde aktuell befindet. Diese Hypothesen sind die Partikel. Die Partikel verschieben sich mit jeder Iteration mit dem Ergebnis der relativen Positionsveränderung bei der Koppelnavigation 220. Bei Bildung dieser Positionshypothesen wird durch Einbeziehen der Karte von Positionshypothesen 202 berücksichtigt, mit welcher Wahrscheinlichkeit sich ein Kunde an welcher Position aufhalten kann. Wände oder Regale erhalten beispielsweise eine Wahrscheinlichkeit von Null.

[0090] Die so errechnete Position stellt eine resultierende globale Position 222 dar und wird in der mobilen Anwendung auf dem Kundenperipheriegerät 102 dargestellt und kann für das in den Figuren 1,3, 4 und 5 erklärte Verfahren genutzt werden.

[0091] In Figur 3 ist eine grob schematische, diagrammartige, symbolische Darstellung zur Ermittlung des V-Indexes innerhalb des Verfahrens gemäß Figur 1 wiedergegeben. Der V-Index in dem erfindungsgemäßen Verfahren dient dazu, dass das Handelsunternehmen ein Optimum zwischen Diebstahlrisiko einerseits und Kostenersparnis andererseits, die mit einem Registrieren und Bezahlen des tatsächlichen Einkaufs durch den Kunden im Selbstbedienungsverfahren, auch als "Self-Checkout" des Kunden bezeichnet, einstellen kann. Als Grundlage für die aktuelle, individuelle Bestimmung des V-Indexes werden dabei insbesondere folgende Daten 300 herangezogen, wie dies in Figur 3 angedeutet ist, wobei weitere, hier nicht aufgeführte Daten hinzukommen können:
  • Vom Kundenperipheriegerät 102 wird ein erstes Datenpaket 301 bereitgestellt, umfassend

    den aktuell geplanten Einkauf 302 des individuellen Kunden,

    ∘ den aktuellen, registrierten Einkauf 303, d.h. den digitalen Warenkorb, des individuellen Kunden,

    ∘ eine zeitliche Folge aktueller Positionen des Kunden bei seinem aktuellen Kaufvorgang und daraus berechnet Aufenthaltsorte 304 und zugehörige Aufenthaltsdauern 305 des Kunden im Ladenggeschäft sowie

    ∘ die Kundenkennung 306.

  • Im Zentralrechner 104 stehen weiterhin als zweites Datenpaket 307 Informationen von vergangen Einkäufen des individuellen Kunden und anderer, bevorzugt aller anderen, Kunden, d.h.

    ∘ deren geplante Einkäufe 308,

    ∘ deren tatsächliche Einkäufe 309,

    ∘ die Ergebnisse 310 der einzelnen Überprüfungen, d.h. Sichtkontrollen oder Nachkontrollen, die bei den voraufgegangenen Kauf- bzw. Bezahlvorgängen der Kunden, bevorzugt des individuellen Kunden und aller anderen Kunden, gewonnen wurden,

    sowie als Stammdaten 311 des Handelsunternehmens bzw. des Ladengeschäfts

    ∘ die Positionen, .d.h. Standorte, 312 der einzelnen Produkte und/oder Produktgruppen im Ladengeschäft und

    ∘ das Diebstahlrisiko 313 der Produkte bzw. Produktgruppen

    abgespeichert zur Verfügung.


[0092] Durch das Handelsunternehmen lassen sich nun Regeln 320 dafür definieren, unter welchen Bedingungen der V-Index gesenkt oder erhöht werden soll. Allgemein stellen diese Regeln 320 eine Rechen- bzw. Steuervorschrift zum Festlegen des aktuellen Wertes des V-Indexes für jeden individuellen Kunden dar. Sie lassen sich bevorzugt in der Weise formulieren, dass der Wert des V-Indexes, ausgehend von einem vorgebbaren Anfangswert, der insbesondere der letztermittelte aktuelle Wert des V-Indexes des individuellen Kunden ist, bei Vorliegen bestimmter Werte einzelner oder einer Kombination der vorstehend aufgelisteten, verfügbaren Daten um ein vorgebbares Inkrement vergrößert oder verringert wird. In einer anderen Variante kann bei Vorliegen bestimmter Werte einzelner oder einer Kombination der vorstehend aufgelisteten, verfügbaren Daten der aktuelle Wert des V-Indexes auch unabhängig davon, welche Werte er voraufgehend angenommen hatte, auf einen neuen, z.B. fest vorgebbaren Wert gesetzt werden. So kann das Erfüllen in einer derartigen Regel formulierter Bedingungen durch den Kunden zu einer schrittweisen Anhebung des aktuellen Wertes des V-Indexes, bevorzugt bis zum Erreichen eines vorgebbaren Maximums, oder auch zu einem schrittweisen Verringern führen, ähnlich, wie dies bei Schadensfreiheitsrabatten von Kfz-Versicherungen gehandhabt wird. Im anderen Fall kann auch vorgesehen sein, dass das Erfüllen in einer derartigen Regel formulierter Bedingungen durch den Kunden zu einem schlagartigen, starken Verringern des aktuellen Wertes des V-Indexes führt, insbesondere, wenn sich aus der aktuellen Auswertung der genannten Daten eine sofortige, dringende Notwendigkeit einer Nachkontrolle, insbesondere einer genauen, gründlichen Nachkontrolle, des individuellen Kunden und seines aktuellen Kaufvorgangs ergibt.

[0093] Dabei lässt sich aus den Daten 308, 309, 310 des zweiten Datenpakets 307 eine Grundgesamtheit aller Kunden ermitteln, also gemeinsame, typische Merkmale der Kunden und ihrer Kaufvorgänge. Beispielsweise lassen sich Kunden mit ähnlichen Laufwegen, Aufenthaltsdauern im Ladengeschäft und geplanten Einkäufen herausfiltern und daraus mit statistischen Verfahren typische Merkmale der Kaufvorgänge einer solchen Gruppe von Kunden ableiten. Für den individuellen Kunden lassen sich damit Abweichungen insbesondere seines aktuellen Kaufvorgangs, aber auch aller seiner bisherigen Kaufvorgänge, gegenüber dieser Grundgesamtheit ermitteln. Diese Abweichungen können z.B. als Auffälligkeiten gewertet werden, die zu einer Herabstufung seines individuellen, aktuellen V-Indexes führen. Eine beispielsweise daraus abgeleitete, sehr einfache Regel, In Figur 3 als erste Regel mit dem Bezugszeichen 321 symbolisiert, wäre, dass eine Abweichung im Verhältnis der Aufenthaltsdauer im Laden zur Menge der gekauften Artikel gegenüber einem statistisch ermittelten Durchschnittswert für die betrachtete Grundgesamtheit der Kunden zu einer Senkung des V-Indexes führt.

[0094] Gemäß einer beispielhaft genannten, zweiten Regel 322 wird der aktuelle Wert des V-Indexes um ein vorgebbares Inkrement heraufgesetzt, wenn eine Überprüfung, z.B. Nachkontrolle, ohne Auffälligkeiten erfolgt ist, d.h. alle durch den Angehörigen des Ladengeschäfts gescannten Produkte waren auch im digitalen Warenkorb 303 des Kunden enthalten.

[0095] Um die Aufenthaltsorte 304 des Kunden in Beziehung zu seinem geplanten Einkauf 302 und/oder seinem digitalen Warenkorb 303 zu setzen, wird auf die Standorte 312 der Produkte im Ladengeschäft aus den Stammdaten 311 des Ladengeschäfts bzw. Handelsunternehmens zurückgegriffen. Daraus lässt sich eine Abweichung zwischen der vom Kunden für seinen Kaufvorgang, d.h. für seinen geplanten Einkauf 302 und/oder seinen digitalen Warenkorb 303, gewählten Route durch das Ladengeschäft und einer dafür optimalen Route berechnen. Um den Einfluss dieser Abweichung zu gewichten, kann das Diebstahlrisiko 313 der Produkte bzw. Produktgruppen, deren Standorte 312 sich in Bereichen des Ladengeschäfts befinden, durch die diese Abweichung der gewählten Route führt, mit herangezogen werden. So kann z.B. eine dritte Regel 323 formuliert werden, dass eine Abweichung zwischen der optimalen Route und der gewählten Route zu einer Verringerung des V-Indexes führt, wobei der Betrag dieser Verringerung, z.B. der Betrag eines Inkrements, um das der V-Index verringert wird, von einer Höhe des Diebstahlrisikos 313 der Produkte bestimmt wird, die der Kunde auf der Abweichung seiner gewählten von der optimalen Route passiert.

[0096] Dabei wird das Diebstahlrisiko 313 bestimmter Produkte und/oder Produktgruppen aus Erfahrungswerten des Handelsunternehmens oder auch einer größeren Anzahl von Handelsunternehmen bestimmt und für die Verwendung im erfindungsgemäßen Verfahren vorgegeben. So gibt es bei Handelsunternehmen allgemein für bestimmte Produkte oder Produktgruppen ein hohes bzw. niedriges Risiko, dass das Produkt entwendet wird. Beispielsweise ist das Diebstahlrisiko 313 im Einzelhandel für Rasierklingen oder hochprozentigen Alkohol sehr hoch, während das Risiko für Mehl sehr gering ist. Es werden also hier die Erfahrungen des Handelsunternehmens genutzt, um die Aussagekraft des V-Indexes zu verbessern. Wenn z.B. sich ein Kunde länger im Alkoholbereich aufhält und kein Produkt seinem digitalen Warenkorb durch scannen hinzufügt, ist dieses Verhalten deutlich auffälliger als das gleiche Verhalten im Bereich für Grundnahrungsmittel. Das Diebstahlrisiko 313 beruht entweder auf den subjektiven Erfahrungswerten des Einzelhändlers, oder es gibt tatsächliche, objektive Werte in Form von Inventurdifferenzen.

[0097] Auf Grundlage des geplanten Einkaufs 302 und alternativer, ggf. günstigerer Produkte aus der gleichen Produktgruppe lässt sich ebenfalls eine Regel bilden. Scannt der Kunde ggf. in Abweichung zu seiner Einkaufsliste ein günstigeres Produkt aus der gleichen Produktgruppe, wird der V-Index verringert. Auch hier kann wahlweise ein Inkrement der Verringerung des V-Indexes vom Diebstahlrisiko 313 der gescannten Produkte abhängig bemessen werden. Dies ist als vierte Regel in Figur 3 mit dem Bezugszeichen 324 symbolisiert.

[0098] Als fünfte Regel 325 ist beispielsweise aufgeführt, dass eine aus den Positionsdaten des Kunden ermittelte Bewegungsgeschwindigkeit beim Verlassen des Ladengeschäfts dann zu einer Verringerung des V-Indexes führt, wenn diese Bewegungsgeschwindigkeit einen vorgebbaren Schwellenwert überschreitet.

[0099] Die in Figur 3 aufgezeigten Regeln sind in dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht als abschließend zu verstehen, sondern dienen der Veranschaulichung und lassen sich beliebig durch weitere Regeln erweitern und ergänzen. Ziel aller Regeln ist es, ein Einkaufsverhalten der Kunden, d.h. den Ablauf des Kaufvorgangs, möglichst korrekt und genau einzuschätzen und zu beschreiben. Aus der Gesamtheit aller Regeln 320 wird der aktuelle Wert des V-Indexes laufend bestimmt. Diese Bestimmung ist in Figur 3 mit dem Bezugszeichen 326 und der aktuelle Wert des V-Indexes ist mit dem Bezugszeichen 327 symbolisiert.

[0100] Wie schon angegeben, steuert dann die jeweils aktuelle Höhe, d.h. der aktuelle Wert, des V-Indexes 327 dann, wie zu den Figuren 4 und insbesondere 5 noch näher beschrieben wird, ob der individuelle Kunde bei seinem aktuellen Kaufvorgang zum sogenannten "Self-Checkout" geleitet wird und zutreffendenfalls, wie dann für den individuellen Kunden bei diesem aktuellen Kaufvorgang der "Self-Checkout" einschließlich des Bezahlvorgangs gestaltet wird.

[0101] In Figur 4 ist eine grob schematische, symbolische Darstellung zur Wiedergabe von Daten auf einem Händlerperipheriegerät 108, 109, bevorzugt einem Kontrollperipheriegerät 109, und zum Freigeben eines Bezahlvorgangs über dieses Händlerperipheriegerät 108, 109 innerhalb des Verfahrens gemäß Figur 1 wiedergegeben. Auf einer Anzeigeeinheit 400 des Kontrollperipheriegeräts 109 ist hier auf der rechten Seite 401 ein schematischer Grundriss 402 des Ladengeschäfts oder ein Teil dieses Grundrisses 402 dargestellt, der einen Ausgang 403 des Ladengeschäfts und einen in dessen Nähe, insbesondere unmittelbar davor, angeordneten "Self-Checkout-Bereich" 404 umfasst. Der "Self-Checkout-Bereich" 404 kann durch einen Teil eines Kassenbereichs oder bevorzugt durch einen zusätzlich zu dem Kassenbereich im Ladengeschäft eingerichteten Bereich gebildet sein und ist dazu eingerichtet, dass der Kunde dort die Erfassung seines tatsächlichen Einkaufs für den Bezahlvorgang - sofern dies nicht vorzugsweise bereits in Form der Übermittlung des registrierten Einkaufs 303 an den Zentralrechner 104 erfolgt ist - und den Bezahlvorgang oder nur den Bezahlvorgang im Selbstbedienungsverfahren vornehmen kann. Der Vorteil eines zusätzlich zum Kassenbereich im Ladengeschäft eingerichteten "Self-Checkout-Bereichs" 404 ist, dass der Kunde, der das erfindungsgemäße Verfahren nutzt, nicht in einer Schlange an einer Kasse warten muss.

[0102] Figur 4 zeigt symbolisch eine Freigabe eines Bezahlvorgangs über das Kontrollperipheriegerät 109 für einen Kunden 405, dessen Position sich im "Self-Checkout-Bereich" 404 befindet. Dieser Kunde 405 wird auf der Grundlage seiner übermittelten Positionsdaten, insbesondere seiner resultierenden globalen Position 222, in der Anzeigeeinheit 400 an seiner aktuellen Position im Grundriss 402 symbolisiert und besonders gekennzeichnet, sobald im Zentralrechner 104 und/oder dem Kontrollperipheriegerät 109 erkannt wird, dass er den "Self-Checkout-Bereich" 404 betritt. Auf der linken Seite 406 der Anzeigeeinheit 400 wird für diesen gekennzeichneten Kunden 405 der digitale Warenkorb 303, d.h. der registrierte Einkauf, aufgelistet. Auch ein Kunde 407, der sich noch außerhalb des "Self-Checkout-Bereichs" 404 befindet, kann bereits auf der Anzeigeeinheit 400 dargestellt werden, wird aber auf der Anzeigeeinheit 400 noch nicht besonders gekennzeichnet, und auch sein digitaler Warenkorb 303 ist noch nicht angezeigt.

[0103] Auf Grundlage des aktuell ermittelten Wertes des V-Indexes, bevorzugt des V-Indexes 327 nach Figur 3, wird nun eine Freigabe des Bezahlvorgangs vorgenommen. Der dazu stattfindende Datenverkehr zwischen dem Kontrollperipheriegerät 109 und dem Zentralrechner 104 erfolgt mittels der Übertragung 114. Vorgesehen ist, dass der Bezahlvorgang erst nach Freigabe durch den Zentralrechner 104 und/oder das Kontrollperipheriegerät 109 wahlweise in einer ersten Option vom Kunden 405 ausgelöst oder in einer zweiten Option durch das Kontrollperipheriegerät 109 und/oder den Zentralrechner 104 angestoßen wird.

[0104] Bei der Gestaltung dieses Vorgangs des Anstoßens und/oder Auslösens des Bezahlvorgangs ist eine Vielzahl von Abstufungen und Variationen möglich. In einer ersten Variante wird der Bezahlvorgang durch Zentralrechner 104 und/oder Händlerperipheriegerät 108, 109 automatisch angestoßen, wenn der Kunde 405 das Ladengeschäft verlässt, und der Kunde 405 erhält über das Kundenperipheriegerät 102 nur noch eine Benachrichtigung, muss aber selbst keine Eingabe mehr - weder am Kundenperipheriegerät 102 noch an anderer Stelle - vornehmen. Dazu vorgesehener Datenverkehr verläuft automatisch, der Kunde 405 verlässt, ohne weitere Handlungen vornehmen zu müssen, das Ladengeschäft, behält das Kundenperipheriegerät 102 dabei in der Tasche und hat trotzdem vollständig und richtig bezahlt. Das Handelsunternehmen seinerseits kann sicher sein, dass der Einkauf in jedem Fall bezahlt wird. Diese sowohl für den Kunden 405 als auch das Handelsunternehmen bequemste Form des Bezahlvorgangs erfordert allerdings sowohl Vertrauen in eine einwandfreie und fehlerfreie Arbeitsweise des Verfahrens und der Anordnung 100 zu seiner Durchführung als auch die Schaffung entsprechender rechtlicher Voraussetzungen. Daher ist möglicherweise in einer beispielhaft zu nennenden zweiten Variante eine Art von Mischform eingängiger und rechtskonform anwendbar, bei der der Bezahlvorgang durch Zentralrechner 104 und/oder Händlerperipheriegerät 108, 109 ebenfalls automatisch angestoßen und ggf. auch schon begonnen wird, wenn der Kunde 405 das Ladengeschäft verlässt, der Kunde 405 aber Fortführung und Abschluss des Bezahlvorgangs ausdrücklich, vorzugsweise ebenfalls über das Kundenperipheriegerät 102, bestätigen muss oder auch abbrechen kann.

[0105] Die Freigabe erfolgt auf Grundlage der Position des Kunden und seines aktuellen V-Indexes. Ein Kunde 407, der sich z.B. noch im Ladengeschäft außerhalb des "Self-Checkout-Bereichs" 404 - und auch außerhalb des Kassenbereichs - befindet, kann noch nicht zahlen. Ihm wird in diesem Fall vorteilhaft auf seinem Kundenperipheriegerät 102 der Weg zum "Self-Checkout-Bereich" 404 angezeigt.

[0106] Steht im "Self-Checkout-Bereich" 404 augenblicklich kein Angehöriger des Ladengeschäfts zur Nachkontrolle zur Verfügung und möchte ein Kunde 405 mit einem niedrigen V-Index bezahlen, wird er auf vorteilhafte Weise - bevorzugt durch eine diesbezügliche Anzeige auf seinem Kundenperipheriegerät 102 - vom Zentralrechner 104 über die entsprechend ausgestaltete und/oder ergänzte Übertragung 105 gesteuert an eine normale, personalbesetzte Kasse umgeleitet.

[0107] Die Bezahlung wird bevorzugt ebenfalls mit dem Kundenperipheriegerät vorgenommen, d.h. es werden vorteilhaft dazu erforderliche Daten wie z.B. eine Bankverbindung und andere, zwischen dem Kundenkontrollgerät 102 und dem Zentralrechner ausgetauscht. Bevorzugt werden dazu gängige, mobile Bezahlverfahren, auch unter dem Begriff "Mobile Payment" zusammengefasst, eingesetzt. Weiter bevorzugt werden wahlweise auch ebenfalls gängige, sogenannte "Online-Bezahlverfahren" eingesetzt, auch als "Online Payment" bezeichnet. Dabei wird der Bezahlvorgang durchgeführt, ohne Datenaustausch mit einer Kasse vornehmen zu müssen. Damit wird der Bezahlvorgang einfach gestaltet und auch erreicht, dass dafür keine neu zu entwickelnden Verfahren und/oder Einrichtungen erforderlich sind. Der Bezahlvorgang erfolgt beispielsweise mit Kreditkarte oder PayPal oder über eine Verbindung mit NFC.

[0108] Eine genauere Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens 500 zur Steuerung des Bezahlvorgangs gemäß der Erfindung ist in Figur 5 in einem grob schematischen Ablaufdiagramm aufgezeigt. Bei diesem Ausführungsbeispiel leitet der Kunde die Durchführung des Verfahrens 500 in einem ersten Verfahrensschritt 501 in diesem Ablaufdiagramm durch Inbetriebnahme seines Kundenperipheriegeräts 102 und damit derjenigen darauf gespeicherten Funktionen bzw. Programme ein, die zur Durchführung des Verfahrens 500 herangezogen werden. Insbesondere wird dadurch die Bestimmung der Position gestartet und eine Verbindung zwischen dem Kundenperipheriegerät 102 und dem Zentralrechner 104 für die - laufende - Übertragung der Position und ggf. weiterer Daten wie oben beschrieben vom Kundenperipheriegerät 102 an den Zentralrechner 104 hergestellt.

[0109] In einem zweiten Verfahrensschritt 502 wird nun - ebenfalls laufend - abgefragt bzw. werden die aktuell ermittelten Positionsdaten geprüft, ob der Kunde eine Position innerhalb des Ladengeschäfts eingenommen hat. Ist dies nicht der Fall, erhält der Kunde über das Kundenperipheriegerät in einem dritten Verfahrensschritt 503 eine Mitteilung, dass ein Einkauf nicht möglich ist, und die Prüfung wird nach Ermitteln neuer Positionsdaten wiederholt. Verläuft die Prüfung dagegen positiv, werden in einem vierten Verfahrensschritt 504 laufend zumindest sowohl die aktuellen Positionsdaten, bevorzugt in der Form der resultierenden, globalen Position 222, als auch der geplante Einkauf 302 und der registrierte Einkauf 303 vom Kundenperipheriegerät 102 an den Zentralrechner 104 übertragen. Die genannten Daten werden also nur übertragen, wenn der Kunde 407 bzw. 405 bzw. sein Kundenperipheriegerät 102 sich im Ladengeschäft befinden. Damit muss sich der Kunde 405, 407 mit seinem Kundenperipheriegerät 102 beim Zentralrechner 104 explizit weder an- noch abmelden, was die Handhabung vereinfacht und sicher macht. So ist auch sichergestellt, dass die Daten von Kunden, die den Einkauf mit dem erfindungsgemäßen Verfahren durchführen, in jeden Fall an den Zentralrechner 104 übertragen werden. Zweitens wird aber auch sichergestellt, dass Daten nur während des Einkaufs erhoben werden und danach auch wieder gelöscht werden können.

[0110] Angedeutet durch das Symbol 550, erfolgen die beiden nächsten Verfahrensschritte parallel zueinander, d.h. zugleich nebeneinanderher. Zum einen wird dabei in einem fünften Verfahrensschritt 505 laufend der aktuelle Wert des V-Indexes 327 ermittelt. Zum anderen wird - parallel dazu - in einem sechsten Verfahrensschritt 506 anhand der übertragenen Positionsdaten 222 laufend geprüft, ob sich der Kunde - z.B. der Kunde 407 - bereits im "Self-Checkout-Bereich" 404 befindet. Solange dies nicht der Fall ist, erhält der Kunde 407 in einem siebten Verfahrensschritt 507 auf seinem Kundenperipheriegerät 102 eine entsprechende Mitteilung, insbesondere eine Rückmeldung, dass der Bezahlvorgang nur im "Self-Checkout-Bereich" 404 möglich ist, verbunden mit einer Navigationshilfe für einen, bevorzugt den optimalen, Weg zum "Self-Checkout-Bereich" 404. Diese Mitteilung wird insbesondere auch gegeben, falls der Kunde 407 außerhalb des "Self-Checkout-Bereichs" 404 versucht, über sein Kundenperipheriegerät 102 den Bezahlvorgang einzuleiten.

[0111] Befindet sich der Kunde - z.B. der Kunde 405 - im "Self-Checkout-Bereich" 404 bzw. betritt er diesen, wird in einem achten Verfahrensschritt 508 zunächst der bis zu dem Zeitpunkt, zu dem dies - insbesondere vom Zentralrechner 104 - festgestellt wird, laufend aktuell ermittelte Wert des V-Indexes 327 festgestellt und anhand dessen geprüft, welche Art und/oder Umfang der Überprüfung des Kunden 405 und des Bezahlvorgangs vorzugeben sind, d.h. es wird für den Kunden 405 auf Grundlage seines aktuellen V-Indexes 327 ermittelt, welche Bezahlmöglichkeiten für ihn für den aktuellen Kaufvorgang zur Verfügung stehen und ob er nachkontrolliert werden muss. Wenn also der Kunde 405 als im "Self-Checkout-Bereich" 404 befindlich erkannt wird, wird der zu diesem Zeitpunkt berechnete V-Index 327 als - für die Steuerung der Überprüfung und des Bezahlvorgangs im Rahmen des aktuellen Kaufvorgangs endgültige - Grundlage für die Entscheidung bzgl. Nachkontrolle gesehen. Allerdings fließt anschließend das Ergebnis der Überprüfung, z.B. Nachkontrolle, wieder in eine dann weitergeführte Bestimmung des V-Indexes 327 ein, so dass der durch das Ergebnis der Überprüfung aktualisierte Wert des V-Indexes 327 letztlich als Anfangswert für einen zukünftigen Einkauf dient und als solcher im Zentralrechner abgespeichert wird.

[0112] Im Ablaufdiagramm nach Figur 5 ist vereinfachend der Fall dargestellt, dass dem Kunden 405 in Abhängigkeit vom aktuellen Wert des V-Indexes 327 nur zwei Auswahlmöglichkeiten für Art und/oder Umfang der Überprüfung und für den Bezahlvorgang zur Verfügung stehen. Wird im achten Verfahrensschritt 508 erkannt, dass der V-Index 327 einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet, d.h. ein als hoch eingestufter V-Index 327 vorliegt, muss keine Nachkontrolle stattfinden und der Bezahlvorgang kann gestartet werden. Wird dagegen im achten Verfahrensschritt 508 erkannt, dass der V-Index 327 den vorgegebenen Schwellenwert nicht überschreitet und damit ein als niedrig eingestufter V-Index 327 vorliegt, muss eine Nachkontrolle stattfinden. Die Nachkontrolle kann im "Self-Checkout-Bereich" 404 durch einen Angehörigen des Ladengeschäfts nach dem Bezahlvorgang stattfinden oder der Kunde 405 wird durch Hinweise auf seinem Kundenperipheriegerät 102 für den Bezahlvorgang an eine normale Kasse geführt. Die Nachkontrolle kann dann dort vor dem Bezahlvorgang stattfinden. Der Bezahlvorgang im "Self-Checkout-Bereich" 404 kann durch den Kunden 405 angestoßen werden oder vom Zentralrechner 104 und/oder Händlerperipheriegerät 108, 109. In jedem Fall ist durch das erfindungsgemäße Verfahren sichergestellt, dass der Kunde 405 am Ende seines Kaufvorgangs bezahlt hat und sein tatsächlicher Einkauf kontrolliert wurde.

[0113] Um dies durchzuführen, wird bei einem hohen V-Index 327 in einem neunten Verfahrensschritt 509 geprüft, ob für die Durchführung des Bezahlvorgangs die Anordnung 100 mit Kundenperipheriegerät 102, Zentralrechner 104 und/oder Händlerperipheriegerät 108, 109 gemäß vorstehend beschriebener Möglichkeit dazu eingerichtet ist, dass der Bezahlvorgang durch den Zentralrechner 104 und/oder das Händlerperipheriegerät 108, 109 automatisch angestoßen wird, wenn der Kunde 405 das Ladengeschäft verlässt, und der Kunde 405 über das Kundenperipheriegerät 102 nur noch eine Benachrichtigung erhält, aber selbst keine Eingabe mehr - weder am Kundenperipheriegerät 102 noch an anderer Stelle - vornehmen muss. Dies wird als automatisches Bezahlen bezeichnet. Ist ein solches automatisches Bezahlen in der Anordnung 100 eingerichtet bzw. aktiviert, wird von der Anordnung 100 in einem zehnten Verfahrensschritt 510 der Bezahlvorgang - das automatische Bezahlen - gestartet und ausgeführt, sobald der Kunde 405 sich im "Self-Checkout-Bereich" 404 befindet. Ist ein solches automatisches Bezahlen in der Anordnung 100 dagegen entweder nicht eingerichtet oder nicht aktiviert, wird der Bezahlvorgang in einem elften Verfahrensschritt 511 vom Kunden selbst angestoßen. Bevorzugt findet das Bezahlen auch hier wie beim automatischen Bezahlen 510 über das Kundenperipheriegerät 102 statt; der wesentliche Unterschied besteht darin, dass der Anstoß ausdrücklich vom Kunden vorgenommen werden muss. Wahlweise kann, wie oben beschrieben, der Bezahlvorgang durch Zentralrechner 104 und/oder Händlerperipheriegerät 108, 109 ebenfalls automatisch angestoßen und ggf. auch schon begonnen werden, wenn der Kunde 405 das Ladengeschäft verlässt, wobei der Kunde 405 aber Fortführung und Abschluss des Bezahlvorgangs ausdrücklich, vorzugsweise ebenfalls über das Kundenperipheriegerät 102, bestätigen muss.

[0114] Das Aktivieren des automatischen Bezahlens kann auf unterschiedlichen Ebenen erfolgen. Das Handelsunternehmen kann das automatische Bezahlen wahlweise deaktivieren, parallel, d.h. zusätzlich zu einem Bezahlvorgang anbieten, der durch den Kunden 405 auf dem Kundenperipheriegerät 102 ausgelöst und/oder bestätigt werden muss, oder sogar als obligatorisch aktiveren. Des Weiteren wäre bei einem Handelsunternehmen mit mehreren Ladengeschäften eine Aktivierung nur für bestimmte Ladengeschäfte, beispielsweise in bestimmten Ländern auf Grund von rechtlichen Gegebenheiten, möglich. Ist das automatische Bezahlen beim Verlassen des Ladens grundsätzlich vom Handelsunternehmen aktiviert und eine Wahlmöglichkeit wird eingerichtet, kann der Kunde 405 das automatische Bezahlen über sein Kundenperipheriegerät 102 selbst aktivieren oder deaktivieren.

[0115] Bei einem niedrigen V-Index 327 wird dagegen in einem zwölften Verfahrensschritt 512 geprüft, ob im Ladengeschäft die Möglichkeit besteht, d.h. ob z.B. ein "Self-Checkout-Bereich" 404 vorhanden ist und/oder ob Personal dafür verfügbar ist, eine Überprüfung, insbesondere eine Nachkontrolle, des Kunden 405 bzw. 407 im "Self-Checkout-Bereich" 404 vorzunehmen. Zutreffendenfalls bezahlt der Kunde 405 im dreizehnten Verfahrensschritt 513 mit Hilfe seines Kundenperipheriegeräts 102, indem er auf diesem aktiv dazu erforderliche Bedienungsschritte durchführt, z.B. einen Bezahlvorgang anstößt und/oder bestätigt. Anschließend kontrolliert der Angehörige des Ladengeschäfts in einem vierzehnten Verfahrensschritt 514 den physischen Warenkorb 303 des Kunden 405 im "Self-Checkout-Bereich" 404. Kann dagegen eine Überprüfung des Kunden 405 bzw. 407 nicht im "Self-Checkout-Bereich" 404 vorgenommen werden, wird der Kunde 405 bzw. 407 durch sein Kundenperipheriegerät 102 an eine - insbesondere konventionelle - Kasse geleitet. In einem fünfzehnten Verfahrensschritt 515 wird an dieser Kasse eine Nachkontrolle durchgeführt und bezahlt der Kunde 405 bzw. 407 in einem sechzehnten Verfahrensschritt 516 auch an dieser Kasse. Als Ergebnis 517 aller beschriebenen Variationen des Bezahlvorgangs ist der aktuelle Einkauf des Kunden bezahlt und überprüft.

[0116] Zusammengefasst werden somit in einem Verfahren und einer Anordnung zum Überwachen und/oder Steuern eines Kaufvorgangs in einem Ladengeschäft, durch die ohne Erhöhen der Diebstahlsgefahr oder von Unannehmlichkeiten für Kunden Personal- und/oder Sachkosten gesenkt werden können,
  • aktuelle Positionsdaten, die eine aktuelle Position eines Kunden über der Zeit beinhalten, durch ein vom Kunden mitgeführtes, mobiles Datenperipheriegerät laufend ermittelt und
  • die ermittelten Positionsdaten laufend an eine zentrale Steuereinheit (104) übertragen,
und wird weiterhin
  • von der zentralen Steuereinheit wenigstens aus den Positionsdaten eine Steuergröße für eine Steuerung einer Überprüfung tatsächlicher Einkäufe des Kunden bestimmt,
  • die Steuergröße an wenigstens ein wenigstens einem Angehörigen des Ladengeschäfts verfügbares Datenperipheriegerät übertragen und
  • durch die Steuergröße eine vom wenigstens einen Angehörigen des Ladengeschäfts vorzunehmende Überprüfung des Kaufvorgangs über das wenigstens eine dem Angehörigen verfügbare Datenperipheriegerät nach Art und/oder Umfang bestimmt.

Bezugszeichenliste



[0117] 
100
Anordnung
101
Physischer Warenkorb = tatsächlicher Einkauf des Kunden
102
Kundenperipheriegerät, z.B. Mobiltelefon / Smartphone
103
Einlesen und Registrieren von 101 in 102
104
Zentralrechner
105
Übertragung von Daten von 102 auf 104
106
Funkverbindung für 105
107
Drahtlose, gesicherte Internetverbindung für 105
108
Angehörigen des Ladengeschäfts verfügbares Datenperipheriegerät: Händlerperipheriegerät mobil: Personalperipheriegerät
109
Angehörigen des Ladengeschäfts verfügbares Datenperipheriegerät: Händlerperipheriegerät ortsfest: Kontrollperipheriegerät
110
Übertragung zwischen 104 und 108
111
Drahtlose, gesicherte Internetverbindung für 110
112
Funkverbindung für 110
113
Einlesen von 101 in 108
114
Übertragung zwischen 104 und 109
115
Drahtgebundene, gesicherte Internetverbindung für 114
116
Einlesen von 101 in 109
117
Funksignale, z.B. von iBeacons oder WLAN-Sende-Empfangsvorrichtungen
118
Bezahlen mit Kreditkarte
119
Bezahlen mit Bargeld
200
Server
201
Signalkarte
202
Karte von Positionshypothesen
203
Hüllkörper
204
Nordwinkel
205
Mobile Anwendung auf 102
206
Datenübertagung zwischen 200 und 205
207
Globale Positionsbestimmung
208
Lokale Positionsbestimmung
209
Positionsbestimmung
210
"Quadratic-Form-Distanz-Algorithmus"
211
"Nearest-Neighbours-Algorithmus"
212
Ausreißer-Detektion
213
Positionsinterpolationsalgorithmus
214
Zuführen der gemessenen WLAN- und/oder Bluetooth-Signale an 210 in 207
215
Globale X- und Y-Position
216
Lokale X- und Y-Position
217
Zufuhr der Messwerte vom Kompass
218
Zufuhr der Messwerte vom Beschleunigungs- und Drehbeschleunigungssensor
219
Tiefpassfilter
220
Koppelnavigation
221
Partikelfilter
222
Resultierende globale Position
300
Daten
301
Erstes Datenpaket von 300
302
Aktuell geplanter Einkauf des individuellen Kunden aus 301
303
Aktueller, registrierter Einkauf des individuellen Kunden aus 301
304
Aufenthaltsorte des Kunden im Ladenggeschäft aus 301
305
Zu 304 gehörige Aufenthaltsdauern des Kunden im Ladenggeschäft aus 301
306
Kundenkennung aus 301
307
Zweites Datenpaket von 300
308
Vergangene geplante Einkäufe aller Kunden aus 307
309
Vergangene tatsächliche Einkäufe aller Kunden aus 307
310
Ergebnisse der einzelnen Überprüfungen aller Kunden aus 307
311
Stammdaten des Handelsunternehmens
312
Standorte der Produkte und/oder Produktgruppen im Ladengeschäft aus 311
313
Diebstahlrisiko der Produkte bzw. Produktgruppen aus 311
320
Regeln
321
Erste Regel aus 320
322
Zweite Regel aus 320
323
Dritte Regel aus 320
324
Vierte Regel aus 320
325
Fünfte Regel aus 320
326
Bestimmung des V-Indexes
327
Aktueller Wert des V-Indexes
400
Anzeigeeinheit des Kontrollperipheriegeräts 109
401
Rechte Seite von 400
402
Schematischer Grundriss des Ladengeschäfts
403
Ausgang des Ladengeschäfts
404
"Self-Checkout-Bereich" des Ladengeschäfts
405
Kunde im Ladengeschäft innerhalb von 404
406
Linke Seite von 400
407
Kunde im Ladengeschäft außerhalb 404
500
Verfahren
501
Erster Verfahrensschritt von 500
502
Zweiter Verfahrensschritt von 500
503
Dritter Verfahrensschritt von 500
504
Vierter Verfahrensschritt von 500
505
Fünfter Verfahrensschritt von 500
506
Sechster Verfahrensschritt von 500
507
Siebter Verfahrensschritt von 500
508
Achter Verfahrensschritt von 500
509
Neunter Verfahrensschritt von 500
510
Zehnter Verfahrensschritt von 500
511
Elfter Verfahrensschritt von 500
512
Zwölfter Verfahrensschritt von 500
513
Dreizehnter Verfahrensschritt von 500
514
Vierzehnter Verfahrensschritt von 500
515
Fünfzehnter Verfahrensschritt von 500
516
Sechzehnter Verfahrensschritt von 500
517
Ergebnis von 501 bis 516
550
Symbol: 505 und 506 laufen parallel ab



Ansprüche

1. Verfahren (500) zum Überwachen und/oder Steuern eines Kaufvorgangs in einem Ladengeschäft, wobei

• aktuelle Positionsdaten (222), die eine aktuelle Position eines Kunden (405, 407) über der Zeit beinhalten, insbesondere eine aktuelle Position innerhalb des Ladengeschäfts, durch ein vom Kunden (405, 407) mitgeführtes, insbesondere im Ladengeschäft mitgeführtes, mobiles Datenperipheriegerät (102), insbesondere Mobiltelefon, bevorzugt Smartphone, laufend ermittelt werden,

• die ermittelten Positionsdaten (222) laufend an eine zentrale Steuereinheit (104) übertragen werden, insbesondere abhängig von der aktuellen Position, bevorzugt nur bei einer aktuellen Position innerhalb des Ladengeschäfts,

• von der zentralen Steuereinheit (104) wenigstens aus den Positionsdaten (222) eine Steuergröße (327) für eine Steuerung einer Überprüfung tatsächlicher Einkäufe (101) des Kunden (405, 407) bestimmt, insbesondere laufend bestimmt, wird,

• die Steuergröße (327) an wenigstens ein wenigstens einem Angehörigen des Ladengeschäfts verfügbares Datenperipheriegerät (108, 109) übertragen, insbesondere laufend übertragen, wird,

• durch die Steuergröße (327) eine vom wenigstens einen Angehörigen des Ladengeschäfts vorzunehmende Überprüfung des Kaufvorgangs über das wenigstens eine dem Angehörigen verfügbare Datenperipheriegerät (108, 109) nach Art und/oder Umfang bestimmt wird,

• und wobei ein Freigeben und/oder ein Bestimmen einer Art des Bezahlens, insbesondere ein Bezahlen an einer Kasse mit einer Kreditkarte oder in bar oder elektronisch über das mobile Datenperipheriegerät (102), von der zentralen Steuereinheit (104) und/oder dem wenigstens einen dem Angehörigen des Ladengeschäfts verfügbaren Datenperipheriegerät (108, 109) abhängig von einem aktuellen Wert der Steuergröße (327) erfolgt.


 
2. Verfahren (500) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass

• ein vom Kunden (405, 407) getätigter tatsächlicher Einkauf (101) von dem vom Kunden (405, 407) im Ladengeschäft mitgeführten, mobilen Datenperipheriegerät (102) als registrierter Einkauf (303) erfasst und zusätzlich an die zentrale Steuereinheit (104) übertragen wird,

• die Steuergröße (327) von der zentralen Steuereinheit (104) für eine Steuerung eines Abgleichs des tatsächlichen Einkaufs (101) des Kunden (405, 407) mit dem registrierten Einkauf (303) ermittelt wird, wahlweise diese Ermittlung zusätzlich auf Grundlage des registrierten Einkaufs (303) erfolgt,

• zusätzlich zur Steuergröße (327) auch der registrierte Einkauf (303) des Kunden (405, 407) an das wenigstens eine dem Angehörigen des Ladengeschäfts verfügbare Datenperipheriegerät (108, 109) übertragen und zum Abgleich des tatsächlichen Einkaufs (101) des Kunden (405, 407) mit dem registrierten Einkauf (303) bereitgestellt wird.


 
3. Verfahren (500) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
von dem vom Kunden (405, 407) im Ladengeschäft mitgeführten, mobilen Datenperipheriegerät (102) an die zentrale Steuereinheit (104) zusätzlich wahlweise weitere Daten übertragen werden betreffend

• einen vom Kunden (405, 407) geplanten Einkauf (302), gespeichert im vom Kunden (405, 407) im Ladengeschäft mitgeführten, mobilen Datenperipheriegerät (102),

• eine Kundenkennung zum Identifizieren des Kunden (405, 407),

• eine Bezahlung des Einkaufs (101, 303).


 
4. Verfahren (500) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass

• eine Übertragung (105) von die Bezahlung betreffenden Daten von dem vom Kunden (405, 407) im Ladengeschäft mitgeführten, mobilen Datenperipheriegerät (102) an die zentrale Steuereinheit (104) abhängig von der aktuellen Position ermöglicht wird oder gesperrt ist, insbesondere, dass die Übertragung nur ermöglicht wird, wenn sich das vom Kunden (405, 407) im Ladengeschäft mitgeführte, mobile Datenperipheriegerät (102) in einem vorgegebenen Bereich (404) des Ladengeschäfts, bevorzugt in einem vorgegebenen Abschnitt eines Ausgangsbereichs des Ladengeschäfts, befindet,

und/oder

• die Bezahlung von der zentralen Steuereinheit (104) und/oder dem wenigstens einen dem Angehörigen des Ladengeschäfts verfügbaren Datenperipheriegerät (108, 109) abhängig von der aktuellen Position des vom Kunden (405, 407) im Ladengeschäft mitgeführten, mobilen Datenperipheriegeräts (102) ermöglicht wird oder gesperrt ist, insbesondere, dass die Bezahlung nur ermöglicht wird, wenn sich das vom Kunden (405, 407) im Ladengeschäft mitgeführte, mobile Datenperipheriegerät (102) in einem vorgegebenen Bereich (404) des Ladengeschäfts, bevorzugt in einem vorgegebenen Abschnitt eines Ausgangsbereichs des Ladengeschäfts, befindet.


 
5. Verfahren (500) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
vom wenigstens einen dem Angehörigen des Ladengeschäfts verfügbaren Datenperipheriegerät (108, 109)

• der registrierte Einkauf (303) und/oder

• der aktuelle Wert der Steuergröße (327) und/oder

• die aktuelle Position, insbesondere innerhalb des Ladengeschäfts, und/oder

• eine Information zum Bezahlen

angezeigt werden.
 
6. Verfahren (500) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der registrierte Einkauf (303) durch Einlesen einer Produktkennung (103) des tatsächlichen Einkaufs (101) mittels des Kundenperipheriegeräts (102) erfasst wird.
 
7. Verfahren (500) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
von der zentralen Steuereinheit (104) für die Ermittlung eines aktuellen Wertes der Steuergröße (327) zusätzlich wahlweise folgende weitere Daten einzeln oder in Kombination herangezogen werden:

• die Kundenkennung zum Identifizieren des Kunden (405, 407),

• Aufenthaltsorte und Aufenthaltsdauern des Kunden (405, 407), insbesondere innerhalb des Ladengeschäfts, abgeleitet aus den laufenden, aktuellen Positionsdaten (222),

• der für den aktuellen Kaufvorgang vom Kunden (405, 407) geplante Einkauf (302), gespeichert im vom Kunden (405, 407) im Ladengeschäft mitgeführten, mobilen Datenperipheriegerät (102),

• eine Gesamtheit aller von allen Kunden (405, 407) bisher an die zentrale Steuereinheit (104) übertragenen geplanten Einkäufe (302),

• eine Gesamtheit aller von allen Kunden (405, 407) bisher registrierten Einkäufe (303),

• eine Gesamtheit von Ergebnissen der Abgleiche zwischen registrierten (303) und tatsächlichen Einkäufen (101) im Rahmen der Nachkontrollen,

• Standorte aller Produkte im Ladengeschäft,

• Diebstahlrisiken der einzelnen Produkte oder Produktgruppen.

und/oder
dass von der zentralen Steuereinheit (104) an das wenigstens eine dem wenigstens einen Angehörigen des Ladengeschäfts verfügbare Datenperipheriegerät (108, 109) zusätzlich wahlweise folgende weitere Daten übertragen werden:

• die aktuelle Position,

• der aktuell geplante Einkauf (302) des Kunden (405, 407),

• die Kundenkennung zum Identifizieren des Kunden (405, 407),

• ein Bezahlstatus,

• der aktuelle Wert der Steuergröße (327).


 
8. Verfahren (500) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der tatsächliche Einkauf (101) durch Einlesen der Produktkennung (113, 116) mittels des wenigstens einen dem wenigstens einen Angehörigen des Ladengeschäfts verfügbaren Datenperipheriegeräts (108, 109) von diesem erfasst wird, und/oder
dass von der zentralen Steuereinheit (104) wenigstens folgende Daten gespeichert werden:

• die Kundenkennung wenigstens eines Kunden (405, 407) und/oder

• ein letztermittelter Wert der Steuergröße (327) dieses wenigstens einen Kunden (405, 407) und/oder

• die Gesamtheit aller von allen Kunden (405, 407) bisher geplanten Einkäufe (302) und/oder

• die Gesamtheit aller von allen Kunden (405, 407) bisher registrierten Einkäufe (303) und/oder

• Ergebnisse der Abgleiche zwischen registrierten (303) und tatsächlichen (101) Einkäufen im Rahmen der Nachkontrollen und/oder

• Standorte (312) aller Produkte im Ladengeschäft,

• Diebstahlrisiken (313) der einzelnen Produkte oder Produktgruppen.


 
9. Anordnung (100) zum Überwachen und/oder Steuern eines Kaufvorgangs in einem Ladengeschäft, umfassend

• ein von einem Kunden (405, 407) im Ladengeschäft mitzuführendes, mobiles Datenperipheriegerät (102), insbesondere Mobiltelefon, bevorzugt Smartphone, zum laufenden Ermitteln wenigstens eine aktuelle Position eines Kunden (405, 407) über der Zeit beinhaltender aktueller Positionsdaten (222), insbesondere innerhalb des Ladengeschäfts,

• eine zentrale Steuereinheit (104), an die die ermittelten Positionsdaten (222) laufend, insbesondere abhängig von der aktuellen Position, bevorzugt nur bei einer aktuellen Position innerhalb des Ladengeschäfts, übertragbar sind und die eingerichtet ist zum, insbesondere laufenden, wenigstens aus den Positionsdaten (222) Ermitteln einer Steuergröße (327) für eine Steuerung einer Überprüfung tatsächlicher Einkäufe (101) des Kunden (405, 407),

• wenigstens ein wenigstens einem Angehörigen des Ladengeschäfts verfügbares Datenperipheriegerät (108, 109), an das die Steuergröße (327) von der zentralen Steuereinheit (104) übertragbar ist und das eingerichtet ist zu einem nach Art und/oder Umfang durch die Steuergröße (327) über das wenigstens eine dem Angehörigen des Ladengeschäfts verfügbare Datenperipheriegerät (108, 109) bestimmten Steuern einer vom Angehörigen des Ladengeschäfts vorzunehmenden Überprüfung des Kaufvorgangs.


 
10. Von einem Kunden (405, 407) im Ladengeschäft mitzuführendes, mobiles Datenperipheriegerät (102), insbesondere Mobiltelefon, bevorzugt Smartphone, ausgebildet zum Gebrauch in einer Anordnung (100) nach Anspruch 9.
 
11. Zentrale Steuereinheit (104), ausgebildet zum Gebrauch in einer Anordnung (100) nach Anspruch 9.
 
12. Wenigstens einem Angehörigen eines Ladengeschäfts verfügbares Datenperipheriegerät (108, 109), ausgebildet zum Gebrauch in einer Anordnung (100) nach Anspruch 9.
 
13. Computerprogrammprodukt, aufweisend Programmteile zum Ausführen eines Verfahrens (500) nach mindestens einem der voranstehenden Ansprüche 1 bis 8.
 
14. Maschinenlesbare, insbesondere computerlesbare, Datenstruktur, erzeugt durch ein Verfahren (500) gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8 und/oder durch mindestens ein Computerprogrammprodukt gemäß Anspruch 13.
 
15. Maschinenlesbarer, insbesondere computerlesbarer, Datenträger, auf dem mindestens ein Computerprogrammprodukt gemäß Anspruch 13 aufgezeichnet und/oder gespeichert ist und/oder auf dem mindestens eine Datenstruktur gemäß Anspruch 14 zum Abruf bereit gehalten ist.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente